GERD HAGEDORN


           INNERKIRCHLICHES

   

02.11.2017  Vereinigte Staaten:
Der Theologe und Kapuzinerpater Thomas Weinandy ist nach einem kritischen Brief an Papst Franziskus nicht mehr für die US-Bischofskonferenz tätig.
Er habe sein Amt als Berater der Glaubenskommission „mit sofortiger Wirkung“ niedergelegt, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Bischöfe. Weinandy ist der ehemalige Leiter dieser Kommission und darüber hinaus Mitglied der Internationalen Theologenkommission des Vatikan. Vor einigen Tagen hatte der Geistliche mit der Veröffentlichung eines Briefes an Papst Franziskus für Aufsehen gesorgt. In dem Schreiben warf er Franziskus unter anderem vor, mit seinem Pontifikat „chronische Verwirrung“ unter den Gläubigen zu stiften und die Bedeutung der kirchlichen Glaubenslehre herunterzuspielen. Die US-Bischöfe forderten ihn daraufhin zum Rücktritt von seinem Beraterposten auf. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.11.2017). -                      Ein weiteres Opfer der Wahrheit und des Freimuts in der "politisch-korrekten" Kirchenwelt! [GH].               

02.11.2017   Vatikan: Kardinal Müller müht sich um Ausgleich im Streit um „Amoris Laetitia“ Kardinal Gerhard Ludwig Müller bemüht sich um Ausgleich im innerkatholischen Streit um den Weg der Familienseelsorge, den Papst Franziskus mit „Amoris Laetitia” eingeschlagen hat. Das Schreiben habe über eine eventuelle Wiederzulassung zur Kommunion von Geschiedenen in zivilen Zweitehen „polarisierende Thesen” hervorgerufen, die „die Einheit der Kirche” gefährdeten. In einzelnen Fällen sei der Empfang der Sakramente der Buße und der Kommunion für Gläubige in sogenannten irregulären Lebenssituationen möglich, schreibt Müller. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.11.2017).
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06.10.2017  Deutschland:
Seit der Jahrtausendwende wurden in der Bundesrepublik mehr als 500 katholische Kirchengebäude als Gottesdienstorte aufgegeben.
Das geht aus einer Umfrage des Internetportals katholisch.de hervor. Konkret heißt das, dass etwa 140 Kirchen abgerissen wurden, die anderen seien hingegen verkauft worden. Die Umfrage gilt als repräsentativ, da sich 25 der 27 Bistümer beteiligt hatten. Zwei Bistümer konnten keine konkreten Angaben machen. Im Süden Deutschlands sei größtenteils keine einzige Kirche geschlossen oder abgerissen worden. Im Bistum Essen allein seien es indes 105, im Bistum Münster 55 gewesen. (katholisch.de) (NL Radio Vatikan, 06.10.2017).

02.02.2017  Vatikan:
Etwa 2.000 Ordensmänner und -frauen haben in den letzten zwei Jahren weltweit ihre Orden verlassen.
Das hat Kardinal José Rodríguez Carballo bestätigt. Der Papst sei über diese Austritte besorgt, gab der Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens am Mittwoch laut der katholischen Nachrichtenseite „Catholic Culture“ an. Bei einer Audienz für die Vollversammlung der Kongregation für das Ordensleben hatte Papst Franziskus Ende Januar eine Kultur der Vorläufigkeit beim Ordensnachwuchs beklagt. Viele junge Leute seien nicht mehr bereit dazu, sich lebenslang an einen Orden zu binden. Nach Einschätzung des Papstes gehen viele Berufungen zudem durch den Mangel an guten Begleitern verloren. (cath.ch) (NL Radio Vatikan, 02.02.2017).

