GERD HAGEDORN

 

AKTUELLES

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16.12.2017  Nazareth, die Heimatstadt Jesu, will Weihnachten still und ohne die üblichen Gesangs- und sonstigen Auftritte auf Bühnen feiern. Wie die Zeitung „Jerusalem Post“ am Freitag berichtet, dementierte die Stadtverwaltung allerdings Medienberichte, laut denen Bürgermeister Ali Sallam, sämtliche Weihnachts- und Neujahrsfeiern abgesagt habe. Sallam gehört der arabischen Minderheit in Israel an und ist Muslim. Er will gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, ein Zeichen des Protests setzen. (kna) (NL Radio Vatikan, 16.12.2017).

11.10.2017  Italien:
Zwei Häftlinge haben offenbar ein Mittagessen mit Papst Franziskus zur Flucht genutzt.
Seit dem Termin mit dem Papst am 1. Oktober in Bologna werden zwei Italiener aus dem Gefängnis Castelfranco Emilia in der Provinz von Modena vermisst. Die Männer, die den Angaben zufolge schon öfter Ausbruchsversuche unternommen hatten, waren Teil einer Gruppe von insgesamt 20 Häftlingen, die für das gemeinsame Mittagessen mit Papst Franziskus ausgewählt worden waren. Ob sie vor oder nach dem Essen mit dem Papst in der Basilika San Petronio verschwanden, sei noch unklar. Die Suche nach den Ausbrechern und die weiteren Ermittlungen dauerten an. (kna) (NL Radio Vatikan, 11.10.2017).

09.09.2017  Deutschland/Polen:
Angesichts von Forderungen polnischer Politiker nach deutschen Kriegsreparationen ruft die katholische Kirche in Polen zu einem friedfertigen Umgangsstil mit dem Nachbarland auf.
Das Wort „Versöhnung" bestimme seit mehr als einem Vierteljahrhundert die deutsch-polnischen Beziehungen, betonte der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit vier weiteren Bischöfen. Das sei ein „großer Wert". „Wir sind uns jedoch bewusst, dass dies leicht durch gedankenlose Entscheidungen und sogar durch übereilt ausgesprochene Worte verloren gehen kann", warnen die Bischöfe. Zugleich erinnern sie an die „patriotische Pflicht", sich für die gesellschaftliche Versöhnung zu engagieren. Dafür sollten „übertriebene politische Emotionen" abgebaut und die „für Polen unentbehrliche Zusammenarbeit über Grenzen hinweg" vertieft werden. (kna) (NL Radio Vatikan, 09.09.2017).

04.09.2017  Schon vor der Abstimmung am 30. Juni gab es viel Kritik am Gesetz über die sogenannte „Ehe für alle“. Nun schließt sich ihr auch der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier an. Eine Ehe sei eine Lebensgemeinschaft von Mann und Frau, so sehe es das Grundgesetz vor und auch das Verfassungsgericht. Ersterem schreibt er in dem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ „wertsetzende Grundsatzentscheidungen“ zu, an die man sich zu halten habe. Dennoch sei eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz aussichtslos, da kein Bürger in seinen Grundrechten verletzt werde. (kna) (NL Radio Vatikan, 04.09.2017).

01.09.2017 Schreiende Erde: Papst und Patriarch geißeln Umweltsünden
Unersättlichkeit, Herrschaftsgebaren und Bereicherung auf Kosten anderer: Der Mensch richtet sein Haus samt Mitbewohnern regelrecht zugrunde. Es sind klare Worte, die der Papst und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. in einer Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September finden. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.09.2017).
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01.09.2017 Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung: die Botschaft
Das ist eine Premiere: Zum ersten Mal verfassen ein Papst und ein Ökumenischer Patriarch gemeinsam eine Botschaft zum Thema Umwelt. (rv) (01.09.2017).
Hier finden Sie die Botschaft in vollem Wortlaut

30.08.2017  Deutschland:
Schöpfung und Ökologie sind keine „Themen von gestern“, sondern haben höchste Aktualität.
Dies betont der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen (ACK) in Deutschland, Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer, mit Blick auf den kommenden Weltschöpfungstag am 1. September. Zum dritten Mal feiert die Weltkirche den Gedenktag, der im Sinne der Papst-Enzyklika Laudato Si den Wert und den Schutz der Schöpfung in den Mittelpunkt stellen soll. In Deutschland fällt er in diesem Jahr mit dem Ökumenischen Tag der Schöpfung zusammen, den evangelische und katholische Christen bereits seit 2010 gemeinsam begehen. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.08.2017).

13.08.2017  Pakistan:
Ein Staatsbegräbnis erhält die vor wenigen Tagen verstorbene Lepra-Ärztin und Ordensfrau Ruth Pfau in Pakistan.
Die Beisetzung findet am Samstag auf dem christlichen Friedhof der Hafenstadt Karachi statt, wie pakistanische Medien am Wochenende berichteten. Zuvor werde die Totenmesse in der St.-Patrick's-Kathedrale gefeiert. Die international als „Mutter der Leprakranken“ bekannte katholische Ordensfrau war am Donnerstag mit 87 Jahren in Karachi gestorben. Es gebe auch Planungen, eine Straße oder ein öffentliches Gebäude nach Pfau zu benennen. Pfau hatte es in den vergangenen 55 Jahren geschafft, die Zahl der Lepra-Erkrankungen in der Islamischen Republik Pakistan drastisch zu verringern. (kap/kna) (NL Radio Vatikan, 13.08.2017).

22.07.2017  Vatikan/Deutschland:
Scharfe Kritik an der Medienberichterstattung zum Fall der Regensburger Domspatzen kommt von der Vatikanzeitung L'Osservatore Romano.
Der kürzlich veröffentlichte Abschlussbericht zu dem Skandal hatte in den italienischen Medien großes Aufsehen erregt. In einem Leitartikel von diesem Samstag schreibt die Autorin Luccetta Scaraffia, es werde bei der Verbreitung von Nachrichten offensichtlich „mit zweierlei Maߓ gemessen. Denn während beispielsweise Praktiken von sexistischen und körperlich wie seelisch verletzenden Initiationsriten in einer römischen Kaserne aus den 1980er Jahren, die vor einigen Tagen bekannt geworden waren, keinerlei öffentliche Empörung oder größeres Medienecho ausgelöst hätten, sei der Missbrauch im Kinderchor der Domspatzen auf reißerische und tendenziöse Weise durch die Medien gegangen. (or) NL Radio Vatikan, 22.07.2017).
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15.07.2017  Aleppo: Befreit, kaputt, hoffnungslos
Offiziell wurde Aleppo vor Monaten befreit,– doch immer noch explodieren Bomben und Marschflugkörper in der Stadt, berichtet der Franziskaner Ibrahim Alsabagh im RV-Interview. „Die Menschen blicken um sich und fragen: Ist es jetzt vorbei oder nicht? Werden wir die Möglichkeit zu einem neuen Leben bekommen?“ Immer noch verlassen nach seinen Angaben Familien die Stadt, weil sie für sich keine Zukunft mehr dort sehen. (rv) (NL Radio Vatikan,15.07.2017).                             Hier das ausführliche Interview                                   

23.06.2017  Berlin: Erzbischof Heiner Koch hat das Votum der Stiftung Humboldt Forum zur Errichtung des Kuppelkreuzes auf dem Berliner Stadtschloss begrüßt. „Nach der Grundentscheidung, wie das Berliner Schloss rekonstruiert wird, wäre es ein gravierendes Politikum gewesen, ausgerechnet in der Frage des Kreuzes auf der Kuppel davon abzuweichen“, erklärte der katholische Berliner Erzbischof am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst „Twitter“.     Er äußerte sich zugleich „erschreckt, dass im Laufe der Debatte Aussagen aus einer nicht-christlichen Haltung heraus immer mehr zu anti-christlichen Stellungnahmen wurden“. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.06.2017, Hervorhebung: GH).

20.06.2017  Deutschland:
Zum ersten Mal hat ein Bundespräsident den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz empfangen:
Frank-Walter Steinmeier empfing am Montag die Delegation der 27 Diözesanbischöfe unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, in Schloss Bellevue. Eineinhalb Stunden dauerte die Begegnung der Bischöfe mit dem deutschen Staatsoberhaupt. Bei dem Gespräch sei es um aktuelle Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen im säkularen Staat, die Ökumene, die Einheit Europas sowie die Palliativ- und Hospizarbeit gegangen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz im Anschluss mit. In einer Erklärung heißt es: „Mit Blick auf die Herausforderungen, denen sich der Staat ebenso wie die Kirche gegenübersieht, hob der Bundespräsident insbesondere das vielfältige ehrenamtliche Engagement von Christinnen und Christen hervor.“ (pm) (NL Radio Vatikan, 20.06.2017).

25.5.2017: Brasilien:
Der Widerstand gegen Präsident Michel Temer wächst.
Auch die Bischöfe fordern angesichts der neuesten Enthüllungen zu Schmiergeld-Zahlungen seinen Rücktritt. Temer habe keine moralische Grundlage mehr, um im Amt zu verbleiben, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Weihbischof Leonardo Steiner, am Mittwoch zu BBC Brasilien. Ein Kronzeuge hatte heimlich ein Gespräch mit Temer mitgeschnitten, in dem über Schweigegelder für Politiker und die Bestechung der Justiz gesprochen wurde. Die Aufnahme deutet darauf hin, dass Temer von den Praktiken wusste. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.05.2017).

22.05.2017  Christen in Syrien: Keine Alternative zu Assad?
Die Christen in Syrien unterstützen das Regime von Präsident Bashar Assad allein aus dem Grund, weil sie keine Alternative haben. Das betont der Salzburger Ostkirchenexperte Dietmar Winkler. „Wenn Assad fällt, was passiert dann? Der Einfluss des fundamentalistischen Islam ist im Land bereits so stark, dass es für die Christen dann ganz düster aussehen würde“, so Winkler wörtlich in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Information Christlicher Orient“. Sogenannte „gemäßigte“ Rebellen gibt es laut Winkler in Syrien de facto nicht. Kriegsverbrechen würden natürlich von allen Seiten begangen. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.05.2017).
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05.05.2017  Brasilien: Bischöfe fordern Weg aus Krise
Wirtschaftliche Krise, politische Proteste auf der Straße, eine zutiefst gespaltene Gesellschaft - ein Ausweg ist nicht in Sicht. Das ist das aktuelle Bild nicht nur in Venezuela, sondern auch in Brasilien. Dort nämlich protestieren seit Monaten schon Tausende, zuletzt Millionen Brasilianer im ganzen Land gegen Arbeitsmarkt- und Rentenpläne der Regierung. Jetzt positionieren sich auch die katholischen Bischöfe Brasiliens: Sie fordern nach ihrer Vollversammlung ein Umdenken in allen Teilen der Gesellschaft. (rv) (NL Radio Vatikan, 05.05.2017).
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29.04.2017  Malteserorden:
Der Malteserorden hat einen neuen Oberen:
Der Oberste Staatsrat wählte an diesem Samstagmorgen Fra Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto zum Großmeister. Seinen Eid vor dem Beauftragten des Papstes für den Orden, Erzbischof Angelo Becciù, wird der neue Obere am Sonntagmorgen im Rahmen eines Gottesdienstes ablegen. Fra Giacomo Dalla Torre folgt in diesem Amt Frau Matthew Festing nach, der im Januar diesen Jahres auf Bitten des Papstes zurück getreten war. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.04.2017).
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30.01.2017  Die gut 900 katholischen Schulen in freier Trägerschaft präsentieren sich ab sofort mit einem neuen Internetportal. Unter der Adresse katholische-schulen.de sind ab sofort umfassende Informationen über diese Bildungseinrichtungen abrufbar. Ein sogenannter „Schulfinder“ ermöglicht es, jede Katholische Schule in Deutschland zu finden. Für Lehrkräfte ist auf der Seite ein Stellenmarkt eingerichtet. Katholische Schulen erfreuen sich in Deutschland einer ungebrochen hohen Beliebtheit. 360.000 Kinder und Jugendliche erhalten dort ihre Schulbildung. (pm) (NL Radio Vatikan, 30.01.2017).

25.01.2017  Malteserorden: Der Großmeister tritt zurück:
Der Streit rund um den Malteserorden endet mit einem Rücktritt: Großmeister Matthew Festing, – eigentlich auf Lebenszeit gewählt, – hat bei einer Audienz mit Papst Franziskus sein Amt niedergelegt. Der Papst dankte dem Briten für seine Loyalität und für seine Bereitschaft, mit diesem Schritt „dem Wohl der Kirche und des Ordens“ zu dienen. Für eine Zeit des Übergangs wird nun der Großkomtur Ludwig Hoffmann-Rumerstein den Malteserorden leiten. Danach will Franziskus einen Päpstlichen Beauftragten für den Orden ernennen. (pm/ansa/ap/kna/rv) (NL Radio Vatikan, 25.01.2017).
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17.01.2017  China: Die Volksrepublik will offenbar den Umgang mit Religionen neu ordnen. Ein chinesischer Spitzenbeamter gab gemäß der Nachrichtenagentur „Ucanews“ bekannt, dass die staatliche Verwaltung für religiöse Angelegenheiten in Kürze neue Verordnungen veröffentlichen wolle, die eine engere Anbindung religiöser Arbeit an die Politik und mehr Kontrolle der Religionsgemeinschaften vorsehen. Der Entwurf zur religiösen Verwaltung wurde im Zuge der Nationalen Konferenz für Religiöse Arbeit im April 2016 von Präsident Xi Jinping entworfen. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 17.01.2017).

17.12.2016  Neapel: In Neapel ist das sogenannte Blutwunder erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten ausgeblieben. Das eingetrocknete Blut des Heiligen Januarius verflüssigte sich am Freitag im Dom der Stadt nicht, wie italienische Medien (Samstag) berichteten. Das Ausbleiben des Blutwunders gilt den Neapolitanern als schlechtes Omen. Der Hüter der Reliquie, Monsignore Vincenzo De Gregorio, appellierte an die wartenden Gläubigen im Dom, nicht in Panik zu verfallen. „Wir dürfen nicht an Katastrophen und Unglücke denken“, so der Geistliche. Er rief sie dazu auf, weiter zu beten. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.12.2016).

16.11.2016  UNO:
Die UNO verurteilt Menschenrechtsverstöße auf der von Russland unrechtmäßig annektierten Krim.
Jüngst wurden auch Vertreter von christlichen Kirchen und vor allem Muslime willkürlich auf der Halbinsel verhaftet. Eine entsprechende Resolution zur Verurteilung solcher Maßnahmen wurde vom Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung am Dienstag beschlossen. In der Resolution wird Russland dazu gedrängt, UNO-Beobachter auf die ukrainische Halbinsel Krim zu lassen. Seit Februar 2014 besetzt die russische Armee die gesamte ukrainische Halbinsel und später wurde sie von Moskau annektiert. (risu/afp) (NL Radio Vatikan, 16.11.2016).

13.08.2016  Deutschland:
Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach spricht sich für ein Verschleierungsverbot in Deutschland aus. „Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz", sagte Bosbach der Passauer Neuen Presse:
Das Tragen der Burka sei „sowohl Ausdruck mangelnder Gleichberechtigung von Frauen" als auch ein ganz bewusstes Zeichen einer zivilisatorischen Abgrenzung gegenüber den Normen und Werten der deutschen Gesellschaft. „Weltoffen, tolerant und liberal wollen wir gerne sein und bleiben, aber bitte nicht auch tolerant sein denen gegenüber, die selber gar nicht daran denken, auch uns gegenüber tolerant zu sein." (kna) (NL Radio Vatikan, 13.08.2016).

07.08.2016  Philippinen:
Manila will humanitäre Hilfe für 20.000 verarmende philippinische Gastarbeiter in Saudi-Arabien schicken und denkt an eine Heimholungsaktion.
Aufgrund des niedrigen Ölpreises werden Tausende Ausländer in dem wichtigsten Ölförderland der Welt seit mehreren Monaten nicht bezahlt, berichtet Asianews. Die ersten hätten damit begonnen, auf der Straße von Abfällen zu leben. Auch Indien erwägt, 10.000 Gastarbeiter aus Saudi-Arabien heimzuholen. In dem streng muslimischen Land sind mehrere Millionen niedrig qualifizierte Gastarbeiter aus Asien beschäftigt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 07.08.2016).

03.08.2016  Brasilien:
Die weltberühmte Christusstatue auf dem Berg Corcovado
in Rio de Janeiro wird während der Olympischen Spiele von Militär-Einheiten bewacht. Damit sollen laut brasilianischen Medienberichten mögliche Terroranschläge an der Touristenattraktion verhindert werden. Die 1931 errichtete Statue ist Eigentum der katholischen Kirche und untersteht der Verwaltung der Erzdiözese von Rio. Auf den 710 Meter hohen Corcovado pilgern jedes Jahr rund zwei Millionen Besucher. Den Berichten zufolge hat Brasiliens Geheimdienst den Berg sowie den Zuckerhut als mögliche Terrorziele ausgemacht. Konkrete Hinweise auf geplante Anschläge gebe es bisher jedoch nicht. (kap) (NL Radio Vatikan, 03.08.2016).

19.07.2016  Assisi: Neues Treffen der Weltreligionen
30 Jahre nach dem historischen Gebet der Weltreligionen für den Frieden in Assisi wird es dieses Jahr wieder ein solches internationales Treffen geben. Das gab die Gemeinschaft Sant’Egidio an diesem Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Vom 18. bis 20. September werden sich in Assisi hunderte von religiösen Führern sowie Vertreter aus Kultur und Gesellschaft aus aller Welt treffen. Das Treffen finde dieses Jahr in einem „empfindlichen historischen Kontext“ statt, heißt es in der Pressemitteilung. Man müsse nun gemeinsam für die Verteidigung des Friedens einstehen. (pm) (NL Radio Vatikan, 19.07.2016).
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16.07.2016  Griechenland:
Das Unesco-Welterbekomitee hat am Freitag neun Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen.
Unter ihnen ist die antike Stätte von Philippi in Griechenland, wo der Apostel Paulus die erste christliche Gemeinde in Europa gründete. Das antike Philippi sei ein „außergewöhnliches Zeugnis der Eingliederung von Regionen ins Römische Reich", hieß es in der Beschlussempfehlung. Die makedonische Stadt sei nach dem Besuch des Apostels Paulus zu einem zentralen Ort des christlichen Glaubens geworden. Die Überreste der Kirchen seien ein außergewöhnliches Zeugnis der ersten Gemeinden des Christentums. (kap) (NL RadioVatikan, 16.07.2016).

02.07.2016  Ungarn/Frankreich:
Es ist Halbzeit im internationalen Gedenkjahr zum 1.700. Geburtstag des heiligen Martin von Tours.
Dazu veranstaltet der Geburtsort des Hl. Martin, Szombathely, am 9. und 10. Juli ein großes internationales Katholikentreffen der Martinspfarreien aller Länder. Kirchenstaatsekretär Miklós Soltész, Ungarns Bischöfe und Tausende Gläubige werden erwartet, zudem auch aus Prag Kardinal Dominik Duka als offizieller Vertreter des Papstes sowie eine Delegation des Bistums Eisenstadt. Bereits dieses Wochenende feiert Martins Wirk- und Sterbeort Tours in Frankreich "seinen" Heiligen. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.07.2016).
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26.06.2016  Bangladesch:
Buddhistische Mönche helfen in Anlehnung an Mutter Teresa armen Muslimen beim Feiern des Ramadan.
Buddhapriya Mohathero, stellvertretender Direktor des Klosters, sagte in einem Interview mit „Asianews“: „Wir haben diese Initiative gewagt, weil wir von den Worten Mutter Teresas inspiriert sind: Wir finden Gott dort, wo wir den Menschen helfen.“ Die Mönche verteilen Lebensmittelpakete an arme Muslime, die nahe ihrem Kloster wohnen. Während des Ramadan wurden 500 Pakete mit Kartoffeln, Zwiebeln, Linsen und Reis verteilt. Die betroffenen Muslime schätzen die Geste der Mönche. Das Dharmarajika Kloster wurde im Jahre 1960 gegründet und ist bekannt für das soziale Engagement seiner Mönche. Diese leiten außerdem ein Waisenhaus, eine Schule und eine Klinik. (asianews) (NL Radio Vatikan, 26.06.2016).

21.06.2016  Der populäre indische Guru Baba Ramdev hat zum Welt-Yoga-Tag der Vereinten Nationen den weltlichen Charakter dieses geistig-körperlichen Übungssystems betont. „Niemand ändert seine Religion, wenn er diese Praktiken anwendet“, sagte er am Montag der Zeitung „Indian Express“. Yoga sei von Natur aus „säkular, universell und spirituell“. Wer dennoch aus religiösen Gründen Bedenken habe, während der Übungen das heilige „Om“ anzustimmen, dem empfiehlt der Guru den unverfänglicheren Laut „Amin“. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.06.2016).

03.06.2016  Deutschland:
Der letzte überlebende Priester aus dem KZ Dachau ist tot.
Am 2. Juni ist Prälat Hermann Scheipers im Alter von 102 Jahren in seiner Geburtsstadt Ochtrup verstorben. Während seiner Kaplanzeit in Hubertusburg bei Leipzig wurde Scheipers von Nationalsozialisten 1940 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Sein „Vergehen“: Er hatte Seelsorge für polnische Zwangsarbeiter betrieben und mit ihnen die Heilige Messe feiern wollen. (pm) (NL Radio Vazikan, 03.06.2016.

22.05.2016  Vatikan: Papst bittet Weltführer um humanitären Einsatz
Gott ist eine Einheit aus drei Personen, die einander lieben und sich nicht in sich selbst verschließen. Mit diesen Worten hat Papst Franziskus die Allerheiligste Dreieinigkeit von Gottvater, Sohn und Heiligem Geist erklärt, deren Hochfest die Kirche an diesem Sonntag feiert. Zudem rief Franziskus alle Gläubigen zum Gebet für den ersten Weltgipfel der humanitären Hilfe auf, der am Montag in Istanbul beginnt. Konflikte, Umweltprobleme und extreme Armut verursachten dramatische humanitäre Notlagen, erklärte Papst Franziskus, der eine hochrangige Delegation des Heiligen Stuhls nach Istanbul entsendet. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.05.2016).
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22.05.2016  Vatikan/UNO: „Wir schulden diesen Menschen eine Antwort“
Unter Beteiligung aus dem Vatikan wird am Montag im türkischen Istanbul die erste Weltkonferenz über humanitäre Hilfe eröffnet. Die Krisen, denen sich die Konferenz zu stellen hat, sind gewaltig, und ihre Opfer zahlreich, betonte Kurien-Erzbischof Tomasi auf dem Weg nach Istanbul. „Alle diese Menschen, die ausgeschlossen sind vom Wohlstand und vom Frieden: Ihnen schulden wir eine Antwort. Dieser humanitäre Gipfel soll neue Wege finden, Explosionen der Gewalt zu verhindern.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 22.05.2016).

15.05.2016  Zyperns Wiedervereinigung rückt näher
In Zypern zeigen Politiker den ernsthaften Willen zu einer Wiedervereinigung, bei der «beide Seiten als Gewinner dastehen könnten». Knapp 42 Jahre nach der Teilung könnte Zypern noch in diesem Jahr wiedervereinigt werden. Trotz noch vieler Meinungsverschiedenheiten sei eine Lösung möglich, bei der beide Seiten als Gewinner dastehen könnten, erklärten der zypriotische Präsident Nikos Anastasiades und der türkisch-zypriotische Volksgruppenführer Mustafa Akinci.
Die Erklärung wurde am Sonntag in den zypriotischen Medien veröffentlicht. Die beiden Politiker hatten ihre Gespräche zur Überwindung der Teilung vor einem Jahr aufgenommen. Anastasiades und Akinci bekräftigten, sie seien «entschlossen», die nötige «Courage aufzubringen», um die Streitpunkte auszuräumen.
«Courage» für eine Lösung
Akinci und Anastasiades hatten sich bereits in einer gemeinsamen Neujahrsansprache an alle Zyprioten gewandt. Die Politiker streben die Bildung einer Föderation auf Zypern an. Wichtigste Streitpunkte sind die Form dieser Föderation, die Gebiete, die der jeweilige Bundesstaat kontrollieren wird, wie viele und welche Bürger Zyperns sich in dem jeweils anderen Teilstaat
werden niederlassen können und was aus dem Vermögen der Bürger wird, die vor der Teilung im Jahr 1974 auf der jeweils anderen Seite lebten.
Die griechischen Zyprioten wünschen sich eine Föderation mit einer starken Bundesregierung; die türkischen Zyprioten eine lose Konföderation zwischen zwei praktisch unabhängigen Staaten mit einer schwachen Zentralregierung.
Politisches Gleichgewicht gesucht
Der zypriotische Präsident Nikos Anastasiades hatte bereits vor drei Montanen die Punkte aufgezählt, über die es eine Einigung zu geben scheint. Im föderativen Zypern solle es ein Oberhaus geben, in dem je 20 Angeordnete beider Volksgruppen vertreten sein werden. Dies solle das politische Gleichgewicht zwischen den beiden zahlenmässig ungleichen Volksgruppen sichern: die griechischen Zyprioten stellen etwa 75 Prozent und die türkischen Zyprioten etwa 25 Prozent der Bevölkerung.
Es werde zudem eine zentrale Bundesregierung sowie zwei Regierungen der beiden Teilstaaten geben. Das föderative Zypern solle sofort den Euro als Währung übernehmen, hatte Anastasiades seinem Parlament mitgeteilt.
Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Griechenland gestützten griechisch-zypriotischen Putsch und einer anschliessenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Der von der UNO vermittelte Friedensprozess wird als beste Chance gesehen, das geteilte Zypern nach mehr als vier Jahrzehnten wiederzuvereinen. Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht gilt aber nur im Südteil der Insel, der von der international anerkannten Republik Zypern kontrolliert wird. Der Nordteil der Insel ist von türkischen Truppen besetzt und wird nur von der Türkei anerkannt. (
dpa/afp) Neue Zürcher Zeitung, 15.05.2016).

10.05.2016  Vatikan: Am Expo-Stand des Heiligen Stuhls sind während der Weltausstellung von Mailand 2015 rund 150.000 US-Dollar an Spenden gesammelt worden. Das teilte der Päpstliche Rat Cor Unum mit. Mit dem Geld wird ein Hilfsprojekt für irakische Flüchtlinge in Amman/Jordanien unterstützt. Durch dieses sollen irakische Flüchtlinge Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.05.2016).

08.05.2016  Der Monsignore und die Flüchtlinge:
Am Camposanto Teutonico im Vatikan ist am Sonntag eine Gedenktafel für einen irischen Priester enthüllt worden, der im II. Weltkrieg hier wohnte und mehr als 6.000 Verfolgten des Nazi-Regimes half.
Hugh O´Flaherty organisierte 1943/44 die sogenannte „Escape Line“. Im Verein mit Helfern versteckte er Juden und entflohene Kriegsgefangene zunächst in Klöstern, versorgte sie mit falschen Ausweisen und half ihnen bei der Flucht. Seine Zivilcourage ist heute noch modellhaft, sagte uns Irlands Botschafterin beim Heiligen Stuhl Emma Madigan. Radio Vatikan sprach auch mit O´Flahertys Neffen. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.05.2016).

29.04.2016  Äthiopien:
Seit über einem Jahr leidet Äthiopien unter einer extremen Dürrephase, die nun zunehmend das Leben der Einwohner bedroht.
Mitte Juni, in gut sechs Wochen, steht die Jahresernte an. Da große Teile der Saat von diesem und dem vergangenen Jahr nicht aufgegangen oder verdorrt sind, bedarf es nun dringender Hilfe. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) fordert 10 Millionen US-Dollar, um die Bauern in Äthiopien kurzfristig mit Saatgut auszustatten, um in den verbleibenden Wochen erntereifes Obst und Gemüse heranzuziehen. Die äthiopische Regierung wie auch Hilfsorganisationen unterstützen die Bauern schon seit Monaten finanziell. Da die Mittel aber nicht ausreichen, kämpfen viele Kleinbauern ums Überleben. Ein Drittel des Landes sei davon besonders stark betroffen. (pm) (Newsletter Radio Vatikan,29.04.2016).

24.04.2016  Bangladesch:
Drei Jahre nach dem Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch haben tausende Hinterbliebene und Aktivisten eine juristische Aufarbeitung der Katastrophe gefordert.
„Obwohl schon drei Jahre vergangen sind, wurde noch nicht für Gerechtigkeit gesorgt. Niemand wurde wegen einer der schlimmsten je von Menschen verursachten Unglücke zur Rechenschaft gezogen“, sagte der Gewerkschaftschef Abul Hossain, der die Kundgebung am Sonntag anführte. Überlebende legten am Ort des Unglücks am Rande der Hauptstadt Dhaka Blumen nieder und erinnerten an die mehr als 1.100 Opfer. Hinterbliebene beteten für ihre getöteten Familienmitglieder. Der Fabrikkomplex von Rana Plaza war am 24. April 2013 unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen eingestürzt. (afp) (NL Radio Vatikan, 24.04.2016).

20.03.2016  Ukraine/Russland:
Besorgt über die Situation religiöser Minderheiten auf der Krim hat sich die Kommission für Internationale Religionsfreiheit in Washington geäußert.
Anlass war der zweite Jahrestag der gewaltsamen Annexion der Halbinsel am 18. März. „Die Situation der Menschenrechte und der Religionsfreiheit habe sich dramatisch verschlechtert, seit Russland die Krim 2014 illegal annektiert hat“, erklärte der Kommissionsvorsitzende Robert P. George. Religiöse Minderheiten, insbesondere die muslimischen Krim-Tataren hätten unter den Einschränkungen zu leiden. Erst im Februar seien zwölf von ihnen verhaftet worden nachdem sie mit internationalen Menschenrechtsorganisationen zusammen trafen. (idea) (NL Radio Vatikan, 20.03.2016).

05.03.2016  Vatikan:
17,8 Prozent der Weltbevölkerung sind Katholiken.
Das teilte der Vatikan an diesem Samstag bei der jährlichen Vorstellung der Statistik der katholischen Kirche mit. Das Referenzjahr ist das Jahr 2014. Vor zwei Jahren gab es demnach 1,272 Milliarden Katholiken weltweit. Das bedeutet einen Anstieg von rund 14 Prozent im Vergleich zu 2005. Die Weltbevölkerung wuchs im selben Zeitraum um rund 11 Prozent. Europa ist der Kontinent mit den größten Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Katholikenzahlen. Zwar leben heute fast ein Viertel aller Katholiken in Europa, doch der Anstieg betrug 2014 nur zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Zuwachs an katholischen Kirchenmitgliedern gebe es in Afrika. 2014 wurden dort 215 Millionen Getaufte gezählt, die Zahl wuchs fast doppelt so schnell wie in Asien. (rv) (NL Radio Vatikan, 05.03.2016).

05.02.2016  Deutschland:
„"Scharf wie Mostert"“ ist das Motto des Düsseldorfer Karnevals 2016.
Und jetzt gibt sogar der Papst bei dem fröhlichen Treiben seinen Senf dazu: Franziskus mit roter Pappnase ziert 10.000 Senfsamentüten, die katholische Jecken beim Rosenmontagszug unters Volk werfen wollen. Die scharfe Botschaft der Aktion: Der Papst belegt durch seine Person, dass das Christentum eine fröhliche und tatkräftige Religion ist, erklärten der Düsseldorfer Katholikenrat und die Karnevalsfreunde der katholischen Jugend (KakaJu) am Freitag in Düsseldorf. Schließlich sei unter den von Franziskus benannten „15 Krankheiten der Kurie“ auch die „Krankheit des Beerdigungsgesichtes“. (kna) (NL Radio Vatikan, 05.02.2016).

18.01.2016  Vereinte Nationen:
Die Kluft zwischen Arm und Reich weltweit nimmt deutlich zu, und zwar schneller als erwartet.
Darauf weist die Hilfsorganisation Oxfam in einem neuen Bericht hin. Nach ihren Angaben besitzen die 62 reichsten Menschen der Welt mittlerweile die Hälfte des weltweiten Vermögens überhaupt. Dagegen sei das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung in den letzten fünf Jahren um 41 Prozent zurückgegangen. Die NGO ist besorgt, dass die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich alle Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut und Hunger weltweit zunichte machen könnte. Darum fordert ihr Bericht, einen Tag vor dem Beginn des Weltwirtschaftsforums von Davos, eine stärkere Bekämpfung von Steueroasen. Neun von zehn großen Unternehmen haben nach Oxfam-Angaben mindestens eine Niederlassung in einem Staat oder einem Gebiet, in dem keine oder sehr niedrige Steuern auf Einkommen, Gewinne oder Vermögen erhoben werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.01.2016).

13.01.2016  Syrien:
Die Spannungen zwischen Kurden und Christen im zu weiten Teilen vom Islamischen Staat (IS) kontrollierten Gebiet von Hassakè nehmen zu.
Auslöser waren Anschläge auf zwei von Christen geführte Restaurants am vergangenen 20. Dezember. 13 Christen und sechs Muslime seien bei den Anschlägen ums Leben gekommen, so der syrisch-katholische Erzbischof von Hassakè-Nisibi, Jacques Behnan Hindo. Man wisse jedoch nicht, wer die Anschläge verübt habe. Der Erzbischof vermutet kurdische Terroristen, da die Art, wie das Attentat verübt wurde, untypisch für den IS gewesen sei. Nach den Anschlägen stellten die sogenannten Sootoro-Selbstverteidigungsgruppen Straßensperren auf, die die von syrischen und assyrischen Christen bewohnten Gebiete schützen sollten. Vor zwei Tagen wurde eine solche Straßenblockade von kurdischen PYD-Milizen angegriffen. „Hinter diesen Spannungen“, so Erzbischof Hindo, „verbirgt sich die Strategie der Kurden, die ihre Stellungen ausbauen und die Unabhängigkeit im künftigen Kontext einer vom Konflikt verwüsteten Region fordern wollen.“ Christliche Selbstschutz-Gruppen arbeiteten mit der syrischen Regierung zusammen, fügt der Erzbischof an. „Und werden deshalb auch von Kurden angegriffen“, so Hindo weiter. (fides) (NL Radio Vatikan, 13.01.2015).

05.12.2015  Istanbul/UN:                                        Zum Handeln ist es noch nicht zu spät. Aber wir können uns auch nicht leisten, das, was wir heute tun können, auf morgen zu verschieben!“ Das schreibt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., in einer Botschaft an den UNO-Klimagipfel von Paris. Wörtlich heißt es in dem Text: „Das Ökumenische Patriarchat wiederholt zusammen mit den anderen christlichen Kirchen und vor allem zusammen mit unserem Bruder Papst Franziskus, dass der Umweltschutz ein gemeinsames ökumenisches Anliegen sein sollte.“ Bartholomaios, Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen in aller Welt, ruft nach einer „ökologischen Spiritualität“, die eine „Spiritualität der Umkehr“ sein müsse. Es gehe darum, „unseren Lebensstil radikal zu ändern, um alle Verschmutzungen zu vermeiden, die den Klimawandel weiter nähren können“. (rv) (NL Radio Vatikan, 05.12.2015).

