GERD HAGEDORN




Paulus-Jahr: Juni 2008 bis 2009


Das Neueste zur Grabstätte des Hl. Paulus in St. Paul vor den Mauern finden Sie hier.

Link zur Paulus-Ausstellung Bistum Trier.


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29.06.2009  Vatikan:
Archäologen des Vatikans haben in Rom die bisher wohl älteste Darstellung des Apostels Paulus entdeckt.

Es handelt sich um ein rundes Fresko mit Goldverzierungen in der Katakombe der Heiligen Thekla. Das schreibt die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ (27.06.2009). Die Darstellung stammt aus dem späten 4. Jahrhundert. Die Thekla-Katakombe liegt an der Via Ostiense und damit in der Nähe des Ortes, an dem Paulus den Märtyrertod erlitt.
Erzbischof Gianfranco Ravasi, der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, sprach angesichts des Fundes von einem außergewöhnlichen Ereignis, das ein „sprechender Beweis des Christentums“ der ersten Jahrhunderte sei. Die 63 Katakomben in und um Rom gehören zum Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.06.2009).
 
29.06.2009  Türkei
Der Nuntius in der Türkei hat die Regierung des Landes aufgefordert, die Pauluskirche von Tarsus den Christen dauerhaft als Kultraum zu überlassen.
Man warte auf eine „Geste der Großherzigkeit“, damit das Gotteshaus wieder eine Kirche für alle Christen sein könne, sagte Erzbischof Antonio Lucibello am Montag beim Festakt zum Abschluss des Paulusjahrs vor politischen sowie christlichen und muslimischen Repräsentanten. Religionen trügen zum Frieden bei; den gleichen Beitrag müssten auch andere Institutionen leisten, so der päpstliche Diplomat. Auch der deutsche Botschafter Eckart Cuntz erklärte bei derselben offiziellen Veranstaltung den Wunsch, das derzeit zum Museum umgewidmete Gotteshaus solle wieder dauerhaft zur Kirche werden. Dies wäre ein Zeichen der Toleranz weit über den Bereich von Tarsus hinaus. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.06.2009).
 
26.06.2009  Deutschland/Türkei:
Die deutschen Bischöfe haben sich enttäuscht vom Umgang der türkischen Behörden mit der Pauluskirche in Tarsus gezeigt.
Es sei „außerordentlich bedauerlich“, dass es während des Paulusjahres zu keiner weitergehenden Verständigung gekommen sei, sagte der Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung, Karl Jüsten, an diesem Freitag der KNA in Berlin. Die türkische Seite habe zwischenzeitlich wiederholt Zusagen für einen angemessenen Umgang mit dem Gotteshaus gemacht, deren Umsetzung aber ausstehe, so der Prälat. Jüsten bekräftigte, die deutschen Bischöfe erwarteten, dass die türkische Seite ihr Wort halte. So gebe es nach wie vor den Vorschlag, durch Gründung einer Stiftung es den Katholiken zu ermöglichen, das derzeit als Museum betriebene Gebäude als Gotteshaus zu nutzen und dafür Miete zu zahlen. (kna) (NL Radio Vatikan, 26.06.2009).

