GERD HAGEDORN

       


HEILIGES LAND     

     
   
   

[siehe auch: Judentum]

  

28.12.2017  Jerusalem: Kirchenführer sehen Status Quo in Gefahr
Jerusalems Kirchenführer äußern sich besorgt über eine mögliche Änderung des Status Quo in der Heiligen Stadt.
Beim Neujahrsempfang von Israels Staatspräsident für die Kirchenführer am Mittwoch dankte der orthodoxe Patriarch Theophilos III. dem Gastgeber Reuven Rivlin für dessen Bemühen um Religionsfreiheit und die Rechte der Christen. Patriarch Theophilos äußerte laut israelischen Medienberichten vom Donnerstag die Hoffnung, „dass die gegenwärtigen Entscheidungsträger radikale Gruppen zügeln, die Jerusalem zu einer geschlossenen Gesellschaft machen wollen“. Der Status Quo müsse „ohne Änderung“ in Kraft bleiben.
Rivlin versicherte den in seiner Residenz versammelten hohen Geistlichen: „Heute wiederhole ich aufs Entschiedenste, dass der Staat Israel verpflichtet ist, allen Glaubensgemeinschaften in Jerusalem und im ganzen Land die religiösen Rechte auf Gottesdienste und andere Aktivitäten zu garantieren.“ Keine Gemeinschaft in der gegenwärtig dunklen Periode in den Ländern ringsum werde mehr verfolgt als die Christen, so der Präsident.
Innenminister Aryeh Deri verwies in seiner Ansprache auf das Geschenk, das US-Präsident Donald Trump allen Israelis mit der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt gemacht habe. Jerusalem werde weiter „eine Stadt des Friedens für alle Gläubigen“ sein. Er rief alle Religionsführer auf, sich gegenseitig zu respektieren. Sein Ministerium behandele Anfragen von christlichen Geistlichen in Gemeindeangelegenheiten so kooperativ wie möglich, so der Minister. (kna mg) (VaticanNews, 28.12.2017).

18.12.2017  Jerusalem:
Die Jerusalemer Kirchenführer haben in ihrer Weihnachtsbotschaft darauf bestanden, den Status Quo der Heiligen Stadt beizubehalten, bis ein gerechtes Friedensabkommen zwischen Palästinensern und Israelis zustandegekommen ist.
Die Basis dafür seien Verhandlungen und internationales Recht. Jeder Versuch, Jerusalem ausschließlich besitzen zu wollen, würde die Stadt ihres wahren Wesens berauben und die Mechanismen mit Füßen treten, die über die Jahre Frieden garantiert hätten, so die Religionsführer, darunter Erzbischof Pierbattista Pizzaballa. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.12.2017).

18.12.2017  Jordanien:
Der jordanische König Abdullah II. hat den Kirchen im Heiligen Land seine Unterstützung beim Schutz und Erhalt ihrer heiligen Stätten versprochen.
Das Recht von Muslimen und Christen auf Jerusalem sei ewig. So äußerte er sich bei einem Treffen mit Kirchenführern aus Jordanien und Jerusalem an der traditionellen Taufstelle Jesu am Jordan. Abdullah II. verurteilte die Jerusalem-Entscheidung der US-Regierung als Verstoß gegen internationales Recht und erklärte jedwede Änderung am historischen und rechtlichen Status der Stadt für nichtig. Am Dienstag wird der König im Vatikan zu Besuch sein. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.12.2017).

07.12.2017  Streit um Jerusalem: „Was dient ihm zum Frieden?“
Der Nahost-Konflikt war schon bisher schier unlösbar. Donald Trump kommt nun das zweifelhafte Verdienst zu, die Dinge noch komplizierter gemacht zu haben. Die Entscheidung des US-Präsidenten, dass die USA als erstes Land der Welt Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen, wird dieser Heiligen Stadt nicht gerecht, sagt jemand, der in ihr wohnt: Nikodemus Schnabel. Der deutsche Benediktiner ist Prior-Administrator der Dormitio-Abtei auf dem Sionsberg Jerusalems, ganz in der Nähe von Davidgrab und Abendmahlssaal. „In der jetzigen – wieder einmal gründlich verfahrenen – Lage rät Nikodemus Schnabel im Gespräch mit Radio Vatikan dazu, nicht reflexartig zu fragen: Oh, gibt es Unruhen. „Ich glaube, die Frage muss eine andere sein: Was dient dieser Stadt, die ja eine Berufung zum Frieden hat – was dient ihr zum Frieden, zur Versöhnung und zur Gerechtigkeit?“ (rv) (NL Radio Vatikan, 07.12.2017).
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30.11.2017  Heiliges Land:
Überraschende Erkenntnisse zum Alter des Heiligen Grabes haben jüngste Untersuchungen in der Jerusalemer Grabeskirche erbracht.
Forscher datierten das Baumaterial auf das Jahr 345, wie die Zeitschrift „National Geographic“ berichtet. Damit wäre die Kirche viel älter als bisher gedacht: Die bislang ältesten Funde in und um die Grabkapelle stammten aus der Kreuzfahrerzeit. Während der im März abgeschlossenen umfassenden Restaurierung der Grabkapelle hatten Forscher der Technischen Universität Athen unter anderem erstmals seit mehr als 200 Jahren die Marmorplatte auf dem Grab Christi entfernt. Eine chemische Analyse des darunter verbauten Mörtels ergab den Angaben zufolge die neue, ältere Datierung. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.11.2017).

23.10.2027  Papst ruft zu Bewahrung des Status Quo Heiliger Stätten auf
Zur Bewahrung des „Status Quo“ der Heiligen Stätten in Jerusalem hat Papst Franziskus an diesem Montag aufgerufen. Er äußerte sich bei einem Treffen mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. von Jerusalem, den er im Vatikan empfing. Er appelliere an alle Beteiligten, so der Papst in seiner Ansprache, ihre Anstrengungen für einen stabilen und dauerhaften Frieden im Heiligen Land, der auf Gerechtigkeit und der Anerkennung der Menschenrechte aller basiere, zu verstärken. (rv) (NL Radio Vatikan, 23.10.2017).
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19.10.2017  Heiliges Land:
Christliche heilige Stätten in Jerusalem erhalten den gleichen Schutz wie muslimische heilige Stätten. Das versicherte der jordanische König Abdullah II. bei einem Treffen mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III.
Jordanien werde seiner Wächteraufgabe vollends nachgehen und diese Stätten bei allen internationalen Foren und in der Unesco verteidigen. Gleichzeitig rief der König die Palästinenser angesichts der Herausforderungen durch die israelische Besatzung zu Einheit auf. Seit Monaten herrscht unter den orthodoxen Christen in Palästina Unruhe wegen Landverkäufen des Patriarchats an jüdische Investoren. Forderung nach einer Absetzung von Patriarch Theophilos werden immer lauter. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.10.2017).

12.09.2017  Israel:
Die Chancen auf einen echten Frieden im Heiligen Land schätzt der neue katholische Patriarchalvikar für Israel, Hanna Kildani, als gering ein.
„Auch wenn es kleine Initiativen gibt, sehe ich keine Brücken, sondern immer mehr Mauern“, sagte der 62-jährige Jordanier im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Jerusalem. Den Christen komme in dem Konflikt die Aufgabe als Brückenbauer zu; gleichzeitig werde diese Aufgabe angesichts immer tieferer Gräben immer schwieriger. Kildani war Mitte Juni vom Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, in sein neues Amt mit Sitz in Nazareth berufen worden. (kna) (NL Radio Vatikan, 12.09.2017).

30.08.2017  Heiliges Land:
Der Patriarchalvikar für die hebräischsprachigen Katholiken in Israel, Jesuitenpater David Neuhaus, hat seinen Rücktritt eingereicht.
Dies teilten das Lateinische Patriarchat und das Jakobus-Vikariat in Jerusalem am Dienstagnachmittag mit. In einem Schreiben vom 14. August begründete Neuhaus sein Rücktrittsgesuch mit Erschöpfung. Der Leiter des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, dankte Neuhaus für seinen Dienst und kündigte an, dessen Erbe insbesondere in der Migrantenpastoral zu erhalten und fortzuführen. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.08.2017).

24.08.2017  Heiliges Land:
Nahe dem Damaskustor in Jerusalem haben israelische Archäologen ein 1.500 Jahre altes Bodenmosaik entdeckt.
Wie die katholische Nachrichtenagentur Kathpress berichtet, stammt es aus byzantinischer Zeit und ist einer Inschrift zufolge Kaiser Justinian gewidmet. Das Mosaik ist fast vollständig erhalten. Der Leiter der Ausgrabung, David Gellmann, sprach deshalb von einem „"archäologischen Wunder". Ein ähnliches Mosaik stammt aus der Nea-Kirche, die Justinian zu Ehren der Gottesmutter Maria in Jerusalem errichten ließ und die im Jahr 543 geweiht wurde. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.08.2017).

13.08.2017  Heiliges Land/Naher Osten:  „Statistiken über die Christen sind schwierig“
Die aktuelle Situation der Christen im Nahen Osten hat der neueste Report von CNEWA, einer christlichen Wohlfahrtsorganisation in der Region, mithilfe der Auswertung zahlreicher Quellen abgelichtet. Die Zahlen zeigen: Die christliche Minderheit steht unter großem Druck. Doch zu Vorsicht mit derartigen Statistiken rät der Nahost-Experte Ulrich Sahm. Er war dreißig Jahre lang als Korrespondent für die Katholische Nachrichten-Agentur in Jerusalem tätig und lebt heute noch dort. Wir haben ihn darum gebeten, uns mit Blick auf das Heilige Land die Zahlen des Reports ein wenig besser aufzuschlüsseln. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.08.2017).
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09.08.2017 Jerusalem:
Die Restaurierung der Jerusalemer Grabeskirche soll in Kürze fortgesetzt werden.
Der Kustos des Heiligen Landes, Francesco Patton OFM, erklärte, momentan werde über einen Vertrag für eine zweite Bauphase verhandelt. Unter anderem müsse noch der Boden in der Grab-Rotunde erneuert werden. Die einjährigen Arbeiten an der Ädikula, der stark einsturzgefährdeten Kapelle über dem Grab Jesu, wurden bereits im März abgeschlossen. Jahrzehntelang hatte es Konflikte zwischen den drei Eignern der Kirche über dem Grab Christi gegeben, die verschiedenen Kirchen angehören. (kna) (NL Radio Vatikan, 09.08.2017).

29.07.2017  Ägypten/Heiliges Land:
Die Kairoer Al-Azhar-Universität hat angekündigt, bis September eine internationale Konferenz über Jerusalem einberufen zu wollen.
Das berichtet der Osservatore Romano in seiner Samstagsausgabe. Die Universität, die als höchste sunnitische Lehreinrichtung gilt, plane, sich mit „Institutionen und hochrangigen Organismen“ über die Gegenwart und Zukunft der Heiligen Stadt auszutauschen, heißt es in einer Mitteilung, die über ägyptische Medien verbreitet wurde. Die Betrachtungen sollten von den jüngsten Spannungen ausgehen, die den Tempelberg und die Heiligen Stätten der Muslime erschüttert hatten. (or) (NL Radio Vaikan, 29.07.2017).

22.07.2017  Heiliges Land: Konflikt eskaliert weiter
Der Streit um den Jerusalemer Tempelberg hat eine neue politische Dimension erreicht: An diesem Freitag hat Palästinenserpräsident Mahmut Abbas bekannt gegeben, „alle Kontakte“ mit Israel so lange einzufrieren, bis die Maßnahmen, die „gegen unsere Leute [. . .…] an der Al-Aksa-Moschee und in Jerusalem ergriffen worden sind, beendet werden.“ Er äußerte sich bei einer Ansprache in Ramallah. Bei gewalttätigen Ausschreitungen an diesem Freitag wurden drei Palästinenser durch die Polizei getötet, Hunderte Menschen wurden teils schwer verletzt. Besonders die Aufstellung von Metalldetektoren an den Zugängen zur Al-Aksa-Moschee empört die muslimische Gemeinschaft in der Region. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.07.2017).
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20.07.2017  Heiliges Land: Keine Lösung ohne die Religionen
Besorgnis über die zunehmenden Spannungen um den Tempelberg äußern die Kirchen Jerusalems. In einer Erklärung von diesem Mittwoch verurteilen die Kirchenführer der dreizehn anerkannten Kirchen im Heiligen Land die jüngsten Gewaltakte und rufen zur Bewahrung des historischen Status Quo der Al-Aqsa-Moschee und der Jerusalemer Altstadt auf. Unterdessen wirbt eine interreligiöse und hochkarätig besetzte Konferenz dafür, die Bedeutung Jerusalems für Judentum, Christentum und Islam gleichermaßen anzuerkennen. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.07.2017).
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17.07.2017  Israel:
Israels Regierung stimmt einem Gesetzesentwurf zu, der die Teilung Jerusalems erschweren soll.
Das teilt die Katholische Nachrichten-Agentur KNA mit. Der Plan von Bildungsminister Naftali Bennet sieht vor, dass die Teilung Jerusalems im Rahmen eines Friedensabkommens mit den Palästinensern von der Knesset mit einer Zweidrittelmehrheit entschieden werden muss. Eine solche Zweidrittelmehrheit zu erreichen, halte er für „unmöglich“. Ziel des Gesetzes sei, Jerusalem für immer zu einen. Nach Angaben der israelischen Zeitung Haaretz nahm der zuständige Ministerialausschuss dem Entwurf bereits einstimmig an, er muss nun in drei Lesungen vor die Knesset gebracht werden. Der völkerrechtliche Status der Stadt Jerusalem ist unklar. Die israelische Souveränität über Ostjerusalem, das die Palästinenser als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates für sich beanspruchen, wird von vielen Ländern nicht anerkannt. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.08.2017).

20.06.2017  Vereinigte Staaten: Schutz der Christen im Nahen Osten ungenügend
Der amerikanische Journalist und wissenschaftliche Mitarbeiter von „Human Rights Watch“, Daniel Williams, hat mit Blick auf deren Nahostpolitik schwere Vorwürfe gegen bisherige US-Regierungen erhoben. Der Schutz von Minderheiten und darunter auch der Christen sei nie auf der politischen Agenda gestanden, schreibt er in seinem neuen Buch. Die heutige Lage im Irak sei durch Instabilität, fehlende öffentliche Sicherheit und Spannungen zwischen Religions- und Volksgruppen geprägt. Dies sei ein Resultat dieser Politik, kritisiert Williams. Er sehe wenig Hoffnung für die Christen nicht nur im Irak, sondern im gesamten Nahen Osten, insbesondere wenn die USA und die europäischen Staaten ihre derzeitige Politik in der Region fortsetzten, schreibt der Nahost-Experte. (kap) (NL Radio Vatikan, 20.06.2017).
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01.06.2017  Heiliges Land:
Die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“ ruft zu einer sofortigen Beendigung der israelischen Besatzung der Palästinensergebiete auf.
Die seit 50 Jahren andauernde „militärische Besatzung unter Missachtung von Völkerrecht und UNO-Resolutionen sowie die vorsätzliche Ausdehnung der Siedlungen“ hätten zu katastrophalen Lebensbedingungen für die Menschen der Region geführt, heißt es in einem Pax-Christi-Aufruf vom Donnerstag. Unter anderem wirft „Pax Christi“ Israel vor, den Palästinensern Bewegungsfreiheit zu verwehren, den Zugang zu wichtiger Grundversorgung einzuschränken sowie die palästinensische Wirtschaftsinfrastruktur zu beeinträchtigen. Die Organisation ruft die Konfliktparteien zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.06.2017).

01.06.2017  Indien:
In Indien regt sich Protest gegen das neue landesweite Verbot, Rinder zu schlachten.
Die Regierung unter dem Hindu-Nationalisten Narendra Modi hat ein Gesetz für Viehmärkte erlassen, wonach der Verkauf einer Kuh nur dann noch zulässig ist, wenn der Käufer nachweist, dass er das Tier nicht schlachten, sondern etwa zur Milchproduktion einsetzen will. Muslime und Christen machen zusammen 20 Prozent der indischen Bevölkerung aus. Sie sehen in dem Verkaufsverbot gegen sie gerichtete Motive. Rindfleisch ist für sie eine preisgünstige Eiweißquelle. Das Verbot sei eine „Verletzung der Menschenrechte“, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz,Theodore Mascarenhas, gegenüber Ucanews. Das Verbot fördere „Morde und Lynchjustiz im Namen des Kuhschutzes“. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 06.01.2017).

01.06.2017  Bangladesch:
Ein katholisches Schulmädchen ist auf der Straße von einem muslimischen Mann entführt worden -  von der Zwölfjährigen fehlt seit fünf Tagen jede Spur.
Der Agentur asianews zufolge haben die Eltern des Kindes die Entführung erst jetzt angezeigt, weil sie das damit verbundene soziale Stigma fürchten. Der Vorfall ereignete sich in Boruakona im Distrikt Netrakona. Bei dem Kidnapper soll es sich um einen namentlich bekannten 35-jährigen Muslim handeln. In Bangladesch lebt eine kleine Minderheit von 0,4 Prozent Christen, die meist den ärmsten Schichten angehören. Entführungen minderjähriger Mädchen mit dem Ziel einer Konversion zum Islam und Zwangsheirat kommen immer wieder vor. (asianews) (NL Radio Vatikan, 06.01.2017).

