GERD HAGEDORN

 

CHRISTENVERFOLGUNG IM JAHR 2006

     

11.03.2006: Indonesien
Eine islamistische Gruppe hat in einem Ort 350 km von der Hauptstadt Jakarta entfernt Katholiken während der Messe überfallen und das sofortige Ende der liturgischen Handlung verlangt. Die Angreifer zerstörten dabei das Haus, in dem   die Messe stattfand. Die Fundamentalisten warnten die Christen davor, einen anderen Ort zum Gebet aufzusuchen. In Indonesien finden viele Gottesdienste in Privathäusern von Christen statt [GH: weil der Kirchbau in diesem größten islamischen Staat behindert wird]. (asia-news)(Newsletter Radio Vatikan, 2006-03-11).

12.04.2006: Deutschland                                               Bis zu fünf ehemalige Muslime, die zum christlichen Glauben übergetreten sind, kommen jedes Jahr in Deutschland ums Leben. Das berichtet das ZDF-Fernsehmagazin "Report Mainz" unter Berufung auf die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. Meist könne nicht klar bewiesen werden, dass der Konvertit aufgrund seines Religionswechsels umgebracht wurde. Oft handle es sich um rätselhafte Selbstmorde oder häusliche Unfälle bei Menschen, die kurz zuvor zum christlichen Glauben übergetreten seien. Landesbischöfin Margot Käßmann rief die Kirchen auf, stärker darauf zu achten, was mit konvertierten Muslimen geschehe. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-04-12).

06.05.2006: Nigeria
Der Generalvikar Francis Obiore Ike von der Diözese Enugu warnt vor einer zunehmenden Radikalisierung des Islam. Nach Jahren der friedlichen Koexistenz von Muslimen und Christen in Nigeria werde die Lage der Christen zusehends schwieriger. Das natürliche und menschliche Verhältnis, das über Jahrhunderte die Beziehung geprägt habe, sei gestört, so Ike Seit einiger Zeit sei immer mehr Aggressivität und Gewalttätigkeit zu beobachten. Der Generalvikar deutete dies als zunehmende Politisierung des Islams und möglicherweise der Religion überhaupt. (zenit) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-05-06).

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14.03.2006 DAS WAHRE GESICHT DER ARD:

ARD streicht Film über »Terror gegen Christen«
(jesus.de / kep) - Die ARD hat eine am vergangenen Sonntag geplante Reportage unter dem Titel "Terror gegen Christen – Bethlehems bedrohte Minderheit" ohne Angabe von Gründen aus dem Programm genommen. In dem Beitrag des israelischen Filmautors Uri Schneider geht es um den Terror "islamischer Fundamentalisten" gegen die christliche Bevölkerung Bethlehems.
Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea erklärte eine Sprecherin der Programmdirektion in München, die Änderung habe rechtliche Ursachen, die nicht öffentlich gemacht werden könnten. Statt der Reportage "Terror gegen Christen" sendete die ARD den Beitrag "Zu jung für ein Kind? – Wenn Jugendliche Mütter werden".

"Gewalttaten auf offener Straße"
Zum Inhalt des Dokumentarfilmes über Christenverfolgung durch Moslems heißt es in einer Ankündigung der ARD: "Mord, Landraub, Vergewaltigung, Gewalttaten auf offener Straße. Seit etwa zehn Jahren terrorisieren islamische Fundamentalisten die christliche Bevölkerung Bethlehems. Eine Minderheit, die sich nicht wehren kann. Die palästinensische Autonomieregierung und ihre Sicherheitskräfte schauen tatenlos zu. Samir Qumsieh, Menschenrechtsaktivist und Betreiber einer kleinen Fernsehstation, hat über 140 Fälle von Terror gegen Christen gesammelt. Qumsieh stammt aus einer der einflussreichsten Familien Bethlehems.

Vor ein paar Monaten hat er dem Palästinenserpräsidenten Machmoud Abbas die verheerende Lage der Christen Bethlehems in einem Brief geschildert, Abbas um Hilfe angefleht. Der Brief blieb unbeantwortet. 'Al Mahat', zu Deutsch 'Christi Geburt', ist die einzige christliche Fernsehstation im Heiligen Land. Für Samir Qumsieh ist die kleine Fernsehstation ein religiös-politisches Medium.

In seinen Talkshows treten die Christen Bethlehems auf, die nicht mehr schweigen wollen über ihr Dasein als bedrohte Minderheit, und islamische Prediger wie Scheich Maher, der die Unterdrückung der Christen Palästinas als Gotteslästerung ansieht. Im Video eines palästinensischen Amateurfilmers, das er der ARD zur Verfügung stellte, wird die erschütternde Zeugenaussage eines Mönchs in der Judäischen Wüste dokumentiert. Er erzählt, wie er von den Islamisten des Nachbardorfs zusammengeschlagen und bedroht wurde, als er die Oliven in seinem Klostergarten ernten wollte."

Auf der Internetseite der ARD wurde der Text und der Hinweis auf den Dokumentarfilm "Terror gegen Christen" unterdessen entfernt. [Vermutlich aus purer Angst vor dem Islam ...]
Quelle: jesus.de / Christliches Medienmagazin Pro
Dies ist ein Artikel von Jesus.de

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Mit der obigen zusammenfassenden geistlichen Deutung des Phänomens der Christenverfolgung durch Papst Benedikt XVI. (vgl. 26.12.2005) wollte ich eigentlich meine Übersicht über christenfeindliche Akte in der letzten Zeit beenden. Da sie aber zweifellos weitergehen, wie es immer war, sollen die vielen Opfer der Gewalt und des antichristlichen Hasses wenigstens bei uns nicht vergessen sein, auch wenn sie in deutschen Medien totgeschwiegen werden. Beten wir für die Opfer - und für ihre Verfolger, machen wir die Augen auf gegenüber dem Islam und anderen Religionen und tun wir endlich, was wir können!