Papst Benedikt XVI. hat für Juni 2008 bis Juni 2009 ein weltweites Jubiläums-Jahr ausgerufen.
Es soll an die Geburt des Apostels vor 2000 Jahren erinnern. Bei der Ankündigung im Juni 2007 hatte der Papst bereits ausdrücklich den konfessions-übergreifenden Charakter des Gedenkjahres betont: „Der Völkerapostel Paulus setzte sich mit ganzer Kraft für Verständigung und Harmonie unter den Christen ein“, so das Kirchenoberhaupt.
Vertreter des Vatikans hatten sich schon vor mehreren Monaten an den Weltbund der Bibelgesellschaften gewandt und ihn zur Teilnahme am Paulus-Jahr eingeladen. Im Weltbund sind 145 nationale Bibel-gesellschaften zusammengeschlossen. Ihre Aufgabe ist die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Bibel. Der Weltbund versteht sich als interkonfessionelle Organisation, die allen Kirchen gleichermaßen dient.
Die geplanten Feierlichkeiten zum Paulus-Jahr umfassen eine Vielzahl von kulturellen und religiösen Veranstaltungen. Auch die paulinischen Stätten in der Türkei und in Jerusalem sind darin einbezogen. Zum Auftakt am 30. Juni 2008 dirigiert Lorin Maazel in Rom den „Messias“ von Georg Friedrich Händel.-
Der Apostel Paulus wurde in Tarsos in der heutigen Türkei geboren. Er gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des antiken  Christentums. Mehrere neutestamentliche  Schriften stammen aus seiner Feder. Sein genaues Geburtsjahr ist unbekannt, es wird aber allgemein zwischen 7 und 10 nach Christus angesetzt. Nach der Überlieferung starb Paulus während der Christenverfolgung unter Kaiser Nero (37-68 n.Chr.) im Jahre 64 in Rom den Märtyrertod. -
Passend zum Paulus-Jahr erscheint bei der Deutschen Bibelgesellschaft und dem Verlag Katholisches Bibelwerk der Titel „Unterwegs auf den Spuren des Paulus“. Das illustrierte Sachbuch zeichnet ein wirklichkeitsnahes Portrait des Apostels und macht mit den Orten vertraut, die in seinem Leben eine wichtige Rolle spielten. Die Veröffentlichung ist für August 2008 vorgesehen.- 
Als Mitglied im Weltbund der Bibelgesellschaften unterstützt die Deutsche Bibelgesellschaft mit Spenden-geldern Bibelverbreitungs- und Übersetzungsprojekte weltweit. In diesem Jahr gehören dazu ein Schulbibelprojekt in Ghana sowie Blindenprojekte auf Malta. Außerdem stattet die Deutsche Bibelgesellschaft chinesische Theologiestudenten mit wissenschaftlichen Studienbibeln aus. (Stefan Schaal , 13. Mai 2008).
 
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24.11.2008  Türkei:
Eine gemischte Halbzeitbilanz zum Paulus-Jahr hat der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, gezogen.
Dass in der Geburtsstadt des Völkerapostels in Tarsus ein derzeit als Museum genutztes Gotteshaus immer noch nicht offiziell wieder als Kirche dienen könne, liege an der staatlichen Bürokratie, erklärte Padovese in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur in München. Zwar werde die Forderung von vielen Behörden in Ankara und Tarsus unterstützt, eine Entscheidung stehe aber immer noch aus: „Vor allem ist nie klar, wer eigentlich dafür zuständig ist“. Der Bischof bezeichnete die offizielle Wiedereröffnung der Kirche und den Bau eines anliegenden Pilgerzentrums als „Prüfstein der Toleranz“. Mit der Genehmigung sei „die Anerkennung verbunden, dass die Christen respektiert werden“. Nun müsse aber erst einmal das Ergebnis der Kommunalwahlen in der Türkei im März 2009 abgewartet werden. „Danach sieht man, welche Orientierung die Politik nehmen wird“. Der aus Italien stammende Bischof - der Apostolischer Vikar für Anatolien mit Sitz in Iskenderun (Alexandrette) ist - sagte, er bleibe trotz aller Schwierigkeiten optimistisch. Positiv sei die hohe Zahl von Pilgern, die zum Paulus-Jahr in die Türkei gekommen seien und so einen genaueren Eindruck von der Lage der Christen gewonnen hätten. Auch die orthodoxe Kirche habe sich der päpstlichen Initiative angeschlossen. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.11.2008).