18.05.2017  Heiliges Land:
Für die Restaurierung der Altstadt von Bethlehem hat die russische Regierung vier Millionen Dollar zur Verfügung gestellt.
Wie der russische Vertreter bei der palästinensischen Autonomiebehörde mitteilte, werde das Sanierungsprojekt gemeinsam mit dem Ministerium für Finanzen von Palästina und der Kommunalverwaltung der Stadt umgesetzt. Mit den Arbeiten, die im September dieses Jahres beginnen sollen, wollen die Verantwortlichen neben Gebäuden und Wegen auch die „Stern-Straße“ restaurieren. Das UNESCO-Weltkulturerbe verbindet die historische Altstadt Bethlehems mit den umliegenden Straßen und führt durch das „Damaskus-Tor“ in die Altstadt. Der christlichen Überlieferung nach sind Maria und Josef auf dieser Straße Richtung Bethlehem gegangen. (rv/fides) (NL Radio Vatikan, 18.05.2017).

15.01.2017:  Heiliges Land:
Ein düsteres Bild der gegenwärtigen Lage der palästinensischen Christen haben die Bürgermeister des „christlichen Dreiecks“ Bethlehem, Beit Dschala und Beit Sahour gezeichnet.
Die Auswirkungen des ungelösten israelisch-palästinensischen Konflikts verstärkten die Abwanderung der Christen, warnten sie am Samstagabend in Bethlehem vor einer Bischofsgruppe. Gleichzeitig verzeichne der Bethlehemdistrikt eine starke und überwiegend muslimische Zuwanderung aus Jerusalem und Hebron. Die Begegnung war der Auftakt des 17. Internationalen Bischofstreffens im Heiligen Land. Angesichts der christlichen Abwanderung und der muslimischen Zuwanderung stelle sich die Frage, wie sich der christliche Charakter Bethlehems erhalten lasse, sagte Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun. 2017 bezeichnete sie dabei als kritisches Jahr. Insbesondere sei gegenwärtig nicht klar, was vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu erwarten sei. Sollte Trump die Pläne verwirklichen, die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, sei dies das Ende des Friedensprozesses, zitierte Baboun Palästinenserpräsident Abbas. (kna) (NL Radio Vatikan, 15.01.2017).

28.12.2016  Jerusalem: „Diese Baupläne dienen nicht dem Frieden“
Dass eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats zum ersten Mal seit Jahrzehnten den israelischen Siedlungsbau in besetzten Gebieten verurteilt, sorgt für erhitzte Gemüter in Tel Aviv und Jerusalem. Ministerpräsident Netanjahu ärgert sich über US-Präsident Obama, dessen Enthaltung am Freitag die Resolution möglich gemacht hat, und in einer Art Trotzreaktion will die Stadt Jerusalem an diesem Mittwoch den Bau von 618 neuen Häusern im arabischen Ostteil der Heiligen Stadt genehmigen. Der lateinische Patriarchalvikar für Jerusalem, Bischof William Shomali, sagt uns: „Wer Frieden will, der sollte einsehen, dass dieser Punkt der Häuser und Siedlungen entscheidend ist für künftige Verhandlungen, und dass er kein Handicap darstellen sollte.“ (rv) (NL Radio  Vatikan, 28.12.2016).                                             Hier mehr dazu

21.12.2016  Heiliges Land:
Eine „vollständige Tragödie“: Anders kann man die Situation der Christen in Syrien und im Irak nicht bezeichnen.
Pierbattista Pizzaballa, Apostolischer Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, spricht vor dem Weihnachtsfest davon, dass es einen Teufelskreis ohne Hoffnung und ohne Ende gebe. „Syrien und der Irak sind zerstört, Kriege und Gewalt waren nicht in der Lage, Frieden und Gerechtigkeit zu bringen, sondern haben nur noch mehr Gewalt, Tod und Zerstörung gebracht“, so Pizzaballa während einer Pressekonferenz in Jerusalem. Für Frieden brauche es Politik, aber die sei nicht in Sicht, beklagte er: „Unsere Zukunft ist verschwommen, wir haben keinen Ausblick.“ (abouna.org) (NL Radio Vatikan, 21.12.2016).

29.10.2016  Jerusalem: Bei Restaurierungen in der Jerusalemer Grabeskirche haben Forscher erstmals seit 200 Jahren die Abdeckungen der als Grab Christi verehrten Stätte entfernt und möglicherweise das Steinbett der ursprünglichen Grablege freigelegt. Die Untersuchungen fanden hinter verschlossenen Türen und im Beisein der regionalen Oberhäupter der beteiligten Kirchen statt, wie die Franziskaner-Kustodie des Heiligen Landes berichtet. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.10.2018).
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19.10.2016  Heiliges Land:
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas unterstützt mit einer „persönlichen Spende“ die Restaurierungsarbeiten der Ädikola über dem Heiligen Grab.
Dies berichtet der vatikanische Nachrichtendienst „Fides“ unter Berufung auf palästinensische Medien. Am Montag hatten Vertreter der Kirchen, die für das Heilige Grab zuständig sind, Abbas an seinem Präsidentensitz in Ramallah getroffen. Ihnen gegenüber hatte Abbas die Basilika vom Heiligen Grab als schützenswertes „nationales und religiöses Symbol für das palästinensische Volk“ gewürdigt, das er auch mit einer persönlichen Spende unterstützen wolle. (fides) (NL Radio Vatikan, 19.10.2016).

18.10.2016  UNO:
Die Unesco hat eine umstrittene Resolution zu Ost-Jerusalem verabschiedet.
Der Exekutivrat habe den Text am Dienstag unverändert angenommen, sagte ein Sprecher am Sitz der UNO-Kulturorganisation in Paris. Israel hat seine Zusammenarbeit mit der Unesco wegen dieser und einer anderen geplanten Resolution bereits ausgesetzt. Außerdem hatte die israelische Regierung den Vatikan um Unterstützung gegen die Resolution gebeten. Konkret geht es darum, „das palästinensische Kulturerbe und den unverkennbaren Charakter von Ost-Jerusalem zu bewahren“, heißt es in der UNO-Resolution. Dieser Text wurde unter Federführung von sieben arabischen Staaten verfasst, darunter Ägypten, Algerien, Libanon und Katar. In dem Text wird vor allem die Altstadt von Jerusalem hervorgehoben, in der sich mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zwei der heiligsten Stätten des Islam befinden. Israels Bildungsminister Naftali Bennett hatte der Unesco am Freitag vorgeworfen, die „tausendjährigen jüdischen Verbindungen zu Jerusalem“ zu ignorieren. (reuters/ap/rv) (NL  Radio Vatikan, 18.10.2016). - Die jüdischen "Befürchtungen" dürften sich wohl als Propaganda herausstellen, denn immerhin gibt es in der Jerusalemer Altstadt offiziell ein ganzes jüdisches Viertel. -  Israel müsste endlich seinen Kardinalfehler korrigieren, historische Entwicklungen nicht zur Kenntnis zu nehmen. Damit würde sich vieles entspannen! [GH].

06.09.2016  Jordanien:
Der koptische Papst-Patriarch Tawadros II. lobt das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen in Jordanien sowie den Einsatz des Landes für christliche Heilige Stätten.
„Ich bin Ägypter und habe Geschichte gelesen, aber ich hätte mir nie vorgestellt, dass es so großartig sein wird“, sagte Tawadros bei seinem ersten Jordanienbesuch der Tageszeitung „Jordan Times“. Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche nimmt an der am Dienstag beginnenden Sitzung des „Kirchenrat des Nahen Ostens“ teil. Papst Tawadros lobte im Vorfeld besonders die jordanischen Bemühungen, religiöse und historische Stätten zu erhalten und zu deren Besuch zu ermuntern. Er selbst werde nach seiner Rückkehr nach Ägypten seine „Landsleute ermutigen, diese Orte zu besuchen und Geschichte zu lernen“. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.09.2016).

25.08.2016  Syrien:
Die Patriarchen in Damaskus verlangen die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Syrien.
Das berichtete die Stiftung „Pro Oriente“ am Donnerstag. Der antiochenische Patriarch Youhanna X. (Yazigi), der melkitische griechisch-katholische Patriarch Gregorios III. Laham und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. betonen in einem gemeinsamen Appell, dass die Sanktionen auch Einfuhr und Verteilung von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern behindern. Eine Aufhebung der Sanktionen dagegen würde die Arbeit der kirchlichen und humanitären Organisationen bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und Medikamenten erleichtern. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.08.2016).

22.08.2016  Jerusalem: Überraschende Entdeckung in der Grabeskirche
Eine Sensationsmeldung aus dem Heiligen Land: Am Heiligen Grab von Jerusalem wurden jetzt bei Restaurierungsarbeiten Teile entdeckt, die möglicherweise noch vom Grab Jesu stammen. Das klingt zunächst paradox, denn jeder geht ja davon aus, dass die Grabeskirche dort liegt, wo Jesus begraben wurde. Doch das war bisher wissenschaftlich nicht geklärt worden [?? GH]. Angefangen hat es mit einem ökumenischem Erfolg: In einer gemeinsamen Bemühung verständigten sich die Kirchen in Jerusalem auf eine Restaurierung der eigentlichen Grabkapelle innerhalb der Grabeskirche. Die Mühe hat sich offenbar gelohnt: Es treten bei den Arbeiten spannende Entdeckungen zutage. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 22.08.2016 und GH].
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21.08.2016  Jerusalem:
In der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem beginnt am Montag eine „außerordentliche Visitation“ durch die Ordensleitung.
Sie soll die Situation der Gemeinschaft nach dem kurzfristigen Rücktritt des bisherigen Abtes Gregory Collins Ende Juni untersuchen und über Schritte für die Zukunft des Klosters befinden. Die Visitation durch den aus dem deutschen Trier kommenden Abtpräses der Kongregation der Verkündigung, Ansgar Schmidt, dauert bis zum 29. August, wie Abtei-Sprecher Nikodemus Schnabel mitteilte. Die Gemeinschaft, zu der knapp 20 Ordensleute in Jerusalem und im Kloster Tabgha am See Genezareth gehören, war durch den Rücktritt ihres bisherigen Vorstehers in eine Krise geraten. Eine Visitation dient nach den kirchenrechtlichen Bestimmungen der Aufsicht, der Bestandsaufnahme und der Kontrolle einer Ordensgemeinschaft. Bei dieser außerordentlichen Visitation hat der Abtpräses eine weitreichende Entscheidungskompetenz. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.08.2016).

09.08.2016  Jordanien:
Die humanitäre Not im Nahen Osten fordert die Kirchen immer mehr zu einer gemeinsamen Antwort heraus.
Aus diesem Grund wurde nun eine ökumenische Initiative ins Leben gerufen, um gemeinsam den Flüchtlingen zu helfen. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst an diesem Dienstag. Die neue Hilfsinitiative wurde am Montag in Amman vorgestellt. Das Projekt wird von Caritas Jordanien und den US-Caritas „Catholic Relief Services“ (CRS) unterstützt und soll das Zusammenwirken der Kapazitäten zwischen den verschiedenen Kirchen fördern, die in Jordanien Hilfsprogramme auf den Weg bringen. Damit soll vor allem die Hilfe vor Ort in den verschiedenen Bereichen beschleunigt werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 09.08.2016).

10.07.2016  Israel:
Nach mehr als 30 Jahren Grabungstätigkeit haben israelische Archäologen in der südisraelischen Küstenstadt Aschkelon erstmals überhaupt einen Philisterfriedhof entdeckt.
Aus den Funden aus dem 11. bis 8. vorchristlichen Jahrhundert erhofft man sich Aufschlüsse über die Herkunft der Philister. Das Volk der Philister besiedelte ab dem 12. Jahrhundert vor Christus die heute israelische Mittelmeerküste und gründete einen Fünf-Städte-Bund, zu dem unter anderem Aschkelon, Aschdod und Gaza gehörten. Bei dem außerhalb der Stadtmauern des antiken Aschkelon gefundenen Friedhof handelt es sich um den weltweit ersten derartigen Fund. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.07.2016).

09.07.2016  Syrien:
„Sie sind keine Mietlinge“: Das ist der Grund, warum Franziskaner in Syrien bleiben und trotz des Krieges weiter dort arbeiten.
Die Formulierung stammt von Pater Francesco Patton, dem neuen Kustos des Heiligen Landes. In einem Interview mit dem „Christian Media Center“ in Jerusalem sagte Patton, das Ausharren der Franziskaner - die der Kustodie zugeordnet sind  - – in Syrien diene „in diesem Moment großer Schwierigkeiten nicht nur den Christen“, sondern allen Teilen der Bevölkerung. Wörtlich sagte Patton: „Wenn Jesus von Mietlingen spricht, dann sagt er, ein Mietling laufe im Augenblick der Gefahr weg und lasse die Herde im Stich, um seine eigene Haut zu retten. Der Gute Hirt dagegen bleibt bei den Schafen.“ (aci) (NL Radio Vatikan, 09.07.2016).

04.07.2016  Jerusalem:
Der neuernannte Apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats, P. Pierbattista Pizzaballa OFM, steht nach Worten des scheidenden Patriarchen Fouad Twal vor unpopulären Aufgaben.
Pizzaballa möge die anstehende „Reform mit Überzeugung und ohne Zögern“ angehen und die „delikate Balance der Beziehungen zwischen Israelis, Palästinensern und Jordaniern halten“, wünschte der Jordanier Twal seinem italienischen Nachfolger in einem am Montag vom Patriarchat verbreiteten Interview. Es sei ein Gewinn, dass Pizzaballa nach seiner zwölfjährigen Amtszeit als Franziskanerkustos und damit Oberstem Hüter der Heiligen Stätten im Heiligen Land mit den „Herausforderungen und Problemen der Kirche im Heiligen Land“ vertraut sei, betonte der 75-jährige Twal. Eine wichtige Stärkung könne zudem sein, wenn es Pizzaballa gelänge, das Vertrauen der Priester zu gewinnen. (kap) (NL Radio Vatikan, 04.07.2016).

24.06.2016  Vatikan/Heiliges Land:
Jerusalem bekommt einen neuen römisch-katholischen Bischof:
Papst Franziskus hat den Rücktritt aus Altersgründen des Lateinischen Patriarchen Fouad Twal angenommen, wie der Vatikan an diesem Freitag bekanntgab. Apostolischer Administrator des Bistums wird der ehemalige Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa. Der Kustos ist der Obere der Franziskaner im Heiligen Land, gleichzeitig aber auch in einigen Bereichen offizieller Vertreter der katholischen Kirche. Für die neue Aufgabe ernannte der Papst Pater Pierbattista zum Erzbischof. (rv) (NL Radio Vatikan, 24.06.2016) - Siehe auch unten 20.05.2016. Frage: Wird damit der Titel des "Lateinischen Patriarchen von Jerusalem" und das Lateinische Patriarchat (seit mehr als 900 Jahren bestehend) stillschweigend abgeschafft bzw. ausgehebelt? [GH].

23.06.2016  Jerusalem:
Der Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, Gregory Collins, tritt mit Wirkung zum kommenden Mittwoch von seinem Amt zurück.
Der Ire, der seit 2011 die Gemeinschaft mit rund 20 Benediktinern aus Deutschland und Mitteleuropa leitet, teilte seinen Beschluss am Mittwoch mit. Über die Gründe seines Rücktritts äußerte er sich nicht. Collins kündigte an, sich zunächst für eine mehrmonatige Auszeit in die Abtei Egmond in den Niederlanden zurückzuziehen, bevor er im Januar 2017 dauerhaft in sein irisches Professkloster, die Abtei Glenstal, zurückkehren werde. Bereits im November hatte Collins mehrere Monate im Ausland verbracht und diese Auszeit mit den Belastungen durch die gehäuften Anschläge und Attacken auf die Gemeinschaft und ihre Einrichtungen begründet. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.06.2016).

20.05.2016  Heiliges Land:
Der norditalienische Franziskaner Francesco Patton ist neuer Leiter der Kustodie im Heiligen Land.
Papst Franziskus hat die Wahl bestätigt, wurde heute aus dem Vatikan bekannt. Der 51 Jahre alte Patton folgt in der Funktion als oberster katholischer Hüter der christlichen Stätten im Heiligen Land auf Pierbattista Pizzaballa. Dieser hatte zu Jahresbeginn seinen Rücktritt angekündigt. Patton stammt aus dem Erzbistum Trient und trat 1983 in den Franziskanerorden ein. Die Priesterweihe empfing er 1989. Der studierte Kommunikationswissenschaftler wirkte unter anderem auch als Journalist. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.05.2016).

02.05.2016  Palästina:
Der Schutz der Christen in Palästina und im ganzen Nahen Osten „ist für uns Aufgabe und Mission”.
Das schreibt der palästinensische Präsident Mahmud Abbas in seiner Osterbotschaft an die orthodoxen Christen in seinem Land. „Es ist kein Geheimnis”, so der palästinensische Staatsmann, „dass das Schicksal der Christen im Nahen Osten von Gefahren gekennzeichnet ist“. Das Zusammenleben und die Religionsfreiheit seien aktuell in Gefahr. Aus diesem Grund, so Abbas, müsse man mit allen Mitteln der schwindenden Präsenz der einheimischen Christen im Heiligen Land entgegen arbeiten. (fides) (NL Radio Vatikan, 02.05.2016).

