GERD HAGEDORN


    

CHRISTENVERFOLGUNG IM JAHR 2010

   

          
    
    

  Es nimmt kein Ende und wird immer schlimmer!    Wann endlich hört man bei uns auf, sogar in der  Kirche (!), den Islam und den militanten Atheismus zu unterschätzen?

  

31.12.2010  Vatikan: Blutiges Jahr für Seelsorger
Im zu Ende gehenden Jahr sind weltweit allein 23 katholische Seelsorger gewaltsam ums Leben gekommen. Das geht aus dem Jahresschlussbericht der vatikanischen Nachrichtenagentur „Fides“ hervor. Die Getöteten waren ein Bischof, fünfzehn Priester, zwei Ordensleute, zwei Seminaristen und drei Laien. (rv) (NL Radio Vatikan, 31.12.2010).  Für mehr Einzelheiten bitte hier klicken

31.12.2010  Kirkuk/Irak:  Martyrium ist Geschenk der irakischen Kirche an die Welt – Neue Angriffe gegen Christen
Das Jahr endet im Irak mit Gewalt gegen die Christen. Dennoch wollen die Christen das Jahr mit Dankgottesdiensten abschließen. “Für uns Christen im Irak, ist das Martyrium das Charisma unserer bald 2000 Jahre alten Kirche. Als Minderheit seit vielen Jahrhunderten stehen wir kontinuierlich vor zahlreichen Schwierigkeiten und Opfern, aber wir sind uns bewusst, dass Zeugen Christi zu sein, auch bedeutet, für das Martyrium bereit zu sein. In der arabischen Sprache haben die beiden Wörter dieselbe Wurzel: Shahid wa shahiid!”. Mit diesen Worten fasste der chaldäische Erzbischof von Kirkuk, Msgr. Louis Sako, gegenüber Asianews das zu Ende gehende Jahr 2010 zusammen, wie es die Christen im Irak erlebten.
Auch gestern explodierten in Bagdad sechs Sprengsätze vor Häusern von Christen. Zwei Christen wurden dabei getötet, zwölf weitere verletzt. Es ist das tägliche Opfer, das ein islamisch-fundamentalistischer Mordrausch von den Christen fordert. Die Bomben explodierten im Stadtviertel Al Ghadir, wo eine starke Gruppe von Christen lebt, in Yarmuk, Khadra, Dora, Saidiya und Karrada in der Nähe der Kirche zu Unserer Lieben Frau der beständigen Hilfe, wo islamische Terroristen am 31. Oktober mehr als 50 Christen ermordeten.
“Christen zu töten ist im Irak zu einem ‘normalen’ Phänomen geworden”, zitiert Asianews einen Christen: “Wir sind ein bequemes Ziel.” Die Fluchtbewegung der Christen aus dem sunnitischen Landesteil in den kurdischen setzt sich unterdessen fort. Jeden Tag treffen neue christliche Familien im Norden ein. In Erbil sind es mehr als 700 Familien, in Soulaymaniyia 116 Familien. “Welchem Schicksal gehen sie in diesem Winter entgegen?”, fragt sich Asianews. “Die Regierung tut nichts für uns”, das sei überall unter den Christen des Landes zu hören.
Erzbischof Sako nahm zahlreiche Flüchtlingsfamilien in seiner Diözese auf. “Hier im Irak versteht man, dass der Glaube nicht eine ideologische Frage oder eine theologische Spekulation ist, sondern eine mystische Realität”, so Msgr. Sako. “Der Glaube ist eine persönliche Begegnung mit jemandem, der uns kennt, der uns liebt und dem wir uns ganz hingeben. Für Ihn muss man immer einen Schritt mehr tun, bis zum Opfer. Das Martyrium ist Ausdruck der Treue für diese Liebe. Am 31. Oktober wandte sich der junge Priester Pater Wassim in der syrisch-katholischen Kathedrale an die Terroristen und rief: ‘Tötet mich und lasst die Gläubigen frei.’ Er wusste, was er sagte: Es war seine Liebestat für Christus und die Seinen”, so der Erzbischof von Kirkuk.
“Die Christen der ganzen Welt können ihren Glauben und ihren Einsatz erneuern durch den Kontakt mit den verfolgten Christen im Irak. Umgekehrt gibt uns die Freundschaft, die Solidarität und die Hilfe unserer Brüder und Schwestern die Kraft, auszuharren und in unserem Land unserer Kirche treu zu bleiben und auch jetzt und in Zukunft hier Zeugen Christi zu sein”. so Erzbischof Louis Sako von Kirkuk in seinem Jahresrückblick. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 31.12.2010).

29.12.2010  Hanoi/Vietnam: Bischof durfte Weihnachtsmesse nicht zelebrieren – Große Bekehrungswelle
Das vietnamesische Regime verbot Bischof Michael Hoang Duc Oanh von Kontum, am Christtag das Hochamt für die Katholiken der Montagnard, einer ethnischen Minderheit im Gebirge im Bezirk K’Bang, zu zelebrieren. Die Heilige Messe sollte in Son Lang gefeiert werden. Das Verbot wurde verhängt, obwohl die Behörden ordnungsgemäß vorab über den Gottesdienst informiert worden waren, wie es für alle religiösen Veranstaltungen Pflicht ist.
In seinem Hirtenbrief vom 22. Dezember erklärte Msgr. Hoang, dass er von den Behörden die Zusage hatte, ohne Einschränkungen das Hirtenamt in seiner Diözese ausüben zu können. “Die zuständigen Behörden verschiedener Ebenen hatten mir eine klare Zusage gegeben.”
Statt dessen wurde der Bischof von Kontum am 25. Dezember in Son Lang durch die Polizei und eine Schlägertruppe in Zivil daran gehindert, die Heilige Messe zu feiern. Dem Bischof wurde angeordnet, dass er keine Heilige Messe “öffentlich und für alle” feiern dürfe. Er müsse, wenn schon, von Familie zu Familie in deren Privathäuser gehen und könne dort jeweils nur für die betreffende Familie zelebrieren. Der Gottesdienst dürfe zudem jeweils nicht länger als eine Stunde dauern.
Unter diesen Bedingungen segnete der Bischof die versammelten Katholiken und reiste unter Protest ab. - Für das plötzliche Verbot dürften die Evangelisierungserfolge des Bischofs verantwortlich sein. Bischof Hoang, spricht perfekt Englisch und Französisch, aber auch mehrere Sprachen der Bergvölker (Bana, Jarai, Sedang). Seit seiner Inthronisation als Bischof der Diözese im August 2003 erlebt die Gegend einen großen Bekehrungserfolg. Mehr als 30.000 Montagnard haben sich allein 2008 zum katholischen Glauben bekehrt. 2009 waren es mehr als 20.000.
Diese große Zahl von Konversionen beunruhigt die kommunistische Regierung, die das mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Zahlreiche Diözesanpriester und Dutzende Ordensleute, die in der Diözese im Einsatz sind, wurden mit staatlichen Einschränkungen belegt. -
In der Heiligen Nacht konnte der Bischof in An Trung (Bezirk Kon Chro) die Christmette zelebrieren. Die Behörden hatten ihm auferlegt, in einem nahen Kloster zu übernachten. In der Nacht drangen Polizisten in das Kloster ein und wollten die Führerscheine seiner Begleiter beschlagnahmen, um die Weiterreise zu blockieren. Der Bischof hatte jedoch vorsichtshalber mit seinem Fahrer unter freiem Himmel übernachtet, so dass er am Morgen die Reise nach Yang Trung fortsetzen und dort bereits in den frühen Morgenstunden zelebrieren konnte. In Son Lang wurde er dann von der Polizei gestoppt.
Bischof Hoang wird auch der “reisende Bischof” genannt, weil er meist in seiner Diözese Kontum von 25.758 Quadratkilometern Größe unterwegs ist, um die Pfarreien und Gemeinschaften zu besuchen.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 29.12.2010). 

26.12.2010  Jos/Nigeria:
Dutzende Tote bei Anschlägen auf Weihnachtsgottesdienste
Bei Angriffen auf Gottesdienste sind in Nigeria an den Weihnachtsfeiertagen mehr als 30 Personen ums Leben gekommen. Die Anschläge ereigneten sich in den Städten Jos und Maiduguri. Einen der Angriffe verübte eine radikalislamische Sekte.
In Nigeria sind bei einer Serie von Anschlägen auf Weihnachtsgottesdienste und -feiern mindestens 38 Menschen getötet worden. In Dörfern in der Nähe der zentralnigerianischen Stadt Jos explodierten nach offiziellen Angaben vom Samstag mehrere Bomben. Dabei seien am Heiligen Abend mindestens 32 Christen ums Leben gekommen und 74 verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Sicherheitsbehörden sprachen von Terrorakten.
In der nordöstlichen Stadt Maiduguri überfielen Mitglieder der radikalislamischen Sekte Boko Haram zwei Kirchen, wie die Polizei in der Stadt am Samstag mitteilte. Nach Angaben von Kirchenvertretern kamen dabei sechs Menschen ums Leben. Zwischen den Anschlägen in Jos und Maiduguri besteht nach offiziellen Angaben kein Zusammenhang.
"Was an Heiligabend passiert ist, ist bedauernswert", sagte der nigerianische Regierungssprecher Gregory Yenlong. "Vor allem jetzt, da wir Frieden und Sicherheit im Staat gewährleisten wollen." Bislang habe sich noch keiner zu den Anschlägen in Jos bekannt. Es sind die ersten größeren Anschläge, nachdem im Mai eine Ausgangssperre verhängt worden war, um Gewalt zwischen Christen und Muslimen einzudämmen. -
Der Sekretär einer der angegriffenen Kirchen in Maiduguri, Danjuma Akawu, berichtete, rund 30 Männer hätten seine Kirche am Freitag attackiert. Die Angreifer hätten fünf Menschen getötet: den Pfarrer, zwei Chor-Mitglieder und zwei Passanten. Der Pfarrer sei aus seinem Haus auf dem zur Kirche gehörenden Grundstück gezerrt und erschossen worden. Er selbst habe mit anderen Augenzeugen über einen Zaun flüchten können, so Akawu. Die Angreifer hätten Schusswaffen, Messer und Molotowcocktails bei sich getragen. Sie hätten die Kirche und das Haus des Pfarrers in Brand gesetzt und seien dann weggefahren. -
Die nigerianische Bevölkerung besteht je zur Hälfte aus Christen, die vorwiegend im Süden des Landes leben, und Muslimen, die vor allem im Norden wohnen. In Zentralnigeria stehen sich beide Gruppen feindselig gegenüber. Zudem gibt es immer wieder Streit um fruchtbares Land. Religiös motivierte Gewalt hat in der Gegend um Jos in diesem Jahr mehr als 500 Menschen das Leben gekostet.
Papst Benedikt XVI. hatte am Ersten Weihnachtstag die "volle Achtung der Religionsfreiheit" aller Gläubigen verlangt. Insbesondere hatte er Diskriminierung und Verfolgung von Christen in vielen Ländern verurteilt.
ulz/Reuters/AP (SPIEGEL ONLINE, 26.12.2010). 

25.12.2010  Philippinen: Schatten auf den Weihnachtsfeiern
Sieben Menschen sind am Ersten Weihnachtstag bei einem Bombenattentat auf eine katholische Kirche auf der südphilippinischen Insel Jolo verletzt worden. Das Attentat habe sich am frühen Morgen während eines Weihnachtsgottesdienstes ereignet, meldete am Samstag das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz der Philippinen. Bei der Bombe habe es sich um einen selbst gebauten Sprengsatz gehandelt, sagte Angelito Rendon Lampon, Bischof von Jolo. Die Bombe sei im Altarraum der Kirche Sacred Heart of Jesus detoniert. Unter den Verwundeten sei auch der Priester, der zum Zeitpunkt der Explosion das Evangelium gelesen hatte.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz der Philippinen, Bischof Nereo Odchimar, appellierte in seiner Weihnachtspredigt an die Verantwortung jedes einzelnen Bürgers für die Lösung der drängenden gesellschaftlichen Probleme. „In unserem Land scheint das Erreichen eines Friedens im muslimischen Mindanao fast hoffungslos, während Aufstände, Putschversuche und Verbrechen wie außergesetzliche Morde, Terrorismus und ähnliches immer wieder einen reibungslosen Fortschritt der nationalen Angelegenheiten stören“. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.12.2010). 

25.12.2010  Pakistan: Weihnachtsbotschaft für und Demonstration gegen Christen
Die Rechte der Christen in dem mehrheitlich islamischen Land unterstreicht in einer Grußbotschaft zu Weihnachten der Präsident des Landes, Asif Ali Zardari. Die christlichen Pakistaner seien „eine loyale gesellschaftliche Gruppe“, die einen „ungeheuren Beitrag zum Fortschritt und zur Entwicklung des Landes leistet“, zitierte die regierungsnahe pakistanische Nachrichtenagentur „Associated Press of Pakistan“ (APP) das Staatsoberhaupt. Weiter habe Zadari die Entschlossenheit seiner „Pakistan People’s Party“ betont, zusammen mit „unseren christlichen Brüdern und Schwestern für die Rechte aller Minderheiten und benachteiligten Menschen sowie für die Etablierung einer liberalen und pluralistischen Gesellschaft in Pakistan zu kämpfen“.
Am Wochenende demonstrierten derweil in allen großen Städten des Landes Zehntausende Muslime für eine Beibehaltung des Blasphemiegesetzes. Zu den Massenprotesten hatten Medienberichten zufolge islamische Parteien und Kleriker aufgerufen. Die Demonstranten hätten mit weiteren landesweiten Protesten und einer Belagerung des Parlaments gedroht, sollte die Regierung an ihrem Plan zur Reform des Blasphemiegesetzes festhalten. „Die Massen in einem Land, das im Namen des Islam geboren wurde, werden eine Gesetzesänderung niemals zulassen“, hieß es in den Reden führender islamischer Kleriker. (kipa) (NL Radio Vatikan, 25.12.2010). 

24.12.2010  Indien:
Die Christen im Bundesstaat Orissa bereiten sich auf ein wenig friedliches Weihnachtsfest vor. Hindu-Extremisten haben für den 25. Dezember zu einer Demonstration im Gedenken an einen von ihnen aufgerufen, der zu Weihnachten 2007 bei Ausschreitungen gegen Christen in Kandhamal getötet wurde. Bei den Attacken kamen auch mindestens zehn Christen ums Leben, 400 Häuser und fast hundert Kirchen wurden verwüstet. Sechs Monate später begann eine extreme Welle der Gewalt gegen Christen in Kandhamal mit mehreren hundert Toten und 50.000 Vertriebenen. In den beiden vergangenen Jahren fand Weihnachten in Kandhamal unter Polizeibewachung statt. Einige christliche Organisationen beobachten dennoch wachsende Panik unter ihren Gläubigen. Sie rufen die Regierungsautoritäten zu höchster Wachsamkeit auf. (apic) (NL Radio Vatikan, 24.12.2010). 

23.12.2010  Rom/Vancouver/Mogadischu:  Morddrohung gegen 100 Kopten in Kanada – In Somalia überlebt Christentum nur im Untergrund
Die kanadischen Medien berichten, dass mehr als 100 kanadische Staatsbürger ägyptischer Herkunft auf die “Schwarze Liste” einer Internetseite gestellt wurden, die Al-Kaida nahesteht. Sie werden beschuldigt, die Bekehrung von Moslems zum Christentum zu fördern. Die Internetseite Shumukh-al-Islam, die in der Vergangenheit bereits mehrfach als Sprachrohr von Al-Kaida auftrat, veröffentlichte die Namen von koptischen Christen mit Fotos, Adressen und Telefonnummern. Der Großteil von ihnen verfügt sowohl über die ägyptische als auch die kanadische Staatsbürgerschaft. Ihnen wird vorgeworfen, öffentlich gegen den Islam Stellung bezogen zu haben. Die drei Internetseiten in klassischem Arabisch tragen den Titel: „Vollständige Information über die Kopten“ und haben das Ziel, „alle Kopten der Welt namentlich zu identifizieren, die hoffen, den Islam zu diffamieren“. Die Internetseite bezeichnet die koptischen Christen als „Hunde in der Diaspora“.
Im Forum der islamischen Seite schreibt ein Mitglied, das sich „Sohn eines geschliffenen Schwertes“ nennt: „Wir werden zum Islam zurückkehren und alle Mujaheddin werden ihnen den Kopf abschneiden.“ Einer der betroffenen Kopten sagte zur Presse: „Das ist eine direkte Bedrohung unserer Leben. Sie versuchen sich untereinander die Informationen weiterzugeben, in der Hoffnung, dass irgendein Moslem die Drohung in die Tat umsetzt. Es könnte hier [in Kanada] sein oder in Ägypten.“ Viele der betroffenen Christen erfuhren von der Todesdrohung erst durch die kanadischen Sicherheitskräfte.
Dieses Beispiel und das folgende belegen auf dramatische Weise die Warnung Benedikts XVI. vor einer weitreichenden Christenfeindlichkeit in der Welt. Der Papst äußerte seine Besorgnis über zunehmende Angriffe gegen Christen in zahlreichen Ländern am 20. Dezember beim Weihnachtsempfang für die römische Kurie.
Am 16. Dezember zerstörten Anhänger der militanten islamischen Gruppe Al-Shabaab in Somalia eine christliche Bibliothek im Bezirk Luuq. Nachdem sie das Gebäude verwüstet hatten, brachten sie alle Bibeln und Bücher der Bibliothek und das gesamte Material der dazugehörenden Mediathek auf den Hauptplatz des Ortes und verbrannten dort alles nach dem islamischen Mittagsgebet.
Der Anführer von Al-Shabaab von Luuq, Scheich Farhaan Abdi Elmoghe erklärte, dass die “Aufspürung” der Bibliothek “ein Schlag gegen die fehlgeleiteten christlichen Somalis” sei. Im von islamistischen Clans beherrschten Somalia müssen Christen Bibeln und christlich-religiöse Schriften verstecken vor der massiven islamischen Verfolgung wie in diesem Fall. Die Christen können in Somalia nur als Untergrundkirche überleben. Ein Vertreter der Untergrundkirche sagte, dass die verbrannten Bibeln und Schriften für die christlichen Untergrundschulen dienten. Es handelte sich um eine der größten im Süden des Landes. Al-Shabaab erklärte offen, das Christentum in Somalia auslöschen zu wollen. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 23.12.2010). 

