GERD HAGEDORN

Zum Paulusjahr 2008:

 

Das Grab des hl. Apostels Paulus in Rom (Basilika Sankt Paul vor den Mauern)

Wegen des Fehlens genauer Daten nimmt man allgemein an, dass Saulos (gräzisierte Form des jüdischen Vornamens Schaul) um das Jahr 8 n.Chr. in Tarsos in Kilikien (Kleinasien), dem heute türkischen Tarsus geboren wurde.

29.06.2009  Vatikan: "Das Paulusgrab ist echt“
Zum Abschluss des Paulusjahres hat Papst Benedikt XVI. eine archäologische Sensation bekanntgegeben: Das Grab des Völkerapostels in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern enthält vermutlich tatsächlich die Knochen des Paulus.
Zu Beginn seiner Predigt beim Vespergottesdienst in der Basilika sagte der Papst:
„Der Sarkophag, der unter diesem Papstaltar ruht, wurde kürzlich einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Er war in all den Jahrhunderten nie geöffnet worden. Am Sarkophag wurde ein kleines Loch angebracht, um eine spezielle Sonde einzuführen. In seinem Inneren fanden sich unter anderem Knochenfragmente, die mit der C-14-Methode untersucht wurden, und zwar von Fachleuten, die nichts von der Herkunft dieser Fundstücke wussten. Sie stellten fest, dass die Knochenteile von einer Person stammen, die zwischen dem ersten und dem zweiten Jahrhundert gelebt hat.“
In dem Sarkophag entdeckten die Archäologen neben den Knochen auch einige Körner Weihrauch, Eiweiß- und Kalksubstanzen und einige textile Reste, so ein Stück kostbaren, purpurfarbenen Leinenstoffs mit Goldbesatz und ein blaues Gewebe mit Leinenfasern, berichtete der Papst.
„Das scheint die einhellige und unwidersprochene Tradition zu bestätigen, dass es sich hier um die sterblichen Überreste des Apostels Paulus handelt. All das erfüllt uns mit tiefer Rührung.“
Mit dieser einzigartigen Bekanntgabe wissenschaftlicher Befunde reagierte Papst Benedikt auf die Äußerungen kritischer Forscher, die nicht an die Echtheit des Paulusgrabes glauben. Außer Zweifel steht, dass Christen das Grab bereits im ersten Jahrhundert verehrten. Der Sarkophag selbst stammt aus der Zeit um 390. Er soll nun nach dem sensationellen Fund geöffnet werden, sagte am Montag Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, der als Erzpriester für die Basilika zuständig ist.
„Der Heilige Vater wird uns dies später gestatten, es wird aber eine lange und heikle Arbeit werden, denn es gilt, auch kleinste Schäden zu vermeiden“, zitiert die römische Zeitung „La Repubblica“ am Montag den italienischen Kardinal. Von den Stoff- und Knochenresten im Sarkophag habe er persönlich „seit eineinhalb Jahren gewusst, aber es oblag allein dem Papst, das zu verkünden“.
Diesen Wissensstand hatte der Erzpriester der Basilika Sankt Paul vor den Mauern bis zuletzt erfolgreich verschleiert . . .  Die Forschungsarbeiten an dem Grab hatten 2002 begonnen unter der Leitung vatikanischer Archäologen. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 29.06.2009).

05.12.2006: Ausgrabungen unter der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern haben offenbar tatsächlich die Grabstelle des Völkerapostels Paulus wieder zum Vorschein gebracht. Das legen neue Ergebnisse der von Vatikan-Archäologen geführten Ausgrabungen nahe. Alles spreche dafür, dass ein unter dem jetzigen Hauptaltar der Kirche gefundener römischer Sarkophag der des heiligen Paulus sei. Paulus kam nach Ausweis der letzten Sätze der "Apostelgeschichte" nach Rom, wo er der Tradition zufolge bei einer Christenverfolgung enthauptet wurde. Die heutige Basilika Sankt Paul vor den Mauern erhebt sich über der Stelle, wo Paulus kurz nach seinem Martyrium beigesetzt worden sein soll. Der neue Fund geschah direkt unter einer antiken Inschrift "Paulo apostolo mart" (für "Märtyrer"), die auch bislang schon sichtbar gewesen war. Viele hatten befürchtet, dass das Grab des Völkerapostels bei einem Großbrand der Basilika im 19. Jahrhundert endgültig zerstört worden sein könnte. Dem widersprechen die neuesten Erkenntnisse offenbar. Der Vatikan will am nächsten Montag bei einer Pressekonferenz Einzelheiten nennen. Bereits am morgigen Freitag stellt der zuständige vatikanische Archäologe Giorgio Filippi seine Forschungsergebnisse an der Berliner Humboldt-Universität vor, einen Tag später spricht er an der Universität Jena. (ansa/rv) (Newsletter Radio Vatikan, 05.12.2006). - Siehe auch: Paul Badde in DIE WELT vom 07.12.2006

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