21.04.2016  Vatikan: Vatikan fürchtet Niederlage für Zweistaatenlösung Israel-Palästina
Der Vatikan fürchtet eine Niederlage für die sogenannte Zweistaatenlösung im Heiligen Land und damit ein Scheitern des Friedensprozesses im Nahost-Konflikt. Diese Sorge hat Erzbischof Bernardito Auza formuliert, der permanente Beobachter des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen in New York. Die päpstliche Diplomatie favorisiert seit langem die Gründung eines Staates Palästina neben dem Staat Israel. Im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sieht der Vatikan eines der Kernprobleme für die Instabilität im Nahen und Mittleren Osten insgesamt.
„Der Heilige Stuhl glaubt fest daran, dass die Zweistaatenlösung die besten Aussichten auf ein Friedensabkommen hat“, so Erzbischof Auza in New York. Papst Franziskus habe bei seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land 2014 wiederholt, die Zweistaatenlösung müsse „Wirklichkeit werden und darf nicht bloß ein Traum bleiben“, erinnerte der Vatikandiplomat. Neuerlich rufe der Papst nun beide Seiten zu einem mutigen Dialog mit dem Ziel der Versöhnung auf.
Am vergangenen 2. Januar ist das bilaterale Abkommen mit Palästina in Kraft getreten, mit dem der Heilige Stuhl die Staatlichkeit Palästinas anerkennt – zum Missfallen Israels. Auza erklärte neuerlich die Hoffnung, die der Heilige Stuhl an dieses Abkommen knüpft: die Hoffnung nämlich, die Konfliktparteien mögen sich „ernsthaft“ für eine friedliche Lösung einsetzen. Besonders wünsche sich der Heilige Stuhl, dass ein solches Abkommen Schule mache und „ein Beispiel des Dialogs und der Zusammenarbeit für andere Länder mit arabischer und muslimischer Bevölkerungsmehrheit" werde.
In seiner Rede lenkte der Vatikan-Vertreter den Blick der Staatengemeinschaft außerdem auf den Libanon. Die dort stationierten Flüchtlinge aus den Nachbarländern machen nicht weniger als ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache kämpft das Land mit gewaltigen innenpolitischen Problemen. Auza rief dazu auf, dem Libanon zu politischer Stabilität zu verhelfen, nicht zuletzt, damit er die Flüchtlingsproblematik bewältigen könne. Darüber hinaus forderte der Vatikan-Diplomat mehr Einsatz im Kampf gegen den Fundamentalismus. „Die Internationalisierung des Terrors kann nur mit einer gemeinsamen globalen Antwort neutralisiert werden“, so Erzbischof Auza. Militärschläge alleine reichten nicht dazu aus, die Ideologie des Terrors zu besiegen. (rv 21.04.2016 gs) (Radio Vatikan: Nachrichten, 21.04.2016).

09.04.2016  Israel:
Die Ruinen einer frühchristlichen byzantischen Kirche in Gaza sind v
on Bulldozern zerstört worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur fides. Die mindestens 1.500 Jahre alten Kirchenreste waren beim Bau eines Einkaufszentrums entdeckt worden und mussten diesem jetzt weichen. Palästinensische Christen reagierten traurig und wütend auf die Zerstörung. Der anglikanische Priester Ibrahim Nairouz aus Nablus im Westjordanland schrieb Protestbriefe an palästinensische Politiker. Die israelische Presse zitiert ihn mit der Frage: „"Wenn man da die Reste einer Moschee oder einer Synagoge oder einer ähnlichen antiken Struktur gefunden hätte, hätte man dann genauso gehandelt?“" (rv) (NL Radio Vatikan, 09.04.2016).

11.03.2016  Jordanien:
Im Beisein des zuständigen Erzbischofs Maroun Laham wurde am Mittwoch das neue Caritas-Zentrum in Salt eröffnet.
Das Zentrum bietet unter anderem eine Arzt- und eine Zahnarztpraxis, einen Kindergarten und Schulungsräume, berichtet fides. Damit begegnet die Organisation den Problemen und der Not der ärmsten Schichten, sowie der Flüchtlinge vor Ort, die vor allem aus dem Irak und aus Syrien stammen. (fides) (NL Radio Bakan, 11.03.2016).

28.02.2016  Die Kopten Jerusalems haben einen neuen Erzbischof. Die koptisch-orthodoxe Kirche gab laut Medienberichten vom Wochenende die Ernennung von Pater Theodore al-Antoui als Nachfolger des im November im Alter von 72 Jahren verstorbenen Erzbischofs Anba Abraham Sidrak bekannt. Die Weihe durch den koptischen Papst Tawadros II. findet arabischen Medienberichten zufolge am Sonntagabend in Kairo statt. Der Sitz des koptisch-orthodoxen Erzbischofs von Jerusalem ist das St. Antonius-Kloster. Es grenzt unmittelbar an die Grabeskirche („Anastasis“ im ostkirchlichen Sprachgebrauch) inmitten der Altstadt. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.02.2016).

22.02.2016  Heiliges Land:
Ein 20 Jahre andauernder Rechtsstreit um einen Keller nahe der Jerusalemer Grabeskirche ist per Schlichtungsverfahren beigelegt worden.
Wie die Zeitung „Haaretz“ berichtet, soll der Bau einer Trennmauer den umstrittenen Raum zwischen den Konfliktparteien aufteilen. Koptische Mönche und muslimische Ladenbesitzer hatten beide Anspruch auf das Gewölbe erhoben, das durch einen Gang mit der Grabeskirche verbunden ist. Der Konflikt begann 1996, als ein muslimischer Händler Stimmen aus dem Kellergeschoss hörte und auf koptische Mönche stieß. In den folgenden Auseinandersetzungen wurde sogar einer der Mönche getötet. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.02.2016).

18.02.2016  Heiliges Land:
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes werten die gegenwärtige Lage der Palästinenser als „unmenschlich“. Weder für Israelis noch für Palästinenser gebe es in der stagnierenden und todbringenden Situation ein „Licht der Hoffnung“, erklärte die Bischöfliche Kommission „Justitia et Pax“ am Donnerstag zur Welle der Gewalt im Heiligen Land. Es sei eine „neue Intifada“ entstanden, in der sich Palästinenser „aus Verzweiflung durch ein Leben voller Frustration, Erniedrigung und Unsicherheit in den Tod stürzen“. Tag für Tag werde palästinensisches Land durch Siedler besetzt, kritisiert die Bischöfliche Kommission. Die Abriegelung des Gazastreifens dauere bereits Jahre an. Auch der Rest Palästinas stehe unter Belagerung und müsse mit diversen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten kämpfen. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.02.2016).

16.02.2016  Bethlehem:
Experten haben die erste Phase eines Restaurationsprojekts in der Geburtskirche zu Bethlehem nach zwei Jahren abgeschlossen.
Die Entfernung von Jahrhunderte altem Staub lässt die Kreuzritterzeit in neuem Glanz erstrahlen. Bauliche Reparaturen an der brüchigen Decke und den Fenstern wurden abgeschlossen und Kunstschätze erhielten ihre filigrane Eleganz zurück. Es ist die größte Restaurierungsaktion der Kirche in den letzten 600 Jahren. Das Restaurationsprojekt, das bislang rund 8 Millionen Dollar (rund 7,2 Millionen Euro) gekostet hat, wurde hauptsächlich von Palästinensern finanziert und von diesen, sowie internationalen Experten durchgeführt. Auch die katholische, griechisch-orthodoxe und armenische Kirche beteiligten sich an der Finanzierung. Die Spezialisten haben die antiken Holzbalken des Dachs ausgetauscht und es neu abgedeckt. (ap) (NL Radio Vatikan, 16.02.2016).

29.01.2016  Heiliges Land / Israel:
Der Kustos des Heiligen Landes, der Franziskaner P. Pierbattista Pizzaballa, gibt sein Amt als oberster Hüter der katholischen Stätten im Heiligen Land ab.
Das geht aus einem Interview Pizzaballas in der jüngsten Ausgabe der italienischen Zeitschrift Famiglia Cristiana hervor. Der Franziskanerorden schützt und verwaltet seit 1350 im Auftrag des Papstes die kirchlichen Heiligen Stätten in der Heimat Jesu. Der Norditaliener hatte das Amt 2004 als zweitjüngster Kustos der Geschichte übernommen. In dem Interview zog Pizzaballa eine positive Bilanz des christlich-jüdischen Dialogs. Das Verhältnis sei heute reifer als früher und stärker der Zukunft zugewandt. „Wir mögen uns zwar nicht immer, aber die Tatsache, dass wir uns das ohne Traumata sagen können, ist zweifellos positiv.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 29.01.2016).

14.01.2016  Heiliges Land:
Mit einem Aufruf zu stärkeren internationalen Bemühungen um eine Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt
hat eine 13-köpfige internationale Delegation katholischer Bischöfe aus Europa, Nordamerika und Südafrika ihren Solidaritätsbesuch im Heiligen Land beendet. „Das Recht Israels auf ein Leben in Sicherheit ist offenkundig, aber die andauernde Besetzung zerfrisst die Seele beider, des Besatzers und des Besetzten“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Die Bischöfe trafen Christen im Gazastreifen, im Westjordanland sowie irakische und syrische Flüchtlinge in Jordanien. Sie verurteilten anhaltende Enteignungen von Palästinensern durch Israel und die „gegen internationales Recht verstoßende Ausweitung der Sperrmauer in das Cremisan-Tal“. Aus Deutschland nahm Weihbischof Thomas Maria Renz an dem Heiliglandbesuch teil. (kna/pm) (NL Radio Vatikan, 14.01.2016).

10.01.2016  Israel:
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat die Schändung eines Klosterfriedhofs bei Bet Schemesch südwestlich von Jerusalem verurteilt und die Polizei sowie zuständige israelische Behörden zu schneller Aufklärung aufgefordert.
In einer Stellungnahme von Samstag heißt es, man hoffe darauf, dass die Anstrengungen zur Bildung aller Bürger des Landes zu gegenseitigem Respekt verstärkt würden. Bei dem Vandalismus-Akt, der sich laut dem Patriarchat bereits Ende Dezember ereignete, wurden Dutzende Kreuze auf dem Friedhof der Salesianerbrüder von unbekannten Tätern zerstört. (kap/kna) (NL Radio Vatikan, 10.01.2016).

10.01.2016  Israel: Israelische Grenzpolizisten haben heute (Sonntag) früh eine internationale Gruppe katholischer Bischöfe an einem Besuch im Westjordanland gehindert. Das Cremisan-Tal bei Beit Dschalla sei militärische Sperrzone, hieß es zur Begründung. Der Besuch ist Teil des „Internationalen Bischofstreffens zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land“, zu dem sich bis Donnerstag Vertreter von Bischofskonferenzen aus 17 Ländern im Heiligen Land aufhalten. (kath.ch) (NL Radio Vatikan, 10.01.2016).

30.12.2015  Israel:
In der israelischen Stadt Rosch Ha-Ayin ist ein 1.500 Jahre altes Kloster aus byzantinischer Zeit mit einer mosaikverzierten Kirche freigelegt worden.
Wie die Israelische Antikenbehörde (IAA) am Mittwoch mitteilte, wurde zudem ein 2.700 Jahre altes Bauernhaus gefunden. Die Grabungen gingen laut Mitteilung den Bauarbeiten für ein neues Wohnviertel der Stadt voran. Die Funde sollen erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Laut IAA-Angaben handelt es sich bei dem Kloster um Teile einer christlichen Siedlung aus dem fünften Jahrhundert. Gefunden wurden demnach die Klosterkirche, deren Böden mit farbigen geometrischen Mosaiken verziert sind. Eines der Mosaike trage die griechische Inschrift „Dieser Ort wurde erbaut unter Theodosius, dem Priester. Friede sei mit euch, wenn ihr kommt, Friede sei mit euch, wenn ihr geht. Amen“. Zu dem Kloster, dessen Überreste laut Mitteilung zu großen Teilen durch einen Kalkofen aus ottomanischer Zeit zerstört wurden, gehörten ferner Wohnviertel, eine Ölpresse und Stallungen. Das ebenfalls bei den Grabungen freigelegte Bauernhaus stammt laut IAA aus einer früheren Siedlung, die in hellenistischer Zeit aufgegeben wurde. (kap) (NL Radio Vatikan, 30.12.2015).

22.10.2015  Israel:
Die UNESCO hat Israel wegen mangelnden Schutzes palästinensischer Kulturerbe-Stätten verurteilt.
In einer entsprechenden Resolution beschuldigt die UNO-Kulturbehörde Israel eines aggressiven Vorgehens auf dem Tempelberg und beklagt fortgesetzte Angriffe Israels auf Zivilisten, einschließlich religiöser Würdenträger sowie Festnahmen und Verletzungen von muslimischen Gläubigen. In der Resolution ist von Israel als „Besatzungsmacht“ die Rede. Der Antrag der Resolution ging von Ägypten, Algerien, Kuwait, Marokko, Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Gegen die Resolution stimmten Deutschland [natürlich! GH], die USA, Großbritannien, die Niederlande, Estland und Tschechien. (kap/kna) (NL Radio Vatikan, 22.10.2015).

16.10.2015 Israel:
Ein Vertreter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Pater Raed Abusahlia, kritisiert die Abriegelung arabischer Viertel als kontraproduktiv.
Die neuen israelischen Kontrollposten seien eine „Sicherheitsmaßnahme, die keinerlei Sicherheit schafft, sondern im Gegenteil Wut und Frustration mehrt und Rachegefühle nährt“, sagte Abusahliah am Freitag im Interview mit der vatikanischen Presseagentur Fides. Der einzige Weg, stabile Sicherheit für alle herzustellen, sei „die Freiheit für das palästinensische Volk wiederherzustellen“.
Die Führer mehrerer religiöser Gruppen in Israel haben am Dienstag mit dem früheren Präsidenten Shimon Peres über die Eskalation der Gewalt beraten. Peres habe betont, dass sich die Religionen gemeinsam gegen Terrorismus und Gewalt stellen müssten. Die Katholiken waren bei der Begegnung durch Patriarchalkanzler George Ayoub vertreten. Dieser äußerte hinterher: „Die israelische Besatzung bleibt das Problem.“ Wer die Gewalt beenden wolle, müsse die Besatzung beenden und das Entstehen eines palästinensischen Staats erlauben. (div) (NL Radio Vatikan, 16.10.2015).

30.09.2015  Palästina:
Erneut ein Vandalismusakt gegen ein katholisches Kloster im Heiligen Land:
Ein von Islamisten gelegtes Feuer hat am vergangenen Wochenende Teile des maronitischen Sankt Charbel Klosters in Bethlehem zerstört. Der Kanzler des maronitischen Patriarchats in Jerusalem, Sobhy Makhoul, mutmaßt einen islamistischen Hintergrund der Tat, wie er gegenüber Asianews sagte. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten war das Kloster zum Zeitpunkt des Anschlags unbewohnt, niemand wurde verletzt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 30.09.2015).

09.07.2015  Heiliges Land:
Mit Überraschung und Fassungslosigkeit hat Bischof William Shomali vom Lateinischen Patriarchat Jerusalem auf das jüngste Urteil von Israels Obersten Gericht reagiert, dem Bau einer Sperranlage auf einem christlichen Landstück bei Beit Jala im Westjordanland teilweise stattzugeben.
„Wir sind überrascht von diesem unglaublichen Urteil, dass die Arbeiten nun ohne weitere Berufungsmöglichkeit genehmigt“, sagte der Bischof gegenüber der Nachrichtenagentur Fides. Das Gericht in Jerusalem hatte mit der Entscheidung sein Urteil vom April gekippt, in dem die Richter die geplante Mauerführung als illegal bewertet und die Armee verpflichtet hatten, eine Alternativroute zu suchen, die keine Beeinträchtigung für die lokale Bevölkerung und zwei Klöster in Cremisan darstelle. Man sei bemüht, die Gründe für die Urteilsänderung zu verstehen, so Shomali. Und er überlegte: „Die drastische Änderung im Vergleich zum vorherigen Urteil könnte eine Reaktion auf die jüngste offizielle Anerkennung des Staates Palästina durch den Heiligen Stuhl sein. Es hatte keine großartigen formellen Reaktionen auf diese Anerkennung gegeben. Nun haben wir das Gefühl, dass wie bereits in anderen Fällen eine Antwort durch politische Fakten gegeben wird.“ (kap/fides) (NL Radio Vatikan, 09.07.2015).