21.12.2010 Ägypten:
Die Weltpolitik müsste den Dialog zwischen Völkern, Kulturen und Religion besser fördern. Das meint der koptische Bischof von Luxor, Joannes Zakaria. Er äußerte sich zur Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2011. Viele Probleme in den interreligiösen Beziehungen rührten aus einer Weltpolitik her, die nur finanzielle Interessen verfolge und den Menschen nur als Konsumenten sehe. „Wir
alle müssen unsere Menschlichkeit wiederfinden“, so der Bischof wörtlich. Weiter rief er zum klaren Benennen von Verstößen gegen die Religionsfreiheit in der ganzen Welt auf: „Dabei denke ich nicht nur an arabische und muslimische Länder, sondern auch an Länder mit hinduistischer Mehrheit oder auch an Europa, wo Formen des extremen Säkularismus die christliche Verkündigung untergraben.(fides) (NL Radio Vatikan, 21.12.2010). 

21.12.2010  Indien:
Im indischen Bombay sind am Wochenende christliche Weihnachtssänger von Hindu-Fundamentalisten zusammengeschlagen worden. Wie die Christenorganisation CSF am Montag in Bombay weiter mitteilte, schleppten die Fundamentalisten die rund zwei Dutzend jugendlichen Sänger anschließend zur Polizei und bezichtigten sie der Beleidigung von Hindus. Die katholische CSF verlangte eine Bestrafung der Schläger. Nach ihren Angaben wurden die Sänger von der Polizei wie Schuldige behandelt. Erst nachdem der Minderheitenbeauftragte des Bundesstaates eingeschritten sei, seien die Christen freigelassen worden; die Schläger kamen mit einer Verwarnung davon. - Auch im zentralindischen Bundesstaat Amdhya Pradesh war es in der letzten Woche zu Gewalt gegen einen Christen gekommen. Ein Dutzend Personen drangen in das Privathaus eines Priesters ein und schlugen diesen zusammen. Der Geistliche wurde schwer verletzt und musste ins Krankenhaus. Die Kirche der Region rief die Behörden zum Schutz der christlichen Minderheit während der Weihnachtstage auf. In Amdhya Pradesh sind die Christen in der absoluten Minderheit; sie sind weniger als ein Prozent. (apic/kipa) (NL Radio Vatikan, 21.12.2010). 

18.12.2010  Indien:
Unbekannte haben die Marienkirche in Guntkal im indischen Unionsstaat Andra Pradesh überfallen und die Statuen verstümmelt. Dies teilt die indische Bischofskonferenz in einer Verlautbarung mit. Die Bischöfe „äußern sich besorgt im Hinblick auf die Gewalt an Einrichtungen, Kultstätten und Personal der christlichen Kirchen, zu der es in Indien immer noch zu häufig kommt“. Wie der Gemeindepfarrer berichtet, fanden die Gläubigen beim Besuch des Sonntagsgottesdienstes die enthaupteten Statuen der Gottesmutter, des heiligen Johannes und von Maria Magdalena vor. Bischof Anthony Poola von Kurnool bat die christliche Gemeinde nach dem Vorfall, Ruhe zu bewahren und sich nicht provozieren zu lassen, damit es nicht zu einem Teufelskreis gewaltsamer Reaktionen kommt. Das Marienheiligtum in Guntkal wird jedes Jahr von Tausenden katholischen Wallfahrern, aber auch von vielen Nichtchristen besucht. (fides) (NL Radio Vatikan, 18.12.2010). 

16.12.2010  Mossul:  Christin entführt – 160 Europaabgeordnete fordern Schutz für irakische Christen
Am Abend des 15. Dezember drangen bewaffnete Moslems in Mossul im Norden des Irak in das Haus von Christen ein und entführten ein Mädchen. Laut Angaben der christlichen irakischen Presseagentur Ankawa ist das Mädchen Schülerin einer Technischen
Höheren Schule. Die Gewalttat geschah im Stadtviertel Karaj. --
Die Angriffe gegen die Christen des Landes gehen unvermindert weiter. In Mossul lebten früher mehr als 100.000 Christen. Heute sind es kaum mehr als 5.000, die noch dem wachsenden islamischen Fundamentalismus und der Gewalt gegen Christen trotzen.
Der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan forderte in seiner Predigt am 10. Dezember die irakische Regierung auf, “die Sicherheit aller Iraker” zu garantieren, “auch die der Christen”. Der Patriarch beklagte, dass die islamistischen Angreifer “gedeckt” würden. Es sei Pflicht der Regierung, gründliche Ermittlungen durchzuführen, um die terroristischen Gruppen ausfindig zu machen, die das Massaker in der Kathedrale von Bagdad “geplant und finanziert haben”.-
160 Europaabgeordnete übergaben gestern in Straßburg einer Delegation irakischer Bischöfe eine Solidaritätsnote. Die Abgeordneten unterstreichen die Notwendigkeit, die Christen im Nahen Osten nicht alleine zu lassen. Jerzy Buzek, der Präsident des Europäischen Parlaments sagte: “Der Irak muss die Gleichbehandlung aller seiner religiösen Gruppen garantieren, die Christen haben dieselbe Rechte wie ihre sunnitischen und schiitischen Brüder und Schwestern.”
Msgr. Shlemon Warduni, der chaldäische Weihbischof von Bagdad, bestätigte am Rande des Straßburg-Besuchs, dass es nach wie vor Bestrebungen gebe, alle Christen des Irak in eine einzige Provinz umzusiedeln.
(Asianews/RV/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 16.12.2010). 

15.12.2010  Irak:
Die Kirche im Irak ergreift Schutzmaßnahmen für Gottesdienste. Drei Meter hohe Betonmauern sollen Kirchen in Bagdad und Mossul vor Attacken schützen. Das berichtet das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ an diesem Mittwoch. Damit reagiere die irakische Regierung auf die erhöhte terroristische Bedrohungslage für Christen in der Adventszeit. Die Mauern seien nach Einschätzung von „Kirche in Not“ ein „ungewöhnlich starkes Signal für den Schutz der christlichen Gemeinden“ seitens der Behörden. Die katholische Kirche in Bagdad und Mossul hat angekündigt, Weihnachten wegen der bedrohlichen Lage in diesem Jahr ausschließlich in den bewachten Kirchen zu feiern. An den engen Durchgangsstellen zwischen den Mauern sollen Polizeikontrollen mit Körperscannern eingerichtet werden. (pm) (NL Radio Vatikan, 15.12.2010). 

09.12.2010  China:
Die staatsnahe „Patriotische Vereinigung“ der Katholiken in China hat offenbar ihre neue Spitze gewählt. US-Medien beriefen sich am Donnerstag auf den Sprecher der Vereinigung, Liu Bainian; chinesische Medien berichteten zunächst nicht über die Wahl bei der Vollversammlung in Peking. Den Angaben zufolge wurde Bischof Fang Xingyao zum Vorsitzenden der „Patriotischen Vereinigung“ gewählt. Neuer Vorsitzender des Bischofsrates sei der vom Vatikan nicht anerkannte Bischof Ma Yinglin von Kunming. Eine Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die – sich allerdings langsam auflösende - Teilung in zwei Gruppierungen: Neben der regimenahen und staatlich zugelassenen Patriotischen Vereinigung gibt es Christen, die eine größere Distanz zu den Behörden halten. Diese so genannten „Untergrund-Katholiken“ erhalten keine Erlaubnis zum Bau von Kirchen. Immer wieder werden Priester und Bischöfe verhaftet oder verhört. (kna/asianews) (NL Radio Vatika, 09.12.2010). 

07.12.2010  Pakistan:
Ein Imam hat am vergangenen Freitag zur Ermordung der Christin Asia Bibi aufgerufen und eine Kopfprämie von umgerechnet 4.870 Euro für ihre Tötung ausgesetzt. Wie die Agentur „Idea“ am Montag berichtete, verurteilte der pakistanische Minderheitenminister Shahbaz Bhatti den Mordaufruf scharf. Imam Maulana Yousuf Qureshi warnte die pakistanische Regierung außerdem davor, das seit 1991 bestehende Blasphemiegesetz abzuschaffen, nach dem Asia Bibi am 8. November wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed und des Islam zum Tode verurteilt worden war. Derzeit läuft ein Berufungsverfahren gegen das Urteil. (idea) (NL Radio Vatikan, 07.12.2010). 

06.12.2010  Bagdad:  Zwei Christen ermordet – Blutiger Feldzug gegen Christen im Irak geht weiter
Ein christliches Ehepaar wurde in der Nacht auf Sonntag in Bagdad ermordet. Es ist der jüngste Vorfall einer blutigen Serie von Attentaten, Morden und Drohungen gegen Christen im Irak. Ein Sprecher des irakischen Innenministeriums gab bekannt, dass bewaffnete Männer in das Haus der Christen im Bagdader Stadtteil Baladiyat eingedrungen waren und das ältere Ehepaar ermordeten. Die Täter hätten dafür Pistolen mit Schalldämpfern verwendet. Baladiyat liegt im mehrheitlich schiitischen Teil der irakischen Hauptstadt.-
Unmittelbar nach der neuen Bluttat gegen Christen forderte Papst Benedikt XVI. beim sonntäglichen Angelus-Gebet am Petersplatz die Gläubigen auf, dafür zu beten, dass die tödliche Gewalt, die unter Christen und Moslems des Irak wütet, ein Ende finde.
Italiens Außenministers Franco Frattini besuchte gestern den Irak und drängte die irakische Regierung, auf die Hinrichtung des Christen Tarek Aziz zu verzichten. Ebenso forderte er in seinen Gesprächen auf höchster Ebene zum Schutz der Christen auf.
Wenige Stunden vor dem Doppelmord in Bagdad erklärte General Qassim Atta in einer Pressekonferenz, dass die Verantwortlichen für die blutigen Angriffe gegen Christen “15 nicht-irakische Araber” seien. Ein Hinweis, dass das Mordkommando aus dem Ausland in den Irak gekommen sei.
Nach dem Massaker in der syrisch-katholischen Kathedrale von Bagadad am 31. Oktober setzte eine Fluchtwelle der Christen aus Bagdad und Umgebung Richtung Nordirak in das autonome Kurdengebiet ein. Es handelt sich um mehr als 500 christliche Familien, die ihre Häuser verließen. Es besteht die Gefahr, dass ganze Pfarreien und sogar Klöster verlassen und aufgegeben werden. Darunter befinden sich Klöster, die zu den ältesten der Christenheit gehören, deren Ursprung bis in die Antike zurückreicht.
Die Flucht der Christen setzt sich fort, trotz verschiedener “Garantieerklärungen” der Regierung. Die Christen haben ihr Vertrauen in die staatlichen Institutionen verloren, die nicht einmal imstande sind, das nackte Leben der Christen zu schützen. Ministerpräsident Nouri al-Maliki versprach unterdessen, bis zum 30. Dezember die neue Regierung des Landes zu bilden. Da bereits neun Monate seit den Parlamentswahlen ohne Regierungsbildung vergangen sind, stärkt diese Ankündigung nicht das Vertrauen der Christen. Die Behörden versprachen jeder Familie, die sich auf der Flucht befindet, eine Unterstützung von 400 Dollar. Damit können diese aber kaum eine Monatsmiete im kurdischen Norden bezahlen.
Doch nicht alle Christen konnten entwurzelt werden. Die Christen von Mosul harren bisher mitten im Terror aus. Seit 2003 halbierte sich die Zahl der Christen im Irak.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Asianews) (Katholisches.info, 06.12.2010). 

01.12.2010  Pakistan:
Der Oberste Gerichtshof von Lahore hat einen Christen auf Kaution freigelassen. Er saß seit zwei Jahren wegen Respektlosigkeit gegenüber dem Koran im Gefängnis. Laut Agenturberichten war Munir Masih im Jahr 2008 zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, weil er den Koran „mit schmutzigen Händen angefasst“ habe. Masih habe immer seine Unschuld beteuert und die Anschuldigungen auf Verleumdung durch seine muslimischen Nachbarn zurückgeführt. Auch seine Frau Ruqqiya Bibi war zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden und ist bisher nicht freigelassen worden. (apic) (NL Radio Vatikan, 01.12.2010). 

01.12.2010  Astana/Kasachstan:  “Christen weltweit am meisten verfolgte Gruppe” – Kardinal Bertone beim OSZE-Gipfel in Astana
Beim OSZE-Gipfeltreffen forderte der Kardinal-staatsekretär Tarcisio Bertone als Vertreter des Heiligen Stuhls mit Nachdruck ein Ende der Diskriminierung der Christen. “Die Gesellschaft muss mit derselben Entschiedenheit jede Form der Diskriminierung von Christen bekämpfen, wie sie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit bekämpft”, sagte einer der wichtigsten Mitarbeiter Papst Benedikts XVI. “Der Fortschritt in verschiedenen, von der OSZE beschlossenen Dokumenten zeigt, dass die Religionsfreiheit auch in unterschiedlichen sozialen Systemen bestehen kann. Der Mangel an Religionsfreiheit ist auf das Engste mit Intoleranz und Diskriminierung aus religiösen Motiven verbunden, zum Beispiel die Diskriminierung von Christen”, erklärte der Kardinalstaatssekretär. “Die Christen sind die am meisten verfolgte Gruppe, mehr als 200 Millionen Christen leben unter schwierigen Bedingungen”, so Kardinal Bertone.
Seine Rede begann der Vertreter des Papstes mit einem Zitat des kasachischen Dichters Abaj Kunanbaev: “Die Menschheit hat Liebe und Freundschaft zum Grundsatz.” Weitere Themen der Rede waren die Verhinderung von militärischen Konflikten, die Wichtigkeit ethischer Prinzipien in der Wirtschaft, weshalb der Heilige Stuhl zu einer akzentuierten Familienpolitik aufforderte, besondere Aufmerksamkeit für die lebensnotwendige Ressource Wasser sowie die Rechte der Migranten und ihrer Familien.
Kardinal Bertone erinnerte auch an die Bedeutung, die Papst Johannes Paul II. der Schlussakte von Helsinki beimaß, mit der das Konzept der Religionsfreiheit auch im damals kommunistischen Mittel- und Osteuropa eingeführt worden sei. Sie habe der katholischen Kirche geholfen, die Rechte der Gläubigen irgendwie auch hinter dem Eisernen Vorhang zu verteidigen.
Beim heute in Astana eröffneten Gipfeltreffen soll über die Zukunft der OSZE diskutiert werden. (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (katholisches.info, 01.12.2010). 