SEID NÜCHTERN UND WACHSAM!  EUER WIDER-SACHER, DER TEUFEL, GEHT UMHER WIE EIN BRÜLLENDER  LÖWE    UND SUCHT, WEN ER VERSCHLINGEN KANN.  WIDERSTEHT IHM FEST IM GLAUBEN!  WISST, DASS EURE BRÜDER IN DER GANZEN WELT DIE GLEICHEN LEIDEN ERTRAGEN MÜSSEN! (1 Petr 5,8-9).

Bis auf den letzten Satz, fand sich dieser Text früher als tägliche Kurzlesung in der Komplet mit dem Abschluss:  "Tu autem, Domine, miserere nobis!" - "Du aber, Herr, erbarme dich unser!"

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Es geht also, leider, doch weiter:

11.03.2006: Vereinigte Staaten:
Katholische Organisationen haben Regisseur Ron Howard aufgefordert, seiner Verfilmung des Bestsellers "Sakrileg" eine Mitteilung voranzustellen, dass das Filmgeschehen reine Fiktion sei. Howard dürfe die Zuschauer nicht genauso in die Irre führen, wie Buchautor Dan Brown. Zudem starteten US-Bischöfe eine Kampagne namens "Jesus Decoded", in der sie Irrtümer und Unwahrheiten des Films aufklären und im Sinne der katholischen Lehre über den historischen Jesus berichten. (cna) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-03-11).

17.05.2006: Indonesien
Der Mord an drei christlichen Jugendlichen im letzten Oktober in der Stadt Poso auf der Insel Sulawesi ist aufgeklärt. Nach Angaben eines Hilfswerkes teilte die Polizei der Insel jetzt mit, dass sieben mutmaßliche islamische Terroristen die Morde gestanden haben. Sie hatten die drei Mädchen auf dem Weg zu ihrer christlichen Schule enthauptet. Ein viertes Mädchen überlebte den Angriff mit schweren Verletzungen. Auf Zetteln hatten die Täter weitere Morde angekündigt. Nach Angaben eines Polizeisprechers werden die Verhafteten verdächtigt, weitere Gewalttaten gegen Christen verübt zu haben, unter anderem den Mord an einer Pastorin 2004. Nach Angaben des Hilfswerks gibt es in den Urwäldern Sulawesis Trainingslager für Islamisten, die für Angriffe auf Christen ausgebildet wer den. Von den 210 Millionen Einwohnern Indonesiens sind 88 Prozent Moslems, acht Prozent Christen, zwei Prozent Hindus und jeweils ein Prozent Buddhisten und Taoisten. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-05-17).

30.05.2006: Pakistan
Der Islam zwingt Frauen, die mit Muslimen verheiratet sind dazu, ebenfalls Musliminnen zu werden. Solch erzwungenen Konvertierungen kosten in Pakistan jedes Jahr fünf- bis sechshundert Menschen das Leben. Zu diesem Schluss kommt eine Konferenz zum Thema "Erzwungene Konvertierungen von Frauen und die Rechte von Minderheiten in Pakistan", die am vergangenen Freitag in Lahore stattfand. Nach Meinung der Konferenzteilnehmer - unter ihnen auch der Bischof von Faisalabad, Joseph Coutts - sind sowohl die Medien als auch die Gerichte und die Polizei bei diesem Thema voreingenommen. Die Teilnehmer verurteilen Zwangskonvertierungen aufs Schärfste und fordern die Regierung auf zu handeln. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-05-30).

22.05.2006: Saudi-Arabien / Islam                        Saudische Schulbücher sind voller Hass auf Christen und Juden. ... Schon alle Erstklässler würden Shea zufolge damit indoktriniert, dass alle «Nichtgläubigen» im Höllenfeuer endeten. «Wahrer Glaube bedeutet ..., dass du die Ungläubigen hassen musst», heißt es in anderen Büchern. «Die Juden sind Affen, ... während die Christen Schweinehunde sind», wird aus einem Schulbuch zitiert.-- Hier geht's zu dem Original-Artikel.

08.06.2006: Indien
Hindu-Nationalisten im Bundesstaat Madhya Pradesh haben eine Pressekonferenz christlicher Opfer einer Massenvergewaltigung gewaltsam verhindert. Christliche Organisationen zeigten sich gestern alarmiert über die Entwicklungen in dem indischen Territorium. Seit Jahresbeginn kommt es in Madhya Pradesh zu Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit, besonders gegen Frauen. Ende Mai wurden die Wohnhäuser von Christen in einer Ortschaft im Bezirk Khargone attackiert. Nach Angaben von John Dayal, Präsident der Indischen katholischen Union, wurden die Männer niedergeschlagen und die Frauen in ein verlassenes Gebiet geschleppt und vergewaltigt. Die sechs Täter wurden inzwischen identifiziert. Laut Dayal erinnert die Tat an die Massenvergewaltigung katholischer Ordensfrauen vor einigen Jahren in Jhabua im selben Bundesstaat. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-06-08).

11.06.2006: Italien                                                    Die Schriftstellerin und Journalistin Oriana Fallaci muss sich ab morgen vor einem Gericht in Bergamo wegen des Vorwurfs der Verunglimpfung des Islams verantworten. Der Präsident der Muslimischen Union Italiens, Adel Smith, bezichtigt sie, in ihrem vor zwei Jahren erschienenen Buch "Die Kraft der Vernunft" den Islam beleidigt zu haben. Darin wirft Fallaci Muslimen vor, den Westen erobern und unterjochen zu wollen. ... Smith wurde als selbsternannter Präsident einer islamischen Splittergruppe durch wiederholte Klagen gegen Kruzifixe in Schulen und Krankenhäusern bekannt. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-06-11).

