GERD HAGEDORN

       Das Grabtuch von Turin

  

19.04.2015  Vatikan: Turiner Grabtuch wird gezeigt
Papst Franziskus will am kommenden 21. Juni das Turiner Grabtuch besuchen. Das sagte er an diesem Sonntag beim "Regina Caeli". Er hoffe, dass das Grabtuch den Menschen helfe, in Christus das barmherzige Antlitz Gottes zu erkennen und in Ihm das Antlitz der Brüder und Schwestern, besonders der Leidenden. Auch der Turiner Erzbischof Cesare Nosiglia betonte in der Eröffnungsmesse am Sonntagmorgen den geistlichen Charakter: Es gehe nicht so sehr darum, das Bild des Leichnams Jesu anzusehen, sondern vielmehr darum, sich von Jesus anblicken zu lassen. Dies reiße die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid ihrer Mitmenschen. (rv/apic) (NL Radio Vatikan, 19.04.2015).

20.03.2015  Vatikan: Das Turiner Grabtuch wird vom 19. April bis zum 24. Juni in Turin öffentlich gezeigt. Am 25. März werden im Vatikan Einzelheiten zur Präsentation des Grabtuchs, das als eines der Leichentücher Jesu gilt, bekanntgegeben. Der Erzbischof von Turin, Cesare Nosiglia, wird Journalisten Rede und Antwort stehen. Auch Papst Franziskus reist im Juni nach Turin, um vor der "Ikone" des Leidens Jesu - wie Benedikt XVI. das Grabtuch einmal nannte - zu beten. (ansa) (NL Radio Vatikan, 20.03.2015).

06.11.2014  Italien:
Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen des Turiner Grabtuches liefern aus Sicht des örtlichen Erzbischofs Cesare Nosiglia keinen triftigen Beleg gegen dessen Echtheit.
„Die Wissenschaft gibt keine Antworten; die Antworten sind unsichere Zufälle“, sagte er am Mittwoch im Vatikan mit Blick auf die umstrittene C-14-Analyse aus dem Jahr 1988. Die verwendeten Technologien seien womöglich für gültige Beweise gar nicht weit genug entwickelt gewesen und sollten moderneren Methoden weichen. Das Turiner Grabtuch zeigt nach katholischer Überlieferung Gesicht und Körper des gekreuzigten Jesus. Es soll vom 19. April bis 24. Juni 2015 im Turiner Dom ausgestellt werden. Am 21. Juni wird auch Papst Franziskus vor dem Turiner Grabtuch beten. (kap) (NL Radio Vatikan, 06.11.2014).

25.02.2014  Turin: Das Turiner Grabtuch ist echt! - Drei neue Datierungsmethoden weisen ins erste
Jahrhundert

Das Grabtuch von Turin ist für die Gläubigen eine Reliquie von Jesus und daher Gegenstand angemessener Verehrung. Nach der Überlieferung handelt es sich um das Leinentuch, in das der Leichnam Jesu nach seinem Tod am Kreuz eingehüllt und so in das Grab des Joseph von Arimathäa in Jerusalem gelegt worden war. Das Evangelium berichtet, dass am dritten Tag ein Engel am offenen Grab stand, obwohl es von Soldaten bewacht war. Jesus Christus war mit seinem Leib auferstanden. Im leeren Grab fand sich nurmehr sein Leichentuch.
Das Leinentuch mit den Abdrücken eines gefolterten und gekreuzigten Mannes fasziniert die Menschen und stellt die Wissenschaft nach wie vor vor große Rätsel. Kirchenferne tun sich besonders schwer damit. Der Faszination des Tuches können sie sich aber auch nicht
entziehen. Eine übernatürliche Entstehung wollen sie jedoch nicht gelten lassen.
Da kommen dann auch reichlich abstruse Theorien zur "Erklärung" auf und eine verfälschte Radiocarbon-Untersuchung.
Giulio Fanti, Professor für Technische Chemie an der Universität Padua, veröffentlichte soeben zusammen mit Pierandrea Malfi ein neues Buch über das
Turiner Grabtuch. Der Titel lautet: La Sindone: primo secolo dopo Cristo! (Das Grabtuch: Erstes Jahrhundert nach Christus!, Edizioni Segno, 425 Seiten, 20
Euro). "Dank eines Projekts der Universität Padua war es möglich, auf der Grundlage mechanischer und opto-chemischer Analysen alternative Datierungsmethoden für das Grabtuch von Turin zu entwickeln. Die neuen  Analysen ergaben Datierungen, die alle untereinander kompatibel sind und bei einer Schwankungsbreite von 250 Jahren als Mittelwert das Jahr 33 nach Christus ergeben." Vatican Insider führte mit Professor Giulio Fanti dazu ein Interview. (Katholisches.info, 25.02.2014 und GH).