01.12.2015  Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin fordert ein Klimaabkommen, das eine klare ethische Orientierung für die Verteidigung der Menschenwürde bringt. Das sagte er bei der Klimakonferenz in Paris, COP-21, als Vertreter des Heiligen Stuhls. Er überbrachte eine Grußbotschaft von Papst Franziskus, der sich von einem „globalen“ Abkommen erhofft, „die Auswirkungen des Klimawandels zu lindern, die Armut zu bekämpfen und die Menschenwürde zum Blühen zu bringen“. Die Weltklimakonferenz, die von 30. November bis 11. Dezember in Paris stattfindet, sieht Papst Franziskus als letzte Chance der Menschheit, eine globale Umweltkatastrophe zu verhindern. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.12.2015).

22.11.2015  Vatikan: Weltweit sind im Jahr 2014 mehr als 13.000 terroristische Attentate verübt worden. Sie forderten 32.000 Opfer. Wie die Vatikanzeitung L'Osservatore Romano in ihrer Samstagsausgabe schreibt, handelt es sich um die höchste Todesopferzahl durch Terrorismus seit 2001. Eine aktuelle Studie des Global Terrorism Index ergebe, dass neben Asien vor allem Afrika hohe Todeszahlen schreibe. In Nigeria gelte die Gruppe Boko Haram als besonders gefährlich. Sie seien für den Tod von 6.600 Menschen verantwortlich. Die Reise von Papst Franziskus nach Afrika sei demnach eine „Antwort“ auf genau diesen „[stückchenhaften ?? GH] Krieg, welcher sich nun als ein „wahrer Krieg gegen die Menschheit“ offenbare, schreibt die Vatikan-Zeitung. Diese „neue Art von Krieg“, sei wie ein flüssiger Krieg. Papst Franziskus antworte auf diesen Krieg, auf diese „blinde und blutige Gewalt“, mit „Dialog, [Peripherie ?? GH] und Barmherzigkeit“. (or) (NL Radio Vatikan, 22.11.2015).

19.11.2015  Paris: Das Gebet gegen den Terror
„Seigneur, désarme-les. Et désarme-nous“: So fängt ein Gebet für Paris an, das die Französische Bischofskonferenz am Mittwoch veröffentlicht hat. Es reagiert auf den Massenmord von Paris und wurde von Dominikanerfrater Dominique Motte aus Lille „im Geist von Tibhirine“ verfasst – also im Geist der sieben Trappisten-Mönche, die 1996 in Algerien als Geiseln von islamistischen Kämpfern ermordet wurden. Hier finden Sie unsere Übersetzung des Gebets ins Deutsche.  -
„Herr, entwaffne sie – und entwaffne uns! Entwaffne sie. Wir wissen, dass diese extreme Gewalt das tägliche Brot im Irak, in Syrien, Palästina, Zentralafrika, Sudan, Eritrea und Afghanistan ist. Jetzt hat sie sich unser bemächtigt.
Entwaffne sie, Herr. Lass in ihrer Mitte Propheten aufstehen, die ihre Abscheu und ihre Scham hinausschreien darüber, wie sehr das Bild des Menschen und das Bild Gottes entstellt worden sind.
Entwaffne sie, Herr. Gib uns alle nötigen Mittel, um Unschuldige entschlossen zu beschützen. Aber ohne Hass. Entwaffne auch uns, o Herr: In Frankreich, im Westen ... hat uns doch die Geschichte so manches gelehrt ... Lass uns nicht in Verzweiflung versinken, auch wenn wir bestürzt sind darüber, wie weit sich das Böse in dieser Welt verbreitet hat.
Entwaffne uns und gib, dass wir uns nicht hinter verschlossenen Türen, betäubten Erinnerungen und Privilegien, die wir mit niemandem teilen wollen, verschanzen. Entwaffne uns, damit wir deinem Sohn ähnlich werden. Nur seine Logik ist wirklich auf der Höhe dessen, was uns widerfahren ist: „Nicht sie nehmen mir das Leben, sondern ich bin es, der es dahingibt.“ (Radio Vatikan deutsch; rv 19.11.2015 sk).

10.10.2015  Indien:
Dem von der Heiligen Mutter Theresa gegründeten katholischen Frauenorden der Missionarinnen der Nächstenliebe droht die Schließung von 13 Waisenhäusern in Indien.
Wie die Katholische Nachrichtenagentur mit Berufung auf die Zeitung „Hindustan Times“ berichtet, wirft die Regierung dem Orden vor, gegen die Adoptionsrichtlinien zu verstoßen. Ihnen drohe die Aberkennung der staatlichen Zulassung, da sich die Missionarinnen weigerten, die Kinder an Alleinstehende oder Geschiedene abzugeben. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.10.2015).

11.08.2015  Italien:
Martin Luther bekommt einen eigenen Platz in Rom.
Die Stadtverwaltung hat beschlossen, einen Platz in der Stadt nach dem Reformator zu benennen. Das teilte die lutherische Gemeinde Roms mit, auf deren Anregung die Benennung geschieht. Bürgermeister Ignazio Marino wird am 16. September den Patz im Parco del Colle Oppio direkt am Kolosseum offiziell umbenennen. Der junge Augustinermönch Martin Luther war Anfang des 16. Jahrhunderts in Rom. Historiker sind sich über das genau Datum und auch die Motive der Reise noch nicht einig. [Wieso?? GH] (rv) (NL Radio Vatikan, 11.08.2015).

13.07.2015  Deutschland:
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) steht für die bayerischen Bischöfe nicht zur Disposition.
Sie wird sich auch nicht von ihrer Katholisch-Theologischen Fakultät trennen. Diese sei „integraler Bestandteil" der Hochschule, erklärte der Stiftungsratsvorsitzende der KU, Anton Losinger, der Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). Der Augsburger Weihbischof, der seit März hauptamtlich diese Funktion innehat, dementierte damit einen Bericht des Ingolstädter „Donau-Kurier". Im Gegenteil habe Marx im einhelligen Konsens der Bischöfe in der Freisinger Bischofskonferenz ein starkes Votum für den Bestand und die Bedeutung der KU als einziger Katholischer Universität im deutschsprachigen Raum abgegeben, unterstrich Losinger. (kna) (NL Radio Vatikan, 13.07.2015).

10.0.2015  Eichstätt (DK): ''Anfang vom Ende der KU''
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, will das Herzstück der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) schließen: Die einzige katholische Uni im deutschen Sprachraum soll, wie aus Vatikankreisen verlautet, ihre Theologische Fakultät verlieren. An der KU wird dies als „Anfang vom Ende“ gesehen.
Mit dem eingesparten Geld will Marx, der derzeit noch Großkanzler der KU ist, nach Informationen des DONAUKURIER offenbar eine wissenschaftliche Präsenz der katholischen Kirche in Berlin errichten. Diese Idee hat sich schon vor mehreren Jahren in den Köpfen kirchlicher Würdenträger festgesetzt. Auch Pläne, die Fakultät in Eichstätt abzuwickeln, hegt der Münchner Kardinal wohl schon länger. Eine Stellungnahme von Marx war allerdings nicht zu bekommen.
Dass sich die katholische Kirche nun an der einzigen von ihr getragenen Universität von der Theologischen Fakultät verabschieden will, stößt auf Widerstand. Weder im Vatikan, der seine Zustimmung zu einer Schließung geben müsste, noch bei den Verantwortlichen der Fakultät selbst zeigt man Verständnis für Marx’ Planspiele.
»Besser als ihr Ruf« ist die Theologische Fakultät in Eichstätt nach den Worten von Bischof Gregor Maria Hanke. Derzeit sind hier 175 Studenten eingeschrieben. Sitz der Fakultät ist der »Ulmer Hof«.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke bezeichnet ein mögliches Ende der Theologischen Fakultät, angesichts einer zunehmenden Säkularisierung der Gesellschaft als „fatal“. Der Fachbereich, an dem unter anderem der Priesternachwuchs ausgebildet wird, kann im Kern auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. Der amtierende Dekan der Theologischen Fakultät, Lothar Wehr, sieht in den Überlegungen „den Anfang vom Ende der KU“. Darüber war zuletzt häufiger diskutiert worden, nicht zuletzt nach den mittlerweile drei gescheiterten Präsidentenwahlen innerhalb eines Jahrzehnts.
Der frühere Chefhistoriker des Vatikans, Kardinal Walter Brandmüller, verteidigt die KU und deren Theologische Fakultät indes als unverzichtbar: „Was hier nur ausgebaut werden müsste, ist ein philosophisch-gesellschaftswissenschaftlich-theologisches Silicon Valley.“
Marco Schneider
(http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Eichstaett-Bayern-KU-Katholische-Universitaet-Anfang-vom-Ende-der-KU;art155371,3074977#plx748548705 vom 10.07.2015).

01.07.2015  Vatikan: Papst bittet um Gebet für Griechenland 
Der Papst wolle dem griechischen Volk seine Nähe bekunden, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung von Vatikansprecher Federico Lombardi. Die Nachrichten über die wirtschaftliche und soziale Lage des Landes seien besorgniserregend. Franziskus denke vor allem an die vielen Familien, die von „einer sehr komplexen und leidvollen menschlichen und sozialen Krise“ schwer geprüft seien. Zugleich ermahnt der Papst dazu, dass die Menschenwürde in allen politischen und technischen Debatten im Zentrum bleiben müsse. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.07.2015).

21.05.2015  Rom: Vatikan-Kongress über Frauen und Entwicklung
Mit dem Beitrag der Frau zur Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt sich eine internationale Konferenz des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Das Treffen findet am Freitag und Samstag in Rom statt. Es zielt bewusst auf den Ende September bevorstehenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs bei den Vereinten Nationen in New York, auf dem die sogenannte Post-2015-Agenda für Nachhaltige Entwicklung beschlossen werden soll, erklärte Kardinal Peter Turkson, der Präsident des Rates, bei der Vorstellung der Konferenz. Katholikinnen weltweit sollen ihre Stimmen einbringen, um diesen UN-Gipfel in die richtige Richtung zu leiten, so Turkson. Die vatikanische Konferenz nähert sich dem Thema Frauen und Entwicklung auf mehreren Ebenen. Am Beginn stehen Klärungen zu anthropologische Fragen, besonders zur sogenannten Gender-Theorie, die in ihren Auswüchsen von der Kirche sehr kritisch gesehen wird. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.05.2015).

02.05.2015  Deutschland:
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will bis Ende Oktober 2016 eine Neuausgabe der Bibelübersetzung Martin Luthers vorlegen.
Das Manuskript für die Druckfassung soll in den kommenden Wochen fertig werden, erklärte der Münchner Alttestamentler Christoph Levin am Samstag vor der in Würzburg tagenden EKD-Synode. Evangelische Christen seien oft „sprachlich konservativ“ und „sehr empfindlich, wenn in den Wortlaut eingegriffen wird“, sagte Levin mit Blick auf neue Übersetzungen. Eine der Änderungen der neuen Fassung bezieht sich auf die Anrede „Brüder“. In der Neuausgabe wird dort, wo im Text ganze Gemeinden angeredet werden, statt wie im biblischen Text „Brüder“ nun die Formulierung „Brüder und Schwestern“ stehen. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.05.2015).

21.04.2015  Russland:
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. will sich für den Abbau der politischen Spannungen zwischen Berlin und Moskau wegen der Ukraine-Krise einsetzen.
„Die russische Kirche bleibt ein beständiger Befürworter von guten Beziehungen zwischen Deutschland und Russland“, sagte das Kirchenoberhaupt bei einer Begegnung mit dem deutschen Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, laut Medienberichten vom Dienstag. Ein gutes Verhältnis zwischen beiden Ländern sei für „ganz Europa und die ganze Welt“ wichtig, so Kyrill I. Er bedauerte, dass das deutsch-russische Forum „Petersburger Dialog“, zu dem auch ein Arbeitskreis mit Kirchenvertretern gehört, unterbrochen worden sei. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.04.2015).

16.04.2015  Russland:
Das Moskauer Patriarchat prüft derzeit, an welchen Wochentagen einstündige „Anti-Sanktions-Gottesdienste“ stattfinden sollen.
Man wolle die Gläubigen dazu aufrufen, gegen die westlichen Sanktionen zu beten. Die Gottesdienste sollen so lange stattfinden, wie sie notwendig seien, betonte ein Sprecher des Patriarchats und fügte an: „Wenn die Leute Bedarf haben, auch zehn Jahre lang“. Bereits vor einigen Tagen hatte der Moskauer Patriarch Kyrill I. die westlichen Sanktionen als „ungerecht und illegal“ bezeichnet. (focus/kna) (NL Radio Vatikan, 16.04.2015).

24.02.2015  Deutschland:
Einen dramatischen Rückgang der Zahl der Gläubigen in Ostdeutschland hat der Apostolische Nuntius in Berlin, Erzbischof Nikola Eterovic, beklagt.
In seinem Grußwort zur Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) erinnerte der Vatikandiplomat am Montag in Hildesheim daran, dass in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Fall der Mauer nirgends im früheren Ostblock die Zahl der Christen so stark zurückgegangen sei wie in der früheren DDR. Laut einer Studie der Universität Münster habe sich die Zahl der Menschen, die an einen persönlichen Gott glauben, zwischen 1990 und 2008 mehr als halbiert. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.02.2015).

24.02.2015  Deutschland: Bischöfe wollen nicht auf Kirchenasyl verzichten
Die katholische Kirche in Deutschland will auch künftig Flüchtlingen Kirchenasyl gewähren. Das stellte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, beim Auftakt der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Hildesheim klar. Das deutsche Innenministerium hatte in jüngster Zeit das Kirchenasyl [aggressiv!! GH] kritisiert. „Wir wollen auf diese Tradition nicht verzichten“, sagte der Kardinal zur Eröffnung der Frühjahrstagung in Hildesheim am Montagnachmittag. Mindestens 411 Menschen haben derzeit in Deutschland Kirchenasyl beantragt, wie eine aktuelle Erhebung der Ökumenischen Bundes-arbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche (BAG) feststellt. Vor einem Monat waren es erst 34 gewesen. Diese Zahlen sind auch vom Bundesinnenministerium bestätigt worden. „Das Instrument hat sich bewährt“, so Marx, „denn in 90 Prozent der Fälle konnten wir den Flüchtlingen durch eine erneute Überprüfung ihres Falles helfen. Wir wollen dafür sorgen, dass die Tradition weitergeführt werden kann, wir wollen nicht Staat im Staate sein und das Rechtssystem aushebeln.“ (domradio/pm). (NL Radio Vatikan, 24.02.2015).
- Die vom Bundes-Innenminister in ungewöhnlich scharfem Ton geäußerten Anwürfe sind völlig unangebracht. Allerdings hatte die Antwort der deutschen Kirche und besonders des Erzbistums Köln in der Asylfrage, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, vor 30 Jahren bedauerlicherweise noch sehr viel anders geklungen! GH).

26.09.2014  Deutschland: Kardinal Marx zu „Transparenz bei Offenlegung der Kirchenfinanzen“
Mangelnde Differenzierung und fehlende Fachkompetenz in Medienberichten über Kirchenfinanzen beklagt Kardinal Reinhard Marx. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sagte am Freitag in Fulda, es werde zu wenig unterschieden zwischen dem Mitgliedsbeitrag in Form der Kirchensteuer, Zuwendungen des Staates und der Refinanzierung kirchlicher Einrichtungen, die gesamtgesellschaftliche Aufgaben übernehmen. Marx forderte die Journalisten auf, zu erkennen, dass die Kirche „nicht wie eine Wurstfabrik“ funktioniere. Mehr Transparenz bei der Offenlegung der Kirchenfinanzen sei jedoch notwendig, dies sei aber angesichts der Komplexität der Kirche mit ihren vielen Untergliederungen in Pfarreien und andere Einrichtungen schwierig. (pm/kna/dbk) (NL Radio Vatikan, 26.09.2014). -
[Ein Musterbeispiel sachlicher Inkompetenz,  böswilliger Desinformation und Kirchendiskriminierung lieferte das ZDF am 24.09.2014 in seiner Sendung "Glaube, Liebe, Kapital" (ZDF-Zoom) um 22:45 Uhr! Damit stellte sich das ZDF in Kirchenfragen endgültig ins Abseits. GH].

02.09.2014  Vatikan/UNO: Terroristen von Geld- und Waffenfluss abschneiden
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) muss nach Auffassung des Heiligen Stuhles von Geld- und Waffenflüssen abgeschnitten werden. Der Organisation sei der Zugang zum Erdöl-Markt und die politische Unterstützung zu entziehen, und niemand solle das billige Öl des „Islamischen Staates“ kaufen. Das forderte der ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi. Er äußerte sich bei einer Sondersitzung des Menschenrechtsrates und sagte im Anschluss zu Radio Vatikan: „Leute, die diesen Fanatikern, diesen Terroristen Waffen verschaffen, kommen aus verschiedenen Ländern der Welt, haben eine direkte Verantwortung für die begangenen Gewalttaten. Dasselbe gilt für jene, die das billige Öl kaufen, das der ,Islamische Staat, anbietet und diesem Phantomstaat pro Tag drei Millionen Dollar Einnahmen verschafft. Davon werden mehr Waffen angeschafft, und das Ergebnis ist noch mehr Gewalt.“ Zugleich erinnerte der Vatikan-Vertreter die Internationale Gemeinschaft an ihre Verantwortung, die Verfolgten zu schützen, und warnte vor den Folgen eines „globalen Schweigens“. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.09.2014).

02.09.2014  Deutschland:
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken beteiligt sich an der Berliner Kundgebung gegen Judenhass.
Unter dem Motto „Steh auf! Nie wieder Judenhass!“ lädt der Zentralrat der Juden in Deutschland aufgrund von antisemitischen Hass-Parolen und Anschlägen auf jüdische Einrichtungen am 14. September am Brandenburger Tor dazu ein, sich mit einem deutlichen Zeichen von den Angriffen auf die jüdischen Mitbürger zu distanzieren. ZdK-Präsident Alois Glück schließt sich dem Aufruf an: „Dem Antisemitismus der vergangenen Wochen müssen wir entschieden entgegentreten und ein deutliches Signal setzen.“ (pm) (NL Radio Vatikan, 02.09.2014) - Schön und gut, aber wann erhebt sich das ZK gegen die Verfolgung, Vertreibung und Abschlachtung von zahllosen Christen durch muslimische Täter im Nahen Osten und in Afrika (bis jetzt!)? [GH].

03.08.2014  Neuseeland:
In einem offenen Brief appelliert die Bischofskonferenz von Neuseeland an Papst Franziskus und bittet um eine Gebetsinitiative für den Frieden in Gaza.
Sie erinnert an die Gebetswache vom Vorjahr, im September 2013, die für den Frieden in Syrien gehalten wurde. In dem Brief, gezeichnet von John Dew, dem Erzbischof von Wellington, äußern die Bischöfe ihre „Trauer und die Angst vor dem schrecklichen Konflikt in Gaza“ und bedauern ihr „Gefühl der Ohnmacht“, welches lediglich durch ein „ständiges Beten für ein Ende dieses Konfliktes“ gelöst werden könne. Die Bischöfe bedauern vor allem, dass so viele Menschen in Gaza keine Möglichkeit hätten, vor diesen Kämpfen zu flüchten. (rv) (Zitat aus: NL Radio Vatikan, 03.08.2014).

03.08.2014  Deutschland:
Missstände und keinerlei Standards – das prangern die großen Sozialverbände bei der Anwerbung von ausländischer Pflegekräfte an.
Sogenannte Vermittlungsagenturen bei der gewerblichen Vermittlung von Arbeitskräften nach Deutschland halten sich demnach an keine Richtlinien. Um in die Bundesrepublik zu kommen, zahlten Menschen hohe Vermittlungsgebühren und verschuldeten sich, betonte Geschäftsführer der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) Gerhard Timm in einem Schreiben an das Magazin „Focus“. Die Sozialverbände fordern in ihrem Positionspapier, die Vermittlung nur über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) oder von ihr zertifizierte Vermittler zuzulassen. (kna) (Zitat aus: NL Radio Vatikan, 03.08.2014).

23.07.2014  Israel/Palästina: Fassungslosigkeit über die Bombardements
US-Außenminister John Kerry ist am Mittwoch in Tel Aviv eingetroffen, um zwischen den Vertretern Israels und den Palästinensern zu vermitteln. Unter anderem sind Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas geplant. Die Berichte aus dem Gaza-Streifen werden gleichzeitig immer schlimmer. Der UNO-Menschenrechtsrat ist zu einer Sondersitzung zusammengetreten, und die UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge Navi Pillay stellte die Frage, ob Israels Handlungen nicht den Tatbestand der Kriegsverbrechen erfüllen. Der Rektor der Katholischen Universität Bethlehem, Peter Bray, sagte gegenüber Radio Vatikan, dass sich die Situation im Gaza-Streifen dramatisch zugespitzt habe:
„Sogar Krankenhäuser und Schulen wurden angegriffen. Inzwischen gehen auch die Nahrungsmittel und das Wasser zur Neige, die Stromversorgung ist zusammengebrochen. Die Menschen sind in einer verzweifelten Situation.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 23.07.2014).

18.07.2014  Italien: Italien hat die zivilrechtliche Gültigkeit kirchlicher Ehenichtigkeitserklärungen eingeschränkt. Laut einem Urteil des Obersten Gerichtshofs des Landes werden solche Entscheidungen kirchlicher Gerichte künftig nur noch dann anerkannt, wenn das betroffene Ehepaar nach der Hochzeit weniger als drei Jahre zusammengelebt hat, bevor es die Annullierung der Ehe beantragte. Das berichteten italienische Medien an diesem Freitag. Eine kirchliche Ehenichtigkeitserklärung - die in Italien auch zivilrechtliche Gültigkeit hat – wird somit an die Dauer der Beziehung gebunden. Dauerte die Ehe länger als drei Jahre, dann besteht sie vor dem Staat weiter, auch wenn sie kirchlich annulliert ist. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.07.2014) - Wie das? Eine kirchliche Annullierung der Ehe ist offenbar leicht zu haben [GH]!

22.06.2014  Die ehemalige Benediktinerabtei Corvey ist Unesco-Weltkulturerbe. Das derzeit in Doha tagende Komitee der Weltkulturorganisation sprach sich am Samstag für die Aufnahme der Klosteranlage aus, deren älteste Teile aus dem 9. Jahrhundert stammen. Damit gibt es in Deutschland 39 Welterbe-Stätten. Die in Ostwestfalen bei Höxter gelegene Abtei Corvey wurde auf Initiative von Kaiser Karl dem Großen gegründet und galt im frühen Mittelalter als eines der bedeutendsten Klöster in Europa. (kipa) (NL Radio Vatikan, 22.06.2014).

22.06.2014  Indien:
Indien hat zehn ausländische Hilfsorganisationen auf eine rote Liste gesetzt.
Darunter sind auch fünf deutsche, etwa das katholische Hilfswerk "Misereor" sowie die evangelische Aktion “Brot für die Welt“ und der „Evangelische Entwicklungsdienst“, berichtet das Magazin „Focus“ mit Verweis auf zwei Berichte des indischen Geheimdienstes. Den Hilfswerken werde vorgeworfen, den Gebrauch ihrer Spendengelder zu verschleiern, Aktionen gegen Industrieprojekte zu finanzieren und so das Wirtschaftswachstum in Indien um zwei bis drei Prozentpunkte pro Jahr zu schmälern. Hilfswerke wie Misereor engagieren sich unter anderem in Indien gegen Kinderarbeit in Steinbrüchen und gegen den Anbau genmanipulierter Nahrungsmittel. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.06.2014).

20.06.2014  Deutschland:
Das Limburger Domkapitel hat mit Blick auf das millionenschwere Bauprojekt auf dem Domberg sowie im Umgang mit dem zurückgetretenen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst schwerwiegende Fehler eingestanden.
„Der Glaube vieler einzelner Christen und die Glaubwürdigkeit der Kirche im Ganzen haben in den vergangenen sechs Jahren großen Schaden genommen“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Kapitels. Die Domkapitulare bitten die Katholiken im Bistum um Verzeihung für ihr „Versagen“; sie seien ihrer moralischen Verantwortung nicht gerecht geworden. Konkret bezeichnen es die Geistlichen als Fehler, die Initiative zum Bau eines Bischofshauses auf dem Domberg ergriffen zu haben. (pm/kna) (NL Radio Vatikan, 20.06.2014).

16.06.2014  Pakistan:
Pakistan ist heute weltweit eines der gefährlichsten Länder für religiöse Minderheiten
. Das geht aus dem jüngsten Bericht der „Minority Rights Group International” (MRG) hervor. Seit 1980 ist die Zahl der Anschläge auf religiöse Minderheiten (Christen, Hindus, Schiiten und Hazara) stetig gestiegen, nie zuvor gab es so viele „gezielte Morde”. „Hasspredigten gegen Minderheiten werden ungehindert weiter verbreitet”, heißt es in dem Bericht. Der Bericht basiert auf offiziellen Daten und Untersuchungen. Er nennt die Anzahl der Übergriffe auf Gemeinden der Schiiten und der Hazara „beunruhigend”: Allein im Jahr 2013 wurden 700 Schiiten in Pakistan getötet. (fides)

30.01.2014  Vatikan: Der in der Pop-Illustrierten „Rolling Stone“ erschienene Artikel über Papst Franziskus hat im vatikanischen Pressesaal für Unmut gesorgt. Vatikansprecher Federico Lombardi wertet den Artikel zwar als Zeichen dafür, dass „die Äußerungen des Papstes Aufmerksamkeit in verschiedensten Bereichen erfahren“. Inhaltlich sei die Titelgeschichte der Zeitschrift aber leider mangelhaft, führt Lombardi aus. Der Artikel verfalle „dem gewohnten Fehler eines oberflächlichen Journalismus“. Besonders missfällt Lombardi, dass die Illustrierte das Pontifikat von Papst Benedikt mit "überraschender Rohheit“ negativ beschreibe – offenbar in der Annahme, so könne man die positiven Aspekte von Papst Franziskus hervorheben. Das sei „schade“, so Lombardi. Ein solcher Journalismus leiste auch dem amtierenden Papst „keinen guten Dienst“. Franziskus wisse sehr gut, wie viel die Kirche seinem Vorgänger verdanke. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.01.2014).

28.01.2014  Türkei:
Türkische Forscher haben mit Hilfe von Luftaufnahmen möglicherweise den Tagungsort des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa geortet.
Wie das türkische Staatsfernsehen TRT am Montag meldete, zeigen die Bilder die Überreste einer Basilika im See von Iznik südlich von Istanbul. In Iznik, dem früheren Nizäa (Nikaia), tagte im Jahr 325 das Erste Ökumenische Konzil, bei dem unter anderem das noch heute gültige christliche Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Das Konzil fand im Senatspalast statt, dessen Überreste in dem See vermutet werden. Laut Auskunft eines beteiligten Archäologen liegen die Überreste der Basilika in etwa zwei Metern Wassertiefe rund 20 Meter vom Ufer entfernt. Die Basilika stamme wahrscheinlich aus dem vierten Jahrhundert und sei im Jahr 740 bei einem Erdbeben zerstört worden. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.01.2014).

26.01.2014  Aachen: In Aachen ist das Jubiläumsjahr aus Anlass des 1200. Todestages Karls des Großen eröffnet worden. Bischof Heinrich Mussinghoff sagte bei einem Pontifikalamt am Sonntag, es sei aus heutiger Sicht nur schwer nachvollziehbar, wie Karl Frömmigkeit und Brutalität vereinbaren konnte – etwa bei der Ausschaltung von Rivalen oder bei der drakonischen Christianisierung der Sachsen. Schlüssel seines Handelns sei seine Herrschaftsauffassung: Karl habe seine Herrschaft ausschließlich vor Christus verantwortet, nicht vor Fürsten und nicht vor dem Volk. Bischof Mussinghoff: „Karl lebte in der Angst vor dem Ende der Welt, und im Jüngsten Gericht würde er nicht nur für seine eigenen Sünden, sondern für die Missstände in seinem Reich zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb betrieb er die strikte Christianisierung und die Förderung von Kirche und Klöstern, von Gottesdienst und Glaubenspraxis.“ Zum 1200. Todestag Karls des Großen werden die Heiligtumsfahrt gemäß dem siebenjährigen Turnus seit 1349, verschiedene Ausstellungen sowie die Festwoche zum 600-jährigen Bestehen der gotischen Chorhalle im September Schwerpunkte des Jubiläumsjahres 2014 sein.
(pm 26.01.2014 mc) (Radio Vatikan, 26.01.2014).

18.01.2014  Vatikan/Italien:
Der Papst hat den italienischen Staatssender RAI
an seine Verpflichtung zur ausgewogenen und stets respektvollen Berichterstattung erinnert. Öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio dienten der Kultur und der Bildung: das sei eine Verantwortung, die ein öffentlicher Sender „unter keinen Umständen aufgeben“ dürfe, sagte Papst Franziskus vor Mitarbeitern und Leitern der RAI. Die Journalisten und Redaktionsleiter hätten sowohl jene Menschen zu respektieren, über die sie informieren, als auch das Publikum. Franziskus rief dazu auf, das „ethische Niveau“ der Kommunikation hoch zu halten. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.01.2014).

18.01.2014 China:
Archäologen haben die vermutlich ältesten christlichen Gräber in China gefunden.
Das berichtet der asiatische Nachrichtendienst UCA-News. Die Forscher identifizierten eine Nische in einer Steinwand in den Longmen Grotten im Südosten des Landes als frühchristliche Grabstätten. Ein Kreuz sei über der Nische eingeritzt, in der Christen die Asche und Knochen ihrer Verstorbenen aufbewahrt hätten, so die Archäologen über die bereits vor fünf Jahren entdeckten Grotten. Experten schätzen, dass die Begräbnisstätte zwischen 316 und 907 nach Christus errichtet wurde. Sie glauben, dass die ersten Christen in China als Anhänger der nestorianischen Kirchengemeinschaft diesen Ort errichtet hätten. (ucan) (NL Radio Vatikan, 18.01.2014).

10.01.2014  Vereinigte Staaten:
Neben einer Steintafel mit den Zehn Geboten wollen Satanisten in den USA dem Teufel ein Denkmal setzen.
Sie berufen sich dabei auf die staatliche Gleichbehandlung der Religionen. Das Monument mit den jüdisch-christlichen Geboten vor dem Parlament des Bundesstaates Oklahoma hatten die Abgeordneten im Jahr 2009 mit großer Mehrheit beschlossen; 2012 wurde es aufgestellt. Inzwischen hat die New Yorker Gruppe „Satanic Temple“ 
(Satanstempel) rund 20.000 US-Dollar (etwa 15.000 Euro) Spenden für die Teufelsstatue gesammelt. Der Entwurf sieht eine etwa zwei Meter hohe Teufelsfigur mit Widderkopf vor, zu dem zwei Kinder bewundernd aufschauen. Die Satanisten erhalten Unterstützung von der Amerikanischen Vereinigung für Bürgerfreiheit (ACLU). Sie klagt gegen die Tafel mit den Zehn Geboten. Zumindest stehe den Satanisten das gleiche Recht zu, ein Denkmal zu errichten. (idea) (NL Radio Vatikan, 10.01.2014).

28.11.2013 Polen:
Ein früherer Koma-Patient hat erfolgreich gegen eine von einem Klinikseelsorger durchgeführte Krankensalbung geklagt.
Wie die Tageszeitung „Rzeczpospolita“ berichtet, wertete der Oberste Gerichtshof die Krankensalbung für den Atheisten als Verstoß gegen die Gewissensfreiheit. Nach dem Grundsatzurteil soll nun ein niedrigeres Gericht entscheiden, ob der Kläger von dem Stettiner Krankenhaus das von ihm geforderte Schmerzensgeld erhält. Der ehemalige Patient Jerzy R. hatte dem Bericht zufolge erst Monate nach der Entlassung aus der Klinik aus seiner medizinischen Akte erfahren, dass er von einem katholischen Priester mit dem Sakrament versehen wurde. Er wirft dem Krankenhaus vor, nicht geprüft zu haben, ob er Christ sei und eine Krankensalbung wünsche. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.11.2013).   

24.11.2013  Gedenken an „Holodomor“
Papst Franziskus hat beim Angelusgebet der Millionen Toten bei der Hungersnot vor 80 Jahren in der Ukraine gedacht.
Dem „Holodomor“ (Tötung durch Hunger) fielen 1932 und 1933 nach ukrainischen Schätzungen 3,5 Millionen Menschen zum Opfer. Die Kontroverse über die Schuld Stalins an der Hungersnot hält bis heute an. Die Ukraine bemüht sich seit ihrer Unabhängigkeit um eine internationale Anerkennung der Hungersnot als Völkermord. Sie beruft sich darauf, dass Stalin die Katastrophe systematisch provoziert habe. Russland lehnt eine Anerkennung als Völkermord bislang ab. Moskau verweist darauf, dass auch Russen Opfer der Hungersnot wurden. Nach neueren Forschungen westlicher Historiker war eine Verkettung mehrerer Umstände, eine brutale Zwangskollektivierung und Unterdrückung von Widerstand durch Stalin sowie Ernteausfälle aufgrund schlechter Witterung, für die Hungersnot verantwortlich. Das europäische Parlament erkannte den Holodomor 2008 als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an. (kna/or) (NL Radio Vatikan, 24.11.2013).

22.11.2013  Rom: Veränderungen auf dem uralten deutschen Friedhof, dem Campo Santo Teutonico im Vatikan. Nach 93 Jahren ist die im Campo Santo ansässige Gemeinschaft der Mallinckrodt-Schwestern gezwungen, aus Altersgründen und wegen Nachwuchsmangels ihr Wirken in Rom aufzugeben. Die zuletzt noch vier Schwestern von der Göttlichen Liebe führten den Haushalt im Priesterkolleg und wirkten in der Sakristei der Kirche des Campo Santo. An diesem Samstag findet ihre Verabschiedung bei einem feierlichen Vespergottesdienst statt. Auf die vier deutschen Schwestern folgen zwei slowakische Ordensfrauen aus der Gemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die ursprünglich aus dem Elsass stammt. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 22.11.2013).

17.10.2013  Australien:
Zum ersten Mal gibt es einen Bericht über moderne Sklaverei weltweit, der Daten in über 160 Ländern der Welt erheben konnte.
Nach Angaben der „Walk Free Foundation“ aus Australien, die für den Bericht verantwortlich zeichnet, gibt es global knapp dreißig Millionen Sklaven – vor allem in Westafrika und Südasien. In Indien lebt nach Einschätzung der Studie fast die Hälfte der Skaven weltweit, das sind vierzehn Millionen Menschen. „Die Einwohner ganzer Dörfer im Norden werden zur Herstellung von Lehmziegeln oder zur Arbeit in Höhlen gezwungen, Kinder müssen Teppiche knüpfen“, so die Studie wörtlich. An zweiter Stelle steht China mit 2,9 Millionen Sklaven. Den höchsten Prozentsatz von Sklaven an der Gesamtbevölkerung hat hingegen, mit vier Prozent, das afrikanische Mauretanien: Dort gibt es noch ein erbliches Sklavenwesen. (ansa/afp) (NL Radio Vatikan, 17.10.2013).

