GERD HAGEDORN


        CHRISTENVERFOLGUNG  IM  JAHR  2007

      

29.12.2007  Vatikan:
Im laufenden Jahr sind bisher 15 Priester und zwei Ordensleute getötet worden.
Acht von ihnen stammen aus Asien, wo die meisten Geistlichen und Ordensleute ermordet wurden. Allein im Irak wurden vier Priester getötet. In Europa gab es zwei Priestermorde und zwar in Spanien. Die Statistik wurde von der Nachrichtenagentur Fides am Samstag vorgestellt. (fides/rv) (NL Radio Vatikan, 29.12.2007).

28.12.2007  Nordkorea:
In Nordkorea richtet der Geheimdienst Pseudogemeinden ein, um Christen auszuspionieren.
So der Informationsdienst idea. Agenten gäben sich als Christen aus, um sich das Vertrauen der Gemeindemitglieder zu erschleichen. Sie reisten auch nach China, um Geld und Bibeln für nordkoreanische Christen über die Grenze zu schmuggeln. Ihr Ziel sei es, Christen ausfindig zu machen, die illegale Kontakte unterhalten. Über diesen Weg erhalte der nordkoreanische Geheimdienst auch Gelder aus Südkorea, die Christen dort für die verfolgten Gemeinden spenden. Der Informationsdienst ruft die südkoreanischen Kirchen auf, genau zu prüfen, wohin ihre Hilfsgelder gehen. Nordkorea ist nach Angaben des Hilfswerks „Open Doors“ das Land mit der schärfsten Christenverfolgung weltweit. Nirgends verstoße die Staatsmacht massiver gegen die Religionsfreiheit. Nach Beobachtungen von Open Doors verschlimmert sich die Lage von Jahr zu Jahr. Alleinherrscher Kim Jong-Il, der sich in einer Art Götzendienst verehren lässt, betrachte das Christentum als eine der größten Bedrohungen. (idea) (NL Radio Vatikan, 28.12.2007).

27.12.2007  Ägypten:
Ein fundamentalistischer Scheich hat eine Fatwa gegen einen ägyptischen Großunternehmer ausgesprochen. Dem religiösen Gutachten zufolge hat der christliche Geschäftsmann sich auf „sarkastische und beleidigende Weise” über das islamische Kopftuch geäußert. Der Scheich rief seine Landsleute dazu auf, das Telekom-Unternehmen des koptischen Geschäftsmannes, der zu den 100 reichsten Menschen der Welt gehört, zu boykottieren. Der Kopte hatte jüngst vor Journalisten gesagt, er habe nichts gegen das Kopftuch, aber mitunter fühle er sich im öffentlichen Raum „wie im Iran”. (apic) (NL Radio Vatikan, 27.12.2007).  --  Da bleibt einem der Verstand stehen!

 
26.12.2007  Indien:
An Weihnachten haben fanatische Hindus im ostindischen Staat Orissa zwölf Kirchen angezündet und großen Sachschaden angerichtet. Eine Person soll dabei getötet worden sein. Als Grund wird angegeben, dass Christen zwei Tage vorher Hinduführer angegriffen hätten. Den Christen wird vorgeworfen, sie zwängen arme kastenlose Hindus zur Konversion. Ein Regierungssprecher sagte jetzt, man habe alles unter Kontrolle. Im Hintergrund der wiederholten Zusammenstöße zwischen fanatischen Hindus und Christen stehe die fundamentalistische Hindu-Partei. Führende Christen wiederum werfen der Regierung vor, bei Gewalt gegen Christen oft absichtlich wegzuschauen. (reuters) (NL Radio Vatikan, 26.12.2007).

24.12.2007  Türkei:
Eine „antichristliche Schlagseite“ lassen die Ermittlungen gegen die wegen Mordes an drei Christen in Malatya angeklagten Männer erkennen. Diesen Vorwurf hat der Direktor des internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, erhoben. Die Ermittlungskräfte hätten in Rathäusern und an anderen öffentlichen Orten im Raum Malatya die Namen aller freikirchlichen Christen offengelegt, die mit den Ermordeten bekannt waren. „Viele wurden daraufhin von Vermietern an die Luft gesetzt. Andere wurden mit dem Tode bedroht“, sagte Schirrmacher in einem Interview mit „Welt Online“. Am 18. April hatten fünf muslimische Nationalisten den Deutschen Tilmann Geske sowie die Türken Necati Aydin und Ugur Yuksel im osttürkischen Malatya gefoltert und bestialisch ermordet. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter im Alter von 19 und 20 Jahren hatte am 23. November begonnen. Nach viereinhalbstündiger Verhandlung vertagte das Gericht den Prozess auf den 14. Januar. (idea) (NL Radio Vatikan, 24.12.2007)

21.12.2007  Philippinen:
In der Südprovinz Mindanao beschützen Muslime katholische Kirchen. Das gab eine Freiwilligen-Gruppe bekannt. Die Gruppe möchte damit den Katholiken an den Festtagen „einen störungsfreien Zugang“ zu den Kirchen ermöglichen und ein Zeichen „gegen den Terrorismus“ setzen. In der philippinischen Provinz Mindanao leben mehrheitlich Muslime. Seit Jahren kämpft die islamistische Rebellengruppe Abu Sayyaf gegen die Regierung. Immer wieder werden auch christliche Einrichtungen angegriffen. (asianews/apic) (NL Radio Vatikan, 21.12.2007).
 
17.12.2997  Ägypten:
Nach Übergriffen auf koptische Christen ist in der Stadt Esna eine Ausgangsperre verhängt worden. Jugendliche Muslime waren am Wochenende mit Gewalt in eine Kirche eingedrungen und hatten Geschäfte und Autos in Brand gesteckt. Anlass waren Gerüchte über angebliche Belästigungen muslimischer Frauen. Die oberägyptische Stadt Esna ist ein Zentrum der koptischen Christen. Immer wieder kommt es zu Spannungen zwischen Muslimen und Christen. (NL Radio Vatikan, 17.12.2007).

16.12.2007  Türkei:                                             Priester niedergestochen
Ein Türke hat in Izmir einen italienischen Priester niedergestochen. Das berichten staatliche türkische Agenturen. Der Priester namens Adriano Franchini sei nach der Messerattacke ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er schwebe nicht in Lebensgefahr.
Nach Agenturangaben sprach der Priester nach der Sonntagsmesse in der Antonius-Kirche von Izmir mit einem etwa 20-Jährigen, der zum Christentum übertreten wollte. Dieser habe sich über die lange Dauer dieses Prozesses beschwert und auf einmal auf den Geistlichen eingestochen. Italienische Diplomaten bestätigen den Angriff, erklären aber, das Motiv sei noch unklar. Franchini, der am nahegelegenen Marienwallfahrtsort Ephesus arbeite, sei am Bauch verletzt worden.
Der Bischof von Izmir erklärte, Franchini gehe es offenbar gut, er könne sprechen; am Montag würde er wahrscheinlich operiert. Die Kirche sei immer sehr vorsichtig mit Türken, die angäben, zum Christentum übertreten zu wollen; immer wieder gebe es in den Reihen der Konvertiten islamische Hitzköpfe, die die Christen dann des Proselytismus beschuldigten. Der Täter soll festgenommen worden sein. Ein Mitbruder Franchinis sagte der Nachrichtenagentur Ansa, letztlich stehe wohl "antichristliche Propaganda" in der Türkei hinter Anschlägen wie diesem.
Immer wieder kommt es in der Türkei zu Angriffen auf Christen. 2005 wurde in der Stadt Trabzon am Schwarzen Meer der italienische Priester Andrea Santoro von einem Nationalisten umgebracht. (asianews/rv/agenturen) (NL Radio Vatikan, 16.12.2007).
 

12.12.2007  Göttingen:
Mit Lichtermahnwachen vor Kirchen, Rathäusern und auf zentralen Plätzen wollen Menschenrechtler am Freitag (=14.12.2007) auf das Schicksal der verfolgten Christen im Irak aufmerksam machen. An der Aktion der Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) beteiligen sich nach deren Angaben 35 Städte und Gemeinden – von Altötting bis Fehmarn und von Köln bis Weimar. Außerdem wollen zahlreiche Priester und Pastoren dem Aufruf der Organisation folgen und im Anschluss an Adventsgottesdienste und –konzerte über die Christenverfolgung im Irak informieren. Die dortigen Christen werden durch systematischen Terror fanatischer Islamisten, bestialische Morde, Verschleppungen, Vergewaltigungen, Bombenanschläge und Morddrohungen aus dem Land getrieben, so die Organisation. Drei Viertel der bei Kriegsbeginn 2003 noch etwa 650.000 Assyrer, Chaldäer und Aramäer hätten ihre Heimat verlassen. Mit der Aktion ruft die Gesellschaft für bedrohte Völker die Bundesregierung dazu auf, die humanitäre Hilfe für die mittellosen Irak-Flüchtlinge in den Nachbarländern Syrien und Jordanien zu verstärken. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 12.12.2007).
 