27.03.2013  Padua: Neue Forschungsergebnisse unterstützen die Annahme, dass das Turiner Grabtuch aus der Zeit Jesu stammen könnte. Das Internetportal „Vatican Insider“ berichtet, dass wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Padua nahelegen, dass das Tuch mit dem Antlitz und den Körperumrissen eines gekreuzigten Mannes aus dem ersten Jahrhundert stammen könnte. Das Ergebnis datiert das Grabtuch zu 95 Prozent auf die Antike zurück. Die gesamten Ergebnisse der aktuellen Untersuchung werden in einem Buch von Giulio Fanti und Saverio Gaeta vorgestellt. Das Buch mit dem Titel „Das Geheimnis des Grabtuchs“ erscheint am Mittwoch in Italien. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.03.2013).

19.10.2012  Turin: Grabtuch von Turin doch keine mittelalterliche Fälschung! Dokumentarfilm zeigt aktuellen Forschungsstand

Die beiden vergangenen Jahre waren sehr bewegt rund um das Grabtuch von Turin. Das sicher wichtigste Dokument des Jahres 2011 war der Bericht mehrerer von dem Physiker Paolo Di Lazzaro geleiteteter Wissenschaftler von ENEA. Sie verwiesen anhand reichbelegter Argumente die Möglichkeit einer mittelalterlichen Fälschung des Grabtuches ins Reich des Unmöglichen. Ihre Ergebnisse sind inzwischen publiziert und der Fachwelt zugänglich. Die Forschergruppe erbrachte den Nachweis, dass die künstliche Einfärbung eines Leinentuches, um die Tönungen des Grabtuches mit den menschlichen Umrissen zu erhalten, lediglich durch UV- und VUV-Strahlen eines Lasers erzielt werden könnten. Techniken, die mittelalterlichen Fälschern ebenso unzugänglich wie fremd waren.
Mittelalterliche Fälschung mit den damaligen Mitteln unmöglich
Im Februar 2012 erschien der Dokumentarfilm “La notte della Sindone” (Die Nacht des Grabtuchs), eine italienische Produktion von Polifemo und RAI unter der Gesamtleitung von Francesca Saracino. Der Journalist Marco Tosatti von Vatican Insider hatte die Möglichkeit, den Film vorab zu sehen. Er bringt Licht in die Untersuchungen, die beteiligten Personen und die mysteriösen Begleiterscheinungen rund um die umstrittene Radiokarbon-Datierung des Grabtuches im Jahr 1988. Das Ergebnis der C14-Untersuchung nannte als Entstehungszeit des Grabtuches die Zeit zwischen 1290 und 1360. Ein Ergebnis, das heute von einem Großteil der Wissenschaft bezweifelt wird. Unter der Vielzahl an Kritik sei lediglich der Bericht der Italienischen Gesellschaft für Statistik (SIS) genannt, die nach einer Fehlerkalkulation bei den C14- Untersuchungen von 1988 zu einer Glaubwürdigkeitsrate zwischen einem und höchstens fünf Prozent gelangte. Ein Ergebnis, das unter allen nur denkbaren wissenschaftlichen Standards liegt.
Radiokarbondatierung von 1988 „größter wissenschaftlicher Betrug aller Zeiten“
Für den Dokumentarfilm wurden Luigi Gonella, Franco Faia und Giovanni Riggi di Numana interviewt, die damals Mitarbeiter und Zeugen der Radiokarbon-Datierung des Grabtuches waren. Franco Faia beschrieb den damaligen Vorgang: „Es handelt sich um den größten wissenschaftlichen Betrug aller Zeiten.“