30.11.2010  Islamabad:  Islamisten drohen: “Sollte Christin begnadigt werden, Anarchie!” – Rom: Riesentransparent für Asia Bibi am Kapitol


Radikale Imame und ihre Anhänger warnten den pakistanischen Staatspräsidenten. Sollte er die wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohamed zum Tode verurteilte Christin Asia Bibi begnadigen, werde es zu einem Massenprotest in ganz Pakistan kommen.
Der Druck, der von radikalen Moslems auf die Regierung ausgeübt wird, verdeutlicht das schwierige Verhältnis zwischen Staat und Islam. In Pakistan will sich niemand dem Verdacht aussetzen, zu milde mit “Feinden des Islam” umzugehen.
Die pakistanische Regierung prüft unter dem Eindruck internationaler Proteste und eines eindringlichen Appells von Papst Benedikt XVI. eine Begnadigung für die Mutter von zwei Kindern. Gleichzeitig verstärkt sich der Druck der Islamisten gegen eine solche Absicht. Am 26. November gingen Tausenden radikale Moslems in den Städten Lahore und Karachi auf die Straßen, um ihren “Zorn” gegen alle zu bekunden, die “den Islam, den Propheten oder Allah beleidigen”. Zahlreiche Moslems erklären öffentlich, dass sie eine Begnadigung der zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi als weitere Beleidigung auffassen würden.
Laut Asianews gingen die Proteste gegen die Begnadigung von der islamistischen Vereinigung Jamaat-ud-Dawa (JuD) aus. Die JuD ist die größte islamische Hilfsorganisation Pakistans, die von den Vereinten Nationen zur terroristischen Organisation erklärt und nach Attentaten 2008 von der pakistanischen Regierung verboten wurde. Der Hauptkoordinator der JuD, Qari Yaqub sagte zu den Demonstranten: “Wir werden Proteste im ganzen Land entfachen, wenn die Regierung die Christin begnadigt.”
Der Vorsitzende des Sunni Ittehad Council, Sahibzada Fazal Kareem wird mit den Worten zitiert: “Eine Begnadigung würde das Land in die Anarchie stoßen. Unsere Position ist eindeutig: Diese Strafe darf nicht rückgängig gemacht werden!” Maulvi Faqir Muhammed, der stellvertretende Vorsitzende von Tehreek-e-Taliban Pakistan warnte die Regierung vor “ernsten Konsequenzen”, sollte sie Asia Bibi begnadigen und fügte hinzu, daß die Taliban sich “jedem Versuch einer Begnadigung der Christin” widersetzen werden. -
Asia Bibis Ehemann, Ashiq Maish, erklärte: “Asia war die anderthalb Jahre im Gefängnis sehr stark. Seit dem Todesurteil ist es anders. Sie wirkt müde und erschöpft. Ich fürchte um ihr Leben und um das Leben unserer Familie.” Die Familie musste wegen Morddrohungen ihr Haus verlassen. Der Mann lebt mit den Kindern an einem unbekannten Ort in einem Zimmer einer christlichen Einrichtung. In dem Zimmer hängt eine bunte Kinderzeichnung mit dem Satz auf Punjabi “Gott segne dieses Haus”, wie der Korrespondent von Asianews berichtet.
Weltweit gehen die Solidaritätsbekundungen für Asia Bibi weiter. Um auf das dramatische Schicksal der zum Tode verurteilten Christin aufmerksam zu machen, hängt seit einer Woche auf dem Kapitol in Rom, dem Amtssitz des römischen Bürgermeisters, ein großes Transparent, mit dem die Freiheit für Asia Bibi gefordert wird. (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Sussidiario) (Katholisches.info, 30.11.2010). 

28.11.2010  Sarajewo:  Kardinal Puljic soll Wohnsitz räumen – Gericht in Sarajevo bestätigt kommunistische Enteignung

Am vergangenen 17. November erging ein rechtskräftiges Urteil des bosnisch-herzegowinischen Bundesgerichts in Sarajevo, mit dem die Enteignung der Wohnung des Erzbischofs von Vrhbosna-Sarajevo, Vinko Kardinal Puljic, im bischöflichen Palais angeordnet wurde. Die Wohnung im Besitz der Kurie war in der Vergangenheit durch das kommunistische Regime enteignet worden, um dort kommunistische und moslemische Spitzel unterzubringen, wie die Corrispondenza Romana berichtet. -
Während des Bosnien-Krieges gelangte der Kardinal wieder in den Besitz der Wohnung. Nicht nur die Wohnung, sondern das gesamte Palais wurde mit Abhörgeräten verwanzt vorgefunden, einschließlich dem Schlafzimmer des Kardinals. Die Witwe und andere Verwandte des letzten, kommunistischen Spions, der in der Wohnung gelebt hatte und inzwischen verstorben ist, klagten vor Gericht und forderten die Wohnung zurück. 15 Jahre nach der Rückerstattung an den rechtmäßigen Eigentümer, die Erzdiözese von Vrhbosna-Sarajevo, gab das Bundesgericht Sarajevo unerwartet und unter Verletzung jeden Rechtsgrundsatzes der Witwe recht. Am 17. November entschied das Gericht, dass die Erzdiözese die ihr vom kommunistischen Regime geraubte und einem kommunistischen Agenten überlassene Wohnung dessen Witwe überlassen müsse. Gleichzeitig forderte das Gericht Kardinal Puljic auf, die Wohnung zu räumen. Der Kardinal teilte mit, dass er seine Wohnung nicht verlassen werde.
Die kroatische Presse in Bosnien, der Herzegowina und Kroatien empört sich seit Tagen über das Urteil. Eine Welle des Protest erfasste die Kroaten. Es gibt Stimmen, die von der Vorbereitung einer kroatischen Massenkundgebung in Sarajevo sprechen, zu der sich Kroaten aus allen von ihnen bewohnten Gebieten in der bosnische Hauptstadt versammeln könnten. -
Dieser erneute Angriff auf die katholischen Kroaten in Bosnien-Herzegowina erfolgte wiederum unter dem allgemeinen Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft, die Bosnien-Herzegowina in einem protekoratsähnlichen Status kontrolliert. Kardinal Puljic protestierte beim Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina, dem österreichischen Diplomaten Valentin Inzko, gegen das Urteil. Der Kärntner Slowene erklärte lediglich, nichts machen zu können. Ein vom Kardinal als Zeuge zum Gespräch mit Inzko hinzugezogener slowenischer Bischof habe dem UN-Beauftragten und EU-Sonderbevollmächtigten schwere Vorwürfe gemacht wegen dieses Akts offener Piraterie.
Inzko besitzt als Hoher Repräsentant absolute Vollmachten in Bosnien-Herzegowina. Gegen jede Form von offener Rechtsverletzung oder diskriminierender Urteile kann er jederzeit und direkt einschreiten und von Amts wegen die dafür Verantwortlichen ihrer Ämter entheben, seien es Beamte, Bürgermeister, Richter oder sogar Minister.
Diese Vollmachten werden jedoch nie in politischen Fragen und bei Entscheidungen angewandt, hinter denen die moslemische Partei der demokratischen Allianz (SDA) steht, seit entsprechende Anweisungen durch die amerikanische Regierung erlassen wurden. Die SDA ist seit 1990 stärkste Partei und war an allen Regierungen beteiligt. Die katholischen Kroaten sind mit etwa 17 Prozent nicht nur die kleinste der drei in Bosnien-Herzegowina zwangsvereinten Volksgruppen und Religionsgemeinschaften, sondern auch die am meisten benachteiligte. (Corrispondenza Romana/Giuseppe Nardi, Bild: de.academic.ru) (Katholisches.info, 28.11.2010). 

27.11.2010  Pakistan:
Im Sekretariat des pakistanischen Parlaments ist ein detaillierter Entwurf zur Revision des Blasphemie-Gesetzes eingegangen. Das teilt die Nachrichtenagentur Fides mit. Initiatorin ist die muslimische Abgeordnete Sherry Rehmann; sie hofft auf eine baldige Parlamentsdebatte. Das Blasphemiegesetz, das seit 25 Jahren gilt, sieht für eine Beleidigung Mohammeds oder des Korans die Todesstrafe vor; erstmals wurde kürzlich eine Frau, die Christin Asia Bibi, dem Gesetz entsprechend zum Tod verurteilt. Menschenrechtler und Kirchen, darunter der Vatikan, setzen sich für ihre Begnadigung durch den Präsidenten ein. Rehmann spricht von einem Gesetz, das vom damaligen Diktator Zia ul-Haq „eingeführt und nie von einem Parlament gebilligt wurde“. In der Zivilgesellschaft werde der Ruf nach einer Streichung des Gesetzes immer lauter. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.11.2010). 

22.11.2010  Bagdad:  Zwei Christen in Mosul ermordet – Jeder zweite Christ im Irak befindet sich auf der Flucht
In Mosul, im Stadtviertel Al Sina’a betraten bewaffnete Männer das Geschäft von Christen und erschossen zwei Brüder, die Eigentümer des Geschäftes. Die beiden ermordeten Christen sind Hanna Wahad (40) und Saad Wahad (43). Während Hanna Wahad auf der Stelle tot war, kämpfte Saad Wahad noch zwei Stunden um sein Leben.
Die Christen im Irak wurden in den vergangenen Wochen schwer von einer Reihe von Attentaten getroffen. Das blutigste mit fast 60 Toten war am 31. Oktober der Überfall auf eine chaldäisch-katholische Kirche in Bagdad, darunter 44 Gläubige und zwei Priester.
Gestern betete die katholische Kirche für die Christen im Irak. Während insgesamt jeder achte Iraker durch den Krieg vertrieben wurde oder auf der Flucht ist, ist es bei den Christen des Landes jeder Zweite.
Die irakischen Christen erneuerten nach dem heute verübten Mordanschlag ihren Appell an die gesamte Christenheit, für sie zu beten. (Asianews/GN) (Katholisches.info 22.11.2010). 

22.11.2010  Irak: Neue Gewaltwelle
Nach relativer Ruhe in der einwöchigen Feierzeit zum islamischen Opferfest ist im Irak die terroristische Gewalt wieder aufgeflammt. Auch der politische Streit um die Regierungsbildung geht in eine neue Runde. Am Montag starb der Direktor der Passbehörde der westlichen Provinz Anbar durch eine Bombe. Nach Informationen der Agentur Sumeria News detonierte der Sprengsatz westlich der Stadt Ramadi.
Für den Weihbischof der Chaldäer in Bagdad, Shlemon Warduni, handelt es sich bei der neuen Gewaltwelle um die Fortführung eines „präzisen Plans“, nämlich alle Christen aus dem Zweistromland zu vertreiben oder zu töten.
„Deshalb bitten wir Christen im Irak alle Menschen guten Willens auf der Welt darum, für uns zu beten. Derzeit erleben wir eine wahre Attacke gegen uns. Wir haben aber bisher versucht, so normal wie möglich zu leben. Die Christen im Irak haben in den letzten Jahren sehr viel aushalten müssen. Denn wir Christen sind nicht gegen jemand. Wir machen niemanden zum Feind. Wir möchten einzig in Frieden leben. (reuters/rv) (NL Radio Vatikan, 22.11.2010).

22.11.2010  Pakistan:
Die wegen der Beleidigung des Propheten Mohammed zum Tod verurteilte Christin Asia Bibi wurde offenbar von ihren Anklägern vergewaltigt bevor sie der Polizei übergeben wurde. Das bekräftigte die Christin gegenüber dem Gouverneur von Punjab, Salman Taseer, der sie am Samstag im Gefängnis besuchte. Wie der Fidesdienst berichtet, habe der Gouverneur im Anschluss an seinen Besuch ein „Gnadengesuch an den Präsidenten Ali Zardari unterzeichnet. Er werde diesen Antrag persönlich unterstützen und dem Präsidenten davon berichten. Asia, die ihre eigene Unschuld erklärt, erhielt unterdessen Morddrohungen seitens islamischer Extremisten, die sie töten wollen, falls sie freigelassen werden sollte. Die Christin war mithilfe des sogenannten „Blasphemie-Gesetzes“ verurteilt worden. (fides) (NL Radio Vatikan, 22.11.2010). 

17.11.2010  Irak: „Wir brauchen einen Bärenmut“
Die Christen im Irak kommen nicht zur Ruhe. Nach dem Angriff auf eine Kirche und 13 christliche Wohnhäuser in Bagdad forderten Anschläge in der nordirakischen Stadt Mossul seit dem letzten Wochenende zwei weitere Christenleben. Bewaffnete Männer stürmten in ein Wohnhaus von Christen und erschossen zwei Männer; weiter wurde am Montagabend auf ein christliches Wohnhaus in Mossul ein Bombenanschlag verübt, wobei eine Person verletzt wurde. Pater Aysar Saaed ist Pfarrer an der syrisch-katholischen Kirche in Bagdad, genau an der Kirche, in der 53 Menschen bei dem Anschlag vom 31. Oktober ums Leben kamen. Im Gespräch mit Radio Vatikan erzählt der Geistliche, wie es den Menschen im Irak nach den Attacken geht: „Unsere Gläubigen haben große Angst wegen der Situation und fehlenden Sicherheit im Irak. Dazu haben natürlich die letzten Anschläge beigetragen. In unserer Kirche haben einige Familien nach dem Anschlag Unterschlupf gefunden.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 17.11.2010). 

16.11.2010  Ägypten:
In einem Dorf in der Provinz Qena in Oberägypten sind Spannungen zwischen jungen Kopten und Muslimen ausgebrochen. Das berichtet die ägyptische Nachrichtenagentur „Mena“. Auslöser war die angebliche sexuelle Belästigung einer Muslimin durch einen jungen Christen. Daraufhin hätten Muslime etwa zehn Häuser von Kopten in Brand gesteckt. Die Polizei hat mehrere Jugendliche festgenommen und eine Ausgangssperre verhängt. In derselben Provinz waren im Dorf Nag Hammadi am 7. Januar [nach dem alten Kalender: der 25. Dezember. GH] sechs Kopten und ein Wachmann nach der Weihnachtsmesse ermordet worden. (ansa) (NL Radio Vatikan, 16.11.2010).
  
16.11.2010  Iran:
Der politische und religiöse Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hat kürzlich Christen ins Fadenkreuz genommen. Wie erst jetzt durch das Hilfswerk für verfolgte Christen „Open Doors“ bekannt wird, rechnete Chamenei in einer Ansprache am 19. Oktober in der iranischen Stadt Qom mit vermeintlich gefährlichen westlichen Einflüssen ab. Zu diesen zählt er auch die freikirchlichen Hausgemeinden, die im Iran im Untergrund missionarisch wirken und so sehr stark wachsen. Der iranische Führer warnte vor dem „Netzwerk der Hausgemeinden“, das den islamischen Glauben bedrohe und junge Muslime irreführe. Der Islam werde auf verschiedenen Wegen angegriffen, glaubt Chamenei. (zenit) (NL Radio Vatikan, 16.11.2010).
 
16.11.2010  Indien:
In Indien hat eine öffentliche Hetzkampagne gegen eine Ordensschwester begonnen, die als
Christin vor zwei Jahren von 50 hinduistischen Männern vergewaltigt und öffentlich gefoltert worden war, ohne dass die Polizei eingegriffen hatte. [!!] Die heute 29-jährige Inderin Meena Barwa aus dem Servitenorden war im August 2008 im indischen Bundesstaat Orissa eines der ersten Opfer einer Welle von Gewalt geworden. Die Regierung war gegenüber der Gewalt gegen Christen untätig geblieben. Nachdem die Schwester nun ihren mutmaßlichen Tätern gegenübergestellt worden war, wird sie selbst als kriminell dargestellt. Außerdem werden die Kirche und die Menschenrechtsorganisationen von vielen Medien in dem Land kritisiert. (apic) (NL Radio Vatikan, 16.11.2010). 

12.11.2010  Pakistan:  „20.000 christliche Familien, die Opfer der Flutkatastrophe waren, sind immer noch ohne jede Hilfe von Seiten der pakistanischen Regierung.“ Das sagt ein Vertreter der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan dem vatikanischen Missions-Infodienst fides. Nur christliche Kirchen und einige NGOs kümmerten sich um diese christlichen Opfer der Flut. Bei der Verteilung staatlicher Hilfen würden Christen eindeutig diskriminiert und „links liegen gelassen“: „Sie sind die Letzten auf der Liste.“ Für Pakistan sei das „ein mittlerweile normales Szenario“. Christliche Familien, die wegen der Überschwemmungen ihre Heimat verlassen mussten, gebe es vor allem in den Provinzen Sindh und Punjab; gerade im Punjab seien die Behörden „den Christen feindlich gesinnt“, so der Pater. (apic/fides) (NL Radio Vatikan, 12.11.2010). 

10.11.2010  Bagdad:  Systematischer Ausrottungsfeldzug: In zehn Tagen weitere 51 Christen im Irak ermordet – Al-Malikis Appell
Drei Tote und 26 Verletzte sind die vorläufige Bilanz einer Reihe von Attentaten gegen Christen, die heute morgen in mehreren Stadtvierteln Bagdads verübt wurden.
Bereits gestern abend waren drei Häuser von Christen durch Bombenanschläge zerstört worden, ohne jedoch Menschenleben zu fordern. Iraks Ministerpräsident Al Maliki forderte unterdessen die Christen auf, dennoch das Land nicht zu verlassen.
Die neue Attentatserie findet zehn Tage nach dem brutalen Angriff auf eine syrisch-katholische Kirche in Bagdad statt und nach den Drohungen von Al-Kaida, die Christen des Nahen Ostens vernichten zu wollen. Bei dem Überfall auf die katholische Kirche wurden am 31. Oktober 44 Katholiken, zwei Priester und sieben Männer des Wachdienstes ermordet. Rund 90 weitere Christen wurden verletzt. Ein Teil von ihnen traf am 8. November in Frankreich ein, um Notoperationen unterzogen zu werden. Frankreich ist das einzige europäische Land, das bisher eine solche Hilfe für die Christen des Irak zur Verfügung stellt. -
Gestern besuchte Ministerpräsident Al-Maliki die angegriffene katholische Kirche Unserer Lieben Frau und forderte seine christlichen Landsleute auf, den Irak nicht zu verlassen und nicht aufzugeben. Al-Maliki erinnerte daran, bei seiner Audienz bei Papst Benedikt XVI. diesen um Unterstützung gebeten zu haben, “damit sich der Orient nicht von den Christen leert und der Westen nicht von den Moslems. Wir werden das mögliche tun, dass der Strauß der irakischen Gemeinschaft vollständig und zusammen bleibt”, so Al-Maliki. -
Inzwischen erklärte der französische Einwanderungsminister Eric Besson, dass den Christen, die das Attentat in Bagdad überlebten, in Frankreich politisches Asyl gewährt wird. “Diese Botschaft der Solidarität bedeutet nicht, dass Frankreich und Europa die Christen des Irak und des Orients einladen, ihre Länder zu verlassen”, so Besson. Vielmehr wolle man Hilfe bieten, damit sie in Sicherheit in ihren Ländern leben und mit Verantwortungsbewusstsein am Aufbau dieser Länder mitwirken können.-
Am 8. November wurden zwei weitere Christen vor ihren Häusern in der irakischen Hauptstadt ermordet.--
Islamische Fundamentalisten, allen voran die irakische Al-Kaida-Zelle scheinen ihre Drohung wahrzumachen. Sie haben einen systematischen Ausrottungsfeldzug gegen die Christen Bagdads begonnen.
Vor der amerikanischen Invasion 2003 zählte die christliche Gemeinschaft rund eine Million Gläubige. Heute sind es weniger als die Hälfte.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (katholisches.info, 10.11.2010). 

