GERD HAGEDORN

   
Aus dem Vatikan

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  Hier gehts zu Nachrichten aus dem Vatikan und zur Download-Seite von Radio Vatikan.

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Der christliche Wahrheitsanspruch und das Bekenntnis zu Jesus ist keine Verachtung anderer Religionen oder Hochmut ihnen gegenüber
(Papst Benedikt XVI.)
       

                       

              Wappen von Papst Franziskus

    

02.11.2017  Vatikan: Das Rosenkranz-Gebet auf Latein bleibt weiterhin im Programm von Radio Vatikan. Das bestätigt die für die liturgischen Programme bei Radio Vatikan zuständige Ordensfrau Beatrice Manaparampil. Jeden Abend um 20.40 Uhr römischer Zeit, gleich nach der Abendsendung des deutschen Programms von Radio Vatikan, folgt wie bisher das Gebet, das in der Radio-Kapelle im Palazzo Pio aufgenommen wurde. Der Rosenkranz kann über Internet, Partnersender oder Satellit empfangen werden. Jeweils um 17 Uhr römischer Zeit kann man die Vesper auf Latein hören und von 23.20 Uhr bis 23.45 Uhr gibt es das Nachtgebet auf Latein. Diese liturgischen Programme sind jeweils auf Kanal 1 zu hören. Auf Kanal 5 ist um 7.30 Uhr römischer Zeit auch die Heilige Messe auf Latein im Programm. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.11.2017).

02.11.2017  Vatikan:
Der Petersdom erhält eine neue energiesparende Lichttechnik aus Deutschland.
Mit den modernen LED-Lichtquellen soll der Stromverbrauch in der größten Kirche der Welt um 85 Prozent sinken. Die technischen Dienste des Vatikanstaats und die Dombauhütte Sankt Peter entschieden sich für eine entsprechende Anlage der deutschen Firma Osram, wie das Unternehmen mit Sitz in München mitteilte. Die Lichtlösung für den Petersdom soll mit unterschiedlich wählbaren Farbtemperaturen den Raum „in seiner ganzen Pracht, Großartigkeit und architektonischen Komplexität“ zur Geltung bringen. Osram hatte 2014 bereits die Sixtinische Kapelle mit LED-Leuchten ausgestattet. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.11.2017).

24.07.2016  Vatikan: Skeptisch über die Kurienreform hat sich Kardinal Gerhard Müller in einem „Tagespost“-Interview am Wochenende geäußert. „Man sieht allenfalls einige Baustellen, aber welcher Plan dahintersteht, erschließt sich mir bisher nicht“, so der vor drei Wochen durch Auslaufen seiner Amtsperiode aus dem Amt geschiedene Glaubenspräfekt. Zur Frage allfälliger Spannungen mit Papst Franziskus sagte Müller, die Kardinäle dienten der Weltkirche „mit dem Papst zusammen unter seiner Leitung“. Die Kirche solle nicht mit politischen Organisationen verglichen werden, einem Sozialkonzern oder einer Hilfsorganisation. „Sie ist Zeichen und Werkzeug, Sakrament des Heils der Welt in Christus. Die Kirche dient der Wahrheit und steht nicht unter dem Gesetz politischer und ideologischer Machtkämpfe“, erklärte der Kardinal. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.07.2017, Hervorhebung von GH).

27.01.2017  Vatikanstaat: Papst Franziskus will sein Bild nicht mehr auf vatikanischen Euro-Münzen haben. Die neuen Prägungen für 2017 ziert nur noch sein päpstliches Wappen, zusammen mit der Ortsangabe „Città del Vaticano“. Das vatikanische Amt für Philatelie und Numismatik bestätigte, dass Franziskus persönlich diese Entscheidung getroffen habe. Erstmals seit der Euro-Einführung im Vatikan 2002 ist damit kein regierender Papst auf den Münzen zu sehen. Bisher war Franziskus in drei verschiedenen Versionen auf allen vatikanischen Münzen von der Cent- bis zur 2-Euro-Münze abgebildet. Die Münzen sind begehrte Sammlerstücke. Euro-Münzen haben jeweils das gleiche Design auf der Vorderseite, während die Rückseite von jedem Land, das am Euro teilnimmt, gestaltet wird. (kap/rv) (NL Radio Vatikan, 27.01.2017).

06.12.2016  Vatikan: Radio Vatikan sendet nicht mehr auf Mittelwelle. Stattdessen sollen künftig die UKW-Frequenzen sowie das Digitalradio DAB gefördert werden. Das betonte der Präfekt des vatikanischen Mediensekretariats, Dario Edoardo Viganò. Das vatikanische Fernsehzentrum CTV wird hingegen künftig mehr auf die neuen Technologien 4K- und HDR-Produkte von Sony setzen. Schon bei der Öffnung sowie der Schließung der „Heiligen Pforte“ im Petersdom war 4K/HDR-Technik im Einsatz. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.12.2016)

22.09.2016 Vatikan: Die vatikanische Medienreform nimmt Gestalt an: Am Donnerstag hat das neue Sekretariat für Kommunikation seine Statuten veröffentlicht. Damit kann die Einrichtung zum 1. Oktober ihre regelmäßige Arbeit aufnehmen. Künftig sollen die bisher getrennten Medienaktivitäten wie Radio Vatikan, die Zeitung „L'Osservatore Romano“, der Fernsehdienst CTV, der Internetdienst, die Verlagsbuchhandlung, die Druckerei sowie der Fotodienst unter dem Dach des Mediensekretariats gebündelt werden. Die fünf neuen Großabteilungen sind der Pressesaal, ein Technik- und ein Verwaltungsressort, eine Verlagsabteilung sowie eine pastoraltheologische Abteilung. Die Eingliederung der bisherigen Vatikanmedien erfolgt schrittweise, Radio Vatikan wird vorerst wie bisher weiterarbeiten. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.09.2016).

05.12.2015 Vatikanstadt:                                         
Der vatikanische Wirtschaftsrat hat eine renommierte internationale Gesellschaft mit der künftigen Prüfung des Haushalts von Heiligem Stuhl und Vatikanstadt beauftragt.
Es ist die „Pricewaterhouse Cooper“, kurz PwC. Sie soll in enger Zusammenarbeit mit dem vatikanischen Wirtschaftssekretariat von jetzt an die beiden Fassungen der konsolidierten Haushaltsbilanzen prüfen und bescheinigen, dass sie in Übereinstimmung mit internationalen Standards erstellt worden sind. Der Vatikan sprach am Samstag von einer „weiteren Umsetzung neuer Kriterien und Handhabungen im Finanzmanagement“. (agi) (NL Radio Vatikan, 05.12.2015).

21.11.2015  Vatikanstadt: Vatileaks 2: Prozess gegen fünf Angeklagte
Die vatikanische Justiz wird den Prozess zum sogenannten Vatileaks 2 gegen fünf Angeklagte führen. Das teilte der vatikanische Pressesaal am Samstag mit. Der Prozess soll am kommenden Dienstag im Vatikan beginnen. Die fünf Personen werden angeklagt, gegen den Artikel 116 bis des vatikanischen Strafgesetz verstoßen zu haben. Der Artikel verbietet die Verbreitung von Vatikan-internen, nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Dokumenten.
Bei den fünf Angeklagten handelt es sich zunächst um die beiden italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi, die vor kurzem jeweils Bücher mit illegal beschafften Vatikan-Dokumenten veröffentlicht haben. Falls sie für schuldig befunden werden, könnten sie vier bis acht Jahre Gefängnisstrafen bekommen. Der dritte Angeklagte ist der spanische Monsignore Vallejo Balda. Er sitzt als einziger im vatikanischen Gefängnis der Gendarmerie in Untersuchungshaft. Vallejo Balda wird zusammen mit der Italienerin Francesca Immacolata Chaouqui beschuldigt, die Papiere an die beiden Journalisten weitergereicht zu haben. Chaouqui, die vierte Angeklagte, ist wegen Schwangerschaft und ihrer Zusammenarbeit mit dem vatikanischen Untersuchungsrichter nicht in Haft. Die fünfte beschuldigte Person heißt Nicola Maio. Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungs-kommission Cosea, zu der auch Monsignore Vallejo Balda und Chaouqui gehörten. (rv 21.11.2015 mg) (NL Radio Vatikan, 21.11.2015).

19.11.2015  Vatikan: Papst-Benedikt-Bibliothek eröffnet Nach seiner Pensionierung in der Apostolischen Vatikanischen Bibliohek und im Geheimarchiv der Päpste zu forschen: Das wäre der Traumjob von Kardinal Joseph Ratzinger gewesen, wie er selbst, schon als Papst, bei einem offiziellen Besuch in der Apostolischen Vatikanischen Bibliothek bekannte. Der emeritierte Pontifex ist Theologe von Weltrang, dutzendfacher Bestseller-Autor und anerkannter Bücherliebhaber. Nun ist am Camposanto Teutonico im Vatikan eine nach ihm benannte Bibliothek eröffnet worden. Sie sammelt alle Werke des emeritierten Papstes selbst sowie Bücher über sein Leben, Wirken und seine Theologie. Sein Sekretär Erzbischof Georg Gänswein sagte zu Radio Vatikan, Papst Benedikt freue sich sehr über die Benedikt-Bibliothek. Offen ist, ob der zurückgezogen im Vatikan lebende Benedikt die neue Büchersammlung einmal besuchen wird. (rv) (NL Radio Vatikan; Korr. GH, 19.11.2015).