18.06.2006: Israel/Palästina
Der einzige Christ in der palästinensischen Regierung ist zurückgetreten. Der bisherige Tourismusminister Judeh Murqos aus Bethlehem begründete seinen Schritt mit den Kämpfen zwischen Anhängern der rivalisierenden Bewegungen Hamas und Fatah. Murqos trat zurück, nachdem Hamas-Mitglieder Granaten auf einen von Fatah kontrollierten Sicherheitsposten im südlichen Gazastreifen gefeuert hatten. Der ökumenischen Nachrichtenagentur ENI zufolge sollen die mit Fatah verbündeten Al-Axa-Brigaden den Minister eingeschüchtert haben, indem sie vor seinem Haus in Bethlehem Gewehrsalven in die Luft schossen. Als Tourismusminister amtieren traditionell Christen aus Bethlehem, um Kontakte zu Kirchen aufzubauen. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-06-18).

21.06.2006: Pakistan
Die Kommission für Frieden und Gerechtigkeit der pakistanischen Bischofskonferenz zeigt sich besorgt über die wachsende Intoleranz gegenüber religiösen Gruppen. Ursache sei das Gesetz über Blasphemie, das im Jahre 1996 in Kraft getreten ist und für die Verleumdung Mohammeds die Todesstrafe vorsieht. Seither seien zahlreiche pakistanische Christen umgebracht worden, während die Regierung schweigend zusehe. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-06-21).

01.07.2006: Religionsgipfel in Moskau                  In Moskau findet ein "Weltgipfel" der Religionsführer statt. Vom 3. bis 5. Juli werden sich unter anderem Delegationen der russisch-orthodoxen Kirche, des Vatikans, des Weltkirchenrates der Kirchen und Vertreter des Islam zusammenfinden. Papst Benedikt der XVI. und der Dalai Lama wurden aus religionspolitischen Gründen nicht eingeladen. Themen des neuen Religionsgipfels werden unter anderem die religiös fundierte Sicht des Menschenrechtsbegriffs, als auch die Beziehung zwischen Religion und Politik sein. Außerdem soll ein Bekehrungsverbots der Kirchen und Religionen untereinander verabschiedet werden. Organisiert wird der Weltgipfel vom Moskauer Patriarchat. (kap/kipa) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-07-01).   [Anmerkung: Die euphemistisch formulierten "religionspolitischen Gründe" bestehen natürlich 1. in China und 2. im Patriarchen von Moskau ... Das "Dritte Rom" erhebt sein Haupt ...!]

11.07.2006: Christen im Irak bedroht
Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat sich besorgt über die Lage der Christen im Irak geäußert. In einem neuen Hintergrundpapier beklagt die Organisation massive Verfolgung, Bedrohung und Diskriminierung der weniger als vier Prozent der irakischen Bevölkerung zählenden Minderheit. Der Wiener UNHCR-Sprecher Roland Schönbauer erklärte, dass sich die Situation für die christliche Minderheit im Irak vor allem in den letzten Monaten verschlimmert habe. Christen würden vielfach diskriminiert, etwa am Arbeitsplatz. Es gebe eine Reihe von Hetzkampagnen mit Flugblättern, Plakaten aber auch im Internet, dazu kämen zahlreiche Bomben- und Brandanschläge auf Kirchen und andere christliche Einrichtungen sowie auch individuelle Drohbriefe. Die UNHCR-Büros in Syrien und Jordanien würden weiters einen rapiden und weit überproportionalen Anstieg von christlichen Flüchtlingen aus dem Irak verzeichnen: Rund 44 Prozent der registrierten Flüchtlinge in Damaskus seien Christen bei einem Anteil von drei bis vier Prozent an der Gesamtbevölkerung von etwa 26 Millionen. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 2006-07-11) --- Vielen Dank, Mr. President !

24.07.2006: Christen in Israel schutzlos !           Die arabischen Christen im von den Kämpfen betroffenen Norden Israels erhalten vom israelischen Staat im Gegensatz zu den jüdischen Bürgern keine Entschädigung. Das sagte der melkitisch-katholische Erzbischof von Galiläa, Elias Chacour, bei einem Gespräch mit Kirche in Not. Anders als die jüdischen Glaubensgeschwister hätten sie in ihren Dörfern keine Bunker, in denen sie Schutz suchen könnten. Auch sei es ihnen nicht möglich, nach Tel Aviv zu flüchten, bedauerte der Erzbischof. (Kirche in Not, 2006-07-21). - - Anmerkung: Wie das möglich ist? - Es ist eine Folge der von Anfang an bestehenden Zwei-Klassen-Staatsbürger in Israel. Der Staat ist nach seinem Verständnis eigentlich nur für die Juden da. Auch eine Art von Rassismus?

22.09.2006: Vatikan bestürzt über die Hinrichtung von drei Katholiken in Indonesien
Der Vatikan hat sich bestürzt über die Hinrichtung von drei Katholiken in Indonesien geäußert. Die Erschießung der drei Indonesier sei eine "sehr traurige und schmerzliche Nachricht", sagte Vatikansprecher Pater Fedstiftungen und Plünderungen.
In Atambua in Westtimor zerschlugen Demonstranten nach indonesischen Medienberichten Scheiben und setzten das Büro des Staatsanwalts in Brand. Der örtliche Polizeichef und ein Bischof riefen die Demonstranten zur Ruhe auf. Die Hinrichtung der drei Männer war ursprünglich bereits für Mitte August geplant gewesen, war aber nach internationalen Protesten verschoben worden. Für die Verurteilten hatte sich unter anderem Papst Benedikt XVI. eingesetzt. Die drei Angeklagten hatten bis zuletzt ihre Unschuld beteuert. Noch am Donnerstag hatten ihre Anwälte ein Gnadengesuch an den Präsidenten gerichtet Tausende von indonesischen Christen hatten sich zu Gebeten für die Verurteilten versammelt.
In Zentral-Sulawesi starben in den Jahren 1998 bis 2001 bei Unruhen zwischen Christen und Muslimen rund 2.000 Menschen. Die drei Verurteilten sollen im Jahre 2001    Christen angestiftet haben, eine muslimische Grundschule anzugreifen. Rund 85 Prozent der Indonesier sind muslimisch. (kipa/epd/diverse) (Newsletter Radio Vatikan, 22.09.2006)