 
12.12.2007  Indien:
Hindu-Extremisten haben am Stadtrand von Neu-Delhi die Baustelle einer Kirche überfallen und schwere Verwüstungen angerichtet. Auf der Baustelle sei „nichts Heiles mehr, nur noch Trümmer”. Etwa 150 Menschen sollen an dem Angriff auf den Bau der Kirche der Göttlichen Barmherzigkeit in Pitampura beteiligt gewesen sein. Die Gemeinde hatte lange Jahre gebraucht, um bei den Behörden an eine Genehmigung für den Bau zu kommen. Im Bundesstaat Neu-Delhi gab es bisher, anders als in anderen Landesteilen, nur wenige Gewalttaten von Hindu-Extremisten. (fides) (Newsletter Radio Vatikan, 12.12.2007)

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13.01.2007-13.11.2007 aufsteigend:

13.01.2007:  Indien
Nach einem drei Tage langen Todeskampf ist ein junger Christ in Bombay verstorben.

Am vergangenen Dienstag war er auf mysteriöse Weise aus einem Zug geworfen worden. Die Polizei meldete, er habe sich umgebracht. Die christliche Gemeinschaft in Zentralindien geht aber von einem Mord gegen den Christen aus. Der junge Mann war vor zwei Jahren Christ geworden und hatte zahlreiche Morddrohungen erhalten. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 13.01.2007)

27.02.2007:  Eritrea
Mit einer neuen Verhaftungswelle geht die Regierung im nordostafrikanischen Eritrea gegen Christen vor.
Mindestens 68 wurden seit Jahresbeginn verhaftet, berichtet das Hilfswerk “Open Doors”, das sich für verfolgte Christen einsetzt. Bei einer Überprüfung Wehrpflichtiger im Militärzentrum Sawa seien 250 Bibeln beschlagnahmt und verbrannt sowie 35 Christen verhaftet worden. Ihnen drohten schwere Militärstrafen einschließlich Folter. (idea)

09.03.2007:  Indonesien                                           Hilfe von Christen unerwünscht (!!)
Nach den schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra ist die Zahl der Toten nach offiziellen Angaben auf 85 gestiegen. Über 430 Verletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt. Mittlerweile versorgen Hilfsorganisationen, das Militär und die Sicherheitskräfte die Menschen mit Hilfslieferungen, sagte ein Sprecher des Krisenzentrums in der Stadt Padang gestern.
Schwierigkeiten haben insbesondere christliche Helfer, da die Behörden und sogar die örtliche Bevölkerung gegen die Unterstützung durch Nicht-Muslime sind. Auf der Insel Sumatra befindet sich der Ordensobere der Xaverianer, Pater Vincenzo Baravalle. Er erläutert die Situation: „Wir müssen alle unsere Hilfeleistungen versteckt durchführen. Das darf auch nicht in der Nähe von Kirchen geschehen. Wir dürfen hier nur als Zeugen auftreten ... Der Islam ist hier ein bisschen seltsam. Es gibt nämlich Muslime, die überhaupt nicht die Hilfe von Katholiken auf der Insel akzeptieren. Es gibt aber auch Muslime, die uns akzeptieren würden. Der katholiken-feindliche Teil hat uns beispielsweise im vergangenen Dezember verboten, Weihnachtsgrüße zu senden, weil Jesus Christus nicht Gottessohn sei. Der andere Teil ist aber durchaus bereit, mit uns zusammenzuleben. Da liegt das Problem.“
Tausende Indonesier begannen damit, ihre zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Die Beben der Stärke 6,4 und 6,3 waren am Dienstag bis nach Malaysia und Singapur zu spüren. (rv) (Nach Newsletter Radio Vatikan, 09.03.2007) 

20.03.2007 Türkei:
Gegen den Kirchenratsvorsitzenden von Midyat im Südosten der Türkei ist ein Bombenanschlag verübt worden.
Das meldet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Der Geistliche habe den Anschlag aber überlebt. Immer wieder kommt es zu Attentaten auf Christen in der Südosttürkei. Assyro-aramäische Flüchtlinge im Exil sollten auf diese Art verunsichert und davon abgehalten werden, in ihre Heimat zurückzukehren. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 20.03.2007)

27.03.2007  Irak:
Im nordirakischen Kirkuk sind zwei katholische Ordensschwestern ermordet worden.
Die 85- und 79-jährigen Nonnen seien gestern in ihrer Wohnung erstochen aufgefunden worden, berichtete der Nachrichtensender „Al Jazeera” unter Berufung auf die örtliche Polizei. Bislang gebe es keine Hinweise auf Motiv oder Täter der Morde an den chaldäischen Christinnen. Angesichts der fortdauernden Gewalt ist die Lage für Christen im Irak sehr schwierig. Zuletzt entschied die Kirchenleitung, die einzige theologische Ausbildungsstätte aus Bagdad in den ruhigeren Norden zu verlegen. Dort leben die meisten der geschätzten 600.000 irakischen Christen. Sie gehören mehrheitlich dem chaldäischen Ritus an und sind mit Rom uniert. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 27.03.2007)

27.03.2007  Pakistan:
Menschenrechtsgruppen haben ihre Solidarität mit christlichen Gefangenen bekundet.
Bei einer Demonstration in Lahore wiesen sie darauf hin, dass die Christen in dem Gefängnis von Adiala im Norden des Landes auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit unter massiven Diskriminierungen und Misshandlungen zu leiden hätten. Den christlichen Gefängnis-Insassen wurde verboten, Gottesdienst zu feiern. Außerdem ließ die Gefängnisleitung die zur Haftanstalt gehörende Kirche niederreißen. Die Christen traten daraufhin aus Protest in den Hungerstreik. Die Menschenrechtsgruppen appellieren an die Regierung, die religiösen Rechte aller Gefängnis-Insassen gleichermaßen zu schützen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 27.03.2007)

28.03.2007  Türkei:
Die Regierung wird morgen die antike armenische Kirche zum Heiligen Kreuz auf der Insel Akdamar im Vansee als Museum wiedereröffnen.
Die Kirche aus dem zehnten Jahrhundert liegt im Osten der Türkei - in dem Gebiet, in dem sich der armenische Völkermord auf grausame Weise zugetragen hatte. Bei der feierlichen Wiedereröffnung wird der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan anwesend sein, nicht jedoch armenische Geistliche. Diese haben ihr Kommen abgesagt, nachdem die Regierung die Nutzung der Kirche als Gotteshaus und das Aufrichten des Kreuzes auf der Kuppel verboten hatte. Die Kirche ist in der Vergangenheit stark beschädigt worden: Fresken dienten als Zielscheiben für Schießübungen, Lagerfeuer haben die Mauern geschwärzt. Vor anderthalb Jahren beschloss die türkische Regierung schließlich die Restaurierung des historischen Bauwerks, nicht zuletzt durch Druck von Öffentlichkeit und Presse. Insbesondere der im Januar ermordete Journalist Hrant Dink hatte sich öffentlich für die Wiedereröffnung der Kirche eingesetzt. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 28.03.2007)

03.04.2007  KARFREITAGSZEIT DER CHRISTEN IM IRAK:                                                                      Christen kämpfen ums Überleben
Die Christen im Irak trauen sich kaum noch auf die Straße. Islamisten nehmen ihre Kirchen unter Beschuss und kidnappen ihre Kinder. Immer wieder werden Christen ermordet. Erst vor wenigen Tagen überfielen Unbekannte im nordirakischen Kirkuk zwei katholische Frauen. Die ökumenische Stiftung „Pro Oriente” und die „Initiative Christlicher Orient” haben von Wien aus zu mehr Solidarität mit den Christen im Irak aufgerufen. Bei einem Benefizkonzert in der Wiener Jesuitenkirche beschrieb „Pro Oriente”-Präsident Hans Marte die Lage der Christen so: „Für die Christen geht es um das nackte Überleben in einem Land, wo sie seit apostolischer Zeit leben. Die Zahl der Christen hat sich allein in den letzten drei Jahren von vier Prozent auf kaum zwei Prozent halbiert. Vor einigen Jahren betrug sie noch ein Viertel der Bevölkerung.”
Die Hetze gegen religiöse und ethnische Minderheiten komme aus den Moscheen, sagt Marte. Vor allem Christen würden als Gotteslästerer betrachtet, aber auch als Angehörige einer wohlhabenden Klasse verfolgt. Darum seien sie überdurchschnittlich oft Opfer von Entführern und Erpressern. In den Städten werde kaum noch Gottesdienst gehalten, weil eine volle Kirche ein einfaches Ziel für Anschläge fanatischer Islamisten sei. „Pro Oriente”-Präsident Hans Marte sagt dazu: „Die Christen sind vor allem betroffen. Als eine kleine, wehrlose Gruppe werden sie im Süden des Landes systematisch verfolgt, gekidnappt und ermordet. Kirchen werden zerstört. Viele finden im autonomen Kurdengebiet Zuflucht, wo es dank entsprechender Maßnahmen der kurdischen Regierung noch verhältnismäßig ruhig ist. Doch die Ermordung zweier Katholikinnen vor einigen Tagen hat auch bei der christlichen Bevölkerung in der nordirakischen Stadt Kirkuk Panik ausgelöst.”
Von den 700.000 Christen, die im Irak leben, sind über 250. 000 auf der Flucht. Die meisten fliehen in die autonome Region Kurdistan, in das Gebiet um Mossul, wo die Christen zahlreich und tief verwurzelt sind. Aber auf Dauer kann auch Mossul keine Sicherheit bieten. Wer von den christlichen Flüchtlingen etwas Geld hat und ein Visum bekommen kann, verlässt den Irak. Die ganze Welt sei dazu aufgerufen, den „Schrei der Christen im Irak” zu hören und ihnen zu helfen, so Hans Hollerweger von der „Initiative Christlicher Orient”. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 03.04.2007)