09.11.2010  Pakistan: Erstmals Christin wegen Beleidigung des Islams zum Tode verurteilt
(Islamabad) Zu einem Tabubruch kam es in Pakistan. Ein Gericht des Landes verurteilte erstmals eine Frau zum Tode wegen angeblicher Blasphemie gegen den Islam. Die Christin Asia Bibi, 37 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern, wurde am Sonntag abend von einem Gericht im Punjub verurteilt. Die Frau habe in einer erregten Diskussion mit Arbeitskollegen im Juni dieses Jahres den Islam beleidigt, und zwar: Arbeitskolleginnen der Christin versuchten Druck auf die Frau auszuüben, damit sie dem Christentum abschwört und zum Islam konvertiert. Bibi antwortete, in dem sie von Jesus sprach und den Frauen erzählte, dass Jesus am Kreuz für die Sünden der Menschen gestorben ist, um sie schließlich zu fragen, was denn Mohammed für sie getan habe.
Die Mosleminnen fühlten sich beleidigt und verprügelten Bibi. Anschließend sperrten sie die junge Christin in einem Zimmer ein. Laut einem Bericht von “Release International” versammelte sich darauf eine größere Gruppe Moslems und beschimpfte die Frau und deren Kinder. Wie die Hilfsorganisation berichtete, wurde auf Druck der islamischen Autoritäten der Gegend Anzeige wegen Blasphemie gegen die Frau erstattet.
Andy Dipper, Direktor von Release International, zeigte sich schockiert über das Todesurteil. “Pakistan hat damit eine unüberschreitbare Linie überschritten, indem es eine Frau wegen Blasphemie zum Tode verurteilt.” Zudem muss Bibi, laut Urteil, ein Bußgeld in der Höhe von zweieinhalb Jahresgehältern bezahlen. -
Einer weiteren Christin, Martha Bibi (nicht verwandt mit Asia) wird in Lahore der Prozeß wegen Blasphemie gemacht. -
Laut Angaben des pakistanischen Komitees Iustitia et Pax der katholischen Kirche wurden zwischen 1986 und 2009 mindestens 964 Personen in Pakistan wegen Beleidigung des Islam vor Gericht gestellt. Die umstrittenen Blasphemiegesetze Pakistans gelten auch als Vorwand für Angriffe, persönliche Rache oder Morde gegen Christen oder Angehörige anderer religiöser Minderheiten, oder auch gegen Moslems. 33 solcher Morde wurden von Iustitia et Pax gezählt, die von moslemischen Einzeltätern oder aufgebrachten Massen verübt wurden. (Asianews/GN) (Katholisches.info, 09.11.2010). 

06.11.2010  Kuwait/City:  Bau einer katholischen Kirche in Kuwait durch Fundamentalisten verhindert – “Sie versprechen, halten aber nichts”
Die Regierung und der Emir des Landes haben dem Bau einer katholischen Kirche zugestimmt, doch der Gemeinderat von Kuwait City blockiert das Projekt. Er weigert sich ohne Begründung, der griechisch-katholischen Gemeinschaft den Baugrund für die Kirche zuzuweisen. Eine halbe Million Christen hat nur vier Kirchen zur Verfügung: zwei katholische, eine protestantische und eine anglikanische. Eine koptische Kirche befindet sich gerade im Bau.-
Die betroffenen Christen weisen darauf hin, dass nicht der gesamte Gemeinderat das Bauvorhaben zu verhindern versucht. “Die Blockade geht von islamischen Fundamentalisten aus”, sagt der griechisch-katholische Archimandrit Bourto Gharib.
Der Gemeinderat verhinderte den Kauf eines Grundstücks in Mahboula im Süden der Stadt durch die katholische Kirche. Archimandrit Gharib betont, dass sowohl der Emir von Kuwait, Sabah al-Ahmad al-Sabah, als auch die Regierung des Golfstaates dem Bau der Kirche zugestimmt haben.
Das Kirchenbauprojekt war bereits vor Jahren vorgestellt und das Genehmigungsverfahren eingeleitet worden. Die neue Kirche soll der Platznot Abhilfe schaffen, unter der die griechisch-katholische Gemeinschaft leidet. “Der Gemeinderat hat bereits mehrere unserer Versuche abgelehnt. Das war nicht der erste”, so Pater Gharib.
Andrew Thompson, anglikanischer Kaplan in Kuwait, bemerkt einen sich wiederholenden Handlungsablauf, dass die “oberste Staatsführung zustimmt, die nachgeordneten Behörden jedoch ablehnen”. Er bestätigt auch, dass die Blockaden durch den Druck islamischer Fundamentalisten ausgelöst werden.-
Pater Gharib macht darauf aufmerksam, dass seine Gemeinde 6994 Dollar Monatsmiete für ein Gebäude zahle, dessen Nutzung sie sich mit zwei anderen religiösen Gemeinschaften teilen müsse. “Wir brauchen dringend eine Kirche. Es sind nur Ausreden und Lügen. Sie versprechen uns jedesmal und halten nichts”, so der Archimandrit.
Der einzige Erfolg der Christen in Kuwait in den vergangenen 40 Jahren gelang den Kopten. Sie konnten sich einen Baugrund sichern und erhielten nach unzähligen Schwierigkeiten die nötigen Baubewilligungen. Ihre Kirche befindet sich gerade im Bau.
In Kuwait City leben rund 650 griechisch-katholische Familien, die keine Kirche haben. Sie sind aber keineswegs die einzige christliche Gemeinschaft der rund 500.000 Christen im Land, die um einen Bauplatz kämpft. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 05.11.2010). 

03.11.2010  Bagdad, Al-Kaida: “Christen sind ab heute eine legitime Zielscheibe” – Drohung gegen Vatikan: “Letzte Chance für Katholiken”
"Das Ultimatum an die Kirche von Ägypten zur Freilassung der zwei moslemischen Frauen, die von ihr gefangengehalten werden, ist abgelaufen. Wir haben keine Antwort erhalten. Ab jetzt seid ihr alle in den Krieg gegen den Islam verwickelt, deshalb paßt auf die Seelen eurer Anhänger auf” Dieses Kommuniqué wurde vom sogenannten “Kriegsministerium des Islamisch-irakischen Staates (ISI) verbreitet. Hinter diesem Namen verbirgt sich die irakische Zelle von Al-Kaida. Die Terrorgruppe bezichtigte sich auch des blutigen Überfalls vom 31. Oktober auf eine katholisch-chaldäische Kirche in Bagdad. Bei dem Attentat wurden 37 Katholiken, sieben Polizisten und fünf Terroristen getötet.
Das Kommuniqué gegen “alle Christen” wurde über einschlägige islamistische Internetseiten verbreitet. Bei den beiden, angeblich von der koptischen Kirche in Ägypten gefangengehaltenen muslimischen Frauen handelt es sich in Wirklichkeit um Camilia Chehata und Wafa Costantine. Die beiden Christinnen sind die Ehefrauen zweier koptischer Priester. Islamistische Kreise behaupten, die beiden Frauen hätten sich zum Islam bekehrt und würden nun in einem koptischen Kloster gegen ihren Willen gefangengehalten.-
Wie die Falschmeldung über die angebliche Konversion entstanden ist, läßt sich nicht mehr nachvollziehen. Die behauptete Bekehrung und Gefangenschaft der Frauen wurde inzwischen mehrfach von den betroffenen Frauen, der koptischen Kirche, von islamischen Würdenträgern und sogar der Moslembruderschaft in Ägypten entschieden zurückgewiesen. Die erfundene Geschichte ist längst zum Selbstläufer extremistischer Kräfte geworden, die sie zur Aufstachelung antichristlicher Ressentiments einsetzt.  

Al-Kaida erklärte mit dem Kommuniqué alle Christen zu “legitimen Zielen” islamischer Angriffe. Die heute von der irakischen Al-Kaida-Zelle verbreitete Drohung bezieht sich ausdrücklich auch auf den Vatikan.
Trotz ihrer Willensbekundung, Christen angreifen zu wollen, behaupten die Terroristen, den Katholiken der Kirche von Rom noch eine Chance zu geben. So stellte das “Kriegsministerium” des islamisch-irakischen Staates fest, dass “ab heute”, alle Kirchen und christlichen Organisationen und deren Führer ein “legitimes Ziel der Mujaheddin” sind. Es fügte jedoch an: “Die Polytheisten [!!] und ihre Führer im Vatikan müssen wissen, daß das Schwert nicht auf den Kopf ihrer Anhänger fällt, wenn sie ihre Unschuld beteuern und sich von dem distanzieren, was von der ägyptischen Kirche getan wurde.”
Al-Kaida fordert zudem von den Katholiken, “den Mujaheddin eindeutig zu zeigen, dass sie sich bemühen, Druck auf die ägyptische Kirche auszuüben, um die Freilassung der beiden gefangengehaltenen Frauen zu erreichen.” (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 03.11.2010). 

02.11.2010  Türkei: Christlicher Friedhof geschändet
Unbekannte haben einen orthodoxen Friedhof auf der türkischen Ägäisinsel Gökceada (griechisch: Imbros) verwüstet. Wie türkische Medien am Montag berichteten, stürzten die Täter die Kreuze auf 78 Gräbern um und zertrümmerten sie. Der Angriff ereignete sich demnach bereits am türkischen Nationalfeiertag, dem 29. Oktober, oder am Vorabend.


Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., reagierte bestürzt. „Kaum haben wir begonnen, einen Hoffnungsschimmer für die Lösung unserer Probleme hier zu sehen, da passieren schon wieder so unerfreuliche Dinge“, sagte der Patriarch, der selbst auf der Insel geboren und aufgewachsen ist. „Wann immer wir einen ruhigen Atemzug tun wollen, passiert so etwas.“ Die Kirche werde ihren Kampf um ihr Überleben in der Türkei aber nicht aufgeben.“ (kap) (NL Radio Vatikan, 02.11.2010). 

01.11.2010  Rom/Freiburg:  Klage über Bagdad: Papst Benedikt XVI. entsetzt über absurde und grausame Gewalt gegen wehrlose Menschen
Deutsche Bischofskonferenz bestürzt über Geiseldrama in Bagdad
ROM, 1. November 2010 (ZENIT.org).- In der irakischen Hauptstadt sind bei dem Geiseldrama in einer katholischen Kirche weit mehr Menschen getötet worden als zunächst angenommen. Nach neuen Angaben des irakischen Innenministeriums kamen mindestens 52 Menschen zu Tode, 67 wurden verletzt. Eine Gruppe schwer bewaffneter Islamisten hatte die etwa 120 Gottesdienst-Besucher am Sonntag überfallen und als Geiseln genommen. Nach vier Stunden stürmten irakische Sicherheitskräfte die Kirche. Dabei zündeten die Terroristen Sprengstoffgürtel.
Papst Benedikt XVI. hat die blutige Geiselnahme in einer christlichen Kirche in Bagdad scharf verurteilt. Das Geiseldrama in der irakischen Hauptstadt, bei dem unter anderem 35 Gläubige und zwei Priester getötet wurden, sei ein Akt "absurder und grausamer Gewalt" gegen "wehrlose Menschen", sagte Benedikt XVI. am Montag während des Angelus-Gebets auf dem Petersplatz in Rom. "Ich bete für die Opfer", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Seine Solidarität gelte den Christen im Irak, die erneut Ziel von Gewalt geworden seien. Benedikt XVI. rief zu verstärkten Bemühungen für einen Frieden in der Region auf und forderte ein Ende der Gewalt. --
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat mit großer Bestürzung auf das Geiseldrama in einer katholischen Kirche in Bagdad reagiert. „Erneut sind Christen im Irak Opfer eines mörderischen Fanatismus geworden. Wir sind tief erschüttert über diesen brutalen Überfall und beten für die Toten und die Verletzten, die in der Kirche friedlich zur Feier des Gottesdienstes versammelt waren. Unsere Gedanken sind auch bei den trauernden Familienangehörigen und Freunden."
Gleichzeitig rief Erzbischof Zollitsch zum Gebet für die Christen im Irak und dem ganzen Nahen Osten auf: „Erst vor gut einer Woche ist im Vatikan die Sondersynode für den Nahen Osten mit einem eindringlichen Friedensappell für die Region zu Ende gegangen. Die Waffen müssen im Irak und im Nahen Osten endlich schweigen. Ich bitte die Christen in Deutschland um ihr Gebet für die Opfer von Bagdad und für einen Frieden im Irak. Gleichzeitig sind die internationale Staatengemeinschaft - vor allem die weiterhin im Irak engagierten USA - und die irakischen Behörden aufgefordert, der kontinuierlichen Bedrohung des Christentums im Irak entschiedenen Widerstand entgegenzusetzen".
Bereits in den vergangenen Monaten hat sich durch zahlreiche Anschläge auf Kirchen und kirchliche Einrichtungen die Situation für die Christen im Irak verschärft. Sie geraten zunehmend unter Druck von radikalen islamistischen Gruppierungen. Nach Drohungen und Einschüchterungen haben bereits viele Christen das Land verlassen.
Zu der Geiselnahme bekannte sich eine islamistische Gruppierung mit Verbindungen zu El Kaida. (Zenit, 01.11.2010).  [Zum Hintergrund siehe die folgende Meldung!]:

01.11.2010 Irak, Bagdad: 39 Tote in Bagdader Kirche. Al Qaida bekennt sich zu Geiselnahme und Ermordung aus rein religiösen Gründen!!      


Nach dem Überfall auf die Kirche und Ermordung der Geiseln in Bagdad-Karrada am 31. Oktober 2010

Bagdad (RPO). Der Al Qaida-Ableger "Islamischer Staat Irak" hat die Verantwortung für die blutige Geiselnahme in einer Kirche in Bagdad übernommen. Dutzende Menschen kamen ums Leben.


Die chaldäisch-katholische Kirche in Bagdad vor dem islamistischen Überfall

Wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE am Montag mitteilte, erklärte die radikalislamische Bewegung, eine "Gruppe wütender Gotteskrieger" habe die chaldäisch-katholischen Kirche in der irakischen Hauptstadt überfallen, die "schon immer von den Christen im Irak als Hauptquartier für den Kampf gegen den Islam" genutzt worden sei. Ziel der Aktion sei es gewesen, "unseren schwachen, gefangenen muslimischen Schwestern" in Ägypten zu helfen, hieß es in der Erklärung weiter. Darin gab die Terrorgruppe laut SITE der koptischen Kirche in Ägypten eine 48-stündige Frist, um den Status [angeblich] muslimischer Frauen offenzulegen, die "in Klöstern des Unglaubens und Kirchen des Götzendienstes gefangen" seien und diese freizulassen.                                                                  Nach Angaben von SITE soll es sich dabei um die Frauen zweier koptischer [also nichtkatholischer!] Priester  aus Ägypten handeln, die [angeblich] zum Islam übergetreten waren oder es noch wollten [!!] und seitdem in einer Kirche festgehalten werden. In einer zusätzlichen Tonaufnahme gab der Ableger des Terrornetzwerks Al Qaida demnach die Namen der beiden Frauen mit Camellia Shehata und Wafa Constantine an. In der Aufnahme drohte ein Vertreter eines Selbstmordkommandos mit weiteren Anschlägen gegen Christen im gesamten Nahen Osten.

Am Sonntag war ein bewaffnetes Kommando während des Gottesdienstes in die Kirche in Bagdad eingedrungen und hatte die dort versammelten Menschen in seine Gewalt gebracht. Bei dem Geiseldrama sind laut Krankenhaus- und Polizeiangaben 39 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien mindestens ein Priester und neun Polizisten. Zahlreiche weitere Menschen seien verletzt worden, darunter viele Frauen. Bewaffnete Angreifer hatten die Kirche am Sonntagabend während einer Hl. Messe gestürmt und etwa 120 Gottesdienstbesucher als Geiseln genommen. (Rheinische Post, Düsseldorf 01.11.2010).  