12.10.2013  Limburg: Bischof Tebartz-van Elst fliegt nach Rom – Was steckt wirklich hinter dem Limburger Streit?

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst fliegt im Laufe der Woche nach Rom. Der schon länger schwelende Konflikt um seine Person hat seinen Ausgangspunkt nicht in den vermeintlichen oder tatsächlichen Kosten der bischöflichen Residenz. Er ist älteren Datums und von ganz anderer Natur. Der von Rom zur Klärung des Konfliktes eigens nach Limburg geschickte Kurienkardinal Giovanni Lajolo sagte anschließend: „Daß hier auch eine Medienkampagne vorliegt, ist nicht zu übersehen. Das merken auch die Gläubigen. Die Ursache für die gegenwärtigen Konflikte liegen aber viel tiefer. In meinen Gesprächen konnte ich feststellen, dass die Spannungen latent schon über Jahrzehnte existieren und jetzt offen zutage treten“. Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller bezeichnete die Anschuldigungen gegen den Limburger Bischof sogar als „sich selbsttragendes Lügengebäude“. Worum geht es also wirklich?
Die „synodale Kirche“ von Limburg – 60 Jahre progressive Schlagseite
Als der ehemalige Weihbischof von Münster 2008 nach Limburg kam, fand er das Erbe der Bischöfe Wilhelm Kempf (1949-1981) und Franz Kamphaus (1982-2008) vor. Das Bistum an der Lahn war damit ganze 60 Jahre in der Hand des progressiven Kirchenlagers. "Die Zeit" nannte Kempf 1973 eine „Regionalausgabe Johannes' XXIII.“ und benannte ihn damit als führenden „Repräsentanten“ eines der „beiden gegnerischen Lager in der katholischen Kirche“. Kempf und Kamphaus waren, um es präziser zu formulieren, „Repräsentanten“ des „Geistes" des Konzils, nicht etwa des Konzils selbst und schon gar nicht der kirchlichen Tradition. Bischof Kempf stellte in seinem Buch Erlösung und Befreiung die Gottheit Christi und das Geheimnis der Erlösung in Frage. Jedenfalls löste er sie in jener Unverbindlichkeit auf, die in den 1960er Jahren in Mode kam.
An die Stelle „kirchlicher Bevormundung“ setzte Kempf „die Mitverantwortung von Laien und Priestern, legitimiert nicht durch Ämter, sondern durch demokratische Wahlen“, wie "Die Zeit" immer 1973 begeistert berichtete. Gemeint war damit der sogenannte Limburger „Synodale Weg“, mit den durch Wahlen bestimmten Pfarrgemeinderäten, Bezirksversammlungen und einer Diözesanversammlung, dazu noch ein Diözesansynodalrat. Die Ideensuche gestaltete sich nicht schwierig, „Demokratisierung“ und „Mitbestimmung“ waren Schlagworte der Zeit und schließlich brauchte man nur über den Gartenzaun zu den Protestanten schauen, um sich in synodaler Brüderlichkeit wiederzufinden. Dass aus der Brüderlichkeit später eine Geschwisterlichkeit wurde, war nur folgerichtig.
Von Kempf zu Kamphaus: Beharrlich im staatlichen Tötungssystem ungeborener Kinder
Bischof Franz Kamphaus war die ideale Nachbesetzung für die Kempf-Diözese. Im progressiven Milieu, in dem Kempf als Johannes XXIII. galt, würde man heute Kamphaus wohl als „Regionalausgabe von Papst Franziskus“ bezeichnen, wäre er nicht schon seit Jahren emeritiert. Kamphaus erlangte Berühmtheit durch sein Beharren, am staatlichen Tötungssystem ungeborener Kinder mitzuwirken. 1999 verlangte Johannes Paul II. nach einem längeren Hin und Her einen definitiven Ausstieg der deutschen Bistümer aus der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung, die eine Verstrickung in die Abtreibungsindustrie bedeutete. „Aufgeklärte“ Katholiken, die das Blut an ihren Händen nicht störte, widersetzten sich der päpstlichen Anweisung und gründeten den noch heute bestehenden Verein "Donum Vitae". Limburg war die einzige Diözese, in der sich der Bischof dem Papst widersetzte. Johannes Paul II. erteilte schließlich dem damaligen Weihbischof von Limburg Sondervollmachten, den Ausstieg der Diözese aus dem staatlichen Beratungssystem durchzuführen. Kamphaus bot Johannes Paul II. demonstrativ den Rücktritt an, was Rom jedoch ablehnte. Einen solchen Bruch, so die Empfehlungen aus Deutschland, möge man dringlich vermeiden, um kein Schisma heraufzubeschwören.
Kamphaus blieb an seinem Platz und wurde, auch darin hat die Kirche viel Erfahrung, ausgesessen. Als er 2007 sein 75. Lebensjahr vollendete, zögerte Benedikt XVI. keine Sekunde, ihn zu emeritieren.                             
Bischof für Funktionärskader ein Eindringling – Zusammenprall konträrer Kirchenverständnisse
Kempf und Kamphaus hinterließen eine Diözese, die strukturell fest in der Hand des progressiven Lagers war, um das Bild des Zeit-Artikels von 1973 aufzugreifen. Der neue, von Benedikt XVI. ernannte Bischof Tebartz-van Elst galt von vorneherein als Eindringling, als eine fremde Spezies in einem weitgehend geschlossenen Biotop. Ein „progresssives“ Biotop mit „konservativem“ Fremdkörper. Diese Vorgeschichte ist notwendig, um den eigentlichen Hintergrund zu erhellen, vor dem sich der ganze derzeitige „Limburger Konflikt“ abspielt.
In Limburg prallt seit 2008 ein konträres Kirchenverständnis zusammen. Die Parteinahme der meisten Medien ist aufgrund des Stallgeruchs der beiden Streitparteien schnell erklärt. Wenn es nun über Deutschlands Landesgrenzen hinaus in den Nachrichten etwa heißt, dass es „seit Jahren Kritik an einem autoritären Führungsstil“ des amtierenden Limburger Bischofs gibt, so ist die Tatsache, dass es diese „Kritik“ gibt, absolut wörtlich zu nehmen, weit weniger die Anschuldigung des „autoritären Führungsstils“. Für die Verfechter der „synodalen“ Kirche ist das katholische Verständnis von Autorität an sich bereits unzumutbar.
Die Frage des Lebensschutzes spielte von Anfang an eine zentrale Rolle. Die Haltung zum ungehorsamen Verein "Donum Vitae" gilt als Schnittpunkt in Limburg. Bischof Tebartz-van Elst stand für das Limburger Diözesanestablishment vom ersten Tag an auf der „falschen“ Seite. Er beharrte darauf, dass "Donum Vitae" mit der Kirche unvereinbar ist. Das erklärt auch das Engagement des ZdK-Vorsitzenden Alois Glück gegen den Bischof. Glück gehört zu den Gründern von "Donum Vitae" und befindet sich seither im offenen Widerspruch zur katholischen Kirche mit allen Konsequenzen, die in Deutschlands Kirche allerdings kaum jemand auszusprechen wagt.
Kostenfrage für Diözesanzentrum samt Bischofswohnung nur vorgeschoben?
Festgemacht wird der Feldzug gegen den ungewollten Bischof natürlich nicht an inhaltlichen Fragen, das wäre unter Benedikt XVI. ohnehin sinnlos gewesen und zum Eigentor geworden. Statt dessen entdeckte man ein weit aussichtsreicheres, weil „neutrales“ Kampffeld. Die Kosten für die Renovierung des bischöflichen Palastes in Limburg. Bischof Kempf verließ in demonstrativer Demut die bischöfliche Residenz und zog in das Priesterseminar. Die Rückkehr gestaltete sich nach Jahrzehnten daher aufwendiger als in anderen Diözesen. Entstanden ist neben dem Limburger Dom eine Mischung aus Altbaurenovierung und Neubau. Um die Kostenseite scheint sich Bischof Tebartz-van Elst nicht gekümmert zu haben. Muss er sich ja auch nicht unbedingt. Schon gar nicht bei den aufgeblähten Funktionärsapparaten deutscher Diözesen, wo es für alles Fachreferenten und Experten gibt. Allerdings betreffen die 31 Millionen, von denen nun der Vermögensverwaltungsrat der Diözese spricht, anders als im Eindruck der Kritiker vermittelt wird, nur zum kleineren Teil die Bischofswohnung. Es geht um einen Gebäudekomplex, der ein Diözesanzentrum und weitere Einrichtungen umfasst. Der Vermögensverwaltungsrat, der nun in den Chor der Kritiker einstimmt, scheint jedoch seit Jahren geschlafen zu haben.
In Zeiten von Finanzkrise und erst recht mit dem Gestendruck von Papst Franziskus im Nacken gelang es jedenfalls rasch, den Bischof in die Ecke des Angeklagten zu stellen. Die Ausnutzung von Neidkomplexen in Teilen der Bevölkerung wird billigend in Kauf genommen. Der Zweck heiligt die Mittel der Bischofsgegner.
Kostenkritik auf sandigem Boden – Die Geldpolitik des Wortführers der Bischofksritiker
Auf welch sandigen Boden die Kritik gebaut ist, zeigt ein Blick auf den Wortführer der Bischofskritiker. Zu diesem hat sich der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz aufgeschwungen, samt unterstützter Unterschriftensammlung „Frankfurter Katholiken“ gegen ihren Bischof. Dekan zu Eltz, der dem Bischof in etwa so alles von „Luxussucht“ bis „Geldverschwendung“ vorwirft und penibel die Kostenfrage reitet, setzte seinerseits eine christliche Buchhandlung in Frankfurt vor die Tür, weil er die Räumlichkeiten des Gebäudes in Kirchenbesitz lukrativer vermieten will. Wenn sich also laut Dekan van Eltz bei Bischof Tebartz-van Elst „alles“ ums Geld drehen soll, dann scheint es bei ihm nicht anders zu sein. Und solchermaßen seiner Kleider enttarnt, steht die Kritik am Limburger Bischof wieder dort, wo sie eigentlich zu stehen hat: Es geht in erster Linie um einen kirchenpolitischen Machtkampf, um den sich dann der taktischen Aufmunitionierung wegen und zur Sammlung von Hilfstruppen persönliche, zwischenmenschliche Aspekte und natürlich auch die exorbitant hohen Renovierungs- und Baukosten gesellen. Mit den exorbitant hohen Kosten, daran ist nicht zu deuteln, hat sich Bischof Tebartz-van Elst angreifbar gemacht. Da hilft es auch wenig, dass neugierige Besucher am Tag der Offenen Tür „enttäuscht“ blieben, weil sie gar keine „goldenen Wasserhähne“, sondern einen verhältnismäßig beengten Gebäudekomplex vorfanden. Der Bischof hatte allen Zutritt zur neuen bischöflichen Residenz gewährt, um durch Ortsaugenschein seinen Kritikern Wind aus den Segeln zu nehmen. Sein Amtsbruder, Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising kam 2008 immerhin mit acht Millionen Euro Sanierungskosten für das bischöfliche Palais aus. Die Reihenfolge ist jedoch zu beachten. Abgesehen davon scheint der Limburger Bischof von schlechten Beratern umgeben zu sein. Nach den Kosten scheinen nicht einmal die dazu Berufenen gefragt zu haben.
Allianzen zum Abschuss eines „Ratzingerianers“
Entscheidend ist letztlich, dass sich Allianzen gefunden haben, einen als konservativ geltenden, vor allem aber einen „Ratzingerianer“ aus der Riege der Bischöfe abzuschießen. Da finden sich dann auch schnell Brüder im Bischofsamt, die am Stuhl des Mitbruders sägen, wie der genannte Kardinal Marx und wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der emeritierte Erzbischof von Freiburg, Zollitsch. Unter Papst Franziskus sieht man sich im Aufwind.
Die Liste „erlegter“ konservativer Bischöfe, die im deutschen Sprachraum durch skandalöse, teils unappetitliche Hetzkampagnen aus dem Amt gejagt wurden, ist schon lang. Begonnen hat alles mit dem Erzbischof von Wien, Hans Hermann Kardinal Groër (1995), wurde fortgesetzt durch den Churer Bischof Wolfgang Haas (1997), der immerhin von Rom zumindest als Erzbischof nach Vaduz wegbefördert wurde, dann folgte Bischof Kurt Krenn von St. Pölten (2004) und der Augsburger Bischof Walter Mixa (2010).
Liste von Märtyrerbischöfen eines brutalen kirchenpolitischen Kampfes
So unterschiedlich die jeweilige Situation auch gewesen sein mag, so ist ihnen allen eines gemeinsam: dahinter stand immer der Kampf progressiver Kirchenkreise, die ein Wiedererstarken kirchen- und glaubenstreuer Kräfte verhindern wollten. Und jeweils neu bildete sich eine unheilige Allianz mit kirchenfernen weltlichen Medien, die den nötigen öffentlichen Druck erzeugten. Die Rollen- und Gewichtsverteilung ist eindeutig: alle „abgeschossenen“ Bischöfe galten in den Augen ihrer Jäger als „konservativ“. Die Jäger waren immer progressiv. Es darf, angesichts der Beweggründe der Verfolger, von Märtyrerbischöfen gesprochen werden.
Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch die verhinderte Ernennung von Pfarrer Gerhard Maria Wagner zum Weihbischof von Linz (2009), einer Diözese, die als Prototyp einer de facto „bischofslosen“, von einem progressiven, grün-katechismusfernen Funktionärsapparat kontrollierten Diözese mit abgehaustem liberalen Klerus in Führungspositionen bezeichnet werden kann. Auch Prototyp für zahlreiche gute Initiativen glaubens- und kirchentreuer Katholiken und Priester, die jedoch durch die Verhinderung von Weihbischof Wagner führungslos sind. Es darf behauptet werden, daß die vorherrschenden progressiven Kreise eben diese Führungslosigkeit auf der Gegenseite beibehalten oder erreichen wollen.
Nun ist Bischof Tebartz-van Elst kein Bischof Krenn, das sollte aber nicht über gewisse Gemeinsamkeiten hinwegtäuschen, die man auf der anderen Seite, auf der Seite ihrer Kritiker und Jäger zu erkennen meint. Je länger die Liste der erfolgreich aus dem Amt gedrängten Bischöfe wird, desto übermütiger wird die Jagdgesellschaft. Es verdichtet sich bereits jetzt der Eindruck, dass man durch eine gezielte und koordinierte Kampagne notfalls den Progressiven missliebige, von Rom „vorgesetzte“ Bischöfe wieder davonjagen kann. Ein verheerender Eindruck, der das Kirchenverständnis im latent schismatischen Teil der Kirche offenkundig werden lässt. In dieser Hinsicht wäre es mehr als wünschenswert, dass Tebartz-van Elst Bischof von Limburg bleibt. Die Zeichen stehen allerdings nicht danach. Die Jagdgesellschaft ist mächtig. Bischof Tebartz-van Elst befindet sich auf dem Flug nach Rom. Das wird Klarheit bringen. Aber welche? Text: Giuseppe Nardi; Bild: Wikicommons (Katholisches.info, 12.10.2013).

17.08.2013  Bolivien:
Die Bischöfe erkennen die von Präsident Evo Morales Ende Juni ins Leben gerufene „Erneuerte Katholisch-Apostolische Kirche des plurinationalen Staates“ nicht an.
Die Regierung versuche, den Glauben der Bolivianer zu spalten, so Bischof Cristobal Bialasik in einem Bericht des Internet-Portals „Chimbote en Linea“. Zuvor hatte die Bolivianische Bischofskonferenz die Berufung des katholischen Geistlichen Javier Ticona zum Erzbischof der neuen Kirche als widerrechtlich bezeichnet. Morales hatte die „Erneuerte Katholisch-Apostolische Kirche“ am 29. Juni in Cochabamba gegründet. Vorausgegangen waren jahrelange Spannungen zwischen der Ortskirche und der sozialistischen Regierung. Morales will demnächst den Papst in Rom treffen. (kap/rv) (NL Radio Vatikan, 17.08.2013).

25.06.2013  Europäische Union / Türkei: Die „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“ (IGFM) kritisiert den Beschluss der EU-Außenminister, in den Beitrittsgesprächen der Türkei ab diesem Mittwoch zunächst über Regionalpolitik zu reden. Aus Sicht des Verbandes, der von Frankfurt aus arbeitet, sollten stattdessen erst einmal die Kapitel „Justiz und Grundrechte“ sowie „Freiheit und Sicherheit“ behandelt werden. Der Vorschlag des deutschen Außenministers Guido Westerwelle, diese Debatte erst im September auf die Tagesordnung zu setzen, sei nicht im Sinne der Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch die Regierung Erdogan, so die IGFM. „Gerade jetzt sollten direkte Gespräche die Meinungs-, Presse- und Demonstrationsfreiheit auf europäische Standards hin vorantreiben!“, fordert der Verband. Die Niederschlagung friedlicher Demonstrationen am Istanbuler Taksim-Platz und anderen Orten der Türkei sei „ein direkter Angriff auf die türkische Zivilgesellschaft“. (pm) (NL Radio Vatikan, 25.06.2013).

25.06.2013  Serbien: Christen feiern Mailänder Edikt. 1.700 Jahre Religionsfreiheit Das wird in diesen Tagen in Serbien gefeiert. Warum gerade dort? Weil Kaiser Konstantin aus Nis im heutigen Serbien stammt. Konstantin I., Kaiser der westlichen Hälfte des Römischen Reichs, erließ im Jahr 313 zusammen mit seinem östlichen Kollegen Licinius das Mailänder Toleranzedikt. Statt „Edikt“ müsste man genauer „Vereinbarung“ sagen. Der Inhalt: Jeder darf sich frei zu der Religion seiner Wahl bekennen, auch die Christen. Damit endeten die jahrhundertelangen Christenverfolgungen im Römischen Reich. „Die Feiern in Serbien könnten eine Gelegenheit sein, um im ökumenischen Dialog Schritte nach vorn zu machen“, meint der Päpstliche Nuntius Orlando Antonini im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.06.2013). 

12.06.2013  Russland:
Wer künftig religiöse Gefühle verletzt oder Heiligtümer schändet, soll härter bestraft werden als bisher:
Das hat die Duma am Dienstagabend mit großer Mehrheit beschlossen. Das Gesetz soll ab Juli in Kraft treten. Das russische Parlament hat das Blasphemiegesetz aufgrund des Protestauftritts der Punkband „Pussy Riot“ in einer Moskauer Kathedrale überarbeitet. Die Bandmitglieder wurden vor etwa einem Jahr zu Gefängnisstrafen verurteilt. Künftig soll es bei ähnlichen Vorfällen zusätzlich zu den Gefängnisstrafen hohe Geldstrafen geben. Das neue Blasphemiegesetz sieht vor, dass jegliche „öffentliche Handlungen, die eine zweifelsfreie Respektlosigkeit gegenüber der Gesellschaft bekunden und die mit dem Ziel begangen werden, die religiösen Gefühle von Gläubigen zu verletzen“, bestraft werden. Werden diese Handlungen an religiösen Stätten begangen, können sie mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. (interfax/kna/reuters) (NL Radio Vatikan, 12.06.2013).
 
14.04.2013  Großbritannien:
Der anglikanische Bischof von Grantham kritisiert den Aufwand für die Beerdigung von Margaret Thatcher.
Die frühere britische Premierministerin, die am Montag mit 87 Jahren gestorben ist, stammte aus Grantham. Bischof Tim Ellis nannte es „einen Irrtum“, viel Geld für Thatchers Beisetzung auszugeben. Aus seiner Sicht wäre eine weniger feierliche Zeremonie passender gewesen, um nicht die ohnehin schon bestehenden „Spaltungen“ weiter zu vertiefen. Er fürchte eine politische Instrumentalisierung der Trauerfeiern in London am nächsten Mittwoch. „Mich überraschen die Reaktionen nicht, sie werden von ihrem politischen Erbe geweckt“, so Bischof Ellis. Und wörtlich: „Die Leute erinnern sich noch genau an das, was vor dreißig und vierzig Jahren war. In einem solchen Kontext zehn Millionen für eine Beerdigung aufzuwenden, ist so, als würde da jemand Probleme suchen.“ (ansa) (NL Radio Vatikan, 14.04.2013).
 
27.03.2013  Italien:
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen kommt nach Mailand.
Am 15. und 16. Mai will Patriarch Bartholomaios I. dort an den Jubiläumsfeiern zum Mailänder Toleranzreskript Kaiser Konstantins d.Gr. vom Jahre 313 teilnehmen. Der Erlass, der vor genau 1.700 Jahren veröffentlicht wurde, gewährte den Christen nach Jahrhunderten der Unterdrückung erstmals Religionsfreiheit im Römischen Reich. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios ist das Oberhaupt der Kirche von Konstantinopel; er residiert im Phanar in Istanbul. (ansa) (NL Radio Vatikan, 27.03.2013 und GH).
  

08.03.2013  Deutschland:
Der nordrhein - westfälische Landesvorsitzende der CDU, Armin Laschet, fordert seine Partei auf, sich kritisch auf das Christliche zu besinnen und die Kirche vor Häme „in Schutz zu nehmen“.
Am Donnerstag kritisierte er gegenüber Journalisten in Düsseldorf die Berichterstattung über den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Die „Freude und Häme“ einiger Medien sei größer gewesen „als nach dem Ende Saddam Husseins und Kim Jong Ils“, so Laschet. Er habe immer für Respekt gegenüber religiösen Gefühlen geworben, besonders gegenüber Muslimen. Nun [?? GH] sei es an der Zeit, auch an die religiösen Gefühle von Katholiken zu denken. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.03.2013).

  
18.01.2013  Deutsche Kirche hat mit der Inquisition gebrochen – Blick hinter die Entlassung Pfeiffers
Gestern saß halb Deutschland vor dem Fernseher, um in der ARD ab 22.45 Uhr die Talk-Show Beckmann zu sehen. Dort fand u.a. ein Duell zwischen dem bekannten Kriminologen Christian Pfeiffer und dem Jesuiten Pater Hans Langendörfer, dem Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz statt.
Die Anklage Pfeiffers war hart. Er hatte sie bereits in den vergangenen Tagen durch alle Medien getragen. Er war vor kurzem von dem Auftrag entbunden worden, für die deutschen Bischöfe die Fälle von sexuellem Mißbrauch durch Priester zu untersuchen. Ein Auftrag, der ihm 2010, als der Pädophilieskandal medial auf seinem Höhepunkt war, erteilt worden war und die Bischofskonferenz 500.000 Euro kostete.
Ein Kriminologe sollte sich hüten, Spekulationen in Umlauf zu setzen
Pfeiffer wiederholte im Fernsehen, die Gründe seiner Abberufung nicht zu verstehen, aus der er seinerseits eine Anklage gegen die Kirche machte und vom Ermittler zum Ankläger wurde. Pfeiffer hätte als Kriminologe davor gefeit sein müssen, Spekulationen freien Lauf zu lassen. Statt dessen schürte der offenbar in seiner Eitelkeit gekränkte, von den Bischöfen aber fürstlich bezahlte Fachmann in den vergangenen Tagen Spekulationen, wo er nur konnte. So äußerte er die Befürchtung, seine Abberufung diene dazu, zu einem System der Vertuschung zurückzukehren, das er einfach unterstellte.
Da halfen selbst die Worte eines Kardinals Lehmann nichts, der betonte, dass die Kirche nichts zu verbergen habe. Deutlicher wurde der Münsteraner Bischof Felix Genn, der die Beschuldigung Pfeiffers zurückwies, die Kirche betreibe „Zensur“. Wenn schon sei das Gegenteil der Fall, so Genn.
Zensuren haben andere ausgeteilt, nicht die Kirche
Es war im Jahr 2010. Die deutsche Kirche sah sich einem medialen Tsunami ausgesetzt. Die großen Nachrichtenagenturen und Massenmedien berichteten jeden Tag über neue, angebliche Mißbrauchsfälle. Zahlreiche Anschuldigungen entsprachen den Tatsachen, viele jedoch nicht. Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt wurde im medialen Aufschaukeln irgendwann nicht mehr gestellt. Katholische Kirche wurde zu einer Art Synonym für Pädophilie umgeschrieben. Eine geradezu perverse Gleichung, die Ausnahmen, wo sich Priestern auf schwerwiegende und strafrechtliche Weise verfehlt haben, einfach zur Regel verkehrte.
In diesem Klima einer Hexenjagd beauftragten die deutschen Bischöfe den namhaften Kriminologen Pfeiffer mit den Untersuchungen. Dabei machten sie in der aufgeheizten Situation Zugeständnisse, die ihm Zugang zu den Personalakten von mehr als 100.000 deutschen Priestern verschafften, einschließlich deren Jugendzeit vor dem Eintritt in das Seminar und der Priesterweihe. Nicht einmal ein Prozent von diesen hatte sich verfehlt, doch alle sollten am Pranger entblößt werden. Konkret wurde damit ein ebenso unhaltbarer wie untragbarer Generalverdacht gegen alle Priester ausgesprochen.
„Welle kollektiver Hysterie“ verschaffte Pfeiffer unhaltbare Zugeständnisse
„Auf einer Welle kollektiver Hysterie hatte die Kirche beschlossen, sich uneingeschränkt den Inspektionen zu öffnen, mit allen Risiken, die damit verbunden sind“, zitiert der Vatikanist Paolo Rodari den Chefredakteur des Vatikan Magazins Guido Horst. Zu den Risiken gehörte die ganz konkrete Gefahr, dass der Bildungsweg, alle Vorzüge, aber auch alle Schwächen eines Priesters, selbst wenn er nichts mit den Skandalen zu tun hatte, gewissermaßen öffentliches Gut wurde. Tatsächlich tauchten Informationen ohne jede Vorwarnung plötzlich in den Medien auf. Die Privatsphäre der Priester, fundamentaler Bestandteil der Menschenwürde, war aufgehoben.
Klerus wehrte sich gegen Verletzung seiner Menschenwürde – Intervention Roms
Womit Pfeiffer nicht gerechnet hatte, war aber die Reaktion der Priester. Eine beachtliche Gruppe wollte sich das nicht bieten lassen und wandte sich direkt an Rom. Den Anstoß dazu gab im Sommer 2011 das romtreue Priesternetzwerk. Das Netzwerk, in dem bundesweit mehr als 500 Priester zusammengeschlossen sind, begrüßte ausdrücklich „wirksame Maßnahmen zur Verhinderung des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Geistliche”. „Mit Entschiedenheit“ werde man sich jedoch „gegen das juristisch wie menschlich höchst bedenkliche Vorgehen der deutschen Bischöfe” zur Wehr setzen, das durch Gewährung umfassender Personalakteneinsicht an Außenstehende einen ganzen Stand einer generellen Verdächtigung aussetzte. Ein Auftreten, das einige Bischöfe in Verlegenheit brachte. Die Priester protestierten gegen ihre Behandlung und baten Rom um ein Einschreiten.
Rom brauchte wie immer einige Zeit, doch dann stellte man sich schützend vor die Priester, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen. Und tat damit das, wozu sich der maßgebliche Teil der Bischofskonferenz unter dem Druck der Öffentlichkeit nicht aufraffen konnte. Rom machte dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg, und dem Sekretär der Bischofskonferenz Langendörfer klar, dass es so nicht gehe. Diese entzogen darauf Pfeiffer seinen Auftrag.
Schlechte Pressearbeit begünstigte Aufkochen der antikirchlichen Kampagne
Die Bischofskonferenz legte bei der Entlassung Pfeiffers ein schlechtes Medienmanagement an den Tag. Das erleichterte es den Massenmedien, noch einmal an die antikirchliche Kampagne von 2010 anzuknüpfen. Durch die römische Intervention scheinen einige Kirchenverantwortliche im Gegenzug ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben. Damit wurde Pfeiffer zunächst das Feld überlassen, seine Giftpfeile abzuschießen. Für ihn war es aufgrund des Themas und der Vorgeschichte ein Leichtes, mit wenigen gezielten Stichworten, die Medienaufmerksamkeit auf seine Seite zu ziehen.
Laut Guido Horst war es vor allem Bischofsvikar Peter Beer von München, der mit Rom auf eine Kursänderung drängte und sich schließlich durchsetzen konnte. Wie die Deutsche Presseagentur berichtete, erfolgte der Bruch, nachdem Pfeiffer jede Einschränkung seiner Arbeit und jedes Mitspracherecht der Bischöfe abgelehnt hatte. Die Bischöfe hatten ein Einsichtsrecht in die Ergebnisse vor ihrer Veröffentlichung gefordert und die Möglichkeit eine solche überhaupt untersagen zu dürfen. Dabei ging es nicht um Mißbrauchsfälle, sondern um die berechtigte und in jeder Rechtsordnung anerkannte Privatsphäre.
Untersuchungen gehen weiter, aber mit intaktem Vertrauensverhältnis
Pfeiffer behauptete, dass einige Diözesen sogar Akten vernichtet oder sich gegen die Aushändigung von Akten gewehrt hätten. In Wirklichkeit, so Horst, werden die Ermittlungen kompetenteren Personen übergeben und fortgesetzt. Die Kirche habe die Zusammenarbeit mit Pfeiffer beendet, weil das Vertrauen in ihn zerbrochen war. Das Vertrauen der Bischöfe und das Vertrauen des Klerus.
Zeit der Großinquisitoren sollte auch in Deutschland vorbei sein
Die Zeiten uneingeschränkter Großinquisitoren sind vorbei, das mag Pfeiffer, der sich persönlich auf den Schlips getreten fühlt, langsam dämmern. Erstaunlicher ist, mit welcher Selbstverständlichkeit gewisse deutsche Massenmedien nach dem Großinquisitor gerufen haben, den sie sonst vorgeben, zu bekämpfen. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 18.01.2013).
  
29.12.2012  Düsseldorf: Verdi droht(!) Kirchen erstmals mit Streik (von Maximilian Plück und Frank Vollmer, RP). Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will den Druck auf die kirchlichen Arbeitgeber erhöhen. Gewerkschaftschef Frank Bsirske kündigte im Gespräch mit unserer Redaktion an, bei denjenigen Trägern zum Arbeitskampf aufzurufen, die sich nicht auf Tarifverhandlungen mit Verdi einlassen wollen.
Verdi-Chef Frank Bsirske macht den kirchlichen Einrichtungen Druck.
"Dort werden wir 2013 Druck mit Streiks machen. Vorausgesetzt, die Beschäftigten wollen das und organisieren sich." Die beiden christlichen Kirchen gelten mit rund 1,3 Millionen Mitarbeitern als zweitgrößter Arbeitgeber in Deutschland.
Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hatte im November den Gewerkschaften ein Streikrecht unter Bedingungen bei den Kirchen zugestanden. Zuvor waren Arbeitskämpfe wegen des sogenannten Dritten Weges, einer arbeitsrechtlichen Sonderstellung der Kirchen, ausgeschlossen. Bei dieser Art der Lohnfindung werden die Arbeitsbedingungen und damit auch die Löhne in Arbeitsrechtlichen Kommissionen festgelegt. Diese sind zu gleichen Teilen mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzt. Im Streitfall führt ein neutraler Schlichter eine Lösung herbei, die bindend für beide Seiten ist.
Verdi ist dieser Sonderweg ein Dorn im Auge. Die Gewerkschaft argumentierte, dass es durch den Dritten Weg ein Machtgefälle zulasten der Arbeitnehmer gebe, und klagte. Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, räumte ein, dass Beschäftigte in einigen Fällen benachteiligt würden. "Es gibt leider in einigen wenigen diakonischen Einrichtungen Missstände, die wir aufklären müssen. Wahr ist aber auch: Wir stehen besser da als der Rest des Sozialmarkts", sagte Präses Schneider. Im Normalfall bezahlten die Betriebe der Diakonie angemessen.
Nach Ansicht von Jacob Joussen, Experte für kirchliches Arbeitsrecht an der Ruhr-Universität Bochum, haben die kirchlichen Träger Möglichkeiten, Verdi-Streiks noch abzuwenden: "Das BAG hat in seiner Mitteilung nach dem Urteil ganz klare Auflagen gemacht", sagte der Arbeitsrechtler. Unter zwei Bedingungen sei der Dritte Weg der Kirchen – und damit auch das Streikverbot – weiterhin gültig: Zum einen müssten Diakonie und Caritas sicherstellen, dass die Ergebnisse ihrer Arbeitsrechtlichen Kommissionen verbindlich sind, also tatsächlich angewandt werden.
"Vor allem bei den in einigen diakonischen Einrichtungen [sc. der evangelischen Kirche. GH] getroffenen Regelungen wurden des Öfteren Abweichungen erlaubt. Das muss aufhören", forderte Joussen. Zum anderen müssten die kirchlichen Arbeitgeber sicherstellen, dass die Gewerkschaften sich "koalitionsgemäß beteiligen können". Allerdings ist bislang noch völlig unklar, wie eine solche Beteiligung aussehen könnte. "Noch liegt die schriftliche Urteilsbegründung des BAG nicht vor", erklärte der Arbeitsrechtler. Denkbar wäre etwa, den Gewerkschaften einen oder zwei Sitze in den Kommissionen einzuräumen.
Das BAG-Urteil hat der Gewerkschaft zufolge übrigens bereits einen positiven Effekt: "Dank des Urteils verzeichnen wir einen deutlichen Mitgliederbeitritt bei der Diakonie", sagt Bsirske. Er hofft, dass das Gros der Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen bereit ist: "Ich gehe davon aus, dass wir bei vielen diakonischen Einrichtungen Tarifverhandlungen aufnehmen werden. Besser noch wäre, wenn wir einen Tarifvertrag Soziales für die gesamte Branche hinbekämen, der für allgemeinverbindlich erklärt werden könnte." (Rheinische Post, 29.12.2012).                      [Hintergrund: Es geht der Gewerkschaft vor allem um Machtzuwachs und Einfluss (s.o.). Anders kann sie nicht denken und sucht hier eine Kompensation für ihre schon seit langem schwindende Macht. Zumindest der katholischen Kirche ist solches Denken fremd. Sie sieht in der abhängigen Beschäftigung, entsprechend der katholischen Soziallehre, eine verantwortungsvolle Werkgemeinschaft, die ihre Angelegenheiten nach christlichen Regeln intern und nicht durch externe Machtausübung und Gewalt, zum Beispiel durch Streiks, der immer Gewaltausübung ist und viele Unschuldige trifft, löst. Insofern hat weder das Gericht, noch der Staat, noch die Gewerkschaft den dritten Weg der Kirche kapiert, der zugunsten der Menschen auf Klassenkampf verzichtet. Leider verstehen das heute auch viele Katholiken nicht mehr, wenn sie vor allem egoistisch denken, wie es in unserer Gesellschaft üblich geworden ist. GH].
 