10.04.2007  Indien:
Das Feiern der Ostermesse mit christlichen Gefängnisinsassen wurde einer Gruppe von katholischen Priestern am Ostersonntag verwehrt. Die Gefängnisaufseher beriefen sich auf das Verbot, alkoholische Getränke in das Gefängnis mitzubringen. Messwein sei demnach ebenfalls untersagt, erklärten die Beamten aus Trivandrum, im südlichen Bundesstaat Kerala. Nach Protesten der katholischen Kirche und der Menschenrechtskommission von Kerala ordnete die Provinzregierung eine Untersuchung des Vorfalls an. (ucanews) (Newsletter Radio Vatikan, 10.04.2007)

12.04.2007  Türkei:
Die Regierung hat es endgültig verboten, auf die restaurierte armenische Heilig-Kreuz-Kirche im südostanatolischen Van ein Kreuz zu setzen.
Wie türkische Medien berichten, wurde die Entscheidung vom Außenministerium gefällt. Die Kirche sei als Kulturdenkmal restauriert worden und dürfe nicht für Gottesdienste genutzt werden, hieß es zur Begründung. Daher dürfe auf die Kuppel kein Kreuz. Ebenso trage auch die berühmte ehemalige Kirche und Moschee der Hagia Sophia in Istanbul kein religiöses Symbol. Mit der Entscheidung zerschlagen sich Hoffnungen der armenischen Gemeinde der Türkei, die bereits ein Kreuz für die Kuppel schmieden ließ. Implizit wurde mit der Entscheidung des Außenministeriums auch die Bitte des armenischen Patriarchen zurückgewiesen, einmal im Jahr einen Gottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche feiern zu dürfen. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 12.04.2007)

12.04.2007  Pakistan:
Die Christen des Landes leben in Angst, seit in der Woche vor Ostern fünf Menschen wegen Blasphemie angeklagt wurden.
Das erklärte der Generalsekretär des nationalen Kirchenrates (NCCP), Victor Azariah. Die Anklägen hätten zahlreiche gewaltige Übergriffe auf die christliche Minderheit in der östlichen Region Punjab provoziert. Azariah appellierte an die pakistanische Regierung, die Sicherheit der Gläubigen zu garantieren und die falschen Blasphemie-Vorwürfe fallen zu lassen. Es war zu den Anklagen gekommen, nachdem ein Streit zwischen christlichen und muslimischen Familien in einem Dorf im Osten des Landes eskaliert war. In Pakistan steht auf Blasphemie die Todesstrafe. (apic) (Newsletter Radio Vatikan)

20.04.2007  Türkei:
Der Vatikan hat die Ermordung von drei Christen in der Türkei als „Wahnsinnstat” verurteilt. Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone sagte gestern Abend vor römischen Studenten, der Anschlag sei die „Frucht einer fanatischen Minderheit”. Die Getöteten nannte Bertone Märtyrer, die zeigten, dass die Auferstehung Christi auch noch nach zwei Jahrtausenden eine Botschaft sei, für die man sterbe und lebe. Unterdessen beklagte die griechisch-orthodoxe Kirche die Verletzung religiöser Freiheiten in der Türkei. Es sei zu hoffen, dass die Verurteilung des Massakers durch hohe türkische Politiker dazu führen werde, dass religiöse Freiheiten in dem Land garantiert würden, erklärte das Leitungsgremium der Kirche in Athen. Das sei notwendig zur Demokratisierung der Türkei und Voraussetzung für einen EU-Beitritt. Die Heilige Synode hatte sich in der Vergangenheit gegen einen EU-Beitritt des Nachbarlandes ausgesprochen. Zugleich protestierte sie aber immer wieder gegen die Missionierungsversuche evangelikaler Gemeinschaften, die sie der unerlaubten Abwerbung von Gläubigen beschuldigt. (sir/kna) (Newsletter Radio Vatikan, 20.04.2007)

05.05.2007  Mexiko:
Nach der Ermordung eines Priesters im mexikanischen Aguascalientes hat die katholische Kirche eine zügige Aufklärung gefordert. Humberto Macias Rosales war am Dienstagabend [1. Mai] mit drei Kopfschüssen getötet worden.
Der beliebte Gemeindepfarrer hatte zuvor Todesdrohungen erhalten. Bei der Beisetzung am Freitag (Ortszeit) appellierten Vertreter der Diözese an die Ermittlungsbehörden, den bislang unbekannten Täter zu verfolgen und die Hintergründe des Mordes zu klären. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 05.05.2007)

08.05.2007  Irak:
Die Christen im Zweistromland sollten die gleichen Rechte wie muslimische Iraker haben.
Das fordert der chaldäische [unierte] Patriarch von Bagdad, Emmanuel III. Delly. Der Patriarch kritisiert die „ständigen Verfolgungen“ von Christen, die vor allem im Norden des Landes unterdrückt würden. Der Oberhirte ruft daher die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Übergriffe, denen Christen ausgesetzt sind, ernst zu nehmen. Sollte dies nicht geschehen, sähen sich die Christen förmlich gezwungen, das Land zu verlassen. Das bedeute für alle und nicht nur für die bedrohten Christen im Irak einen großen Verlust. Delly fügte an, dass der Militär-Einsatz der USA im Irak ebenfalls verwerflich sei. Es ist das erste Mal, dass der chaldäische Patriarch die Verfolgungen gegen Christen öffentlich erwähnt. (sir/asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 08.05.2007)

23.05.2007  Pakistan:
Viele Christen in Pakistan werden bedroht, um sie zur Konversion zum Islam zu zwingen.
               Das sei bisher nie vorgekommen, sagte der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence John Saldanha, dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not”. Der Erzbischof von Lahore, der zweitgrößten Stadt Pakistans, habe von der Regierung in Islamabad mehr Schutz und gleiche Rechte für die Christen gefordert. Auch habe er das Ausland dazu aufgerufen, sich stärker für die Sicherheit der christlichen Bevölkerung Pakistans einzusetzen. Die Christen fühlten sich bedroht wie nie. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 23.05.2007)

24.05.2007  Irak:
Die Regierung in Bagdad hat der christlichen Minderheit im Irak ihre volle Unterstützung zugesichert. Das gab die Nachrichtenagentur „Assyrian International News Agency” bekannt. Die Regierung habe sich zu Wort gemeldet, da die Gewalttaten gegenüber Christen „extrem zugenommen” hätten. Die Regierung erwäge nun, die Sicherheitsvorkehrungen für Christen im Irak zu verstärken. (sir) (Newsletter Radio Vatikan, 24.05.2007)

24.05.2007  Indien:
Die Christen des Landes wollen wegen der zunehmenden Gewalttaten gegen sie auf die Straße gehen und von der Regierung bessere Sicherheitsmassnahmen fordern. Alle christlichen Kirchen in Indien haben für kommenden Dienstag einen Protestmarsch angekündigt. Auf dem Subkontinent sind allein in diesem Jahr mehr als 100 Fälle von Verbrechen gegen Christen registriert worden, so die Organisatoren. Oft greife bei Gewalttaten gegen Christen die Polizei gar nicht ein. (fides) (Newsletter Radio Vatikan, 24.05.2007)