01.10.2006: Indonesien
Auf der Insel Sulawesi ist es erneut zu religiös motivierter Gewalt gekommen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Vermummte Moslems haben nach ihren Angaben heute in der Stadt Poso mehrere Christen aus einem Bus gezogen und auf einen von ihnen mit einem Messer eingestochen. Das Opfer liegt mit schweren Verletzungen in einem Krankenhaus. Jüngster Auslöser der Gewalt zwischen Moslems und Christen auf Sulawesi ist die Hinrichtung von drei Katholiken vor einer Woche. Den Männern war vorgeworfen worden, im Jahr 2000 Christen zu Massakern an Moslems angestiftet zu haben. Schon in der vergangenen Nacht waren in Poso zwei kleine Sprengsätze detoniert, ohne allerdings größeren Schaden anzurichten. Am Freitag hatten mehr als 100 christliche Jugendliche eine Polizeistation in Brand gesteckt und einen Hubschrauber mit Steinwürfen angegriffen. (ap) (Newsletter Radio Vatikan, 01.10.2006)

08.10.2006: Äthiopien
Fünf Christen sind bei Angriffen durch muslimische Extremisten in Äthiopien ums Leben gekommen. Bei den Unruhen Anfang Oktober sollen nach Agenturangaben außerdem zwei Kirchen zerstört worden sein. Anlass für die Angriffe soll ein Feuerwerk zum Fest Kreuzerhöhung gewesen sein, das angeblich widerrechtlich abgefeuert wurde auf Muslimen gehörendem Land. Äthiopisch-orthodoxe Kirchenführer drückten ihre Sorge über die wachsenden Spannungen zwischen Christen und Moslems aus. Über 60 Prozent der Bevölkerung Äthiopiens sind Christen. (cwnews) (Newsletter Radio Vatikan, 08.10.2006)

08.10.2006: Irak
Die Gewalt gegen Christen im Irak geht weiter. Vergangene Woche wurde das Dominikanerinnenkloster in Mossul und die chaldäische Heilig-Geist-Kirche angegriffen. Dabei wurde eine Wache verletzt. Außerdem wurden Teile der Klausur der Schwestern zerstört. Die Angriffe sollen einerseits mit dem Fastenmonat Ramadan im Zusammenhang stehen, zum anderen mit der weiter umstrittenen Papstvorlesung in Regensburg. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 08.10.2006)

11.10.2006: Irak
Junge christliche Mädchen
sind die am stärksten von Entführungen betroffene Gruppe im Irak. Laut Augenzeugenberichten werden junge Christinnen zum Teil aus ihren Wohnungen heraus von kriminellen Banden entführt und erst nach der Zahlung von hohen Lösegeldern freigelassen. Nach Aussagen von Ordensschwestern, die sich um die Entführungsopfer kümmern, bleibt es leider nicht bei der einfachen Verschleppung. Die jungen Mädchen würden oft gefoltert und vergewaltigt, viele hätten sich nach ihrer Freilassung aus Scham das Leben genommen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 11.10.2006)

12.10.2006: Irak
Im Irak wurde erneut ein christlicher Geistlicher ermordet. Es handelt sich um den syrisch-orthodoxen Priester Paulos Eskandar, der am Montag von Unbekannten in Mossul entführt worden war. Die Leiche sei am Mittwoch gefunden worden. Der 55-Jährige sei enthauptet worden. Der Mord an Paulos Eskandar hat im Irak ungeheures Aufsehen erregt. Die orthodoxen und katholischen Bischöfe des Landes, aber auch der Apostolische Nuntius in Bagdad setzten sich am Donnerstag mit den irakischen Spitzenpolitikern, aber auch den Befehlshabern der US-amerikanischen Besatzer in Verbindung, um ihrer Empörung über die Bluttat Ausdruck zu verleihen. (asia-news/kap) (Newsletter Radio Vatikan, 12.10.2006)

21.10.2006: Pakistan
Etwa 1.000 Christen haben vergangene Woche in Lahore gegen den Mord an einem katholischen Krankenpfleger protestiert.
Sie forderten die Verurteilung des namentlich bekannten Täters. Tariq Masih war am 9. August erschossen worden. Viele, der Unterschicht angehörende, Christen arbeiten als Hilfskräfte in pakistanischen Krankenhäusern. (uca-news) (Newsletter Radio Vatikan 21.10.2006)

24.10.2006: Vietnam
Ein Christ, der dem vietnamesischen Bergvolk der Montagnards angehört, ist von Regierungsbeamten entführt worden. Ein weiterer starb an den Folgen von Folter durch Regierungsbeamten. Das meldete der römische Pressedienst Asianews unter Berufung auf die "Montagnard Foundation", die sich für die Rechte der Urbevölkerung einsetzt. Laut Berichten der Menschenrechtsorganisation nimmt die vietnamesische Regierung immer wieder Mitglieder der christlichen Montagnards auf der Straße fest und foltert sie anschließend. Mehr als 350 Angehörige der Volksgruppe sind derzeit in vietnamesischen Gefängnissen in Haft. Die vietnamesischen Behörden verlangen von ihnen, ihren Glauben abzulegen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 24.10.2006)