13.10.2015  Vatikan/Deutschland:
Eine Auswahl der deutschen Fußballmannschaft Borussia Mönchengladbach hat eine Auswahl der Vatikanelf mit 6 zu 4 besiegt.
Das Freundschaftsspiel fand am Freitagabend in der Nähe des Vatikans statt. Im Hinspiel im August 2014 hatten die Alt-Borussen mit 8 zu 1 gesiegt. „Das Vatikan-Team war stark verbessert und hat sich tapfer gewehrt“, kommentierte Jörg Jung, Geschäftsführer der Weisweiler Elf, das Spiel. Am Samstag trafen die Spieler den Papst bei einer Privataudienz im Vatikan. Franziskus habe jeden Spieler mit einem Handschlag begrüßt und auch ein paar Worte in Deutsch an seine Gäste gerichtet. Im Vatikan gibt es eine Fußballliga, eine „Supercup“-Meisterschaft und regelmäßige Freundschaftsspiele, darüber hinaus finden auch Wettkämpfe für Priesterseminaristen – den Clericus Cup – statt. (rp-online) (NL Radio Vatikan, 13.10.2015).

29.08.2015  Vatikanstadt: Vom 12. September an wird die Sommerresidenz der Päpste in Castel Gandolfo Besuchern und Touristen ihre Tore öffnen. Das kündigten an diesem Samstag die Vatikanischen Museen an, die für den Zugang zuständig sind. Jeden Samstag soll eine Dampfeisenbahn vom Bahnhof im Vatikan nach Castel Gandolfo fahren, um die Besucher dorthin zu bringen, so der zuständige Museumsmitarbeiter Sandro Barbagallo gegenüber der Nachrichtenagentur Adnkronos. Die erste Zugfahrt findet am 11. September statt. Es handelt sich um dieselbe Eisenbahn, die auch Papst Johannes XXIII. in den 1960er Jahren benutzte, um nach Castel Gandolfo zu reisen. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.08.2015; sprachliche Korrekturen: GH).

27.06.2015  Vatikanmedien: Papst schafft neue übergeordnete Behörde
Papst Franziskus hat tiefgreifende Änderungen in der vatikanischen Medienlandschaft verfügt. Alle Medienabteilungen des Heiligen Stuhls werden zu einer neuen Behörde zusammengelegt, dem „Sekretariat für Kommunikation“. Das steht in einem „Motu Proprio“ des Papstes, das an diesem Samstag veröffentlicht wurde. Betroffen sind der Päpstliche Medienrat, der Pressesaal des Heiligen Stuhls, der vatikanische Internet-Service, Radio Vatikan, das Vatikan-Fernsehen CTV, die Zeitung L´Osservatore Romano mit ihrem Fotodienst, die vatikanische Druckerei und der Verlag Libreria Editrice Vaticana. Die einzelnen Einrichtungen arbeiten weiter wie bisher, sind aber in Zukunft an die Weisungen des Sekretariats für Kommunikation gebunden, ordnete Papst Franziskus an.
Das neue Dikasterium wird den schon lange bestehenden Internetauftritt des Vatikans - www.vatican.va - übernehmen und auch den Twitterdienst des Papstes @pontifex bedienen. Zum Präfekten der neuen Behörde ernannte der Papst den italienischen Priester Dario Edoardo Vigano, den Direktor des Vatikanfernsehens CTV. Sekretär wird Pater Lucio Adrian Ruiz, Büroleiter des Internetdienstes. Auf die Stellen des Generaldirektors und seines Stellvertreters berief der Papst zwei italienische Laien: Paolo Nusiner, Generaldirektor der Zeitung der italienischen Bischofskonferenz Avvenire, sowie Giacomo Ghisani, Büroleiter für internationale und juristische Fragen bei Radio Vatikan.
Die Entwicklung der digitalen Medien und die fortschreitende Interaktivität habe ein Überdenken der vatikanischen Außenkommunikation erforderlich gemacht, begründete Papst Franziskus seine Entscheidung. Eine einheitliche Verwaltung aller historisch gewachsenen vatikanischen Medien sei nötig geworden. Die von ihm eingesetzte Medienkommission habe die Lage untersucht und Vorschläge erarbeitet. Vor dem Reformschritt habe er auch die Meinung der Kardinäle eingeholt, die einstimmig ausgefallen sei, schreibt der Papst.
Das Sekretariat für Kommunikation nimmt seinen Dienst am 29. Juni auf, dem Fest der römischen Stadtpatrone Petrus und Paulus. Sitz der Behörde ist das Gebäude von Radio Vatikan an der Piazza Pia 3.
Es handelt sich um den zweiten großen Schritt von Papst Franziskus zur Reform der Römischen Kurie. Das vatikanische Wirtschaftssekretariat unter Leitung von Kardinal George Pell hatte der Papst - ebenfalls per „Motu Proprio“ - im Februar 2014 ins Leben gerufen. Noch ausstehend ist die geplante Neugruppierung der Päpstlichen Räte mit Ausnahme des Medienrates. Der Rat der neun Kardinäle („K9“), der Franziskus bei der Kurienreform unterstützt, erarbeitet derzeit Vorschläge dazu. (rv 27.06.2015 gs) (NL Radio Vatikan, 27.06.2015).

21.04.2015 Vatikan: Papst Benedikt XVI. em. soll eine Bibliothek im Vatikan gewidmet werden. Das teilte Stefan Heid, Direktor des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, am Montagabend im Vatikan mit. Die Bibliothek soll „Römische Bibliothek Joseph Ratzinger – Benedikt XVI“ heißen und im September eröffnet werden. Die Einrichtung wird dem Leben und den Gedanken Ratzingers als Wissenschaftler und als Papst gewidmet und im Collegio Teutonico und im Römischen Institut der Görres-Gesellschaft im Vatikan untergebracht sein. Es soll ein „offener Ort“ werden, der ganz den Veröffentlichungen von und über Joseph Ratzinger gewidmet ist, um sein Leben und seine Theologie zu studieren. Die Bekanntgabe fand passend zum zehnjährigen Jubiläum der Wahl von Joseph Ratzinger zum Papst statt. Viele Werke für die Bibliothek wurden von ihm selbst gespendet, andere von der vatikanischen Stiftung, die seinen Namen trägt. (adnkronos) (NL Radio Vatikan, 21.04.2015).  

05.06.2014  Vatikan: Die vatikanische Bibliothek wird rund 40 Millionen Seiten ihrer Manuskripte digitalisieren. Die Digitalisierung ist auf etwa 15 Jahre angelegt und soll von der im Jahre 2013 gegründeten Non-Profit Organisation „Digita Vaticana Onlus“ ausgeführt werden. Der Prozess der Digitalisierung werde unter den höchsten Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen, verspricht der Vatikan. Um das empfindliche Kulturerbe vor Licht, Feuchtigkeit und zu hohen Temperaturen zu schützen, sei es bisher nur Studierenden und Forschern erlaubt gewesen, mit einer Sondergenehmigung die Dokumente einzusehen. (rv) (NL Radio Vatikan, 05.06.2014).
12.07.2013  Vatikanisches Strafgesetzbuch reformiert
An diesem Donnerstag wurde im Vatikan eine weitreichende Reform des vatikanischen Strafgesetzbuches vorgestellt. Mit der Reform, so erklärte der Präsident des vatikanischen Gerichtshofes Giuseppe Dalla Torre vor Journalisten, gleiche der Heilige Stuhl seine Gesetzgebung an herrschende internationale Standards und insbesondere an internationale Konventionen an. Diese wurden vom Heiligen Stuhl als Völkerrechtssubjekt unterschrieben und werden mit der aktuellen Reform nun auch normativ in die vatikanische Rechtssprechung eingepflegt. Betroffen sind unter anderem die Konvention zu Kinderrechten von 1989, die vom Vatikan unterzeichnet wurde und nun in strafbare Delikte wie etwa sexuelle Gewalt umgesetzt wurden. Außerdem wurden Empfehlungen des Expertenkomitees Moneyval zur Angleichung an internationale strafgesetzliche Standards bei der Geldwäschebekämpfung eingearbeitet. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.07.2013).
  