>>  28.05.2007  Persönliche Anmerkung zum Irak: Im Irak, einem uralten christlichen Land lange vor den islamischen Eroberern, werden die Christen unter dem Vorwand des unglückseligen US-amerikanischen Krieges ausgerottet oder zur Flucht ins Ausland gezwungen. Morde, gewaltsame Ausschreitungen, Entführungen sind an der Tagesordnung. Jetzt wurden die, die noch da sind, auch wieder mit der historischen "jiza" belegt, einer Steuer, die die "Ungläubigen" zahlen mussten und müssen dafür, dass die moslemischen Herren sie gnädig am Leben lassen und weiter einschüchtern und ausbeuten können. Im Irak kämpfen schiitische und sunnitische Moslems gegeneinander und beide zusammen gegen die "Ungläubigen" nach der einfachen Gleichung: Amerikaner = Westen = Christen = Christen im Irak (Chaldäer, Assyrer) = Ungläubige, die man bekehren oder vernichten muss. Dabei ist das irakische Christentum eine eigenständige genuine Ortskirche, die so alt ist, dass sie heute noch den Gottesdienst in der Sprache Jesu feiert (Aramäisch). Je mehr der "christliche" Westen sich dort engagiert, desto schlimmer wird es für die irakischen Christen! Der Islam muss schließlich selbst wissen, wie überheblich und abscheulich er sich in der Welt darstellt (einschließlich der islamischen!). Uns sollte das endlich eine Warnung sein! --Mehr dazu in dem sehr empfehlenswerten Newsletter von Sandro Magister, der in vier Sprachen erscheint (leider nicht in Deutsch) und sich mit Weitblick aktueller kirchlicher Themen annimmt. (Gerd Hagedorn)

29.05.2007  Indien:                                                 Erneut ist es auf dem Subkontinent zu anti-christlichen Aktionen gekommen. Ein katholischer Priester in Rajastan wurde von extremistischen Hindus mit dem Tod bedroht und aus dem Dorf gejagt. Einige Tage zuvor waren zwei Missionare im Bundesstaat Himachal Pradesh misshandelt worden. Christliche Gruppen haben zu Demonstrationen aufgerufen, um gegen diese Gewaltakte zu protestieren (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 29.05.2007) -- Aus der Traum von der hinduistischen Friedfertigkeit!

30.05.2007  Indien:                                                   Bei einer friedlichen Demonstration gegen anti-christliche Gewalt sind in Neu Delhi gestern rund 4.000 Menschen verhaftet worden.                    
Das meldet der kirchliche Pressedienst „Asianews” unter Berufung auf Polizeiangaben. Die Teilnehmer hatten die Regierung zum Schutz der religiösen Minderheiten und ihrer Rechte aufgerufen. Veranstaltet wurde der Protestmarsch vom indischen Kirchenrat. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 30.05.2007)

30.05.2007  Malaysia:
Eine vom Islam zum Christentum übergetretene Frau hat ihren Kampf um staatliche Anerkennung ihres Religionswechsels verloren. Das malaiische Bundesgericht entschied, dass nur das Islamische Gericht über die Streichung des Wortes Islam aus ihren Dokumenten entscheiden könne. In Malaysia gibt es de facto zwei nebeneinander existierende Rechtssysteme. Eines basiert auf dem Islam, das andere auf der Verfassung. Die Verfassung garantiert Religionsfreiheit, das islamische Gesetz hingegen verbietet Konversion. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 30.05.2007)

31.05.2007  Pakistan:
Der Christ Younis Masih ist laut Pressedienst Asianews wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden.
Masih soll sich im Gespräch mit einer Gruppe Muslime abschätzig über Mohammed und den Koran geäußert haben. Sein Anwalt will das Urteil anfechten und sich an den Obersten Gerichtshof wenden. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 31.05.2007). (Anm. von GH: Das in Pakistan geltende Blasphemiegesetz bietet eine leichte Handhabe gegen missliebige Christen und öffnet der Willkür Tür und Tor. Eine Änderung ist leider nicht in Sicht).


04.06.2007  Irak:                                          Priester und drei Subdiakone ermordet.                 Die Christen im Irak sind entsetzt über den Mord an einem Priester [P. Ragheed Ganni, Bild] und drei Subdiakonen in Mossul. Unbekannte hatten die vier Männer gestern in der nordirakischen Provinzhauptstadt direkt nach der Sonntagsmesse erschossen. Die Christen lebten jetzt mehr denn je in enormer Angst, betonte gegenüber Radio Vatikan der Prokurator für die Chaldäische Kirche, Philip Najeem.
„Man sieht, dass diese Aktion durchdacht und organisiert war. Sie richtete sich ganz gezielt gegen die irakischen Christen. Das heißt, es gibt dunkle Kräfte, die diese Situation herbeiführen, die diese schwierige Lage zwischen den Christen und Moslems, diese schwierige Lage für das ganze Volk schaffen. Dieses Volk leidet weiter. Es gibt weiterhin Märtyrer, und das vor den Augen der internationalen Gemeinschaft, die jeden Tag das Hinschlachten eines ganzen Volkes mit ansieht und keinen Finger rührt.”
Papst Benedikt XVI. hat den Christen in der Provinz sowie den Angehörigen in einem Telegramm heute seine Anteilnahme versichert. In den Beileidswünchen mit der Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ist die Rede von „sinnlosem Töten”. Der Papst bete darum, dass das Opfer der Kleriker ein neuer Ansporn sei, um sich gemeinsam für Frieden und Versöhnung im Irak einzusetzen. Das [unierte] Chaldäische Patriarchat forderte die Verantwortlichen des Irak und die internationale Gemeinschaft dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, „diese Verbrechen zu beenden”. Das Attentat sei ein „grässlicher Akt gegen Gott und gegen die Menschheit”, eine „schändliche Tat, die jeder vernünftige Mensch ablehnt”, heißt es in einer Erklärung. Die ermordeten Männer seien friedliche Mitbürger gewesen und hätten stets um Frieden und Sicherheit für den ganzen Irak gebetet, ihr Tod mache sie zu Märtyrern. „Aus diesem traurigen Anlass”, so formulierten es die chaldäischen Bischöfe, erinnere man erneut an die Verfolgung der Christen im Irak, „ihre erzwungene Emigration” und den Druck auf sie, „ihren eigenen Glauben zu verleugnen”. Pater Bernardo Cervellera, Chef des Pressedienstes Asianews, bestätigt: „Die Lage der Kirche im Irak ist sehr schlecht. Priester werden entführt, Christen erhalten Todesdrohungen, wenn sie nicht die so genannte Schutzsteuer unter der islamischen Vorherrschaft zahlen. Schlimmer noch: Gruppen sunnitischer Fundamentalisten veranstalten ein Wettrennen, um Christen zu töten oder sie zumindest auszurauben.” (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 04.06.2007)

06.06.2007  Köln:                                                  Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Köln ignoriert „die größte Christenverfolgung der Gegenwart”.                                                                 Diese harte Kritik hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) heute zum Auftakt des 31. Protestantentreffens in Köln erhoben. Der Kirchentag nehme die Vertreibung der Assyro-Chaldäer aus dem Irak nicht zur Kenntnis, kritisierte der Generalsekretär der Menschenrechtsorganisation, Tilman Zülch. Dabei brauchten gerade diese Christen, die bis heute die Sprache Jesu – das Aramäische – sprechen, dringend Hilfe. Vor dem gezielten Terror islamistischer Fundamentalisten hätten bereits drei Viertel der früher rund 650.000 Assyro-Chaldäer nach Jordanien oder Syrien flüchten müssen. Laut GfbV schweben alle Christen im zentralen und südlichen Irak ständig in Lebensgefahr. Zuletzt hatten Terroristen am 3. Juni in Mossul einen Priester und drei Diakone direkt nach dem Gottesdienst erschossen. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 06.06.2007)  --  Ein allgemein den Islam und seine wahren Ziele entlarvender Insider-Artikel aus muslimischer Feder erschien in der FAZ von heute aus Anlass der Diskussion um den Bau der Kölner Zentralmoschee!

07.06.2007  Türkei:  Unvorstellbar grausige Einzelheiten zur Ermordung von drei Christen in Malatya in der TÜRKEI (siehe oben 20.04.2007), die von den deutschen Medien bisher verschwiegen wurden, die aber jetzt in der Zeitschrift  "Kurier der Christlichen Mitte" veröffentlicht wurden.   --  Bitte, lesen Sie nur weiter, wenn Sie sich dafür stark genug fühlen. Ich zitiere in Auszügen: "Am Mittwochmorgen, dem 18. April 2007 ... trafen 10 Männer, die alle unter 20 sind, ... die letzten Vorbereitungen für den höchsten 'Glaubensakt', nämlich ihre Liebe zu Allah und ihren Hass auf die Ungläubigen unter Beweis zu stellen. ... Sie nahmen Waffen, Brotmesser, Seile und Handtücher mit, bereit für ihren Dienst an Allah. Sie wussten, es würde viel Blut fließen. Sie kamen rechtzeitig zur Bibelstunde ... Ihr Angriff begann, nachdem Necati ein Kapitel aus der Bibel vorgelesen hatte.  --   Bitte nur weiterlesen bei starken Nerven!                                                       Sie fesselten Ugur, Necati und Tilman [einen deutschen evangelischen Missionar] und banden sie mit Händen und Füßen an ihre Stühle. Sie folterten [sie] fast drei Stunden lang, wobei sie alles mit ihrem Mobiltelefon filmten. Auf Tilman Geske wurde 156mal eingestochen, auf Necati 99mal und Ugurs Stiche sind unzählbar. Sie wurden ausgeweidet und ihre Eingeweide vor ihren Augen aufgeschlitzt. Sie wurden entmannt und mussten mit ansehen, wie diese Körperteile zerstückelt wurden. Die Finger wurden ihnen abgehackt, Nase, Mund und After aufgeschlitzt. Schließlich wurden ihnen von Ohr zu Ohr die Kehlen durchgeschnitten ...". (aus dem Offenen Brief der protestantischen Gemeinde in Smyrna an alle Gemeinden der Welt; auszugsweise abgedruckt in der Juni-Ausgabe des "Kurier der Christlichen Mitte" Nr. 6/2007).