08.07.2015  Israel:
Israels Oberstes Gericht hat dem Bau der israelischen Sperranlage auf einem christlichen Landstück bei Beit Dschalla im Westjordanland teilweise stattgegeben.
Damit kippte das Gericht in Jerusalem sein Urteil vom April, in dem die Richter die geplante Mauerführung als illegal bewertet und die Armee verpflichtet hatten, eine Alternativroute zu suchen, die keine Beeinträchtigung für die lokale Bevölkerung und zwei Klöster in Cremisan darstelle. Dies geht aus einer Mitteilung des für Kirchenfragen zuständigen „Higher Presidential Committee for Churches Affairs in Palestine“ vom Mittwoch hervor. Die Richter erlaubten der Armee demnach den Baubeginn auf privatem christlichem Land in Beit Dschalla. Ausgenommen ist laut Mitteilung ein Teilstück der Mauer entlang des Klosterbesitzes. Damit wies das Gericht einen Einspruch der Rechtsvertreter des Dorfes und der Klostergemeinschaften gegen die im Mai erfolgte Ankündigung des israelischen Verteidigungsministeriums ab, mit dem Bau des östlichen Mauerstücks im Cremisantal zu beginnen. Nach Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur PNN vom Mittwoch kritisierten die Rechtsvertreter der betroffenen Palästinenser den Gerichtsentscheid und kündigten erneut Widerspruch an. Der von Israel geplante Verlauf der Sperranlage im „christlichen Dreieck“ Bethlehem, Beit Dschalla und Beit Sahur droht 58 christliche Familien sowie die beiden Salesianer-Gemeinschaften von ihrem Land abzuschneiden. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.07.2015).

27.06.2015  Israel
Das israelische Außenministerium „bedauert“ es, dass der Vatikan Palästina in einem Grundlagenabkommen ausdrücklich als eigenen Staat anerkannt hat.
Die Unterzeichnung des Abkommens, die am Freitag im Vatikan vorgenommen wurde, nennt Tel Aviv „einen überstürzten Schritt“. Er beschädige „die Aussichten für Fortschritte zu einer Friedenslösung“ im israelisch-palästinensischen Konflikt. Aus israelischer Sicht tragen auch „internationale Bemühungen“ Schaden davon, die die Palästinenser „zu neuen Direktverhandlungen mit Israel“ bewegen sollen. Von solchen Bemühungen um neue Nahost-Gespräche ist derzeit allerdings nicht viel zu sehen. Die USA, die sich zuletzt hartnäckig um einen neuen Nahost-Friedensprozess bemühten, sind enttäuscht von der Blockadehaltung des israelischen Premiers Netanjahu. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2015). 

25.06.2015  Jordanien:
Jordanien will die Taufstelle Jesu am Jordan-Ufer als Weltkulturerbe eintragen lassen.
Geplant ist eine Klassifizierung als landschaftlich und kulturell bedeutsame Stätte, wie die Tageszeitung „Jordan Times“ am Donnerstag meldete. Über eine Anerkennung entscheidet das Welterbe-Komitee der UNESCO während einer Tagung in Bonn ab kommenden Sonntag bis zum 8. Juli. Die Taufstelle, auch als „Bethanien jenseits des Jordans“ bezeichnet, ist eine von zwei Stätten am Jordan, die als der Ort der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer bezeichnet werden. Alle Päpste – angefangen mit Paul VI. – , die das Heilige Land besuchten, besuchten auch diese Taufstelle Jesu. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 25.06.2015).

29.05.2015  Israel:
Christliche Schulen haben am Mittwoch in Jerusalem demonstriert, um gegen ihre Diskriminierung durch die Regierung zu protestieren.
Rund 700 Lehrende, Eltern und Schüler versammelten sich auf dem Platz vor dem israelischen Bildungsministerium, wo sie sich mit Spruchbändern aufstellten und Flugblätter verteilten. Es handele sich um eine friedliche und respektvolle Kundgebung, bei der gefordert wurde, dass Christen gleich behandelt werden sollen wie alle anderen, sowohl unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, als auch, was die Bildungsfreiheit anbelangt, sagte der teilnehmende Pfarrer Abdel Masih Fahim vom Büro für christliche Schulen laut der österreichische Stiftung „Pro Oriente“ am Freitag. (kap) (NL Radio Vatikan, 29.05.2015).

15.05.2015  Vatikan: Die Heiligsprechung der beiden palästinensischen Ordensfrauen Mariam Baouardy und Marie Alphonsine Danil Ghattas am Sonntag bei einer Papstmesse auf dem Petersplatz führt die Spitzenvertreter der Kirche des Heiligen Landes und der Autonomieregierung in Ramallah nach Rom. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas startete seinen Besuch am Freitag bei der italienischen Regierung. Für Samstag steht die Audienz von Abbas bei Papst Franziskus im Apostolischen Palast auf dem Programm. Zur Heiligsprechung selbst reist auch der Leiter des lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Fouad Twal an. Neben tausenden Pilgern aus Europa und der Diaspora werden 1500 Christen aus dem Heiligen Land erwartet. (kap) (NL Radio Vatikan, 15.05.2015).

10.05.2015  Nahost:  
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, hat den jüdischen Siedlungsbau „auf palästinensischem Boden“ verurteilt.
Er sei „ein Zeichen von Israels Schwäche“, sagte Twal am Samstag in Berlin. „Bisher hat Israel alle Kriege gegen Araber gewonnen, aber noch nicht Frieden und Sicherheit", betonte der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land. Vor wenigen Tagen billigte Israels neue Regierung den Bau von 900 jüdischen Wohneinheiten in Ost-Jerusalem, das von den Palästinensern beansprucht wird. Twal stammt aus einer Familie christlicher Araber. Mit Blick auf die Konflikte im Nahen und Mittleren Ost mahnte er zu einem „klaren politischen Willen“, gegen illegale Finanzierung des Terrorismus und Waffenhandel vorzugehen. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.05.2015).

30.03.2015  Jerusalem:
Auch in Jerusalem hat die „Heilige Woche“ am vergangenen Sonntag mit einer Palmsonntagsprozession begonnen.
Fouad Twal, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, rief zu Beginn der Feier zum Gebet für den Frieden für das Heilige Land und die ganze Welt auf. Tausende Christen zogen über den Ölberg zur Anna-Kirche in der Altstadt. Viele einheimische Christen trugen Transparente mit Bildern der beiden Palästinenserinnen, die im Mai von Papst Franziskus heilig gesprochen werden. Die Prozession, die an den Einzug Jesu nach Jerusalem vor seiner Kreuzigung erinnert, wurde von israelischen Sicherheitskräften begleitet. Über dem Zugweg kreisten Hubschrauber. Die Palmprozession ist für Pilger einer der Höhepunkte der Karwoche in Jerusalem. Am Startpunkt, der Kirche von Betfage, wird nach alter Tradition ein Stein verehrt, von dem aus Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem auf den Esel gestiegen sein soll. Für die einheimischen Christen ist die Prozession zugleich eine festliche Darstellung ihrer Präsenz im Heiligen Land. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.03.2015).

24.12.2014  Heiliges Land:
Mehr Christen als in den Vorjahren können in diesem Jahr an den Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem teilnehmen:
700 aus Gaza und über 25.000 aus dem Westjordanland erhielten entsprechende Genehmigungen der israelischen Behörden. 200 Palästinenser können von Tel Aviv aus nach Bethlehem gelangen und müssen keinen Umweg über Amman mehr machen. Für den Weihbischof von Jerusalem William Schomali hat Israels Großzügigkeit – „auch wenn das niemand sagt“ – möglicherweise mit Franziskus‘ Reise ins Heilige Land zu tun: „Wir hoffen, dass sich alle, die eine Genehmigung haben, frei bewegen können und vor allem an den Checkpoints keine Probleme bekommen. Viele unserer Christen sehen aufgrund der israelischen Mauer seit Jahren nicht mehr ihre Familienangehörigen und Verwandten.“ Die Weihnachtsfeierlichkeiten im Heiligen Land beginnen traditionell mit der Weihnachtsprozession an diesem Mittwochnachmittag von Jerusalem nach Bethlehem. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 24.12.2014).

07.10.2014  Israel:
Der Status Quo der heiligen Stätten in Jerusalem darf nicht angetastet werden.
Das fordern die Patriarchen und Kirchenoberhäupter Jerusalems in einer gemeinsamen Erklärung. Sie seien besorgt über die Aktionen jüdischer Radikaler auf dem Tempelberg und über die Einschränkung des Zugangs zur Al-Aqsa-Moschee, heißt es in der Erklärung. Die Kirchenoberhäupter der christlichen Gemeinschaften in Jerusalem verurteilen „jegliche Drohung hinsichtlich der Änderung des Status der Heiligen Stätten, von wo auch immer sie kommen mögen“. Sie fordern für die Stätten Schutz und die Bewahrung des Zuganges für alle drei abrahamitischen Religionen. (fides) (NL Radio Vatikan, 07.11.2014).

26.10.2014  Lat. Patriarch Twal: „Kauft euch ein Haus in Jerusalem!“
Jedes Bistum weltweit sollte „ein Haus in Bethlehem oder in Jerusalem kaufen“: Das schlägt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, vor. „Dann würden wir dieses Haus einem jungen christlichen Ehepaar geben, das sich einen Hausbau nicht leisten kann oder das keine Baugenehmigung von Israel bekommt. Dadurch verhindern wir auch, dass unsere Christen abwandern.“ Er hoffe, dass sein Appell die ganze Christenheit erreiche. „Ich glaube nicht, dass das zuviel verlangt ist; es könnten sich ja auch zwei Bistümer zusammentun und gemeinsam ein Haus kaufen“, so Twal. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.10.2014).

08.07.2014  Deutschland: Keine weiteren Mittel aus Deutschland für den Mauer- und Siedlungsbau Israels im besetzten Palästina. Das fordert die internationale katholische Organisation der Friedensbewegung „Pax Christi“ von der deutschen Regierung. Zum zehnten Jahrestag des sogenannten „Mauergutachtens“ ermahnt Pax Christi Drittstatten wie Deutschland, derartige völkerrechtswidrige Situationen nicht zu billigen. Das Mauergutachten wurde im Jahr 2004 vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag beschlossen und von der UN-Vollversammlung angenommen. In den Grundsätzen des Gutachtens wird Israel dazu aufgefordert, den Mauerbau zu beenden, bestehende Bauten abzureißen, Enteignungen rückgängig zu machen sowie Entschädigungen für entstandene Schäden zu leisten. (pm) (NL Radio Vatikan, 08.07.2014).  

03.07.2014  Israel
„Es ist eines politischen und religiösen Führers nicht würdig, Rache zu fordern oder zu nähren.“
Das schreibt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, in einem Statement angesichts der unruhigen Lage in Israel und den besetzten Gebieten. „Rache ruft Rache hervor, Blut schreit nach weiterem Blut“, warnt der Patriarch. „Alle getöteten Jugendlichen“ seien „Opfer auf dem teuflischen Altar des Hasses“. Der Besuch von Papst Franziskus im Mai im Heiligen Land und das anschließende Friedensgebet für den Nahen Osten im Vatikan habe „so viel Hoffnung auf Frieden geweckt“ – da wirke die jetzige Gewalt „fast wie eine Gegenreaktion, um die Hoffnung wieder auszulöschen“. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.07.2014).

27.05.2014  Vatikansprecher: „Peres und Abbas beim Papst, um zu beten“
Das geplante Treffen des israelischen mit dem palästinensischen Präsidenten im Vatikan wird ein Gebetstreffen und keine eigentliche Friedensverhandlung. Das betonte Vatikansprecher Federico Lombardi zum Abschluss der Papstreise ins Heilige Land. Schimon Peres und Mahmud Abbas werden demnächst im Vatikan gemeinsam erwartet, um mit Papst Franziskus für den Frieden in ihrer Region zu beten. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt Jesuitenpater Lombardi, dass der Papst das anbieten wolle, was „zu seiner Kernaufgabe“ gehöre, nämlich das Gebet. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.05.2014)  -  Mit Verlaub: Zu welchem Gott wollen sie denn beten? [GH].

24.05.2014  Patriarch Bartholomaios: „Der Weg ist noch lang und schwierig“
Der Weg zur Einheit der Kirchen „ist sicher noch lang und schwierig“. Das sagte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., in einem Gespräch mit der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ vom Samstag. Doch wenn man nicht mit „Polemik und Verdächtigungen“ operiere, sondern im „Geist der brüderlichen Liebe und des wechselseitigen Respekts“, dann komme man auf diesem Weg voran. Letztes Ziel ist nach Darstellung des Patriarchen, der das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen in aller Welt ist, die volle Gemeinschaft aller, die an Jesus glauben, einschließlich der gemeinsamen Kommunion.
Patriarch Bartholomaios wird Papst Franziskus am Sonntag in der Grabeskirche in Jerusalem treffen. Damit erinnern beide Kirchenführer an die historische Begegnung von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. vor genau fünfzig Jahren, ebenfalls in Jerusalem. Das Treffen habe ein Jahrtausend des Misstrauens zwischen den Kirchen beendet, formulierte Bartholomaios. Die Neuauflage der Begegnung zwischen Papst und Patriarch soll, so wünschte er, eine Friedensbotschaft an alle Menschen werden. Die ganze Welt könne daran sehen, dass Versöhnung über alle Unterschiede und konfessionelle Grenzen hinweg möglich sei.
Die russisch-orthodoxe Kirche wird keinen offiziellen Vertreter zum Treffen von Jerusalem schicken, da sie die Aktion des Ökumenischen Patriarchen als dessen Privatangelegenheit ansieht. Das wurde am Freitag im Außenamt des Moskauer Patriarchats bekannt.
(rv/or 24.05.2014 sk) (NL Radio Vatikan, 24.05.2014.

13.05.2014  Nahost:
Das Schicksal der christlichen Minderheiten im Nahen Osten wird eines des Hauptthemen bei der Begegnung des Papstes mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel im Heiligen Land sein.
Das kündigte Patriarch Bartholomaios I. jetzt in einem Interview mit der US-amerikanischen Agentur „Catholic News Service“ an. Die gemeinsame „heilige Pilgerfahrt“ der beiden Kirchenoberhäupter sieht der Patriarch vor diesem Hintergrund als kraftvolles Symbol für die christliche Einheit. Auch über die prekäre Lage in der Ukraine werde man bei der Begegnung sprechen, fuhr der Patriarch fort. (apic) (NL Radio Vatikan, 13.05.2014).

12.05.2014  Israel :
Die Regierung widerspricht den katholischen Bischöfen. Vandalismusakte gegen christliche Stätten belasteten keineswegs die bevorstehende Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land.
Das beteuerte der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Zion Evrony, in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ von diesem Montag. Das Handeln „einiger Extremisten“ sei doch nicht repräsentativ für die Haltung der israelischen Regierung oder der Bevölkerungsmehrheit im Land, so der Diplomat. Außerdem täten die Sicherheitskräfte alles Mögliche, um die Täter ausfindig zu machen. (repubblica/rv/kna) (NL Radio Vatikan, 12.05.2014)  -  Wer's glaubt . . . [GH].

11.05.2014  Israel:
Störaktionen und Graffiti von jüdischen Israelis gegen Christen und christliche Einrichtungen belasten die Stimmung vor der Papstreise ins Heilige Land.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, sprach am Sonntag vor Journalisten in Haifa von einer „vergifteten Atmosphäre“. Dass „Vandalenangriffe“ auf christliche Klöster in den letzten Wochen straflos geblieben seien, ist aus Twals Sicht „auch ein Schlag gegen die Demokratie, den Israel selbst führt“. Nach Angaben der Tageszeitung „Ha'aretz“ wollen radikale Siedler am Montag auf dem Zionsberg gegen den Papstbesuch demonstrieren. (ansa/efe) (NL Radio Vatikan, 11.05.2014).

30.04.2014  Heiliges Land:
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes verurteilen Verwüstungen an christlichen Stätten in Galiläa.
Mit Bezug auf Vorfälle vom Sonntag verlangte die Kirchenleitung in einer Mitteilung des Lateinischen Patriarchats Maßnahmen der israelischen Behörden, um „den gegenseitigen religiösen Respekt wiederherzustellen“. Die Bischöfe sind besorgt über Übergriffe „weniger als einen Monat vor dem Besuch von Papst Franziskus im Heiligen Land“. Den Angaben zufolge hatten jüdische Jugendliche auf dem Klostergelände von Tabgha am See Genezareth mehrere Kreuze mit Steinen beworfen und Stühle und Bänke umgestürzt. Ein Kreuz sei in den See geworfen und ein Altar mit Schlamm beschmiert worden. Weiter hätten die Randalierer einen Gast mit Steinen angegriffen und bespuckt. Der Prior des deutschen Benediktinerklosters erstattete Anzeige. Ebenfalls am Sonntag hatte ein Rabbiner aus dem nordisraelischen Safed in einem Brief an das Patriarchalvikariat Nazareth die Christen des Landes unter Gewaltandrohung zur Ausreise aufgefordert. Wie die Bischöfe unter Berufung auf die Polizei mitteilten, wurde der Rabbiner am Montag festgenommen. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.04.2014).