Die drei Labors in Tucson, Zürich und Oxford, die damals die C14-Datierung vornahmen, erhielten für die Untersuchung ein winziges Fragment des Grabtuches. Das Ergebnis entsprach exakt jener Zeit, aus der die ersten gesicherten historischen Belege für das Grabtuch stammen. Es wurde allerdings durch ständige Verletzung des wissenschaftlichen Prozederes erzielt. Die Eingriffe und Abweichungen von den wissenschaftlichen Standards waren so zahlreich, dass sie bald einen Schatten auf die Seriosität der Koordinierungsstelle der damaligen Untersuchung warfen. Die Rohdaten der Untersuchungen, die dem Abschlussbericht mit den Schlussfolgerungen zugrundelagen, wurden nie veröffentlicht trotz mehrfacher Aufforderung durch die Erzdiözese Turin, in deren Obhut sich das Grabtuch befindet und die ihre Zustimmung zur Erhebung erteilt hatte.
Dokumentarfilm fasst nach acht Jahren Arbeit den aktuellen Forschungsstand zusammen
Die beiden Autoren der Filmdokumentation, Francesca Saracino und Paolo Monaci haben über Umwege eine Kopie mit den Rohdaten bekommen. Der Statistiker Pierluigi Conti von der Universität "La Sapienza" in Rom überprüfte den seinerzeit veröffentlichten Bericht in der Fachzeitschrift Nature und stellte einen arithemtischen Fehler fest: „Es handelt sich um einen ganz simplen Fehler, den bereits andere vor mir auch schon festgestellt hatten. Ein kleiner arithmetischer Fehler, der jedoch entscheidend ist, da er den Eindruck vermittelt, als seien die drei Labors zur gleichen Datierung gelangt.“ Korrigiert man den Fehler, „gelangt man zum genau entgegengesetzten Ergebnis: das Alter des Grabtuchfragments, das vom Labor in Arizona datiert wurde, unterscheidet sich um 50-70 Jahre vom dem in den beiden anderen Labors datierten Material.“ Damit aber „sind die statistischen Schlussolgerungen, die Nature zog, völlig entkräftet“, so Conti. Zu einem vergleichbaren Ergebnis kam unabhängig davon und mit anderen statistischen Methoden auch der Statistiker Marco Riani von der Universität Parma.
Arithmetischer Fehler macht Datierungsversuch von 1988 wertlos
Die Italienische Gesellschaft für Statistik kam daher zu dem Schluss, dass so starke Unterschiede in winzigen Materialproben auf die Gesamtfläche des Grabtuches umgerechnet statistische Datierungsabweichungen von Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden von Jahren ergeben können. Wissenschaftlich betrachtet, liefert der Datierungsversuch von 1988 somit keine ausreichenden Belege für eine Datierung des Grabtuchs ins Mittelalter, so Professor Riani.
Leiter des Oxforder Labors: „Viele Beweise, dass das Grabtuch älter ist, als von uns datiert“
Der international rennomierte Chemiker Raymond N. Roger hatte an der Stelle, an der die Materialproben für die drei Labors entnommen worden waren, Spuren von Baumwolle einer nachträglichen Flickarbeit festgestellt, die auf das Mittelalter zurückgehen dürften, aber nichts mit dem Alter des Grabtuchs selbst zu tun haben. Er kam daher zu dem Schluss, dass „die beim Radiokarbontest festgestellte Datierung für die Altersbestimmung des Grabtuchs nicht stichhaltig ist“. Selbst Christopher Ramsey von der Universität Oxford, der Leiter eines der drei Labors, in denen der Datierungsversuch von 1988 durchgeführt wurde, erklärte 1988 in einer offiziellen Stellungnahme: „Es gibt eine Vielzahl von anderen Beweise, die nahelegen, dass das Grabtuch älter ist, als durch den Radiokarbontest festgestellt.“
Der Dokumentarfilm, der noch zahlreiche weitere interessante Hintergründe rund um die umstrittene Spätdatierung des Grabtuches aufdeckt, ist in italienischer und englischer Sprache im Handel erhältlich.
Text: Giuseppe Nardi, Bild: UCCR (Katholisches.info, 19.10.2012)