07.06.2007  Irak:  Unbekannte haben in Bagdad einen chaldäisch-katholischen Priester und fünf junge Christen entführt.                                            Die Tat geschah gestern Mittag im nordöstlichen Suleikh-Viertel, wo der 30-jährige Pfarrer Hani Abdel Ahad ein Seminargebäude besuchte. Die Arabische Liga hat die Entführung von Kairo aus aufs schärfste verurteilt. Erst am Sonntag hatten Extremisten in Mossul einen chaldäischen Priester und drei Subdiakone in einer Kirche erschossen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 07.06.2007)

11.06.2007  Philippinen:
In der Stadt Payao und ihrem Umland ist eine große Suchaktion nach einem entführten Priester im Gang.
Agenturen berichten, dass philippinische Soldaten und ein US-Aufklärungsflugzeug an der Suche nach dem aus Italien stammenden Missionar Giancarlo Bossi beteiligt sind. Der 57jährige Priester wurde gestern entführt und befindet sich wahrscheinlich in der Hand islamischer Separatisten auf der Insel Mindanao. (reuters) (Newsletter Radio Vatikan, 11.06.2007)

12.06.2007  Irak:
In der Region Niniveh im Nordirak ist ein Anschlag auf eine assyrische Kirche in Tall Kayf verübt worden.
Mindestens drei Menschen wurden verletzt, ihr Zustand sei besorgniserregend, berichten lokale Quellen. Die Umfassungsmauer habe große Teile der Explosion abgewehrt, heißt es in einer Mitteilung der Pfarrei, beschädigt worden seien vor allem die Veranstaltungsräume. Das Gebiet um Niniveh im Grenzland zur autonomen Region Kurdistan wurde bisher als mögliche Enklave für die verfolgten Christen im Irak gehandelt. Laut Nachrichtenagentur Misna hat dieses Projekt eine „feurige Debatte” zwischen denen ausgelöst, die Umsiedelung an einen geschützten Ort für die einzige Möglichkeit halten, „den täglichen Gewalttaten” zu entfliehen, und denen, die die „Gettoisierung” der Christen fürchten. (misna) (Newsletter Radio Vatikan, 12.06.2007)

15.06.2007  Irak:
Über 1.000 christliche Familien sind in den vergangenen Tagen aus der Hauptstadt Bagdad geflüchtet. Das gab die christliche internationale Organisation „Portes ouvertes” heute bekannt. Die Familien seien von „islamistischen Milizen” bedroht worden, die von den Christen die Konversion zum Islam sowie eine „Steuer” – die so genannte Jizya – verlangt haben. In Bagdad wurden Christen bereits vor den ersten Wahlen im Januar 2005 teilweise systematisch aus schiitischen Vierteln vertrieben, um dort einen rein schiitischen Wahlerfolg nicht zu trüben. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 15.06.2007)

27.07.2007  Indien:
Erneut haben militante Hindus einen Übergriff auf eine christliche Einrichtung verübt.
                     250 aufgebrachte Männer nahmen vor einer franziskanischen Klosterschule im nördlichen Bundesstaat Uttarakhand Aufstellung, schrieen bedrohliche Parolen und nahmen das Gebäude mit Steinen unter Beschuss. Im Hintergrund dürfte ein Streit um die Zulassung zum Unterricht stehen. Vor wenigen Tagen hatten Vertreter der radikalen Hindu-Partei Baratiya Janata dagegen protestiert, dass Kinder bestimmter Hindu-Familien nicht in die Schule aufgenommen würden. Das von Franziskanerinnen geführte Institut verwies darauf, dass Kinder verschiedener Religion zu den Schülern zählten und die Zulassung nach Leistung erfolge. Nach Angaben der vatikanischen Missionsnachrichtenagentur Fides haben radikale Hindus in diesem Jahr bisher mehr als 100 Anschläge auf christliche Einrichtungen oder Personen in Indien verübt. (fides) (Newsletter Radio Vtikan, 27.07.2007)

28.07.2007  Nordzypern:
Weitere Zerstörungen von christlichen Kirchen im Norden der Insel durch die türkische Armee sollen verhindert werden.
Das versprach der Großscheich von Ägypten, Mohamed Sayed Tantawi, auf Grund eines Aufrufes des Erzbischofs der Orthodoxen Kirche Zyperns, Chrysostomos II. Es ist das erste Mal, dass ein Oberhaupt der Muslime sich wohlwollend gegenüber einer Angelegenheit der Orthodoxen Kirche in Zypern äußert. Zypern ist seit der Besetzung der türkischen Armee 1974 in zwei Regionen geteilt. Der Erzbischof betonte, dass über 500 Kirchen in der besetzten Region dringend eine Restaurierung benötigen. Nur so könne der Zerfall der Gotteshäuser aufgehalten werden. (sir) (Newsletter Radio Vatikan, 28.07.2007)

29.07.2007  Indien:
Hindu-Extremisten haben im südlichen Bundesstaat Uttarakhand eine katholische Schule überfallen und verwüstet.
Das berichtet die Nachrichtenagentur fides. Der Angriff auf die von Franziskanerinnen geleitete Dorfschule in der Nähe der Stadt Dehra Dun habe unter Lehrern und Schülern Panik ausgelöst. Die Kirchenverantwortlichen vor Ort berichten, dass es vor dem Überfall mehrere konkrete Drohungen gegen die Schule gegeben habe; die Polizei habe davon Kenntnis gehabt, sei aber passiv geblieben. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 29.07.2007). Siehe auch die vorletzte Meldung vom 27.07.2007.

29.07.2007  China:
In der Provinz Hebei haben die Sicherheitskräfte vier Priester verhaftet.
Das erklärt die von den USA aus operierende Kardinal-Kung-Stiftung. Nach ihren Angaben gehören die vier Verhafteten zur sogenannten Untergrundkirche. Sie würden an einem unbekannten Ort festgehalten. Papst Benedikt XVI. hatte die chinesischen Behörden in einem Brief an Chinas Katholiken Ende Juni zum Respekt vor der Religionsfreiheit aufgerufen. (Aus dem Newsletter Radio Vatikan, 29.07.2007)

02.08.2007  China:
Neuerlich haben die Behörden in China elf Priester der Untergrundkirche verhaftet.
Die Agentur „Asianews“ meldet, dass sich die Lebensbedingungen der Kirche seit dem Papstbrief im Mai dieses Jahres verschlechtert haben. In mehreren Regionen des Landes stoppte die Regierung die Arbeit der Untergrundkirche. Polizeikontrollen und Verhaftungen machen kirchliche Aktivitäten unmöglich. Papst Benedikt XVI. hatte sich in seinem kürzlichen Brief an alle chinesischen Katholiken gewandt und zu Geschlossenheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche aufgerufen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 02.08.2007)

04.08.2007  Großbritannien:                                     Der älteste Enkel der Königin von England, Peter Phillips, wird für eine Hochzeit mit seiner katholischen Verlobten seinen Thronanspruch aufgeben müssen. Phillips hatte sich in die Kanadierin Autumn Kelly verliebt. Seit 1701 besteht ein Gesetz, das Mitgliedern der Königsfamilie den katholischen Glauben verbietet. Der Buckingham Palace erläuterte laut „Daily Telegraph“, dass ein Hochzeitstermin noch nicht feststehe. Falls eine Entscheidung nötig sei, werde sie dann getroffen. Unterstützung erhielt das Paar dem Bericht zufolge vom schottischen Kardinal Keith O'Brien. Es sei falsch, jemanden von der Thronfolge auszuschließen, nur weil er sich in eine Katholikin verliebt habe. (cna) (Newsletter Radio Vatikan, 04.08.2007)