28.06.2013  Vatikan: Das vatikanische Nachrichtenportal „News.va“ ist von diesem Freitag an auch in einer iPad-Version verfügbar. Wie der Präsident des päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli, am Donnerstag mitteilte, können die Nachrichten damit künftig wie eine Zeitung gelesen und umgeblättert werden. Nach Cellis Angaben verzeichnet News.va täglich 70.000 Klicks. Für das Facebook-Profil von News.va würden wöchentlich zwei Millionen Besuche registriert. Das im Sommer 2011 von Papst Benedikt XVI. freigeschaltete Nachrichtenportal bündelt Material der Tageszeitung „Osservatore Romano“, von Radio Vatikan sowie die Mitteilungen des vatikanischen Presseamtes. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.06.2013).
13.05.2013  Vatikan: Päpstliches Jahrbuch (Annuario Pontificio) 2013 vorgestellt - Hat Papst Franziskus auf den Titel „Souverän des Vatikanstaates“ verzichtet? –
Diese Frage trieb heute vormittag wie ein „Krimi“ die Vatikanisten um.
Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wirft weiterhin unerwartete Fragen auf. Im heute vorgestellten Päpstlichen Jahrbuch 2013, in dem Papst Franziskus und sein Vorgänger aufgeführt werden, schien es in einem ersten Augenblick, als hätte der Amtsinhaber auf den Titel eines „Souveräns des Vatikanstaats“ verzichtet und damit auf den verbliebenen kleinen Rest des einstigen Kirchenstaates, der 1500 Jahre lang Mittelitalien umfasste. Der Vatikan präzisierte jedoch, dass der Titel weiterhin Geltung habe.
Nachdem italienische Truppen 1870 mit Waffengewalt den Kirchenstaat besetzt hatten, betrachtete sich der Papst als „Gefangener im Vatikan". Erst 1929, mit der Unterzeichnung der Lateranverträge zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien, wurde das Gebiet der Vatikanstadt als souveräner Staat anerkannt, dessen Staatsoberhaupt der Papst ist. Seither wurde der Vatikanstaat von fast allen Staaten der Welt anerkannt und unterhält mit fast 180 von 193 Staaten und allen internationalen Institutionen diplomatische Beziehungen. Eine Situation, die von herausragender Bedeutung für die Aktivitäten der Kirche ist und ihr eine Stimme in den internationalen Gremien verschafft.
In der heute vorgestellten Ausgabe des Jahrbuchs steht erstmals auf der Titelseite zu Rom: „Sitz des Stellvertreters Jesu Christi, Nachfolger des heiligen Apostelfürsten Petrus“.
Neu ist auch, dass zwei Päpste genannt werden, das heißt, um genau zu sein, der amtierende Papst Franziskus als „Bischof von Rom, Summus Pontifex der Weltkirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Römischen Kirchenprovinz“ und Benedikt XVI. „Summus Pontifex emeritus“. Damit ist die Frage der genauen Bezeichnung der beiden Päpste durch den Heiligen Stuhl geklärt. Ob damit auch alle kirchenrechtlichen Fragen geklärt sind, die seit der Rücktrittsankündigung die Kanonisten untereinander diskutieren lassen, bleibt abzuwarten.
Die Angaben zu den beiden Päpsten finden sich im Jahrbuch auf der Seite der Diözese Rom. Nach der Nennung von Papst Franziskus heißt es in der Veröffentlichung: „Die geistliche Leitung der Diözese Rom ist dem Generalvikar seiner Heiligkeit: Eminentissimus ac Reverendissimus Dominus Kardinal Agostino Vallini anvertraut; für die Vatikanstadt ist pro tempore der Erzpriester  der Päpstlichen Basilika von Sankt Peter im Vatikan, Eminentissimus ac Reverendissimus Dominus Kardinal Angelo Comastri“ als Generalvikar zuständig. Unter dem Namen von Benedikt XVI. als „emeritierter Papst“, folgen hingegen einige biographische Angaben zu "Joseph Ratzinger", die mit dem Hinweis enden: „verzichtete am 28. Februar 2013″.
Papst Benedikt XVI. ist zudem in der Reihe der Päpste nach Johannes Paul II. mit dem Datum seiner Wahl zum Papst und dem Datum vom „28.II.2013“ als Pontifikatsende aufgeführt. Dem Datum folgt ein Verweis auf eine Fußnote, in der erklärt wird, dass es sich um das Datum seines Amtsverzichts handelt. Im Verzeichnis der Päpste folgt nach Benedikt XVI. Papst Franziskus mit dem Datum seiner Wahl.
Der „Pressesaal“ des Vatikans präzisierte, dass Papst Franziskus „Souverän des Vatikanstaates“ bleibt. Die Pressestelle hatte zunächst Fotokopien der ersten Seite des Päpstlichen Jahrbuchs verteilt, die nur die oben erwähnte, vereinfachte Fassung der päpstlichen Titel enthält. Das warf die Frage auf, ob der Papst auf den Titel verzichtet hatte. Die Kopien waren aber nicht wegen Papst Franziskus verteilt worden, sondern weil auf derselben Seite des Jahrbuchs auch der künftige offizielle Titel von Benedikt XVI. enthalten ist, nämlich der eines „Summus Pontifex emeritus“, also eines emeritierten Papstes.
Auf Nachfrage zeigte der stellvertretende Leiter des „Pressesaals“, Pater Ciro Benedettini, die Seite des Jahrbuchs mit den vollständigen Titeln des regierenden Papstes, die gegenüber der Ausgabe 2012 noch von Papst Benedikt XVI. unverändert geblieben ist. Papst Franziskus ist „Bischof von Rom, Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten Petrus, Oberster Priester der Weltkirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes“.
Papst Benedikt XVI. hatte nach seiner Wahl 2005 auf den Titel "Patriarch des Abendlandes" verzichtet, den die Päpste mehr als 1550 Jahre führten, um damit im Blick auf die Ökumene die Beschränkung auf den westlichen Teil der Kirche abzulegen [?? GH]. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 13.05.2013).
   
30.10.2012  Vatikan:  Unübertroffen: 500 Jahre Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle
Großes Jubiläum für die Sixtinische Kapelle: Michelangelo Buonarrotis Deckenfresken werden am Mittwoch 500 Jahre alt. Am 31. Oktober 1512 präsentierte der toskanische Künstler Papst Julius II. sein Werk, der ihn mit der Gestaltung der Kapelle beauftragt hatte. Das Fresko stellt die Anfänge der Welt und die Heilsgeschichte dar; mit dem „Jüngsten Gericht“ fügte Michelangelo ihm Jahre später ein weiteres Meisterwerk hinzu. Papst Benedikt XVI. wird die Sixtinische Kapelle am Mittwochabend besuchen und dort die Vesper halten, genau wie es Julius II. am 31. Oktober 1512 getan hatte. Drei Päpste sind mit der Sixtinischen Kapelle und Michelangelos Fresken eng verknüpft. Der Vorgänger von Julius II., Papst Sixtus IV., auf den der Name „Sixtinische Kapelle“ zurückgeht, ließ sie errichten und weihte sie am 15. August 1483. Auf Veranlassung des Trienter Konzilspapstes, Pauls III., vollendete Michelangelo schließlich die Sixtinische Kapelle. (rv/or/kipa) (NL Radio  Vatikan, 30.10.2012). 

26.05.2012 Vatikan: Festnahme im Fall „Vatileaks“
In der Affäre um die Weitergabe vertraulicher Vatikan-Dokumente ist der Kammerdiener von Papst Benedikt XVI. festgenommen worden. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte die Festnahme des 46-jährigen Paolo Gabriele. Der Hausangestellte befinde sich in Haft, er habe zwei Anwälte benannt und sich mit diesen beraten. Lombardi hatte die Festnahme in der Affäre, die in Anlehnung an die Enthüllungswebsite Wikileaks „Vatileaks" genannt wird, bereits am Freitag bekanntgegeben, aber zunächst keinen Namen genannt. Gabriele arbeitet seit 2006 für Benedikt XVI. Neben vier Ordensfrauen und den beiden Privatsekretären Georg Gänswein und Alfred Xuereb ist er einer der wenigen Vertrauten, die Zugang zu den Privaträumen des Papstes haben. Der 46-jährige lebt mit seiner Frau und den drei Kindern ganz in der Nähe des Vatikans. (NL Radio Vatikan, 26.05.2012).
 
26.05.2012  Vatileaks bringt vatikanische Justiz an ihre Grenzen
Normalerweise hat es die Justiz des Vatikanstaates mit Handtaschendieben oder Trickbetrügern zu tun. Als souveräner Staat unterhält er ein eigenes Gerichtswesen mit Justizapparat, Staatsanwalt, Richtern und Arrestzellen. Für schwerwiegendere Delikte ist er freilich nicht ausgestattet. Und der Geheimnisverrat, dessentwegen jetzt gegen den Päpstlichen Kammerherrn Paolo Gabriele ermittelt wird, bringt die Justiz des Kirchenstaates an ihre Grenzen.
Nach der vatikanischen Prozessordnung ist zunächst der “Promotor Iustitiae“, Nicola Picardi, gefragt. Als Staatsanwalt hat er nach der Verhaftung Gabrieles am Mittwochabend [??? GH] die Vorermittlungen geleitet, hat den Verdächtigen befragt, der sich bereits zwei Anwälte genommen hat, und hat Beweise gesichert. Nach Abschluss dieser ersten Phase hat Untersuchungsrichter Piero Antonio Bonnet die formalen Ermittlungen eingeleitet. Er muss entscheiden, ob der Verdächtige freigelassen oder ein Verfahren eröffnet wird.
Präsident des Tribunals der Ersten Instanz ist derzeit Giuseppe Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto. Im Berufungsfall steht darüber ein Appellationsgericht, das Jose Maria Serrano Ruiz leitet. Oberste Instanz ist das Kassationsgericht, dem drei Kardinäle vorstehen: Raymond Leo Burke - er ist zugleich Präfekt des Obersten Kirchengerichts der Signatur. Dann der französische Kurienkardinal Jean-Louis Tauran sowie der erfahrene Diplomat Paolo Sardi.
Die Frage ist, ob und wann und in welchem Maße die italienische Justiz eingeschaltet wird. Dabei spielen Überlegungen zu einer möglichen Amtshilfe, aber auch zur Transparenz des aufsehenerregenden Falls eine Rolle. Der verdächtigte Kammerherr selbst hat die vatikanische und die italienische Staatsbürgerschaft. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe beziehen sich auf Taten, die im Vatikan erfolgten, in die aber auch Personen in Italien involviert sind: etwa der Buchautor Gianluigi Nuzzi, der das Material verbreitet und daran verdient hat. Noch zu Wochenbeginn hatte der Vatikan in einem Kommunique gefordert, dass alle beteiligten Personen - der Dieb, der Auftraggeber, der Hehler, aber auch der am Geheimnisverrat Verdienende - gerichtlich belangt werden sollten. Von Johannes Schidelko (KNA) (kna 26.05.2012 gs) (NL Radio Vatikan, 26.05.2012; Bearbeitung von GH).
  