25.11.2016  Vatikan/Deutschland:
Der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat katholische Kirche und Caritas in scharfen Worten aufgerufen, sich gegen Verweltlichung, Gottvergessenheit und Säkularisierung zu stemmen.
Es dürfe kein „Gleichschalten mit dem säkularen Humanismus“ geben, sagte der 82-Jährige am Donnerstagabend in der Universität Freiburg. Er war Festredner bei einer Tagung zum 80. Geburtstag des Freiburger Theologen Heinrich Pompey. Cordes, der bis 2010 den päpstlichen Rat Cor Unum leitete, mahnte, die Frage nach Gott müsse Kern aller karitativen Arbeit der Kirche sein. Deshalb brauche es ein „neues Gottbewusstsein“. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.11.2016).

14.11.2016  Kardinäle bitten Papst um Klärung zu Wiederverheirateten
Vier Kardinäle haben offenbar an Papst Franziskus appelliert, mehr Klarheit über den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen zu schaffen. Nach dem päpstlichen Schreiben „Amoris laetitia“ gebe es „eine ernste Verunsicherung vieler Gläubiger und eine große Verwirrung“, heißt es in einem Brief, den mehrere Online-Medien am Montag im Wortlaut veröffentlichten. (kna) (NL Radio Vatikan, 14.11.2016).
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02.08.2016  Vatikan: Kommission zum Diakonat der Frau gegründet
Das Diakonat der Frau in der Urkirche soll wissenschaftlich noch einmal genau angesehen werden: das hatte Papst Franziskus am 12. Mai dieses Jahres bei einer Audienz für Ordensfrauen zugestanden und dazu die Einrichtung einer Kommission angekündigt. Jetzt ist es so weit; der Vatikan gab an diesem Dienstag die Einrichtung einer Kommission zu diesem Zweck bekannt. Geleitet wird sie vom Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer SJ. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.08.2016).
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27.06.2016  Papst Franziskus: Kommission zu Diakoninnen. Es geht um das Früher
Die von Papst Franziskus angekündigte Studienkommission zu Diakoninnen soll nicht die eventuelle Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe prüfen, sondern untersuchen, welche Aufgaben Diakoninnen in der Frühen Kirche hatten. Das hat der Papst bei seiner „fliegenden Pressekonferenz“ auf dem Rückweg von Armenien klargestellt. Er sei „ein wenig wütend auf die Medien“ gewesen, die im Mai mit der Schlagzeile „Die Kirche öffnet die Tore für Diakoninnen“ auf eine falsche Fährte gelenkt hätten. Da seit den 1980er Jahren die Diakonin in der frühen Kirche viel theologische Aufmerksamkeit erfahren habe, werde es „nicht schwer sein, das zu erhellen“, mutmaßte Franziskus. Er hatte im Gespräch mit 870 Ordensoberinnen die Anregung einer Studienkommission zur Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche aufgegriffen.
Die Studienkommission ist Franziskus zufolge im Vorbereitungsstadium. Auf seinem Schreibtisch lägen zwei Listen mit möglichen Angehörigen, eine vom Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, die andere von der Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Ordensoberinnen, Carmen Sammut.
Zugleich sagte der Papst, er habe bereits vor eineinhalb Jahren eine Kommission von theologisch forschenden Frauen ins Leben rufen wollen. Allerdings liege dieses Vorhaben derzeit wegen der Kurienreform auf Eis. Es handle sich um Theologinnen, die mit dem päpstlichen Laienrat unter Kardinal Stanislaw Rylko zusammenarbeiteten. Mit welchen Fragestellungen er diese Theologinnenkommission betrauen wollte, verriet Franziskus nicht. Indes stellte er klar: „Für mich ist die Funktion der Frau nicht so wichtig wie das Denken der Frau. Man kann keine gute und gerechte Entscheidung treffen, ohne Frauen anzuhören.“
Im Mai hatte Franziskus vor 870 Ordensoberinnen aus aller Welt die Einsetzung einer Studienkommission zur Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche angekündigt. Damit entfachte der Papst die Debatte über die Zulassung von Frauen zum Diakonat neu, die in einigen Ortskirchen seit Jahrzehnten geführt wird.
(rv 27.06.2016 gs) (NL Radio Vatikan, 27.06.2016).