07.08.2007  Ägypten:
Ein früherer Moslem hat sein Recht auf Übertritt zum Christentum verteidigt. Im ersten Interview seit dem Beginn eines Prozesses erklärte der gebürtige Ägypter, er sei „ein erwachsener Mensch und habe das Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen“. Mohamed Hizagi hat letzte Woche als erster Ägypter der Neuzeit die Kairoer Behörden gerichtlich verklagt, um in seinen offiziellen Unterlagen die Angaben über seinen Namen und seine Religionszugehörigkeit zu ändern. In dem Zeitungsgespräch gibt Hizagi an, er habe nach seinem Übertritt zum Christentum Todesdrohungen erhalten; er bekenne sich zur Religionsfreiheit und sehe es als seine Pflicht an, öffentlich seinen Glauben zu bekennen. Hizagi ist in die koptische Kirche eingetreten. (efe) (Newsletter Radio Vatikan, 07.08.2007)

13.08.2007  Pakistan:
Unbekannte haben in einem Schreiben die Christen von Peshawar dazu aufgefordert, zum Islam überzutreten.
Sollten sie der Forderung nicht nachkommen, werde ein Selbstmordattentat auf sie verübt werden. Ähnliche Drohungen gab es im Punjab. Dort wurden die Christen ebenfalls aufgefordert, zum muslimischen Glauben überzutreten oder die Stadt zu verlassen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 13.08.2007)

17.08.2007  Iran:
Polizeibeamte haben einen Mann mit 34 Hieben auspeitschen lassen, nachdem sie ein Exemplar der Bibel in seinem Auto gefunden hatten.
Nach seiner Verhaftung hielten die Behörden den Mann zwei Tage lang in Teheran fest. Der Iran erlaubt als Religionen nur den Islam, das Judentum und den Zoroastrismus. Ein Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion ist in jedem Fall verboten. (cna) (Newsletter Radio Vatikan, 17.08.2007)

21.08.2007  Indien:
Christen in Karnataka ist auf Flugblättern die Vertreibung aus dem Gebiet in Südindien angedroht worden.
In dem Pamphlet heißt es, entweder gehen die Christen freiwillig, oder sie kehren zur „Mutterreligion“ des Hinduismus zurück. Wenn sie der Forderung nicht nachkämen, würden sie umgebracht. Das zu Tausenden im indischen Chitradurga verteilte Flugblatt zählt auch die „Verbrechen“  von Christen auf. Dazu gehören Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, die freie Heirat, die Organisation von kostenloser medizinischer Versorgung und das Ignorieren des Kastensystems. Der Brief ist von einer radikalen hinduistischen Gruppe unterzeichnet. In manchen Landesteilen Indiens kommt es immmer wieder zu Angriffen auf die christlichen Minderheit. (asianews) (Nach Newsletter Radio Vatikan, 21.08.2007)

23.08.2007  Pakistan:
Der Sekretär der Katholischen Bibelkommission Pakistans, Pater Emmanuel Asi, hat die Situation der Christen in dem islamischen Land beklagt. Die Gesellschaft behandle sie als Bürger zweiter Klasse, denen die grundlegenden Menschenrechte verweigert würden, sagte der pakistanische Priester dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ in München. „Die Christen werden sozial diskriminiert, politisch unterdrückt und religiös verfolgt“, so Asi. Der Vater der pakistanischen Nation, Ali Jinnah, habe von einem Land geträumt, in dem alle gleich und, unabhängig von ihrer Religion, als freie Bürger lebten. Doch diese Offenheit gebe es nicht.
Laut „Kirche in Not“ leben in Pakistan 167 Millionen Menschen, von denen 2,5 Millionen Christen sind. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 23.08.2007)

23.08.2007  China:
Erneut haben die chinesischen Behörden in der Provinz Hebei einen Oberhirten der romtreuen Kirche festgenommen.
Den Angaben der Agentur Asianews zufolge bereitete Bischof Giulio Jia Zhigou von Zhengding einen Hirtenbrief sowie Treffen mit Gläubigen vor, in denen das jüngste Schreiben Papst Benedikts an die chinesischen Katholiken im Mittelpunkt stehen sollte. Heute Morgen seien einige Polizisten und Angehörige des Büros für Religionsangelegenheiten in die Wohnung des Bischofs eingedrungen, hätten den 73-Jährigen abgeführt und das Gebäude, das auch als Versammlungsort von Untergrundchristen dient, mit dem Abzeichen der Patriotischen Vereinigung versiegelt, meldet die Agentur. Die Diözese Zhengding 270 Kilometer südlich von Peking zählt rund 100.000 Untergrundchristen. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 23.08.2007)

24.08.2007  Eritrea:
Die Christen in dem nordostafrikanischen Land stehen unter Druck.
Die Regierung von Asmara stelle jeden Tag neue Forderungen an die Kirchenvertreter des Landes, beklagte heute die Menschenrechtsorganisation „Open Doors“. Die Regierung habe die katholische Kirche aufgefordert, ihre Schulen, Krankenhäuser und Bildungsstätten für Frauen an das Ministerium für Sozialhilfe und Arbeit zu übertragen. Vier Bischöfe haben daraufhin eine Protestnote an die Regierung gerichtet. Die Politik Eritreas wird durch die „People's Front for Democracy and Justice“ (PFDJ) dominiert. Diese Partei nimmt mit ihrem Vorsitzenden Isayas Afewerki gleichzeitig den Posten des Staatspräsidenten und des Regierungschefs in Anspruch. Innerhalb des Landes gibt es einige oppositionelle Splittergruppen, die aber bisher keinen größeren Einfluss auf die Politik des Landes nehmen konnten. (apic) (Newsletter Radio Vatikan, 24.08.2007)

30.08.2007  Pakistan:
Seit Monaten sind die christlichen Gemeinden im Lande massiven Morddrohungen ausgesetzt. Regierung und Polizei würden gleichgültig dem Phänomen einer regelrechten Hasskampagne gegen Christen gegenüberstehen, beklagt die Menschenrechtsorganisation „Minorities Concern of Pakistan“. Christen würden zur Konversion zum Islam gezwungen. Zuletzt sei ein Drohbrief an die christliche Gemeinde von Shantinagr gegangen mit einem Ultimatum, bis zu dem die Christen zum Islam übertreten müssten. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 30.08.2007)

01.09.2007  Ägypten:                                         Muslimische religiöse und staatliche Autoritäten fordern Enthauptung von Konvertiten. Religionsminister bestätigt Todesstrafe für Abfall vom Islam. Betrifft: Mohammed Ahmed Hegazy, der Christ wurde und in die koptische Kirche eintrat. Hier geht's zu dem aufschlussreichen Artikel von Jesus.de !

11.09.2007  China:
Der chinesische Untergrundbischof Han Dingxiang ist in Haft verstorben, das meldet die Agentur Ucanews. Der 69-Jährige Oberhirte soll im Krankenhaus gestorben sein, wo er wegen einer „nicht näher spezifizierten Krankheit” behandelt wurde. Der Bischof war wiederholt wegen seiner Romtreue verhaftet worden, er hat etwa 35 Jahre seines Lebens in Arbeitslagern, im Gefängnis oder unter Hausarrest verbracht. (ucanews) (Newsletter Radio Vatikan, 11.09.2007)  -  R.I.P.

14.09.2007  Nordkorea:
„So retten wir unsere Soldaten vor der Bedrohung durch die Religion.”
Das ist der Titel eines Geheimpapiers, das aus der Propaganda-Abteilung der nordkoreanischen Armee stammt. Die Nachrichtenagentur „Asianews“ zitiert das Papier mit den Worten, Religion breite sich in den Streitkräften „wie ein Krebs” immer weiter aus; das mache es den Soldaten schwerer, „den Sozialismus zu verteidigen”. Darum gelte es, jede Form von Religion „mit der Wurzel auszureißen”. Religion sei „ein Produkt, das von den Feinden hergestellt wird”, und „ein Gift, das den Sozialismus korrumpiert und die Arbeiterklasse in Lähmung versetzt”. Mit dieser Negativ-Beschreibung der Religion ist aber offenbar nicht der religions-ähnliche Kult gemeint, den das Regime Nordkoreas für den verstorbenen Staatsgründer und Diktator Kim il-Sung ausgearbeitet hat. (rv/asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 13.09.2007)