23.05.2012  Vatikan: „Es ist wichtig, Freunde um sich zu haben“ – Vatileaks und die dunklen Nächte Benedikts XVI.
Er heißt Luigi Martignani und ist Kapuziner. Der Mitarbeiter des vatikanischen Staatssekretariats wurde zum Sekretär der Untersuchungskommission bestellt, die im Auftrag des Papstes den Vatileaks-Skandal aufklären soll. Gemeint sind die vertraulichen Dokumente, die aus dem Vatikan geschleust und der Presse zugespielt wurden.
Papst Benedikt XVI. verfolgt die Angelegenheit nicht ohne Sorge. Aus seiner Umgebung ist vielmehr zu hören, dass der Papst über den Dokumentenklau und den damit verbundenen Vertrauensbruch in seiner direkten Umgebung sehr betroffen ist. Beim gestrigen Mittagessen mit den Kardinälen, das vom Kardinalskollegium zu Ehren seines 85. Geburtstages gegeben wurde, sagte er nicht zufällig: „Es ist wichtig Freunde um sich zu haben.“ Um hinzuzufügen: „In meinem Leben habe ich wunderbare Zeiten erlebt, aber auch dunkle Nächte. Auch die Nächte waren notwendig, und heute, umgeben von den Kardinälen, meinen Freunden, fühle ich mich sicher in dieser Gesellschaft. Das Böse will die Welt beherrschen und es tut dies entweder durch Gewalt oder indem es sich mit Gutem tarnt. Auf diese Weise zerstört es die moralischen Fundamente der Gesellschaft.“
Auf einer anderen Ebene muss nun Martignani handeln. Er ist der operative Arm der Kardinäle Herranz, Tomko und De Giorgi, die die Untersuchung leiten. Ihre Aufgabe ist es, herauszufinden, wer die für den Dokumentenklau verantwortliche Person ist, die der Journalist Nuzzi in seinem Enthüllungsbuch mit dem Decknamen „Maria“ bezeichnet. Der Journalist behauptet, dahinter verberge sich nicht nur eine Person, sondern mehrere. Im Vatikan vermutet man hinter dieser Aussage ein Ablenkungsmanöver Nuzzis, um seinen Informanten zu schützen.
Die Figur des Geheimnisverräters ist natürlich auch im Kirchenstaat keine Neuigkeit. Jedes Pontifikat hatte sein Leck. Der verstorbene Doyen der Vatikanisten, Benny Lai, schrieb mehrfach in seinen Vatikanischen Tagebüchern darüber. Meist handelt es sich um eine Person, die innerhalb der Leoninischen Mauern über „starke Protektion“ verfügt, die so stark sein kann, dass selbst wenn er enttarnt wird, nicht gesagt ist, dass er von seinem Posten entfernt wird. Lai gestand, dass er beim Sammeln von Informationen alle nur erdenklichen Methoden anwandte. „Wir besteuerten uns selbst und bezahlten damit monatlich 10.000 Lire an Riccardo Galeazzi-Lisi, den Arzt von Pius XII., damit er uns über den Gesundheitszustand des Papstes auf dem Laufenden hielt.“ Als Pius XII. entdeckte, dass Galeazzi Lisi ihn verriet, entließ er ihn nicht. „Wenn er im Vatikan bleiben will, soll er bleiben, aber man richte es so ein, dass ich ihn nicht mehr sehe“, so der Papst. Und der korrupte Arzt dankte es ihm nicht, sondern schaffte es, mit einer versteckten Mini-Kamera ein Foto des sterbenden Papstes zu schießen.
Die Geschichte muss sich aber nicht wiederholen. Der Maulwurf des Jahres 2012 kann zumindest nicht darauf zählen. Ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht, dass auch er, einmal aufgespürt, an seiner Stelle bleibt. Mit seiner schnellen Enttarnung wird gerechnet. Die Vatikanische Gendarmerie hat sich bereits auf dessen Suche gemacht.
Der Maulwurf hatte Zugang zum Archiv des Staatssekretariats, und zwar zu jenem Teil, in dem  Msgr. Gänswein, der Privatsekretär des Papstes, die an ihn und an den Papst gerichtete Korrespondenz nach ihrer Erledigung ablegt. Der Personenkreis ist also sehr klein.
Text: Palazzo Apostolico / Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 23.05.2012).
  
28.02.2012  Vatikan: Das Vatikanische Geheimarchiv zeigt erstmals öffentlich die Bannbulle mit der Exkommunikation Luthers. Das Dokument ist in zahlreichen Publikationen reproduziert, verlässt nun aber erstmals seit seiner Niederschrift 1521 den Vatikan. Die Ausstellung „Lux in Arcana“, zu Deutsch „Licht auf die Geheimnisse“, die am Donnerstag in den Kapitolinischen Museen eröffnet wird, zeigt 100 ausgewählte Dokumente aus dem Geheimarchiv, darunter auch Akten aus dem Prozess gegen Galileo Galilei. Anlass für die große Ausstellung ist das 400. Gründungsjubiläum des Vatikanischen Geheimarchivs am 31. Januar 1612. Für die Wissenschaft ist die päpstliche Dokumentensammlung seit 1881 zugänglich. Papst Leo XIII. (1878-1903) gab sie für die historische Forschung frei. Jährlich kommen rund 1.500 Wissenschaftler aus mehr als 60 Nationen in das Archiv zu Forschungen. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.02.2012).                                                              
28.07.2011  Das „verbotene“ Tagebuch des Konklaves von 2005