23.12.2012  Vaduz: Katholische Kirche nicht mehr „Landeskirche“ in Liechtenstein – 2013 endgültige Verfassungsänderung

Das Parlament des Fürstentums Liechtenstein ändert die Verfassung. Im Namen der Religionsfreiheit ist die katholische Bevölkerung Liechtensteins, das sind 78 Prozent der 35.000 Einwohner seit gestern den religiösen Minderheiten gleichgestellt, die es in der kleinen konstitutionellen Monarchie im Rheintal zwischen der Schweiz und Österreich gibt. In Kraft tritt die Neuregelung allerdings erst 2013 nach einer zweiten Zustimmung durch das Landesparlament.
Katholiken, Reformierte, Lutheraner und Moslems gleichgestellt
Die katholische Kirche wird damit nicht mehr Staatskirche sein, offiziell „Landeskirche“ genannt, wie es die Verfassung bisher vorsieht. Sie steht dann auf einer Stufe mit den 11 Prozent Protestanten, die sich auf die Reformierten und die Lutheraner aufteilen, und mit den Moslems, die drei Prozent der Bevölkerung ausmachen. Diese drei Religionsgemeinschaften wurden nach einem längeren Prüfungsverfahren neben der katholischen Kirche gleichwertig anerkannt. 2,8 Prozent der Liechtensteiner bezeichnen sich als konfessionslos. Über weitere drei Prozent liegen keine Angaben zur Religionszugehörigkeit vor.
Artikel 37 II der liechtensteinischen Landesverfassung sah bisher vor, dass die katholische Kirche „Landeskirche“ war und den besonderen Schutz des Staates genoß. Mit einer deutlichen Mehrheit von 19 von 25 Stimmen votierte das Landesparlament für eine Verfassungsänderung. Eine Verfassungsänderung muß von mindestens zwei Drittel der Abgeordneten unterstützt werden und dies in doppelter Lesung. Erst das 2013 neugewählte Landesparlament wird sich in zweiter Lesung erneut mit der Verfassungsänderung befassen. Sollte auch dann eine Zwei-Drittel-Mehrheit dafür stimmen und Landesfürst Hans-Adam II. der Änderung zustimmen, wird sie Rechtskraft erhalten. Die Zustimmung des katholischen Fürsten gilt als sicher, wenn beide Seiten mit der Lösung einverstanden sind.
2013 neuzuwählendes Landesparlament muss noch einmal abstimmen
Ist die katholische Kirche der große Verlierer dieser Entscheidung, sind die Protestanten und die Moslems deren Nutznießer. Sie brauchen um keine Anerkennung mehr anzusuchen und erhalten nun direkten Zugang zu Geldmitteln durch die Religionsabgabe, die Mandatssteuer heißt. Ähnlich dem italienischen Abgabensystem zur Finanzierung der Religionsgemeinschaften haben die Bürger Liechtenstein künftig in der Steuererklärung anzugeben, welche Religionsgemeinschaft sie mit einer staatliche festgelegten Quote ihres zu versteuernden Einkommens finanziell unterstützen wollen. Sollte sich ein Bürger für keine Religionsgemeinschaft entscheiden, geht die gesetzlich vogesehene Quote an den Staat.
Der katholische Religionsunterricht, der bisher fester Bestandteil des Lehrplans war, von dem sich andergläubige Schüler abmelden konnten, gilt künftig nur mehr für die Primärschule. Keine Details sind noch über das neue Konkordat zwischen dem Fürstentum und dem Heiligen Stuhl bekannt, das die Trennung von Kirche und Staat regeln und das Verhältnis im Namen einer „Neutralität“ des Staates auf eine neue Grundlage stellen soll. Eine Einigung solle jedoch auch in diesem Bereich erzielt worden sein.
Erzbischof Haas forderte einvernehmliche Lösung und ein Konkordat
2007 begann der damalige Regierungschef Othmar Hasler von der Fortschrittlichen Bürgerpartei von Liechtenstein (FBP) die Diskussion über eine Verfassungsänderung zur Stärkung des religiös neutralen Staates. Die Kirche drängte umgehend auf eine einvernehmliche Lösung und verwahrte sich gegen eine einseitige Entscheidung durch den Staat. Vor allem drängte Erzbischof Haas auf den Abschluss eines Konkordats, das dem Verhältnis zwischen Staat und Kirche eine völkerrechtliche verbindliche Grundlage verschaffen sollte.
Erzbistum Vaduz erst 1997 nach progressiver Hetzjagd gegen Bischof Haas von Chur errichtet
Bis 1997 gehörte das Fürstentum zur alten Diözese Chur, die weite Teile der Schweiz umfasst, neben Graubünden auch den Kanton Zürich. Nach innerkirchlichen Konflikten zwischen dem romtreuen, seinerzeitigen Bischof Wolfgang Haas und progressiven Teilen der Diözese wurde das Fürstentum aus der Diözese Chur herausgelöst und zur eigenständigen Diözese gemacht. Bischof Haas musste den Bischofsstuhl von Chur räumen, um eine Abfallbewegung von Rom zu verhindern. Als Zeichen der Missbilligung des progessiven Säbelrasselns wurde die neue Diözese Vaduz zum Erzbistum und Haas zum Erzbischof erhoben. Das Erzbistum Vaduz gilt heute als jene Diözese mit dem am besten ausgebildeten und rom- und glaubenstreuersten Klerus unter den Diözesen des deutschen Sprachraums.
Nach fünfjährigen Verhandlungen und einem Regierungswechsel von der FBP zur Vaterländischen Union (VU) stimmte das Parlament nun für eine Angleichung an die in der Europäischen Union geltenden Bestimmungen. Hinter der Religionsfrage, die eine Verfassungsfrage ist, stand auch die Frage nach dem Verhältnis des Fürstentums zur Europäischen Union. Ein Verhältnis, das durchaus konfliktbelastet ist, da die EU und einzelne EU-Mitgliedsstaaten das Fürstentum im Zusammenhang mit dessen Banken und Treuhandgesellschaft ins Visier nahmen. Das Fürstentum reagierte mit Transparenz und dem Bemühen, sich durch Angleichungen an die EU, in finanzpolitischen Fragen aus deren Schusslinie zu nehmen. Regierungschef Klaus Tschütscher, seit 2009 im Amt, konnte mit seiner christlich-sozialen Vaterländischen Union die Verhandlungen abschließen und eine Verfassungsänderung herbeiführen.
Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 23.12.2012).

17.12.2012  Drama in der Wüste: „Warum wissen das alle und keiner tut was?“
Drama in der Sinai-Wüste: Derzeit sitzen mindestens 750 Flüchtlinge, die meisten aus Eritrea, im Sinai fest. Eigentlich wollten sie sich in Richtung Israel durchschlagen, doch dann fielen sie in die Hände krimineller Beduinen. Die ketten ihre Opfer an, foltern sie, entnehmen ihnen Organe. „Das ist eine ganz vergessene Geschichte! Und dieses Vergessen ist gefährlich, denn die Leute sterben, ohne dass das irgendjemanden kümmert“, erinnert Alganesh Fesseha, Leiterin der Nichtregierungsorganisation „Ghandi“, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Aktivistin versucht, die Flüchtlinge freizubekommen, nicht immer mit Erfolg. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.12.2012).

12.12.2012  Deutschland:
Jeder zweite Bundesbürger würde lieber den begleiteten Freitod wählen, als in Deutschland zum Pflegefall zu werden. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf eine Infratest-Umfrage für die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung. Demnach sehen mit 51 Prozent mehr Frauen als Männer (49 Prozent) den Suizid als Ausweg. Stiftungs-Chef Eugen Brysch sprach angesichts der Ergebnisse von einem „Armutszeugnis für die deutsche Pflege-Politik“. Im Hinblick auf die Beratung des Sterbehilfe-Gesetzentwurfes von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Rechtsausschuss des Bundestags am Mittwoch forderte Brysch strengere gesetzliche Regelungen. (kna) (NL Radio VAtikan, 12.12.2012).

03.12.2012  Vatikan:                                                 
Papst Benedikt XVI. wird am 6. Dezember den neuen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck im Vatikan empfangen. Es ist die erste offizielle Begegnung der beiden. Gauck, von Haus aus evangelischer Pastor, ist seit März deutsches Staatsoberhaupt. Vor seiner Audienz beim Papst wird er den Petersdom besuchen, später steht ein Besuch beim deutschen Priesterkolleg und Friedhof Campo Santo Teutonico auf dem Programm. Anders als bei bisherigen Staatsbesuchen in andere Länder wird der 72-jährige Gauck im Vatikan nach Zeitungsangaben nicht von seiner Lebensgefährtin begleitet. Der von seiner Frau getrennte Präsident lebt mit der Journalistin Daniela Schadt zusammen. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.12.2012).  
 
09.11.2012  Israel auf Iran-Angriff vorbereitet
Netanjahu ist bereit „den Knopf zu drücken“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht Teheran.
„Falls nötig“ werde er nicht vor einem Schlag gegen iranische      Atomanlagen   zurückschrecken.  
Israel ist nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf einen möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen vorbereitet. Sollte ein solcher Angriff „notwendig“ werden, sei er dazu bereit, sagte Netanjahu in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit dem israelischen Fernsehsender „2“. „Ich bin natürlich bereit, den Knopf zu drücken, falls nötig“, sagte der Regierungschef. Zwar hoffe er, dass ein Angriff vermieden werden könne. Sollte es aber „keinen anderen Weg geben“, sei Israel vorbereitet. Netanjahu äußerte sich am Vortag der US-Präsidentschaftswahlen. Zwar schlossen auch die USA einen Militärangriff als letztes Mittel gegen den Iran nicht aus, US-Präsident Barack Obama drängte Israel aber bislang zur Zurückhaltung.
Krieg 2010 gerade noch abgewendet                      
Nach Angaben des israelischen Fernsehens sollen Israel und der Iran bereits 2010 knapp an einem Krieg vorbeigeschrammt sein. Am Sonntag hatte der Privatsender „2“ berichtet, dass Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak den Streitkräften damals den Befehl erteilt hätten, einen Angriff auf iranische Atomanlagen vorzubereiten. Der Befehl sei nicht zur Anwendung gekommen, da sich der damalige Generalstabschef Gabi Aschkenasi und der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Meir Dagan, dagegen gestellt hätten. Israel und westliche Staaten verdächtigen den Iran, heimlich an der Herstellung von Atomwaffen zu arbeiten. Israel sieht dadurch seine Existenz bedroht. Der Iran bestreitet, Atomwaffen zu besitzen. Experten schätzen, dass Israel mindestens 200 Atomsprengköpfe besitzt. Die israelische Führung hat bisher aber nicht eingestanden, über Atomwaffen zu verfügen. {Quelle: www.focus.de} (Kopten ohne Grenzen, 09.11.2012) 

20.10.2012  Moh Christophe Bilek, geboren 1950 in Algerien, lebt seit 1961 in Frankreich, er ließ sich 1970 taufen, nahm den Taufnamen Christophe an und wurde in die katholische Kirche aufgenommen. Er ist Autor zweier Bücher: Un algérien pas très catholique (Ein nicht besonders katholischer Algerier), Saint Augustin raconté à ma fille (Der heilige Augustinus meiner Tochter erzählt) und zahlreicher Artikel sowie der 2012 erschienenen Kleinschrift Le rôle des convertis de l‘islam dans l‘Eglise? (Welche Rolle haben moslemische Konvertiten in der Kirche?). Seine Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt, aber noch nicht ins Deutsche. Seit den 90er Jahren ist Moh Christophe Bilek für die Internetseite Notre Dame de Kabylie verantwortlich, die sich der Evangelisierung von Moslems und dem christlich-islamischen Dialog widmet.
Liebe Freunde,
wenn Verfolgung das Schicksal vieler Christen ist, was gilt dann erst für die Moslems, die Christen werden wollen? Sie sind wie ungeborene Kinder, denen man das Lebensrecht verweigert!
Diese Woche sagte ein zu Ostern getaufter Algerier zu mir: „Diese [islamische] Gemeinschaft macht mich krank, diese Umma, die aus mir ihren Sklaven machen will! Es ist nicht Allah, der mich zu seinem Sklaven macht, wie sie fordern, sondern sie tun es … im Namen Allahs! Ich will kein Gefangener eines Dogmas sein, ich will nicht in der Lüge leben! Ganz im Gegenteil, Allah [Gott] ruft mich zur Wahrheit des Evangeliums, das befreit. Ich zwinge meinen Glauben niemandem auf, auch nicht meiner Tochter … Warum will man aber mir den Islam aufzwingen?“
Ja, meine Freunde, jene, die sich heute dafür entscheiden, Jesus Christus zu folgen, so wie ich es schon seit mehr als 40 Jahren tue, müssen sich aus Angst vor Gewalt und Vergeltung durch die Familie oder die Umma [d.h. die islamische Gemeinschaft, GH] auch in Europa verstecken, auch in Frankreich. Stellt Euch erst das Leben unserer Brüder vor, die nicht die Möglichkeit haben, in einem Land zu leben, das die Gewissensfreiheit respektiert, die versteckt in Marokko oder in Tunesien leben, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Sie bitten uns, sie flehen Euch an, für sie zu beten und sie nicht zu vergessen. Aber es ist notwendig mehr zu tun und sie zu verteidigen gegen freiheitszerstörende Gesetze, die von Menschen kommen und nicht von Gott, wenn dies auch jene behaupten, die sie ihnen aufzwingen wollen.
Wie kann man sie verteidigen? Mit Waffen? Sicher nicht. Vielmehr mit den Waffen des Evangeliums: jenen der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Liebe und der Brüderlichkeit.
Gerechtigkeit und Wahrheit werden ihnen weithin verweigert: wir Christen sind in der ganzen moslemischen Welt, weil wir Christen sind, unserer Rechte und unserer Freiheit beraubt. Man denke allein an das Apostasiegesetz, das mit der Scharia eingeführt wurde und in zahlreichen Staaten wie Saudi Arabien oder Iran angewandt wird.
Lasst mich Euch fragen: Hat Jesus Christus Sein Gesetz aufgezwungen? Obwohl es ein Gesetz der Liebe ist, hat Er je jemanden gezwungen, es anzunehmen? Exkommunziert die katholische Kirche jene oder erlässt Fatwas gegen jene, die sie verlassen, um Moslems zu werden? Droht sie mit Blitzen und Höllenfahrt, damit sich jemand taufen läßt?
Sicher nicht. Und warum? Weil der Glaube eine freiwillige Entscheidung für Gott ist. Ihm muss jeder Rechenschaft geben.
Warum wird dieses Recht, das Christentum aufzugeben den Konvertiten zum Islam zuerkannt, nicht aber jenen, die den Islam verlassen wollen, um Jesus Christus nachzufolgen? Wollen wir nicht endlich den Moslems ehrlich sagen: Zeigt Euch großzügiger und akzeptiert diese Gleichheit vor Gott, dem einzigen und endgültigen Richter! Sagt es öffentlich, zumindest hier in Frankreich, in Europa, wo Ihr Eure Rechte einfordert. Seid konsequent und glaubwürdig, indem ihr die gleichen Menschenrechte Euren Brüdern gewährt, die sich für einen anderen Weg entschieden haben!
Was die christliche Brüderlichkeit angeht, kann ich nur erneut die Worte jenes Algeriers zitieren: „Die Moslems machen mich krank, das ist eine Tatsache, weil sie sich in mein Innenleben einmischen wollen, das allein Gott betrifft; jene, die mich töten, sind aber jene christlichen Brüder, die mit den Moslems schwätzen, aber nicht einmal den kleinen Finger rühren, um uns zu helfen. Halten sie uns denn für Lügner? Ich frage mich: Sind wir für sie falsche Brüder oder Brüder zweiter Klasse?“
Der algerische Freund hat recht: Wie kann man an die Ehrlichkeit dieser Christen, ob überzeugt oder nicht, glauben, die hier in Frankreich, hier in Europa nur Worte wie „Islamfeindlichkeit“, „Stigmatisierung der Moslems“ im Mund führen, aber schweigen zu den Leiden oder sogar bewusst wegschauen bei den Diskriminierungen, die die Christen erleiden, denen verweigert wird, ihren Glauben in ihren Heimatländern zu leben und in den Ländern ihres Exils? Erst gar nicht zu reden vom Rassismus, den viele gerne vorbringen. Praktizieren sie nicht auch eine Segregation zwischen uns und ihnen? Sie halten sich für gerecht, prangern aber nur bestimmte Ungerechtigkeiten an.
Zusammenfassend möchte wir hier vor Gott für jene, die Ohren haben zum Hören, jene Worte bekräftigen die eine große Tochter Frankreichs sagte: Wir haben nicht die Aufgabe, Euch zu überzeugen, denn in Übereinstimmung mit Johanna von Orleans sind wir überzeugt, dass unser Dienst an erster Stelle unserem Herrn gebührt. Und da unsere Seele Gott gehört, wie der heilige Augustinus sagt, bezeugen wir öffentlich, dass heute Jesus Christus in unseren christlichen Brüdern und Schwestern verfolgt wird, die der moslemischen Tradition entstammen.
Übersetzung: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 20.10.2012).  Nota bene! [GH].
 
06.10.2012  Schuldspruch für Paolo Gabriele: 18 Monate Haft

Der frühere päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele ist vom vatikanischen Gericht zu anderthalb Jahren Haft und zur Übernahme der Prozesskosten verurteilt worden. Richter Giuseppe Della Torre blieb damit am Samstag unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die drei Jahre wegen schweren Diebstahls gefordert hatte. Dagegen hatte Gabrieles Verteidigerin Cristina Arru auf einfache „Veruntreuung“, für die ein wesentlich geringeres Strafmaß vorgesehen wäre, plädiert. Gabriele selbst betonte in seinem Schlusswort, er habe aus „Liebe zur Kirche und zum Papst“ gehandelt und fühle sich nicht als Dieb. Die Anwältin des Angeklagten zeigte sich nach dem Urteilsspruch zufrieden über dessen „Ausgewogenheit“. Wie Pater Lombardi, der Pressesprecher des Vatikans, in seinem Briefing für die Journalisten mitteilte, hätten die Richter beim Urteilsspruch große Milde walten lassen. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.10.2012).

26.09.2012  Deutschland:
Die Beschneidung von Jungen in Deutschland soll straffrei bleiben.
Das geht aus einem Eckpunktepapier für einen Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums hervor, das zur Beratung an Bundesländer und Verbände geschickt wurde, wie ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin auf Anfrage bestätigte. Demnach haben Eltern „das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll“. Dies gelte nicht, wenn durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird. Die Jungenbeschneidung gilt zwar weiter als Körperverletzung, jedoch nicht als rechtswidrig. (kna) (NL Radio Vatikan, 26.09.2012).      

17.08.2012  Syrien:
Vor einer religiösen Diktatur in Syrien warnt der oberste Franziskaner im Land, Halim Noujeim. „Die Gefahr bei einem Sturz der Regierung wäre, dass es zu noch mehr Gewalt und zur Diktatur kommt“, sagte Noujeim im Interview der KNA im libanesischen Harissa. Schon in anderen arabischen Ländern habe man gesehen, dass eine politische Diktatur durch eine religiöse Diktatur ersetzt worden sei. „Und es gibt keine schlimmere Form der Diktatur als eine religiöse, insbesondere für eine christliche Minderheit, die in einer mehrheitlich muslimischen Gesellschaft lebt“, so der Ordensmann. Für die Gewalt im Land macht Noujeim beide Konfliktparteien verantwortlich. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.08.2012). 

09.05.2012 Der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Peter Kodwo Turkson, kritisiert die zunehmende Zwangsprostitution im Umfeld großer Sportereignisse.                                Zu den Olympischen Sommerspielen in London müsse es Medienkampagnen geben, um auf das Problem hinzuweisen. Das forderte der aus Ghana stammende Kurienkardinal vor Journalisten in Rom. Er verwies auf den enormen Anstieg der Prostitution während des Afrika-Cups 2008 in Ghana oder bei der Fußball-WM in Südafrika 2010. Menschenhandel zur Prostitution wie auch zur Ausbeutung von Arbeitskraft oder zur Organentnahme sei eine moderne Form von Sklaverei, mit der „skrupellose Kriminelle“ ihre Taschen füllten, so Turkson. Nationale Gesetze und internationale Vereinbarungen dagegen reichten nicht aus. Es müsse mehr zur Vorbeugung und zum Schutz der Opfer getan werden. Menschenhändler seien strafrechtlich zu verfolgen, forderte Turkson zum Abschluss einer Tagung im Vatikan zu diesem Thema. Während jeden Tag Prinzipienerklärungen gegen Menschenhandel unterzeichnet würden, lebten „Männer, Frauen und Kinder in Sklaverei-ähnlichen Verhältnissen“. Der Kardinal wörtlich: „Sie werden gekauft und verkauft wie irgendwelche Güter.“ (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 09.05.2012).

07.05.2012  Frankreich: Kirche sieht neuen            Präsidenten mit Sorge

Die große Mehrheit der aktiven Katholiken in Frankreich hat am Sonntag nicht François Hollande, sondern Nicolas Sarkozy gewählt. Laut einer von der katholischen Wochenzeitung „La Vie“ in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage stimmten 79 Prozent der regelmäßigen Kirchgänger bei der Stichwahl um das Präsidentenamt für den Konservativen Sarkozy. Während in der gesamten Bevölkerung 51,7 Prozent François Hollande wählten, waren es demnach unter den Katholiken lediglich 21 Prozent. Zünglein an der Waage waren bei der Entscheidung der Katholiken laut Umfrage vor allem die ethischen Positionen der Kandidaten: Während Sarkozy das geltende Sterbehilfe-Gesetz nicht weiter öffnen wollte, war der Sozialist Hollande im Wahlkampf unter anderem für eine Zulassung von aktiver Sterbehilfe für Menschen mit unheilbaren Krankheiten eingetreten. Frankreichs katholische Kirche hofft derweil, dass der neue französische Präsident in Zukunft nicht nur an seine Wähler denkt. (rv/kipa) (NL Radio Vatikan, 07.05.2012).

19.04.2012  Chicago: Glauben im weltweiten Vergleich: Ostdeutschland am schwächsten
Nirgendwo auf der Welt ist der Glaube an Gott so wenig verbreitet wie in Ostdeutschland. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Erhebung der Universität Chicago, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Demnach ist in katholisch geprägten Ländern, vor allem Entwicklungsländern, der Glaube an Gott am meisten ausgeprägt. Auf den Philippinen liegt er mit 94 Prozent der Befragten am höchsten, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR mit 13 Prozent am niedrigsten. „Der Glaube an Gott hat zwar in den meisten Ländern abgenommen“, so der Autor der Studie, der Sozialwissenschaftler Tom W. Smith vom Forschungsinstitut NORC der Universität Chicago. Die Rückgänge seien jedoch „vergleichsweise moderat“, vor allem, wenn man eine jährliche Berechnung zugrunde lege. Für die Studie wurden nach Angaben der Wissenschaftler Daten aus 30 zumeist christlich geprägten Ländern verwandt, in denen seit 1991 mindestens zweimal religiöse Überzeugungen abgefragt worden seien. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.04.2012). 
  
17.04.2012  Vatikan:
Wer war Kaiser Konstantin: Stratege? Gläubiger? Politiker?
Konstantin der Große: An den Wurzeln Europas. Mit diesem Thema beschäftigt sich ab Mittwoch ein Historikerkongress im Vatikan. Organisiert hat ihn das Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften – 1700 Jahre nach der berühmten Schlacht an der Milvischen Brücke, nach der der Sieger Konstantin eine Wende in der römischen Religionspolitik vollführte und das Christentum legalisierte. Dabei versuchen die Historiker auch, der Lösung eines der großen Rätsel der Geschichte näher zu kommen: Wurde Konstantin wirklich aus innerer Überzeugung Christ, ließ er sich tatsächlich erst auf dem Totenbett taufen, leiteten ihn vielleicht vor allem politisch-strategische Überlegungen? Erster Ausgangspunkt für eine Antwort ist die römische Schlacht vom Oktober 312… (rv) (NL Radio Vatikan, 17.04.2012). 
  
28.02.2012  Das Geheimarchiv des Vatikans liefert seit Jahrhunderten Stoff für Mythen und Legenden. Jetzt zeigt der Kirchenstaat seine Dokumenten-Schätze erstmals in einer spektakulären Ausstellung - darunter Schriftstücke von Kaiserin Sissi oder aus dem Tempelritter-Prozess.
Die Aktenberge sind nahezu unermesslich: In den 85 Regalkilometern des
Vatikanischen Geheimarchivs lagern Tausende Dokumente, die bis in die Frühzeit der Kirchengeschichte zurückreichen. Vor genau 400 Jahren wurden mehrere Einzelsammlungen zum Zentralarchiv des Vatikans zusammengeführt - und aus Anlass des Jahrestags zeigt der Kirchenstaat jetzt erstmals einige der wertvollsten und wichtigsten Dokumente.-
In der Schau mit dem Titel "Lux In Arcana", die vom 1. März bis zum 9. September auf dem
Kapitolshügel in Rom stattfindet, werden gut hundert Urkunden, Briefe und Akten aus zwölf Jahrhunderten zu sehen sein - darunter Schriftstücke aus den Händen von Kaiser Friedrich Barbarossa, Kaiserin Sissi von Österreich-Ungarn oder Abraham Lincoln. Auch die Urkunde der Absetzung von Kaiser Friedrich II. aus dem Jahr 1245, Akten aus dem Prozess gegen Galileo Galilei und ein Brief der heiligen Bernadette von Lourdes an Pius IX. aus dem 19. Jahrhundert sind Teil der Ausstellung - ebenso wie diverse Kuriositäten, darunter ein Brief aus Seide an Papst Innozenz X. (1650) und ein Schreiben amerikanischer Indianer aus Birkenbaumrinde an Papst Leo XIII.
Leser US-amerikanischer Verschwörungs-Bestseller dürften sich über die Präsentation einer 60 Meter langen Akte über die Prozesse gegen die Tempelritter vom Anfang des 14. Jahrhunderts freuen. Allerdings ist das aus etlichen Pergamenten zusammengenähte Dokument so schlecht erhalten, dass es nur mit einer Speziallampe lesbar ist.
Erst[?? GH] seit gut 130 Jahren haben Wissenschaftler Zugang zu dem geheimnisumwitterten Vatikanischen Geheimarchiv. Papst Leo XIII. öffnete es 1881 für die Forschung - und erklärte selbstbewusst: "Wir haben keine Angst vor der Veröffentlichung der Dokumente." Leo XIII. gab alle Akten bis zum Jahr 1815 frei. Seitdem ist es üblich, dass die Päpste die Akten eines jeweils ganzen Pontifikats ungefähr 70 Jahre nach dessen Ende freigeben. Zuletzt hat Benedikt XVI. 2006 die Dokumente aus der Amtszeit von Pius XI. (1922 bis 1939) den Historikern zugänglich gemacht.
Mit besonderer Spannung wird die vorzeitige Öffnung der Akten des Pontifikats von Pius XII. (1939 bis 1958) erwartet, die für das Jahr 2014/15 angekündigt ist. Wissenschaftler erhoffen sich von ihnen Aufschluss über die Rolle des Pacelli-Papstes während des Zweiten Weltkriegs und über die Motive seines Schweigens zum Völkermord an den europäischen Juden. In einer Pressekonferenz hat Sergio Pagano, der Präfekt des Geheimarchivs angekündigt, dass in der Ausstellung auch Dokumente aus dem bislang noch gesperrten Bestand gezeigt werden sollen. Offengelassen hat er, um welche es sich dabei handelt - mit Überraschungen ist also zu rechnen. (SPIEGEL Online Wissenschaft, 28.02.2012). 
  
24.02.2012  Deutschland: Dominik Schwaderlapp neuer Weihbischof in Köln
Der Papst hat den 44-jährigen bisherigen Kölner Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp zum neuen Weihbischof des Erzbistums am Rhein ernannt. Die Ernennung wurde am Freitagmittag in Rom und Köln gleichzeitig bekanntgegeben. Als Weihbischof folgt Schwaderlapp Rainer Maria Woelki nach, der seit August Erzbischof von Berlin ist und am vergangenen Samstag zum Kardinal erhoben wurde. Er freue sich auf die zahlreichen Begegnungsmöglichkeiten, die das neue Amt mit sich bringe, sagte der neue Weihbischof im Gespräch mit dem Kölner Domradio. (rv/domradio) (NL Radio Vatikan, 24.02.2012). 

21.02.2012  Vatikan: Das Petrusgrab Ort einer Verschwörung gegen Hitler?

Eine Verschwörung gegen Adolf Hitler, eingefädelt im Vatikan am geheimsten Ort, den es in jenen Tagen dort gab: am Petrusgrab in den Grotten der Vatikan-Basilika. Das klingt nach einer kühnen These, für die es freilich manch stichhaltiges Indiz sowie Zeugnisse aus erster Hand gibt. Die Historikerin Barbara Frale, die beim Vatikanischen Geheimarchiv arbeitet, hat Publikationen und Dokumente zu diesem Thema zusammengetragen. Sie erklärte uns: „Die Schlüsselfigur ist Prälat Ludwig Kaas.“ Als Ausgrabungsleiter behielt er mit einem Auge die Archäologen im Blick, die mitunter auch mit ungeeigneten Methoden vorgingen. Und mit dem anderen Auge kontrollierte er die Bewegungen rund um den Austausch von Informationen, die gelegentlich dort unten in der Vatikan-Nekropole stattfanden. Frale fügt an: „Wir haben da beispielsweise ein Dokument, das vor Jahren veröffentlicht wurde. Es stammt von dem deutschen Diplomaten Fritz Menshausen, Botschaftsrat an der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl.“ Dieser Diplomat schickte einen Protestbrief an Kardinalstaatssekretär Luigi Maglione, in dem er schrieb: „Im Vatikan findet eine Verschwörung statt, und im Mittelpunkt steht Kaas. Der Vatikan verletzt die Neutralität mit den Engländern – wir wissen das!“ Natürlich wies das Staatssekretariat das sofort zurück. „Aber interessanterweise trägt das Dokument eine handschriftliche Notiz von Maglione, der schrieb: „Menshausen weiß alles“, so Frale. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.02.2012). 

20.01.2012  Deutschland: Als „unverfroren, um nicht zu sagen, in höchstem Maße unverschämt“, bezeichnet der Bundesvorsitzende des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Bernd-M. Wehner, die Drohung von Hedgefonds, Griechenland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu verklagen.                            „Es bleibt wohl das Geheimnis der Investment-gesellschaften, wie man auf die Idee kommen kann, ein Menschenrecht auf Rendite einzufordern und damit gegen einen Schuldenschnitt in Griechenland vorzugehen“, so Wehner weiter. Es gebe kein Menschenrecht auf Rendite. Das Eigentumsrecht finde seine Grenzen dort, wo das Interesse der Gemeinschaft verletzt werde. Der Vorstoß der Hedgefonds offenbare „ein weiteres Stück vom wahren Gesicht der globalen Finanzmärkte." Die Verantwortlichen der Hochrisiko-märkte wollten „über dem Abgrund spielen, Gewinne einstecken, das Risiko aber vergemeinschaften - das kann nicht sein." Vielmehr, so Wehner, „müssen wir nach den Erfahrungen der letzten Jahre doch überlegen, wie wir die persönliche Haftung der Banker und Börsianer erhöhen.“ (pm) (NL Radio Vatikan, 20.01.2012).

19.01.2012  Rom: Das päpstliche Institut Santa Maria dell´Anima gedenkt des vor sieben Monaten verstorbenen Otto von Habsburg. Am 24. Januar wird ein internationales Symposium mit dem Thema „Zur Persönlichkeit Otto von Habsburgs als christlicher Politiker" stattfinden. Unter den Referenten befinden sich auch der Vizepräsident der italienischen Abgeordnetenkammer, Rocco Buttiglione, und Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel. Kardinal Christoph Schönborn wird am Abend ein Requiem in Gedenken an Otto v. Habsburg feiern. (kap) (NL Radio Vatikan, 19.01.2012). 

19.01.201  Taiwan:
Die Wiederwahl von Präsident Ma Ying-jeou könnte mithelfen, dass die Kirche von Taiwan ihre Kontakte zur Kirche auf dem chinesischen Festland noch weiter ausbaut.
Das sagt der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Taiwan, Bischof John Hung Shan-chuan. Nach der Wiederwahl des Vorsitzenden der Kuomintang-Partei, der als Pragmatiker gilt, könnten sich außerdem die Kontakte zwischen dem Heiligen Stuhl und Taiwan noch weiter verbessern, so der Erzbischof von Taipeh. Der Vatikan gehört zu den wenigen Staaten weltweit, die Taiwan diplomatisch anerkannt haben. Auch dieser Punkt belastet das ohnehin schwierige Verhältnis zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China, die keine offiziellen diplomatischen Beziehungen
zueinander unterhalten. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.01.2012.
 

19.12.2011  Deutschland: Nur 63 Prozent der deutschen Bevölkerung glauben an Gott.
               59 Prozent glauben zudem, dass Jesus Christus sein Sohn ist. Das ist das Ergebnis einer Emnid-Studie, die von dem Nachrichtenmagazin „Focus“ in Auftrag gegeben und am Sonntag veröffentlicht wurde. In Hinblick auf politische Präferenzen sind Gottgläubige mit 74 Prozent am stärksten bei den Anhängern der christdemokratischen Parteien vertreten. Die Linke kommt mit dem niedrigsten Wert jedoch noch auf 39 Prozent. Auch das Weihnachtsfest findet unter den Deutschen aus religiöser Sicht weiterhin Anklang: Der Umfrage zufolge wollen 46 Prozent den Weihnachtsgottesdienst besuchen. Die Bibel wird dagegen insgesamt nur wenig gelesen. Rund ein Sechstel der Befragten gab an, diese regelmäßig zu lesen. (idea) (NL Radio Vatikan, 19.12.2011).