29.10.2010  Bombay: Missionar in Karnataka verprügelt – Obere Kasten wollen untere Kasten in Armut und Unwissenheit belassen
 In Karnataka werden Christen immer häufiger zur Zielscheibe von Angriffen extremistischer Hindus. Grund dafür ist die Überwindung des Kastenwesens durch das Christentum. In den christlichen Schulen werden auch arme Kinder aus den unteren Kasten oder aus der Gruppe der Kastenlosen unterrichtet. Bruder Philip Noronha, katholischer Missionar und stellvertretender Direktor der Holy Cross School von Whitefield in Bangalore bestätigte Asianews, daß er seit fünf Tagen im Krankenhaus liegt wegen der Verletzungen, die ihm am 23. Oktober von einer Gruppe fanatischer Hindus zugefügt wurden. Trotz erfundener Anschuldigungen gegen den Missionar und durch die Komplizenschaft der lokalen Polizei mit den Hindu-Nationalisten, wurde inzwischen gegen ihn als Opfer Anklage erhoben und nicht gegen seine Angreifer.
Ziel der Angriffe ist in Wirklichkeit die Schule der Missionare, die den höheren Kasten wegen der unterschiedslosen Aufnahme der Kinder seit einiger Zeit ein Dorn im Auge ist. “Man wollte mich öffentlich erniedrigen und den guten Namen der Schule beschmutzen”, so Philip Noronha gegenüber Asianews. “Ich bin ein Bruder des Heiligen Kreuzes. Christus hat mir erlaubt, ein klein wenig von seinen Leiden zu spüren.”
500 radikale Hindus hatten den Missionar und Lehrer aus der Schule gezerrt und auf der Straße verprügelt. Dass die Aktion vorbereitet war, belegt die Anwesenheit von drei Fernsehteams, die bereits vor der Schule warteten. Die Christen werfen dem örtlichen Polizeichef von Whitefield, B. N. Gopalakrishna “Komplizenschaft” bei dem antichristlichen Angriff vor.
Nach einer ersten Rekonstruierung der Fakten soll der Angriff von den Eltern zweier Schüler einer oberen Kaste angezettelt worden sein, weil sie einige Grundstücke der Schule einem in der Nähe entstandenen Hindutempel übergeben wollen.--
Bereits seit einiger Zeit erheben die oberen Kasten Kritik an der katholischen Schule. Durch die Aufnahme von Kindern aus den unteren Kasten ermöglicht die Schule auch ihnen den Zugang zur Bildung. “Genau das wollen die herrschenden Kasten jedoch nicht, da die Unbildung der Armen ein Herrschaftsinstrument der Herrschenden ist”, so Bruder Noronha. “Das kastenlose Christentum wird von den oberen Kasten als Bedrohung gesehen.”
“Ich habe meinen Angreifern verziehen”, so der Missionar, “die Justiz muss aber ihren Lauf nehmen.” Er erstattete in den vergangenen Tagen Anzeige, in der er die Einhaltung der verfassungsmäßigen Rechte auch gegenüber den christlichen Missionaren fordert, die in der indischen Gesellschaft und für die Gesellschaft wirken. (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 29.10.2010).  

28.10.2010  Türkei:
Im Prozess um die Ermordung von drei Christen in der südosttürkischen Stadt Malatya ist ein mutmaßlicher Anstifter festgenommen worden. Der Haftbefehl wurde erlassen, nachdem Zeugen ausgesagt hatten, dass der Journalist Varol Bulent Aral an der Vorbereitung der Bluttat beteiligt gewesen sei. Aral soll ein Verbindungsmann zu den Drahtziehern aus der nationalistischen, islamisch orientierten Bewegung Ergenekon gewesen sein. Der dreifache Mord liegt dreieinhalb Jahre zurück. Am 18. April 2007 wurden der Deutsche Tilmann Geske sowie zwei Mitarbeiter des protestantischen Zirve-Verlags in Malatya, Necati Aydin und Ugur Yüksel, ermordet. Fünf junge Männer fesselten und folterten die Opfer, bevor sie ihnen die Kehlen durchschnitten. Aral war schon einmal verhaftet worden. Nach Angaben des Informationsdienstes „Compass Direct“ sagte ein Mithäftling aus, dass Aral erzählt habe, wie er die fünf Täter psychologisch auf die Morde vorbereitet habe. Hinter ihm stehe eine hochgestellte Persönlichkeit - der frühere General Veli Kucuk. Ein weiterer Zeuge arbeitete ehemals beim Gendarmerie-Geheimdienst JITEM. Dort habe man bereits 2004 die Ermordung der Christen in Malatya und des armenischen Schriftstellers Hrant Dink geplant. Er wurde am 19. Januar 2007 in Istanbul auf offener Strasse erschossen. Es wird vermutet, dass die Organisation Ergenekon in die Bluttaten verwickelt ist. Ihr gehören frühere Generäle, Politiker und andere Schlüsselpersonen an. Die türkische Generalstaatsanwaltschaft stuft sie als terroristische Vereinigung ein. (idea) (NL Radio Vatikan, 28.10.2010) 

28.10.2010  Nigeria:
In Zentralnigeria haben mit Macheten bewaffnete Männer am Mittwoch ein von Christen bewohntes Dorf überfallen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurden bei dem Angriff in den frühen Morgenstunden sechs Menschen getötet und drei Personen verletzt. Die Ortschaft Rawhinku liegt etwa zehn Kilometer östlich von Jos entfernt, der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau. Nach Aussagen von Dorfbewohnern waren die Angreifer muslimische Hirten vom Stamm der Hausa-Fulani. Der Sprecher einer lokalen Sondermilitäreinheit sieht in dem Überfall Parallelen zu dem Angriff auf das Dorf Dogo Nahawa. Unter anderem kam es dort im März dieses Jahres zu einem Massaker an christlichen Bewohnern mit Hunderten von Toten, darunter viele Frauen und Kinder. (open doors) (NL Radio Vatikan, 28.10.2010). 

21.10.2010  Irak:
Im Irak sind seit Kriegsbeginn vor sieben Jahren nach Kirchenangaben 900 Christen ums Leben gekommen, darunter zwei Erzbischöfe. Wenn es nicht eine „radikale Lösung“ gebe, werde die christliche Minderheit verschwinden. Davor warnte der Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, am Mittwoch vor der Menschenrechtskommission im italienischen Senat. Vor dem Krieg habe die christliche Gemeinschaft im Irak 900.000 Mitglieder gezählt; inzwischen seien es weniger als 400.000. Nicht-muslimische Bürger seien im Irak „Bürger zweiter Klasse“, sagte der Erzbischof. Die muslimische Mehrheit betrachte Christen als Teil des Westens; deshalb würden sie verfolgt. Die christliche Minderheit sei nicht frei. „Oft ist es nötig, zu konvertieren oder auszuwandern, sonst riskiert man getötet zu werden“, sagte der Kirchenführer. Sako hält sich zur derzeit im Vatikan tagenden Nahostsynode in Rom auf. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.10.2010). 

20.10.2010  Kairo:  Islamischer Fundamentalismus wächst – Ägyptische Regierung schließt 12 Fernsehsender
Die staatliche Medienaufsichtsbehörde Ägyptens Nilesat suspendierte vorübergehend die Sendeerlaubnis von zwölf Fernsehsendern. Als Begründung gab das Kommunikationsministerium “Aufstachelung zum Hass” an. Die Entscheidung sei nach “eingehender Prüfung ausgestrahlter Sendungen erfolgt”, teilte der zuständige Verantwortliche Anas al-Feki der Presse mit. Die betroffenen Sender seien ein Jahr lang von der Aufsichtsbehörde beobachtet worden. In diesem Zeitraum seien religiöse Inhalte und Töne “immer radikaler” geworden.
Beanstandet wurden vor allem Aufrufe zur Gewaltanwendung, bis hin zur Ermordung von Schiiten, und antichristliche Parolen. Weitere 20 Sendeanstalten wurden abgemahnt. Bereits in der Vergangenheit waren fünf ägyptische Fernsehsender von der Medienaufsichtsbehörde vorübergehend abgeschaltet worden, weil sie zur religiösen Intoleranz aufforderten.--
Die bevorstehenden Wahlen im November tragen zur politischen Instabilität bei mit Auswirkungen auch auf die interreligiösen Beziehungen. Die Coptic Solidarity, eine Vereinigung koptischer Christen mit Sitz in den USA, berichtet von “einer besorgniserregenden Zunahme von antichristlichen Übergriffen in den vergangenen Wochen”. Die Vereinigung fürchtet, dass die “aufsehenerregenden Fälle” in eine “generelle Welle der Gewalt gegen Christen” umschlagen könnte. Coptic Solidarity verweist auf “wilde Demonstrationen” gegen Christen, zuletzt am 8. Oktober, die in Kairo und anderen Städten stattfanden.
In Kairo verlangten die Demonstranten die Auslieferung der Frau eines koptischen Priesters, weil sie angeblich zum Islam konvertiert sei. Trotz der “vehementen Beteuerung des Gegenteils”, kündigten die Islamisten an, ihre Demonstrationen fortzusetzen, bis die Frau dem Islam “übergeben” sei.
In einem anderen Fall veröffentlichte ein islamischer Verleger eine “verfälschte Bibel”. Die koptischen Christen erstatteten Anzeige wegen religiöser Intoleranz. Im Vorwort schrieb Abuislam Abdullah, der Eigentümer von Islamic Enlightenment Publishing House: Das Ziel der Veröffentlichung sei es “zu beweisen”, dass es ganz unterschiedliche Bibeln gebe found “die Christen ihre Version manipuliert” hätten.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info 20.10.2010). 

14.10.2010  Khartum:  Moslem versuchte Kardinal Zubeir Wako zu ermorden – Islamischer Fundamentalismus im Sudan wächst
Hamdan Mohamed Abdurraham ist der Name des Attentäters, der laut Angaben der katholischen Rundfunksender im Sudan am vergangenen Sonntag Kardinal Gabriel Zubeir Wako, Erzbischof von Khartum, ermorden wollte. Während der sonntäglichen Eucharistiefeier am 10. Oktober 2010, bei der auch des heiligen Afrikamissionars Daniele Comboni gedacht wurde, “erhob sich beim Gloria ein mit einem Messer bewaffneter Mann und rannte auf den Kardinal zu, der von einem seiner Assistenten geschützt wurde”, so Asianews.
Der Attentäter konnte überwältigt und der Polizei übergeben werden. Die katholische Kirche brachte den schwerwiegenden Vorfall zur Anzeige. Bei seiner Einvernahme durch die Ermittler gab der Mann an, ein Misseriya-Araber aus dem Bundesstaat Süd-Kordofan zu sein. Über seine Motive wurde bisher nichts bekannt.-
Der Erzbischof von Karthum hatte immer wieder die Gewalttaten arabisch-moslemischer Gruppen des Nordsudan gegen die schwarzafrikanische, christliche Bevölkerung des Südsudan und den wachsenden islamischen Fundamentalismus im Sudan kritisiert.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches, 14.10.2010). 

13.10.2010  Sudan:
Der Erzbischof von Khartum, Kardinal Gabriel Zubeir Wako, ist offenbar einem Attentat entgangen. Während eines Gottesdienstes im Freien ging ein Mann mit einem Dolch auf den 69-Jährigen los und versuchte ihn zu ermorden. Das berichtet das katholische sudanesische Radionetzwerk „SCRN“. Einem Mitarbeiter Wakos sei es gelungen, den Attentäter zu entwaffnen und ihn der Polizei zu übergeben. Dem Sender zufolge kommt der Angreifer vom arabischen Stamm der Misseriya. Beobachter werten den Vorfall als Zeichen der wachsenden Spannungen vor der Volksabstimmung zur Unabhängigkeit des Südsudan. Laut Friedensabkommen soll die Abstimmung im Januar stattfinden. (kipa) (NL Radio Vatikan, 13.10.12010). 

08.10.2010  Philippinen/Saudi-Arabien:
In Saudi-Arabien sind zwölf Katholiken wieder auf freien Fuß gesetzt worden, die des Proselytismus angeklagt worden waren. Die philippinischen Migranten nahmen am 1. Oktober an einer Messe in der Hauptstadt Riad teil. Daraufhin wurden sie zusammen mit weiteren 150 katholischen Ausländern von der saudischen Religionspolizei verhaftet. Die Gläubigen wurden bereits am 3. Oktober befreit. Ihr Schicksal sowie das der restlichen Gefangen sei jedoch weiter ungewiss, so ein philippinischer Botschaftsvertreter. Verhandlungen zwischen der philippinische Botschaft und den saudischen Behörden über die Rückführung der Migranten in die Heimat dauern noch an. (asianews) NL Radio Vatikan, 08.10.2010). 

07.10.2010  Indien: Jetzt schlägt der Südwesten Alarm
Christ zu sein in Indien – das bedeutet derzeit immer öfter Unsicherheit oder gar Todesangst. Alarm schlägt diesmal der Südwesten des Landes: In Bundesstaat Karnataka klagen Christen über anhaltende Übergriffe durch Hindu-Nationalisten. Vor zwei Jahren kam die hindu-nationalistische Partei BJP an die Macht. Seither verzeichneten die Christen mehr als 1.000 Gewalttaten, erklärten jetzt rund 100 Kirchenvertreter, darunter zahlreiche Bischöfe, auf einem christlichen Forum in Bangalore. Dass die Situation indischer Christen nach wie vor unbefriedigend ist, kann auch die indische Ordensschwester Maria Nirmalini bestätigen. Sie hat sich vor kurzem in Orissa, am Schauplatz der Christenverfolgungen von 2008, ein Bild gemacht:
„Die christliche Gemeinschaft steht immer noch unter Schock, es gibt Unsicherheit und Angst. Ich habe im April 2010 ein Camp in Kandhamal besucht. Dort gab es etwa 20 bis 25 Christen, die komplett isoliert von ihrem Dorf lebten. Wer mit ihnen spricht, bekommt Schwierigkeiten. Das ist nicht menschlich! Diese Leute werden komplett aus der Gesellschaft ausgegrenzt!“
Aufklärung und Rechtsprechung waren im Fall der Pogrome von Orissa schwerfällig in Gang gekommen. Nur wenige der Peiniger sitzen bis heute hinter Gittern. Es gebe aber auch Hoffnungszeichen, berichtet die Schwester im Gespräch mit uns. (rv/kipa) (NL Radio Vatikan, 07.10.2010). 

06.10.2010  Saudi-Arabien:
Die saudische Polizei hat einen katholischen Priester und zwölf philippinische Teilnehmer eines Gottesdienstes verhaftet. Das berichtet die saudische Tageszeitung „Arab News“ am Mittwoch. Der Gottesdienst sei eine Bekehrungsfeier gewesen, so die Beschuldigung der Behörden. Die Verhaftung fand am Freitag in einem Hotel in der Hauptstadt Riad statt. Insgesamt sollen 150 Philippiner an dem geheimen Gottesdienst teilgenommen haben. Nach einer Intervention der philippinischen Botschaft wurden die Inhaftierten am Sonntag wieder auf freien Fuß gesetzt. In Saudi-Arabien lebt circa eine Million philippinischer Christen als Gastarbeiter. Das Feiern christlicher Gottesdienste wie auch das Zeigen christlicher Symbole in der Öffentlichkeit ist in Saudi-Arabien verboten. (afp) (NL Radio Vatikan, 06.10.2010). 

05.10.2010  Pakistan:
Ein christlicher Anwalt und seine gesamte Familie sind am 28. September im Nordwesten Pakistans ermordet worden.Das berichtet der Informationsdienst „Compass Direct“. Die Polizei fand Edwin Paul, seine Frau Ruby und ihre fünf Kinder im Alter von sechs bis 17 Jahren erschossen in ihrem Haus in Haripur vor, einer Kleinstadt in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Zuvor war der Anwalt Edwin Paul schon einmal verprügelt worden, nachdem er Anzeige gegen einen einflussreichen muslimischen Geschäftsmann erstattet hatte. Hierin vermuten einheimische Christen auch das Motiv der Ermordung durch muslimische Extremisten. (pm) (NL Radio Vatikan, 05.10.2010).  

28.09.2010  Pakistan:
Extremistische Muslime haben zwei christliche Gemeinden angegriffen. Beobachter vermuten, dass es sich um Reaktionen auf die von einer kleinen US-Gemeinde angedrohte Koran-Verbrennung am 11. September handelte. Eine Pfingstgemeinde in der südpakistanischen Hafenstadt Karatschi wurde atikan, 28.09.2010). 

15.09.2010  Iran:
Die Justiz [nota bene!] übt offenbar Druck auf die Familienangehörigen inhaftierter Christen aus: Sie sollen die Beschuldigten dazu bringen, ihrem christlichen Glauben abzusagen. Sonst müssten sie mit einer Anklage wegen Abfalls vom Islam rechnen. Darauf steht in der Islamischen Republik die Todesstrafe durch Erhängen. Bei den Inhaftierten handelt es sich nach Angaben der Nachrichtenagentur zenit um den 48-jÄhrigen Stephan Reza, seine Frau Maria und den 23-jährigen Ehsan Behrooz. Sie seien am 18. Juli auf dem Weg zu einem Treffen mit Christen in Maschdad festgenommen worden. (zenit) (NL Radio Vatikan, 15.09.2010). 

12.09.2010  Ägypten:
Eine koptische Kirche in Oberägypten ist bei einem Brand zerstört worden. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Das Gotteshaus in Hagazah in der oberägyptischen Provinz Quena sei am 6. September in Flammen aufgegangen, wie der Bischof von Luxor jetzt bestätigt habe. Die Behörden erklären, dass ein Kurzschluss für den Brand verantwortlich war – doch der Bischof verweist auf eine lange Geschichte von Auseinandersetzungen zwischen Christen und Moslems in dem Dorf. Es sei schon der dritte Brand in seinem Bistum in den letzten drei Jahren: Jedesmal habe man gleich von Kurzschluss als Brandursache gesprochen. Er habe die Behörden darum gebeten, dass die sechshundert koptischen Christen von Hagazah an einem provisorischen Ort sonntags die Messe feiern könnten, doch die Antwort sei „leider negativ“ ausgefallen, so der Bischof. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.09.2010).