Sonntag, 17. April 2005
Am Nachmittag bezog ich mein Zimmer in der Casa Santa Marta. Als ich mein Gepäck abgestellt hatte, versuchte ich, die Fensterläden zu öffnen, weil es im Raum so dunkel war. Es gelang mir nicht. Ein Mitbruder wandte sich wegen desselben Problems an die Schwestern, die das Haus führen. Er vermutete, dass es sich um einen technischen Fehler handelte. Die Schwestern erklärten ihm, dass die Fensterläden versiegelt wurden. Konklaveklausur … Eine neue Erfahrung, für fast alle von uns. Von 115 Kardinälen haben nur zwei bereits an einer Papstwahl teilgenommen.
Mit diesen Worten beginnt das „verbotene“ Tagebuch des Konklave, das am 19. April 2005 zur Wahl von Papst Benedikt XVI. führte. Die vertraulichen Notizen schrieb ein anonymer Kardinal nieder, sobald er nach den Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle in sein Zimmer zurückgekehrt war. Die Aufzeichnungen wurden in der renommierten Monatsschrift für Geopolitik „Limes“ veröffentlicht. Die Kardinäle und alle Mitarbeiter, die während des Konklaves mit den wählenden Kardinälen in Kontakt treten, sind zur strengsten Verschwiegenheit über den Wahlhergang verpflichtet. Im Medienzeitalter fiel es dem namenlos bleibenden Kardinal offensichtlich schwer, sich daran zu halten. Entsprechend schnell fanden seine Notizen den Weg in die Öffentlichkeit.
Die Aufzeichnungen erlauben, Schritt für Schritt die Wahlgänge trotz des päpstlichen Willens, den Ablauf eines Konklaves geheimzuhalten, zu rekonstruieren. Sie zeigen, dass Kardinal Ratzinger von Anfang an der aussichtsreichste Kandidat war. Der 78jährige Dekan des Kardinalskollegiums und Präfekt der Glaubenskongregation fand umgehend die Unterstützung einer starken und entschlossenen Gruppe. Das Tagebuch widerlegt die nach der Wahl vielfach wiederholte Behauptung, der ehemaligen Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini, sei bei der Wahl der „Gegenspieler“ Ratzingers gewesen und habe eine Rolle gespielt. Bestätigung findet hingegen, dass der einzige wirkliche „Konkurrent“ der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, war, ein Jesuit wie Martini. Kardinal Bergoglio erhielt mit bis zu 40 Stimmen das Vertrauen von mehr als einem Drittel der Wahlmänner.
Montag, 18. April 2005
Doch der Reihe nach: Das insgesamt nur 24 Stunden dauernde Konklave begann am Nachmittag des 18. April 2005, einem Montag. Nachdem die 115 Purpurträger in die Sixtinische Kapelle eingezogen waren, leisteten sie den Verschwiegenheitseid und hörten eine Meditation des über 80jährigen Kardinals Spidlik, der nicht stimmberechtigt war.
Beginn des ersten Wahlgangs. Die rechteckigen, doppelt gefalteten Stimmzettel werden ausgehändigt. Im oberen Teil tragen sie die Aufschrift: „Eligo in Summum Pontificem“ ("Ich wähle zum Papst", im unteren Teil ist der Platz weiß, um den Namen des Ausgewählten eintragen zu können.
Jeder Kardinal nähert sich der Metallurne, spricht eine feierlicher Formel und wirft seinen Stimmzettel ein. Der erste Wahlgang endet wenige Minuten nach 19 Uhr. Niemand erwartet sich bereits die Wahl eines neues Papstes. Das Ergebnis ist durchaus überraschend: Kardinal Ratzinger erhält sofort 47 Stimmen (40,9 Prozent). An zweiter Stelle folgt unerwartet Kardinal Bergoglio mit 10 Stimmen, Kardinal Martini erhält 9. Auf Kardinal Camillo Ruini, den Bischofsvikar von Rom, entfallen 6 Stimmen, auf Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano 4, auf den Erzbischof von Honduras, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga 3 und auf Kardinal Dionigi Tettamanzi, Nachfolger Martinis als Erzbischof von Mailand 2 Stimmen. Mehr als 30 Stimmen verteilen sich als Einzelstimmen auf andere Kardinäle. Diese große Gruppe scheint abzuwarten, welche Gewichtungen aus dem ersten Wahlgang hervorgehen. Es steigt schwarzer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle auf.
Das wichtigste Ergebnis ist das schlechte Abschneiden des “progressiven” Flügels im Kardinalskollegium. Er hatte sich auf Kardinal Martini geeinigt, vor allem mit der Absicht, das eigene Gewicht auszuloten. Das Ergebnis war ausgesprochen bescheiden. Die Kardinäle verlassen die Kapelle und begeben sich zum Abendessen. Die Gruppe, die Kardinal Ratzinger als künftigen Papst wünscht, konnte sofort einen deutlichen Erfolg verbuchen. Das unerwartete Ergebnis des Erzbischofs von Buenos Aires sorgt nicht minder für Gesprächsstoff. Der südamerikanische Purpurträger ist ausgesprochen zurückhaltend und scheut das Scheinwerferlicht der Presse. Nur ausgesprochen selten gibt er Interviews. Das erzbischöfliche Palais hatte er verlassen, um in einer kleinen, einfachen Wohnung zu leben. Seine Gestalt erinnert irgendwie an Papst Johannes Paul I.
Nach dem Abendessen finden zahlreiche informelle Treffen in „kleinen Gruppen von zwei, drei Personen statt, keine größeren Versammlungen. Wie in zahlreichen Hotels herrscht neben tausend anderen Verboten auch ein Rauchverbot. Der portugiesische Kardinal Jose Policarpo da Crux hält es nicht aus und verlässt das Gebäude, „um sich eine gute Zigarre anzuzünden.“
Dienstag, 19. April 2005
Am Morgen danach, Dienstag, den 19. April, kehren die 115 Purpurträger in die von Michelangelo mit Fresken ausgestaltete Sixtinische Kapelle zurück. Vor der Darstellung des riesigen Jüngsten Gerichts beginnt der zweite Wahlgang. Er dient dazu, die Zahl der verstreuten Stimmen zu lichten. Kardinal Ratzinger erhält mit 65 Stimmen (56,5 Prozent) eine deutliche Mehrheit. Da der erste Urnengang nur der Sondierung diente, fand der Präfekt der Glaubenskongregation aus dem Stand das Vertrauen einer Mehrheit des Kardinalskollegiums. Es fehlen allerdings noch 12 Stimmen zur Zwei-Drittel-Hürde, die für die Wahl während der ersten beiden Wochen des Konklaves vorgeschrieben ist. Auch Kardinal Bergoglios Anteil stieg erheblich. Auf ihn konzentriert sich das Votum von 35 Kardinälen. Die Stimmen Ruinis waren auf Ratzinger übergegangen. Martinis Stimmen auf Bergoglio. Sodano behielt hingegen seine vier Stimmen, ebenso Tettamanzi seine zwei. Erneut steigt schwarzer Rauch aus dem Kamin auf.
Um 11 Uhr desselben Morgens beginnt der 3. Wahlgang, wie es die Wahlordnung vorsieht. Das Ergebnis ist von Bedeutung. Auch die Stimmen für Tettamanzi und Sodano verschwinden. Es gibt nur mehr wenige verstreute Stimmen, dazu zählt eine für den kolumbianischen Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos. Kardinal Ratzinger erhält 72 Stimmen (62,6 Prozent) und nähert sich deutlich der vorgeschrieben qualifizierten Mehrheit. Auch Kardinal Bergoglio kann noch einmal seinen Stimmenanteil auf 40 Voten erhöhen.
Die Zustimmung für ihn reicht nicht aus, um realistische Aussichten zu haben, gewählt zu werden. Sie ist aber gerade ausreichend, um die Wahl jedes anderen Kandidaten zu blockieren. Zumindest zwei Wochen lang. Danach würde sich die Hürde von zwei Drittel auf die absolute Mehrheit von 50+1 reduzieren. Folge wären jedoch lange, zermürbende Tage gewesen, die durchaus Überraschungen bringen hätten können. An diesem entscheidenden Augenblick wäre bei verhärteten Positionen ausschlaggebend gewesen, wer die stärkeren Nerven hatte. Theoretisch war Kardinal Ratzinger bereits gewählt. Die um ihn gescharte Mehrheit des Kardinalskollegiums hätte nur 30 weitere Wahlgänge durchzuwählen brauchen, bis sich laut Wahlordnung Papst Johannes Pauls II. die Wahlhürde senkt.
Kardinal Ratzinger, wie wahrscheinlich jeder andere Kandidat, wäre jedoch kaum für einen solch verbissenen Kampf zur Verfügung gestanden, während die Welt auf die Wahl eines neuen Papstes wartet. Sein Rückzug für einen solchen Fall kann keineswegs ausgeschlossen werden. Damit aber wäre das „Rennen“ wieder völlig offen. Mancher denkt, dass das Konklave eine unerwartete Wende nehmen und weder Kardinal Ratzinger noch Kardinal Bergoglio, sondern ein ganz anderer Kandidat als Papst aus der Sixtinischen Kapelle hervorgehen könnte und dass bereits ab dem nächsten Tag alles ganz anders sein wird.
Viele Kardinäle sind sich daher bewusst, dass dies der entscheidende Moment des Konklaves ist. In den folgenden Stunden finden eine Reihe von informellen Gesprächen statt, bevor es am Nachmittag zum 4. Wahlgang kommt. “Schon in der Sixtinischen Kapelle noch vor der Rückkehr nach Santa Marta zum Mittagessen erfolgen die ersten Gespräche. Unter den Purpurträgern, die die Wahl Kardinal Ratzingers erhoffen, herrscht große Besorgnis. Die Gespräche werden intensiver, der Aktivste ist Kardinal Lopez Trujillo …“. Kardinal Trujillo bemüht sich vor allem um die lateinamerikanischen Kardinäle. Er versucht, sie davon zu überzeugen, dass es keine wirkliche Alternative zu Kardinal Ratzinger gibt. „Morgen gibt es große Neuigkeiten“, habe Kardinal Martini mit einem sybillinischen Lächeln in der Mittagspause einem anderen Kardinal zugeflüstert.
Martini gehört zu jenen, die für den Morgen des nächsten Tages einen völligen Austausch der Kandidaten vorhersagen, falls auch die beiden für den Nachmittag vorgesehenen Wahlgänge zu keinem Ergebnis führen sollten. Damit die Wahl Kardinal Ratzingers weiter verhindert wird, müsste die Gruppe um Bergoglio weiterhin kompakt blockieren. Der Erzbischof von Buenos Aires zeigt ein leidendes Gesicht. Ein Kardinal meint, dass Bergoglio, sollte er gewählt werden, seine Wahl sogar ablehnen könnte. Taktisches Geplänkel?
Um 16 Uhr kehren die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurück. Zu diesem Zeitpunkt steht das Ergebnis schon fest. Viele der Unterstützer Bergoglios sind zur Gruppe um Kardinal Ratzinger gewechselt, um das Konklave nicht unnötig in die Länge zu ziehen und das Heilige Kollegium zu spalten. Kardinal Ratzinger wird im 4. Wahlgang mit 84 Stimmen (73 Prozent) zum Papst gewählt. Er nimmt den Namen Benedikt XVI. an. Die Zustimmung für Kardinal Bergoglio fällt auf 26 Voten. Fünf Stimmen bleiben verstreut, eine fällt auf den amerikanischen Kardinal Bernard Law, den Erzbischof von Boston, der später zum Rücktritt gezwungen wird, weil er nicht ausreichend deutlich gegen Priester seiner Diözese vorging, denen Pädophilie vorgeworfen wurde.
Der letzte Eintrag im Konklave-Tagebuch des anonymen Purpurträgers lautet: „Auch Kardinal Ratzinger notiert sich auf einem Zettel die Stimmen während der Auszählung. Als er um 17.30 Uhr das Quorum von 77 Stimmen erreicht, herrscht in der Sixtinischen Kapelle ein Moment der Stille, auf den ein langer herzlicher Applaus folgt.“
Die Wahl Papst Benedikts XVI. mag kein Plebiszit gewesen sein, doch gehört sie zu den kürzesten Konklaven der Kirchengeschichte. (Text: Limes/Vatican Insider/Giuseppe Nardi; Katholisches.info 28.07.2011).


16.10.2010  Vatikan: Der Chor  der „Cappella Sistina“ hat einen neuen Leiter: an diesem Samstag ernannte Benedikt XVI. den Salesianer Massimo Palombella zum neuen Dirigenten des wichtigsten päpstlichen Chores. Der 43-Jährige löst Giuseppe Liberto ab, der die „Cappella Sistina“ seit 1997 geleitet hatte. Palombella stammt – wie übrigens auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, ebenfalls Salesianer - aus Turin. Er ist Theologe und Musikwissenschaftler und gründete in Rom einen interuniversitären Chor, mit dem er zahlreiche CDs aufnahm. Außerdem wirkt er als Berater am Liturgie-Büro der Italienischen Bischofskonferenz. Kürzlich leitete er den musikalischen Part der Vigil zum Abschluss des Priesterjahres auf dem Petersplatz. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.10.2010). 
  
16.10.2010  Vatikan:
Es gibt kein neues Papstwappen. Das hat Vatikansprecher P. Federico Lombardi gegenüber Radio Vatikan klargestellt. Benedikts Wappen sei immer noch das schlichte, das zu Beginn des Pontifikats vorgestellt wurde. Am vergangenen Sonntag hatte am  Apostolischen Palast während des Angelusgebetes eine andere Form des päpstlichen Wappens gehangen. Der Schmuckteppich unter dem Papstfenster zeigte die vertrauten Symbole, aber statt der schlichten Fassung war eine barocke Version zu sehen, angelehnt an das Barberini-Wappen im Petersdom. Vor allem war statt der Mitra, die seit Amtsantritt Benedikts XVI. das Wappen krönt, wieder die traditionelle Papstkrone, die Tiara, abgebildet. Einige Medien hatten diesen vermeintlichen Wandel versucht zu interpretieren und ihm einen kirchenpolitischen Sinn abzugewinnen. Lombardi betonte, der Schmuckteppich sei lediglich ein Geschenk gewesen, nicht die Darstellung des offiziellen Wappens. Um weiterhin benutzt werden zu können, müsste dieses Geschenk an das offizielle Wappen angepasst werden, so Lombardi weiter. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.10.2010).- Fazit: Viel Lärm um nichts. Das Papstwappen mit der scheußlichen  in Anlehnung an die Tiara dreigestreiften Mitra bleibt. - Leider! [GH].  