13.04.2014  Jerusalem: Streit um Zugang zu Osterfeierlichkeiten
Israels Oberster Gerichtshof hat es abgelehnt, über die Sicherheitsmaßnahmen anlässlich der bevorstehenden Osterfeierlichkeiten in Jerusalem zu urteilen. Wie der Kustos des Heiligen Landes, P. Pierbattista Pizzaballa OFM, am Sonntag, 13. April, auf Anfrage der katholischen Presseagentur bestätigte, erklärten sich die Richter für nicht zuständig. Palästinensische Christen und Kirchenführer im Heiligen Land hatten sich in einer Petition an das Gericht gewandt, um gegen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und restriktive Sicherheitsmaßnahmen zu protestieren.
Insbesondere forderten die Kirchenführer den freien Zugang zur orthodoxen Liturgie des "Heiligen Feuers" am Samstagmittag in der Grabeskirche. Neben Pizzaballa zählen unter anderem der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilus III. und der armenisch-apostolische Patriarch Nourhan I. Manougian zu den Unterzeichnern. Die Polizei rechnet mit einem Großandrang von 40.000 Menschen für die Feuer-Zeremonie. Im Anschluss an eine Anhörung wiesen die Richter bereits am Donnerstag, 10. April, die Annahme der Petition mit Verweis auf die Nicht-Zuständigkeit des Gerichts sowie Zeitmangel zurück und forderten die Parteien auf, sich über die Sicherheitsmaßnahmen zu einigen.
Die Kirchenführer hatten gefordert, die Blockierung der Zugänge zur Altstadt aufzuheben, die Zahl der Sicherheitskräfte erheblich zu reduzieren und das Eindringen bewaffneter Polizisten in das Gebiet der Grabeskirche zu verhindern. Auch dürfe die Polizei den Platz vor der Grabeskirche nicht räumen. Die Sicherheitsabsperrungen und die hohe Polizeipräsenz nehme den Gläubigen die Festtagsfreude und behindere ihre Teilnahme an den Feiern. Vertreter der israelischen Polizei machten vor Gericht geltend, die Sicherheitsmaßnahmen stünden in einem angemessenen Verhältnis zu der zu erwartenden hohen Zahl der Besucher und zu der Tatsache, dass es sich um ein religiös hochsensibles Gebiet handle. Des Weiteren sei es nicht Aufgabe des Gerichts, Sicherheitsfragen zu beurteilen. -
Kustos Pizzaballa bedauerte gegenüber Kipa den Entscheid des Gerichts und äußerte die Befürchtung, dass sich die Situation trotz Absprachen zwischen Kirchen und Polizei nicht ändern werde und dies zu den üblichen Konfusionen führen werde. Seit 2006 hatte die Polizei aus Sicherheitsgründen jeweils den Zugang zur Jerusalemer Grabeskirche auf 10.000 Menschen beschränkt. Wiederholt hatten Vertreter einheimischer Christen gegen die Einschränkungen protestiert. Im vergangenen Jahr waren drei ägyptische Diplomaten durch die israelische Polizei aus der Jerusalemer Grabeskirche hinausgeworfen worden. -

Bei der über 1.200 Jahre alten Liturgie des "Heiligen Feuers", die als Höhepunkt der Jerusalemer Osterfeiern gilt, entzündet sich nach orthodoxem Volksglauben auf wundersame Weise eine Flamme in der Kapelle des Grabes Christi. Das Feuer wird anschließend an die Gläubigen in der überfüllten Kirche und in den Altstadtgassen weitergegeben und in die orthodoxen Häuser sowie ins orthodoxe Ausland gebracht. (kipa 13.04.2014 mc) (Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/04/13/jerusalem:_streit_um_zugang_zu_osterfeierlichkeiten/ted-790491 des Internetauftritts von Radio Vatikan und wurde von Gerd Hagedorn verbessert) - In diesem Jahr feiern nicht nur alle Christen das Osterfest am selben Datum, sondern auch die Juden begehen am Samstag dieser Woche ihr Pessach. GH. 

15.03.2014  Vatikan:
Das Motto der Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land soll lauten: „Damit sie eins seien“.
Das gab der Vatikan jetzt bekannt. Das Motto treffe das zentrale Anliegen der Reise des Papstes vom kommenden Mai. Unter anderem wird Franziskus in Jerusalem den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. treffen. Dieser machte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Zenit“ deutlich, dass orthodoxe und katholische Kirche einander noch nie so nahe gewesen seien. Beide hätten wichtige Schritte zur Versöhnung gemacht. „Dennoch sind wir noch fern von der Einheit, die im ersten Jahrtausend des Lebens der Kirche bestand“, so der Patriarch wörtlich. (kap/rv/pm) (NL Radio Vatikan, 15.03.2014).

02.03.2014  Jerusalem/Lugano: Im Israel-Museum in Jerusalem sind einige bisher unbekannte Qumranrollen entdeckt worden. Sie waren in Tonkrügen verschlossen und bisher übersehen worden. 1952 hatte der französische Dominikaner Roland de Vaux die Tonkrüge geborgen. Auf einem theologischen Kongress in Lugano wurde die Entdeckung bekannt gegeben. Über den Inhalt der Schriften ist noch nichts bekannt. Andere Qumran-Schriftrollen, die zur Zeit Jesu entstanden sind, hatten neues Licht auf die religiöse Umwelt des Neuen Testaments geworfen. (vaticaninsider) (NL Radio Vatikan, 02.03.2014).

18.01.2014  Heiliges Land:
Jesuitenpater David Neuhaus hat die israelische Einwanderungspolitik kritisiert.
„Wir müssen Flüchtlinge wie Menschen behandeln und dürfen sie nicht als Kriminelle abstempeln“, fordert der Patriarchalvikar für die hebräisch-sprechenden Katholiken im lateinischen Patriarchat von Jerusalem. Gerade Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, um ihr Leben zu retten, seien keine Bedrohung, sondern ein Geschenk. Damit erinnert P. David Neuhaus an die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltgedenktag der Migranten und Flüchtlinge, der an diesem Sonntag stattfindet. (pm) (NL Radio Vatikan, 18.01.2014). 

07.12.2013  USA:
Die US-Bischofskonferenz beschwert sich bei der israelischen Regierung über die Zerstörung eines Hauses, das dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gehörte.
US-Bischof Richard Pates hat in dieser Angelegenheit an den israelischen Botschafter in Washington, Ron Dermer, geschrieben. Er forderte Israel auf, das Eigentum der christlichen Kirchen im Heiligen Land zu respektieren. Israelische Bulldozer hatten Ende Oktober unter Militärschutz das Haus einer christlichen Familie demoliert. Bischof Pates erinnert den Botschafter daran, dass sich die US-Bischöfe seit Jahrzehnten deutlich für die Anerkennung des Staates Israel und seine Sicherheit einsetzten. Umso mehr beunruhige es ihn, wie die israelischen Behörden mit kirchlichem Eigentum in Jerusalem umsprängen. (apic) (NL Radio Vatikan, 07.12.2013).  

06.11.2013  Israel:
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat gegen die Zerstörung eines seiner Gebäude durch die israelischen Behörden protestiert.

    Patriarch Fouad Twal am 5. November 13 vor den Trümmen des Hauses

 „Das ist eine Ungerechtigkeit, vor der wir nicht schweigen können“, sagte der Lateinische Patriarch Fouad Twal. Die Protestkundgebung mit Twal fand am Dienstagnachmittag bei einem Checkpoint der israelischen Armee zwischen Jerusalem und Bethlehem statt. Am 28. Oktober hatten israelische Bagger ein Gebäude zerstört, das dem Patriarchat gehört, da sich dieses Haus angeblich zu nahe an einem Checkpoint befand. (vaticaninsider) (NL Radio Vatikan, 06.11.2013).

01.10.2013  Israel/Palästina:
Kirchenführer verschiedener Konfessionen haben am Montag den Jerusalemer Tempelberg besucht, um ihre Solidarität mit Muslimen zu bekunden.
Entsprechende Medienberichte bestätigte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem. Anlass für den Besuch waren demnach wiederholte Konflikte mit jüdischen Nationalisten an einer der Heiligen Stätten des Islam. Der Jerusalemer Großmufti Mohammed Hussein bezeichnete den Besuch der Kirchenvertreter nach Angaben des Patriarchats als „historisch“. Zu der Delegation gehörten der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., der anglikanische Bischof Suheil Dawani, der katholische Jerusalemer Weihbischof William Schomali sowie der armenische Patriarchalvikar Joseph Kelekian. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.10.2013).

07.09.2013 Jordanien:
Ein klares Signal gegen eine Militärintervention in Syrien kommt von Patriarchen und Bischöfen, die sich in dieser Woche im jordanischen Amman trafen.
Auf der von König Abdullah organisierten Konferenz „The Challanges of Arab Christians“ appellierten die Kirchenvertreter an die ausländischen Mächte, „nicht in die politischen Angelegenheiten der Länder der Region einzugreifen“, berichtete der Apostolische Nuntius in Amman, Erzbischof Giorgio Lingua, am Freitag. Statt einer militärischen Intervention solle sich die internationale Gemeinschaft für die Förderung von Dialog und Versöhnung im Nahen Osten einsetzen – dies sei der Tenor der in Amman versammelten kirchlichen Verantwortungsträger gewesen. (kap) (NL Radio Vatikan, 07.09.2013).

13.08.2013 Israel/Palästina:
Es findet eine grundsätzliche Diskriminierung zwischen Juden und Nicht-Juden durch Israel statt.
So beurteilt Yusef Daher, Leiter der ökumenischen Einrichtung „Inter-Church-Center“, die Situation im Heiligen Land. Die Einrichtung setzt sich für die Rechte der Christen in Israel ein. Gegenüber dem Hilfswerk „Kirche in Not“ erzählt Daher, dass nur 20 Prozent der etwa eine Million palästinensischen Christen im heutigen Israel und den besetzten Gebieten leben. „Die Abwanderung der Christen aus dem Heiligen Land vollzieht sich in Wellen“, sagt Daher. Deshalb nehme auch die Zahl der Christen in Jerusalem dramatisch ab. Die palästinensischen Christen seien zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt. Auch die willkürliche israelische Vergabepraxis für Einreisebewilligungen zu hohen Festtagen zähle dazu. „Palästinensische Christen leiden wie die anderen Palästinenser. Solange man kein Jude ist, erhält man dieselbe diskriminierende Behandlung“, so Daher. (pm) (NL Radio Vatikan, 13.08.2013).

30.07.2013   Jordanien:
Die katholische Kirche im Land distanziert sich von der Bibelverteilaktion einer evangelikalen Gemeinde.
In einem Video, das derzeit für Diskussionen in Jordanien sorgt, wird die Bibelverteilung im Flüchtlingslager Zaatari gezeigt. „Man kann nicht Lebensmittel bringen und dabei gleichzeitig die Lage ausnutzen, um auch Bibeln zu verteilen“, so der für Jordanien zuständige Weihbischof des lateinischen Patriarchats Jerusalem, Erzbischof Maroun Lahham, zum Fidesdienst. Nach Ansicht von Erzbischof Lahham „werden damit humanitäre Initiativen instrumentalisiert für die Abwerbung von Gläubigen, die nichts mit der Dynamik eines wahrhaft christlichen Zeugnisses zu tun haben.“ Das Flüchtlingslager in Zaatari wurde vor genau einem Jahr eröffnet. In der Anlage mit 2.000 Zelten sollten rund 10.000 Flüchtlinge untergebracht werden. Heute leben dort 120.000 Flüchtlinge, vorwiegend aus Syrien. (fides)  (NL Radio Vatikan, 30.07.2013). - Man muss es einmal sagen: So denken und handeln, aus Berechnung, leider die Sekten und viele evangelikale Gemeinschaften, meist aus den USA, zum Schaden des wahren Christentums. Die Muslime kennen nicht die Unterscheidung der Christen und handeln entsprechend, indem sie alle in einen Topf werfen und verfolgen [GH].

10.07.2013  Israel:
Die Kommission Justitia et Pax im Heiligen Land wendet sich gegen die israelische Praxis des Einsatzes christlicher Araber im Militär.
Diese Praxis treibt laut Pax Christi einen Keil zwischen Christen und Muslime in der Region. Dies schreibt Pax Christi laut der Nachrichtenagentur Fides in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument. Die israelische Armee werde vor allem als Mittel benutzt, um die Besetzung der palästinensischen Gebiete zu erzwingen und aufrecht zu erhalten, heißt es darin. Die Armee stelle sich damit als Angriffs- und nicht als Verteidigungsarmee dar, heißt es in dem Schreiben weiter, in dem Pax Christi Unterscheidungskriterien zur Frage der Einziehung von arabischen Christen in die israelische Armee vorschlägt. In Israel werden christliche Araber nicht eingezogen, dennoch dienen einige auf freiwilliger Basis. (fides) (NL Radio Vatikan, 10.07.2013).

30.05.2013  Palästina/Israel:
Die drei katholischen Schulen im Gazastreifen geraten immer mehr unter Druck.
So versucht die Hamas-Regierung die Geschlechtertrennung im Unterricht durchzusetzen, erklärt der katholische Generalvikar für Palästina, Weihbischof William Shomali. Im Gazastreifen leben rund 1.500 Christen verschiedener Konfessionen, darunter sind 200 Katholiken. Nach Shomalis Angaben herrscht im Gazastreifen zwar offiziell Religionsfreiheit, doch davon sei immer weniger zu spüren. Derweil nannte der griechisch-katholische Metropolit von Galiläa, Elias Chacour, den Arabischen Frühling eine Gefahr für die Christen im Orient. Erzbischof Chacour wörtlich: „Wer am meisten zu verlieren hat, das sind ohne Zweifel die Christen.“ (ansa/kap) (NL Radio Vatikan, 30.05.2013).

13.05.2013  Israel:
Gegen das brutale Verhalten der israelischen Polizei an den heiligen Stätten Jerusalems haben sich die Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem ausgesprochen.
Anlass dazu gab das Eingreifen israelischer Polizisten während der orthodoxen Osterfeierlichkeiten, die drei ägyptische Diplomaten am 4. Mai an der Teilnahme der Ostermesse in der Grabeskirche gehindert hatten. Die Sicherheitskräfte seien „unter dem Vorwand von Sicherheit und Ordnung wahllos und brutal“ vorgegangen, so die Kirchenführer in ihrem gemeinsamen Schreiben. Unterschrieben haben es unter anderem das Oberhaupt der Katholiken, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, sowie der Leiter der Kustodie des Heiligen Landes, P. Pierbattista Pizzaballa OFM. Im Allgemeinen nähme das Eingreifen der israelischen Polizei bei religiösen Feierlichkeiten von Jahr zu Jahr zu, heißt es darin. (pm/kap) (NL Radio Vatikan, 13.05.2013).

03.05.2013  Israel:
In Jerusalem begehen die orthodoxe Christen an diesem Freitag das Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu.
Tausende Pilger drängten sich seit den frühen Morgenstunden zum orthodoxen Karfreitag auf der Via Dolorosa, um die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung und zum Grab nachzugehen. Viele Gruppen tragen dabei hölzerne Kreuze mit sich. Israelische Sicherheitskräfte kontrollieren die Zugänge zum Prozessionsweg. Außer in Jerusalem und Bethlehem feiern in diesem Jahr auch alle Katholiken Zyperns, Jordaniens, Israels und Palästinas nach dem orthodoxen Kalender am 5. Mai Ostern. Sie folgen damit einer vorläufigen Erlaubnis der Ostkirchenkongregation, die „aus pastoralen Gründen“ erteilt wurde. (kna) (NL Radio Vatikan, 03.05.2013).

24.04.2013  Israel:
Einigung zwischen Israel und der Weltkulturorganisation UNESCO:
Israel hat laut örtlichen Medienberichten vom Mittwoch UNESCO-Experten gestattet, den Zustand des Kulturerbes in der Jerusalemer Altstadt zu untersuchen. Die Experten sollen ihre Arbeit im Mai aufnehmen; es handelt sich um die erste Untersuchung seit 2004. Die Ergebnisse sollen bei einer Sitzung des Welterbekomitees Anfang Juni vorgestellt werden. Ebenfalls stimmte Israel den Angaben zufolge einem Treffen mit jordanischen und palästinensischen Experten sowie Fachleuten der UNESCO zu, um die Frage des Zugangs zum Tempelberg zu besprechen. Im Gegenzug sollen sich die Palästinenser verpflichten, die Eingabe fünf israelkritischer Resolutionen beim UNESCO-Ausschuss um ein halbes Jahr zu verschieben. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.04.2013).

12.04.2013  Israel/Palästina:
Seit dem Millennium hat sich die Zahl der Christen unter den Einwohnern der Palästinensergebiete halbiert.
In Jerusalem selber, wo 1948 noch 27.000 Christen lebten, leben heute nur noch 5.000 Christen. Diese Zahlen dokumentierte der christlich palästinensische Professor Hanna Issa. Der Generalsekretär des islamisch-christlichen Ausschusses für den Schutz Jerusalems und der Heiligen Stätten bezeichnete diese Entwicklung als „soziale Katastrophe“.Zum einen wanderten viele Familien aus, um einen Arbeitsplatz oder einen Studienplatz zu finden, zum anderen begünstige das im Vergleich zur muslimischen Bevölkerung niedrigere Bevölkerungswachstum diese Entwicklung. Pfarrer Manuel Musallam, der bei der Fatah die Abteilung für Beziehung zu christlichen Gemeinden leitet, forderte die Palästinenserbehörde zu Maßnahmen auf, um das Bleiben der Christen zu fördern. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.04.2013).