09.05.2015  Deutschland:
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (
ZdK) fordert Formen der Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie von Partnerschaften Geschiedener. Dazu müssten liturgische Formen weiterentwickelt werden, heißt es in einem am Samstag einstimmig von der Vollversammlung in Würzburg verabschiedeten Papier zur anstehenden Bischofssynode im Herbst. Es brauche zudem eine „vorbehaltlose Akzeptanz des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“ und eine klare Positionierung gegen noch bestehende Ausgrenzungen homosexueller Menschen. Das Katholikenkomitee betont, dass auch in anderen Formen des gemeinschaftlichen Lebens Werte der Ehe gelebt würden, etwa das unverbrüchliche Ja zu der anderen Person und die stete Bereitschaft zur Versöhnung. „Diese Lebens- und Familienformen gilt es ausdrücklich wertzuschätzen, auch wenn sie nicht in der Form einer sakramentalen Ehe entsprechen.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 09.05.2015).

02.12.2011: Papst Benedikt XVI.: Keine Kirche ohne Theologie, keine Theologie ohne Kirche
Ohne theologische Reflexion lebt die Kirche den Glauben nicht ganz, und ohne den Glauben wird die Theologie ihrer eigenen Rationalität nicht gerecht. Um diesen Grundgedanken kreisten die Ausführungen von Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag bei der Audienz für die Internationale Theologenkommission des Vatikans. Die Kommission hatte sich getroffen, um unter anderem über die Stellung der katholischen Soziallehre in der kirchlichen Lehre zu beraten. Das soziale Engagement der Kirche gehe nicht einfach in einer Sozialtheorie auf, so der Papst. Ohne eine „gesunde und strenge theologische Reflexion“ riskiere die Kirche, „die grundsätzliche Übereinstimmung zwischen Glauben und Vernunft nicht voll zu leben“. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.12.2011). 
   
