GERD HAGEDORN

   

 

Verhöhnung religiöser Überzeugungen


17.02.2008  Indonesien:
Die Wochenzeitschrift „Tempo“ entschuldigt sich bei den Christen. Nach dem Tod des Diktators Suharto hatte „Tempo“ auf dem Titelbild das Fresko des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci gezeigt. Dabei war Jesus durch ein Abbild des Diktators und die Jünger durch die Figuren seiner sechs Söhne ersetzt worden. Katholische Verbände hatten gegen das Titelbild protestiert. (apic)

15.02.2008 Pakistan:
Die pakistanische Bischofskonferenz verurteilt die neuerliche Veröffentlichung der Mohammed-
Karikaturen in Dänemark.

„Diese Entscheidung beleidigt Millionen von Moslems und ist nicht mit der Meinungsfreiheit zu rechtfertigen”, erklärte der Erzbischof von Lahore, Lawrence Saldanha. In den vergangenen Tagen haben 17 dänische Tageszeitungen beschlossen, die umstrittenen Karikaturen, die 2006 eine Welle der Gewalt in der muslimischen Welt auslösten, neuerlich zu publizieren. Damals hatten muslimische Fundamentalisten u.a. in Pakistan die christliche Minderheit bedroht. (asianews) (NL Radio Vatikan, 15.02.2008).

Papst Benedikt XVI. erinnert an den ermordeten Priester Don Andrea Santoro
Papst Benedikt XVI. hat an den in Trabzon (Trapezunt) in der Türkei erschossenen italienischen Priester erinnert. Bei seiner Generalaudienz im Vatikan sagte der Papst, er habe gerade in diesen Tagen einen Brief erhalten, den Andrea Santoro kurz vor seiner Ermordung geschrieben habe. "Wir können heute nicht anders, als an Don Andrea Santoro zu erinnern, den Priester des Bistums Rom, der letzten Sonntag in der Türkei ermordet wurde, während er in seiner Kirche ins Gebet versunken war. Gerade jetzt in diesen Tagen hat mich ein schöner Brief von ihm erreicht, den er am 31. Januar zusammen mit seiner kleinen christlichen Gemeinschaft in der Pfarrei Santa Maria von Trabzon geschrieben hat. Das ist ein bewegendes Zeugnis der Liebe und der Anhänglichkeit an Christus und seine Kirche... Der Herr nehme die Seele dieses stillen, mutigen Dieners am Evangelium bei sich auf und gebe, dass das Opfer seines Lebens der Sache des Dialogs zwischen den Religionen und des Friedens zwischen den Völkern dient."
Der italienische Priester war am Sonntag (05.02.2006) beim stillen Gebet in seiner Kirche von einem türkischen Jugendlichen erschossen worden. Der tatverdächtige 16-Jährige wird von der Polizei verhört; er hat die Tat gestanden. Türkische Medien berichten, der Mord stehe im Zusammenhang mit der Aufregung über die Mohammed-Karikaturen. Der Jugendliche gebe an, im Auftrag einer islamistischen Vereinigung gehandelt zu haben. (Nach Radio Vatikan, 08.02.2006).

 

>> Dieser Priester ist nicht der erste Katholik, der in der letzten Zeit um seines Glaubens willen Opfer von Muslimen, Hindus, Buddhisten und anderen wurde. Warum werden  solche Männer und Frauen, die wirkliche Märtyrer sind, nicht heiliggesprochen?
 

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Zur islamischen Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen:

E i n   Beispiel: "Bei gewaltsamen Protesten gegen die Karikaturen in Nigeria sind nach Angaben von Augenzeugen mehrere Dutzend Menschen getötet worden. Die Polizei bestätigte zunächst nur 16 Todesopfer in zwei Bundesstaaten im Norden des Landes. Mindestens 18 Kirchen sollen zerstört worden sein. Einige Geschäfte im Besitz von Christen sollen geplündert worden sein. Das westafrikanische Land hat damit die meisten Todesopfer im Zusammenhang mit den umstrittenen Satirezeichnungen zu beklagen. Die zunächst friedlichen Proteste gegen die Karikaturen waren in gewaltsame Ausschreitungen gegen Christen übergegangen" (Newsletter Radio Vatikan, 19.02.2006).