31.03.2013  Israel/Palästina: „Gemeinsame Osterfeier erster Schritt zur vollen Einheit“
Die gemeinsame Osterfeier von Christen aller Konfessionen sei ein „erster Schritt zur vollen Einheit“ [wirklich?? GH], betonte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, am Sonntagmorgen in seiner Osterpredigt. In Zypern, Jordanien, Israel und Palästina - mit Ausnahme von Jerusalem und Bethlehem – feiern in diesem Jahr auch alle Katholiken Ostern nach dem julianischen Kalender am 5. Mai mit der Ostkirche. Die durch die unterschiedlichen Kalender verursachten Osterdaten seien nicht gottgegeben, so Twal in seiner Predigt. Die vorläufige Erlaubnis zur Vereinheitlichung „aus pastoralen Gründen“ wurde von der Ostkirchenkongregation erteilt, um den zahlreichen gemischtkonfessionellen Familien die gemeinsame Osterfeier zu ermöglichen. In seiner Osterpredigt verwies das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land zudem auf die zahlreichen Probleme in der Region, die die einheimischen Christen zur Emigration bewegen. Als Christen im Nahen Osten zu leben „ist keine Wahl, sondern eine Berufung“, so Twal. (kap) (NL Radio Vatikan, 31.03.2013).

04.02.2013  Rom: Rückgang der Christen im Nahen Osten – Ursachen und Hilferuf: Menschenrechte in Gefahr; Christen im Nahen Osten im Rückzug, aufgerieben zwischen entchristlichtem Westen, radikalisierten Moslems und dem Israel-Konflikt Die Zahl der Christen im Nahen Osten wird immer kleiner. Dies sagte am Sonntag der bekannte arabische Jesuit Pater Samir Khalil Samir auf Radio Vatikan. Anfang des 20. Jahrhunderts machten die Christen noch mehr als 20 Prozent der Bevölkerung des gesamten Nahen Ostens aus. Heute sind es höchstens zehn Prozent. Die Christen verlassen wegen der bewaffneten Konflikte der letzten Jahrzehnte ihre Heimatländer und wandern aus.
In Jerusalem und in Nazareth stellen Christen heute nur mehr zwei Prozent der Bewohner. Die im Verhältnis stärkste christliche Gemeinschaft lebt nach wie vor im Libanon. Allerdings ist ihr Anteil an der Bevölkerung auch dort seit den 70er Jahren rückläufig. Waren 1935 noch 63 Prozent der Libanesen Christen, bekennen sich heute nur noch 35 Prozent der Libanesen zu Christus.
Im Vergleich dazu stellten die Christen vor einem Jahrhundert rund 30 Prozent der Bevölkerung im heutigen Irak und noch 1914 fast die Hälfte der Einwohner Konstantinopels, des heutigen Istanbul. 1945, vor Errichtung des Staates Israel und dem Ausbruch der jüdisch-palästinensischen Kriege, waren fast ein Drittel der Bewohner des Heiligen Landes Christen, heute sind es nurmehr 2,8 Prozent: im israelisch besetzten Westjordanland 8,6 Prozent, in Israel nurmehr 2,1 Prozent (unter den israelischen Arabern 8,3 Prozent) und im Gaza-Streifen nur noch 0,7 Prozent.
„Je mehr Christen ihre Heimat verlassen, je mehr die Christen zu einer kleinen Minderheit werden, desto mehr gehen zentrale Grundsätze wie zum Beispiel die Menschenrechte verloren“, so der aus Ägypten stammende Vatikan-Experte für den Nahen Osten. „Mit dem Rückgang der Christen erlebt nicht nur die Wirtschaft einen Rückschritt, sondern noch mehr die Politik und vor allem alles, was mit den Grundrechten des Menschen zu tun hat: die Lage der Frau, die Religionsfreiheit, die Freiheit insgesamt, der soziale Fortschritt, soziale Gerechtigkeit für die Ärmsten und Schwächsten.“
„Auch aus diesem Grund hören wir auch von Moslems, nicht nur den Intellektuellen, sondern auch der Mittelschicht: ‚Bitte, geht nicht! Bleibt! Wir haben seit Jahrhunderten zusammengelebt!‘“ Das höre man von Ägypten bis Syrien, so Pater Samir.
Zum Zusammenleben zwischen Christen und Moslems in den Ländern des Nahen Ostens bemerkte der Jesuit, dass es „fast immer ein Unbehagen“ gab, aber „das, was wir heute in der ganzen islamischen Welt erleben, ist eine fortschreitende Radikalisierung des Protests gegen die Weltmacht, die sich als Westen bezeichnet – und der Westen wird von den Moslems irrigerweise als christlich wahrgenommen, wenn er in Wirklichkeit auch immer mehr entchristlicht ist, und das hat schwerwiegende Folgen für die christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten gebracht“, so der Nahost-Experte Pater Samir Khalil Samir. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 04.02.2013).

29.12.2012  Deutschland: Neuer Verein will Basisbegegnungen im Heiligen Land fördern
In München ist im Dezember ein neuer Hilfsverein für das Heilige Land gegründet worden. Die „Gesellschaft zur Förderung des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem“ will direkte Begegnungen von Pilgern und Christen im Heiligen Land ermöglichen. So sollen unter anderem gezielt Pfarreien angesprochen werden, die eine Pilgerreise planen. Mit Hilfe des Vereins sollen zum Beispiel Besuche bei christlichen Familien in Bethlehem ermöglicht werden. „Es hilft den Christen im Heiligen Land auch psychologisch, wenn sie spüren und sehen, dass man sich für sie interessiert“, sagte Gründungsmitglied Pfarrer Bernt Besch. Der aus Deutschland stammende Priester ist einer der engsten Mitarbeiter des Lateinischen Patriarchen in Jerusalem. (münchner kirchenradio) (NL Radio Vatikan, 29.12.2012).

04.11.2012  Jerusalem:
Der Kustos des Heiligen Landes, Pierbattista Pizzaballa OFM, hat Meldungen widersprochen, nach denen die Grabeskirche von der Schließung bedroht sei.Gegenüber Radio Vatikan sagte er, eine Kommission sei derzeit mit der Lösung des Problems beschäftigt. Hintergrund ist die Privatisierung der kommunalen Wasserversorgung in Jerusalem. Bisher zahlte die Stadt die Wasserrechnung. Die verschiedenen Konfessionen seien durchaus bereit zu zahlen, so der Franziskaner. Die Frage sei, ob diese neue Regelung auch rückwirkend gelten solle. Der Wasserversorger hatte eine Rechnung in Höhe von umgerechnet fast 2 Millionen Euro vorgelegt. (rv) (NL Radio Vatikan, 04.11.2012). 

17.04.2012  Israel:
Die katholische Kirche im Heiligen Land will Ostern künftig ebenfalls nach dem orthodoxen Kalender feiern. Dies sagte der Franziskaner-Kustos in Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa der Nachrichtenagentur „KNA“. Die Ostkirchen bestimmen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender von 46 v. Chr., der heute 13 Tage nachgeht. Die westlichen Kirchen hingegen berechnen das Datum nach der Kalenderreform von Papst Gregor XII. Die Abweichung vom eigentlichen katholischen Termin seien aus seelsorglichen Gründen geschehen. Denn die meisten christlichen Familien im Heiligen Land seien konfessionsgemischt, erklärte Pizzaballa. Ausgenommen von der Regelung, seien jedoch die Grabeskirche und die Geburtskirche in Bethlehem, dort lasse der „status quo“ - eine gemeinschaftliche Festlegung aus dem Jahr 1852 - keine Änderung zu. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.04.2012). 

12.03.2012  Nahost:
Die Grabeskirche in Jerusalem kann ab sofort auch online besucht werden. Auf der neuen Homepage der Kustodie des Heiligen Landes sollen auch die Osterfeierlichkeiten aus der Kirche übertragen werden. Darüber hinaus können Internet-User einen virtuellen Rundgang durch die Grabeskirche machen. Es handelt sich um die erste Homepage für Heilig-Land-Pilger solcher Art, gab die Franziskaner-Kustodie bekannt. Ihr zufolge gehen in den kommenden Wochen ähnliche Internetseiten für weitere bedeutende Pilgerstätten wie Kafarnaum, Gethsemani, die Geburts- und die Verkündigungskirche an den Start. (pm) (NL Radio Vatikan, 12.03.2012). 

22.02.2012  Jordanien:
In sein neues Amt als Bischof der jordanischen Katholiken wird Maroun Elias Lahham, bislang Erzbischof von Tunis, am Freitag in Amman eingeführt. Er wird Nachfolger von Salim Sayegh, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Benedikt XVI. mit der Ernennung Lahhams im Januar annahm. Bereits am Mittwochabend soll der neue Bischof am Flughafen der jordanischen Hauptstadt Amman feierlich empfangen werden, wie das Lateinische Patriarchat in Jerusalem mitteilte. Lahham ist in Jordanien für die seelsorgliche Betreuung von rund 70.000 lateinischen Katholiken zuständig, die rechtlich dem Jerusalemer Patriarchen Fouad Twal unterstehen. Zum Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gehören die römischen Katholiken in Israel, Jordanien, den Palästinensergebieten und Zypern. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.02.2012). 

20.02.2012  Nahost:
In seiner vorösterlichen Botschaft fordert der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, die Gläubigen dazu auf, für den Frieden und das Reich Gottes zu fasten. Noch immer leide das Heilige Land und der mittlere Osten unter Gewalt und Konflikten, so Twal. Der Frieden sei das größte göttliche Geschenk an die Menschheit. Mit dem Gebet, mit Buße und Fasten müsse man sich dafür einsetzen. Dieses Fasten bedeute nicht nur, die Mahlzeiten gewissenhafter zu genießen oder auf Alkohol zu verzichten, erklärte der Patriarch. Es gäbe auch ein spirituelles Fasten, in dem gewissermaßen die menschlichen Sinne auf die Sünde verzichteten, in ihren Worten, Werken und Taten. (sir)(NL Radio Vatikan, 20.02.2012). 

01.02.2012 Israel/Großbritannien:
Das vielseitige Engagement des Erzbischofs von Canterbury lobt der katholische Patriarchalvikar für Israel, Giacinto-Boulos Marcuzzo. Rowan Williams setze sich auf außerordentliche Weise für den Frieden im Heiligen Land ein und unterstütze den ökumenischen Dialog, erklärte Marcuzzo bei einem interreligiösen Treffen in Nazareth. Außerdem hob er die vortrefflichen Beziehungen des anglikanischen Kirchenoberhauptes zu den Katholiken hervor. Der Erzbischof von Canterbury besucht derzeit das Heilige Land; er nahm am vergangenen Sonntag bei dem interreligiösen Treffen in Nazareth teil. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.02.2012). 

21.01.2012   Vatikan: Papst Benedikt XVI.  versetzt den bisherigen Erzbischof von Tunis als Weihbischof nach Jordanien. Das wurde an diesem Donnerstag in Rom bekannt. Erzbischof Maroun Elias Lahham, der ein gebürtiger Jordanier ist, wird Weihbischof und Patriarchalvikar für Jordanien – und damit Vertreter des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem in Jordanien. Lahham behält den Erzbischof-Titel „ad personam“; er war erst 2010 Erzbischof in Tunis geworden und hatte dort den Beginn des so genannten Arabischen Frühlings miterlebt. In Jordanien wird Lahham Nachfolger von Weihbischof Salim Sayegh, der sein Amt aus Altersgründen aufgibt. (rv) (NL Radio Vatikan, 21-01-2012). 

14.01.2012  Jerusalem: Ein Haus für die Christen im Heiligen Land – Aktion um Vertreibung der Christen aus Jerusalem zu verhindern
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem richtete einen außergewöhnlichen Aufruf an „alle Diözesen“ der Welt. Patriarch Fouad Twal ersucht jede katholische Diözese der Welt, einer christlichen Familie des Heiligen Landes ein Haus zu errichten, um den Exodus der Christen aufzuhalten. Der Patriarch stellte die Aktion „Ein Haus für die Christen im Heiligen Land“ beim jährlichen Bischofstreffen der europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen mit den Bischöfen des Heiligen Landes vor, das seit zehn Jahren die Solidaritätsaktionen der Kirche mit der Heimat Jesu koordiniert, wie Bussola Quotidiana berichtete. -
Eine Delegation der ins Heilige Land gereisten Bischöfe besuchte auch die kleine katholische Pfarrei in Gaza, wo einige Hundert Katholiken eingesperrt zwischen Islam und Judentum, zwischen dem Islamismus von Hamas und der israelischen Totalblockade des Gazastreifens, leben. Die Bischöfe bekräftigten ihre Mahnung an die Regierenden, sich für wirklichen Frieden und wahre Gerechtigkeit einzusetzen, „damit auch in diesem geschundenen Teil der Welt die Rechte aller gewahrt werden“. Da Frieden und Gerechtigkeit sich in den konkreten Dingen zeigen, wurde dem Thema Wohnraum für die Christen im Heiligen Land, das der Lateinische Patriarch vorbrachte, große Aufmerksamkeit zuteil.
Das Wohnungsproblem der Christen betrifft mehrere Teile des Heiligen Landes, ist aber in Jerusalem besonders akut. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Jerusalem hat rund 780.000 Einwohner. Davon sind heute amtlich nur mehr knapp 11.600 oder 1,5 Prozent Christen aller Konfessionen, wie das Statistische Zentralamt des Staates Israel kurz vor Weihnachten bekanntgab. 500 Familien dieser kleinen Gemeinschaft verfügen über keine menschenwürdige Unterkunft. Das ist einer von mehreren Gründen, die maßgeblich zur Abwanderung der Christen aus dem Heiligen Land beitragen.
Warum aber herrscht unter Christen eine solche Wohnungsknappheit? In Jerusalem tobt ein erbitterter ethnisch-religiöser Kampf zwischen Juden und Moslems, der auch auf dem Wohnungsmarkt ausgetragen wird. Auf der einen Seite herrscht eine große Wohnungsnachfrage bei der arabischen Bevölkerung, die stark wächst. Die jüdische Stadtverwaltung, die eine Zunahme der nichtjüdischen, moslemischen Bevölkerung in Jerusalem verhindern will, gewährt aber nur tröpfchenweise Baugenehmigungen an die Araber. Gleichzeitig schießen mitten im arabisch-moslemischen Osten der Stadt neue jüdische Wohnviertel wie Pilze aus dem Boden, die an Größe und Standard den Wohnraum, der Moslems und Christen zur Verfügung steht, weit übertreffen. Zusätzlich wird der jüdischen Bevölkerung auch die Errichtung von Zweitwohnsitzen in Eretz Yizrael erlaubt, was die Nichtjuden als zusätzliche Ungerechtigkeit empfinden, während ihre Baugesuche abgelehnt werden. Die vom Staat Israel gelenkte Siedlungspolitik will die demographischen Verhältnisse Jerusalems im jüdischen Sinn beeinflussen. Ein schwerwiegender Eingriff, der auch die Christen der Stadt zwischen die Mühlsteine geraten lässt. Sie gehören dem Großteil der arabischen Bevölkerung an und werden daher von der Stadtverwaltung als Nicht-Juden behindert. -  Hinter den politischen Eingriffen der israelischen Behörden steht die Absicht, Jerusalem zur einen und unteilbaren Hauptstadt Israels zu machen. Trotz der internationalen Proteste, die ab und zu erhoben werden, änderte Israel seine Siedlungspolitik in und um Jerusalembisher nicht. Der Marktpreis der Immobilien befindet sich durch die behördlichen Eingriffe auf einem Höchststand. Eine normale christlich-arabische Familie kann ihn sich schlicht und einfach nicht leisten. -  Aus diesem Grund sind das Lateinische Patriarchat von Jerusalem und die Franziskanische Kustodie des Heiligen Landes seit einiger Zeit als Bauherren aktiv. Da der Kauf von Grundstücken in Ostjerusalem und seiner Umgebung aus denselben Gründen unmöglich ist, errichten sie auf eigenen Grundstücken, die der Kirche gehören, neue Wohngebäude für die Christen. Es geht nicht um Sozialhilfe, sondern um die Verteidigung der Rechte der Christen in Jerusalem, dazu gehört auch das Recht, als Christen in Jerusalem bleiben zu können. -
In wenigen Wochen wird das Patriarchat 40 neue Wohnungen an ebenso viele christliche Familien in Beit Safafa übergeben, einem arabischen Viertel im Süden von Jerusalem. Die Möglichkeiten der beiden katholischen Einrichtungen des Heiligen Landes sind begrenzt. Alleine sind sie nicht in der Lage, den Bedarf der Christen zu decken. -  Ein anderes Projekt, an dem Patriarchat und Kustodie beteiligt sind, ist das Bauprojekt „Steine der Erinnerung“ der Nichtregierungsorganisation ATS Pro Terra Sancta. Mit diesem Projekt wird alte, von Christen bewohnte Bausubstanz, die nicht mehr einer menschenwürdigen Unterbringung entspricht, renoviert. Auf diese Weise sollen diese Gebäude der Immobilienspekulation der jüdischen und moslemischen Seite entzogen werden, die um jeden Quadratzentimeter Wohnraum kämpfen. - 
Das alles hat natürlich seinen Preis. Daher richtet der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, seinen Aufruf an alle Diözesen der Welt. Wenn jede Diözese ein Haus für die Christen des Heiligen Landes baut, könnte ein Rauswurf der Christen aus Jerusalem verhindert und könnten die Rechte der Christen wirksam verteidigt werden. Text: Giuseppe Nardi (NL Radio Vatikan, 14.01.2012). 