07.08.2011  Deutschland:
Stellungnahme des NETZWERKS KATHOLISCHER PRIESTER zur Entscheidung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz auf der 185. Sitzung vom 20. /21. Juni 2011 zur Überlassung aller Personalakten sämtlicher Priester aus den deutschen Diözesen an das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) zur Durchführung einer empirischen Untersuchung
Das Forschungskonzept des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. (KFN) für eine empirische Untersuchung des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz sieht die Durchsicht aller Personalakten des genannten Personenkreise der letzten 65 Jahre vor.
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat auf seiner 185. Sitzung am 20./21. Juni 2011 beschlossen, mit KFN einen Vertrag zu schließen, der eben dieses Vorgehen regelt.
Als Sprecher des NETZWERK KATHOLISCHER PRIESTER teilen wir das Anliegen der Bischöfe, wirksame Maßnahmen zur Verhinderung des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Kleriker oder andere kirchliche Mitarbeiter zu ergreifen und gegenüber den bisherigen Opfern Entschiedenheit im Handeln zu signalisieren. Wir sind wie die Bischöfe der Meinung, dass Tätern oder Tatverdächtigen in ordentlichen Strafverfahren ihre Taten nachgewiesen werden müssen und sie durch gerichtlich festgesetzte Strafen die Konsequenzen ihres Handelns tragen sollen.
Dennoch protestieren wir entschieden gegen die beabsichtigte pauschale Herausgabe aller Personalakten zum Zwecke eines Forschungsprojektes. Denn diese stellt aus unserer Sicht einen unerlaubten Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Priestern, Diakonen und Ordensgeistlichen dar und beschädigt nachhaltig das Vertrauensverhältnis katholischer Kleriker gegenüber ihren Bischöfen und Oberen. Wir sehen durch die geplante Maßnahme die Majorität unserer Mitbrüder einem öffentlichen Generalverdacht im Hinblick auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen ausgesetzt, der bisher in erster Linie durch eine oft undifferenzierte Behandlung des Themas in den Medien hervorgerufen wurde und jetzt auch durch die eigenen Vorgesetzten in der Öffentlichkeit – wenn auch ungewollt - verbreitet wird. Wir halten dies für ein falsches Signal in zweierlei Hinsicht. Erstens wird das ohnehin schwierige Thema in der vergröberten Wahrnehmung der Öffentlichkeit unzulässig pauschalisiert, und zweitens stellt die ohne Befragung und Zustimmung des Einzelnen an Dritte beschlossene Auslieferung von Persönlichkeitsdaten aus allen (!) Bereichen des klerikalen Werdegangs eine grobe Verletzung der den Bischöfen und Oberen obliegenden Fürsorgepflicht für die ihnen Untergebenen dar.
Denn unabhängig von der Frage, ob die Überlassung von personenbezogenen Daten einem massiven und den Personenschutz des Einzelnen übersteigenden und ihn so aufhebenden wissenschaftlichen Interesse dient oder nicht, liegt in der ohne die Mitwirkung des Einzelnen beschlossenen Überlassung der Personalakten mehr als nur ein - auch durch die „Klarstellung“ der Deutschen Bischofskonferenz vom 5. August 2011 keineswegs gelöstes - datenschutzrechtliches Problem. Denn außer dem aus unserer juristisch eingehend geprüften Sicht damit einhergehenden Verstoß gegen die Kirchliche Datenschutzordnung, nach der der Einzelne davor zu schützen ist, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt wird, entsteht auch ein ungeheuerlicher Bruch des Vertrauensverhältnisses zwischen Klerikern und ihren Bischöfen bzw. Oberen. Denn die Personalakten enthalten neben berufsbezogenen Details auch persönliche Daten aus dem privaten Umfeld eines Klerikers.
Durch das geplante Vorgehen wird der grundgesetzlich garantierte Persönlichkeitsschutz des einzelnen Klerikers, dessen Personalakte eine Vielzahl höchstpersönlicher Dokumente und Daten enthält (kirchliche Leumundszeugnisse, Werdegang, Beurteilungen etc.), grob verletzt, wenn ohne die Zustimmung des Einzelnen eine Herausgabe von personenbezogenen Daten erfolgt.
Analog haben im staatlichen Arbeitsrecht Dritte keinen Anspruch auf Herausgabe der Personalakten, und ein Arbeitgeber kann auch nicht vertraglich eine solche auf den Weg bringen. Selbst staatliche Petitionsausschüsse und Gerichte können nur dann die Vorlage der Personalakten anordnen, wenn der Arbeitnehmer zustimmt.
Im Rahmen des besonderen Treueverhältnisses zwischen dem Diözesanbischof und seinen Priestern und der Fürsorgeverpflichtung des Bischofs gemäß can. 384 des kirchlichen Gesetzbuches von 1983 (Codex Iuris Canonici – CIC) muss der Bischof Maßstäbe ansetzen, die nicht hinter den Grundsätzen des staatlichen Arbeitsrechtes bei der Behandlung der Daten einer Personalakte zurückstehen. Genau dies aber geschieht hier.
Unter der Voraussetzung dass die Deutsche Bischofskonferenz diese Beschädigung im Innenverhältnis sorgfältig gegenüber dem wissenschaftlichen Interesse abgewogen hat, aus dem heraus sie die Privatsphäre aller (!) ihrer unterstellten Kleriker Dritten überlässt, müssen wir feststellen, dass diese Interessenabwägung zweifelsohne in der breiten Öffentlichkeit den Eindruck hinterlässt, die Deutsche Bischofskonferenz unterstelle durch die Gewährung von Akteneinsicht ohne Einwilligung des Einzelnen alle Priester, Diakone und Ordensangehörige in ihrem Jurisdiktionsbereich dem Generalverdacht von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen. -
Das NETZWERK KATHOLISCHER PRIESTER wendet sich mit Entschiedenheit gegen das juristisch wie menschlich höchst bedenkliche Vorgehen der Deutschen Bischöfe. Denn für die Zukunft des Priesterberufes und des Diakonats in Deutschland ist es aus unserer Sicht unerlässlich, den Zusammenhalt zwischen den Bischöfen und den ihnen anvertrauten Klerikern zu stärken. Die – wenn auch nur missverständliche - Stellung aller Geistlichen unter den Generalverdacht der tatsächlichen oder potentiellen Missbrauchstäterschaft durch die ungenehmigte Überlassung aller Personalakten, wirft jedoch einen tiefen Graben zwischen den Bischöfen und ihren engsten Mitarbeitern auf. -
Zahlreiche Anfragen und Beschwerden von Mitbrüdern bestärken uns, diese Kritik am Vorgehen der Bischöfe – ungeachtet unseres gelobten Gehorsams gegenüber den jeweiligen Autoritäten – mit Entschiedenheit vorzutragen.
Denn es ist aus unserer Sicht ein fataler Irrtum, zu glauben, das Joch der Schuld und der Sünde in der Kirche durch öffentlichkeitswirksame Projekte wie das Forschungsprojekt des KFN abzuwenden, das eher geeignet ist, den Klerikerstand als Ganzen der öffentlichen Verfolgung preiszugeben, als ihm zu einer neuen Vertrauensbasis zu verhelfen. Auch das zu erwartende positive Ergebnis, dass die Mehrheit der Kleriker unbescholten ist, wird keinesfalls die im Vorfeld ausgelöste Welle an durch die Bischöfe selbst materialiter verursachten Generalverdächtigungen überwiegen.
Wir sind erschüttert über den aus dem geplanten Vorgehen sprechenden Mangel an Vertrauen zu uns Priestern und über die damit einhergehende offensichtliche Hilflosigkeit unserer Bischöfe, denen wir unser Geschick bei der Weihe buchstäblich in die Hand gegeben haben, uns in der Öffentlichkeit vor pauschalen Inkriminierungen zu bewahren. Schon die Tatsache, dass unsere Persönlichkeitsrechte durch das Ignorieren unserer zum Vorhaben notwendigen Zustimmung verletzt werden, belegt, dass sich im Miteinander zwischen Bischöfen und Klerikern in der katholischen Kirche Deutschlands einiges ändern muss, will man den Priesterberufungen noch eine Zukunft schenken.
Wir bitten daher die Deutschen Bischöfe in aller Form, ihr Vorgehen zu überdenken und von den bisherigen Planungen Abstand zu nehmen.
Herzogenrath, 6. August 2011, am Fest der Verklärung des Herrn
Für das NETZWERK KATHOLISCHER PRIESTER das Sprechergremium
Pfr. Dr. Guido Rodheudt, Pfr. Hendrick Jolie, Pfr. Uwe Winkel
www.priesternetzwerk.net
  