16.09.2007  Afghanistan:
Die 23 südkoreanischen Christen, die Mitte Juli in Afghanistan in die Gewalt der radikal-islamischen Taliban gerieten, sind mit dem Tode bedroht, geschlagen und zur Sklavenarbeit gezwungen worden.
Das berichteten einige der 21 Geiseln, die die sechswöchige Gefangenschaft überlebten, jetzt vor Journalisten in einem Krankenhaus nahe Seoul. Nach ihren Angaben wurden sie zunächst drei Tage lang gemeinsam in einer Hütte eingesperrt und danach in sechs Gruppen aufgeteilt. Einige wurden von bewaffneten Männern aufgefordert, zum Islam überzutreten. Eine Christin berichtete, die Wächter hätten die Geiseln an einer Wand hinter einem Graben aufgestellt und Waffen auf sie gerichtet. Man habe ihnen gesagt, sie würden nur gerettet, wenn sie zum Islam konvertierten. Eine männliche Geisel teilte mit, dass man die Gefangenen aufgefordert habe, islamische Gebete nachzusprechen,      wenn ihnen ihr Leben lieb sei. Die Koreaner hätten daraufhin unverständliche Laute in ihrer Muttersprache von sich gegeben. Die Gefangenen seien wie Sklaven gehalten worden, hätten Erdarbeiten verrichten und Wasser von einem Brunnen holen müssen. Andere Geiseln machten allerdings bessere Erfahrungen: Die Taliban hätten sie freundlich behandelt, mit ihren Handys gespielt und einigen sogar erlaubt, mit Südkorea zu telefonieren. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 16.09.2007)

17.09.2007  Indien:
Im Bundesstaat Chhattisgarh im Nordosten Indiens tritt das Anti-Konversions-Gesetz in Kraft. Es soll vor allem Hindus am formalen Übertritt zum Christentum hindern. Varianten des Gesetzes, das vom Gouverneur des Bundesstaates unterzeichnet wurde, kursieren in vielen Teilen Indiens und sind immer wieder Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen. Wörtlich heißt es im „Chhattisgarh Freedom of Religion Act”: „Wer seine Religion ändern will, muss den Staatsanwalt 30 Tage im voraus um Erlaubnis dazu bitten. Der Staatsanwalt kann die Anfrage zustimmend oder abschlägig bescheiden.” Die Kirche hält das Gesetz für nicht verfassungsgemäß; ähnlich äußert sich auch die Kongresspartei, die zwar in Neu-Delhi die Regierung stellt, im Bundesstaat Chhattisgarh aber in der Opposition sitzt. In dem Bundesstaat gibt es etwa 400.000 Christen; die meisten davon sind Katholiken. Viele von ihnen sind Einschüchterungsversuchen und Drohungen ausgesetzt. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 17.09.2007)

18.09.2007   Pakistan:
Ein pakistanisches Berufungsgericht hat gestern den Christen Shahid Masih freigelassen. Der 18-jährige saß seit September 2006 im Gefängnis wegen angeblicher Gotteslästerung. Das Gericht hat nun seine Unschuld erklärt. Auch sein muslimischer „Komplize”, der vor neun Monaten auf Kaution freikam, wurde jetzt freigesprochen. Ein muslimischer Arzt hatte die beiden Männer angezeigt, da sie angeblich im Krankenhaus Seiten des Korans verbrannt hätten. Blasphemie wird nach dem pakistanischen Strafgesetz mit Gefängnis oder der Todesstrafe geahndet. Der Beauftragte für den interreligiösen Dialog im Bistum Faisalabad, Pfarrer Aftab James Paul, beklagte gegenüber Asianews, dass die Anschuldigungen wegen Gotteslästerung fast immer falsch seien. Er forderte die Abschaffung des Blasphemie-Gesetzes.” (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 18.09.2007)

28.09.2007  Nahost/Gaza:
Christliche Frauen verschleiern sich aus Angst vor Fundamentalisten. Immer mehr Christinnen tragen im palästinensischen Gaza-Streifen die islamische Körperbedeckung, den Hjiab, um sich vor Übergriffen der Hamas zu schützen. Nach Berichten aus dem Gaza-Streifen haben Vertreter der Hamas mehrfach Christinnen gezwungen, das Kreuz abzulegen. Außerdem steckte die Hamas Kirchen und Schwesternschulen in Brand. Die Situation könnte sich weiter verschlimmern, wenn die   Hamas das islamische Gesetz einführen sollte. Das würde viele Christen zwingen, den Gazastreifen zu verlassen. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 28.09.2007)

30.09.2007  Türkei:
Armenische Christen sind auf einem Friedhof in Diyarbakir von Anwohnern mit Steinen beworfen worden. Die Christen seien aus Istanbul in die Stadt im Südosten der Türkei gekommen, um einen Angehörigen zu beerdigen, so gestern die türkische Tageszeitung „Cumhuriyet”. Laut Angaben des Friedhofswächters wurde die Trauergemeinde bei der Suche nach dem Grab von Anwohnern mit Flüchen, Verwünschungen und Steinwürfen vertrieben. (kipa) (Newsletter Radio Vatikan, 29.09.2007)

04.10.2007  Nigeria:
Ein Streit um angebliche Blasphemie hat das Leben von mindestens neun Christen gefordert. Am Freitag hatten Muslime eine höhere Schule in Tadun Wada gestürmt, in der zwei Schüler eine Mohammed-Karikatur an einer Moscheemauer angebracht haben sollen. Die britische NGO „Christian Solidarity Worldwide” nimmt mehr als neun Opfer an. Verlässliche Angaben fehlen, da die lokalen Autoritäten den Zugang verweigern. „Aus Sicherheitsgründen” wurden alle Nicht-Muslime aus Tadun Wada evakuiert. (avvenire) (Newsletter Radio Vatikan, 03.10.2007)

15.10.2007  Sri Lanka:
Aus Angst vor Übergriffen extremistischer Buddhisten können rund 300 katholische Familien seit zehn Tagen nicht mehr die Messe feiern. Die Polizei musste die Messfeiern in der Kirche „Rosa Mistica” bei Crooswatta aus Sicherheitsgründen untersagen. Extremistische buddhistische Mönche und Laien hatten den Christen mit dem Verlust von „10 bis 15 Menschenleben” gedroht, sollten sie ihre Kirche fertig bauen. Die Gemeinde hat sich mittlerweile an ein Gericht gewandt. (asianews) (Newsletter Vatikan, 15.10.2007)

22.10.2007  Irak:  Erleichterung über Freilassung
Zwei entführte syro-katholische Priester sind wieder frei. Ihre Entführer setzten sie nach wenigen Tagen Geiselhaft gestern in Mossul wieder auf freien Fuß. Was nichts daran ändert, dass der kleinen christlichen Herde an Euphrat und Tigris die Luft ausgeht: Zu Hunderttausenden sind schon Christen in den Nordirak oder gleich ganz aus dem Land geflohen, und der Exodus reißt nicht ab. Basile Georges Casmoussa ist syro-katholischer Bischof von Mossul - und war selbst vor zweieinhalb Jahren einmal Opfer einer Entführung, die glücklicherweise keine 24 Stunden dauerte. Er sagte uns heute:
„Wir haben große Angst vor der Zukunft. Wir sind ja nur   eine Minderheit im Irak, und viele Christen sind dazu gezwungen worden, ihre Häuser zu verlassen – in Bagdad,   in Mossul. Man will sie mit Gewalt dazu zwingen, Moslems   zu werden; wenn sie sich weigern, dann müssen sie gehen, und eine andere Familie zieht in ihr Haus ein. Zahlreiche Fälle dieser Art haben dazu geführt, dass die irakischen Christen große Angst vor der Zukunft haben. Eigentlich waren unsere Beziehungen zu unseren islamischen Nachbarn und Freunden immer gut; aber das Aufkommen des islamischen Fundamentalismus, und dass man uns in einen Topf wirft mit den christlichen amerikanischen Besatzern – das schnürt uns die Luft ab. Wir fühlen uns als diejenigen, die die Fehler der internationalen Politik vor Ort ausbaden müssen.” (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 22.10.2007)

27.10.2007  Burma:
Die nichtbuddhistischen Minderheiten in Burma können derzeit nicht auf eine Verbesserung ihrer Situation hoffen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Asianews hat die Militärjunta zwar angekündigt, inhaftierte Regimegegner freizulassen und grundsätzlich der Bevölkerung die offizielle Registrierung zu erleichtern. Dies soll aber lediglich für Angehörige des Buddhismus gelten. Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften wie Christen und Muslime sind davon ausgeschlossen. Für sie werde es weiterhin schwierig sein, einen eigenen Pass zu bekommen. Es wird befürchtet, dass das Vorgehen der Militärjunta darauf abzielt, die christlichen und muslimischen Minderheiten in Burma weiter auszugrenzen und langfristig völlig zu vernichten. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 27.10.2007)

27.10.2007  Indien:
Hinduistische Fundamentalisten haben fünf Nonnen in Madhya Pradesh krankenhausreif geschlagen. Die Angreifer der Dharma Raksha Samiti (Komitee zum Schutz der Religion) haben die Clarissinen beschuldigt die Bevölkerung in Raseli in der Diözese Idore zu konvertieren, ihr „Gejammer” hätte zu Streits geführt. Dies sei nur ein Vorwand um die eingesetzte Brutalität vor den Politikern zu rechtfertigen, so der Sprecher der Diözese von Idore. Aber sie seien nicht dazu bereit diese Gewalt gegenüber Demokratie und Religionsfreiheit zu tolerieren. Sie würden diese Art zu handeln „mit Krallen und Zähnen bekämpfen“. Die Polizei hat zu diesem Angriff bisher noch keine Stellung genommen. Gläubige in der Diözese Idore sind aus Protest heute in Hungerstreik getreten. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 27.10.2007)