12.09.2010  Pakistan:
Während Moslems das Ende ihres Fastenmonats feiern, herrscht unter Christen in Pakistan Angst und Bestürzung. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die angekündigte Koran-Verbrennung in den USA führte zu Protesten und Drohungen gegen christliche Minderheiten, bei denen es in den meisten Fällen jedoch nicht zu Gewalt kam, so fides. Polizei und Sicherheitskräfte hätten diesmal dafür gesorgt, dass mehrere Episoden antichristlicher Gewalt keine schwerwiegenden Folgen hatten. In einigen Regionen bleibe die Lage jedoch weiterhin angespannt: So hätten Islamisten in Karachi vor einer Pfarrkirche auf einen engagierten Katholiken geschossen. Es sei ein Wunder, dass das Opfer mit dem Leben davongekommen sei. Der Pfarrer der Kirche spricht von einem „ernstzunehmenden Versuch der Einschüchterung“. Eine Delegation christlicher Kirchenvertreter traf sich in Karachi mit Vertretern der muslimischen „Jamaat-e-Islami“-Partei zu Gesprächen über Garantien für die Unversehrtheit von Christen. Die katholische „St. Pauls“-Gemeinde engagiert sich gegenwärtig auch im Rahmen von Hilfsprogrammen für Flutopfer, von denen Tausende nach den Überschwemmungen in Karachi Zuflucht suchten. Unterdessen kommt es in der südlichen Provinz Sindh zu weiteren heftigen Regenfällen. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.09.2010). 

12.09.2010  Indonesien:
In der Millionenstadt Bekasi in der Nähe von Jakarta ist an diesem Sonntag ein Anschlag auf protestantische Würdenträger verübt worden. Dabei wurde ein Pastor niedergestochen und ein weiterer zusammengeschlagen, berichtet die Tageszeitung „Jakarta Post“ auf ihrer Internetseite. Vertreter der Polizei äußerten offenbar unterschiedliche Bewertungen zu den Attentätern. Während die Polizei in Bekasi davon ausgehe, dass die Täter Mitglieder der militanten „Islamischen Verteidigungsfront“ seien, wird der Polizeichef von Jakarta mit der Aussage zitiert, der Anschlag habe keinen religiösen Hintergrund – stattdessen gehe es hier um einen Fall normaler Kriminalität. Nachrichtenagenturen melden, dass die Polizei mittlerweile zwei Verdächtige festgenommen habe. Der Anwalt der Kirche „Huria Kristen Batak Protestant“, zu der die beiden angegriffenen Geistlichen gehören, sagte der Zeitung, die Polizei habe in einem Brief an die Kirche bereits vor den Attentaten die Gläubigen aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit an diesem Sonntag auf den Gottesdienstbesuch zu verzichten. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage nach eindringlichen Appellen hochrangiger islamischer Gelehrter zum Ende des Ramadan an die indonesischen Muslime, gegenüber anderen Religionen Toleranz zu zeigen. Die Millionenstadt Bekasi in der Nähe von Jakarta ist seit geraumer Zeit Schauplatz gewaltsamer Ausschreitungen militanter Muslime gegen Christen. (kna) (NL Radio Vatikan, 12.09.2010). 

05.09.2010  Pakistan:
Christen und die Angehörigen anderer religiöser Minderheiten werden bei der Verteilung von Hilfen an Flutopfer benachteiligt. Auch Dalit (also Kastenlose) und Arme würden diskriminiert. Unter den Flutopfern mache sich Unmut breit; am Donnerstag hätten viele Menschen in Hyderabad an einer Protestkundgebung gegen die Diskriminierung von Minderheiten teilgenommen. Mitarbeiter von Hilfswerken und Nichtregierungsorganisationen, die in Pakistan tätig sind, berichten laut Fidesdienst etwa von christlichen Familien in der Stadt Thatta, denen in den vergangenen Tagen Hilfen verweigert wurden, sogar seitens der staatlichen Beamten. Die amerikanische Organisation „Open Doors“, die einen Bericht zur Lage der verfolgen Christen in aller Welt herausgibt, erklärt, viele Christen würden zum Übertritt zum Islam aufgefordert – danach würden sie dann auch Hilfen erhalten. Pakistans nationale Kommission für Menschenrechte bestätigt die Diskriminierung bei der Verteilung von Hilfsmitteln unter religiösen Minderheiten. Der Fidesdienst ist das Informationsorgan der päpstlichen Missionswerke. (fides) (NL Radio Vatikan, 05.09.2010). 

04.09.2010  Indien: Zwei Jahre nach Pogrom werden Christen weiterhin diskriminiert
Zwei Jahre nach dem antichristlichen Pogrom des Jahres 2008 leiden im Bezirk Kandhamal im indischen Bundesstaat Orissa in 20 Ortschaften mehr als 4000 Christen unter sozialer Diskriminierung und Zwangskonversionen durch die Hindus. Zu der Angst wegen der dauernden Drohungen, sind die Christen völlig von der lokalen Wirtschaft ausgeschlossen. Ihnen wird selbst die Nutzung der öffentlichen Brunnen verboten und das Sammeln von Brennholz, das allen freisteht.
Auf einer Tagung erklärte Msgr. Raphael Cheenath, der Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar: “Die Christen leben zwei Jahre nach dem Pogrom noch immer im Elend. Sie haben ein Recht darauf, ein menschenwürdiges Leben zu führen und die Regierung von Orissa hat die Pflicht die Christen vor dieser unmenschlichen Behandlung zu schützen.”
Der Erzbischof forderte von der Regierung mehr finanzielle Hilfe. “Bisher wurde eine willkürliche Zuteilung der Geldmittel vorgenommen, ohne die Opfer nach ihren Notwendigkeiten zu fragen”, so Msgr. Cheenath. Durch das Pogrom wurden mehr als 50.000 Christen in diesem Teil des Bundesstaates Orissa zu Obdachlosen. 17.500 Christen leben noch immer in notdürftigster Unterbringung.--
Zwischen Dezember 2007 und August 2008 töteten Hinduextremisten 93 Christen, zerstörten mehr als 350 Kirchen, 45 Schulen, plünderten mehr als 6500 Häuser von Christen und brannten sie nieder. Der Großteil der Täter befindet sich noch immer unbehelligt in Freiheit. Viele Zeugen, die vor Gericht aussagen sollten, wurden mit Drohungen und Diskriminierungen zum Schweigen gebracht. (Asianews/GN; http://www.katholisches.info/?p=9406). 

27.08.2010  Indien:
„Die Parteinahme von staatlichen Institutionen und der Polizei ist skandalös.“ So lautet an diesem Donnerstag das klare Urteil des „Volkstribunals“ in Kandhamal, das sich um eine Aufklärung der Pogrome gegen Christen von 2008 bemüht. Die staatlichen Behörden seien in die Gewalttaten verwickelt und behinderten ein Vorankommen der Justiz bei der Feststellung der Täter, so das Urteil weiter. Vom 22. bis 24. August haben Zeugen der Christenverfolgungen vor dem inoffiziellen Gericht ausgesagt. „Nach Anhören der Zeugenaussagen gehe ich gebeugten Hauptes angesichts der Schande, die auf mir lastet, weil ich Inder bin“, so der ehemalige Vorsitzende des obersten Gerichts in Delhi und Vorsitzende der ehrenamtlichen Jury des Gerichts, A.P. Shah. Das „Volkstribunal“ rief die Regierung Indiens auf, die Angriffe auf Christen im Bundesstaat Orissa mit einer Sonderkommission zu untersuchen. Vor zwei Jahren hatten dort nationalistische Hindus mehr als 90 Christen ermordet und 300 Kirchen sowie tausende Wohnhäuser zerstört. (apic) (NL Radio Vatikan, 27.08.2010).

26.08.2010  OSZE: „Krieg gegen Christen in 50 Ländern“:
Von 100 Menschen, die weltweit aufgrund ihrer Religion ermordet werden, sind 75 Christen. Daran hat Mario Mauro, OSZE-Beauftragter gegen Rassismus und Mitglied des Europaparlaments, beim katholischen Rimini-Meeting erinnert. Es sei ein regelrechter Krieg gegen Christen in über 50 Ländern der Welt im Gang, in denen es keine Religionsfreiheit gebe:
„An der Spitze der entsprechenden Liste steht Nordkorea. Ein atheistischer Staat, der alle Religionen verbietet. Allerdings: 35 der besagten 50 Länder sind islamisch. Das wirft ernste Fragen über den Stand des Dialogs zwischen uns und den mehrheitlich muslimischen Staaten auf. Die wichtigsten dieser Staaten sind Pakistan, Saudi Arabien, Afghanistan und Irak, wo ein echtes Blutbad im Gang ist, das die Flucht der Christen praktisch erzwingt und damit die Destabilisierung des gemarterten Landes weiter vorantreibt.“ (rv)
Und wie schlimm ist die Christophobie in Europa? Mehr dazu hier (NL Radio Vatikan, 26.08.2010). 

25.08.2010  Vatikan:
Papst Benedikt XVI. ist systematischen Attacken internationaler Medien ausgesetzt. Das meinen die beiden Vatikanbeobachter und Journalisten Andrea Tornielli und Paolo Rodari. In einem an diesem Mittwoch erscheinenden Buch mit dem Titel „Attacco a Ratzinger“ stellen sie „negative Vorurteile“ gegenüber allem fest, was der Papst tut oder sagt. Seine Botschaft und seine Initiativen würden dadurch an den Rand gedrängt, so die Analyse der beiden Vatikan-Kenner. Ein Komplott oder eine einheitliche Regie stehe zwar nicht dahinter [wirklich??], betonen die Autoren. Allerdings gebe es gemeinsame Interessen von Gruppen oder Strömungen, die den Papst [und die katholische Kirche!] diskreditieren wollten. Themen des Buches sind unter anderem die Regensburger Rede, die Zulassung der außerordentlichen Form des Messritus, der Traditionalistenbischof Richard Williamson und der Missbrauchskandal. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.08.2010).
    
25.08.2010  Pakistan: Kirche fordert gerechte Hilfe auch für Christen
Drei Wochen nach Beginn der Überschwemmungen in Pakistan ist dort die internationale und nationale Hilfe endlich in Schwung gekommen. Es gibt aber offenbar Probleme bei der Verteilung der Hilfsgüter: Diese würden an Religionszugehörige unterschiedlich verteilt, heißt es. So würden besonders Christen benachteiligt. Dazu der Sekretär der Kommission Justitia et Pax der katholischen Bischofskonferenz Pakistans, Peter Jacob:
„Die Hilfe wird nach verschiedenen Kriterien verteilt: nach Provinzen, Sprachen, Stammeszugehörigkeiten. Dabei wird immer wieder auch über religiöse Diskriminierung bei der Hilfe für die Flutopfer berichtet. Die Regierung muss sich klar machen, dass diese Katastrophe über die Religionen hinausgeht. Sie muss die Hilfe bereitstellen und verteilen, ohne Diskriminierung aufgrund von Religionen.“ (NL Radio Vatikan, 25.08.2010). Man sollte es nicht glauben, aber
das ist nun einmal die Einstellung des Islam gegenüber dem Christentum. Die Hilfe aus dem Westen, kommt sie nicht vor allem von Christen? [GH].

20.08.2010  Indien:
Christen im südindischen Bundesstaat Karnataka verlangen Sanktionen gegen einen Hindu-Politiker, der eine „Ausrottung des Christentums in Indien“ gefordert hatte. Es sei bedauerlich, dass ein gewählter Volksvertreter ausgerechnet am staatlichen Unabhängigkeitstag eine so aufwieglerische Rede halte. Das sagte der Sprecher der indischen Bischofskonferenz, Babu Joseph, der katholischen Presseagentur Kipa. Die Bischofskonferenz werde rechtliche Schritte gegen den Politiker prüfen. Der Abgeordnete der nationalistischen Hindu-Partei BJP, Prahlad Remani, hatte am Wochenende Hindus und Angehörige anderer Religionen zur Ausmerzung des Christentums aufgerufen. Rund 5.000 Menschen protestierten gegen diesen Vorstoß, darunter auch Hindus und Muslime. - Indessen hat es erneut einen Angriff auf eine christliche Einrichtung gegeben. Im Bundesstaat Madhya Pradesh wurde am Donnerstag eine katholische Schule überfallen. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Die Leiter der Schule vermuten, dass ebenfalls Angehörige der nationalistischen Partei dahinter stehen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 20.08.2010).

15.08.2010  In vielen Ländern der Welt verschlechtert sich die Lage für Christen. Das schreibt die christliche Hilfsorganisation „Open Doors“ in ihrem Quartalsbericht zum Weltverfolgungsindex. Verschlimmert hat sich laut dem am Freitag veröffentlichten Bericht die Lage für Christen beispielsweise in Afghanistan, Marokko und Sri Lanka. Im nordafrikanischen Königreich Marokko etwa rolle eine „Säuberungswelle“ gegen ausländische Christen. 128 Ausländer wurden nach Angaben von Open Doors seit Jahresbeginn des Landes verwiesen. Auch in Usbekistan sieht die Organisation verstärkten Druck auf Christen durch die Regierung. In den vergangenen drei Monaten seien dort mindestens zehn Gläubige wegen „unerlaubter christlicher Aktivitäten“ zu zehn bis fünfzehn Tagen Haft verurteilt worden. Im Iran hingegen sei im zweiten Quartal dieses Jahres die Zahl der Verhaftungen von Christen gesunken. Ähnliches berichtet Open Doors aus dem Irak, aus welchem im zweiten Quartal weniger Gewalttaten vermeldet worden seien. Teilweise verbessert habe sich die Lage auch in China, wo Hauskirchen von der Regierung eher geduldet würden als früher. - Rund 100 Millionen Christen werden nach Einschätzung von Open Doors weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Jährlich veröffentlicht die Organisation ihren Weltverfolgungsindex, eine Rangliste der fünfzig Länder mit der stärksten Christen-Verfolgung. (kipa) (NL Radio Vatikan, 15.08.2010). 

13.08.2010  Malaysia:
Zwei Moslems sind wegen des Brandanschlags auf eine Kirche zu je fünf Jahren Haft verurteilt worden. Den zwei Brüdern wird vorgeworfen, im Januar eine Kirche in einem Vorort der Hauptstadt Kuala Lumpur angesteckt zu haben. Die beiden hatten sich über ein Gerichtsurteil geärgert, das einer katholischen Zeitung erlaubte, das Wort „Allah“ für „Gott“ zu verwenden. Insgesamt kam es im Frühjahr in diesem Zusammenhang zu etwa einem Dutzend Angriffen auf Kirchen. Die beiden Verurteilten sind 22 und 24 Jahre alt; ein dritter Angeklagter war freigesprochen worden. Die von den beiden Verurteilten angezündete Kirche war bei dem Brand schwer beschädigt worden. (agi) (NL Radio Vatikan, 13.08.2010). 

10.08.2010  Pakistan:
Mit landesweiten Protesten werden Christen in Pakistan zum Beginn des Ramadan am Mittwoch einen Tag der Minderheiten begehen. Dabei planen sie Demonstrationen gegen ihre Diskriminierung und ihren mangelnden Schutz. Pakistans Christen wollen Übergriffe radikaler Muslime und die Willkür staatlicher Sicherheitskräfte nicht länger stillschweigend hinnehmen. „Die jüngsten Morde an Christen und der anhaltende Missbrauch der Blasphemie-Vorschriften haben das Fass zum Überlaufen gebracht“, urteilt die deutsche Gesellschaft für bedrohte Völker. Religiöse Minderheiten leben in Pakistan „in ständiger Angst“: Ihre religiösen Stätten würden geschändet, zerstört und niedergebrannt. Traditionelle religiöse Schriften und sakrale Gegenstände würden entweiht, Mädchen müssten zwangsweise zum muslimischen Glauben konvertieren oder würden zwangsverheiratet. „In den Schulen werden Vorurteile über die Minderheiten verbreitet: Die einseitig verfassten Schulbücher sind vom Hass auf Andersgläubige geprägt“, so der Verband. (pm) (NL Radio Vatikan, 10.08.2010). 

10.08.2010  Afghanistan: „Antichristliche Gewalt“:
Die Ärzte, die am Wochenende im Nordosten Afghanistans überfallen und getötet wurden, mussten sterben, weil sie Christen waren – das sagt Kurienerzbischof Rino Fisichella zu den Taliban-Morden an den Mitgliedern eines internationalen christlichen Hilfsverbands. Die acht Toten stammten aus dem Westen, unter ihnen war auch eine Deutsche. Von einem „abscheulichen Akt brutaler Gewalt“ spricht US-Außenministerin Hillary Clinton.
„Dieses Massaker passt zur Logik von Gruppen, die mit den Taliban und al Kaida zu tun haben“, sagt der italienische Politiker Mario Mauro, OSZE-Beauftragter gegen Rassismus und Mitglied des Europaparlaments. „Bei diesen Hinrichtungen wird deutlich, dass Westen und Christentum gleichgesetzt und bekämpft werden. Ziel dieser extremistischen Gruppen ist es, in mehreren Ländern an die Macht zu kommen, darunter in Afghanistan.“ (rv/idea)
(NL Radio Vatikan, 10.08.2010).