15.12.2011  Vatikan: Hildegard von Bingen wird Kirchenlehrerin – Erhebung durch Benedikt XVI. im Oktober 2012                                                        
Hildegard von Bingen, die große Mystikerin des Mittelalters wird im Oktober 2012 von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben, wie der Vatikanist Andrea Tornielli mitteilte. Der deutsche Papst verglich die prophetischen Visionen der Ordensfrau mit jenen der alttestamentlichen Propheten. Entsprechend oft zitiert er die heilige Hildegard, lobte bereits ihre noch heute aufgeführten Musikkompositionen, aber auch ihren Mut, mit dem sie Kaiser Friedrich I. Barbarossa entgegentrat, dem sie göttliche Ermahnungen mitteilte. 
Benedikt XVI. der “deutschen Prophetin” eng verbunden 
Benedikt XVI. ist der Heiligen des Mittelalters sehr verbunden und beabsichtigt, sie im kommenden Jahr zur Kirchenlehrerin zu erheben. Dabei handelt es sich um einen ausgesprochen seltenen Titel, der Heiligen zuerkannt wird, deren Leben und deren Schriften durch die katholischen Glaubenslehre erleuchtet waren und die zum besseren Verständnis des Glaubens beitragen und daher Lehrer der Kirche sind.
Bisher 33 Kirchenlehrer, davon drei Frauen
Die Kirche hat in ihrer zweitausendjährigen Geschichte 33 Persönlichkeiten diesen hohen Rang zugesprochen. 30 Männern und drei Frauen. Bei ihnen handelt es sich um die heilige Teresa von Avila, die heilige Katharina von Siena und die heilige Therese von Lisieux. Nun wird die heilige Hildegard von Bingen als vierte Frau hinzukommen. Die beiden ersten Frauen ehrte Papst Paul VI. mit diesem besonderen Titel im Jahr 1970. Die kleine Therese wurde von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1997 auf diese hohe Weise ausgezeichnet. Papst Benedikt XVI. empfiehlt die heilige Mystikerin vom Rhein den Frauen von heute als besonderes Vorbild und legt ihnen die Vertiefung in die theologischen Schriften der Heiligen nahe.
Das Leben einer (glaubens)starken Frau
Hildegard war das jüngste von zehn Kindern der Adelsfamilie der Vermessheim. Geboren 1098 in Bermersheim im Rheinland, verstarb sie 1179 im hohen Alter von 81 Jahren. Ihr deutscher Name lässt sich mit „die im Kampf Furchtlose“ übersetzen . Sie wurde ihrem Namen in jeder Hinsicht gerecht. Von ihren Eltern bereits im Alter von acht Jahren für das Ordensleben bestimmt, wurde sie Benediktinerin in der Abtei von St. Disibod, einem Doppelkloster. Zur Magistra der weiblichen Ordensgemeinschaft bestimmt, erlebte das Kloster einen enormen Zuwachs an Berufungen junger Frauen. Die Heilige entschloss sich, ihren Konvent von der männlichen Abtei zu trennen. Doppelklöster waren aus Gründen der Sicherheit und wegen des Lebensunterhalts der Ordensfrauen damals üblich. Hildegard wollte jedoch ein völlig eigenständiges Frauenkloster errichten. Was sie auch tat und zwar in Bingen am Rhein. Dort verbrachte sie den Rest ihres Lebens.
Seit ihrer Kindheit mystische Schauungen
Seit ihrer frühen Kindheit hatte sie mystische Visionen. Sie ließ sie durch Mitschwestern aufschreiben. Aus Furcht, es könnte sich lediglich um Einbildung handeln, suchte sie auch bei Bernhard von Clairvaux Rat, dem damals führenden Theologen. Dieser bestärkte sie in der Echtheit ihrer Schauungen. 1147 erhielt sie die Anerkennung durch Papst Eugen III., der in Trier auf einer Synode einen Text Hildegards verlas.
Der Papst erlaubte der Mystikerin, ihre Visionen zugänglich zu machen und auch öffentlich darüber zu sprechen. Ihr Ruf, eine Außerwählte Gottes zu sein, verbreitete sich rasch. Ihre Zeitgenossen nannten sie ehrfurchtsvoll die „deutsche Prophetin“ oder die „Sybille vom Rhein“.
Ihr Hauptwerk „Scivias“ mit 35 Visionen über die Heilsgeschichte
Die Mystikerin, die für das Volk bereits zu Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit stand, wurde nie offiziell kanonisiert. Die Regisseurin Margarethe von Trotta widmete ihrem Leben den Spielfilm „Vision“. In ihrem bekanntesten Werk „Scivias“ (Wisse die Wege) fasste Hildegard von Bingen in 35 Visionen die wichtigsten Ereignisse der Heilsgeschichte zusammen, von der Erschaffung der Welt bis zum Ende der Zeiten. Mit den typischen Zügen weiblicher Sensibilität erklärte die Äbtissin den mystischen Ehebund Gottes mit der Menschheit durch seine Menschwerdung, wie Papst Benedikt XVI. es ausdrückte.
Apokalyptische Visionen über den Antichrist „wenn ein Papst regiert, der die Namen zweier Apostel trägt“
Hildegard hatte ihre Zeit betreffende Schauungen, wie jene über die Häresie der Katharer. Ihre Visionen betrafen jedoch auch apokalyptische Ereignisse der Endzeit, wie jene über den Antichrist, unter dem der Tod unter den Menschen wütet, „wenn auf dem Thron des Petrus ein Papst sitzen wird, der die Namen zweier Apostel trägt“. Oder jene, in der sie andeutet, dass ein zum Christentum übergetretener Moslem zum Kardinal erhoben wird und den rechtmäßigen Papst ermordet, weil er seinen Thron will. Da ihm dies nicht gelingt, ruft er sich zum Gegenpapst aus.
Ordensfrau, Theologin, Botanikerin, Kosmologin und erste Komponistin des Christentums
Hildegard von Bingen war Ordensfrau, Theologin, Kosmologin, Botanikerin und Komponistin. Sie gilt überhaupt als die erste Komponistin des Christentums [?? GH]. Ihr Leben bezeugt die kulturelle Lebendigkeit und geistige Blüte der mittelalterlichen Frauenklöster, die heute verbreiteten Vorurteilen und Fehlmeinungen über das Mittelalter widersprechen. Hildegard wusste Führungspositionen auszufüllen, zu verwalten, zu regieren, zu führen, in weltlicher und geistlicher Hinsicht. Sie verurteilte die Unmoral von Priestern, die durch ihre Sünden „die Wunden Christi offen hielten“. Sie widerstand Fürsten und Bischöfen, aber nicht aus Rebellion und Ungehorsam, sondern aus Gehorsam und für die Erneuerung der Kirche im Glauben. So schreckte sie auch nicht davor zurück, sich dem Kaiser selbst zu widersetzen. Nachdem dieser im machtpolitischen Kampf seiner Zeit zum zweiten Mal einen Gegenpapst ernannt hatte, schrieb ihm die Ordensfrau aus ihrem Kloster: „Oh König, wenn es Dich drängt zu leben, dann höre auf mich oder mein Schwert wird Dich durchbohren.“
Hildegard schuf Geheimsprache für ihre mystischen Schauungen
Die Ordensfrau gilt auch als Patronin des Esperanto, da sie eine der ersten Kunstsprachen entwickelte: Die unbekannte Sprache, eine Geheimsprache mit 23 Buchstaben, die sie für mystische Zwecke gebrauchte. Sie selbst beschrieb sie in einem Kodex, der auch ein Glossar mit 1011 Worten dieser „unbekannten Sprache“ enthält.
Hildegards Heiligsprechung wird noch vor Erhebung zur Kirchenlehrerin erfolgen
Die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen ist unter der Leitung von Kardinal Angelo Amato dabei, die Causa Hildegard abzuschließen. Auch wenn die Päpste ihre Verehrung im deutschen Sprachraum erlaubten, so zuletzt Papst Pius XII., wurde die rheinische Mystikerin offiziell nie zur Ehre der Altäre erhoben. Das seinerzeit eingeleitete kanonische Heiligsprechungsverfahren wurde ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod unterbrochen. Es ist anzunehmen, dass Papst Benedikt XVI., der Hildegard in mehreren Ansprachen bereits als Heilige bezeichnete, sie, bevor er sie zur Kirchenlehrerin erhebt, heiligsprechen wird. Text: La Stampa/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 15.12.2011). 
   
15.12.2011   Paul Herzog von Oldenburg: Schafft sich Deutschland ab?
Europaminister Egemen Bagis zufrieden
Wie immer geht die Debatte um die Zuwanderung am Kern des Problems vorbei.
Verschiedene Postionen schwirren seit Tagen durch den Bätterwald. „Zuwanderungsstopp“ ruft Seehofer, „integriert Euch besser, lernt Deutsch, seid Botschafter der Türkei“ , ruft der türkische Europaminister Bagis, „türkische Zuwanderer sind als Fachkräfte nicht zu gebrauchen“ kommt es aus einer anderen Ecke, „ wir benötigen eine kontrollierte Zuwanderung“ schallt es von irgendwo anders.
Doch was sich hier manifestiert ist Angst. Deutschland schafft sich ab, so hat Thilo Sarrazin es auf den Punkt gebracht und die Angst ist berechtigt.
In aller Ruhe kann Racip Erdogan seinen in Deutschland lebenden Landsleuten zurufen, sie mögen doch die Sprache lernen. Das wird die Türken nicht davon abhalten, viel mehr Nachwuchs zu haben und am Ende über die deutsche Gesellschaftsordnung zu triumphieren.
Wir erleben Scharmützel, geführt im Brustton der Überzeugung, Recht zu haben, in einer Schlacht, in der die Verteidigungslinie immer mehr zerbröselt.
Deutschland schafft sich ab, das ist kaum mehr umzukehren, denn wie man den Deutschen wieder klarmachen könnte, daß nur unsere Kinder, die wir nicht mehr haben, das Problem lösen könnten, dieses Thema klammern die Politiker weiter aus.
Denn dann müssten sie sich eingestehen, daß die Debatte ohne moralische Argumente nicht auskommt. Die Spaßgesellschaft liebt die durch die Industrie und Forschung zur Verfügung gestellten Mittel, durch die das Handeln keine Konsequenzen mehr hat. Barrieren sind eingerissen, Spaß dominiert, ICH stehe im Mittelpunkt und im Vordergrund, ICH habe jetzt alles im Griff und kann meinen Trieben nachgehen ohne Einschränkungen in meinem Komfort fürchten zu müssen. Schauen wir einmal in uns hinein – wie oft sind wir schon kleinen Anstrengungen aus dem Weg gegangen. Das Paradies auf Erden wird uns ja täglich suggeriert. Die Folge: Deutschland schafft sich ab!
Der Verlust der christlichen Werte und Prinzipien, die Deutschland zur Blüte gebracht haben, wird uns die Existenz kosten. Von diesen Werten war die Nachkriegsgeneration geleitet, die unter großen Opfern unser Land wieder aus den Trümmern aufgebaut hat. Wie sonst hätte das in so kurzer Zeit von statten gehen sollen? Schon 1958 hatte Deutschland Frankreich und England an Wirtschaftskraft überflügelt. Opfer heißt das Zauberwort, doch zu Opfern ist heute keiner mehr bereit, denn das heißt Einschränkung des Komforts.
Die Mutter, der Vater sie geben ihr jugendliches Spaßleben für die Kinder auf. Kein Schlafen bis in die Puppen, nein: aufstehen, Frühstück vorbereiten, Kinder anziehen, in die Schule bringen, von dort abholen, bei Hausaufgaben helfen, Abendessen zubereiten, Baden, ins Bett bringen. Und zwischendurch aus den kleinen Barbaren Menschenkinder machen, sie erziehen zu sozial verantwortlichen Wesen, die dem Nächsten mit Liebe begegnen, die Verantwortung für das Allgemeinwohl übernehmen wollen, die sich als Mitglied der eigenen Familie in die Gesellschaft, der Familie der Familien, einbringen wollen. Das alles ist ein großes Opfer, das nur Eltern bringen können. Sind wir dazu nicht mehr bereit, wird diese Rolle von den muslimischen Familien in unserer Gesellschaft eingenommen werden, denn die haben genau dieses Bewußtsein, unter völlig verdrehten Vorzeichen natürlich.
Herr Wulf, Frau Merkel, Herr Westerwelle, Familienministerin Schröder, sie alle haben ein gestörtes Verhältnis zu eben gerade diesem Opfer. Der eine verläßt seine Frau und gibt damit ein schlechtes Beispiel, Frau Merkel hat keine Kinder und hat natürlicherweise Probleme, dies zu begreifen, Herr Westerwelle demontiert mit seiner homosexuellen Pseudoehe öffentlich den Ehebegriff und schwächt damit die Familie als Institution. Frau Schröder hat zumindest ihren Partner geheiratet, qualifiziert sich aber ohne Kinder auch nicht sonderlich. Keiner dieser vier ist für einen Muslim ein ernstzunehmender Gesprächspartner, geschweige denn Vorbild.
Deswegen kann Racip Erdogan ruhig eine bessere Integration fordern. Das ändert nichts an der langfristigen Überlegenheit der türkischen Kultur über die Spaßverliebtheit der westlichen Welt.
[Der vorstehende Text von Paul Herzog von Oldenburg stammt aus 2010, ist aber immer noch aktuell außer der Tatsache, dass Kristina Schröder 2011 erstmals Mutter geworden ist. GH]. 
     
29.10.2011  Großbritannien:
Britische Thronerben können künftig Katholiken heiraten, ohne ihren Erbanspruch zu verlieren. Das macht die Aufhebung eines Gesetzes möglich, das bislang die Heirat eines katholischen Partners zum Ausschlusskriterium für die Thronfolge machte. Die katholische Kirche von Großbritannien begrüßte die Aufhebung des Gesetzes. Die Entscheidung beseitige „einen Punkt ungerechter Diskriminierung“, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Vincent Nichols, am Freitag in London. Der sogenannte „Act of Settlement“ von 1701 hatte festgelegt, dass ein Thronanwärter seinen Anspruch auf die Krone verliert, wenn er „Gemeinschaft mit dem Sitz oder der Kirche von Rom hält oder sich zur päpstlichen Religion bekennt oder einen Papisten heiratet“. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.10.2011). 
   
30.07.2011  Rechtlose Gefangene -
Bis zu 11000 Palästinenser in Israel inhaftiert. Angehörige fordern Besuchsrecht
Von Eva Bartlett, IPS
Seit 1995 versammeln sich jeden Montag Palästinenserinnen aus dem Gazastreifen vor dem Sitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gaza-Stadt, um gegen ein von Israel verhängtes Besuchsverbot für Verwandte palästinensischer Gefangener zu demonstrieren. Das vor vier Jahren verhängte Verbot war eine Reaktion auf die Verschleppung des israelischen Soldaten Gilad Shalit. -
Inzwischen kommen zu der Protestaktion wöchentlich mehr als 200 Männer und Frauen in Gaza-Stadt zusammen. Am 11. Juni dieses Jahres unterstützte der Palästinensische Rote Halbmond die Demonstranten dabei, vom Sitz des IKRK zum Park des Unbekannten Soldaten zu ziehen, um gegen die Anordnungen Israels zu protestieren. »Während unsere Söhne im Gefängnis sind, könnten wir Eltern sterben, ohne sie wiedergesehen zu haben«, sagt Umm Ahmed, deren 32jähriger Sohn vor vier Jahren inhaftiert wurde. Laut Berichten des IKRK sind etwa 30 Angehörige von Inhaftierten gestorben, seit Israel die Besuche verboten hat. Eine andere Frau hält ein älteres Foto ihres Sohnes hoch. Der damals 16jährige Teenager trägt ein schwarzes T-Shirt, hat Gel im Haar und lächelt in die Kamera. »Er sitzt seit 20 Jahren und zehn Monaten im Gefängnis. Und seit acht Jahren habe ich ihn nicht mehr sehen dürfen«, klagt sie. -
Im Dezember 2009 hatte der Oberste Gerichtshof Israels im Sinne der Regierung entschieden, den Familien aus dem Gazastreifen kein Besuchsrecht in israelischen Gefängnissen zu gewähren. Zur Begründung hieß es, daß die »Familienbesuche nicht von grundlegender humanitärer Notwendigkeit für die Menschen im Gazastreifen« seien. Im Juni dieses Jahres teilte die israelische Strafvollzugsbehörde mit, daß sie den Gefangenen weitere Rechte aberkannt habe. Sie dürfen sich nicht mehr an Universitäten einschreiben und keine Mobiltelefone benutzen. -
Laut Nasser Farrah von der Vereinigung palästinensischer Gefangener befinden sind zur Zeit mehr als 7000 Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Unter ihnen sind fast 40 Frauen und etwa 300 Kinder. 700 Häftlinge stammen aus dem Gazastreifen. Anderen Schätzungen zufolge sitzen sogar bis zu 11000 Palästinenser in Israel hinter Gittern. Wie Farrah erklärte, kommen außerdem noch Tausende weitere Menschen hinzu, die im Westjordanland festgenommen wurden. Zahlreiche Palästinenser werden auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft gehalten und warten auf ihr Gerichtsverfahren. Viele sitzen zwischen sechs Monaten und sechs Jahren ein. Die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem erklärte, daß sich im Februar dieses Jahres 214 Palästinenser in Untersuchungshaft befanden. -
Gemäß Artikel 49 der Genfer Konventionen dürfen Menschen nicht unter Zwang aus den besetzten Territorien weggebracht werden. Den Vereinten Nationen zufolge hat Israel aber genau dies getan und seit 1967 mehr als 700000 palästinensische Männer, Frauen und Kinder festgenommen. -
Mehr als 1500 der Gefangenen gelten als schwer krank und erhalten keine angemessene medizinische Behandlung. Einem Bericht der Vereinigung palästinensischer Gefangener aus dem Zeitraum 2010 bis 2011 zufolge wurde bei 20 Häftlingen Krebs, bei 88 Diabetes und bei 25 Nierenversagen diagnostiziert. Mehr als 200 Gefangene seien aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung gestorben. Viele kranke Palästinenser landen hinter Gittern, wenn sie den Checkpoint Eres passieren, um sich außerhalb des Gazastreifens behandeln zu lassen. Sie werden einfach festgenommen, nachdem sie die Grenze mit von israelischen Behörden ausgestellten Passierscheinen überschritten haben. (Junge Welt, 29.07.2011). 
  
23.04.2011  Philippinen:
Tausende Filipinos begehen die Kar- und Ostertage mit öffentlichen Selbstgeißelungen. Einige lassen sich sogar an selbstgezimmerte Kreuze nageln, obwohl die Bischöfe vor diesen Praktiken ausdrücklich warnen. Möglicherweise ist mangelnde religiöse Bildung schuld an dem Massenphänomen, räumte der Bischof von Pampanga ein, in dessen Diözese besonders viele „Kreuzigungen“ stattfinden. Derartige Schauspiele seien „von zweifelhafter theologischer und sozialer Bedeutung“, zitiert die katholische Nachrichtenagentur ucanews den Erzbischof von Jaro, Angel Lagdameo. Der Verantwortliche der Bischofskommission für das Bibel-Apostolat sagte, die meisten Gläubigen, die sich selbst öffentlich geißelten oder gar kreuzigen ließen, seien von der Sorte, die zwar die Taufe empfangen hätten, aber fast nie zur Messe gingen. Schon in den vergangenen Jahren hat die Katholische Bischofskonferenz der Philippinen darauf hingewiesen, dass es keine Notwendigkeit für körperliche Züchtigung gebe, um seinen Glauben zu leben. Beichte, Gebet und Meditation über die Passion seien dazu viel geeigneter. (ucan) (NL Radio Vatikan, 23.04.2011). 

06.04.2011  Polen/Vatikan:
Der letzte kommunistische Diktator Polens, Wojciech Jaruzelski, hält es für möglich, dass Islamisten hinter dem Papst-Attentat von 1981 standen. Das sagte der 87-Jährige jetzt im Gespräch mit einer katholischen italienischen Monatszeitschrift. Ihm scheine die „islamische Piste“ die „logischste“ zu sein, so Jaruzelski. Johannes Paul II. habe nicht nur den Hass der Sowjetunion – damals Polens Verbündete – auf sich gezogen: „Es gab damals auch schon einen radikalen Islam, der den Papst hasste und in ihm den obersten Kreuzfahrer sah.“ Vielleicht sei es ja „kein Zufall“, dass der damalige Attentäter Mehmet Ali Agca, „ein Türke und Moslem war, der schon vorher im Namen des Islam mit dem Mord an Johannes Paul II. gedroht hatte“. Agca verletzte den aus Polen stammenden Papst am 13. Mai 1981 durch mehrere Schüsse schwer; die genauen Hintermänner des Anschlags sind bis heute nicht bekannt. (apic) (NL Radio Vatikan, 06.04.2011). 

06.04.2011  Deutschland:
Mit Philipp Rösler würde die FDP einen Bundesvorsitzenden erhalten, der sich selbst als „gläubigen Christen“ bezeichnet. Der Katholik erklärte sich am Dienstag bei einem Spitzentreffen der Liberalen in Berlin zur Kandidatur auf dem nächsten Bundesparteitag Mitte Mai in Rostock bereit. Der in Vietnam geborene Augenarzt Rösler hat erst als Erwachsener zum christlichen Glauben gefunden, nachdem er in einem konfessionellen Krankenhaus mit Leiden und Sterben konfrontiert wurde. Vor elf Jahren ließ er sich taufen. Seit 2008 ist Rösler Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Nach seiner Ansicht hat die FDP in den siebziger Jahren mit ihrer ablehnenden Haltung zur Kirche einen Grundfehler begangen. Sie sei Trägerin von Werten; deshalb sei es hilfreich für die Politik, wenn Menschen in einem Glauben verankert seien. Auch nach Ansicht von FDP-Generalsekretär Christian Lindner ist die Partei nicht mehr „antiklerikal und antireligiös“. Ein moderner Liberalismus müsse „postsäkular” sein, sagte der Politiker der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. (idea) (NL Radio Vatikan, 06.04.2011). 

10.03.2011: 
Das Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, will als politischer Führer zurücktreten. Er bleibe aber weiterhin religiöses Oberhaupt der Tibeter, schreibt die Agentur „Asianews“ an diesem Donnerstag. Der 76-jährige Friedensnobelpreisträger wolle „sich aktiv für die gerechte Sache Tibets“ einsetzen. Das Exilparlament muss dem Rücktritt des Dalai Lama allerdings noch zustimmen. Er habe seit den 60er Jahren immer wieder betont, dass dieser Schritt notwendig sei, sagte der Dalai Lama am Donnerstag anlässlich des 52. Jahrestags des tibetischen Volksaufstands gegen China. Die Regierung in Peking erklärte umgehend, bei der Ankündigung handele es sich um ein Täuschungsmanöver, mit dem die internationale Gemeinschaft hinters Licht geführt werden solle. China marschierte 1950 in Tibet ein. (asianews/online-agenturen) NL Radio Vatikan, 10.03.2011). 
 
09.02.2011  Vatikan:  Eine sogenannte Beicht-App für das iPhone ermöglicht keine sakramentale Beichte. Das betonte an diesem Mittwoch Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Pressemitteilung. Bei der Beichte gehe es vor allem darum, dass es eine persönliche Begegnung zwischen dem Priester und dem Beichtenden gebe. Dies sei bei einer „virtuellen Beichte“ nicht der Fall, so Lombardi. Bei der technologischen Anwendung gehe es vielmehr darum, Menschen dazu zu bringen über die Bedeutung der Beichte und ihren Vollzug nachzudenken. Eine sogenannte App ist ein Anwendungsprogramm für Smartphones. – Wie der britische Sender BBC am Dienstag berichtete, begann bereits in der vergangenen Woche der Verkauf der Anwendung „Confession: A Roman Catholic App“. Mit „Confession“ kann sich der Nutzer für umgerechnet 1,59 Euro auf die Beichte vorbereiten, bisher aber nur auf Englisch. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.02.2011). 

06.01.2011 Papst Benedikt XVI.: „Universum trägt die Handschrift Gottes“
„Das Universum ist nicht durch Zufall entstanden, wie einige uns glauben machen wollen“: Das hat Papst Benedikt an diesem Donnerstag betont. Bei seiner Heiligen Messe in St. Peter zum Hochfest der Erscheinung des Herrn rief er dazu auf, „die Handschrift Gottes“ im Universum wahrzunehmen: „Hinter der Schönheit der Welt, in ihrem Geheimnis, ihrer Größe und ihrer Rationalität nehmen wir eine ewige Vernunft wahr.“ Der britische Astrophysiker Stephen Hawking hatte im letzten Sommer Aufsehen erregt mit seiner Aussage, eine Erklärung der Welt komme ohne Gott aus. Übrigens – allein durch die Naturbeobachtung wären die Sterndeuter aus dem Osten nie und nimmer bis zum neugeborenen König, den sie suchten, gekommen, so der Papst: Die „Sprache der Schöpfung gibt uns nicht das endgültige Licht.“ Die Sterndeuter hätten vielmehr die Heilige Schrift zu Rate ziehen müssen: „Das Wort Gottes ist der wahre Stern, der uns inmitten der Unsicherheit des menschlichen Redens das Licht der göttlichen Wahrheit anbietet“, so Benedikt XVI. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.01.2011). 

21.12.2010  Vatikan:  Die Kirche und das „perverse Ethos" der Welt – Papst kritisiert Heuchelei einer degenerierten Gesellschaft
Gestern hielt Papst Benedikt XVI. seine alljährlich mit großer Spannung erwartete Ansprache beim Weihnachtsempfang für die Römische Kurie. Wie in den vergangenen Jahren nützte der Heilige Vater die Gelegenheit für einen Rückblick auf die zurückliegenden zwölf Monate und die Ereignisse in und rund um die Kirche. Ausführlich ging er dabei auf den Pädophilieskandal einiger Priester ein, der die Kirche gerade im vom Papst gewünschten Priesterjahr erschütterte. Papst Benedikt XVI. gab den Ereignissen gestern allerdings eine neue Lesart.
Er verurteilte erneut mit aller Deutlichkeit das Phänomen, das eine „unvorstellbare Dimension“ angenommen habe und von Priestern begangen wurde, die „das Sakrament in sein Gegenteil verdrehten“. Benedikt XVI. sprach von einer Kirche, deren Antlitz „mit Schmutz bedeckt ist“, von Priestern, die wegen ihrer Schuld „die Wunden Christi offenhalten“ und „beschmutzen“. Doch neben diese vom Papst bereits mehrfach gebrauchten Worte trat ein neuer Gedanke, den Bendedikt XVI. in den vergangenen Monaten nicht so deutlich geäußert hatte.
Neu war die Anklage gegen die Heuchelei, die oft in den vergangenen Monaten unverhohlen hinter den Angriffen gegen die Kirche auftauchte. Der Papst kritisierte das heuchlerische Gehabe, mit dem in völliger Verzerrung der Realität die Kirche als solche als ein Hort von Kinderschändern in der „reinen“ Welt dargestellt wurde. Papst Benedikt XVI. machte deutlich, dass die Welt jedoch keineswegs „rein“ sei. Man könne die Degenerierung nicht verstehen, in die einige Priester geraten seien, wenn man den Zustand der Welt verschweige, der ein solches Phänomen erst möglich gemacht habe.
Die Welt werfe der Kirche eine Schuld vor, der sie sich mit kaum verborgener Heuchelei an erster Stelle selbst schuldig mache. Die individuelle pädophile Schuld, der sich einzelne Priester schuldig gemacht haben, finde ihre Ursache eben nicht in der Kirche, sondern im sexualisierten Zeitgeist der Welt. Seit den 1970er Jahren, so Papst Benedikt XVI., sei die Phädophilie „wie eine dem Menschen und auch dem Kind völlig entsprechende Sache“ theoretisiert worden, und die Gesellschaft sekundierte, „dass es weder etwas in sich Böses noch etwas in sich Gutes gebe“.
Dieser rein weltlichen Sichtweise setzte der Papst – an die Seligsprechung von Kardinal John Henry Newman erinnernd – die „große rationale Tradition des christlichen Ethos“ entgegen und „die essentiellen und dauerhaften Grundlagen des moralischen Handelns“. Damit sagte der Papst, dass Pädophilie eine Schändung des Priestertums sei, die mit allen Mitteln bekämpft werden müsse. Er sagte aber auch, dass sie Tochter jener degenerierten Verhaltensweise ist, die die Gesellschaft, die heuchlerisch mit dem Finger auf die Kirche zeigt, fördere und verteidige.
(Palazzo Apostolico/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 21.12.2010). 
 
11.12.2010  Deutsche Leitkultur lässt sich nach Ansicht des Generalsekretärs des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, nicht mit dem „christlich-jüdischen Erbe“ definieren. Eine auf solchen Traditionen basierende „Leitkultur“ widerspreche den Grundwerten der Verfassung und schließe all jene aus, die nicht religiös seien oder einer anderen Religion als Christentum oder Judentum angehörten, sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur in Berlin. Kramer warnte davor, durch eine solche Abgrenzung „vermeintliche Gruppensolidarität und -bindung erzeugen“ zu wollen. Das beschwöre menschliche Instinkte, die sich kaum beherrschen ließen. Am Donnerstag hatte sich FDP-Generalsekretär Christian Lindner deutlich für eine Abkehr vom christlich-jüdischen Erbe als Leitkultur ausgesprochen. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.12.2010).  -- Dazu muss man wirklich fragen, ob man uns wieder einmal für blöd hält! Wenn der Zentralrat der Juden es für richtig erachtet, auf die Erwähnung der jüdischen Kultur als eines bedeutenden Bestandteils der deutschen Leitkultur zu verzichten, tut er der Wahrheit sogar einen Gefallen. Aber eine Prägung der deutschen Gesellschaft, Kultur und Geschichte vom 5. bis zum 20. Jahrhundert aus dem Geist des Christentums zu leugnen, ist einfach lächerlich. Mit der religiösen Zugehörigkeit von heute hat diese Definition nichts zu tun. Deshalb kann sie redlicherweise auch nicht herangezogen werden. Die von starken "liberalen" Kräften gewollte Zurückdrängung des Christentums durch Diffamierung ist erst neueren Datums und kann höchstens in die Definition einer künftigen individualistischen und hedonistischen "Leitkultur" einfließen, die uns hoffentlich erspart bleibt [GH].

11.12.2010  Europa: Bericht beschreibt „Marginalisierung von Christen“
In Europa wächst die Intoleranz gegen Christen: Das geht aus einem Bericht hervor, der jetzt in Wien vorgestellt wurde. Erstellt hat ihn den 40-seitigen Text ein Dokumentationszentrum, das sich seit fünf Jahren mit dem Thema beschäftigt. Vorgestellt wurde er bei einer OSZE Konferenz in Wien. Man sehe in diesem Zusammenhang auch eine „Marginalisierung von Christen, wenn es um religiöse Symbole geht“: Das beginne mit dem Weglassen des Wortes Weihnachten und der Entfernung der religiösen Symbole aus der Öffentlichkeit und setze sich fort mit der Marginalisierung von christlichen Ideen „oder auch von Persönlichkeiten, die diese Ideen in der Öffentlichkeit vertreten“. Leiterin des Zentrums ist Gudrun Kugler:
„Dass ein christliches Krankenhaus sich eben auch auf die Religionsfreiheit berufen darf, wenn es bestimmte Dinge nicht anbieten möchte. Aber auch, wenn eine christliche Gemeinde jemanden anstellen oder nicht anstellen möchte, der ihrer eigenen Identität entsprechen soll. Hier ist es also ein Problem, wenn Anti-Diskriminierungs-Gesetzgebung oder Gleichbehandlungs-Gesetzgebung in manchen Ländern christlichen Gemeinden dieses Recht abspricht. Wir haben ein großes Problem in Bezug auf Bildung und Elternrechte: dass in vielen Ländern Eltern nicht die Möglichkeit haben, darauf Einfluss zu nehmen, was ihre Kinder lernen, wenn es ihren moralischen Prinzipien widerspricht.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 11.12.2010). 

03.12.2010  BDKJ Köln: Der Weihnachtsmann ist abgeschafft ! (?)
Weihnachtsmann, Nikolaus? Viele Menschen und vor allem Kinder können in der heutigen Zeit oft gar nicht mehr unterscheiden, wer eigentlich wer ist. Dabei gibt es bei genauerem Hinsehen eigentlich gar keine Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Herren. Der Weihnachtsmann wurde von der einflussreichen Werbeindustrie für kommerzielle Zwecke erfunden. Der Heilige Nikolaus wiederum ist keine bloße Erfindung. Der Bischof aus Myra, einem Ort in der heutigen Türkei, wirkte am Anfang des 4. Jh. und ist sowohl der Schutzpatron der Kaufleute, Bäcker und Seefahrer als auch der Kinder.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Nikolaus wieder in den Vordergrund zu stellen und den Weihnachtsmann in Köln kurzerhand „abgeschafft“. Am 6. Dezember, dem Nikolaustag, soll der Heilige gebührend gefeiert werden. 100 Kinder und Lehrer der Kölner Katholischen Grundschule Osterather Straße kommen dazu um 12 Uhr auf die Weihnachtsbühne auf dem Roncalliplatz. Hier wollen sie gemeinsam mit den Besuchern, im Schatten des Kölner Domes, adventliche Lieder singen. Zeitgleich werden auf der Schildergasse von 10 bis 15 Uhr fair gehandelte Schokoladen-Nikoläuse verteilt. Der BDKJ hat auch noch weitere Aktionen rund um das Nikolausfest geplant und umgesetzt. PEK (101203), 03.12.2010. - [Das Anliegen ist sicher begrüßenswert, aber unter   d e m   Logo?? GH].

19.11.2010  Brüssel:  Wenn Kirche zur “priesterfreien Zone” wird mit “kollektivem” statt katholischem Ritus
Vor etwas weniger als einem Jahr berief Papst Benedikt XVI. Bischof André-Joseph Léonard zum Erzbischof von Mecheln-Brüssel und damit zum Primas der Kirche in Belgien. Seither “geschah alles mögliche und unmögliche”, wie der Vatikanist Paolo Rodari anmerkte. Die katholische Kirche machte sich beim reinigenden Pädophilie-Skandal die “totale Transparenz” zu eigen. Zumindest das hörbare Belgien applaudierte der Polizei, als diese in einer erbärmlichen Dan-Brown-Imitation die Gräber der Kardinäle Jozef-Ernest van Roey und Léon-Joseph Suenens schändete. Löwen, die älteste katholische Universität Europas, beantragte offiziell, sich nicht mehr “katholisch” zu nennen, in der Überzeugung, dass es sich heute laizistisch besser existieren lasse. In diesen Tagen schließlich berichteten die Medien bis hin zur New York Times über Buinzingen, einen Ort südlich von Brüssel. Dort wurde eine Bewegung gegründet, die sich als Alternative zur katholischen Kirche versteht und in der die Heilige Messe nicht ein Priester zelebriert, sondern ein Laie spielt.
Nach dem Tod des Pfarrers, fand sich für die Don-Bosco-Pfarrei kein Priester mehr. So beschloss Willy Delsaert, ein pensionierter Eisenbahner, eine eigene “katholische” Bewegung zu gründen, in der die Gläubigen selber die “Messe feiern” und zwar ganz ohne Priester. Die ganze Sache läuft nach einem recht einfach gestrickten Drehbuch ab: Die Gläubigen versammeln sich rund um einen großen Tisch und feiern die “Heilige Messe” nicht nach dem lateinischen, sondern nach einem “kollektiven Ritus”, der weder Hierarchien noch irgendwelchen festen Bestandteile kennt, dafür aber die “totale Improvisation”. “Wer dieses Brot nimmt und isst”, erklärte Delsaert eloquent mit einem Stück Brot in der Hand, “bekundet damit seinen Wunsch nach einer neuen Welt.”
Mit solchen Worten würden – laut New York Times – Delsaert und seine “Pfarrkinder” die “seit Jahrhunderten” von der katholischen Kirche vertretene Glaubenslehre mit einer “priesterlosen” Idee herausfordern.
Neben Buinzingen soll es weitere ähnliche katholische Kirchen ohne Priester geben, die in den vergangenen zwei Jahren in den Niederlanden und in Flandern auftauchten. Die New York Times bezeichnete eine “Kombination von Faktoren” als Ursache des Phänomens und nannte bekannte liberale Positionen: “Priestermangel, Unzufriedenheit mit dem Vatikan über die Ernennung eines konservativen Bischofs [gemeint ist Erzbischof Léonard von Brüssel] und neuerdings das Unbehagen über Versuche, sexuelle Missbrauchsfälle von Priestern zu vertuschen.”

Als Papst Benedikt XVI. Bischof Léonard an die Spitze der Kirche in Belgien berief, tat er dies gerade, um dieser Art von Phänomen entgegenzuwirken. Die einzige Diözese ganz Belgiens, in der die Zahl der Seminaristen zunahm, war jene von Namur, die von Léonard geführt wurde. Keineswegs nur dies qualifizierte ihn dafür, die Führung in der manchmal orientierungslos scheinenden belgischen Kirche übernehmen zu können.
Es ist kein Zufall, dass die Idee einer “priesterfreien” Kirche ohne Priester und Hierarchie gerade in Belgien Anhänger findet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil propagierten dort selbst führende Kirchenvertreter eine “in der Moderne aufgehende” Kirche, so zum Beispiel der dominikanische Theologe Edward Schillebeeckx.
Schillebeeckx war es, der verschiedene jüngere Theologen seiner Zeit in die Nouvelle Théologie einführte. In den 1960er Jahren beeinflusste er maßgeblich den “Neuen holländischen Katechismus”, in dem katholische Eindeutigkeit einer diffusen Mehrdeutigkeit Platz machte zu Themen wie Sünde, Auferstehung, Eucharistie, Jungfräulichkeit Mariens oder Aufgaben der Kirche und des Papstes.
(Palazzo Apostolico/Giuseppe Nardi, Bild: Palazzo Apostolico) (Katholisches.info, 19.11.2010). 