04.09.2010  Lima (Peru):  Internationaler Grabtuch-Kongress in Peru verteidigt Echtheit des Leichentuchs Christi


In der peruanischen Hauptstadt Lima fand vom 31. August bis 2. September der 2. Internationale Sindologie-Kongress über das Grabtuch von Turin statt, eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit. Die teilnehmenden Wissenschaftler präsentierten eine Reihe neuer Studien, mit denen sie die Echtheit der Reliquie als das Leichentuch Christi vertraten. Der Kongress wurde vom Internationalen Studienzentrum für Sindonologie von Turin organisiert.
Bruno Barberis, Direktor des Turiner Studienzentrums erklärte, dass Forscher auf der ganzen Welt immer mehr Anzeichen für die Echtheit des Grabtuchs finden. Es gebe eine Wahrscheinlichkeit von 1000:1, dass es sich bei dem menschlichen Körper, der in das Grabtuch gewickelt war, um Jesus von Nazareth handelte.
Der Kongress fand in Zusammenarbeit mit dem Centro de Estudios Católicos von Lima und der Acción Universitaria der Universität von Lima statt.
Der italienische Forscher erklärte, dass die Radiokarbon-C14-Untersuchung von 1988 durch Schäden, die das Grabtuch bei einem Brand 1534 erlitten hatte, verfälscht worden sei und daher zu einer „Verjüngung“ geführt habe. Die Untersuchung ergab damals einen Entstehungszeitraum zwischen 1260 und 1390. Damit schien das Grabtuch zunächst eine mittelalterliche Fälschung zu sein. Bisher konnte jedoch eine Fälschung durch Menschenhand nicht nachgewiesen werden.
„Die Gewebeprobe zur Durchführung der C14-Untersuchung war an einer durch Staub und Pollen verseuchten Stelle entnommen worden. Zudem ist dieser Sektor nicht repräsentativ für das gesamte Tuch. Man müsste mehrere Proben aus verschiedenen Sektoren nehmen“, so Barberis.

Das Leinentuch zeigt den vollständigen Körperabdruck eines etwa 1,75 Meter großen, bärtigen Mannes mit offensichtlichen Spuren einer Folterung. Die Verletzungen am Kopf, an Händen und Füßen sowie eine Stichwunde in Herznähe entsprechen den Angaben des Evangeliums über Kreuzigung und Tod Jesu von Nazareth. Mittlerweile gilt jedenfalls als allgemein anerkannt, dass der abgebildete Körper nicht von Menschenhand auf das Leinentuch gemalt wurde. Die Züge des Mannes wurden erstmals auf dem Negativ einer Photographie entdeckt, die 1898 aufgenommen wurde.
Die Entdeckung eines Münzabdrucks aus dem 1. nachchristlichen Jahrhundert über dem rechten Auge des Mannes nach antiker Bestattungssitte lässt Wisenschaftler überzeugt sein, dass das Grabtuch wesentlich älter ist, als durch die Radiokarbon-Analyse angenommen. Die auf dem Abdruck abgebildete Münze konnte als Münze identifiziert werden, die unter Pontius Pilatus geprägt wurde, der zur Zeit Jesu römischer Statthalter in Judäa war und die Hinrichtung Jesu befahl.
Israelische Forscher konnten 1999 bei Untersuchungen auf dem Grabtuch 58 Arten von Pollen und rund 30 Pflanzenabdrücke identifizieren, die es ausschließlich im Nahen Osten gibt.
An der Universität von Lima kann bis zum 30. September eine Kopie des Grabtuchs in Originalgröße betrachtet werden, die Teil einer Ausstellung über das Grabtuch von Turin und den aktuellen Forschungsstand ist. Das Original wird in einem Schrein in der Kathedrale von Turin aufbewahrt.
Nähere Informationen bietet die Internetseite www.sabanasanta.info. (Giuseppe Nardi; Bild: sabanasanta.info) (http://www.katholisches.info/?p=9419).  

24.11.2009  Italien:
Das Turiner Grabtuch enthält nach Auffassung der Historikerin Barbara Frale möglicherweise Schriftspuren einer antiken Bestattungsurkunde.
Diese weise auf „Jesus den Nazarener“ hin. Demnach hätten sich auf der als Grabtuch Christi verehrten Reliquie hebräische, griechische und lateinische Wortfragmente eines nicht mehr erhaltenen Dokuments eingeprägt. Andere Wissenschaftler, darunter der Chef der diözesanen Grabtuchkommissionvon Turin, Giuseppe Ghiberti, meldeten Zweifel an. Keiner der Experten für Bildanalysen habe bisher derartige Schriftzüge festgestellt, sagte der Priester und   Neutestamentler Ghiberti der italienischen bischöflichen Tageszeitung „Avvenire“ am Wochenende. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.11.2009).