30.10.2007  Indien:
Nach dem brutalen Überfall radikaler Hindus auf fünf Nonnen in der zentralindischen Stadt Indore am Freitag hat der Bischof der Stadt die staatlichen Vorwürfe gegen die Opfer als unglaubwürdig bezeichnet. Eine Anzeige der örtlichen Polizei, wonach die Nonnen gegen das neue Anti-Bekehrungsgesetz im Bundesstaat Madhya Pradesh verstoßen haben sollen, sei der durchsichtige Versuch, den Angriff zu rechtfertigen und die öffentliche Wahrnehmung zu spalten, sagte Bischof George Anathil gestern. Die fünf Klarissinnen waren zum Zeitpunkt der Tat auf dem Weg zu einem katholischen Gebetshaus von aufgebrachten Hindus angegriffen und misshandelt worden. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 30.10.2007)

30.10.2007  Indonesien:
Hunderte Katholiken und Protestanten fordern mehr religiöse Rechte. In den letzten Tagen haben sich Gläubige in Bekasi getroffen, um auf ein Dekret der Regierung zum Bau von Kultstätten hinzuweisen. Vertreter der Minderheiten erklärten, das Gesetz würde die Freiheit zur religiösen Versammlung verletzen. Das Dekret sieht vor, dass Minderheiten nur eine neue Kultstätte bauen dürfen, wenn die Gemeinde aus mindestens 90 Gläubigen besteht. Bis zum Frühjahr 2006 war eine Mindestzahl von 100 Mitgliedern erforderlich. Das Innenministerium und das Ministerium für religiöse Angelegenheiten hatten das Dekret bereits im März 2006 verabschiedet. (ucanews) (Newsletter Radio Vatikan, 30.10.2007)

30.10.2007  Israel:  Visapraxis für Priester wird restriktiver
Kirchenvertreter im Heiligen Land klagen seit Monaten über zunehmende Probleme mit Aufenthaltsgenehmigungen für ihr arabisches Personal. An diesem Wochenende hat das israelische Innenministerium bestätigt: Ja, die Visa-Ausgabe für arabische Kirchenleute werde neuerdings restriktiver gehandhabt. Als Grund wird genannt: Sicherheitsbedenken.
Das größte Problem mit der Entwicklung hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem, sprich: die Katholiken mit westlichem Ritus. Rund 200 Priester und Ordensleute aus arabischen Ländern beschäftigt das Patriarchat. Die meisten sind aus Jordanien, viele aber auch aus dem Libanon, Syrien und dem Irak. Sie sind einfach die einzigen Ausländer, die Arabisch können – die Muttersprache der palästinensischen Gläubigen im Heiligen Land.
Bislang bestreiten diese Kleriker den Löwenanteil der katholischen Seelsorge in der Heimat Jesu. Unter anderem liegt das daran, dass die einheimischen, palästinensischen Geistlichen schon seit Jahren immer mehr Beschränkungen hinnehmen müssen: Haben sie einen israelischen Pass, dürfen sie nicht ins besetzte Westjordanland. Haben sie keinen, müssen sie für jeden Aufenthalt in Jerusalem und Israel eine Genehmigung beantragen, die jedoch meistens nicht für Übernachtungen gilt. Das Problem haben übrigens alle Konfessionen: So hat der lutherische Pfarrer von Bethlehem, Mitri Raheb, seit Jahren weder Nazareth noch den See Genezareth gesehen. Er ist Palästinenser aus der Westbank und kann deshalb nur mit Sondererlaubnis des Militärs die israelische Sperranlage passieren.
Die ausländischen Kleriker hingegen konnten sich bisher Dank ihrer für mehrere Jahre gültigen Visa relativ frei zwischen Israel, Jerusalem und den besetzten Gebieten bewegen. Nach dem Libanonkrieg im vergangenen Jahr jedoch wurde diese Bewegungsfreiheit zunehmend eingeengt. So wurde der griechisch-katholische Pfarrer von Ramallah nach einem Familienbesuch vor einem Monat in seiner Heimat Jordanien von israelischen Grenzsoldaten an der Rückkehr in seine Pfarrei gehindert. Ramallah liegt zwar in palästinensischem Autonomiegebiet, aber Israel kontrolliert die Ein- und Ausreise in allen besetzten Gebieten.
Auch im Lateinischen Patriarchat stöhnt man über ähnliche Fälle: Tagelang hatte man in der Jerusalemer Zentrale etwa nach den Sommerferien damit zu tun, zehn Seminaristen aus Jordanien zurück ins Seminar von Beit Jala zu holen. Die 14 bis 16-Jährigen waren an der Grenze gestoppt worden. Die Begründung auch hier: Die arabischen jungen Männer stellten ein Sicherheitsrisiko für Israel dar. Obwohl auch das Seminar von Beit Jala in palästinensischem Gebiet liegt. Und obwohl Israel und Jordanien einen Friedensvertrag geschlossen haben.
Das Patriarchat hat sich mittlerweile in einem Schreiben an das Innenministerium beschwert. Es weist darauf hin, dass der Grundlagenvertrag zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl den katholischen Seelsorgern Unterstützung für ihre Arbeit garantiert. Stattdessen würden ihnen neuerdings nur noch Visa gegeben, mit denen sie nicht ein- und ausreisen könnten. Und zwar auch solchen Priestern, die seit Jahrzehnten ohne jegliche Auffälligkeiten ihren Dienst versähen. Ganz zu schweigen davon, welchen administrativen Aufwand die ständigen Ersuche um neue Visa bei jeder Reise bedeuten.
Die Sprecherin des Innenministeriums, Sabine Haddad, erklärte nun, dass die Beschränkungen auf ausdrücklichen Wunsch der Sicherheitsbehörden erfolgten. Man suche jedoch nach Wegen, wie man es den Klerikern „leichter machen könne”. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 30.1.2007)

03.11.2007  Pakistan:
Eine 18-jährige Christin ist in Faisalabad zehn Tage lang von einem Muslimen festgehalten und in dieser Zeit vergewaltigt und zur Konversion gezwungen worden.
Das Verbrechen ereignete sich bereits am 21. Oktober, wie der Präsident der Stiftung „Adal Trust”, Khalil Tahir, der Agentur Asianews mitteilte. Die Polizei unternimmt gegenwärtig nichts, da sie wegen der religiösen Bedeutung des Falls negative Folgen befürchtet. Die junge Christin war bei einer Tante zu Besuch, als sie verschwand. Zur Zeit befindet sich die junge Frau in ärztlicher Behandlung. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 03.11.2007)

03.11.2007  Serbien/Kosovo:
Die Übergriffe gegen orthodoxe Gotteshäuser im Kosovo gehen weiter.
Teile der Blei-Bedachung der serbisch-orthodoxen Kathedrale wurden in Prizren gestohlen. Dies berichtet der Pressedienst der orthodoxen Diözese Prizren. Es ist unklar, wann der Diebstahl stattgefunden hat. In einer ersten Reaktion verurteilte Bischof Teodosije von Lipljan die Tat aufs Schärfste. Offensichtlich hätten sowohl die internationale Schutztruppe (KFOR) als auch die kosovarischen Institutionen versagt, trotz aller Appelle und Anträge, dass die serbisch-orthodoxen Kirchen entsprechend geschützt werden. Bischof Teodosije sagte, die Vorfälle in Prizren würden auf „ernsthafte Versäumnisse” der internationalen Mission und der kosovarischen Institutionen hinweisen. (kap) (Newsletter Radio Vatikan, 03.11.2007)

06.11.2007  Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not” hat einen Film über das Schicksal irakischer Christen veröffentlicht. Die Dokumentation „Quo Vadis – Irakischer Exodus” berichtet von Menschen, die aufgrund islamistischen Terrors aus ihrer Heimat geflohen sind. Nach Schätzungen des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR leben in Syrien bereits bis zu einer Million, in Jordanien etwa 700.000 Irak-Flüchtlinge, darunter mehrere Hunderttausend Christen. Diesen Flüchtlingen hilft „Kir che in Not” nach eigenen Angaben vor allem durch Notfallpakete, die Ermöglichung notwendiger Operationen und Mittel für den religiösen Unterricht. Die Dokumentation gewährt anhand von Interviews mit katholischen Familien Einblick in die Lage der Flüchtlinge. Verschiedene Personen berichten offen von Drohungen, Erpressungen und Morden, mit denen sie wegen ihres christlichen Glaubens außer Landes getrieben worden seien. Die DVD kann unentgeltlich bei www.kirche-in-not.de angefordert werden. (pm)