14.11.2010 Vereinte Nationen:                               Die UNO-Vollversammlung in New York hat sich für ein weltweites Moratorium von Hinrichtungen eingesetzt.
Die Resolution, die mit der Perspektive einer völligen Abschaffung der Todesstrafe vorgelegt wurde, bekam 107 Stimmen; ihnen standen 38 Gegenstimmen und 36 Enthaltungen gegenüber. Die katholische Basisgemeinschaft Sant´Egidio spricht von einem „großen Erfolg“ und einem „unumkehrbaren Trend hin zu einem Ende der Todesstrafe“. Es habe im Vergleich zur letzten Abstimmung dieser Art eine neue Ja-Stimme gegeben, vor allem aber acht Nein-Stimmen weniger. Sant’Egidio habe „direkt an der Veränderung der Position der beiden Länder mitgewirkt, die von Gegnern zu Befürwortern des Moratoriums wurden: der Mongolei und der Malediven“. Diese „mutige Entscheidung“ der zwei Länder zeige u.a., „dass entgegen der landläufigen Meinung Veränderungen auch in Asien und in Ländern mit muslimischer Tradition zu beobachten sind“. Auch in China sei die Zahl der Hinrichtungen „erheblich zurückgegangen“. Wörtlich heißt es in der Erklärung von Sant´Egidio: „Das Klima hat sich insgesamt verändert, von den Vereinigten Staaten bis Indien, und die Zahl der Hinrichtungen hat einen historischen Tiefpunkt erreicht.“ Das sei das „Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Organisationen der Zivilgesellschaft“. (pm) (NL Radio Vatikan, 14.11.2010).  

17.10.2010  Malta:
Maltas Bischöfe haben sich gegen die Einführung der Ehescheidung ausgesprochen.
In einem am Wochenende veröffentlichten Hirtenschreiben fordern sie dazu auf, die Einstellung zur Ehe zu verändern, nicht aber die Gesetze. Wo die Ehescheidung existiere, sei sie in der Hoffnung eingeführt worden, eine Lösung für gescheiterte Ehen zu finden. Tatsächlich hätten sich die Probleme dadurch aber vervielfacht, heißt es in dem von Erzbischof Paul Cremona OP und Bischof Mario Grech unterzeichneten Schreiben. Dies belegten Studien und Statistiken. Die Kirche wolle ihre Position gegen die Scheidung niemandem aufzwingen, so die Bischöfe. Andererseits sei sie verpflichtet, dem Beispiel Jesu nachzufolgen und seine Lehre zu verkünden. Christen müssten auch in der Frage von Ehe und Scheidung Rechenschaft vor Jesus ablegen. - Malta debattiert derzeit darüber, ob die gesetzlich verbotene Ehescheidung zugelassen werden soll. Zeitungsberichten zufolge soll die Bevölkerung in einem Referendum die Möglichkeit erhalten, eine Parlamentsentscheidung in der Frage zu billigen oder zu verwerfen. Umfragen lassen darauf schließen, dass eine Volksabstimmung ein knappes Ergebnis haben würde. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.10.2010). 

23.09.2010  Deutschland:
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat einem vom Bistum Essen gekündigten Kirchenmusiker Recht gegeben.
Das Bistum habe gegen das Recht auf Privat- und Familienleben verstoßen, als es dem Mann wegen einer außerehelichen Beziehung kündete, so die Richter am Donnerstag in Straßburg. Im Fall eines deutschen Mitarbeiters der Mormonen, dem ebenfalls wegen einer außerehelichen Beziehung von seiner Glaubensgemeinschaft gekündigt wurde, fanden die Straßburger Richter dagegen keinen Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Der von seiner Frau getrennt lebende Kirchenmusiker erwartete mit seiner neuen Partnerin ein Kind. Von deutschen Gerichten wurde die Kündigung des Musikers bis hin zu den höchsten Instanzen als rechtens angesehen; dabei hatten die Richter auf das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen verwiesen. (kna)(NL Radio Vatikan, 23.09.2010).
 

20.08.2010  Mexiko:
Die Zahl der Todesdrohungen und Schutzgelderpressungen gegen Priester nehmen zu.
Auch die Beträge, die Zugehörige der Drogenmafia fordern, erhöhen sich. Mittlerweile liege man bei über 4000 Euro. Das sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Victor Rene Rodriguez Gomez gegenüber der Tageszeitung „El Universal“. Gegen Bezahlung wollten die Erpresser auf körperliche Angriffe verzichten und die Geistlichen am Leben lassen. „Wir leben in Ungewissheit, Furcht und ohne irgendwelche Hilfe“, so ein Priester aus der Diözese Nuevo Laredo. Neben katholischen sind auch die evangelikalen Geistlichen von den Drohungen betroffen. An der Landesgrenze zu den USA ist der Drogenkrieg besonders heftig. Hier sind zuletzt mehr als 100 Helfer evangelikaler Kirchen aus Angst vor den Drohungen geflüchtet. (kipa) (NL Radio Vatikan, 20.08.2010). 

10.08.2010:  Vereinigte Staaten:
Der frühere Erzbischof von Washington warnt vor einer „Ausrottung“ des Christentums im Irak.
Der bald beginnende Abzug von US-Kampftruppen aus dem Irak „darf nicht dazu führen, dass wir uns um die Iraker nicht mehr kümmern, vor allem um die Millionen von Vertriebenen und Flüchtlingen“. Das meinte Kardinal Theodore E. McCarrick jetzt in einem Internetbeitrag. Die USA bräuchten einen Plan, wie sie nach dem Truppenabzug noch Einfluss auf das Geschehen im Irak nehmen könnten, so McCarrick. „Die Angehörigen von Minderheiten im Irak einfach alleinzulassen, ist keine Option“, so der Kardinal wörtlich. „Wir dürfen bei einem Abzug keine humanitäre Krise hinterlassen in der Hoffnung, dass die sich schon irgendwie von selber lösen wird.“ (cns) NL Radio Vatikan, 10.08.2010). 

28.07.2010  Vatikan/Russland:
Die Aufwertung der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und dem Vatikan ist jetzt umgesetzt. Erzbischof Antonio Mennini überreichte als erster Päpstlicher Nuntius in der Russischen Föderation dem Moskauer Außenminister Sergej Lawrow sein Beglaubigungsschreiben. Kurz zuvor war auch am Vatikan die Aufwertung des bisherigen Moskauer Vertreters zum Botschafter vollzogen worden. Nuntius Mennini erinnerte jetzt in Moskau daran, dass Russland und der Heilige Stuhl sich auf internationaler Ebene „oft auf einer Linie wieder finden, etwa wenn es um den Schutz moralischer Werte oder um die Förderung des Friedens geht“. (or/rv) (NL Radio Vatikan, 28.07.2010)
 

Unglaubliches staatliches Vorgehen gegen die belgischen Bischöfe!                                      27.06.2010  Vatikan/Belgien: Papst schreibt an Erzbischof Léonard
Papst Benedikt XVI. hat den belgischen Bischöfen seine Nähe und Solidarität bekundet. An diesem Sonntag sendete das katholische Kirchenoberhaupt einen Brief an den Vorsitzenden der belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof André-Joseph Léonard. Mit klaren Worten ging Benedikt XVI. auf die jüngsten Vorgänge in Brüssel ein. Dort hatte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag im Zuge von Ermittlungen in Missbrauchsfällen die in Brüssel im Bischofspalais versammelten Bischöfe neun Stunden lang festgesetzt, ihre Handys und vertrauliche Unterlagen beschlagnahmt und zudem die Gräber von zwei Kardinälen aufgebrochen.                                   Der Papst verurteile den Missbrauch von Minderjährigen durch Kirchenmitarbeiter aufs Schärfste. Die Kirche sei aber bei der Aufklärung zur Zusammenarbeit mit der staatlichen Justiz bereit, betonte der Papst in dem Brief vom Sonntag. Die Form der Untersuchung und insbesondere die Schändung von Gräbern seien jedoch schwerwiegend. – Der belgische Botschafter beim Heiligen Stuhl war am gleichen Tag – also bereits am Donnerstag – in den Vatikan einbestellt worden. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2010). 

07.01.2010 Deutschland:
Die beiden großen Kirchen fordern mit Nachdruck einen christlich geprägten Raum der Stille im neuen Großflughafen Berlin Brandenburg International.
Am Montag wollen Kardinal Georg Sterzinsky und Bischof Markus Dröge im Evangelischen Zentrum Berlin-Friedrichshain ihr Konzept für die Flughafenseelsorge  vorstellen. Das Flughafen-Management hatte vor einer Woche erklärt, der Flughafen solle, anders als von den Kirchen favorisiert, keine Kapelle, sondern einen allgemeinen Raum der Stille erhalten. Dieser solle grundsätzlich allen Fluggästen zur Verfügung stehen. Für ihn sei eine Fläche von rund 120 Quadratmetern im Terminal vorgesehen. Der künftige Hauptstadtflughafen, der nach dem früheren SPD-Bundeskanzler Willy Brandt benannt werden soll, geht voraussichtlich Ende Oktober 2011 in Betrieb. Die meisten der großen deutschen Verkehrsflughäfen haben eine Flughafenkirche oder -kapelle, die in der Regel ökumenisch betreut wird. (kna) (NL Radio Vatikan, 07.01.2010).

30.12.2009  Spanien:
Im kommenden Jahr rechnet der spanische Wallfahrtsort Santiago de Compostela mit einem bislang einmaligen Pilgeransturm.
Am Silvestertag wird Erzbischof Julian Barrio die „Heilige Pforte“ der Kathedrale mit drei Hammerschlägen öffnen und damit das „Xacobeo 2010“, das Heilige Jakobus-Jahr, einläuten. Es werde damit gerechnet, dass Millionen Pilger zu diesem besonderen Anlass das Grab des Apostels Jakobus aufsuchen, meldet die Katholische Nachrichtenagentur. Das Heilige Jahr ist das 119. seit der Begründung der Tradition im zwölften Jahrhundert und wird nur dann gefeiert, wenn der Todestag des Apostels, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt. Erst 2021 wird es wieder so weit sein. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.12.2009).  

06.12.2009  Großbritannien:
Der ehemalige Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, hat eine Aufnahme in den britischen Adel abgelehnt.
Der pensionierte Primas der Katholiken in England und Wales wolle keinen Sitz im britischen Oberhaus einnehmen, berichtet der „Sunday Telegraph“. Grund für die Ablehnung des Adelstitels seien innerkirchliche Bedenken gewesen, so Murphy-O'Connor nach Gesprächen mit dem Vatikan. Einige Bischöfe in England und Wales sahen laut Bericht die politische Unabhängigkeit der katholischen Kirche in Gefahr. Andere argumentierten, das Kirchenrecht verbiete es Geistlichen, politische Ämter anzunehmen. Von der anglikanischen Kirche sind 26 Geistliche Mitglieder des britischen Oberhauses. Auch der britische Oberrabbiner Jonathan Sackes wurde dieses Jahr in den Adelsstand aufgenommen. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.12.2009).  

05.12.2009  Brasilien:
Die hoch über Rio de Janeiro thronende Christus-Erlöser-Statue, der „Cristo Redentor“, ist zum historischen Kulturerbe Brasiliens erklärt worden.
Das mit Podest insgesamt 38 Meter hohe Wahrzeichen der brasilianischen Metropole wurde im Oktober 1931 nach langer Verzögerung und fünfjähriger Bauzeit auf dem Corcovado-Berg eingeweiht. Die mehr als 700 Meter über dem Meeresspiegel errichtete Statue ist ein katholischer Wallfahrtsort und neben dem „Zuckerhut“ eines der beliebtesten Motive für Postkarten aus Rio de Janeiro. Der „Cristo Redentor“ breitet seine Arme mit einer Spannweite von 28 Metern schützend über die am Atlantik gelegene zweitgrößte Stadt Brasiliens aus. (efe) (NL Radio Vatikan, 05.12.2009).

Eine bemerkenswerte Ansprache von Papst Benedikt XVI. an die Internationale Theologenkommission: 

01.12.2009  Papst: „Nicht immer mit demselben Netz fischen“
Benedikt XVI. ist von Beruf „Menschenfischer“ – und Nachfolger des Fischers Petrus vom See Genezareth.  Den Mitgliedern der Internationalen Theologenkommission riet der Papst an diesem Dienstag, „nicht immer mit demselben Netz zu fischen“. Bei der Frühmesse in der Cappella Paolina hielt er den angereisten Theologen eine frei gesprochene Predigt, ausgehend von dem Ruf Jesu: "Ich preise dich, Vater, . . . weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast" (Mt 11,25; LÖk 10,21).
„So geht es ja auch in der Theologie: Da fischt man in den Wassern der Heiligen Schrift mit einem Netz, das nur Fische von einer bestimmten Größe fassen kann – und alle Fische, die zu klein oder zu groß sind, passen nicht hinein, so dass man sich schließlich sagt: Die gibt es gar nicht. Genauso ist es auch mit dem Geheimnis Jesu: Man reduziert den menschgewordenen Sohn Gottes auf einen „historischen Jesus“, eine wirklich tragische Figur, ein Gespenst ohne Fleisch und Knochen – einen, der im Grab geblieben und wirklich tot ist. Die Methode weiß bestimmte Fische zu fangen, aber sie fängt nicht das große Geheimnis ein - weil der Mensch sich selbst zum Maß macht und bestimmte Methoden absolut setzt, die zu den großen Wirklichkeiten einfach nicht passen!“ 
„Die Kleinen, von Maria bis zu den Fischern am See Genezareth, die haben es verstanden“, sagt er, . . . (NL Radio Vatikan, 01.12.2009).

19.11.2009  Deutschland
Der Saarbrücker ehemalige Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl bittet um die Aufhebung seiner Suspendierung vom Priesteramt.
Das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“. Der 75-jährige Hasenhüttl hatte am Rand des Ersten Ökumenischen Kirchentags in Berlin 2003 auch Nicht-Katholiken demonstrativ zum Empfang der Heiligen Kommunion eingeladen. Daraufhin suspendierte ihn der damalige Bischof von Trier, Reinhard Marx, vom Priesteramt und entzog ihm 2006 auch die kirchliche Lehrerlaubnis. Marxens Nachfolger als Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, bestätigte im Gespräch mit der „Saarbrücker Zeitung“, dass Hasenhüttl schon im Mai schriftlich um die Rücknahme der Kirchenstrafen gebeten habe. Er habe ihm daraufhin Gesprächsbereitschaft signalisiert. Allerdings bleibe eine Aufhebung an Bedingungen geknüpft, so Ackermann: Hasenhüttl müsse sich u.a. „klar zur katholischen Lehre bekennen“. (sz/kna) (NL Radio Vatikan, 18.11.2009). -

- Hasenhüttl hat es sich wieder anders überlegt. Vorbedingungen will er nicht akzeptieren [GH].

12.10.2009 Hexenverfolgung heute - in Afrika! Augustin Obiora Akubeze, Bischof von Uromi (Nigeria) beklagte am heutigen Vormittag auf der im Vatikan tagenden II. Sondersynode für Afrika die nach wie vor existierende Praxis der „Hexenjagd“. Hexen und Zauberer würden dem Aberglauben nach das Schlimmste über ihre Familien und Gemeinden bringen. Die vermeintlichen Hexen und Zauberer würden ausgesetzt, isoliert, diskriminiert und von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Bisweilen würden sie in den Dschungel gebracht und zu Tode gefoltert oder öffentlich ausgestellt und getötet.
Frauen, die der Hexerei verdächtigt werden, würden in Säure getaucht und vergiftet. Es sei zu Fällen gekommen, in denen zunächst vergiftete Frauen lebendig begraben worden seien.-
Einige der anderen Kirchen würden nicht dabei behilflich sein, den Aberglauben und die Vorurteile zu überwinden, so der nigerianische Bischof. Es sei vorgekommen, dass Mitglieder der pentekostalen Kirche als Hexen verdächtigte Frauen oder Zauberer gefesselt und gefoltert hätten, um sie zu einem Geständnis zu zwingen. Es stellt sich für den Bischof notwendig die Frage, wie es zu derartigen Umtrieben im 21. Jahrhundert kommen könne. Aus diesem Grund habe er die Angelegenheit auch vor die Synode gebracht. (ZENIT [zenitdeutsch@zenit.org]).

01.10.2009  Vatikan/Vereinte Nationen:
In Sachen Kindesmissbrauch sollte man nicht nur auf die katholische Kirche starren, sondern auch die Skandale in anderen Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften in den Blick nehmen.
Das fordert Erzbischof Silvano Tomasi. Der Vatikan-Beobachter bei UNO-Einrichtungen in Genf wurde im Menschenrechtsrat vom Vertreter eines laizistischen Verbands auf Missbrauchs-Skandale in der katholischen Kirche angesprochen. Zur Antwort wies Tomasi darauf hin, dass – anders als die Medienberichterstattung glauben mache – in den USA die meisten Missbrauchs-Skandale in protestantischen Kirchen zu verzeichnen seien. Auch die entsprechenden Skandale innerhalb der jüdischen Gemeinschaften der USA lägen zahlenmäßig deutlich über denen, zu denen es in der katholischen US-Kirche gekommen sei. Tomasi wörtlich: „So wie die Kirche vor ihrer Tür gekehrt hat, sollten das jetzt auch mal andere Institutionen und Autoritäten tun, und zwar mit der gleichen Offenheit den Medien gegenüber!“ (apic) (NL Radio Vatikan, 01.10.2009).
 
29.08.2009  Italien:
Der bekannte Aids-Forscher Edward Green aus den USA hat den Papst verteidigt:
Kondome allein seien im Kampf gegen Aids nicht ausreichend, so der Harvard-Mediziner beim „Treffen für die Freundschaft der Völker“ in Rimini. Letzten März hatte Papst Benedikt XVI. scharfe öffentliche Kritik wegen seiner Ermunterung zu verantwortungsbewusstem Sexualverhalten im Kampf gegen Aids in Afrika geerntet. Green wörtlich: „Als Wissenschaftler war ich erstaunt zu beobachten, wie nahe die Aussagen des Papstes zu den Ergebnissen der jüngsten wissenschaftlichen Entdeckungen sind. Das Kondom verhindert Aids nicht. Nur mit verantwortungs-bewusstem Sexualverhalten kann man die Pandemie in den Griff bekommen.“ Der Heilige Vater habe die Wahrheit gesprochen. Green weiter: „Die regelmäßige Verwendung von Kondome vorzuschlagen, kann sogar den gegenteiligen Effekt haben. Es sei gefährlich, wenn sich eine Person sicher wähne und sich deshalb der Gefahr noch mehr aussetze. „Warum wurde bislang kein Versuch unternommen, die Gewohnheiten der Menschen zu ändern?“ (zenit) (NL Radio Vatikan, 29.08.2009).
 
30.07.2009:                                      
Die Zerstörung der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine

Kathpress-Exklusiv: Sensationelles Dokument aus dem Geheimarchiv des Zentralkomitees der KPdSU schafft endgültig Klarheit: Stalin befahl die Liquidierung, Chruschtschow führte sie aus.

Moskau-Wien (KAP) Aufschlüsse über Inszenierung und Ablauf der Liquidierung der griechisch-katholischen Kirche in der westlichen Ukraine im Zeitraum von 1945 bis 1950 vermittelt ein der "Kathpress" exklusiv vorliegendes Dokument, das direkt aus dem Geheimarchiv der Parteiführung im Kreml stammt und der griechisch-katholischen Kirchenführung zugespielt wurde. Damit sind letzte Zweifel beseitigt, dass Stalin und der damalige ukrainische KP-Chef Nikita Chruschtschow persönlich die Liquidierung der "unierten" Kirche steuerten und befahlen. Fachleute waren bereits seit geraumer Zeit davon überzeugt, dass es derartige Regieanweisungen gegeben haben muss, bisher gab es auf Grund der mangelhaften Aktenlage aber keinen schlüssigen Beweis.

Das der "Kathpress" übermittelte Dokument vom 17. Dezember 1945 [siehe unten!] macht gleichzeitig deutlich, dass das "Initiativkomitee zur Wiedervereinigung der griechisch-katholischen Kirche mit der Orthodoxie" - unterstützt durch Staat und Partei [und die russische orthodoxe Kirche! GH] - die führende Rolle bei der Liquidierung spielte. Gründer der Initiative waren die katholischen Erzpriester Gabriel Kostelnyk, Michael Melnyk und Anton Pelwetskyj.
Bereits im Frühjahr 1945 war eine Medienkampagne gegen die Unierten unter dem Schlagwort "Kehrt schleunigst in die Arme eurer wahren Mutter, der orthodoxen russischen Kirche, zurück" gestartet worden. Am 8. April 1945 erschien in der Zeitung "Wolna Ukraina" unter dem Titel "Mit dem Kreuz und dem Messer" ein scharfer Artikel gegen die unierte Kirche und ihre Bischöfe. Nach dieser "Einstimmung" schritt man zur Tat: am 11. April wurden alle unierten Bischöfe in der Westukraine gleichzeitig verhaftet. Später - im Frühjahr 1946 - gab der Moskauer Rundfunk bekannt, die Bischöfe seien wegen Kollaboration mit den Deutschen zu langer Zwangsarbeit verurteilt worden.
Vom 8. bis zum 9. März 1946 tagte in Lemberg (Lwiw) eine sogenannte "Synode der griechisch-katholischen Kirche", die die Union von Brest-Litowsk mit Rom aufkündigte und den Anschluss an das Moskauer Patriarchat beschloss. Bei der Synode war kein rechtmäßiger Bischof der griechisch-katholischen Kirche anwesend; die Bischöfe waren längst interniert. An der Synode selbst nahmen rund 200 Geistliche teil. Ein Dokument hält allerdings fest, dass "unter den Anwesenden die Namen bereits verstorbener Geistlicher genannt" wurden.
Schon vor der Synode wurden die "Chefs" des Komitees im Kiewer Höhlenkloster in die russisch-orthodoxe Kirche aufgenommen. Die bisherigen griechisch-katholischen Priester Pelweztskyj und Melnyk wurden umgehend zu Bischöfen geweiht. Erzpriester Kostelnyk, der eigentliche Drahtzieher, konnte - weil verheiratet - nach den Vorschriften des Kirchenrechtes nicht Bischof werden. Er fiel jedoch schon ein Jahr später einem nie aufgeklärten Mordkomplott zum Opfer.

Das Drama der "Wiedervereinigung" erreichte am 9. Dezember 1946 seinen Höhepunkt: die neuen Bischöfe nahmen zusammen mit den orthodoxen Bischöfen Makarij von Lemberg und Nestor von Mukatschewo "die Abschwörung der lateinischen Häresie" durch 204 Priester entgegen. Die Synode schickte anschließend Huldigungsadressen an Stalin und die Mitglieder der sowjetischen Regierung. Nur rund 30 Prozent des griechisch-katholischen Klerus wechselten unter Druck ins orthodoxe Lager über. Rund 10 Prozent gründeten im Verborgenen die Katakombenkirche. Weitere 10 Prozent gingen ins Exil.
Dem Drama in den Gebieten der westlichen Ukraine folgte die Zerschlagung der katholischen Kirche des byzantinischen Ritus in der Karpato-Ukraine im Jahre 1949. Darüber berichtete detailliert die Moskauer Patriarchatszeitschrift. Dort heißt es, der griechisch-katholische Klerus der Karpato-Ukraine sei "aus Sorge um das Heil der ihm anvertrauten Seelen" in seiner überwiegenden Mehrheit zur Orthodoxie übergetreten. Das gläubige Volk sei "massenweise in den Schoß der orthodoxen Mutterkirche" zurückgekehrt; die Union auch im letzten Winkel ausgerottet. Als Motiv wurde angegeben, die Union habe die Freiheit des Gewissens beeinträchtigt. Da das Volk der Karpato-Ukraine durch die "unsterblichen Heldentaten des russischen und ukrainischen Volkes endlich glücklich von der Jahrhunderte währenden Fremdherrschaft befreit" worden sei, schlage nun die Stunde, "auch die Knechtschaft des Vatikans abzuschütteln".
Auch im polnisch gebliebenen Teil des ukrainischen Siedlungsgebietes wurde die griechisch-katholische Kirche vernichtet (es handelte sich um die Eparchie Peremysl/Przemysl). Bereits im September 1944 war zwischen der UdSSR und der polnischen kommunistischen Regierung ein Vertrag über den "Bevölkerungsaustausch" im ganzen Grenzgebiet unterzeichnet worden. Die auf polnischem Gebiet verbliebene ukrainische Restminderheit - rund 200.000 Personen - wurde im Jahr 1947 im Rahmen der "Aktion Weichsel" mit Gewalt in die Oder-Neiße-Gebiete umgesiedelt.
Verhandlungen zur Wiederzulassung in Wien
Vor 20 Jahren, im Spätherbst 1989, erreichte die katholische Kirche - der Heilige Stuhl, vertreten durch den damaligen Pfarrer und nunmehrigen Generalvikar für die byzantinischen Gläubigen in Österreich, Prälat Alexander Ostheim - in zähen Geheimverhandlungen in Wien mit Repräsentanten der damaligen UdSSR die Wiederzulassung der bis zu diesem Zeitpunkt im Untergrund wirkenden griechisch-katholischen Kirche in der Westukraine. Damit wurde ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte aufgeschlagen. (Kathpress 30.07.2009; Ergänzungen in eckigen Klammern von GH).

Originaltext des Dokuments:

Wortlaut des Briefes des damaligen ukrainischen Parteichefs Nikita Chruschtschow an Stalin über die Liquidierung der "unierten" Kirche

Moskau-Wien (KAP) Ein der "Kathpress" übermitteltes Dokument aus dem Geheimarchiv der einstigen KPdSU vom 17. Dezember 1945 bestätigt nun einen lange gehegten Verdacht: Stalin persönlich hat die Liquidierung der "unierten" griechisch-katholischen Kirche in der Westukraine (und der Karpato-Ukraine) befohlen. "Kathpress" dokumentiert den vollständigen Brief an Stalin mitsamt den Archivnotizen im Wortlaut in einer eigenen Übersetzung:

F 17, o125, d 313
Blatt 29

17.12.1945. ZK WKP (b)

Dem Genossen STALIN J.W. (Josif Wissarionowitsch)

Als ich in Moskau war, habe ich Sie informiert über die geleistete Arbeit zur Zerstörung der unierten Kirche und den Übertritt der unierten Geistlichkeit in die orthodoxe Kirche. Als Ergebnis der geleisteten Arbeit bildete sich aus der Zahl der unierten Geistlichkeit eine "Initiativgruppe". Diese Gruppe schickte an die Adresse des "Sowjet Narodnych Komissarow" (Sownarkom; bis 1946 beibehaltene Bezeichnung für Ministerrat, Red.) der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik folgende Dokumente:

1) Schreiben an den Sownarkom über die Lage der griechisch-katholischen Kirche in der Westukraine.

2) Brief der "Initiativgruppe" an die gesamte Geistlichkeit der griechischen-katholischen Kirche. Dieses Dokument werden sie der Geistlichkeit erst dann übermitteln, nachdem wir die Existenz der "Initiativgruppe" gestattet haben werden.

Bei der Überreichung der Dokumente an den Mitarbeiter des NKWD (Volkskommissariat des Inneren) und Referenten für konfessionelle Fragen beim Sownarkom der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, Danilenko, haben sie gebeten, bei positiver Entscheidung der Frage den Brief an den Sownarkom nicht eher zu publizieren, bis sie das zweite Dokument an die gesamte Geistlichkeit nach Diözesen verschickt hätten. Alle Dokumente wurden erstellt von Kirchenleuten, bei der Redigierung dieser Dokumente haben unsere Leute in keiner Weise teilgenommen.

Ich sende Ihnen den Text unserer Antwort. Ich denke, dass man ihrer Bitte entsprechen sollte und ihnen damit die Möglichkeit geben sollte, den Brief an die Geistlichen der griechisch-katholischen Kirche zu versenden und erst danach diese Dokumente in den Zeitungen der Westgebiete zu publizieren. Wir haben in den Zeitungen der Republik "gemischte Kolumnen" für die Bevölkerung der Westgebiete eingeführt, in denen man diese Dokumente veröffentlichen könnte.

Ich erwartet Ihre Weisungen.

Wenn Sie irgendwelche Bemerkungen zum Text der unierten Dokumente haben, so können wir über unseren Repräsentanten diese Anmerkungen (in den Text) einfügen. Bezüglich unserer Antwort an die "Initiativgruppe" sollten sie - wie Sie uns raten - den Text mit meiner Unterschrift versehen versenden oder mit der Unterschrift des Bevollmächtigten für Fragen der russisch-orthodoxen Kirche beim Sownarkom der UdSSR.

N. Chrustschow
(Kathpress, 30.07.2009).
 
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Videat Dominus et iudicet !

26.07.2009  Großbritannien:     
                              

Anglikanische Kirchgänger im nordenglischen Blackburn können ab sofort zwischen „männlichen“ und „weiblichen“ Hostien wählen. Seit in der dortigen Kathedrale mit Sue Penfold eine Frau als Domkapitularin tätig sei, gebe es zusätzlich eigens von einem Mann geweihte Hostien, berichtet die Zeitung „The Times“ am Wochenende. Gemeindemitglieder, die keine Frauen in diesem Amt akzeptierten, erhielten auf Wunsch ihre zuvor von einem Mann geweihte Hostie aus einem separaten Gefäß, wenn Penfold den Gottesdienst leite. Gegner verurteilen diese neue Praxis als Diskriminierung. (kna) (NL Radio Vatikan, 26.07.2009) - Da weiß man nicht, worüber man mehr weinen soll: über die Fakten an sich oder über das aus dem Artikel ersichtliche theologische Unverständnis der Beteiligten. Man möchte mit dem heiligen Paulus fragen: "Ist denn Christus geteilt?" (1 Kor 1,13a) --- oder ist er womöglich gar nicht da? [GH].

 
29.06.2009  Kasachstan:
In Astana findet ab dem 1. Juli der zweitägige „Kongress der Weltreligionen“ statt.
                     60 Delegationen aus aller Welt werden in der kasachischen Hauptstadt erwartet, sagte ein Regierungssprecher. Aus dem Vatikan reist der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog an, Kardinal Jean-Louis Tauran. Außerdem sind der orthodoxe Metropolit von Paris, Emmanuel (Adamakis), und der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Ismael Noko, vertreten. Das Judentum vertreten die beiden israelischen Großrabbiner Yona Metzger und Shlomo Amar, den Islam der Großscheich der Al-Azhar-Universität in Kairo, Muhammad Sayyid al-Tantawi. Am 1. Juli sprechen die Delegierten über die Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten beim Aufbau einer Weltordnung, die sich auf Toleranz, Respekt und Zusammenarbeit gründet. Am zweiten Tag des Religionskongresses stehen moralische Werte, Dialog und „Solidarität in Krisenzeiten“ auf dem Programm. Auch internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die UNESCO und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben sich in Astana angekündigt. Der „Kongress der Weltreligionen“ findet zum dritten Mal statt. (kap) (NL Radio Vatikan, 29.06.2009).

31.05.2009  Papst Benedikt XVI. am Pfingstfest: „Kirche muß weniger aktivistisch werden“     „Wenn wir wollen, daß Pfingsten nicht zu einem einfachen Ritus oder einer schönen Erinnerung erstarrt, sondern ein jetziges Heilsgeschehen wird, dann müssen wir uns in die Lage versetzen, Gottes Gabe zu empfangen – durch das Hören seines Wortes. Damit Pfingsten in unserer Zeit neu Wirklichkeit wird, muß die Kirche vielleicht weniger aktivistisch und betender werden...“
„So wie es eine Luftverschmutzung gibt, gibt es auch eine des Herzens und des Geistes, die die spirituelle Existenz vergiftet. Und wie man sich nicht mit Giften in der Luft zufrieden geben darf, darf man sich auch nicht mit einer Verschmutzung  des  Geistes  zufriedengeben! Wie schnell gewöhnt man sich doch an so vieles, was den Geist und das Herz in unseren Gesellschaften vergiftet: zum Beispiel Bilder, die die Lust, die Gewalt oder die Verachtung von Mann und Frau spektakulär vorführen. Das ist eben Freiheit, heißt es dann – ohne daran zu denken, dass das alles den Geist vor allem der jungen Generationen vergiftet und schließlich auch die Freiheit selbst einschränkt. Das Bild vom Herabkommen des Heiligen Geistes im Sturm an Pfingsten läßt uns hingegen daran denken, wie wertvoll es ist, reine Luft zu atmen – mit den Lungen, aber auch mit dem Herzen!“(NL Radio Vatikan, 31.05.2009). --      Konkrete Quellen der geistigen und seelischen Verschmutzung, die der Papst nicht öffentlich zu nennen wagt: Verleumdung anderer als Folge von Missgunst, Neid und  Hass; ferner Propaganda und Indoktrination durch die Medien; Lügen der Politiker . . . [GH].

08.04.2009:  DAS LANGE WARTEN HAT EIN ENDE !  Trier/Rom:  Dr. Stephan Ackermann ist der neue Bischof von Trier  -  Amtseinführung am 24. Mai
Zum neuen Bischof von Trier hat Papst Benedikt XVI. den Trierer Weihbischof Dr. Stephan Ackermann (46) ernannt. Dompropst Prälat Werner Rössel hat die Ernennung am 8. April im Trierer Dom am Ende der Chrisam-Messe bekannt gegeben. Zeitgleich wurde die Ernennung auch in Rom verkündet. Stephan Ackermann folgt als Bischof von Trier auf Reinhard Marx, der seit Februar des vergangenen Jahres Erzbischof von München und Freising ist. Dompropst Rössel gratulierte dem künftigen Bischof von Trier – auch im Namen aller Gläubigen der Diözese: „Der heutige Tag ist ein großer Tag für unser Bistum." Die im Dom versammelten Gottesdienstbesucher schlossen sich den Glückwünschen des Dompropstes mit spontanem Beifall an.

Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm hat verfügt, dass aus Anlass der Ernennung des neuen Bischofs in allen Kirchen im Bistum Trier am Ostersonntag 15 Minuten lang die Glocken geläutet werden. Die Trierer Domglocken verkündeten die Ernennung bereits am Ende der heutigen Chrisam-Messe. Am Sonntag wird in den Gottesdiensten ein Schreiben von Diözesanadministrator Brahm und Dompropst Rössel verlesen werden. Am Ende der Heiligen Messen wird das „Te Deum" gesungen. Der neue Bischof von Trier wird am 24. Mai um 15 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes im Trierer Dom in sein Amt eingeführt werden. Bis zur Amtseinführung wird das Bistum weiter von Diözesanadministrator Robert Brahm geleitet.


Stephan Ackermann wurde am 20. März 1963 in Mayen geboren. 1981 trat er in das Priesterseminar in Trier ein. 1983 setzte er sein Theologiestudium in Rom fort, wo er 1987 zum Priester geweiht wurde und 1989 an der Päpstlichen Universität Gregoriana das Lizentiat in Theologie erwarb. Anschließend war er bis 1991 als Kaplan in Bad Breisig (Niederbreisig und Oberbreisig) tätig. Im Herbst 1991 übernahm er das Amt des Subregens am Trierer Priesterseminar. Von dieser Tätigkeit wurde er im Sommer 1998 zur Fertigstellung seiner Doktorarbeit im Fach Katholische Dogmatik freigestellt. Im April 1999 ernannte ihn der damalige Trierer Bischof Dr. Hermann Josef Spital zum Regens der Priesterausbildungsstätte St. Lambert. Im Jahr 2000 wurde er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt im Fachbereich Dogmatik zum Doktor der Theologie promoviert. Seine Doktorarbeit trägt den Titel „Kirche als Person".