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Meine Meinung in Kürze:
 

Kein Zweifel: Wir leben in einer Mediendiktatur. Wer über die Macht der Medien verfügt, berichtet nicht nur objektiv, wie es wünschenswert wäre, sondern er versucht zu beeinflussen und Meinung zu bilden, von der Auswahl der Nachrichten angefangen bis zur Indoktrination durch die absolut gesetzte eigene Meinung, die sich nicht mehr an einem durch Gottes Gebote formierten Gewissen orientiert. Das gilt von der Tageszeitung bis zum Fernsehen, vom Film bis zur Literatur.                                                      Bevorzugtes Ziel destruktiver und destabilisierender Angriffe unter dem Deckmantel der Pressefreiheit sind seit Jahrzehnten in Deutschland die Religion und eine inzwischen lammfromme Kirche, die sich nicht wehren kann oder will und das mit dem umfassenden christlichen Liebesgebot rechtfertigt. Die "Welt" versteht das leider nur als Schwäche. Gegenüber seinen Feinden war auch Jesus nicht immer tolerant. Wenn man die heiligsten Überzeugungen der Christen und anderer Religionen in den Dreck zieht, ist das Maß der Toleranz überschritten und die vom Grundgesetz garantierte Überzeugungs- und Religionsfreiheit durch die Macht derer, die sich für die Stärkeren halten, willkürlich und absolutistisch außer Kraft gesetzt. Wann macht der demokratische Rechtsstaat dem endlich ein Ende, wenn das Gewissen der Verantwortlichen nicht mehr funktioniert? Wann gewinnen auch Kirchen- und Gotteshasser so viel Anstand, die Gefühle der Gläubigen jedweder Religion zu achten? Es gibt doch zu in- tellektueller Belustigung auf höherem Niveau  genügend andere Objekte für Ironie, Karikatur und Satire!

  

Ein vernünftiger Vorschlag aus Ägypten:  

Der Großscheich der Al-Azhar-Universität in Kairo hat zur Lösung des Karikaturen-Streits ein weltweit gültiges Verbot von Beleidigungen religiöser Empfindungen vorgeschlagen. Führende Vertreter der Weltreligionen, darunter er selbst und Papst Benedikt XVI., sollten einen entsprechenden Text verfassen, sagte Großimam Mohammed Sayyed Tantawi bei einem Treffen mit dem dänischen lutherischen Bischof Karsten Nissen. Die Al-Azhar-Universität in Kairo ist die höchste Autorität des sunnitischen Islams. (kp) (Newsletter Radio Vatikan, 19.02.2006)

    

Jetzt trifft es mal wieder die Christen: Eine unglaublich blasphemische Karikatur des Gottessohnes Jesus Christus zur Werbung für die MTV-Serie "Popetown" (= Vatikanstadt):

Eine Fernsehserie über das angeblich wilde Leben im Vatikan "Popetown" beschäftigt derzeit den Deutschen Werberat. Ihm liegt eine Beschwerde über eine Anzeige des deutschen Musiksenders "MTV" vor, der den englischen Zeichentrickfilm "Popetown" (Papststadt = Vatikan!) ab dem 3. Mai ausstrahlen will. Der Sender wirbt mit einem nackten Jesus mit Dornenkrone, der amüsiert auf ein leeres Kreuz schaut. Überschrieben ist die Anzeige mit  "Lachen statt  r u m h ä n g e n  " (sc. am Kreuz!!). Diese Anzeige beleidige und ver- unglimpfe den christlichen Glauben*), heißt es in der Beschwerde, die jetzt beim Deutschen Werberat eingegangen ist.(idea) (Nach Newsletter Radio Vatikan, April 2006).

*) Doch wohl nicht nur den Glauben als solchen, sondern auch jeden, der an Christus glaubt!! (GH).

  

In Salzburg ist es zu einem Konflikt um eine sogenannte Kreuzigungsperformance gekommen die als Koproduktion von zwei Kultur- Einrichtungen ausgerechnet am Karfreitag stattfinden soll. Erzbischof Alois Kothgasser bezeichnete die "Kreuzigungsperformance" mit der umstrittenen polnischen Künstlerin Dorota Nieznalska als eine "arge Provokation für den christlichen Glauben und die religiösen Gefühle sehr vieler Menschen". Kunst und Kultur brauchen Freiheit, stellte der Erzbischof fest, es sei aber auch zu hinterfragen, ob solche Freiheit "religiöse Grundwerte in so eklatanter Weise verletzen darf". Dies gelte umso mehr, als die Veranstaltung genau am Karfreitag stattfinden soll, "an dem die Christen der Erlösung der Menschen durch die Lebenshingabe Jesu am Kreuz gedenken". Die "Performance" sei eine "Nachäffung" ernsthaft gelebter religiöser Zeichen, Symbole, Begriffe und Verhaltensweisen und bedeute eine "Verhöhnung der Grundwerte christlichen Glaubens". Es sei auch schwer verständlich, dass eine Veranstaltung wie die "Kreuzigungsperformance" von öffentlicher Hand "mit hohen Subventionen aus Steuergeldern" unterstützt wird. (kap) (Newsletter Radio Vatikan 10.04.2006).

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