27.07.2009  Italien: Aramäischer Satz auf Turiner Grabtuch (?)
Papst Benedikt XVI. reist nächstes Frühjahr nach Turin, um das Turiner Grabtuch zu sehen. Die Reliquie wird dort zur Verehrung durch die Gläubigen ausgestellt sein. Der Turiner Kardinal Severino Poletto hat an diesem Sonntag mit dem Papst in Aosta zu Mittag gegessen und bei der Gelegenheit die Einladung erneuert; Benedikt plane fix zu kommen, ein genauer Termin stehe aber noch nicht fest, sagte Vatikansprecher P. Federico Lombardi.
Vor kurzem hatte ein französischer Forscher, Thierry Castex, auf dem Turiner Grabtuch aramäische Schriftzeichen entdeckt, die auf die Zeit Christi zurückgehen sollen. Dies würde die These erhärten, dass die Reliquie echt ist. Dazu die Historikerin Barbara Frale vom Vatikanischen Geheimarchiv, deren zweites Buch über das Turiner Grabtuch im Herbst erscheint:

„Die Entdeckung des Schriftzugs auf dem Grabtuch in hebräischen Lettern hat großes Aufsehen erregt. Wahrscheinlich handelt es sich um aramäische Sprache. Ich muss aber sagen, es ist nicht das erste Mal, dass jemand aramäische Schrift auf dem Tuch entdeckt. Der erste war ein Mailänder Lateinprofessor 1978, der zweite ein Hebräisch-Forscher aus Messina 1989. Er kam zu dem Schluss, da stehe ,Der König der Juden’ – das wäre genau die Anklage, mit der Jesus an Pilatus ausgeliefert wurde. Die Schrift, die Castex nun entdeckt hat, besagt wörtlich: ,gefunden’. Daneben steht ein anderes Wort, das noch bestimmt werden muss; insgesamt könnte die Schrift dann aussagen: ,Warum gefunden’ oder ,wir haben gefunden’. Das Interessante ist nun, dass dieser Satz in Verbindung gebracht werden kann mit einem Passus aus dem Lukasevangelium. Dort heißt es: ,Wir haben diesen Mann gefunden, der unser Volk verführt, es davon abhält, dem Kaiser Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König’.“

Die Forschung müsse noch Licht in die Frage bringen, auf welche Weise genau die Schrift auf das Grabtuch gelangt ist, so Frale.
„Da es sich aber um einen in einem Gerichtsprozess zum Tod verurteilten Mann handelte, besteht kein Zweifel daran, dass irgendeine Zuweisung auf dem Leichnam angebracht werden musste. Der hebräischen Tradition der Zeit zufolge, war der gesamte Körper mit dem Tuch umhüllt, war also unkenntlich – wenn nicht durch eine Aufschrift auf dem Tuch.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 27.07.2009).

    
21.08.2008  Großbritannien:
Die Universität Oxford will sich an neuen Untersuchungen des Turiner Grabtuches beteiligen.                                                                 
Laut einer Pressemeldung soll es dabei vor allem um die Datierung der Reliquie gehen. Es gebe eine Vielzahl von Beweisen dafür, dass das Tuch tatsächlich im ersten Jahrhundert nach Christus entstanden sei, erklärte der Grabtuchforscher John Jackson. Bisher wird angenommen, die Reliquie stamme aus dem 13. Jahrhundert. In letzter Zeit wird dies jedoch immer wieder angezweifelt. Durch eine spezielle Methode zur Datierung bestimmter Materialien soll nun geklärt werden, in welcher Zeit das Leinen des Grabtuchs hergestellt wurde. Man warte lediglich noch auf die Zustimmung des Vatikans zu der Untersuchung, erklärte Jackson. (pm) (NL Rdio Vatikan, 21.08.2008).



Neuer Scan des Grabtuchs von Turin aus dem Jahr 2008 mit  
sehr hoher Auflösung. Das Bild zeigt das Foto-Negativ des Oberkörpers Jesu






Das Grabtuch von Turin, das vermutlich den Leichnam Jesu bedeckt hat, ist nach Auffassung des italienischen Wissenschaftlers Giulio Fanti echt. Es sei keinesfalls eine Fälschung aus dem Mittelalter, sagte er in einem Inter- view. In der Auswertung der Radiokarbon-Analysen, denen das Tuch 1988 unterzogen wurde, gebe es nach- weislich Berechnungsfehler, sagte der Professor für mechanische und thermische Prüfverfahren in einem Interview mit der Tageszeitung „Il Giornale”. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Leinen aus dem Mittelalter und nicht aus der Antike stamme, bezifferte Fanti auf nur 1,2 Prozent. Das 4,37 mal 1,11 Meter große Tuch war 1988 im Auftrag der Erzdiözese Turin von drei verschiedenen Instituten nach der C-14-Methode auf sein Alter untersucht worden. (kap) (NL Radio Vatikan, 20.03.2008).


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