05.01.2012  Naher Osten:
Ab Sonntag treffen sich europäische und amerikanische Bischöfe mit führenden Kirchenvertretern des Heiligen Landes. Das internationale Solidaritätstreffen findet bereits zum 13. Mal statt und dauert bis Donnerstag, 12. Januar. Zur Konferenz eingeladen haben die katholischen Ordinarien des Heiligen Landes unter dem Vorsitz des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal. Während der Gespräche gehe es um eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der christlichen Konfessionen in Israel und den Palästinensischen Gebieten sowie um aktuelle Fragen des interreligiösen Dialogs, heißt es in einer Pressemeldung von diesem Donnerstag. Von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz wird der Bischof von Aachen, Heinrich Mussinghoff, an dem Treffen in Jerusalem teilnehmen. (pm) (NL Radio Vatikan, 05.01.2012).  

29.12.2011  Bethlehem:
In der Bethlehemer Geburtskirche ist es zu handfesten Streitigkeiten zwischen griechisch-orthodoxen und armenischen Geistlichen gekommen. Die Männer hatten sich gegenseitig vorgeworfen, die Grenze zwischen den Örtlichkeiten der jeweils anderen Gruppe überschritten zu haben. Die Priester und Mönche gingen mit Besenstielen aufeinander los. Die palästinensische Polizei konnte die Streitenden voneiander trennen. Die verschiedenen Glaubensgemeinschaften besitzen in der Geburtskirche je einen Abschnitt, den sie eifersüchtig hüten. Schon in den vergangenen Jahren war es zu ähnlichen Auseinandersetzungen gekommen. (ansa)  (NL Radio Vatikan, 29.12.2011). 

10.11.2011  Israel:
Die Christen von Beit Jala bei Bethlehem protestieren gegen die Konfiszierung ihrer Gebiete durch die Regierung. Im September hatte ein Gremium beschlossen, in Jerusalem an den Hängen des Stadtgebiets Gilo zahlreiche neue Wohnungen zu erbauen. Deshalb soll die Mauer zu den muslimischen Stadtteilen verlängert und so die Gebiete gegen extremistische Angriffe geschützt werden. Auch die Gebiete und die Kirche von Beit Jala sind davon betroffen. Um gegen das Vorhaben demonstrieren, soll jeden Freitag eine Messe im Freien gefeiert werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.11.2011). 

29.10.2011  Jordanien:
Die Bischöfe des Heiligen Landes wollen eine Kommission für den Dialog mit anderen Religionsgemeinschaften schaffen. Das ist das Ergebnis ihrer zweitägigen Vollversammlung in Amman. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand nach Angaben des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem von Freitag der Dialog mit dem Judentum und dem Islam. An dem Treffen nahmen die Bischöfe der verschiedenen katholischen Riten in Israel, Jordanien und den Palästinensergebieten teil. Für Israel werden der Bischof von Nazareth, Patriarchalvikar Giacinto-Boulos Marcuzzo, sowie der melkitisch-katholische Erzbischof von Akko, Elias Chacour, für den Kontakt zu Juden und Muslimen zuständig sein. Der Dialog mit den Muslimen in den Palästinensergebieten fällt nach Beschluss der Bischöfe in die Zuständigkeit des Jerusalemer Weihbischofs William Schomali, während der melkitische Erzbischof von Petra, Yasser Ayyash, und der römisch-katholische Bischof von Amman, Selim Sayegh, mit den christlich-muslimischen Beziehungen in Jordanien betraut werden. Ebenfalls auf der Tagesordnung des zweitägigen Treffens standen die christliche Bildung und das Schulwesen im Heiligen Land. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.10.2011).  

30.07.2011  Jerusalem: Antichristliches Transparent an der Via Dolorosa – Islamische Provokation
“Jesus sagte: Ich bin ein Sklave Allahs. Allah ist mein Herr und dein Herr, deshalb wirst du nur zu Ihm beten.“ So steht es in großen Buchstaben auf einem Transparent in englischer Sprache mitten in Jerusalem.

Der Stelle aus dem Koran ist die Shahada, das islamische Glaubensbekenntnis vorangestellt und daneben ein mahnender Zeigefinger abgebildet samt Hinweis auf die Internetseite www.islam-guide.com. -
Was wie ein normales Werbetransparent aussieht, ist in Wirklichkeit eine beabsichtigte antichristliche Provokation. Das Transparent wurde nicht irgendwo angebracht, sondern auf der Via Dolorsa mitten in Jerusalem jenem Leidensweg, den Jesus nach christlicher Überlieferung zu seiner Hinrichtung gehen mußte. Täglich folgen Tausende von Pilgern aus aller Welt Christus auf diesem Weg von Kreuzwegstation zu Kreuzwegstation bis zum Kalvarienberg, wo er gekreuzigt wurde.
Vor einigen Tagen tauchte das Transparent in der Nähe der 3. Kreuzwegstation an einem Haus des moslemischen Viertels der Altstadt auf. Die Station erinnert daran, daß Jesus das erste Mal unter der Last des Kreuzes gestürzt ist. Hier befindet sich eine katholische Kirche, in der Christen täglich vor dem von morgens bis abends ausgesetzten Allerheiligsten beten.-
Inzwischen wurde ein zweites, identisches Transparent in der Altstadt ausgehängt. Es scheint etwas versteckter, doch der Ort ist nicht weniger bedeutsam. Es befindet sich im Innenhof der Omar-Moschee, jener Moschee, die der Grabeskirche am nächsten liegt. Eine Ironie des Schicksals scheint es, dass ausgerechnet diese kleine Moschee mit einer besonderen Geste des Respekts zusammenhängt, die ein Moslem den Christen gegenüber bekundete. Als Kalif Omar, der zweite Nachfolger Mohameds, 638 als Eroberer Jerusalem betrat, folgte er, laut Überlieferung, nicht der Einladung des Patriarchen Sophronius, in der Grabeskirche zu beten, weil er wusste, dass damit die christliche Basilika nach islamischem Verständnis in einen islamischen Ort verwandelt würde und beansprucht werden müsste. Omar betrat die Kirche deshalb nicht, sondern ließ daneben die nach ihm benannte Moschee errichten. Heute geht von diesem Ort eine Botschaft der Intoleranz gegenüber den Christen aus. -
Während gerade in diesen Tage die Nachricht um die Welt ging, dass in Jordanien eine Moschee nach Jesus (als Propheten) benannt wurde, geht das Geschehen von Jerusalem genau in die entgegengesetzte Richtung. Daran zu erinnern, dass im Koran Jesus als Prophet genannt wird, bedeutet allerdings noch lange nicht, ein Zeichen der Begegnung zwischen Christen und Moslems setzen zu wollen. Vielmehr darf dahinter der Wille zur antichristlichen Polemik vermutet werden. -
Wer steht hinter der Jerusalemer Initiative? www.islam-guide.com ist eine Internetseite zur Verbreitung des Islam unter Nicht-Moslems. Texte stammen vom Saudi Ibrahim Ali Ibrahim, darunter auch ein Kapitel wer Jesus für die Moslems ist. Der Text wurde vom Verlag Darussalem mit Sitz in Riad verlegt. Der Verlag publiziert Bücher über „den authentischen Islam im Licht des Korans und der Hadite in allen führenden Sprachen“. -
Die antichristliche Provokation ist allerdings nicht neu im Heiligen Land. Neu ist sie aber in Jerusalem. Bereits seit Jahren hängen ähnliche Transparente in Nazareth als Folge des Moscheenstreits Ende der 1990er Jahre. Damals wollte eine islamische Gruppe genau neben der Verkündigungskirche eine große Moschee bauen. Die Kirche erinnert an den Ort, an dem der Erzengel Gabriel Maria verkündete, dass sie schwanger und die Mutter Jesu werden würde. Da Nazareth bereits über eine große Zahl von Moscheen verfügt und das Projekt offensichtlich als Provokation gedacht war, hoben die israelischen Behörden die bereits erteilten Baugenehmigungen wieder auf. Geblieben sind in Nazareth die antichristlichen Transparente. In der Stadt gibt es eine lebendige christliche Gemeinschaft, die jedoch zwischen den Mühlsteinen des jüdisch-moslemischen Kampfes mehr und mehr zermahlen wird. Viele einheimische Christen haben das Heilige Land bereits verlassen.
Das Auftauchen derselben Transparente in Jerusalems Altstadt am Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan lässt die Christen der Stadt „wenig Gutes“ erhoffen. (Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider; Katholisches.info, 30.07.2011). 

18.03.2011  Israel:
Streit innerhalb der griechisch-orthodoxen Kirche um einen Immobilienhandel in Israel. Laut der Ausgabe der Tageszeitung „Haaretz“ von diesem Freitag hat das Patriarchat den größten Teil seiner Landnutzungsrechte an Investoren aus Israel und dem Ausland abgetreten und dafür rund 16 Millionen Euro kassiert. Bei den Grundstücken handelt es sich um 85 Parzellen in bester Lage in Jerusalem. Bereits in der Vergangenheit hatten derartige Geschäfte immer wieder zu Konflikten zwischen arabischem Kirchenvolk und der griechischen Hierarchie geführt. Im Streit um das knappe Land gelten unter Palästinensern der Verkauf oder langfristiges Verpachten an jüdische Israelis als schwerer Verrat. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.03.2011). 

21.12.2010 Israel:
Die Kirchenführer Jerusalems haben zu Weihnachten jede Form von Gewalt verurteilt und rufen zum Einsatz für den Frieden auf.
Vor allem die Kirchen könnten Brücken der Verständigung bauen. Das geht aus einer am Dienstag in Jerusalem veröffentlichten gemeinsamen Botschaft zum Weihnachtsfest hervor. Gewalt könne nie ein Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden zwischen den Menschen sein. Die Weihnachtsbotschaft der dreizehn orthodoxen, katholischen und protestantischen Kirchenführer in Jerusalem ist unter anderem unterzeichnet vom Griechisch-Orthodoxen Patriarchen Theophilos III., dem Lateinischen Patriarchen Fouad Twal und dem Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa von der Kustodie des Heiligen Landes. Die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung bedarf nach Worten der Kirchenführer einer aktiven Teilnahme der Gläubigen. Daher müssten die Kirchen eine aktive Rolle bei der Umsetzung des Friedens spielen. Als einen Beitrag zu Versöhnung und Frieden werten sie das Engagement der Kirchenführer im Rat der Oberhäupter der Religionsgemeinschaften des Heiligen Landes. Dazu gehören neben Christen, Juden und Muslimen auch Drusen, Bahai und Ahmadiyya. Am 13. Januar wollen rund 30 Religionsführer aus Israel in Rom mit Papst Benedikt XVI. zusammentreffen. (kna)(NL Radio Vatikan, 21.12.2010).  

28.09.2010  Nahost-Synode im Vatikan: Hoffnung auf mehr Raum für Christen
Einen neuen Aufbruch für das Christentum im Nahen Osten erhofft sich der ägyptische Islamwissenschaftler Pater Samir Khalil Samir von der anstehenden Nahost-Synode in Rom. Für die Christen im Nahen Osten gehe es um „Sein oder Nichtsein“, sagte der Jesuit bei einer Tagung in Salzburg.
„Werden in dieser Gegend in fünfzig oder hundert Jahren noch Christen da sein? Die Frage ist nicht hypothetisch, sondern eine Realität - aus verschiedenen Gründen: demografischen, politischen, kulturellen Gründen. Wir sehen, dass der Prozentsatz der Christen überall im Nahen Osten geringer wird. In der Türkei beispielsweise gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund zwanzig Prozent Christen – heute sind es nur noch 0,2 Prozent. Das ist hundertmal weniger! Dieselbe Situation sehen wir in Palästina und im Irak durch den Krieg.“
Seit Mitte der siebziger Jahre beobachtet Pater Samir eine deutliche Radikalisierung des Islam. Deshalb seien Christen vielfältigen Diskriminierungen bis hin zu Verfolgungen ausgesetzt. Vor allem die Jugend habe keinerlei Perspektiven im eigenen Land. Da die Christen in der Regel ein höheres Bildungsniveau als die Muslime hätten und vielfach auch Verwandte im Westen, sei die Auswanderung ein logischer Schritt. - Auf Einladung von Papst Benedikt XVI. werden in Rom von 10. bis 24. Oktober Delegierte der sieben katholischen Kirchen des Orients zur Synode zusammenkommen. Darüber hinaus nehmen Beobachter der nicht-katholischen Kirchen des Nahen Ostens sowie auch einige Vertreter von Islam und Judentum an den Beratungen teil. (kap)(NL Radio Vatikan, 28.09.2010). 
Hier lesen und hören Sie mehr.
Hier ein ausführlicher Korrespondentenbericht dazu.  

11.01.2010  Nahost:
„Die Besatzung, der Sicherheitszaun und die Siedlungen verstoßen gegen unsere Menschenwürde!“
Das sagt Pfarrer John Abu Khalil aus der palästinensischen Stadt Nablus im Westjordanland. Ein kirchlicher Mediendienst befragte ihn zum Besuch, den Bischöfe aus den USA und Europa derzeit den Christen im Heiligen Land abstatten. „In den letzten Weihnachtstagen bekamen nur sehr wenige von uns ein Visum, um nach Jerusalem zu fahren“, so der Pfarrer, der zum Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gehört. In Nablus, einer Stadt mit 300.000 Einwohnern, gibt es nur noch knapp 700 Christen; weniger als dreihundert von ihnen sind Katholiken. (sir) (NL Radio Vatikan, 11.01.2010). 

06.01.2010  Nahost:
Mit Demonstrationen und Pfeifkonzerten ist der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., am Mittwoch in Bethlehem empfangen worden.
Mehr als hundert Demonstranten säumten bei der Eröffnung der orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten den Krippenplatz in der Geburtsstadt Jesu. Auf Transparenten protestierten sie gegen die Veräußerung von kirchlichen Grundstücken an israelische Investoren. Die beim Einzug des Patriarchen in Bethlehem üblicherweise anwesenden Musikkapellen der Pfadfinder waren als Zeichen des Unmutes nicht erschienen. Das griechisch-orthodoxe Patriarchat hatte ein 43.000 Quadratmeter großes Grundstück beim Kloster „Mar Elias“ zwischen Jerusalem und Bethlehem für 99 Jahre an eine israelische Siedlungsgesellschaft verpachtet. Nach Angaben des Patriarchats war dieser Schritt notwendig, um einer Enteignung durch die israelischen Behörden zuvorzukommen, die das Land für öffentliche Zwecke wie Straßenbau hätten nutzen können. Palästinensische orthodoxe Laienverbände kritisierten dagegen, sie seien nicht über das Geschäft informiert worden. Die Veräußerung von kirchlichen Grundstücken an jüdisch-israelische Investoren gilt unter Palästinensern als Verrat. Deshalb hatten prominente palästinensische Christen aufgerufen, den Auftakt der orthodoxen Weihnachtsfeiern mit Patriarch Theophilos III. zu boykottieren. Die Griechisch-Orthodoxe Kirche stellt in Jerusalem und in den palästinensischen Gebieten die Mehrheit der verbliebenen Christen. Ihr Anteil an der dortigen Bevölkerung beträgt zwei Prozent. Zwischen der griechischen Hierarchie und den arabischen orthodoxen Gläubigen war es auch in der Vergangenheit wiederholt zu Unstimmigkeit wegen der Veräußerung von Immobilien gekommen. Ähnliche Geschäfte hatten 2005 zur Entthronung von Theophilos' Amtsvorgänger Irenäus geführt. Die Griechisch-Orthodoxe Kirche ist aufgrund ihrer langen Tradition eine der größten Immobilienbesitzer in der Heiligen Stadt. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.01.2010).

15.04.2009  Heiliges Land:
Aus Anlass des Papstbesuchs in Jordanien vom 8. bis 11. Mai gibt es jetzt zwei neue Internetseiten.
Unter der jordanischen Website können sich Interessierte über die Reise Benedikts XVI. informieren, erklärte die jordanische Tourismusbehörde am Dienstag. Infos gibt es unter anderem zu den einzelnen Stationen der Reise und über die biblischen Stätten Jordaniens. Die Seite ist in neun Sprachen verfügbar. Darunter Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Arabisch. Für den nachfolgenden Reiseabschnitt bis zum 15. Mai nach Israel und in das Westjordanland hat das israelische Tourismusbüro ebenfalls eine Internetseite online gestellt. (apic) (NL Radio Vatikan, 15,04.2009).