26.10.2006: China
Zwei in Shenzhen festgenommene Priester, die zum romtreuen Flügel der chinesischen Katholiken gehören sollen, sind vor Gericht gestellt worden.
Sie sind angeklagt, weil sie angeblich illegal des Land verlassen haben. Die beiden Geistlichen wurden Anfang des Monats nach einer mehrwöchigen Europareise festgenommen. Peter Shao Zhumin und Paul Jiang Surang gehören nach Agenturangaben nicht der vom Regime offiziell anerkannten Patriotischen Vereinigung an. Beide Priester wurden bereits in der Vergangenheit mehrfach festgenommen. Die chinesische Regierung versucht durch solche Festnahmen, den Einfluss des Papstes auf die chinesischen Katholiken einzudämmen, so die Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen. (ucanews) (Newsletter Radio Vatikan, 26.10.2006)

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20.10.2006: Israel: Patriarch Sabbah bittet um mehr Unterstützung für das Heilige Land

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, wünscht sich mehr Unterstützung für die Christen im Heiligen Land. Zwar sei der Vatikan bemüht, auf die schwierige Lage der christlichen Minderheit in den palästinensischen Gebieten aufmerksam zu machen, sagte Sabbah in einem Interview der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Aber die anderen Kirchenvertreter des Westens könnten seiner Auffassung nach deutlicher und nachdrücklicher für die Christen in der Heimat Jesu eintreten, auch bei den Politikern ihrer Heimatländer." Hier sehe ich eine gewisse Inkonsequenz in der internationalen Politik: Alle sprechen von den Minderheiten, von ihrem Schutz usw. Aber in ihrem politischen Handeln wirkt sich das in keiner Weise aus. Wenn Menschen umkommen, kümmert sie das nicht weiter -zum Beispiel im Irak – "als Folge des dortigen Chaos’... ". Wenn die Christen wegen der herrschenden Instabilität das Heilige Land verlassen, heißt es: "Das kümmert uns nicht!" Das, was zählt, sind die Interessen, das Öl und die Zusammenarbeit mit den Mächtigen und dem Militär."

Als Palästinenser litten die meisten einheimischen Christen unter der erdrückenden Situation der israelischen Besatzung und teilten so das Los der muslimischen Mehrheit, sagte Sabbah. Nach Ansicht des Patriarchen gibt es nicht zuletzt aufgrund dieses gemeinsamen Schicksals einen guten Zusammenhalt zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften. Feindseligkeiten wie nach der Regensburger Vorlesung von Papst Benedikt XVI. kämen zwar auch vor, würden aber von den meisten politischen und religiösen Führern in den palästinensischen Gebieten verurteilt.

Ausdrücklich begrüßte Sabbah den für kommendes Frühjahr anberaumten Besuch der Deutschen Bischöfe in Israel und im Heiligen Land. Er wertete die Reise als Zeichen der Solidarität des deutschen Episkopats mit der Kirche im Land. Zu einem möglichen Besuch von Benedikt XVI. im Heiligen Land äußerte sich Sabbah angesichts der politischen Lage zurückhaltend. Der Wunsch des Papstes, bald in das Heilige Land pilgern zu können, werde von den Gläubigen geteilt. Allerdings habe Benedikt XVI. selbst ausdrücklich gesagt, er werde erst kommen, wenn die Lage sich beruhigt habe. Umso mehr hofften die Christen auf den Frieden. (kna/rv) (Nach Newsletter Radio Vatikan, 29.10.2006)

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30.10.2006: Indien
Der Druck auf christliche Missionare in Indien wächst.
Der Vizepräsident der national-hinduistischen Partei BJP im Bundesstaat Andhra Pradesh fordert die Ausweisung aller ausländischen Kirchenmitarbeiter. Als Grund nennt er die Bekehrung zahlreicher Ureinwohner in den Regionen Tirupati und Nalgonda zum Christentum. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 30.10.2006)

01.11.2006: Pakistan
Zwei Christen müssen sich morgen vor einem Gericht in Faisalabad wegen angeblicher Verbrennung des Korans verantworten. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, sollen James und Buta Masih Koranseiten in einem Park der Stadt verbrannt haben. Die IGFM erklärte unter Berufung auf pakistanische Menschenrechtler, die beiden Angeklagten seien Opfer der Rache eines Moslems, der sich vergeblich bemüht hatte, das Haus von James Masih zu kaufen. (pm) (Nach Newsletter Radio Vatikan, 01.11.2006)


Übrigens: 80 Prozent aller wegen ihres Glaubens Verfolgten auf dieser Erde sind Christen !


05.11.2006: Keine andere Religionsgruppe hat so stark unter Diskriminierung und Verfolgung zu leiden wie die Christen. Sie sind von mindestens drei Vierteln aller Verletzungen der Religionsfreiheit weltweit betroffen. Bei der Ermordung von Menschen wegen ihrer Religionszugehörigkeit dürfte der Anteil der Christen weit über 90 Prozent liegen. Diese Angaben macht der Geschäftsführer des Arbeitskreises für Religionsfreiheit der Deutschen und der Österreichischen Evangelischen Allianz, der Theologe Thomas Schirrmacher aus Bonn, im neuesten Jahrbuch zur Christenverfolgung. Die von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea herausgegebene Dokumentation erscheint zum weltweiten Gebetstag für die verfolgten Christen am 12. November. Von den knapp 2,2 Milliarden Christen wird etwa jeder Zehnte wegen seines Glaubens verfolgt oder benachteiligt. Nach Schätzungen bezahlen jährlich mindestens 90.000 ihr Bekenntnis zum christlichen Glauben mit dem Leben. Schirrmacher führt den wachsenden Druck auf die Christenheit darauf zurück, dass sie vor allem in Afrika und Asien stark wächst. Von den Mehrheitsreligionen in etlichen Ländern werde diese Entwicklung als Bedrohung aufgefasst. Manche Staaten förderten deshalb die angestammte Religion und gingen rechtlich und manchmal auch mit Gewalt gegen religiöse Minderheiten vor. So besinne man sich in Indien auf den Hinduismus gegen Islam und Christentum, in Indonesien auf den Islam gegen Christentum und Hindu-Buddhismus, in Sri Lanka und Nepal auf den Buddhismus gegen Christentum und Islam. In vielen Ländern nehme die Verknüpfung von Nationalismus und Religion zu. Als Beispiele nennt Schirrmacher Indien, Indonesien, Bangladesch, Pakistan und die Türkei. Dort sei das Christentum dem Nationalismus im Weg. Das Jahrbuch enthält auch eine von dem Hilfswerk “Open Doors” stammende Liste der Staaten, in denen Christen am meisten verfolgt werden. Besonders stark      unterdrückt werden Christen in Nordkorea, Saudi-Arabien, Laos, Vietnam, dem Iran, Turkmenistan, den Malediven, Bhutan, Myanmar (Burma) und der Volksrepublik China. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 05.11.2006)