07.08.2010  Taliban töten acht Ärzte und zwei Übersetzer weil angeblich „christliche Missionare“
(Kabul) Acht ausländische Ärzte und zwei afghanische Übersetzer, die alle einer christlichen Nicht-Regierungsorganisation angehörten, wurden von den Taliban im Bezirk Kuran va Munjan in Badachschan im Nordosten Afghanistans ermordet. Einziger Überlebender ist Gen Kemtuz, einer der drei afghanische Übersetzer. Die Opfer waren für die International Assistance Mission (IAM) mit Sitz in der Schweiz tätig, die medizinische Hilfe bietet.-
Bei den Ausländern handelte es sich um Augenärzte, die sich auf dem Rückweg von Nuristan befanden, wo sie zweieinhalb Wochen tätig waren. Auf dem Weg nach Kabul durchquerten sie Badachschan, einer als sicher eingestuften Straße. Am Mittwoch verlor IAM jeden Kontakt mit dem Wagenkonvoi. Wahrscheinlich wurde er an jenem Tag angegriffen, wie Dirk Frans, der Geschäftsführer der International Assistance Mission erklärte.
Zabihullah Mujahid, ein Sprecher der Taliban, bekannte sich zum Mordanschlag. Als Grund nannte er, dass bei den Ärzten Bibeln in Dari einer Lokalsprache gefunden worden seien. Der Taliban-Sprecher gab bekannt: „Gestern traf eine unserer Patouillen auf eine Gruppe von Ausländern. Es handelte sich um christliche Missionare. Wir haben alle getötet.“ Zudem behauptete Mujahid, daß es um „amerikanische Spione“ gehandelt habe.
Dirk Frans widersprach der Darstellung energisch: „Wir sind seit 1966 in Afghanistan tätig. Man weiß dort, dass wir eine christliche Einrichtung sind. Wir verteilen aber keine Bibeln.“ Alle Mitarbeiter der IAM seien Ärzte gewesen, deren einziges Ziel es gewesen sei, der afghanischen Bevölkerung zu helfen, so Frans.-
Neben den beiden Afghanen handelt es sich bei den Opfern um sechs amerikanische Ärzte, einen Engländer und eine Deutsche. Die Leichen wurden heute nach Kabul gebracht.
Badachschan an der Grenze zu Tadschikistan ist eine der wenigen Regionen Afghanistans, die den Taliban von den USA nach 2001 entrissen werden konnte. Sie gilt allgemein als sicher. (Asianews/GN, http://www.katholisches.info/?p=9186, 07.08.2010) 

06.08.2010  Indien:
Protest gegen Schlechterstellung von Christen. Die katholische Bischofskonferenz und andere christliche Kirchen in Indien haben den 10. August zum „Schwarzen Tag“ ausgerufen. Zur Mahnung sollen Kirchen und kirchliche Institutionen schwarze Flaggen hissen und die Menschen schwarze Solidaritätsabzeichen tragen; außerdem sind Podiumsdiskussionen und Kundgebungen geplant. Die anhaltende Diskriminierung christlicher Dalits sei eine „Verhöhnung der Demokratie", sagt der Sekretär der zuständigen Kommission der Bischofskonferenz, Cosmon Arokiaraj. Der Protest sei „ein schmerzhaftes Gedenken an 60 Jahre des Verrats durch den sogenannten säkularen indischen Staat, der von sich behauptet, alle Religionen gleich zu behandeln“, so der Pater. Der 10. August ist der 60. Jahrestag der Gewährung von Privilegien für hinduistische Dalits. Durch kostenfreie Schulbildung und eine Dalit-Quote bei Staatsbediensteten soll den hinduistischen Nachfahren indischer Ureinwohner seit 1950 der soziale Aufstieg erleichtert werden. Die besondere Förderung wurde 1956 auf jene Dalits ausgeweitet, die der Religion des Sikhismus angehören; seit 1990 gelten sie außerdem für buddhistische Dalits. Christliche Dalits genießen dagegen keinerlei Privilegien. Die schätzungsweise 240 Millionen Dalits, Nachfahren der indischen Urbevölkerung, leben als sogenannte Unberührbare am äußersten Rand der indischen Kastengesellschaft. Zumeist in bitterer Armut, haben sie kaum Chancen auf einen sozialen Aufstieg. (kipa) (NL Radio Vatikan, 06.08.2010). 

29.07.2010  Indonesien: Christenverfolgung nimmt zu. Das größte islamische Land der Welt wird immer mehr zum weltweit christenfeindlichsten Staat.                                       Seit Januar sind bereits 28 schwerwiegende Gewaltfälle gegen Christen zu verzeichnen. Tendenz steigend, sagen Menschenrechtsorganisationen, die von der Regierung in Jakarta ein entschiedeneres Vorgehen gegen radikale Muslime fordern. Der Generalvikar der Erzdiözese von Jakarta, Yohanes Subagyo, ist besorgt. Christen würden immer mehr als Feinde der Indonesier betrachtet, obwohl sie ja selber Bürger des Landes seien, so der Generalvikar:

„Man darf das Problem nicht vereinfachend darstellen. Es ist nämlich nicht nur ein religiöses Problem. Viele Indonesier wissen einfach nicht, dass wir auch einheimische Christen haben. Das heißt konkret, das Volk kennt sich gegenseitig gar nicht. Sobald man sich kennt, lösen sich solche Missverständnisse wie von selbst. Zum Beispiel wollten wir in Jakarta eine Kirche bauen. Es gab dazu viele Schwierigkeiten. Wir haben dann den Weg des Dialogs mit unseren muslimischen Brüdern gesucht und nicht einfach den juristischen Weg eingeschlagen.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 29.07.210).

 

26.07.2010  Pakistan:  Islamischer Rechtsgelehrter: Mord an Christen war “richtig” – Christlicher Minister “müsste enthauptet werden”
(Islamabad) Islamische Gruppen beharren darauf: “Es war richtig, die beiden Christen Emmanuel und Sajid Rashid zu töten” und fordern den Rücktritt des einzigen christlichen Ministers von Pakistan, Shahbaz Bhatti. Der Minister für die Minderheiten hatte den Mord an den beiden Christen öffentlich verurteilt. Die beiden Brüder Rashid waren am 19. Juli in Feisalabad von Unbekannten ermordet worden. Sie waren der Blasphemie gegen den Islam beschuldigt worden.
Der islamische Rechtsgelehrte Allama Ahmed Mian Hammadi erklärte in der pakistanischen Tageszeitung Daily Jesaret: “Die Ermordung von Blasphemikern ist nicht brutal. Die Blasphemie ist hingegen eine solche Brutalität, daß der, der sie begeht, kein Recht mehr hat, zu leben. Eine Blasphemie kann nicht verziehen werden. Ein Moslem liebt den Propheten Mohammed mehr als jede andere Person.”
Die beiden christlichen Brüder waren aufgrund des berüchtigten Blasphemiegesetzes vor Gericht gestellt worden. Verurteilungen erfolgen häufig ohne stichhaltige Beweise. Sollte sich gegen den Angeklagten nichts finden, wird er mit der Formel “aus Mangel an Beweisen” freigesprochen. Dies zeichnete sich auch im Fall der beiden Brüder ab. Noch vor Verkündung des Freispruchs wurden sie jedoch vor dem Gerichtsgebäude noch in Ketten und damit ohne Möglichkeit, sich zu wehren oder zu schützen, von Vermummten erschossen.
Der Minderheitenminister Bhatti verurteilte den Mord und sprach von “falschen Anschuldigungen”, die von jemandem gegen die Brüder “konstruiert” worden seien. Vor allem verurteilte er die Selbstjustiz und kündigte an, die Änderung des Blasphemiegesetzes fordern zu wollen, damit solcher Mißbrauch nicht mehr möglich sein werde.
Hammadi griff darauf den Minister scharf an, weil dieser das Blasphemiegesetz kritisiert hatte: “Die Christen wurden getötet, als die Moslems zornig wurden.” Und mit Bezug auf Bhattis Kritik am Gesetz: “Wenn Minister Bhatti eine Blasphemie begangen hat, dann müsste er enthauptet werden.”
Zudem forderte der islamische Theologe, daß alle Christen verhaftet werden sollten, die nach dem Mord öffentlich dagegen protestierten. -
Am 21. Juli wurde eine gerichtliche Untersuchung des Doppelmordes angeordnet. Vor allem soll geprüft werden, warum die Sicherheitsmaßnahmen für die beiden Gefangenen so ungenügend waren, obwohl es zahlreiche Morddrohungen gab.
Aus Polizeikreisen, jedoch ohne offizielle Bestätigung, hieß es, daß der Moslem Rana Maqsood im Zusammenhang mit dem Mord verhaftet worden sei.
(Asianews/GN, http://www.katholisches.info/?p=9074).

23.07.2010  Pakistan: Frei nach 14 Jahren Haft ohne Gerichtsverfahren wegen “Blasphemie”
(Lahore) Nach 14 Jahren Haft ordnete der Oberste Gerichtshof Pakistans gestern die Freilassung von Zaibul Nisa an. Die heute 60jährige Frau war 1996 unter Blasphemieanklage inhaftiert worden. 14 Jahre lang wurde sie ohne Gerichtsverfahren im Gefängnis von Lahore festgehalten. Ihr war vorgeworfen worden, den Koran verunehrt zu haben. Beweise wurden nie vorgelegt.
Der Fall wurde wegen des in Pakistan geltenden Anti-Blasphemiegesetzes zum Schutz des Islam möglich, denen vor allem die nicht-islamischen Minderheiten, darunter besonders auch die Christen zum Opfer fallen.
Der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Khawaja Mohammad Sharif, gab bekannt, die Enthaftung der Frau angeordnet zu haben und bestätigte, daß gegen sie “keine Beweise gefunden werden konnten”. Er äußerte sein “Bedauern” für die lange und ungerechte Haft.
Zaibul Nisa war in der Stadt Rawat, nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad verhaftet worden. Ein Nachbar behauptete, gesehen zu haben, wie sie den Koran entehrt habe. Aftab Ahmad Bajwa, ihr heutiger Rechtsanwalt, erklärte, daß damals “niemand, nicht einmal ihre Familienangehörigen, den Haftbefehl beanstandeten. Sie wurde ins Gefängnis gesteckt und von allen vergessen.”
Die Polizei verhaftete sie 1996 auf der Grundlage des berüchtigten Blasphemiegesetzes. Es findet sich als Artikel 295, Komma B und C im pakistanischen Strafgesetzbuch und sieht lebenslange Haft vor für alle, die den Koran beleidigen. Wer den Propheten Mohammed beleidigt, wird mit dem Tode bestraft. Meist werden interessengeleitete und falsche Anklagen erhoben, häufig gegen die christliche Minderheit oder auch aus Rache oder zur Bereicherung. Jeder Fall, der bekannt wird, ruft wütende Massen auf die Straße, die an den angeblichen Tätern Selbstjustiz üben möchten. Das könnte ein Grund dafür gewesen sein, weshalb die Familie von Zaibul Nisa schwieg.
Erst vergangene Woche wurden zwei Brüder ermordet, beide Christen, einer protestantischer Pastor, als sie das Gerichtsgebäude verließen. Auch sie waren wegen Blasphemie beschuldigt worden und wurden an jenem Tag aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Die Christen Pakistans fordern die ersatzlose Streichung des berüchtigten Blasphemiegesetzes seit dessen Einführung im Jahr 1985. (Asianews/GN, Bild: Asianews)  (www.katholisches.info). 

20.07.2010  Nahost/Palästina:
Die Christen im Gazastreifen sind nach Einschätzung des argentinischen Missionars Guillermo Fabrega massiven Diskriminierungen ausgesetzt. Junge Männer würden zum Teil grundlos von der Polizei überwacht oder vorübergehend eingesperrt. Das sagte der Priester am Dienstag auf Anfrage. Bei der Arbeitssuche würden Christen zumeist gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Dadurch sei die Arbeitslosigkeit in der überdurchschnittlich gut ausgebildeten christlichen Gemeinschaft noch höher als ohnehin in dem Krisengebiet. Auch werde die mittlerweile auf eine Minderheit von 0,2 Prozent geschrumpfte christliche Gemeinschaft gedrängt, zum Islam überzutreten, berichtete Fabrega. Vereinzelten Übertritten zum Islam stünden umgekehrt auch einige Konversionen von Muslimen zum Christentum gegenüber. Da solche Konversionen in Gaza jedoch unter Todesstrafe stünden, würden sie anonym gehalten. – Der Missionar der argentinischen Gemeinschaft „Verbo Incarnado“ (Fleischgewordenes Wort) betreut mit einem Mitbruder seit einem Jahr die knapp 300 Mitglieder zählende katholische Pfarrei von Gaza. (kipa) (NL Radio Vatikan, 20.07.2010).  

18.07.2010  Nigeria:
In dem Land ist eine neue Welle der Gewalt ausgebrochen. Muslime hätten am Samstag ein von Christen bewohntes Dorf in Zentralnigeria in der Region Jos angegriffen, so die Nachrichtenagentur apic am Sonntag. Acht Dorfbewohner seien dabei ums Leben gekommen. Seit Beginn des Jahres habe der interkonfessionelle Konflikt bereits Hunderten Menschen das Leben gekostet, sagte ein Armeesprecher. (apic) (NL Radio Vatikan, 18.07.2010).     

17.07.2010  Pakistan: Bei einem Protestmarsch haben Islamisten eine katholische Kirche mit Steinen beworfen. Die Demonstranten forderten den Tod zweier Christen, die der Blasphemie beschuldigt werden. Die Christen befinden sich in höchster Alarmbereitschaft, sagt P. Pascal Paulus OP, gegenüber fides. Er ist Pfarrer der Gemeinde vom Heiligen Rosenkranz in Waris Pura, einem der größten Vororte Faisalabads. In den vergangenen Tagen sorgten Protestkundgebungen für Unruhe in dem Vorort, in dem es eine große christliche Gemeinde mit rund 100.000 Gläubigen gibt. Wie die Organisation „Minorities Concern of Pakistan“ berichtet, ging es bei den Protesten um zwei protestantische Brüder, den Pastor Rashid Emmanuel und seinen Bruder Sajid Emmanuel. Beide wurden am 2. Juli festgenommen. Man wirft ihnen vor, eine Broschüre veröffentlicht zu haben, die den Propheten Mohammed beleidigt. Die Demonstranten wollten nach eigenen Aussagen „den Christen einen Denkzettel verpassen“ und „Selbstjustiz üben“. (fides) (NL Radio Vatikan, 17.07.2010). [Islamischer Hintergrund: Die Steinigung des Teufels (!) am Berg Arafat durch die Mekka-Pilger. GH]. 

Sehr passend zum Papstbesuch im September: 

13.07.2010  Großbritannien:
Kirchenvertreter kritisieren den Ausschluss von Katholiken von der Thronfolge. Anlass der Kritik ist die Entscheidung der neuen britischen Regierung, entsprechende Reformpläne der Vorgängerregierung zugunsten der Katholiken fallen zu lassen. Das geht aus britischen Medienberichten hervor. Es sei „ironisch, dass gerade jene beiden Koalitionsparteien, die sich selbst als Vorkämpfer der Gleichberechtigung darstellen, ihre Ära ausgerechnet mit der klaren Botschaft an die Katholiken beginnen, dass sie die Ausnahme sein werden“, kommentierte der Vorsitzende der Schottischen Bischofskonferenz, Kardinal Keith O’Brien. Laut einem Gesetz von 1701, dem so genannten „Act of Settlement“, sind Katholiken sowie mit „Papisten“ Verheiratete automatisch von der Thronfolge ausgeschlossen. Die Vorgängerregierung stellte dies den Berichten zufolge ebenso in Frage wie den Vorrang von Männern vor Frauen in der Thronfolge. (kipa) (NL Radio Vatikan, 13.07.2010). 

13.07.2010  Indien:
Ein katholischer Missionar ist des Landes verwiesen worden. Die Regierung des Bundesstaates Jammu und Kashmir habe den Priester aus den Niederlanden aufgefordert, bis Ende Juli das Land zu verlassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur asianews. Der Mill-Hill-Missionar war seit 1963 in dem nordindischen Bundesstaat tätig, der Teil der Region Kaschmir ist. Zuletzt leitete er dort zwei Schulen. Kirchenvertreter bezeichneten die Ausweisung des Ordensmannes als „großen Verlust für ganz Kaschmir“. Sie führen die Entscheidung der Landesregierung auf den großen Erfolg der Schulen zurück, mit denen die muslimischen Schulen nicht konkurrieren könnten. Die St. Josefs-Missionsgesellschaft von Mill-Hill hat seit 1891 eine Niederlassung in Kaschmir. Der des Landes verwiesene Missionar war das einzige Mitglied seines Instituts in der Provinz. (asianews/apic)(asianews/apic) (NL Radio Vatikan, 13.07.2010). 