10.10.2010  Vatikan: Die Tiara ist zurückgekehrt – Die
drei Gewalten des Papstes

Am vergangenen Sonntag setzte Papst Benedikt XVI. ein bisher fast unbeachtet gebliebenes Zeichen. Der zum Angelus-Gebet ausgehängte Teppich unter dem Fenster der päpstlichen Gemächer stellte eine alte Neuheit dar. Er zeigte erstmals wieder die herkömmliche päpstliche Wappenform mit der Tiara, der traditionellen dreifachen Krone der Päpste. Benedikt XVI. hatte sie als erster Papst in seinem Wappen durch die  bischöfliche Mitra ersetzt zum Zeichen der Verbundenheit des Bischofs von Rom mit den anderen Bischöfen (Abbildung auf dieser Seite oben). Allerdings hatte der Papst nie auf die alte, traditionelle Darstellung des päpstlichen Wappens mit der Tiara offiziell verzichtet.
Die Tiara mit der dreifachen Krone, das sog. Triregnum, symbolisiert die drei Gewalten, die dem Papst, aber auch jedem Bischof zukommen: das Lehramt (um die Wahrheit Christi zu verkünden), das Hirtenamt (um die Kirche zu leiten) und das Priesteramt (um die Menschen zu heiligen durch die Spendung der Sakramente).--      Mit der Tiara wurden die Päpste bei der Übernahme ihres Amtes gekrönt, zuletzt Papst Paul VI. 1963, der sie nach der Krönung wieder ablegte und auf das Tragen verzichtete. Johannes Paul I., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. verzichteten ganz auf die Krönung.
Die Tiara wurde von den Päpsten bei außerliturgischen Zeremonien als Symbol ihrer höchsten Autorität und Souveränität getragen, also in ihrer Eigenschat als Papst der Gesamtkirche, nie jedoch während liturgischer Handlungen als Bischof von Rom und Patriarch des Abendlandes. Erstmals wurde die Tiara  mit drei Kronreifen von Papst Benedikt XII. im Jahr 1342 verwendet.
(Giuseppe Nardi, Bild: cruxetgladius) (Katholisches, 13.10.2010; bearbeitet von GH).
 
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   A. Institutionen des Vatikans

   B. Dokumente der kath. Kirche




A. Institutionen des Vatikans:

1. Die Präfektur des Päpstlichen Hauses

Wichtig für Rompilger: 

Aus der neuen Homepage der Präfektur des Päpstlichen Hauses gehen die großen Veranstaltungen mit dem Heiligen Vater in Rom oder bei Papstbesuchen in aller Welt hervor und sind dort kalendarisch aufgelistet.

Außerdem ist die Präfektur zuständig für die rechtzeitige Vorbestellung von Eintrittskarten für alle Generalaudienzen und liturgischen Feiern mit dem Heiligen Vater. Die Homepage enthält  auch ein Bestellformular zum Download. Alle Eintrittskarten sind kostenlos und dürfen nicht verkauft werden.

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2. Das Governatorat



06.08.2007:  Der Vatikanstaat seit 1929 (Stato della Città del Vaticano), nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Sitz der Kirchenleitung, dem  "Heiligen Stuhl" oder "Vatikan", hat jetzt eine eigene Homepage ins Netz gestellt.


Blick von der  Kuppel   des  Petersdoms   auf das Regie- rungsgebäude des Vatikanstaates (Palazzo del Governatorato). Es schmiegt sich hinter dem Petersdom an den Vatikanischen Hügel. Vom Aufgang eingerahmt, das päpstliche Wappen aus lebenden Pflanzen und Blumen (auf dem Bild noch das Wappen von Papst Johannes Paul II.).

Die neue Website des "Staates der Vatikanstadt" erfreut sich großen Zuspruchs. Bereits in den ersten drei Tagen hat es 13 Millionen Zugriffe gegeben. Das sagte der Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt, Bischof Renato Boccardo, im Gespräch mit der lateinamerikanischen katholischen Nachrichtenagentur "aciprensa". Ziel der neuen Website sei es, Pilgern und Touristen gute Dienste zu leisten (Aus Newsletter Radio Vatikan, 06.08.2007).

Im Palazzo del Governatorato haben die Ämter für Philatelie (Vatikan-Briefmarken) und für Münzprägungen (Vatikan-Münzen) ihren Sitz. Dort kann man auch Abonnements bestellen.

 

Einzelne Meldungen:
    

17.12.2011  Vatikan: Die Vatikanische Bibliothek wird teilweise digitalisiert. Eine der ältesten Sammlungen von Originalhandschriften und ein reicher Schatz von Papstdokumenten von den Zeiten Gregors des Großen an schaffen den Sprung in die digitale Welt. Seit 2010 werden bereits Teile der Handschriftenbände digitalisiert; nun soll ein weiterer Schritt gegangen werden, nämlich das Scannen von ca. 80.000 Manuskripten in hochauflösendem Format. Die ersten Dokumente der Sammlung gehen auf das 4. Jahrhundert zurück, die Sammlung, wie man sie heute kennt, wurde unter Papst Nikolaus V. (1397-1455) im Jahr 1447 begonnen. Der Leiter der Vatikanbibliothek, Cesare Pasini, erklärte dazu, dass der Plan für das Projekt schon seit einigen Jahren bestehe, es aber nie vollständig konkretisiert werden konnte. Nun aber existierten die notwendigen fortgeschrittenen Technologien. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Universität Heidelberg. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.12.2011). 

25.06.2010  Vatikan:
Die Vatikanische Bibliothek soll am 20. September wiedereröffnet werden.
Das kündigte der Präfekt der Vatikanischen Bibliothek, Cesare Pasini, in einem Interview mit der Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ von diesem Freitag an. Seit rund drei Jahren ist die Bibliothek zwischen den beiden Korridoren der Vatikanischen Museen wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Der Präfekt kündigte einen verbesserten Service für Benutzer der Bibliothek an. - Die Vatikanische Bibliothek besitzt eine der wertvollsten Handschriften- und Büchersammlungen der Welt. Sie umfasst rund 160.000 Handschriften und Archivalien sowie mehr als eine Million Bücher. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.06.2010). 

23.01.2009  Vatikan:                                           Seit diesem Freitag ist der Vatikan mit einem eigenen Kanal auf YouTube vertreten, der weltweit führenden Onlinevideo-Plattform mit Millionen Nutzern aus aller Welt. Der offizielle Vatikan-Kanal wird täglich Nachrichtenbeiträge über die Aktivitäten des Papstes und das Geschehen im Vatikan zeigen – unterlegt mit Audio-Inhalten und Texten in Englisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch.


07.01.2009 Vatikanstadt:                                        Der Vatikanstaat feiert im Februar 2009 seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat das Governatorat eine Ausstellung konzipiert, die im „Braccio di Carlo Magno“ auf dem Petersplatz am 12. Februar eröffnet wird. Zu sehen sind neben zahlreichen Dokumenten und Fotografien erstmals die Originale der Lateranverträge zwischen Italien und dem Vatikan, die am 11. Februar 1929 unterzeichnet wurden. In fünf Teilen geht die Schau der Vor- und Gründungsgeschichte des Vatikanstaates nach und zeigt u.a. die Konstruktionspläne der Bauten, die unmittelbar nach Unterzeichnung der Verträge im Vatikan entstanden, wie beispielsweise das Governatoratsgebäude, der Gerichtshof, der Bahnhof und das Radio. Das Governatorat ließ ein großes Modell der Vatikanstadt in Birkenholz anfertigen. (pm) (NL Radio Vatikan, 07.01.2009).

07.01.2009  Vatikanstadt:
Die Bauarbeiten in der Vatikanischen Bibliothek gehen gut voran.
Mit einer Wiedereröffnung ist wie geplant im Herbst 2010 zu rechnen, wie der Präfekt der Einrichtung, Cesare Pasini, auf der Webseite der Bibliothek bekannt gab. Außerdem wird der Salone Sistino, der derzeit von den Vatikanischen Museen aus zugänglich ist, wieder der Bibliothek angegliedert. Pasini zufolge soll daraus ein Lesesaal mit Freihandaufstellung werden. Der Salone Sistino ist das historische Herzstück der päpstlichen Büchersammlung. Er entstand zwischen 1587 und 1590 im Auftrag Papst Sixtus’ V. und ist ein Werk des Renaissance-Architekten Domenico Fontana. (rv) (NL Radio Vatikan 07.01.2009).

31.12.2008 Vatikanstadt:                                      Der Vatikanstaat überprüft die auf seinem Territorium gültigen Gesetze. Das berichtet die Vatikan-Zeitung „L`Osservatore Romano“ in ihrer Mittwochsausgabe. Ein Gesetz Nr. LXXI, das der Papst bereits im Oktober erlassen habe, trete am ersten Januar 2009 in Kraft. Es betrifft die Quellen des im Vatikan gültigen Rechts. Er verschlankt das bisher gültige Gesetzeswerk: Aus den 25 Artikeln des 1929 zusammengestellten Gesetzeswerkes werden jetzt nur noch 13 Artikel. Das Kirchenrecht wird als erste und grundlegende Rechtsquelle bezeichnet. Eine wichtige Änderung betrifft italienische Gesetze: Sie wurden bislang sozusagen automatisch auch im Vatikan anerkannt. Künftig wird dafür ein Prozedere vorgesehen, bei dem vatikanische Behörden die Vereinbarkeit italienischer Gesetze mit vatikanischen Rechtsvorstellungen bestätigen müssen. Der Vatikan begründet dieses Vorgehen u.a. mit der großen Zahl italienischer Gesetze, mit der „Instabilität bei der zivilen Gesetzgebung“ Roms und mit „zu häufig auftretenden Widersprüchen zwischen italienischen Rechtsnormen und Prinzipien, auf die die Kirche nicht verzichten will“. In italienischen Medien und bei Politikern haben diese Zeilen Polemik ausgelöst. Ein Minister der regierenden Mitte-Rechts-Koalition unter Premier Silvio Berlusconi versprach, das italienische Gesetzbuch radikal zu vereinfachen. – Der Vatikan nennt die neue Norm von Papst Benedikt einen „wichtigen Schritt hin zu einem Corpus Vaticanum“. Es gehe von der theologischen Vorstellung aus, dass „Rechtsvorstellungen und Werte unveränderlich sind“. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 31.12.2008).