28.06.2008  Der Apostel Paulus müsste heute in mindestens 20 Ländern mit Verfolgung und Martyrium rechnen, wenn er – wie zu seinen Lebzeiten – als Missionar tätig wäre.
Darauf hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main zum Auftakt des Paulus-Jahres hingewiesen. Paulus wurde vor 2.000 Jahren in Tarsus (heute Türkei) geboren und soll nach altkirchlicher Überlieferung nach dem Jahr 60 in Rom den Märtyrertod gestorben sein. Nach Einschätzung der IGFM würde er heute in Ländern wie Nordkorea, Iran, Afghanistan oder Somalia wahrscheinlich getötet. In Staaten mit Anti-Missions-Gesetzen wie Algerien oder Teilen Indiens müsste er für mehrere Jahre hinter Gitter. Selbst in der Türkei, zu der heute seine Geburtsstadt Tarsus gehört, wäre er seines Lebens nicht sicher, so die IGFM. Dies hätten die Morde an dem katholischen Priester Andrea Santoro 2006 sowie dem armenischen Zeitungsherausgeber Hrant Dink und den drei evangelischen Christen Tilmann Geske, Necati Aydin und Ugur Yüksel im vergangenen Jahr gezeigt. Immer wieder komme es vor, dass christliche Missionare in den türkischen Medien als eine Bedrohung des Türkentums schlechtgemacht würden. Die IGFM ruft die Türkei auf, eine den Standards der Europäischen Union entsprechende Religionsfreiheit anzuerkennen und durchzusetzen. (idea)

27.06.2008  Vatikan:                                                  Papst Benedikt XVI. wird am Samstag gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in Rom das internationale Paulus-Jahr eröffnen.                     
In der Basilika Sankt Paul vor den Mauern öffnet er bei einem Vespergottesdienst zum 2.000 Geburtstag des Völkerapostels die „Paulinische Pforte”. Außer Bartholomaios I. und seiner 70 Mitglieder zählenden Delegation nehmen auch Vertreter anderer Kirchen an der Eröffnungsfeier teil. Die Anglikaner sind durch Erzbischof Drexel Gomez, Primas von Westindien, vertreten. Das Paulus-Jahr dauert bis 29. Juni 2009 und soll den Beitrag des Apostels für die Glaubens-verbreitung und Kirchengründungen betonen. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2008).

21.06.2008  Türkei:
Paulus-Orte wünschen sich Pilger statt Touristen
Auf der Suche nach den Wurzeln des Christentums muss man jenen Wegen nachgehen, auf denen der Apostel Paulus im Süden der heutigen Türkei gegangen ist. Deshalb wird das Paulusjahr an diesem Samstag am Ort der antiken Paulus-Stadt Tarsus eröffnet. Als Vertreter des Vatikans ist Kurienkardinal Walter Kasper in die Türkei gereist. Die Christen möchten 2000 Jahre nach der Geburt des Apostels Paulus in seiner Geburtsstadt Tarsus nicht nur Gäste sein. Das sagt der für Tarsus zuständige Bischof Luigi Padovese.
„Wer hierher kommt, sollte uns als Pilger und nicht als Tourist besuchen. Dieser Ort ist nämlich geeignet, um tiefgreifende Erfahrungen zu sammeln. Darüber hinaus sollte jeder, der nach Tarsus kommt, ein Zeugnis für die türkische Bevölkerung mitnehmen, nämlich zu zeigen, dass es auch bei den Christen Menschen gibt, die einen starken Glauben haben und sich dafür einsetzen. Damit sollte man auch die türkische Öffentliche Meinung widerlegen, die besagt, dass das Christentum und der Westen dasselbe seien und da der Westen korrupt sei, sei auch das Christentum korrupt. Das müssen wir gegenüber den Türken unbedingt klarstellen, dass dies absolut nicht der Fall ist.”
Viele katholische Bischöfe – unter anderem auch aus Deutschland – wünschen sich in der südtürkischen Stadt, in der der wichtigste Theologe des Christentums seine Kindheit und einige Jahre als Erwachsener verbrachte, eine eigene Kirche mit Pilgerzentrum. Monatelang liefen stille Verhandlungen, ohne dass sich viel bewegt hat. Für die am Wochenende beginnenden Feiern des Paulus-Jahres kann nun zumindest das aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirchengebäude St. Paulus für Gebete genutzt werden.
„Wir hoffen, dass es noch weitere positive Resultate – vor allem für die türkischen Christen – geben wird. Dazu zählt zum Bespiel, dass es den Christen hier wieder bewusst wird, was es heißt, Christ zu sein. Ich glaube, dass es bei einer großen Zahl christlicher Pilger möglich werden würde, dass die türkischen Christen wieder Mut schöpfen. Es gibt ja so viele Schwierigkeiten, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. So existiert offiziell die katholische Kirche in der Türkei gar nicht. Da wir juristisch gesehen noch nicht anerkannt sind, führt das ständig zu negativen Konsequenzen für uns.” (rv/kap) (nach NL Radio Vatikan, 21.06.2008).