Papst Benedikt XVI. verlieh Stephan Ackermann im November 2005 den Titel „Ehrenkaplan seiner Heiligkeit" ("Monsignore"). Am 14. März 2006 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof im Bistum Trier ernannt. Seitdem war er in der ältesten Diözese Deutschlands vor allem für die Visitationen und Firmungen im Visitationsbezirk Trier zuständig. Stephan Ackermann ist Mitglied der Kommission Weltkirche und der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz. Im März 2008 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Kommission „Justitia et Pax" gewählt. Deren Aufgabe ist die Förderung von Entwicklung, Menschenrechten und Frieden.


Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bistum-trier.de

Downloads:
Portrait Bischof Dr. Stephan Ackermann
(Newsletter Bistum Trier, 08.04.2009).

 
27.03.2009  Berlin: Papst-Schelte
Merkel sieht keinen Grund für eine Entschuldigung.
Kanzlerin
Merkel hat genug von der Debatte über ihre umstrittene Papst-Kritik. Eine erneute Stellungsnahme oder gar – wie von Kardinal Meisner gefordert – eine Entschuldigung lehnt sie ab. (Focus Online 27.03.2009).--                                                             Wer schon nicht weiß, was er tut, wie soll der Einsicht haben in Recht oder Unrecht dessen, was er tut oder sagt? Von einem Protestanten, der Opfer der leider bis heute andauernden Polemik (Konfirmandenunterricht!) gegen die katholische Kirche ist und insbesondere das "Papsttum, vom Teufel gestiftet", wie Martin Luther sich auszudrücken beliebte (und Schlimmeres!), und noch dazu aus einem evangelischen Pfarrhaus in der DDR stammt, kann man wohl nichts anderes erwarten. Und dann ruft sie den Papst zu einem Gespräch auch noch an, als wäre der ihr irgendeine Rechenschaft schuldig, und das auch noch an einem Sonntag!!.  Schlimmer geht nimmer! Deutschland hat Besseres verdient. Bald ist Wahl!

23.01.2009  Vatican goes YouTube
Papst Benedikt XVI. zeigt sich ab sofort regelmäßig auf YouTube. Seit diesem Freitag ist der Vatikan mit einem eigenen Kanal auf
YouTube vertreten, der weltweit führenden Onlinevideo-Plattform mit Millionen Nutzern aus aller Welt. Der offizielle Vatikan-Kanal wird täglich Nachrichtenbeiträge über die Aktivitäten des Papstes und das Geschehen im Vatikan zeigen – unterlegt mit Audio-Inhalten und Texten in Englisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch. Sein Debüt feierte der Kanal auf einer Pressekonferenz in der Sala Stampa des Heiligen Stuhls in Rom.
Die Nachrichtenclips werden eine Länge von bis zu zwei Minuten haben und jeden Tag produziert. Neuigkeiten über die Geschehnisse im Vatikan werden mit Material vom Fernsehzentrum des Vatikans (CTV) sowie von Journalisten und dem Internetteam von Radio Vatikan (RV) unterlegt. Die Übersetzung in die verschiedenen Sprachen leistet derzeit der katholische Nachrichtendienst H2Onews, der über das alltägliche Geschehen in der Kirche berichtet. Zu Großereignissen sollen auch umfassendere Beiträge im Originalton verbreitet werden.
Zur Eröffnung der neuen Kommunikationsplattform sind erste Videos von Papst Benedikt XVI. zu sehen, darunter die Weihnachtsbotschaft, die Neujahrsansprache an die Diplomaten oder der Besuch Benedikts XVI. bei Radio Vatikan.

Die Medienbotschaft des Papstes wird traditionell zum Fest des Heiligen Franz von Sales vorgestellt, die Kirche gedenkt am 24. Januar des Patrons der Journalisten. Die Botschaft gilt für den katholischen Weltmedientag, der der in den meisten Ländern am Sonntag vor Pfingsten begangen wird. - Papst Benedikt XVI. selbst schreibt übrigens alles mit der Hand, er nutzt (noch) keinen Computer. (rv)(NL Radio Vatiklan, 23.01.2009).

23.01.2009  Auf der Videoplattform YouTube gibt es seit heute einen eigenen Bereich für Papst Benedikt XVI.
Auf diesem Kanal sollen dem Nutzer Texte und Videos von Papstreden wie auch Nachrichten rund um den Pontifex zur Verfügung stehen.
An der Erstellung des Kanals werden sich auch das Vatikan TV Center und Radio Vatikan beteiligen. Die Pressestelle des Vatikans bestätigte diese Meldung bereits und kündigte weitere Informationen an.
Viele Vertreter der Kirche sind davon überzeugt, dass die moderne Technik in der heutigen Zeit unerlässlich sei, um die Frohe Botschaft zu verbreiten. Schon unter Papst Johannes Paul II. hatte der Vatikan begonnen, päpstliche Lehren und Veröffentlichungen auf seine Website zu stellen. (kath.de - Die Woche, 23.01.2009).

17.01.2009  Großbritannien:
Ein christlicher Busfahrer aus Southampton weigert sich, einen Linienbus mit einem atheistischen Slogan zu fahren.
Wie die britische BBC am Freitag meldete, sah Ron Heather bei Dienstantritt die Aufschrift „Es gibt vermutlich keinen Gott. Mach dir keine Sorgen und genieß dein Leben“ auf seinem Bus. Seinen Vorgesetzten sagte er daraufhin, er könne diesen Bus nicht fahren, und verließ den Dienst. Der Vorfall trug sich bereits am vergangenen Samstag zu. Am Montag einigte sich Heather laut BBC mit seinem Arbeitgeber, dass er nur dann einen Bus mit dem Atheisten-Slogan fahren müsse, wenn kein anderer verfügbar sei. In Großbritannien sind gegenwärtig 800 solcher „Atheisten-Busse“ im Einsatz. Die Werbeaktion auf den öffentlichen Verkehrsmitteln geht auf die Atheistin Ariane Sherine zurück, die dabei von der British Humanist Association und „Gotteswahn“-Schriftsteller Richard Dawkins unterstützt wurde. Die Kampagne läuft in England, Schottland und Wales, hat sich inzwischen aber auch schon auf andere europäische Länder wie Spanien ausgebreitet.                             Nach Zeitungsberichten haben sich auch in der italienischen Stadt Genua mehrere Busfahrer geweigert, einen Bus mit Atheismus-Werbung zu lenken. (kna)(NL Radio Vatikan, 17.01.2009).

10.01.2009  Nahost:
Die Schwestern der „Gemeinschaft des Rosenkranzes“ haben am Freitag ihr Haus in Gaza aus Sicherheitsgründen geräumt.
Wie die Nachrichtenagentur „SIR” berichtet, wurden sowohl das Haus als auch die von den Schwestern betriebene und nunmehr geschlossene Schule von den Bomben beschädigt. Vor der Evakuierung hatten die Schwestern berichtet, es sei kaum noch möglich, die Familien aus der Umgebung zu besuchen, um sich ein Bild von deren Lage zu machen. Die Bevölkerung des Gazastreifens verlässt kaum noch ihre Häuser und hat aufgrund der erhöhten Preise Schwierigkeiten, lebensnotwendige Güter zu erwerben. Die Hilfslieferungen erreichen das Krisengebiet nur unter größten Schwierigkeiten. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.01.2009).


10.01.2009  Malaysia:
Das katholische Wochenblatt „Herald” darf wieder auf malayisch publizieren, jedoch ohne den Namen „Allah” zu verwenden.
Das hat die Regierung des Landes gestern entschieden, nachdem sie die Publikation der Zeitschrift in der vergangenen Woche verboten hatte. Hintergrund ist die seit Monaten andauernde Kontroverse um die Verwendung des Begriffs „Allah” durch ein nicht-muslimisches Informationsmedium. Die Vertreter des „Herald” hatten zuvor Einspruch gegen die Zensur des Begriffs eingelegt und darauf verwiesen, dass in der Landessprache kein anderes Wort für Gott existiere. Bis zur Verkündung des Urteilsspruchs will die Zeitung die Vorgaben der Regierung akzeptieren. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.-01.2009).

07.01.2009  Köln:  Der Erzbischof von Paris, André Vingt-Trois, hat am Schrein der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom zu einem neuen Verständnis von Mission in Europa aufgerufen.
„Heute geht es nicht mehr allein darum, die fünf Kontinente zu durchstreifen, um Christus zu verkünden. Wir leben inzwischen zusammen mit einem großen Anteil aller Völker in unserer unmittelbaren Umgebung. Heute ist es nicht mehr Europa, das sich zu den Völkern begibt - die Völker kommen nach Europa.“
Vor allem die Tatsache, dass viele Muslime jetzt in Europa lebten, ist eine Herausforderung an unser Christentum, so der Pariser Oberhirte.
„Für viele ist es die erste Begegnung mit dem Christentum und mit den Christen. Welches Bild geben wir durch unsere Lebensweise von Christus und vom Evangelium?"
Das Christentum im heutigen Europa müsse sich ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen, so Kardinal Vingt-Trois, der auch Vorsitzender der  französischen Bischofskonferenz ist:
„Wie steht es um unseren Glauben an Gott, wenn wir nicht mehr fähig sind, den zehn Geboten jenes Bundes treu zu bleiben, an dem wir mit unseren jüdischen Brüdern Anteil haben? Wie leben wir die Achtung vor Gott, wenn wir nicht mehr fähig sind, den Tag des Herrn zu achten und ihn zu heiligen in unserer Teilnahme an der Eucharistie? Wie steht es um unseren Glauben an das Wort Gottes, wenn wir nicht mehr willens sind, den Schatz, den wir empfangen haben, an die kommenden Generationen weiterzugeben? Wie steht es um unseren Glauben an den Schöpfergott, wenn wir seine Geschöpfe missachten, indem wir sie zu Objekten der Lust oder wissenschaftlicher Manipulationen machen?” (rv/domradio) (nach NL Radio Vatikan, 07.01.2009).

02.01.2009  Malaysia:
Wegen des Streits um den Gebrauch des Wortes „Allah” für Gott muss die katholische Kirche Malaysias Einschränkungen hinnehmen.
Ihre Zeitschrift „The Herald” darf vorerst nicht mehr in malaysischer Sprache erscheinen, wie Chefredakteur Lawrence Andrew am Freitag auf Anfrage bestätigte. Das Verbot, das in der Jahreslizenz für die Publikation enthalten ist, gilt demnach bis zum Abschluss eines Gerichtsverfahrens. Dieses soll klären, ob der „Herald” in seiner Bahasa-Malaysia-Ausgabe „Allah” als Übersetzung für den Begriff „Gott” verwenden darf. Ein Urteil wird im Februar erwartet. - Die katholische Kirche hatte Klage eingereicht, nachdem die Regierung dem „Herald” ein „Allah-Verbot” erteilt hatte. Der Begriff dürfe nur von Muslimen verwendet werden, lautete die Begründung. Die Kirche argumentiert dagegen, „Allah” sei das in der Amtssprache Bahasa Malaysia gebräuchliche Wort für Gott und werde auch in der amtssprachlichen Bibel so verwandt. In ihren Publikationen in anderen Sprachen verwendet die Kirche dagegen nicht den Namen „Allah” für Gott. Der „Herald” veröffentlicht in Englisch, Chinesisch, Tamilisch und Bahasa Malaysia. (kna)(NL Radio Vatikan, 02.01.2009).
So weit sind wir gekommen! Da muss tatsächlich der islamische Staat den Katholiken Malaysias auf die Sprünge helfen, dass der Allah des Korans nicht der Gott des Neuen Testamentes ist und sein kann! [GH].

27.12.2008  Deutschland:
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, ist an diesem Samstag zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Geseke ernannt worden.
Er feierte am Nachmittag vor Ort einen Festgottesdienst und im Anschluss sprach er zu den Bewohnern seiner westfälischen Geburtsstadt. Marx habe die Stadt über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht und stets guten Kontakt zu den örtlichen Vereinen und Institutionen gehalten, so die Begründung für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.12.2008).

20.12.2008  Vereinte Nationen:
Religionen dürfen nicht öffentlich in Verruf gebracht werden.
Das hat die UNO in einer Resolution erklärt, die am vergangenen Freitag verabschiedet worden ist. Weiter hat sie die Regierungen der Staaten dazu aufgerufen, sich gegen Hass, Diskriminierung und das Schüren von Angst einzusetzen. Mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung gehe auch eine hohe Verantwortung einher, die gewisse Grenzen setzen müsse, so die Vereinten Nationen. (apic) (NL Radio Vatikan, 20.12.2008).

12.12.2008  Deutschland/Vatikan:
Erstmals wurden zwei Weihnachtsmarken gemeinsam von Deutschland und dem Vatikan herausgegeben.
Ein Teil des Erlöses der Postwertzeichen wird der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege zugute kommen. Die beiden Briefmarken zeigen jeweils ein Jesus-Bildnis des Renaissance-Künstlers Albrecht Dürer und des Italieners Raffaello Santi. (zenit) (NL Radio Vatikan, 12.12.2008).

24.11.2008  Rom:                                                      Roms Oberrabbiner Riccardo di Segni hat die Absage von Papst Benedikt XVI. an einen interreligiösen Dialog über Glaubensinhalte begrüßt. Man müsse dem Papst für seine Klarstellung danken, sagte di Segni der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Montag). Jede Religion habe unüberschreitbare Grenzen, die respektiert werden müssten. Ein Dialog auf theologischer Ebene sei nicht möglich. Andernfalls erzeuge man nur Missverständnisse und eine „kontraproduktive Rhetorik“, so der Rabbiner. – Benedikt XVI. hatte in einem Vorwort für ein am Dienstag erscheinendes Buch des ehemaligen italienischen Senatspräsidenten und Philosophieprofessors Marcello Pera geschrieben, ein interreligiöser Dialog „im engen Sinn des Wortes“ sei nicht möglich, „ohne den eigenen Glauben in Klammern zu setzen“. Auch der Begriff Multikulturalität besitze eine „innere Widersprüchlichkeit“ und sei politisch wie kulturell nicht umsetzbar. (kna)(NL Radio Vatikan, 24.11.2008).

22.11.2008  Nordkorea:                                      Erstmals ein offizieller Missionar im Land
Es ist eine Premiere für die katholische Kirche in Nordkorea: Erstmals wird seit der Machtübernahme der kommunistischen Partei ein katholischer Priester offiziell in das Land reisen. Es handelt sich um den Franziskanerbruder Paul Kim Kwon-soon. Er wird Ende dieses Monats nach Pjöngjang reisen und dort ein Hilfszentrum eröffnen. Damit möchte die katholische Kirche ein wichtiges Zeichen setzen in dem Land, das an einer schweren Hungerskatastrophe und Armut leidet. Der Generalminister der Franziskaner, Bruder José Rodriguez Carballo, betont gegenüber Radio Vatikan, dass in Nord-Korea weitere Hilfsmaßnahmen notwendig wären.

„Dennoch glaube ich, dass größere Schritte erst einmal mit solchen kleinen Schritten gegangen werden müssen. Die Mission von Bruder Paul ist ein wichtiges Zeichen. Man kann sogar sagen, dass es ein prophetisches Zeichen ist. Denn nach 60 Jahren öffnet Nordkorea wieder seine Türen für die katholische Kirche – wenn auch nur ganz wenig. Ich bin aber trotzdem sehr zufrieden, weil wir dort hingehen, um ein Friedenszeichen zu setzen.”
Sind Christen im Süden Koreas mittlerweile ein akzeptierter Bestandteil der traditionell buddhistisch und konfuzianisch orientierten Gesellschaft, landen sie im Norden allein aufgrund ihres Glaubens zu Tausenden in den gefürchteten Arbeitslagern, wo sie sich unter unvorstellbar grausamen Bedingungen zu Tode schuften. Wird sich das nun ändern? Dazu der Obere der Franziskaner, Bruder José Rodriguez Carballo:

„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was sich ändern wird. Bruder Paul wird dort vorerst rund 1.500 Arbeiter betreuen und vor allem für ihre Ernährung sorgen. Auch wird er die medizinische Versorgung sicherstellen. Das passt sehr gut zu unserer Berufung. Denn wir möchten vor allem für die Schwächsten in der Gesellschaft dasein. Deshalb glaube ich auch, dass im Augenblick für die katholische Kirche in Nordkorea vor allem ihre Präsenz dort wichtig ist.” (rv) (NL Radio Vatikan, 22.11.2008).

21.11.2008  Vatikan:                                               Der Vatikan weiht am Mittwoch seine deutsche Solarstrom-Anlage ein. Ein Bonner Unternehmen hatte die aus Sachsen stammenden Photovoltaik-Module in den vergangenen Wochen auf dem Dach der Audienzhalle montiert. Die fußballfeldgroße Anlage soll künftig bis zu 300 Megawattstunden jährlich erzeugen; damit will der Vatikanstaat die Entstehung von 225 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid verhindern. Laut Mitteilung aus dem Vatikan nimmt an dem Festakt neben Kardinal Giovanni Lajolo als Regierungschef des Vatikanstaates auch der italienische Physik-Nobelpreisträger Carlo Rubbia teil. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.11.2008).

18.11.2008  Vatikan/Vereinigte Staaten:
Der amerikanische Kurienkardinal James Francis Stafford hat scharfe Kritik am designierten US-Präsidenten Barack Obama geübt.
Amerika erlebe derzeit ein „kulturelles Erdbeben”. Obama trete aggressiv, spaltend und apokalyptisch auf, so der Leiter eines vatikanischen Gerichtshofs bei einem Vortrag in Washington. Er fürchte nun einen Niedergang des Respekts vor dem Wert des Lebens. Stafford sagte, die Zukunft unter Obama werde der Agonie Jesu im Garten Gethsemane gleichen. Staffords Äußerungen sind die bisher schärfsten eines Vatikanvertreters seit den Präsidentenwahlen vom 4. November. (cna) (NL Radio Vatikan, 18.11.2008).

04.11.2008  Vatikan/Großbritannien:            Erzbischof Ravasi kritisiert Abschaffung von Weihnachten in der Stadt Oxford
„Lichterfest“ statt Weihnachten: Die englische Gemeinde Oxford hat beschlossen, künftig nicht mehr öffentlich das christliche Fest zu feiern, um andere Religionsgemeinschaften nicht zu verletzen. So lautet die offizielle Begründung des Beschlusses. Deshalb soll künftig am 25. Dezember das winterliche „Lichterfest“ gefeiert werden. Eine „kontraproduktive Entscheidung“ - findet der Kultur-Minister des Vatikans, Erzbischof Gianfranco Ravasi.
„Man hat den Eindruck, dass in Oxford der Dialog mit den Religionsgemeinschaften umgangen werden sollte, und das bewusst. Dort ist man meiner Meinung nach zu weit gegangen, indem man nämlich die eigene Identität verleugnet. Es ist eine bewusste Verneinung der eigenen Geschichte und die Entreißung der Wurzeln der eigenen Kultur. Es ist aber auch kennzeichnend für die gegenwärtige Kultur, dass sie nur oberflächlich ist.“
Auch Juden und Muslime haben mittlerweile in Oxford gegen den Beschluss protestiert.
„Das zeigt, dass es sich nicht um ein interreligiöses Problem handelt. Wir befinden uns alle im selben Boot. Denn auch Juden und Muslime wollen nicht, dass man ihre Feste streicht und durch unpassende Feierlichkeiten ersetzt. Die Festtage sind aber wichtig, um auf das hinzuweisen, was uns ausmacht – nämlich unser Sein. Für Europa bedeutet das, dass man die christlichen Feiertage achtet.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 04.11.2008)

07.10.2008  China:
Die Zahl der Christen liegt in der Volksrepublik jetzt höher als die Zahl der Mitglieder in der Kommunistischen Partei.
Das behaupten zumindest statistische Forschungszentren in den USA. Sie beziffern die Zahl der chinesischen Christen auf ca. 130 Millionen. Die Kommunistische Partei, die seit 1949 in China an der Macht ist, kommt hingegen nur auf 74 Millionen Mitglieder. Das Regime in Peking setzt dagegen die Zahl der Christen weit niedriger an: Sie spricht von 21 Millionen. Davon gehörten 16 Millionen zur regime-nahen Protestantischen Vereinigung und fünf Millionen zu ihrem katholischen Gegenstück. (agi) (NL Radio Vatikan, 07.10.2008).

06.10.2008  Russland/Deutschland:
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat die Rolle des Petersburger Dialogs für die deutsch-russischen Kirchenkontakte gewürdigt.
Die Gespräche trügen zu einer „weiteren Vertiefung der zwischenkirchlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland“ bei, sagte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz anlässlich der jüngsten Dialogrunde in der vergangenen Woche in Sankt Petersburg. Beim Petersburger Dialog kommen seit dem Jahr 2001 deutsche und russische Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kirchen und Gesellschaft zu Gesprächen zusammen. Ziel ist es, das Vertrauen zwischen beiden Ländern zu stärken. Am jüngsten Treffen vom 30. September bis 2. Oktober nahmen auch Russlands Präsident Dimitri Medwedew und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil. Die Arbeitsgruppe „Kirchen in Europa“ befasste sich mit den Themen Migration, Generationengerechtigkeit und Familie. Der Gruppe gehören jeweils neun Kirchenvertreter aus beiden Ländern an. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.10.2008).

28.09.2008  Frankreich:                                Französische Schüler würden gerne Religionsunterricht haben. Das ist eines der Ergebnisse einer von der Zeitschrift „La Croix“ veröffentlichten Umfrage. 68 Prozent wünschen sich mehr Informationen über Religionen, 70 Prozent glauben, dass Religionsunterricht zum guten Zusammenleben beiträgt und 57 Prozent, dass man durch Religionsunterricht das politische Tagesgeschehen besser einordnen könne. 78 Prozent der Schüler finden, es sollte möglich sein, „diskrete“ Zeichen der Religionszugehörigkeit in der Schule zu tragen. – Die Ergebnisse sind Teil einer gesamteuropäischen Meinungsumfrage unter 14- bis 16-jährigen Schülern. (apic) (NL Radio Vatikan, 28.09.2008).

25.09.2008  Großbritannien:
Die britische Labour-Regierung will einem Pressebericht zufolge nach 307 Jahren der Diskriminierung Katholiken
wieder zur Thronfolge zulassen. Wie die Tageszeitung „The Guardian“ (Donnerstag) berichtet, ist der Vorschlag Teil einer geplanten Verfassungsreform von Premierminister Gordon Brown. Sie solle nach der kommenden Parlamentswahl beraten werden. Laut einem Gesetz von 1701 sind Katholiken sowie mit Katholiken Verheiratete automatisch von der Thronfolge ausgeschlossen. Die Aufhebung des so genannten „Act of Settlement“ ist ein lange verfochtenes Anliegen der katholischen Kirche. Beendet werden soll laut „Guardian“ auch die traditionelle Bevorzugung männlichen Nachwuchses bei der Thronfolge. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.09.2008).

27.08.2008   Deutschland
Der katholische Medienexperte Erwin Müller-Ruckwitt hat die deutschen Diözesen zum Schulterschluss für die Gründung eines kirchlichen Fernsehsenders aufgerufen.          
„Das kann kein Bistum alleine stemmen”, sagte der scheidende Direktor der Hauptabteilung Bildung und Medien der Katholischen Nachrichtenagentur. Der Sender müsse so interessant und breit angelegt sein, dass er unter Hunderten von Sendern nicht zufällig angezappt, sondern bewusst eingeschaltet werde. Nach seiner Auffassung sollten die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) und der „Rheinische Merkur” als „redaktionelle Kompetenzzentren” in die Senderarbeit einbezogen werden: „Diesen Sachverstand sollten wir nutzen.” Ein aus Amerika importiertes Programmprofil könne kein Vorbild sein. Das gelte auch für deutsche Beispiele wie Bibel-TV und K-TV. Außerdem sei zu klären, ob alle 27 Bistümer die Trägerschaft eines solchen Senders übernehmen könnten oder „nach dem Stellvertreterprinzip” einige große Diözesen „mit Medientradition”, gemeinsam mit dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD). (kna) (NL Radio Vatikan, 27.08.2009).  -  Man darf gespannt sein, was das werden wird [GH].

12.08.2008  Indien
Im südlichen Bundesstaat Kerala, in dem es viele Christen gibt, wenden sich die Bischöfe gegen einen Gesetzentwurf, der die kinderreichen Familien benachteiligen würde.
„Wir werden auf allen Ebenen protestieren, damit dieser Gesetzentwurf nicht angenommen wird“. Das sagte der syro-malabarische Erzbischof von Trichur, Andrew Thazhath. Der Gesetzentwurf verletze die Verfassung. Allen Ernstes werde vorgeschlagen, dass Ehepaare, die ein drittes Kind haben, umgerechnet 238 Dollar Strafe zahlen müssen. Familien mit mehr als zwei Kindern würden keinen Zugang mehr zum Gratis-Unterricht in den Schulen und zur Gratis-Behandlung in Krankenhäusern haben. (kap) (NL Radio Vatikan, 12.08.2008).

16.07.2008  Deutschland:
Der Herder-Verlag gibt die Schriften Joseph Ratzingers (Papst Benedikts XVI.) neu heraus.
Pro Jahr werden zwei bis drei Bände erscheinen, so dass die Ausgabe in etwa sechs Jahren abgeschlossen sein wird. Als erstes erscheint Band 11: „Theologie der Liturgie. Die sakramentale Begründung christlicher Existenz”. Mehr Informationen unter www.herder.de. (pm) (NL Rdio Vatikan, 16.07.2008).

11.07.008  Schweiz/Europäische Union:
Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCCEE) mit Sitz in St. Gallen hat seine
Website überarbeitet und neu gestaltet. Dort sind Informationen über die aktuellen Aktivitäten des Rates zu finden. Gleichzeitig sind zahlreiche Textdokumente zu den verschiedenen Arbeitsfeldern des Rates abrufbar. Es sind dies derzeit die Bereiche Umwelt, Buddhismus, Katechese, Ökumene, Europa/Afrika, Islam, soziale Kommunikationsmittel, Migration, Schule, Universität und Berufungen. Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen wird gegenwärtig vom ungarischen Kardinal Peter Erdö (Budapest) präsidiert. Das Sekretariat befindet sich in St. Gallen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 11.07.2008).

01.07.2008  Weltjugendtag Australien:
In Sydney sorgen weitreichende Sondervollmachten der Polizei für den Weltjugendtag (WJT) für Empörung.
Wie am Dienstag bekannt wurde, ermächtigt eine Sonderverordnung der Regierung von New South Wales die Sicherheitskräfte, Weltjugendtags-teilnehmer, die „Ärger” verursachen, festzunehmen und mit umgerechnet 3.300 Euro Geldstrafe zu belegen. Der Begriff „Ärger” ist in der Verordnung allerdings nicht genauer definiert. Bürgerrechtler und Anwälte kritisieren die vage Formulierung. Dadurch könnten WJT-Teilnehmer und Kritiker des Ereignisses zu Opfern polizeilicher Willkür werden. Die Verordnung erlaubt der Polizei auch die Durchsuchung von Personen an Ort und Stelle. Die Präsidentin der Anwaltskammer von New South Wales, Anna Katzmann, nannte die Sondervollmachten „unnötig und widerwärtig”. Der Bürgerrechtler Cameron Murphy sprach von einer potenziellen Quelle für Konflikte zwischen WJT-Teilnehmern und Polizei. Eine Parlaments-abgeordnete spottete, Exhibitionisten würden geringer bestraft.                                                                     Die WJT-Organisatoren distanzierten sich von den Vollmachten. Sie hätten die Regierung „nicht gebeten, der Polizei für den WJT Sonderrechte einzuräumen”. (kna) (NL Radio Vaatikan, 01.07.2008).

18.06.2008  Augsburg:
Der Augsburger Bischof Walter Mixa und der Geschäftsführer der diözesanen Mediengruppe, Dirk Hermann Voß, haben an diesem Dienstag den Startschuss für das Internet-Fernseh-Portal „katholisch1” gegeben. Hinter dem Projekt steht die Augsburger Mediengruppe Sankt Ulrich Verlag. Unter www.katholisch1.tv ist das gleichnamige TV- Nachrichten-Magazin nun auch rund um die Uhr online zu sehen. Pro Tag werden zwei Sendungen produziert: Nach den Nachrichtensendungen folgt eine „Lesetippsendung für Christen”. Bischof Mixa betonte, das neue Angebot solle kirchlich interessierten Zuschauern eine zuverlässige Informationsquelle im Zukunftsmedium Internet bieten. (pm) (NL Radio Vatikan, 18.06.2008).

02.06.2008  Vatikan/Italien:
Im Frühling 2010 darf das Turiner Grabtuch erneut zur öffentlichen Verehrung ausgestellt werden.
22.03.2008  Russland: Michail Gorbatschow hat sich öffentlich als Christ zu erkennen gegeben.         
[siehe dazu Dementi vom 24.03.2008, ??]
 
Das berichteten mehrere LondonerTageszeitungen. Der frühere General- sekretär des Zentral- komitees der Kommu- nistischen Partei und letzter Präsident der Sowjetunion besuchte am 19. März mit seiner Tochter das italienische Assisi und betete dort etwa eine halbe Stunde lang auf Knien am Grab des Heiligen Franz von Assisi. Beobachter vermuten seit längerem, dass Gorbatschow insgeheim gläubig sei. So habe der frühere US-Präsident Ronald Reagan engen Beratern anvertraut, dass Gorbatschow Christ sei, dies aber geheim halten wolle, berichtet die Zeitung „The Telegraph”. Durch Franz von Assisi sei er zur Kirche gekommen; deshalb sei es wichtig, dass er dessen Grab besuche, erklärte Gorbatschow den Presseberichten zufolge. – Der frühere KP-Chef hatte als Kind die russisch-orthodoxe Taufe empfangen. Seine Eltern waren ebenso Christen wie seine 1999 verstorbene Ehefrau Raissa. 1989 war Gorbatschow mit Papst Johannes Paul II. im Vatikan zusammengetroffen. (idea) (NL Radio Vatikan, 22.03.2008).

16.03.2008  Vatikan: 
Dramatischer Irak-Appell von Papst Benedikt XVI

02.01.2008  Deutschland: Sternsingeraktion Vor dem Kaiserdom in Speyer ist an diesem Mittwoch- vormittag der Start- schuss zur 50. Aktion Dreikönigssingen gefallen. Bei der Auftaktveranstaltung waren rund 2.000 Sternsinger anwesend. Neben den kleinen Königen aus dem gastgebenden Bistum sind Sternsingerdelegationen aus 13 weiteren Diözesen zur Eröffnung der Jubiläumsaktion angereist, unter anderem aus den Bistümern Hamburg, Paderborn sowie München und Freising. Nach der Auftaktveranstaltung zogen die Kinder zu verschiedenen Bildungseinrichtungen und Kirchen in der Speyerer Innenstadt, wo bis zum frühen Nachmittag verschiedene Workshops auf dem Programm standen. In den kommenden Tagen werden bundesweit rund 500.000 Sternsinger in beinahe allen 12.500 katholischen Pfarrgemeinden Deutschlands von Tür zu Tür ziehen, den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus” an die Hauseingänge schreiben und Spenden für Not leidende Kinder in aller Welt sammeln. (pm) (NL Radio Vatikan 02.01.2008).


01.01.2008  Vatikan:  40. Welttag des Friedens  -
40 Jahre Friedens-Botschaften der Päpste


Der erste Januar ist auch Welttag des Friedens – und zwar seit genau vierzig Jahren. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi erzählt, wie alles anfing.
„Im Dezember 1967 wollte Papst Paul VI. den Wunsch der Völker und Regierungen, der internationalen Organisationen und der politischen und sozialen Bewegungen aufnehmen, die den Frieden zu ihrem Ideal machen. Er veröffentlichte deshalb eine Friedensbotschaft „an alle Menschen guten Willens“ und rief sie dazu auf, zum Jahresbeginn einen „Tag des Friedens“ in der ganzen Welt zu feiern. Der Papst betonte dabei, das solle „nicht nur unsere, katholische“ Initiative sein – er wollte, dass „alle wahren Freunde des Friedens sich dem anschließen, als wäre es ihre eigene Idee, und dass sie sich dabei ohne Formzwang äußern“.
Die Welt war damals in zwei Blöcke geteilt, der Kalte Krieg in vollem Schwung. Zu einem wirklich umfassenden, also über die katholische Welt hinausreichenden Friedenstag ist der erste Januar zwar nicht geworden. Aber die Friedensmission der Päpste hat in diesen vier Jahrzehnten zu ihrer Form gefunden, so Jesuitenpater Lombardi.
„In vierzig Jahren haben die Päpste diese Botschaft des Friedens unter den verschiedensten Aspekten behandelt: von der Erziehung über Abrüstung und Völkerrecht bis zur Spiritualität des Rechts, zur Wirtschaft und zum Umweltschutz. Ein riesiger Corpus, ein großer Dienst an der Sache des Friedens.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 30.12.2007).


29.12.2007  Vereinigte Staaten:
Immer häufiger finden Archäologen Belege für das Leben Jesu im Heiligen Land. Darauf hat der US-amerikanische Theologieprofessor L. Scott Kellum vom Südöstlichen Baptistischen Theologischen Seminar in Wake Forest (Bundesstaat Nord Carolina) aufmerksam gemacht. Als Beispiel führte er unter anderem die Entdeckung des Hauses von Petrus in Kapharnaum an. Ferner gehörten dazu der Steinsarg des Hohenpriesters Kaiphas, der Jakobsbrunnen, der Teich Siloah, die mögliche Grabstätte des Lazarus sowie ein Fischerboot aus der Zeit Jesu, mit dem 13 Männer auf dem See Genesareth fahren konnten. Diese und zahlreiche andere Funde untermauern die Berichte der Evangelien, so Kellum. (idea) (NL Radio Vatikan, 29.12.2007).


22.12.2007  Großbritannien:

Der frühere britische Premierminister Tony Blair gehört nun der römisch-katholischen Kirche an. Sein Sprecher Matthew Doyle bestätigte der Nachrichtenagentur AFP britische Medienberichte, wonach Blair konvertiert sei. Blair ist am Freitagabend im Rahmen eines Gottesdienstes im kleinen Kreis vom Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, in die katholische Kirche aufgenommen worden. Weitere Angaben wollte er nicht machen. Bereits seit längerem war spekuliert worden, dass der 54-Jährige, der bislang der anglikanischen Staatskirche angehört hatte, zum katholischen Glauben übertreten wolle. Seine Ehefrau Cherie und seine vier Kinder sind katholisch. (afp) (NL Radio Vatikan, 22.12.2007).