10.11.2006: Saudi Arabien
Die Zahl der Katholiken in Saudi Arabien hat sich seit 1974 vervierfacht.
Diese Zahl legte der spanische Historiker Jose Luis Orella diese Woche vor. Seinen Daten zufolge leben in Saudi Arabien inzwischen 800.000 Katholiken. Saudi Arabien verbiete als Beschützer des Islams jede Art von christlichen Äußerungen oder Symbolen in seinem Land, sagte Orella. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 10.11.2006)                                                           (Kommentar: Eine solche Meldung ist irreführend, weil sie sich nicht, wie suggeriert, auf eine fruchtbare christliche Missionstätigkeit unter Muslimen bezieht, sondern einfach auf katholische Gastarbeiter in Saudi Arabien! Aber auch sie haben natürlich Anspruch auf freie Religionsausübung, die Ihnen jedoch von Staats wegen in der Öffentlichkeit unter Strafandrohung verboten wird. Nicht einmal ein Schmuckkreuz am Hals ist erlaubt!).

10.11.2006: Pakistan
Der seit acht Jahren inhaftierte Christ Ranjha Masih bleibt trotz eines Freispruchs weiterhin im Gefängnis.
Masih musste wegen angeblicher Blasphemie ins Gefängnis. Heute Morgen sprach das Oberste Gerichtshof in Lahore den Mann frei. Der Staatsanwalt forderte vor acht Jahren die Todesstrafe, wie das pakistanische Strafrecht für Blasphemie vorsieht. Ranjha Masih wurde konkret vorgeworfen, "eine Reklametafel mit Koranversen mit Steinen beworfen zu haben". Für den Inhaftierten setzt sich die "Internationale Gesellschaft für Menschenrechte" ein und fordert seit Jahren die Abschaffung des Blasphemieparagraphen in Pakistan. (pm/rv) (Newsletter Radio Vatikan, 10.11.2006)

12.11.2006: Christen weltweit am stärksten diskriminiert und verfolgt
Christen sind die weltweit am stärksten von Diskriminierung und Verfolgung betroffene Religionsgemeinschaft. Unter den aus Glaubensgründen Verfolgten machen sie 80 Prozent aus. Das erklärte jetzt die Sprecherin für Menschenrechte der Unionsfraktion im Bundestag, Erika Steinbach. Nach ihren Angaben werden in mindestens 50 von etwa 200 Staaten der Welt täglich Kirchen zerstört, Christen diskriminiert, bedrängt und verfolgt. Das Ausmaß der Unterdrückung reiche von Benachteiligungen im privaten Umfeld und Behinderung von Religionsfreiheit und -ausübung über Bedrängung und Schikanen bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung, die nicht selten im Todesurteil ende. Vielfach seien Staaten nicht in der Lage oder nicht willens, ihrer Schutzpflicht gegenüber christlichen Staatsangehörigen gerecht zu werden. In zahlreichen Ländern - darunter Indonesien und Iran - habe vor allem die Radikalisierung des Islam zu einer Unterdrückung der einheimischen Christen geführt.
Der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, Thomas Schirrmacher, glaubt, dass 75 Prozent aller wegen ihrer Religion Verfolgten in der Welt Christen sind. Bei den aus religiösen Gründen ermordeten Menschen seien es sogar mehr als 80 Prozent, sagte der Bonner Theologe und Menschenrechtler der ”Welt am Sonntag”. Die Verfolger kommen nach Einschätzung Schirrmachers keineswegs nur aus islamischen Gottesstaaten. Unterdrückt würden Christen auch im kommunistischen Machtbereich, etwa in China, Nordkorea und Vietnam. Der Institutsdirektor zeigte sich beunruhigt darüber, dass bisher religiös neutrale Staaten wie Indien, Malaysia oder Algerien die Religionsfreiheit ihrer Minderheiten massiv einschränkten.
Als einen Grund für die weltweite Christenverfolgung sieht Schirrmacher den Pazifismus vieler Gemeinden. In Indonesien beispielsweise, wo im Schnitt täglich eine Kirche niedergebrannt werde, hätten sich viele Gemeinden entschieden, auf Gegengewalt zu verzichten. Damit würden sie zur “leichten Beute für Islamisten”. Nicht unerheblich für die Gewalt sei auch das “phänomenale Wachstum des Christentums außerhalb Europas”. Seit 1970 habe sich die Christenheit in Asien und Afrika verdreifacht. (idea/kna) (Newsletter Radio Vatikan, 12.11.2006) ---                     GH: Diskriminierung, wenn auch noch (!) keine massive Verfolgung, erleben Christen mehr als genug im täglichen Leben auch in Deutschland! Hingewiesen sei nur auf die Selbstherrlichkeit des Landgerichtspräsidenten von Trier, der nach einer Renovierung die Kreuze nicht wieder in den Gerichtssälen anbringen ließ. Angeblich "einfach so"!