18.06.2008  Die Deutsche Bischofskonferenz schaltet eine eigene Webseite zum Paulusjahr frei.
Unter www.dbk-paulusjahr.de sind ab sofort Grundinformationen über Paulus, seine Schriften und zahlreiche Themenvorschläge und Praxishilfen abrufbar. Anlass ist die 2000-Jahrfeier der Geburt des Völkerapostels und das dazu von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Jubiläumsjahr vom 28.Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009. In dieser Zeit sollen nicht nur die Person des heiligen Paulus, seine Tätigkeiten und seine zahlreichen Reisen, sondern auch seine Lehre und Spiritualität neu entdeckt werden, schreiben die Bischöfe in einer Mitteilung an die Presse. Auf der Internetseite gibt es außerdem Literatur- und Materialhinweise, bibelpastorale und liturgische Anregungen sowie diözesane und überdiözesane Veranstaltungstermine und aktuelle Nachrichten. (pm) (NL Radio Vatikan, 18.06.2008).

18.06.2008  Köln:
Die Verhandlungen über den Bau eines christlichen Zentrums im türkischen Tarsus gehen weiter. „Kardinal Joachim Meisner hat den Wunsch, dass am Geburtsort des Apostels Paulus dauerhaft ein Begegnungszentrum und eine Kirche entstehen”, sagte der Sprecher des Erzbistums Köln, Stephan Georg Schmidt, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. In Tarsus wird am Samstag mit einem ökumenischen Gottesdienst das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Paulus-Jahr 2008 eingeläutet. Eingeladen ist auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Meisner hatte ihn im Vorfeld um Unterstützung für den Kirchenbau gebeten. Mitte April erhielt er eine erste Antwort Erdogans, die aber noch nicht den „Erwartungen und Hoffnungen der katholischen Kirche” entspräche, so Meisner. Im Herbst will der Kölner Erzbischof dann mit einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz in die antike Hafenstadt reisen. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.06.2008).


06.06.2008  Vatikan:
Am 28. Juni wird Papst Benedikt XVI. in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern offiziell das Paulusjahr eröffnen.
In der Pauluskirche in Tarsus im türkischen Kilikien wird das Paulusjahr bereits am 21. Juni eingeläutet. An der Feier wird auch der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, teilnehmen. Eingeladen ist außerdem der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan. Derzeit warte man jedoch noch auf Antwort aus Ankara, sagt Bischof Luigi Padovese, der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz. Zu dem Gottesdienst kämen auch Abgesandte des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und des armenischen Patriarchen Mesrob II. sowie Vertreter der evangelischen Gemeinden in der Türkei. - Von 22. bis 24. Juni findet darüber hinaus ein Symposion über den Apostel Paulus in Tarsus und Iskenderun statt. Am 22. Juni wird Kardinal Kasper laut Padovese gemeinsam mit den türkischen Bischöfen eine Heilige Messe zelebrieren. Am 29. Juni folgt dann - wie jedes Jahr zum Fest der Apostel Petrus und Paulus - ein großer ökumenischer Event in Antakya, dem antiken Antiochien. (kap) (NL Radio Vatikan, 06.06.2008).

13.05.2008  Stuttgart/Reading:
Der Weltbund der Bibelgesellschaften (United Bible Societies/UBS) hat dem Vatikan seine Unterstützung für das Paulus-Jahr zugesichert. „Wir werden alles dafür tun, um Menschen von heute das Leben und die Botschaft des Paulus nahe zu bringen“, sagte UBS-Generalsekretär Miller Milloy. Dies teilte die Zentrale des Weltbundes im englischen Reading mit.

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