 

21.12.2007  Irak:
In der südirakischen Stadt Basra findet in diesem Jahr kein Weihnachtsgottesdienst statt. In Basra befindet sich die wichtigste christliche Kirche des Landes. Die Gemeinde hat die Feier aus Angst abgesagt, radikale Islamisten könnten die Gläubigen auf ihrem Weg in die Kirche Mari angreifen. Das teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag mit. Drei Viertel der 2003 noch rund 5000 aramäisch-sprachigen Christen seien bereits aus Basra geflohen. Gerade in Basra werden die islamischen Regeln und Gesetze offenbar immer strenger ausgelegt, berichtete die Organisation. Presseberichten zufolge seien dort in den vergangenen Monaten mindestens 40 Frauen auf offener Straße getötet worden, weil sie gegen islamische Sitten verstoßen haben, unter ihnen auch viele Musliminnen. (pm) (NL Radio Vatikan, 21.12.2007).

 

16.12.2007  Umfrage zur Religiosität:

Wie hast du's mit der Religion?
Religion ist für die Deutschen wichtiger als bislang angenommen. Das hat eine internationale Studie der Bertelsmann-Stiftung ergeben. 70 Prozent der über 18-Jährigen gaben an, dass Religion für sie bedeutsam sei. Fast jeder Fünfte sagte, er sei tiefreligiös. Er besuche regelmäßig Gottesdienste, bete häufig und beschäftige sich intensiv mit religiösen Fragen.
Besonders viele Tiefreligiöse gibt es unter den Katholiken. Mit 27 Prozent sind es dort fast doppelt so viele wie in der evangelischen Kirche. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: Auch in den östlichen Bundesländern sind die Menschen religiöser, als oft vermutet wird. Zwar gehören mehr als zwei Drittel der Ostdeutschen (68 Prozent) keiner Religionsgemeinschaft an, während dieser Anteil im Westen nur bei 15 Prozent liegt. Allerdings sagten 44 Prozent der ostdeutschen Befragten, sehr oft, oft oder gelegentlich über religiöse Themen nachzudenken. 48 Prozent haben ein grundsätzliches Interesse an religiösen Fragen.
Ebenfalls aufschlussreich: Zwischen den Generationen gibt es nur wenige Unterschiede. Das Bild der religiösen Alten und der gottlosen Jugend ist der Studie nach nicht zu halten. Nur jeder Dritte der 18- bis 29-Jährigen ist nicht religiös. Hingegen glauben 41 Prozent von ihnen an Gott und an ein Weiterleben nach dem Tod. Dies sind mehr als in jeder anderen Altersstufe. Von den über 60-Jährigen gehen nur 18 Prozent mindestens einmal pro Woche in den Gottesdienst. Nur jeder Fünfte von ihnen bezeichnet sich selbst als religiös. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) glaubt dagegen, dass es kein Leben nach dem Tod gibt.
Im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung befragten die Forscher für den "Religionsmonitor 2008" rund 21.000 Menschen in 21 Ländern zu ihren religiösen Praktiken und Vorstellungen. Den höchsten Anteil Religiöser gibt es der Studie nach in Indien und Nigeria (99 Prozent). In den westlichen Ländern haben die USA die höchsten Werte. Dort sind 89 Prozent der Bevölkerung religiös, 62 Prozent sogar besonders religiös. Am schwächsten verbreitet ist der Glauben in Russland. Nur jeder zweite Russe ist religiös, nur sieben Prozent sind sehr religiös.
(idea) (NL Radio Vatikan, 16.12.2007).


16.12.2007  Papst weiht Altar in Stadtrandkirche
Auch heute noch trifft das Evangelium oft auf Unverständis oder Feindschaft. Das meinte Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag bei einem Pfarreibesuch. In einer neuen Kirche an der westlichen Peripherie von Rom weihte der Papst feierlich den Altar. Dabei rief er, ausgehend vom Beispiel der frühchristlichen Märtyrer, die Christen zu einem mutigen Glaubenszeugnis auf:
"Auch heute wird - wenn auch in ganz verschiedener Form - die christliche Botschaft angegriffen, und die Christen sind heute nicht weniger als in der Antike aufgerufen, Zeugnis von ihrer Hoffnung zu geben und der Welt Zeugnis von der Wahrheit des einen Retters und Erlösers zu geben. Wir müssen also in der Kenntnis und in der Liebe dessen wachsen, den wir in einigen Tagen in der Freude seines Weihnachtsfestes als Erlöser unserer Welt und Retter erwarten."
Bei der Papstmesse in der Pfarrei "Zu den Märtyrern der Via Portuense" konzelebrierte auch der Bischof von Fulda, Heinz-Josef Algermissen. Die zur Zeit von Kaiser Diokletian an der Via Portuense hingerichteten Christen gehören zu den Patronen seiner Bischofsstadt Fulda. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.12.2007)


12.12.2007  Wetzlar:  

Deutschland bekommt nach Bibel TV (Hamburg) einen weiteren christlichen Fernsehsender. Der Evangeliums-Rundfunk plant ab 2009 einen eigenen digitalen Radio- und Fernsehkanal. Das hat sein Direktor Jürgen Werth bei einer Sondersitzung des Trägervereins am Dienstag in Wetzlar bekannt gegeben. Bei dem Programm rund um die Uhr setze der Sender auf christliches Qualitätsfernsehen. Dazu sollen unter anderem Eigenproduktionen gezeigt werden, so Werth. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 12.12.2007)


03.12.2007  Indonesien:
Der Heilige Stuhl ist bei der UNO-Klimakonferenz als Beobachter vertreten. Der Apostolische Nuntius in Indonesien, Erzbischof Leopoldo Girelli, steht an der Spitze der vatikanischen Delegation. An den UN-Konferenzen, die an wechselnden Orten stattfinden, nehmen überwiegend jene Fachleute teil, die am besten mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut sind. (rv)
 

 

03.12.2007  Frankreich:
Am Samstag, dem 8. Dezember, beginnen in Lourdes die 150-Jahr-Feiern des südwestfranzösischen Marienerscheinungsortes. Papst Benedikt XVI. wird Lourdes im kommenden Jahr besuchen. Die Jubiläumsfeiern sollen nach Auskunft des Bischofs von Lourdes Jacques Perriers zeigen, dass das Christentum zukunftsfähig ist. Perrier betonte, fast von Anfang an sei Lourdes im Unterschied zu anderen Pilgerzielen ein internationales Phänomen gewesen. Inzwischen sei der französische Wallfahrtsort nach Jerusalem und Rom der drittwichtigste in der Welt. Bisher wurden in Lourdes 67 Wunderheilungen kirchlich anerkannt. Bereits am 6. Dezember eröffnet der Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum”, Kardinal Paul Josef Cordes, das 2. Internationale Treffen der „Hospitaliers”, die sich in Lourdes der Kranken annehmen. (apic)

 

03.12.2007  Priesterbruderschaft Pius X. in der Eifel                                                                           Die von Rom abgespaltene Priesterbruderschaft Pius X. hat das ehemalige Kloster Gut Reichenstein in der Eifel gekauft und will dort eine Gemeinschaft ansiedeln. Das kündigte der deutsche Distriktobere Franz Schmidberger am Montag an. Er freue sich über die Gründung eines „der Tradition der Kirche verpflichteten neuen Benediktinerklosters im inzwischen neuheidnischen Deutschland”. Die Besitzer von Gut Reichenstein hatte der Priesterbruderschaft die Gebäude im November na ch langen Verhandlungen verkauft. Das Gut liegt etwa 30 Kilometer südlich von Aachen auf dem Gemeindegebiet von Monschau. Bis zur Gründung in drei Jahren sollen sie renoviert werden. Die Gemeinschaft Pius X. war 1970 durch den später durch Rom exkommunizierten Traditionalisten-Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) gegründet worden. Um die Wiederaussöhnung mit den Lefebvristen kümmert sich die päpstliche Kommission „Ecclesia Dei”. (kna/pm) (Newsletter Radio Vatikan, 03.12.2007).  

16.05.2007:  Das Armutszeugnis "passend" zu Christi Himmelfahrt:
Die evangelische Pfarrerstochter und Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht keine Möglichkeit mehr, in die neue EU-Verfassung einen Gottesbezug aufzunehmen. Nach einem Treffen mit hochrangigen Repräsentanten der großen Weltreligionen sagte Merkel in Brüssel, sie könne in dieser Frage keine Hoffnungen machen. Während des deutschen Ratsvorsitzes müsse sie sich darauf konzentrieren, einen Ausweg aus der Verfassungskrise zu finden, um die EU handlungsfähig zu halten. Noch vor kurzem hatte die deutsche Kanzlerin eindeutig für einen Gottesbezug plädiert. (dw/rv) (Newsletter Radio Vatikan, 16.05.2007).


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Benedikt XVI. hat am Ende des heutigen Palmsonntags- gottesdienstes einen dramatischen Friedensappell für das irakische Volk lanciert. Er erinnerte an den vor einigen Tagen bei einer Entführung ums Leben gekommenen chaldäisch-katholischen Erzbischof von Mossul, Paulos Faraj Rahho.
„Sein schönes Zeugnis der Treue zu Christus, zur Kirche und den Menschen, die er trotz der zahlreichen Bedrohungen nicht im Stich lassen wollte, drängt mich zu einem lauten und sorgenvollen Hilferuf: Schluss mit den Massakern! Schluss mit der Gewalt! Schluss mit dem Hass im Irak! Und zugleich appelliere ich an das irakische Volk, das seit fünf Jahren unter den Folgen eines Krieges zu leiden hat, der das zivile und soziale Leben durcheinander gebracht hat: Geliebtes irakische Volk, erhebe dein Haupt, und baue vor allem du selbst das Leben deiner Nation wieder auf! Mögen die Versöhnung, die Vergebung, die Gerechtigkeit und der Respekt vor dem zivilen Leben der Stämme, Ethnien und religiösen Gruppen der solidarische Weg sein zum Frieden im Namen Gottes!“ (rv) (NL Radio Vatikan, 16.03.2008).


12.03.2008  Italien: Neuer Großmeister der Malteserritter gewählt
Der Malteser-Ritterorden hat einen neuen Großmeister: Die katholische Rittergemeinschaft wählte den 59-jährigen Briten Fra' Matthew Festing am Dienstag in Rom. Somit wird der britische Adlige Nachfolger von Fra' Andrew Bertie, der nach zwanzig Jahren an der Ordensspitze im Alter von 78 Jahren gestorben war. Festing ist der 79. Malteser-Großmeister in der 960-jährigen Geschichte des Ordens.
Der Malteserorden, dessen Ursprünge im 11. Jahrhundert in Jerusalem liegen, ist nach eigenen Angaben mit 12.500 Mitgliedern in 54 Ländern ständig präsent. Er unterhält als eigenständiges Völkerrechtssubjekt diplomatische Beziehungen zu 100 Staaten und hat Ständige Vertreter bei den Vereinten Nationen, der EU und weiteren internationalen Organisationen. Als seine Aufgabe nennt der Orden medizinische und soziale Projekte aus dem Geist christlicher Nächstenliebe. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 12.03.2008).


08.03.2008  Vatikan:
Der belgische Kardinal Godfried Danneels von Brüssel wird den Papst in Luxemburg vertreten.
Benedikt XVI. schickt ihn als seinen Sondergesandten Mitte Mai nach Luxemburg. Dort wird er an den Feiern zum 1350. Geburtstag des heiligen Willibrord teilnehmen (rv) (NL Radio Vatikan, 08.03.2008).

29.02.2008  Berlin:
Der Zentralrat der Juden erhält in Zukunft mehr staatliche Zuschüsse.
Die Bundesregierung und der Zentralrat einigten sich auf eine Verlängerung des 2003 abgeschlossenen Staatsvertrags. Mit dessen Unterzeichnung am kommenden Montag wird eine Anhebung der staatlichen Finanzhilfe von drei auf fünf Millionen Euro im Jahr beschlossen. Dieter Graumann, stellvertretender Präsident und Finanzdezernent des Zentralrates, beurteilte diesen Beschluss als „ganz großen Schritt“. Durch die Zuwanderung von rund 200.000 Juden aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion seit 1990 seien die organisatorischen Anforderungen an den Zentralrat viel größer geworden. Deshalb werde, wie mit der Bundesregierung verabredet, ein Großteil des zusätzlichen Geldes für eine Personalaufstockung verwendet werden. (faz) (NL Radio Vatikan, 29.02.2008).


08.02.2008  Rom:  Großmeister des Malteserordens am 7. Februar 2008 gestorben
Der Großmeister der Malteser ist tot. Fra' Andrew Bertie starb in der Nacht auf Freitag in einem römischen Krankenhaus. Bertie war 78 Jahre alt; er stand seit zwanzig Jahren an der Spitze des „Souveränen Ritterordens von Malta” mit dem Sitz in Rom. Papst Benedikt XVI. hat in einem Telegramm sein Beileid ausgedrückt; der Verstorbene habe sich durch seinen „Einsatz für die Ärmsten und durch seine Liebe zur Kirche” ausgezeichnet. Rom-Touristen kennen das berühmte Schlüsselloch auf dem Aventin, durch das man auf die Peterskuppel blicken kann. Was viele nicht wissen: Das Grundstück hinter diesem Schlüsselloch gehört einer der ältesten Institutionen des christlichen Abendlandes – dem Malteserorden nämlich. Er ist eine religiöse Laienbewegung, die um das Jahr 1050 in Palästina begann. Bis heute ist sie von adelig-ritterlichem Zuschnitt; sie hat 12.500 Mitglieder und noch viel mehr Freunde und Mitarbeiter, in deutschen Landen etwa den Malteser-Hilfsdienst. Schwerpunkt der Malteser ist auch heutzutage die Sorge für die Kranken. Der
Souveräne Hospiz-Ritterorden vom heiligen Johannes von Jerusalem, von Rhodos und Malta – so der volle Titel – ist gleichzeitig, völkerrechtlich gesehen, ein Staat ohne Territorium; er unterhält mit fast hundert Staaten richtiggehende diplomatische Beziehungen. Kirchenrechtlich hat der Großmeister den Rang eines Kardinals; als Laie darf er allerdings nicht am Konklave zu einer Papstwahl teilnehmen. Das Motto der Malteser lautet: „Schutz des Glaubens und Sorge für die Armen”. Fra' Andrew Bertie war (als erster Brite und entfernter Verwandter der Queen) der 78. Nachfolger des ersten Großmeisters Angelo De Mojana. Bereits 1956 war Bertie zum Malteserorden gestoßen und hatte die Ewigen Gelübde abgelegt. Über seine Beisetzung und die Wahl eines Nachfolgers wird in diesen Stunden entschieden. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 08.02.2008).

31.01.2008  Frankreich:
Nicolas Sarkozy hat sich für eine Betonung der christlichen Wurzeln in Europa ausgesprochen.
Während einer Konferenz der UMP (Union pour un Mouvement Populaire) in Paris sagte er, es sei ein Fehler gewesen, den Bezug auf das Christentum aus dem Vertrag für eine europäische Verfassung zu streichen. „Es war nicht richtig, unserer Vergangenheit den Rücken zu kehren und unsere Wurzeln zu negieren, die so evident sind”, sagte Sarkozy. Der Laizismus sei in diesem Kontext kein Argument. Man brauche Frankreich nur zu überfliegen, um sich seiner großen Zahl von Kirchen bewusst zu werden. Durch die Negierung der eigenen Vergangenheit könne man auch der Zukunft nicht vorbereitet ins Auge sehen. (ansa) (NL Radio Vatikan, 31.01.2008).  ---  Man höre und staune!! GH.

19.01.2008  Vatikan:
Solarstrom für die Audienzhalle

Der Vatikan will auf dem wellenförmigen Dach der Audienzhalle "Aula Paolo VI." eine Photovoltaik-Anlage installieren. Bereits zum Jahresende soll sie in Betrieb gehen, das bestätigte jetzt Verwaltungschef Kardinal Giovanni Lajolo im Interview mit der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ (Freitagsausgabe). Damit könne der Strombedarf der gesamten Halle gedeckt werden. Anfallender Stromüberschuss werde in das interne Stromnetz des Vatikans eingespeist, so Lajolo. 2.000 Solarmodule sollen installiert werden, die für mehr als 315.000 kWh sorgen. Die Anlage ist das Geschenk einer Bonner Solarfirma. (or/pm) (NL Radio Vatikan, 19.01.2008).


18.01.2008  Deutschland: Beichtgeheimnis in Gefahr?

In Deutschland gibt es Streit um den so genannten Abhörschutz. Das Bundesinnenministerium unter Wolfgang Schäuble überlegt, bei der Reform des BKA-Gesetzes zur Terrorbekämpfung den strikten Abhörschutz nicht nur für Abgeordnete und Strafverteidiger, sondern auch für Geistliche einzuschränken. Das stößt auf scharfen Protest der katholischen Kirche, denn die sieht das Beichtgeheimnis in Gefahr. Selbst wenn es nur um die so genannte Amts-Schweigepflicht des Priesters außerhalb des Beichtstuhls geht, sei das Vorhaben inakzeptabel, sagt der Kölner Domvikar und Beichtseelsorger Oliver Dregger.
„Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die Politik an das Beichtgeheimnis heranwagen wird, denn das Beichtgeheimnis ist in unserem Land durch das Konkordat geschützt. Aber auch wenn es um die Amts-Schweigepflicht des Priesters geht, das heißt, wenn Leute nicht mehr das Gefühl hätten, dem Priester kann ich wirklich vertrauen, dann würden die Menschen nicht mehr zu ihm gehen.”
In der praktischen Seelsorge seien die Übergänge zur Beichte fließend. Eine mögliche Gesetzesänderung hält der Seelsorger für gefährlich. ...
Das Beichtgeheimnis verpflichtet den Beichtvater zum unbedingten Stillschweigen über das, was er in einer Beichte erfahren hat. ...  Die Verletzung des Beichtgeheimnisses wird mit den schwersten Kirchenstrafen bedroht. Das Beichtgeheimnis gilt seit dem 13. Jahrhundert für die gesamte römische Kirche. (domradio) (NL Radio Vatikan, 18.01.2008).

12.01.2008  Türkei:  Feiern zum Paulus-Jahr

Die katholischen Bischöfe in der Türkei haben ihre Planungen für die Feiern zum 2.000. Geburtstag des Apostels Paulus vorgestellt. Das Jubiläum des im antiken Tarsus geborenen Missionars der Urkirche sei für die türkischen Christen von besonderer Bedeutung, heißt es in einem Hirtenwort zum Festtag der Bekehrung des hl. Paulus am 25. Januar. Den Großteil seiner über 11.000 Kilometer langen Missionsreisen habe der Völkerapostel in der heutigen Türkei zurückgelegt. Papst Benedikt XVI. hat für 2008 ein internationales „Paulus-Jahr” ausgerufen. Wenn Paulus heute lebte, würde er die Christen ermutigen, den Dialog mit der islamischen Welt zu verstärken, ohne dabei ihren eigenen Glauben aufzugeben, betonen die Bischöfe. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Wir leben heute mitten in einer muslimisch geprägten Welt, in der der Gottesglaube noch immer sehr gegenwärtig ist, in den traditionellen Formen und zugleich in den Auffassungen der islamischen Religionsgemeinschaften.” Die eigentlichen Feierlichkeiten in der Türkei beginnen am 21. bis 22. Juni, wie der Apostolische Vikar von Anatolien, Luigi Padovese, im Gespräch mit der katholischen US-Nachrichtenagentur CNS sagte. Geplant sei eine Messfeier mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, in Paulus' Geburtsstadt Tarsus. Begleitet werde die Feier von einer nationalen Pilgerreise zu den Wirkungsstätten des Apostels. Von der Lokalregierung in Tarsus erhofft sich Padovese, dass sie den Pilgern die dortige Pauls-Kirche aus dem zwölften Jahrhundert zum Gottesdienst zur Verfügung stellt. Das Gotteshaus ist heute ein Museum. (kna) (NL Radio Vatikan, 12.01.2008).

09.01.2008  Irak:  Einladung des Papstes

Staatschef Nuri al-Maliki hat Papst Benedikt XVI. in den Irak eingeladen. Der Präsident kündigte außerdem nach den jüngsten Bombenanschlägen auf Kirchen verstärkten Schutz für die christliche Minderheit an. „Christen und Muslime kämpfen gemeinsam gegen Terroristen”, so al-Maliki bei einer Begegnung mit dem Apostolischen Nuntius in Bagdad, Francis Assisi Chullikatt. Der Nuntius hatte sich im Gespräch mit der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR empört über die jüngsten Anschläge auf Kirchen und Klöster in Bagdad und Mossul geäußert. Besonders sorge ihn die Tatsache, dass hinter den Attentaten offensichtlich ein „koordinierter Plan” steckte, sagte der indische Vatikandiplomat. Die Täter hätten es auf zwei außerordentlich wichtige Kirchen abgesehen gehabt: Wenn die Anschläge etwas früher stattgefunden hätten, wäre es zu einem furchtbaren Blutbad gekommen, weil die Gotteshäuser am Epiphaniefest voll von Gläubigen waren. Es sei schwer zu sagen, welche „Botschaft” die Terroristen mit den Anschlägen vermitteln wollten, betonte der Nuntius. Jedenfalls hätten sie klargemacht, dass sie jederzeit zuschlagen können.                          Bis zum Beginn des Irak-Krieges im März 2003 stellten die Christen mit bis zu 800.000 Gläubigen vier Prozent der Bevölkerung. Etwa 50 Prozent von ihnen gehörten der mit Rom unierten chaldäischen Kirche an. Die Hälfte der Chaldäer flüchtete Schätzungen zufolge nach Anschlägen und Entführungen ins Ausland. (asianews/sir) (NL Radio Vatikan, 09.01.2008).


Das hat Benedikt XVI. auf Bitte des Turiner Erzbischofs angeordnet, wie der Papst an diesem Montag Pilgern aus der Region der norditalienischen Stadt persönlich sagte. Minutenlanger Applaus der Audienzgäste folgte der Ankündigung des Papstes. „Wenn der Herr mir Leben und Gesundheit gibt, hoffe ich selbst dabei sein zu können”, fügte Benedikt in freier Rede hinzu. Das Turiner Grabtuch war zuletzt im Heiligen Jahr 2000 öffentlich zu sehen gewesen. Rund eine Million Gläubige waren damals in die norditalienische Stadt gekommen, um das Tuch zu sehen. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.06.2008).

30.05.2008  China/Deutschland:
Über die Situation der Christen und der Religionsfreiheit in China ist es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Vertretern von zwei christlichen Organisationen und dem Missionswerk „Open Doors“ gekommen. 
Kritiker werfen Open Doors vor, Halbwahrheiten und Lügen über die Lage in China zu verbreiten. In einem Informationsblatt sei der Eindruck einer neuen Christenverfolgungswelle erweckt worden. Der Verband China Partner erklärt hingegen, eine neue Verfolgungswelle gebe es ebenso wenig wie eine von Peking gesteuerte „Politik der Christenverfolgung”. Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Open Doors „bewusst seine Leser und Spender betrügt”.        In einer Stellungnahme wehrt sich der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode, gegen die Vorwürfe. Er betonte, dass es Open Doors speziell um den Dienst an verfolgten Gemeinden gehe, während sich die Kritiker im Dienst der staatlich anerkannten Kirche sähen. (idea) (NL Radio Vatikan, 30.05.2008).

15.05.2008  Spanien:
Bischof Demetrio Fernandez befürchtet eine radikale Säkularisierung in Spanien, falls die geplante Gesetzesreform zur Religionsfreiheit angenommen wird.
Er befürworte zwar eine Reform, schreibt Fernandez in einem Hirtenbrief, die dürfe aber nicht dazu führen, dass die Religion aus dem öffentlichen Leben verdrängt werde. Alle Menschen hätten das Recht, nach ihrem Glauben zu leben, ihre Kinder danach zu erziehen und ihre Überzeugungen mit anderen zu teilen. Deshalb sollte die Regierung in gesundem Maße säkular agieren, dabei alle Religionen gleich stark unterstützten und nicht gegen eine bestimmte vorgehen. Nur mit diesem gesunden Maß an Säkularisation gebe es für die Kirche nichts zu befürchten, schreibt der Bischof. (cna) (NL Radio Vatikan, 15.05.2008).

01.05.2008  Australien:
Die Organisatoren des Weltjugendtags sind besorgt: Die Behörden erteilen für Besucher aus dem Ausland nur schleppend die erforderlichen Einreisevisa.
In den nächsten vier Wochen müssten die Verantwortlichen 100.000 Visa ausstellen, hoffen die Veranstalter des Großereignisses. Nach Agenturangaben könnte die langsame Arbeit der Behörden dazu führen, dass die Zielmarke von 225.000 Pilgern nicht erreicht wird. Nach Zeitungsangaben haben die Einwanderungsbehörden bislang ca. 21.000 Visa genehmigt. Der Weltjugendtag findet vom 15. bis zum 20. Juli in Sydney statt; auch der Papst kommt dazu aus Rom. (ansa) (NL Radio Vatikan, 01.05.2008).


28.04.2008  Der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow soll 1979 den Geheimdienst „KGB“ mitbeauftragt haben, Papst Johannes Paul II. zu töten.
Das behauptet der US-Autor John Koehler. Wie eine polnische Zeitschrift berichtet, hat Koehler in einem Moskauer Archiv eine entsprechende Anweisung mit den Unterschriften der neun damaligen Mitglieder des Politbüros der KpdSU gefunden. Kreml- und Vatikanexperten erklärten hingegen, das Dokument sei schon lange bekannt. Das Magazin zitiert das Politbüro-Papier vom November 1979 so: „Es sind alle möglichen Mittel zu nutzen, um eine Neuausrichtung der Politik zu vermeiden, die vom polnischen Papst begonnen wurde, und wenn es notwendig ist, ist nach Mitteln zu greifen, die weiter reichen als Desinformation und Diskreditierung.” Hinter dieser Formulierung verberge sich der Auftrag, den Papst zu töten, so Koehler. Gorbatschow hat einen Mordauftrag immer bestritten. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.04.2008).

14.04.2008  Trier:
Historisches Datum gibt Anlass zur nächsten Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahr 2012
Vom 13. April bis 13. Mai 2012 wird der Heilige-Rock, die ungeteilte Tunika Christi, zum ersten Mal im neuen Jahrtausend zu sehen sein.
Das hat der Trierer Diözesanadministrator Weihbischof Robert Brahm während der Pontifikalvesper zum Abschluss der Heilig-Rock-Tage 2008, dem Bistumsfest der ältesten Diözese Deutschlands, am Sonntag, dem 13. April im Trierer Dom verkündet. Damit wird die erste Heilig-Rock-Wallfahrt des neuen Jahrtausends fast auf den Tag genau 500 Jahre nach der ersten Zeigung der Tunika Christi in Trier im Jahr 1512 stattfinden.
Grund für den gewählten Wallfahrtstermin ist die historische Bedeutung dieses Datums: zu diesem Zeitpunkt jährt sich die erste Zeigung der Tunika Christi in Trier zum 500. Mal. „Am 14. April 1512 wurde auf Drängen Kaiser Maximilians, der damals anlässlich der Eröffnung eines Reichstages in Trier weilte, der Hochaltar im Ostchor des Domes geöffnet und das Behältnis mit der Tunika Christi entnommen, das dort seit dem 1. Mai 1196 eingemauert war. Wenige Tage später schloss sich eine öffentliche Zeigung der Reliquie an, die sich sozusagen durch eine Initiative ‚von unten’, nämlich aufgrund des Drängens von vielen Gläubigen zur ersten Wallfahrt entwickelte“, erklärte Diözesanadministrator Brahm den historischen Hintergrund. Er wies in seiner Predigt aber auch darauf hin, dass die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 nicht nur ein Ereignis werden solle, das an die Geschichte erinnere. „Ein historisches Datum gibt den Anlass zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Wallfahrt zu einem echten geistlichen Ereignis in unserer Zeitstunde werden wird. Viele Menschen sollen die Kirche dabei lebendig und fromm, engagiert und weltverbunden, ökumenisch offen und auf diese Weise anziehend erleben können – damit sie das Leben haben“, unterstrich Diözesanadministrator Brahm die Bedeutung der kommenden Wallfahrt.


Der Heilige Rock ist eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit. Die Tunika Christi, sein ungeteiltes Gewand, wurde – so berichtet es das Johannesevangelium – nach der Kreuzigung Jesu unter den Soldaten verlost. Die Überlieferung besagt, dass die heilige Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, den Heiligen Rock vom Heiligen Land nach Trier gebracht hat. Der ersten Wallfahrt von 1512 folgten weitere, zunächst jährlich, dann in – auch durch Kriege und politische Auseinandersetzungen bedingt – sehr unterschiedlichen, längeren zeitlichen Abständen. Zur bislang letzten Wallfahrt im Jahre 1996 kamen unter dem Motto „Mit Jesus Christus auf dem Weg“ rund 700.000 Pilger aus aller Welt nach Trier.
Weitere Informationen zum Heiligen Rock und zur Geschichte der Heilig-Rock-Wallfahrten im Internet auf der Website des Bistums Trier.
(Nach Bistum-Newsletter Pressedienst 14.04.2008).

04.04.2008  Tschechische Republik:
Die Regierung in Prag hat dem Kompromiss zur Rückgabe des unter dem Kommunismus verstaatlichten Kircheneigentums zugestimmt.
Alle Mitglieder des Kabinetts trugen den Beschluss mit. Demnach erhalten die Kirchen künftig etwa ein Drittel ihres von den Kommunisten verstaatlichten Eigentums direkt zurück. Für den Rest ist eine finanzielle Entschädigung vorgesehen, die über einen Zeitraum von 60 Jahren ausgezahlt werden soll. Durch die in dieser Zeit auflaufenden Zinsen handelt es sich um einen Betrag von umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro. Der tschechische Staat wird im Gegenzug nicht mehr länger das Gehalt für die kirchlichen Bediensteten bezahlen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 04.04.2008).

24.03.2008  Gorbachev Dispels "Closet Christian" Rumors; Says He is Atheist
By Ethan Cole, Christian Post Reporter
Former Soviet leader Mikhail Gorbachev made clear this past weekend that he is an atheist after European news agencies last week claimed that he had confirmed his Christian faith during a visit to the tomb of St. Francis of Assisi in Italy.
Gorbachev, the last communist leader of the Soviet Union, confronted speculations that he had been a closeted Christian during an interview with the Russian news agency Interfax.
"Over the last few days some media have been disseminating fantasies -- I can't use any other word -- about my secret Catholicism, citing my visit to the Sacro Convento friary, where the remains of St. Francis of Assisi lie," Gorbachev said, according to an Interfax article posted Friday.
"To sum up and avoid any misunderstandings, let me say that I have been and remain an atheist," he stated.
Rumors for decades had circulated that Gorbachev was a Christian after he moved to loosen restrictions on religious worship and expressed to a party congress a year before the communist state dissolved that "spiritual rebirth is as essential to society as oxygen," according to the Chicago Tribune.
As a result, media agencies had jumped to conclusions when Gorbachev visited St. Francis’ tomb last Wednesday and was seen kneeling for half an hour in silence at the tomb.
But Gorbachev, who was baptized Russian Orthodox as a child, explained that his visit to the tomb was as a tourist and not a pilgrim. He acknowledged the important role religion plays in society and said he looks forward to visiting Orthodox churches in Russia, Catholic and Protestant churches in the United States and Europe, synagogues in Israel and mosques in the Arab world, according to Interfax.
"But all these years, it has never occurred to anyone to list me among followers of any faith on that basis," Gorbachev noted.
Back in Russia, the Russian Orthodox Church seemed unimpressed with Gorbachev’s visit to St. Francis’ tomb.
"In Italy, he spoke in emotional terms, rather than in terms of faith," a spokesman for the Russian Orthodox patriarch Alexei II told the Russian media.
"He is still on his way to Christianity. If he arrives, we will welcome him."
Editor's note: Perhaps Gorbachev is, and wants to remain, a closet Christian. Ambassador Thomas Melady, former US Ambassador to the Vatican, at an Inside the Vatican dinner in Washington D.C. in December, told others at his table that he found out in about 1990 that Gorbachev had been secretly meeting with John Paul II for 2 years leading up to the fall of the Berlin Wall and communism. The White House had sent Melady to Rome to find out why Gorbachev, on his way to meet with Reagan, was stopping first in Rome. That is when Amb. Melady first learned of this, and he said he credits John Paul II with helping to bring about the democratization of Russia.
Now, if Gorbachev is an atheist, why would he consult with John Paul II above many others?
And why did he recently kneel at the tomb of St. Francis, rather than stand and take photos as a non-pilgrim, tourist would do? Things just don't add up. ("Inside the Vatican" Magazine, 26.03.2008)


23.03.2008  Vatikan:
Taufe eines prominenten Muslims durch den Papst in der Osternacht erregt Aufsehen.
Die Taufe des vom Islam zum katholischen Glauben konvertierten Publizisten Magdi Allam durch Papst Benedikt XVI. hat ein breites Medienecho in Italien ausgelöst. Zeitungen und Nachrichtensendungen meldeten am Sonntag ausführlich den Glaubensübertritt des Vize-Direktors der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera”. Der 55-jährige, der zu den prominentesten Wortführern in der Islam-Debatte des Landes zählt, wurde als Sohn einer muslimischen Familie in Kairo geboren und ist seit 1986 italienischer Staatsbürger. Er war in der Osternacht im Petersdom gemeinsam mit sechs anderen Erwachsenen durch Benedikt XVI. in die katholische Kirche aufgenommen worden.
Der Sprecher des italienischen Islam-Verbands UCOII, Izzedin El Zir, kommentierte in der Tageszeitung „Il Giornale” (Sonntag) die Taufe mit den Worten, Allam sei „frei, seine persönliche Entscheidung zu treffen”. Wichtig sei, so El Zir, „dass jeder seine Religiosität auf friedliche Weise und in Respekt vor den anderen Religionen lebt”. Auf kritische Äußerungen Allams über die UCOII angesprochen, entgegnete der Verbandsvertreter, man akzeptiere „die Kritik, nicht die Lügen”.
Allam selbst legte im „Corriere” (Sonntag) in einem umfangreichen Beitrag die Gründe seiner Konversion dar. Den Übertritt zum Katholizismus nannte er eine „radikale und endgültige Wende” gegenüber seiner Vergangenheit sowie eine Absage an seinen früheren muslimischen Glauben. Er fühle sich befreit „von den Schatten einer Predigt, in der Hass und Intoleranz gegenüber dem 'Anderen', unkritisch als 'feindlich' Verurteilten den Vorrang haben vor der Liebe und dem Respekt vor dem Nächsten”, schrieb der Journalist.
Weiter machte Allam anhaltende Drohungen islamischer Extremisten für seine Entscheidung geltend. Seit fünf Jahren lebe er unter Polizeischutz. Er habe sich gefragt, wie es sein könne , dass er als überzeugter Verfechter eines gemäßigten Islam und Kritiker eines islamischen Extremismus und Terrorismus „im Namen des Islam zum Tode verurteilt” worden sei. Unmittelbar vor der Osternachtfeier am Samstagabend hatte der vatikanische Pressesaal in einer Erklärung den Namen Allams als Taufbewerber bekanntgegeben. Der Publizist wurde darin als „bekannter Journalist ägyptischer Herkunft“ vorgestellt; den muslimischen Hintergrund erwähnte die Mitteilung nicht. „Für die katholische Kirche hat jede Person, die nach eingehender persönlicher Prüfung, einer freien Entscheidung und einer angemessenen Vorbereitung um den Empfang der Taufe bittet, das Recht, sie zu empfangen”, erklärte der Vatikan weiter. Der Papst nehme die Taufen in der Osternacht „ohne Unterscheidung der Person“ vor. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.03.2008).