23.12.2008  Vatikanstadt:
Die Internetpräsenz des Vatikanstaates haben seit ihrer Eröffnung am 19. Juli 2007  150 Millionen Surfer besucht. Bisher zeichnen fünf Kameras das Geschehen rund um den Vatikan für die Internetbesucher auf. Ab dem kommenden Mittwoch wird eine weitere Webcam Bilder aus den Gärten von Castel Gandolfo, dem Sommersitz des Papstes, aufzeichnen. (ansa) (NL Radio Vatikan, 23.12.2008).

Im kommenden Jahr feiert der Vatikanstaat sein 80-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wird es im Vatikan eine Gedenkausstellung mit fünf Themenschwerpunkten geben.                                       Es werden der Vatikan vor 1929, das Pontifikat Pius XI., die Lateran-Verträge, der Aufbau des Vatikanstaates und die übrigen Pontifikate vorgestellt. Die Ausstellung kann ab dem 12. Februar bis zum 10. Mai 2009 besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Exponate werden im sogenannten „Braccio Carlo Magno“ ausgestellt. Das ist das linke Verbindungsgebäude zwischen dem Petersdom und den Bernini-Kolonnaden. (ansa) (NL Radio Vatikan, 23.12.2008).

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3. Die Vatikanische Buchhandlung (LEV)

Die vatikanische Verlagsbuchhandlung „Libreria Editrice Vaticana” hat ein drittes Verkaufslokal eröffnet. Unmittelbar vor dem Petersplatz gelegen, bietet die neue Einrichtung einen vielfältigen Dienst für Pilger und Touristen: Nicht nur Bücher sind dort erhältlich, man kann dort auch Vatikan-Münzen sowie sämtliche Fotos des „L Osservatore Romano”, etwa von Papstaudienzen, sichten und bestellen.

 

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B. Dokumente der kath. Kirche:


08.07.2009  Vatikan:                                               Deutscher Text der Sozialenzyklika von Papst Benedikt XVI. "Caritas in veritate", veröffentlicht am 07.07.2009.

30.05.2008 Vatikan:
Exkommunikation bei Frauenordination

Die Glaubenskongregation hat am Donnerstag ein Allgemeines Dekret erlassen zum Thema „Frauenordination”. In dem in „L`Osservatore Romano” veröffentlichten Text wird betont, dass alle, die versuchen, Frauen zu Priesterinnen zu weihen, automatisch exkommuniziert sind. Dasselbe gelte für die Frauen, die sich an der Weihe beteiligen.
Die Kongregation für die Glaubenslehre möchte mit diesem Dekret „die Natur und die Gültigkeit des Sakraments der Weihe schützen”, so der Text, der auf Lateinisch und Italienisch veröffentlicht wurde. Das Dokument trägt den lateinischen Titel „Decretum generale de delicto attentatae sacrae ordinationis mulieris”; es wurde bereits am 19. Dezember letzten Jahres von der Kongregation beschlossen und erhält mit der nun erfolgten Veröffentlichung Rechtskraft. Von der Exkommunikation seien auch Gläubige betroffen, die den mit Rom unierten Kirchen angehören.
Der Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Angelo Amato, hält das neue Dokument aus seinem Haus für notwendig, weil… „in einigen Regionen der Welt wieder so genannte Frauenordinationen stattgefunden haben. Des weiteren handelt es sich auch um eine Hilfe für Bischöfe, damit alle Oberhirten eine gemeinsame Antwort zu diesem Thema geben können.”
Zur Gültigkeit einer Priesterweihe für Frauen sagt Amato: „Sie sind von vornherein ungültig - und das bedeutet, dass sie nichtig sind. Es handelt sich nämlich nicht um „Ordinationen” im eigentlichen Sinn. Denn die kanonische Richtlinie der Kirche besagt, dass „die heilige Weihe nur für einen getauften Mann gültig ist” (Can. 1024).
Die katholische Kirche fühle sich nicht berechtigt, den Willen ihres Stifters Jesu Christi zu ändern, so Amato weiter, auch wenn das nicht der Sichtweise anderer christlicher Konfessionen entspricht.
„Das ist aber nicht nur in diesem Fall so. Jedenfalls befindet sich die katholische Kirche in guter Gesellschaft, wenn man sieht, dass die altorientalischen Kirchen und die orthodoxen Kirchen dieselbe Praxis beibehalten wie die katholische Kirche. Einige aus der Reformation hervorgegangene kirchliche Gemeinschaften haben mit einer zweitausend Jahre alten kirchlichen Tradition gebrochen.”
Bereits 1994 hatte Papst Johannes Paul II. im Apostolischen Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis” betont, dass die Priesterweihe nur Männern vorbehalten sei. Er erklärte, dass „die Präsenz und die Rolle der Frau im Leben und in der Sendung der Kirche nicht an das Amtspriestertum gebunden sind”; dennoch „bleiben die Frauen für die Kirche absolut notwendig und unersetzbar”. (rv) (NL Radio Vatikan, 2008-05-30).

09.05.2008 Vatikanstadt: Die Webseite des Heiligen Stuhls ist ab sofort auch auf Latein verfügbar. Neben den bisherigen modernen Sprachen Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Deutsch sind die wichtigsten vatikanischen Dokumente nun unter „Sancta Sedes latine” auch in der klassischen Kirchensprache auffindbar. Die erste Rubrik, „Summi Pontifices”, reicht zurück bis Papst Johannes XXIII., allerdings stammen die frühesten angeführten Dokumente in dieser Rubrik aus dem Pontifikat Johannes Pauls I. Die Vulgata ist auf der Lateinseite ebenso verfügbar wie der gesamte Katechismus der Katholischen Kirche, der Codex Iuris Canonici (das Kirchenrecht) und zahlreiche Dokumente des II. Vatikanischen Konzils sowie der Römischen Kurie. Das Layout des lateinischen Webauftritts unterscheidet sich von dem der anderen sechs Sprachen. Letztere zeigen auf der Einstiegsseite einen winkenden Papst Benedikt und die Kolonnaden des Petersplatzes. Dagegen ziert die lateinische Seite ein Foto des deutschen Papstes, der mit dem Füllhalter am Schreibtisch ein Dokument verfasst. Benedikt XVI. gilt als großer Freund und Förderer des Lateinischen. (rv) NL Radio Vatikan, 09.05.2008).

14.04.2008:  Annuario Pontificio 2008 erschienen
Das neue Päpstliche Jahrbuch "Annuario Pontificio" für 2008 verzeichnet eine gestiegene Anzahl der katholischen Gläubigen. Die Kirche ist von weltweit  1,15 Milliarden im Jahre 2005 auf 1,31 Milliarden im Jahr 2006 gewachsen, eine moderate Steigerung von 1,4 %. Auch die Zahl der Welt- und Ordenspriester hat in Fortsetzung des Trends seit dem Jahr 2000 von 406.411 in 2005 auf 407.262 im Jahre 2006 zugenommen, eine Steigerung allerdings von nur 0,21 %. Das Jahrbuch erscheint nur in italienischer Sprache und kostet 71,40 EUR.

04.04.2008:  Erklärung des Staatssekretariats Sr. Heiligkeit zur geänderten, d.h. judenfreundlicher formulierten Karfreitagsfürbitte für die Juden

Die Hochschätzung der katholischen Kirche für die Juden ist durch die neue Karfreitagsfürbitte nicht verändert worden. Die Kirche verwirft weiterhin jeden Antisemitismus. Das geht aus einer Erklärung des vatikanischen Staatssekretariats hervor, die an diesem Freitag veröffentlicht worden ist. Für die katholische Kirche gelte auch heute der volle Respekt gegenüber den Juden, der in mehreren Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils ausgesprochen worden ist. Die Vatikanerklärung reagiert ausdrücklich auf die Kritiken einiger jüdischer Organisationen, die vermutet hatten, der Vatikan habe seine grundsätzlich positive Haltung gegenüber dem Judentum geändert. Die unveränderte Haltung der Kirche zeige sich auch darin, dass die Karfreitagsbitte nur im außerordentlichen Ritus erneuert worden sei, nicht aber im ordentlichen Ritus. Die Kirche verwerfe auf jeden Fall jede Diskriminierung der Juden. Die Erklärung erscheint wenige Tage vor der Papstreise in die USA, wo Papst Benedikt auch Vertreter des Judentums treffen wird. (rv) (NL Radio Vatikan, 04.04.2008).
Zur Dokumentation: Die Vatikan-Erklärung zur geänderten  Judenfürbitte  auf  Englisch

  12.01.2008  Vatikan:  Heiligsprechungen - Hier haben die Gläubigen das erste Wort
„Sanctorum Mater”: So heißt die neue vatikanische Instruktion, die an die Normen für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erinnert. Viel war über neue Regeln spekuliert worden, manche lasen einen Wandel in der Einstellung Benedikts XVI. gegenüber der von Johannes Paul II. heraus. Substantiell ändere sich gegenüber den Bestimmungen aus dem Jahre 1983 aber gar nichts, meint der zuständige Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins.
„Wir wollten die Bischöfe an ihre Aufgabe erinnern und dabei natürlich vor allem an die nötige Sorgfalt. Denn es handelt sich um eine sehr ernsthafte Angelegenheit für das Leben der Kirche. Die Kirche ist nur an der historischen Wahrheit interessiert, daran hat Papst Benedikt XVI. kürzlich erst in einer Vollversammlung unseres Dikasteriums erinnert.”
Die Verehrung der Kandidaten für die Selig- und Heiligsprechung müsse spontan entstehen, meint der Kurienkardinal: „Das heißt, sie muss von den Gemeinden ausgehen, von den Gläubigen, das ist das Wichtigste. Denn ohne diesen Ruf der Heiligkeit, der sich sozusagen von alleine unter den Gläubigen in den Gemeinden ausbreitet, kann der Bischof keinen Seligsprechungsprozess beginnen, selbst wenn er wollte. Es müssen also die Gläubigen sein und die Gemeinden, die zum Bischof sagen: Unserer Meinung nach ist dieser Christ, dieser Diener Gottes wirklich heilig für uns!”
Die Kirche bestätigt also nur eine bereits bestehende Verehrung.
„Heute wird viel über die Rolle der Laien in der Kirche geredet: Hier haben wir einen Fall, wo aus kirchlicher Sicht es die Gläubigen sind, die den ersten Schritt tun. Der Bischof tut anschließend nichts anderes, als zu überprüfen, ob dieser Ruf begründet ist, um anschließend die Untersuchung nach Rom weiterzuleiten. Die Hauptrolle bei einer Seligsprechung spielen immer die Gläubigen!” (rv) (nach NL Radio Vatikan, 12.01.2008).