19.12.2008  Deutschland:
Die Äußerungen von Erzbischof Robert Zollitsch zum Zölibat stoßen innerkirchlich weiter auf Kritik.
Das konservative „Netzwerk katholischer Priester” warf dem neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag in Herzogenrath vor, sich missverständlich geäußert zu haben. Zollitsch habe den Eindruck erweckt, dass über dieses Thema neu zu verhandeln sei. Diese Außenwirkung habe er offenbar bewusst in Kauf genommen. Zollitsch hatte in Interviews die Verbindung zwischen Priestertum und Ehelosigkeit als theologisch nicht notwendig bezeichnet. Das Priesternetzwerk wertete die Äußerung des Bischofskonferenz-Vorsitzenden als „wenig hilfreich”, die Identität des katholischen Priesters zu stärken. Nicht die Verpflichtung zur Ehelosigkeit gefährde den Priesternachwuchs, sondern die „Verwässerung des sakramentalen Priestertums“. Am Montag hatte sich der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller entschieden gegen Spekulationen über eine mögliche Abkehr der katholischen Kirche vom Priesterzölibat gewandt. Von einer Aufhebung des Zölibats brauche man „weder jetzt noch in Zukunft” auszugehen. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.02.2008).
Für den genauen Wortlaut der Stellungnahme bitte hier klicken.

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