15.04.2009  Jerusalem:
Nach dem katholischen Osterfest erlebt Jerusalem nun die orthodoxe Karwoche.
Am Dienstag trafen sich die Spitzen der Kirchen, um sich Kar- bzw. Ostergrüße zu überbringen. Die Kirchen feiern wegen unterschiedlicher Kalenderberechnungen das Osterfest nur selten zur gleichen Zeit. Der Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa, und der Lateinische Patriarch, Fouad Twal, bekamen Besuch vom griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos sowie von Bischöfen der folgenden Kirchen: armenisch-orthodox, koptisch, syrisch-orthodox, griechisch-katholisch, evangelisch und reformiert. (rv) (NL Radio Vtikan, 15.04.2009)

05.01.2009:  Hintergrundbericht von Sandro Magister über Gaza, Israel und den Vatikan

05.01.2009  Nahost: Friedensgebete und abgesagte Prozessionen
In allen Kirchen des Heiligen Landes haben Gläubige am Sonntag in besonderer Weise für „Gerechtigkeit und Frieden im Land des Friedens“ gebetet. Die 13 Oberhäupter der Kirchen im Heiligen Land hatten bereits am 30. Dezember 2008 in einem gemeinsamen Appell ihre Gläubigen zu diesem Gebetstag für ein Ende des Konflikts um den Gaza-Streifen und für eine „dauerhafte Friedenslösung“ eingeladen. Der Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, P. Pierbattista Pizzaballa, sagte im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur Asianews, "in diesen Tagen der Sorge“ sei nur auf das Gebet zu vertrauen. Zugleich berichtete der Kustos, dass im Hinblick auf die Situation alle öffentlichen kirchlichen Veranstaltungen abgesagt seien, auch die feierlichen Prozessionen zum Hochfest von Epiphanie (Dreikönigstag) am 6. Januar. Die Gottesdienste in den Kirchen fänden aber statt. Pizzaballa äußerte seine Befürchtung, dass eine Lösung mit jedem Tag schwieriger wird, den sich die bewaffneten Auseinandersetzungen weiter hinziehen, „weil der Hass und der Rachedurst ständig zunehmen“. Daher sei es wichtig, sofort zu einem Waffenstillstand zu kommen. Es sei zwar richtig, dass die internationale Gemeinschaft Zeit brauche, aber „wenn es den entsprechenden Willen gibt, kann man Lösungen finden“.
In einer gemeinsamen Videobotschaft, die auf der Website der Franziskaner publiziert wurde, riefen der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, der griechisch-katholische (melkitische) Patriarchalvikar von Jerusalem, Erzbischof Youssef J. Zerey, und P. Pizzaballa die Verantwortlichen beider Seiten auf, „sofort die Waffen schweigen zu lassen“. An die palästinensischen Politiker appellierten die Kirchenführer, die „Interessen des Volkes den internen Auseinandersetzungen voranzustellen“. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.01.2008).

17.12.2008  Israel/Vatikan:
Christliche Stätten sollen künftig besser geschützt werden.
Das ist das Ziel von Beratungen einer vatikanischen Delegation mit israelischen Regierungsvertretern in Jerusalem. Ein weiterer Verhandlungspunkt sei die Frage der Kirchensteuer im Land. – Die Vatikandelegation leitet der „stellvertretende Außenminister“ des Heiligen Stuhls, Pietro Parolin. (asianews) (NL Radio Vatikan, 17.12.2008).

10.10.2008  Israel: Stürzt die Grabeskirche ein?

Alles wackelt in diesen Tagen: die Wall Street, die Banken – und jetzt auch die Grabeskirche in Jerusalem. Zumindest, wenn man der israelischen Tageszeitung „Ha’aretz” Glauben schenken soll: Das Blatt sieht das Kloster Deir es-Sultan auf dem Dach der Grabeskirche als akut einsturzgefährdet an. Und Zeitungen in aller Welt haben in den letzten Tagen ausgemalt, was passieren würde, wenn der Bau in sich zusammenfällt: Danach wären auch die Heiligsten Stätten der Christenheit, nämlich der Golgothafelsen und das Heilige Grab Jesu, in akuter Gefahr. Schrillen in der heiligen Stadt der Monotheisten jetzt die Alarm-glocken? Nein, überhaupt nicht, sagt Franziskanerpater David Jaeger von der Kustodie der Heiligen Stätten.
„Momentan: kein Alarm. Die Einrichtungen in Jerusalem sagen, dass es im Augenblick keine wirkliche Einsturzgefahr gibt und dass die Zeitungsartikel zu diesem Thema ziemlich übertrieben sind. Es scheint, dass das nur ein neues Kapitel in dem Streit ist, der seit Jahrzehnten unter zwei Gruppen von Mönchen geführt wird ... keinen Katholiken oder Griechen, sondern unter den Mönchen der koptisch-orthodoxen und der äthiopisch-orthodoxen Kirche.”
Also Fehlalarm in Jerusalem? Oder birgt der Dauerstreit der Konfessionen längerfristig nicht doch auch Sprengstoff für die Grabeskirche?
„Da dürfen wir nicht vergessen: Wenn es wirklich eine Gefahr gibt, dann ist die Regierung in der Pflicht, das Nötige zu tun. Das ergibt sich aus dem so genannten Status quo, der international überwacht wird und den ganzen Komplex der Grabeskirche juridisch regelt. Außerdem hat es in den letzten Jahren immer wieder Restaurierungsarbeiten gegeben, vereinbart von den wesentlichen Gruppen, die sich laut Status quo den Kirchenbereich teilen: das sind die griechisch-orthodoxen Mönche, die Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes und die armenisch-orthodoxen Mönche. Bei den Restaurierungsarbeiten gibt es manchmal ästhetische Divergenzen, die den unterschiedlichen Traditionen geschuldet sind: Die östlichen Christen bevorzugen zum Beispiel das Mosaik, die westlichen hingegen die Malerei. Andere Arten Alarm gibt es im Moment nicht!”
„Ha’aretz” hatte berichtet, Ingenieure hätten den baulichen Zustand des äthiopischen Klosters Deir es-Sultan auf dem Dach der Grabeskirche als „lebensgefährlich” eingestuft. Im Falle eines Einsturzes wären nicht nur die äthiopischen Mönche auf dem Dach gefährdet, die dort in 26 winzigen Steinhütten leben und eine zweistöckige Kirche hüten. Bedroht seien auch die Besucher der darunter liegenden Grabeskirche – vor allem rund um Golgotha und die katholische Helena-Kapelle. (rv)(NL Radio Vatikan, 10.10.2008).

21.06.2008  Nahost/Vatikan:
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Samstag das Rücktrittsgesuch des 75-jährigen Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, angenommen.
Sein Nachfolger wurde nach dem Kirchenrecht automatisch Fuad Twal. Er hatte das Oberhaupt der römischen Katholiken im Heiligen Land, Jordanien und auf Zypern bereits seit 2005 als Koadjutor unterstützt. Am Sonntag findet in der Jerusalemer Grabeskirche seine offizielle Amtseinführung statt. (rv)(NL Radio Vatikan, 21.06.2008).

05.06.2008  Zum Auftakt einer weltweiten „Aktionswoche für Frieden im Heiligen Land” hat am Mittwoch in Jerusalem ein ökumenischer Gottesdienst stattgefunden. Ziel der Aktionswoche ist es, den israelisch-palästinensischen Konflikt stärker in das Bewusstsein von Kirche und Öffentlichkeit zu rücken. Sie tut dies mit einem von den Oberhäuptern der Kirchen in Jerusalem formulierten Gebet, das um politisch Verantwortliche bittet, „die bereit sind, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der den Palästinensern Freiheit garantiert, den Israelis Sicherheit gibt und uns alle aus der Angst befreit”. Evangelische, katholische und orthodoxe Gemeinden in 33 Ländern beteiligen sich an der Initiative des Weltkirchenrates vom 4. bis 10. Juni. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.06.2008).

14.05.2008  Israel:
Orthodoxe Christen beten zunehmend auf Hebräisch.
Gerade Jüngere seien sehr interessiert am christlich-orthodoxen Erbe im Heiligen Land und an der aramäischen Sprache, die auch Jesus gesprochen hat, bestätigt der Erzpriester der Nikolaus-Kirche in der Jerusalemer Altstadt, Alexander Winogradsky. Die Jugendlichen möchten ein kirchliches Leben haben, das sie nicht von der israelischen Realität trennt, erklärt er in einem Gespräch mit dem Informationsdienst „Orthodoxie Aktuell”. Der Seelsorger sieht es als seine Aufgabe, eine hebräisch-sprachige, christlich-orthodoxe Gemeinde in Jerusalem aufzubauen. Er betont aber, dass in fast allen modernen Sprachen gebetet werde, wenn es nötig sei. Nach Angaben von Winogradsky immigrierten in den vergangen 15 Jahren rund 400.000 Gläubige nach Israel, die als orthodoxe Christen getauft worden sind. (idea) (NL Radio Vatikan, 14.05.2008).

06.05.2008  Nahost:
Die katholische Kirche im Heiligen Land wird sich nicht an den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Gründung Israels am 14. Mai beteiligen.
Dieser Tag sei für die überwiegend arabischen Christen kein Anlass zum Feiern, sagte der designierte Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fuad Twal, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Vielmehr verbänden sie damit „60 Jahre Konflikt, Vertreibungen, Kriege”. Das Anliegen von 1948, mit Israel einen demokratischen Staat mit besonderem jüdischem Charakter zu schaffen, bezeichnete Twal als problematisch. Ein Staat könne entweder demokratisch sein oder einen konfessionellen Charakter beanspruchen. Eine Demokratie lebe von dem Prinzip der Gleichbehandlung ihrer Bürger. Arabische Christen seien eine Minderheit im doppelten Sinn, so Twal. Der Jordanier tritt voraussichtlich im Juni die Nachfolge von Patriarch Michel Sabbah an. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.05.2008).

08.03.2008  Jerusalem:
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem tritt zurück.
In einem Hirtenbrief, der am Freitag veröffentlicht wurde, kündigt Erzbischof Michel Sabbah seinen Rücktritt für den 19. März an. Das ist das Datum seines 75. Geburtstags. Papst Benedikt habe seinen Rücktritt, den er nach dem Kirchenrecht mit Erreichen der Altersgrenze anbiete, auch angenommen – „und so lege ich meine Mission dankbar in die Hände des Heiligen Vaters zurück“, schreibt Sabbah. Er werde aber auch weiterhin „die Leiden und Hoffnungen der Männer und Frauen dieses Landes und der Gläubigen aller Religionen, die dort wohnen, begleiten“. Der aus Nazareth stammende Palästinenser Sabbah war seit genau zehn Jahren Lateinischer Patriarch von Jerusalem. In diesem Amt folgt ihm nun sein Weihbischof-Koadjutor, Fouad Twal. Twal wurde 1940 im jordanischen Madaba geboren; er stammt aus einem christlichen Beduinenstamm. Als Vatikan-Diplomat arbeitete Twal u.a. in Kairo und Bonn. (apic) (NL Radio Vatikan, 08.03.2008).

13.01.2008  Jerusalem:
Die Franziskaner im Heiligen Land haben ein neues Multimedia-Zentrum eröffnet.

Die Etage im Westjerusalemer „Terra-Santa-College“ ist mit zwei modernen Fernsehstudios, acht Büros, mehreren Computerschnittplätzen sowie Glasfiberleitungen für Live-Sendungen ausgerüstet. Damit solle das Heilige Land für die Menschen in der ganzen Welt besser als spirituelle Quelle erschlossen werden, sagte Franziskaner-Kustos Pierbattista Pizzaballa bei der Einweihungsfeier. Die Verantwortung für das Zentrum wurde der brasilianischen katholischen Gemeinschaft „Cancao Nova“ übertragen. Im Heiligen Land gebe es nicht nur Probleme und Konflikte, wie die meisten Nachrichten glauben machten, so Pizzaballa. Vielmehr berge die Heimat Jesu einen „enormen spirituellen Schatz“, der bekannter werden solle. Zwar habe die Kirche kaum Einfluss auf die Berichterstattung der großen Medien, aber es gebe das „unübersehbare Netz an katholischen Medien in der ganzen Welt“, die nur einen Stützpunkt im Heiligen Land bräuchten. (kna) (NL Radio Vatikan, 13.01.2008).

01.01.2008  Israel:
Zu einem Nahost-Frieden wird auch die Teilung Jerusalems gehören. Das hat der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert jetzt eingeräumt. In einem Zeitungsinterview brach der Politiker durch seine Äußerung mit einem Tabu. Olmert wies darauf hin, dass auch Israels Verbündete von einem künftigen Israel in den Grenzen von 1967 ausgingen. Die Palästinenser, mit denen Olmert derzeit an einem Friedensmodell arbeitet, sehen den arabischen Teil Jerusalems als Hauptstadt eines künftigen Palästinenser-Staates; Israel dagegen spricht offiziell von einem ungeteilten Jerusalem als seiner eigenen Hauptstadt. Der Vatikan wünscht sich einen internationalen Status von Jerusalem; er soll vor allem Pilgern aller Religionen den freien Zugang zu ihren Heiligen Stätten gewährleisten. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.01.2008).

26.12.2007  Nahost:
Weihnachten wie im Gefängnis
Frieden in der Geburtsstadt Jesu - den fordert der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah. Auch sein Koadjutor und designierter Nachfolger, Erzbischof Fuad Twal, betont:
„Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass auch wir eines Tages die Botschaft der Engel auf dem Hirtenfeld verwirklicht sehen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind“. Leider fehlt uns seit den vielen Jahren, die der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern nun schon andauernd, dieser gute Wille bei den Menschen: Bethlehem ist eine Art Gefängnis geworden, überall ist die Bewegungsfreiheit für Palästinenser eingeschränkt, unsere Wirtschaft liegt am Boden, und die Armut wächst. Der gute Wille jedoch ist Voraussetzung für den Frieden. Denn der Friede ist eine Gabe Gottes, die den Menschen anvertraut ist. … „Wir sind all jenen, die uns in dieser schwierigen Zeit durch ihre Spenden unterstützen, sehr dankbar – wir Christen sind eine Minderheit von nicht einmal zwei Prozent und wir brauchen diese Hilfe sehr! Aber mehr noch als materielle Güter brauchen wir ein anderes Gut, nämlich den Frieden!
Wir können und wollen uns nicht auf ewig von den Almosen der humanitären Hilfe ernähren. Diese ist notwendig für uns, aber sie ist wie ein Schmerzmittel, das die eigentliche Krankheit nicht heilt. Deshalb sind wir trotz aller Unterstützung am Ende immer etwas enttäuscht - nach wie vor fehlt ja das Wesentliche. So bitten wir all jene, die uns verbunden sind, sich für einen gerechten Frieden einzusetzen.“(rv) (NL Radio Vatikan, 26.12.2007).

16.12.2007  Nahost:                                                 Der einzige christliche Fernsehsender im Heiligen Land sendet wieder. Pünktlich zum bevorstehenden Weihnachtsfest hat "El Mahed"-TV seinen Sendebetrieb wieder aufgenommen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem habe ihm "glaubwürdig finanzielle Unterstützung" zugesichert, sagte der Direktor des Senders, Samir Kumsieh, am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur. "El Mahed"-TV mit Sitz in Bethlehem hatte zum 1. November wegen finanzieller Probleme sein Signal abgeschaltet. - Der griechisch-orthodoxe Direktor will das bisherige Programmschema auch nach dem Neustart beibehalten. Neben christlichen Gottesdiensten verschiedener Konfessionen überträgt "El-Mahed" auch das muslimische Freitagsgebet. In den palästinensischen Gebieten ist das Betreiben eines religiös oder konfessionell gebundenen Kanals verboten. Außerdem sendet der Privatkanal Nachrichten, Diskussionsforen, Glaubensunterweisung und Spielfilme. (kna) (NL Radio Vatikan, 16.12.2007).  

12.12.2007  Nahost:
Tief beeindruckt ist ein Team des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not” aus dem Heiligen Land zurückgekommen. Acht Tage lang hatten der Präsident und der geistliche Leiter von „Kirche in Not” in Israel und Palästina Gespräche geführt. Mit Schrecken stellten sie dabei in Bethlehem fest, dass wegen der anhaltenden christlichen Emigration viele Häuser von alteingesessenen christlichen Familien „heute leer und verlassen” sind. In einem Statement berichtet die Arbeitsgruppe aber auch von dem Eindruck einer trotz allem lebendigen Kirche. „In den Christen im Heiligen Land lebt greifbar die unmittelbare Tradition der Person und Botschaft Jesu bis heute weiter”, sagte ihnen der palästinensische Erzbischof Elias Chacour. „Einer meiner Vorfahren hätte wohl die Bergpredigt Jesu persönlich hören können”, so Chacour weiter. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 12.12.2007). 

Bethlehem 2007:
Der Primas der anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury, hat sich in Bethlehem solidarisch mit der dortigen christlichen Gemeinde erklärt. Bei einem Gang entlang der bis zu zehn Meter hohen [sc. israelischen] Sperranlagen sei der Erzbischof “sichtlich geschockt” gewesen, berichtete der Korrespondent der britischen Tageszeitung “Daily Telegraph”. “Wir sind hier, um zu bekunden, dass die Leiden der Menschen hier auch unsere Leiden sind”, wird Williams zitiert. Begleitet wird der Erzbischof auf der viertägigen Pilgerreise von drei weiteren Spitzenvertretern anderer Kirchen in Großbritannien, unter ihnen auch Kardinal Cormack Murphy-O'Connor von Westminister. (kna)

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