27.11.2006: Pakistan
Zwei Christen sind wegen Blasphemie zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Zwei Männer im Alter von 70 und 65 Jahren sollen Seiten des Korans verbrannt haben. Der Anwalt will laut Asianews das Urteil anfechten, es gebe keine Beweise. Der Richter habe wohl auf Druck islamischer Extremisten entschieden. Das pakistanische Blasphemiegesetz sehe lebenslange Haft vor, es sei daher ein mildes Urteil, das zeige, dass der Richter die Christen für unschuldig halte. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 27.11.2006). [siehe auch 01.11.2006]                                                                  GH: muss man sich eigentlich eine solche  "Nachricht" bieten lassen, in der man für dumm verkauft wird? Keine Beweise! Alte Männer von 65 und 70 Jahren müssen ins Gefängnis! Statt zum Tode, gnädig zu zehn Jahren Haft verurteilt! Ein mildes Urteil? Wie hoch  ist  eigentlich die Lebenserwartung für Männer in Pakistan? Und das alles, weil der Richter die Männer für unschuldig hält?  Wie weit will es der Islam mit seinem Hass im Namen Allahs auf alle "Ungläubigen"  eigentlich noch treiben - und die Nachrichtenjongleure mit unserer Leichtgläubig-keit?

05.12.2006: Irak
In Bagdad ist gestern offenbar ein weiterer chaldäisch-katholischer Priester entführt worden.
Pater Samy Al Raiys ist in der Hand von Unbekannten, die ihm in der Nähe seiner Wohnung aufgelauert hatten. Der chaldäische Patriarch der irakischen Hauptstadt ruft die Entführer dazu auf, Pater Samy "kein Haar zu krümmen". Der Entführte ist Rektor des chaldäischen Priesterseminars und war unterwegs zu seiner Kirche Mar Khorkhis. (asianews) (nach Newsletter Radio Vatikan, 05.12.2006)

06.12.2006: Irak
Der chaldäische Patriarch Emmanuel III. Delly hat die Entführer aufgefordert, den am vierten Dezember entführten Priester und Rektor des Priesterseminars Samy Al Baiys frei zu lassen.
   Auf der Webseite des Patriarchats heißt es, die Geistlichen handelten nicht politisch, sondern stünden auf Seiten der Bevölkerung. Diese Entführungen hätten daher keinen Sinn, so der Patriarch. Weiter appellierte Delly an die Liebe und Brüderlichkeit und verwies auf die Vorfahren, die auf dem Gebiet des Irak in der Vergangenheit friedlich zusammen gelebt hätten. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 06.12.2006) 

06.12.2006: Rheinland-Pfalz
Gericht sieht keine religiöse Verfolgung von Christen im Irak
Christen im Irak sind nach einem Urteil des rheinland-pfälzischen Oberverwaltungsgerichtes keiner gezielten Verfolgung aus religiösen Gründen ausgesetzt. Sie seien ebenso wie die Volksgruppen der Schiiten, Sunniten oder Kurden vielmehr Opfer der im Irak herrschenden allgemeinen terroristischen Gewalt, die jeden treffen könne, erklärte das Gericht in einem am Mittwoch in Koblenz veröffentlichten Urteil (AZ: 10 A 10785/05.OVG).
Mit seiner Entscheidung wies das Gericht die Klage eines irakischen Ehepaares christlich-chaldäischen Glaubens ab, das seinen Flüchtlingsstatus beibehalten wollte und religiöse Gründe angeführt hatte. Nach Angaben des Gerichts hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge das Ehepaar aus Bagdad im Jahr 2000 wegen illegaler Ausreise und seiner dokumentierten Gegnerschaft zu Saddam Hussein als politische Flüchtlinge anerkannt. Nach dem Sturz Husseins habe das Bundesamt wegen der veränderten politischen Situation die Anerkennung im September 2004 widerrufen. Die Eheleute leben heute mit ihren minderjährigen Kindern im rheinland-pfälzischen Betzdorf/Westerwald. ...
(epd 06.12.2006)                                                             GH: Was soll man zu so viel Blindheit (und böser Absicht?) sagen? Dies ist ja kein Einzelfall, wenn es um den Schutz von Christen vor religiöser Verfolgung geht. Dieses Gerichtsurteil liegt genau auf der Linie in Rheinland-Pfalz. Oder mag jemand an Zufall glauben, wenn ausgerechnet in Trier, der ältesten christlichen Stadt Deutschlands, der Landgerichtspräsident die Kreuze aus den Gerichtssälen verschwinden lässt - mit Rückendeckung des Justizministers von RLP und einem "Landesvater" Kurt Beck, der sich da vornehm heraushält? Die Bevölkerung hat jedenfalls im "Trierer Kreuzestreit" ihr Mißfallen deutlich zum Ausdruck gebracht, aber das Volk zählt, wenn es darauf ankommt, sogar in einer Demokratie offenbar wenig. Genauso wie die vielen Opfer der Christen im Irak.