01.01.2008  Vatikan: "Familie ist die Institution des Friedens." Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 40. Weltfriedenstag der katholischen Kirche am 1. Januar 2008.
Die Familie ist die beste Erzieherin zum Frieden, wer ihr schadet, macht den „Frieden in der gesamten nationalen und internationalen Gemeinschaft brüchig“. Diese Überzeugung bringt Papst Benedikt XVI. in seiner Friedensbotschaft zum Ausdruck. Der Titel des 15-Punkte-Programms: „Die Menschheitsfamilie, eine Gemeinschaft des Friedens“. Das Papstwort zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2008 wurde an diesem Dienstag im Vatikan veröffentlicht.
In einem gesunden Familienleben lerne der Mensch den Frieden, so der Papst. Gesellschaft und Politik seien gefordert, die Familie auf allen Gebieten zu unterstützen.
Mit Nachdruck erinnert Benedikt an die Rechte der Familie, aktuelle Debatten schließt er nicht aus. Wörtlich heißt es: „Alles, was dazu beiträgt, die auf die Ehe eines Mannes und einer Frau gegründete Familie zu schwächen, was direkt oder indirekt die Bereitschaft der Familie zur verantwortungsbewussten Annahme eines neuen Lebens lähmt, was ihr Recht, die erste Verantwortliche für die Erziehung der Kinder zu sein, hintertreibt, stellt ein objektives Hindernis auf dem Weg des Friedens dar.“ Die Familie sei das „wichtigste Institut des Friedens“.
Der Päpstliche Friedensminister, Kardinal Renato Raffaele Martino, erklärte heute im Vatikan: „Die Familie braucht ein Zuhause, die Eltern benötigen einen Beruf, Kinder brauchen Schulen und schließlich ist auch eine Gesundheitsgrundversorgung wichtig. Wenn die Gesellschaft und die Politik nicht in der Lage sind oder nicht möchten, dass die Familien diese Bedürfnisse decken können, so fehlt die grundlegende Basis für den Frieden.“
Soziale Gemeinschaften, auch die Völkergemeinschaft müssen sich an den Werten orientieren, auf die sich die Familie stützt, betont das Papstschreiben. Korrekte und ehrliche Beziehungen untereinander seien international die Basis für gerechte Güterverteilung und die Achtung des natürlichen Sittengesetzes; daraus resultierend die Anerkennung der grundlegenden Menschenrechte.
Die Friedensbotschaft wird so zugleich ein Appell zur Bewahrung der Schöpfung, denn die Erde sei das angemessene Heim für die ganze Menschheitsfamilie: „Die Umwelt zu schonen heißt nicht, die Natur oder die Tierwelt wichtiger einzustufen als den Menschen. Es bedeutet vielmehr, sie nicht in egoistischer Weise als völlig verfügbar für die eigenen Interessen anzusehen, denn auch die kommenden Generationen haben das Recht, aus der Schöpfung Nutzen zu ziehen“. Beim Einsatz für das ökologische Gleichgewicht des Planeten warnt der Papst vor „übereilten Schlussfolgerungen“. Die Erde sei „unser gemeinsames Haus“, so der Papst, deshalb sei bei Umweltfragen eher auf Dialog zu setzen, nicht auf Alleingänge. Beim Kampf um die Energieversorgung mahnt Benedikt die reichen Nationen zum Überdenken der hohen Konsum-Standards und warnt vor Abkommen zu Lasten der armen Länder, die zu demütigender Abhängigkeit führten.
Martino, Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, erklärt: „Der Heilige Vater lädt uns ein, Sorge für Umwelt zu tragen, weil die Erde bebaut und gepflegt werden muss, und der Mensch die Aufgabe hat, seine Freiheit und Intelligenz einzubringen, damit jeder davon profitieren kann. Was die Ideologie des ,Biozentrismus’ betrifft, so schreibt der Heilige Vater, dass die christliche Lehre die Vorrangstellung des Menschen gegenüber der Schöpfung betont.“
Zum Welttag des Friedens, den Paul VI. vor 40 Jahren erstmals ausgerufen hatte, kritisiert Papst Benedikt erneut den weltweiten Rüstungswettlauf. Er ruft zur Abrüstung der Nuklearwaffen und fordert „konkrete Vereinbarungen“ für eine „wirkungsvolle Entmilitarisierung“. Weite Zonen des Planeten seien in wachsende Spannungen verwickelt, schreibt Benedikt, „während die Gefahr, dass immer mehr Länder in den Besitz von Nuklearwaffen gelangen, in jedem verantwortungsbewussten Menschen begründete Besorgnis aufkommen lässt“. Vor allem die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, so der drängende Ruf Benedikts, liefen Gefahr, andere Nationen „in die Spirale der Gewalt hineinzuziehen“.
(rv 11.12.2007 mg/sk/bp)

14.12.2007  Vatikan:
Lehrmäßige
Note der Glaubenskongregation über die Pflicht der Kirche zur Evangelisierung.
Mit dem neuen Dokument aus der Glaubens- kongregation verteidigt der Heilige Stuhl das Recht der katholischen Kirche, das Evangelium frei zu verkünden - eine innere Notwendigkeit der Kirche. Dazu der amerikanische Kardinal William Joseph Levada, Präfekt der Glaubenskongregation:
„Diese Note hat ein zentrales Thema des Christentums und der katholischen Kirche zum Inhalt: So wie Jesus vom Vater gesandt wurde, um der Welt die Botschaft des Heils zu verkünden, so befahl auch er seinen Jüngern, das Evangelium allen Völkern zu bringen. Dieses Werk der Evangelisierung gehört zur wahren Natur der Kirche ...” (rv) (nach Newsletter Radio Vatikan, 14.12.2007).

Die neue Enzyklika "Spe salvi", die Papst Benedikt XVI. am 30. November 2007               veröffentlicht hat, in deutscher Sprache.               

Benedikt XVI.: Das Motuproprio "Summorum Pontificum" und der Brief an die Bischöfe vom 07.07.2007 über die lateinische Messfeier im alten tridentinischen Ritus ("forma extraordinaria") finden sich auf der Website des Vatikans.

  Brief von Papst Benedikt XVI. an die Kirche in China:  Bitte hier klicken!

GH: Erklärung der Glaubenskongregation zur Lehre über die Kirche vom 29.06.2007.Es lohnt sich, den Text selbst zu lesen und ihn im Zusammenhang zu sehen. Dann erscheint die protestantische Entrüstung und speziell die Polemik von Bischof Huber als das, was sie sind, nämlich als Teil seines unökumenischen und kämpferischen Konzepts zur "Schärfung des protestantischen Profils" auf Kosten der katholischen Kirche. Ich erinnere nur an den Fisch (siehe Logo ganz oben links!), das schöne urchristliche Symbol für Jesus Christus als den Sohn Gottes und Erlöser, das auf dem Kölner Evangelischen Kirchentag 2007 zum Haifisch wurde und ganz bewusst so gewollt war!                          

  Papst Benedikt XVI. veröffentlichte am 25. Januar 2006 seine erste Enzyklika "Deus Caritas est".

 Der neue Sozialkatechismus der katholischen Kirche ist im Februar 2006 auf Deutsch erschienen. Sein Titel: "Kompendium der Soziallehre der Kirche", 560 S., kart., Freiburg i.Br. 2006, 14,90 EUR. Das Kompendium wurde im Oktober 2005 im Vatikan vorgestellt. Der Band legt die kirchliche Soziallehre zu wichtigen Gegenwartsthemen dar.

  Die handliche Zusammenfassung des Katechismus der katholischen Kirche ist inzwischen auch erschienen. Das Kompendium ist im Buchhandel als Paperback und als gebundene Ausgabe erhältlich sowie in lesefreundlichem Großdruck.

  Der Päpstliche Rat für die Einheit der Christen will ein "Vademecum" zum spirituellen Ökumenismus veröffentlichen. Das kündigte der Präsident des Rates, Kardinal Walter Kasper gestern in Rom an. Die Publikation soll die Ökumene vor Ort in den Pfarreien und Gemeinschaften stärken. Die "spirituelle Ökumene" sei wichtiger als der "offizielle Ökumenismus", so der Kardinal gestern bei einem Vortrag zum Thema "Ökumene und Mission." (ansa) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-06-01) - -    Bei Erscheinen des Vademecums wird an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht!

  Ökumenische Stellungnahme von Kurienkardinal Walter Kasper vom 11.01.2005 zum Papier der VELKD über das Allgemeine Priestertum und das Amt in evangelischem Verständnis (Texte 130/2004)

  Das am 31.7.2004 veröffentlichte Schreiben der Römischen Glaubenskongregation vom 31.5.2004 über die Zusammenarbeit von Frauen und Männern können Sie hier lesen und sich selbst ein Urteil bilden über den Inhalt des Schreibens - und über einige Kommentatoren.

  Am 25. März 2004 veröffentlichte die Römische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramente ihre Instruktion "Redemptionis sacramentum" über die geltenden liturgischen Normen bei der Eucharistiefeier

  Die noch immer kontrovers diskutierte Erklärung der Römischen Glaubenskongregation vom 6. August 2000 "Dominus Iesus" über Jesus Christus und seine Kirche.

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