10.12.2006: Deutschland                                         Die Kirchen in Deutschland sollten mutiger auf Christenverfolgung hinweisen. Dafür hat sich die menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, zum heutigen „Tag der Menschenrechte” ausgesprochen. Unterdrückerstaaten würden vorsichtiger, wenn sie merken, dass in anderen Regionen der Welt sich wichtige Einrichtungen und auch kirchliche Würdenträger für Menschen einsetzen, sagte die Politikerin gegenüber dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not”. Nach ihren Angaben sind 80 Prozent aller religiös Verfolgten Christen. Besonders bedrängt seien sie in Nordkorea: „Von den ehemals 2.000 Kirchengebäuden mit 300.000 Gläubigen finden wir heute nichts mehr.” Die islamischen Länder hätten die Menschenrechte generell unter den Vorbehalt der Scharia, des islamischen Rechts, gestellt und damit faktisch ausgehebelt. Anhänger anderer Religionen würden in den meisten islamischen Staaten höchstens geduldet, aber niemals als gleichberechtigte Gesprächspartner oder Menschen im Glauben behandelt. Skeptisch äußerte sich Frau Steinbach, die dem CDU-Bundesvorstand angehört, zu einem EU-Beitritt der Türkei. Die Religionsfreiheit stehe dort nur auf dem Papier. Christen hätten mit Widrigkeiten zu kämpfen und erlebten Aggressivität. Es habe Morde und Anschläge auf Priester und andere christliche Würdenträger gegeben. (idea)
Newsletter Radio Vatikan, 10.12.2006)

19.12.2006: Indien
Eine Gruppe aufgebrachter Hindu-Fundamentalisten hat im Bundesstaat Bangalore einen Bischof und mehrere Ordenspriester angegriffen. Nachdem die Männer in der Nacht die Kirche und eine Religionsschule attackiert hatten, sind sie über Priester und Erzbischof Bernard Moras hergefallen. Moras musste für ihre Befreiung einen Staatspolizisten rufen. Zuvor hatte eine Menge von etwa 1.000 Leuten dem Erzbischof anti-christliche Slogans entgegengerufen. Angriffe auf Kirchenleute hätten mit der neuen Regierung seit letztem Februar zugenommen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 19.12.2006)

28.12.2006: Indien
Fanatische Hindus haben während der Weihnachts-feierlichkeiten die christliche Minderheit im Lande erneut angegriffen. Besonders im Punjab haben offenbar brutale Übergriffe auf die feiernden Gläubigen stattgefunden. Ein Augenzeuge berichtete von Patrouillen nationalistischer Hindus, die am Heiligabend mit Fahrzeugen durch die Städte gefahren seien und alle Weihnachtsfeierlichkeiten mit Gewalt verhindert hätten. Wie der indische Kirchenrat bestätigte, haben fundamentalistische Hindugruppen schon im Vorfeld eine regelrechte Hasskampagne gegen Christen und das Weihnachtsfest gestartet. Es seien auch einige Geistliche verhaftet worden, die Weihnachtsgottesdienst vorbereitet oder gefeiert hätten. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 28.12.2006)

30.12.2006:  China
Die chinesischen Behörden haben in der nördlichen Provinz Hebei neun Priester der inoffiziellen katholischen Kirche festgenommen. Den Angaben zufolge verhafteten Polizeibeamte die Priester am Mittwoch ohne Angabe von Gründen, während diese in einem Ort rund 30 Kilometer südlich der Stadt Baoding gemeinsam studierten. Liu Bainian, der Vizevorsitzende der Patriotischen Vereinigung, also des staatlichen Kontrollorgans der katholischen Kirche, bestritt, dass eine Kampagne gegen Angehörige der romtreuen Kirche im Gange sei. Er wisse nichts von den jüngsten Festnahmen. Hebei ist die chinesische Provinz mit den meisten Katholiken; AsiaNews schätzt ihre Zahl dort auf 1,5 Millionen. Verhaftungen von Kirchenmännern sind in China keine Seltenheit. Mindestens sechs katholische Bischöfe der inoffiziellen, also der romtreuen Kirche sind nach Informationen von Asianews entweder im Gefängnis oder dort bereits verstorben. Im vergangenen August haben die Behörden den Weihbischof von Baoding nach zehnjähriger Haft entlassen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 30.12.2006)

30.12.2006:  Vatikan 
Im zu Ende gehenden Jahr 2006 sind weltweit 24 katholische Priester und Ordensleute ermordet worden, eine Person weniger als im Vorjahr. Diese Daten hat heute die vatikanischen Presseagentur Fides veröffentlicht. Die meisten Morde an kirchlichem Personal, nämlich elf, verzeichneten afrikanische Länder. Allein in Kenia fielen drei Priester tödlichen Anschlägen zum Opfer, in Nigeria zwei. In Somalia starb eine italienische Ordensfrau im Gefolge der Auseinandersetzungen um die fehlinterpretierte Regensburger Rede Papst Benedikts XVI. Auf dem amerikanischen Kontinent wurden im zu Ende gehenden Jahr acht Priester bzw. Ordensleute ermordet, zwei davon allein in Brasilien, wo eine als Sozialarbeiterin tätige Ordensfrau von einem ehemaligen Häftling getötet wurde. In Asien fielen vier Kirchenleute tödlichen Anschlägen zum Opfer, zwei davon in Indien. In der Türkei starb der italienische Missionar Andrea Santoro, den ein Jugendlicher in der Kirche erschoss, während der Priester im Gebet versunken war. Auch Ozeanien schließlich verzeichnet einen Mord an einem Ordensmann. Das Mitglied der Barmherzigen Brüder wurde in Papua Neuguinea von Unbekannten erschossen. (fides)(nach Newsletter Radio Vatikan, 30.12.2006)

12.01.2006:  Pakistan
Das Schulministerium will jede Diskriminierung und jedes Vorurteil gegen Nicht-Moslems aus den Schulbüchern verbannen.
Neue Buchausgaben sollen stattdessen die Gleichheit zwischen Mann und Frau, Frieden, ethische Werte und den Ausgleich zwischen den Religionen betonen. Die Ankündigung des Ministeriums ist auf heftige Kritik bei islamischen Parteien gestoßen. Sie warfen dem Minister vor, doch nur "Anweisungen aus Washington" zu befolgen. Kirchenleute hingegen begrüßen die Ankündigungen, glauben aber an einen "sehr langen Prozess". (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 12.01.2007)