10.07.2010  Indonesien:
Drei Tote und fünf Verletzte haben die jüngsten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen gefordert.
                            Die Ausschreitungen fanden in der Nacht auf Samstag in der Hauptstadt der Inselgruppe der Molukken, Ambon, statt. Die Behörden sprechen von „latenten Anspannungen“ zwischen den religiösen Gruppen, die in einer Straßenschlacht eskaliert seien, berichtet die Nachrichtenagentur asianews. Die Gewalt sei noch immer ein Ausläufer des blutigen Religionskrieges auf den Inseln in den Jahren zwischen 1999 und 2010. Die immer wieder anschwellende Gewalt zwischen Christen und Muslimen sei durch die örtliche Polizei nicht mehr in den Griff zu bekommen, teilten die Behörden in Ambon mit. Man wolle nun die Präsenz von Militäreinheiten verstärken. (asianews) (NL Radio Vatikan, 10.07.2010). 
 
10.07.2010  Pakistan:
Christliche Studenten haben besonders unter Gewalt und Diskriminierung zu leiden.
Das haben die jüngsten Ergebnisse einer Studie des „Minorities Concern of Pakistan“ (Mcp) zu religiös motivierter Gewalt nun offen gelegt. Innerhalb der religiösen Randgruppen gehörten sie zu dem Teil, dessen Rechte am meisten beschnitten würden. Immer wieder komme es in den akademischen Zirkeln, seitens der Kommilitonen aber auch des Lehrkörpers, zu Intoleranz gegenüber der christlichen Minderheit sowie zu Schikanierungen. An den Universitäten herrsche dadurch eine große Chancenungleichheit, wie Mcp berichtet. (asianews) (NL Radio Vatikan, 10.07.2010). 

08.07.2010 China:
Nach 15 Monaten Haft ist ein Bischof der Untergrundkirche freigelassen worden.
Das teilte die im US-Bundesstaat Connecticut ansässige Kardinal-Kung-Stiftung am Mittwoch (Ortszeit) mit. Demnach wurde der katholische Bischof Jia Zhiguo nach Anruf eines Regierungsvertreters bei der Diözese Zhengding in der Provinz Hebei am Mittwoch freigelassen. Unmittelbar nach seiner Freilassung habe Bischof Jia erklärt, er habe weder die Patriotische Vereinigung noch die offiziell zugelassene Chinesische Bischofskonferenz akzeptiert. Jia war Ende März 2009 aus seinem Haus verschleppt und seitdem nicht mehr gesehen worden. Der Tag seiner Verhaftung sei exakt mit dem Arbeitsbeginn der Vatikan-Kommission für die Kirche in China zusammengefallen. Nach Angaben der Stiftung handelte es sich bereits um die 13. Verhaftung Jias seit 2004. – In China gibt es derzeit rund 90 katholische Bischöfe. Weit mehr als die Hälfte von ihnen sind Mitglieder der offiziell anerkannten „Patriotischen Vereinigung“, die anderen gehören der papsttreuen Untergrundkirche an. Mittlerweile sind aber auch viele Bischöfe der offiziellen Kirche in China von Rom anerkannt. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.07.2010). 

04.07.2010  Sri Lanka:
Antikatholische Stimmung in Schulbüchern beklagt der Erzbischof von Colombo, Malcom Ranjith.
Gegenüber dem Erziehungsminister weist der Erzbischof auf die irreführende Darstellung der katholischen Kirche in Neuausgaben der Bücher hin. Ziel der Kirche sei es mitnichten, die singhalesische Kultur zu zerstören. Auch befremde die Aussage, dass die Botschaft Christi in der Kirche nicht mehr wirksam sei. Der Minister hat versprochen, sich der Sache anzunehmen. Dieser hatte selber eine katholische Schule besucht, das „Roman Catholic College“ in Mawalgama. (apic) (NL Radio Vatikan, 04.07.2010).   

03.07.2010 Pakistan: Christen sind wie Freiwild
Christen werden in Pakistan mehr und mehr zum „Freiwild“. Davor warnt Bertram Meyer, Verantwortlicher für Weltkirche und Aufsichtsratsvorsitzender des kirchlichen Hilfswerkes „Aktion Hoffnung“ im Bistum Augsburg. Über die Verfolgung religiöser Minderheiten in Pakistan wurde zuletzt auch im EU-Parlament diskutiert. So forderten verschiedene Fraktionen die europäischen Organe dazu auf, die so genannten Blasphemie-Gesetze des Landes zu überprüfen, unter denen besonders die Christen leiden. Vom kriegsgeschüttelten Nachbarland Afghanistan aus breite sich mit dem Einfall radikaler Talibanstämme der Hass gegen die christliche Minderheit in Pakistan zunehmend aus, so Meyer im Gespräch mit Radio Vatikan. Das habe zu einer breiten Diskriminierung der Christen geführt:
„Es ist dann oft so, dass Christen die wichtigsten Menschenrechte versagt bleiben. Zum Beispiel das Wahlrecht und die Ausübung der politischen Rechte. Auch das Thema Folter spielt hier eine Rolle. Die Christen werden immer mehr zum Freiwild; wirtschaftliche, politische, kulturelle Rechte werden ihnen mehr und mehr verweigert. Zur Beeinträchtigung ihrer Menschenrechte gehört im Kern natürlich auch das Recht auf Religionsfreiheit.“ -
Das Blasphemiegesetz trat 1986 in Kraft. Offiziell belegt es Gotteslästerung und geringschätzige Bemerkungen über den Propheten Mohammed mit Geld- und Haftstrafen oder bestraft sie im schlimmsten Fall mit dem Tod. Immer wieder kam es nach Einführung des Gesetzes zu Fällen von Selbstjustiz und Lynchmorden gegen Angehörige religiöser Minderheiten. (rv/opendoors) (NL Radio Vatikan, 03.07.2010).   

25.06.2010  Pakistan: Christen unter Druck
Dem Gesetz nach gibt es sie, die Religionsfreiheit in der islamischen Republik Pakistan, die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Nur noch ein „Mythos“ sei die freie Religionsausübung, stellt die katholische Bischofskonferenz Pakistans in einem Bericht von diesem Donnerstag fest. Vor allem der „Blasphemieparagraph“ in der pakistanischen Verfassung hängt wie ein Damoklesschwert über der christlichen Minderheit im Land. Jede Beleidigung des Koran oder des Propheten Mohammed kann mit lebenslanger Haft oder gar dem Tod bestraft werden. Fundamentalisten missbrauchten oftmals dieses Gesetz, um Christen zu verfolgen, heißt es in dem Bericht weiter. Der Bischof von Faisalabad, Joseph Coutts, ist zur Zeit in Polen unterwegs. Er berichtete unseren Kollegen über den Druck, dem die christliche Minderheit in Pakistan zur Zeit standhalten muss: „Wir brauchen Eure Gebete jetzt gerade, wo die Lage für uns in Pakistan schwieriger wird. Gerade in den letzten Jahren ist die Bereitschaft zur Toleranz im Land stark gesunken. Das hat mit dem Krieg in Afghanistan zu tun und natürlich mit den Taliban, dieser extremistischen und militanten Gruppe. Das erlebt aber nicht nur die Kirche, sondern ganz Pakistan.“ (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 25.06.2010).

15.06.2010  Afghanische Regierung verhaftet zum Christentum konvertierte Afghanen – Todesurteile (Neu Delhi) Gebetsaufruf für die afghanischen Christen, die am 31. Mai zum Tode verurteilt wurden, weil sie sich zum Christentum bekehrten. Vijay Kumar Singh von India Bible Publishers und der Delhi Bible Fellowship erklärte gegenüber AsiaNews: „Es braucht die weltweite Hilfe der Christen, um die afghanische Regierung zu stoppen, die die afghanischen Christen verhaftet und zum Tode durch öffentliche Hinrichtung verurteilt haben.“
Singh fügt hinzu, daß sich Afghanistan als „hundertprozentig islamisches Land betrachtet“. Ein lokaler Fernsehsender Noorin TV strahlte am 27. Mai einen Dokumentarfilm über die geheimen Konversionen zum Christentum aus. Dies genügte, um wütende Proteste und öffentliche Demonstrationen mit der Forderung nach einer noch strengeren Anwendung der Scharia auszulösen. „Die Scharia verlangt die Verhaftung und Hinrichtung aller, die vom Islam abfallen und sich einer anderen Religion anschließen“, so Singh. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hätten die Proteste angeheizt und mehrfach erklärt, daß die Tötung eines zum Christentum konvertierten Moslems „keine Straftat“ sei. Waheed Omar, Sprecher von Staatspräsident Hamid Karzai, erklärte, bereits Anweisungen gegeben zu haben, daß „umgehend strenge Maßnahmen ergriffen werden, wenn sich das Phänomen“ der Konversionen zum Christentum bewahrheiten sollte.
Darauf folgten in ganz Afghanistan Verhaftungen und die Folterung von Gefangenen, um ihnen das Geständnis abzuzwingen, sich zum Christentum bekehrt zu haben und die Namen weiterer Konvertiten bekanntzugeben.
Singh beklagt das „besorgniserregende Schweigen der Medien“ und bittet um eine entschiedene Stellungnahme der Christen der ganzen Welt. -
Obaid S. Christ von der Christlichen afghanischen Gemeinschaft (ACC), von der rund 150 afghanische Christen nach Indien geflohen sind, erklärt in einem Schreiben, daß die Christen Afghanistans von der Polizei und Einheiten des Geheimdienstes überwacht werden, „sogar die Eltern von Konvertiten, obwohl diese weiterhin Moslems sind“. Im Schreiben heißt es weiter, daß Afghanistans Innenminister und der Direktor des afghanischen Geheimdienstes im Parlament erklärt haben, daß der Geheimdienst „über eine Liste von afghanischen Christen verfügt, die verhaftet werden sollen“.
Die ACC ruft die Christen in aller Welt auf „nicht im Schweigen zu verharren und nicht die Augen vor dem Leiden von Tausenden von Brüdern zu verschließen, die verfolgt werden“. Sie bittet die Christen „dringend“ für die Christen Afghanistans zu beten, vor allem für die Verhafteten und die zum Tode Verurteilten.
(Asianews/GN) (Katholisches 15.06.2010: http://www.katholisches.info/?p=8708

15.06.2010  Philippinen:
Kämpfer der islamischen Terrororganisation Abu Sayyaf haben drei Christen enthauptet.
Die Leichen der Holzfäller wurden bereits am letzten Samstag auf der Insel Balisan entdeckt. Nach Militärangaben waren die drei Arbeiter von etwa 30 bewaffneten Kämpfern im Regenwald überfallen und verschleppt worden. Der Vorfall ereignete sich an einem Fluss nahe der Stadt Maluso. Antonio Mendoza, Polizeichef der Provinz Balisan, sieht die Bluttat als eine Vergeltungsaktion für Militäraktionen gegen Abu Sayyaf an. Die Gruppe, der Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt werden, will einen islamischen Gottesstaat in Südostasien errichten. Sie ist bekannt für ihr brutales Vorgehen. – Aufgrund der spanischen Kolonialzeit sind die Philippinen das einzige Land Asiens mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit. (idea) (NL Radio Vatikan, 15.06.2010). 

14.06.2010  „So tötet ein radikaler Moslem“ – Mord an Bischof Padovese: „Papst wurde schlecht beraten“ 
(Izmir) In einem Gespräch mit Paolo Rodari (Il Foglio) findet Msgr. Ruggero Franceschini, Erzbischof von Izmir (Smyrna, Türkei) erneut klare Worte zum Mord an Msgr. Luigi Padovese, dem Apostolischen Vikar von Anatolien und Vorsitzenden der türkischen Bischofskonferenz, durch die Hand eines jungen Moslems. Bischof Padovese erlitt vor acht Tagen in der anatolischen Stadt Iskenderun das Martyrium. -
Erzbischof Franceschini kritisiert jene im Vatikan, die dem Papst bei seinem Pastoralbesuch auf Zypern zu diplomatische Worte in den Mund gelegt hätten, als er sofort jeden politischen oder gar religiösen Hintergrund der Tat ausschloss: „Ich meine, dass der Papst schlecht beraten wurde. Bestimmte Dinge kann der Vatikan uns nicht lehren.“ Die Lage in der Türkei und die Einschätzung des Islam in der Türkei könnten die Bischöfe, die in dieser Situation leben, besser beurteilen. "
Ich denke, dass man inzwischen auch im Vatikan verstanden hat, dass ich recht habe: Der Mord an Bischof Padovese hat nämlich ausschließlich mit dem Islam zu tun." -
Vor Bischof Padovese war Msgr. Franceschini Apostolischer Vikar in Anatolien. Er kennt die schwierige Situation der Christen dort genau. „Ankara hat die Situation dort nicht unter Kontrolle. Dort kontrolliert der Islam, konkret einige fanatische Gruppen von Islamisten“, so Msgr. Franceschini. „Das sind Leute, die gegen alle und alles sind. Sie haben erheblichen Einfluss auf die Lehrerschaft, die zum Hass aufruft und die christlichen Schüler schikaniert. In Anatolien greifen sie die Christen an und jeder Angriff erfolgt im Namen des Islam.“
„Sie wollen ein Beispiel hören?“ fragt der Erzbischof. „Ein Junge musste zur Strafe einen ganzen Schultag lang vor der Klasse knien, weil er nichts über die ‚wahre Religion“ wisse, nämlich den Islam.“ -
Wie starb Padovese? „Murat Altun hatte alles genau geplant. Er vollzog einen islamischen Ritualmord. Er ging mit einer solchen Gewalt vor, dass er den Bischof fast enthauptete. So tötet jemand, der zeigen will, dass er ein wirklich radikaler Moslem ist.“
Sie kennen den Mörder persönlich? „Ich habe ihn sogar angestellt. Ich kenne auch seine Familie. Er hat sich nicht zum katholischen Glauben bekehrt. Wer dies behauptet, lügt. Er ließ sich nie taufen. Es war ein großer Fehler, ihn anzustellen. Es ist immer ein Risiko, Moslems des Ortes zu beschäftigen. Diese Lehre haben wir teuer bezahlt.“
Warum hat Altun den Mord begangen? „In der Vergangenheit gab es einige Unstimmigkeiten mit seiner Familie. Sein Onkel war einige Zeit Bürgermeister der Stadt Iskenderun. Die Unstimmigkeiten gab es, weil wir versuchten, die katholischen Kirchen zu retten und offen zu halten. Das ist dort aber verboten. Damit will ich die Tat nicht in Zusammenhang bringen. Weshalb genau er den Mord begangen hat, ist derzeit noch nicht eindeutig zu sagen.“ -
Ist ein Dialog in der Türkei möglich? „Wir versuchen es. Einige Hoffnung gibt es, manch Samenkorn wurde ausgesät. Es ist aber sehr schwierig, den Weg zu gehen. Am schwierigsten ist die Lage im Landesinneren in Kleinasien. Dort bestimmen noch die Eltern die Ehen der Kinder. Der Islam wird in einer zunehmend radikaleren Form gelebt. Dennoch werde ich das Land nicht verlassen, sondern bleiben und weiterhin das Evangelium Jesu Christi, die Botschaft der Liebe verkünden.“ (Il Foglio/GN, Bild: Wikimedia) (Katholisches, 14.06.2010 http://www.katholisches.info/?p=8697). 

12.06.2010  Indien: Christenverfolgung in Orissa – Junger Christ gewaltsam rituell zum Hinduismus „bekehrt“
(Bhubaneswar) Ein junger indischer Christ wurde am 8. Juni von Hindu-Extremisten entführt, mißhandelt und anschließend mit Gewalt in einen Hindutempel geschleppt, wo er sich wieder zum Hinduismus „bekehren“ sollte.

Während im Bezirk Kandhamal langsam wieder Ruhe einkehrt, bleibt der Bundesstaat Orissa Schauplatz von Christenverfolgungen. Im Bezirk Nuapada wurde der junge Christ Bhakta Bivar (19 Jahre) von einer Gruppe radikaler Hinduisten entführt und schwer verletzt. Anschließend zerrten ihn seine Peiniger in das Zentrum des Ortes, wo in einem Hindutempel an ihm eine rituelle „Rückkehr“ zum Hinduismus vollzogen wurde. -Die sechs Hindu-Extremisten drangen in das Haus der christlichen Familie ein und richteten daran schweren Schaden an. Ursprüngliches Ziel war es, die Eltern Neheru und Bushabari Bivar und den Sohn zu töten, doch die Eltern waren nicht zu Hause. Die Täter durchsuchten das Haus nach christlichen Gegenständen, Symbolen und der Bibel. Der Sohn wurde schwer mißhandelt und schließlich zum Hindutempel des Ortes gezerrt.
Die Polizei verhaftete fünf der sechs Täter. Sie wurden angeklagt, befinden sich aber trotz der Schwere der Gewalt, die sie angewendet haben, auf freiem Fuß. - 
Sajan K George, der Vorsitzende des Rates der indischen Christen erklärte gegenüber Asianews: „Hinter den wiederholten Gewaltausbrüchen gegen die Christen von Orissa stecken versteckte Interessen. Kaum begann die christliche Minderheit sich nach den schweren Pogromen von 2008 wieder zu erholen, setzen pünktlich neue Gewalttaten ein.“
(Asianews/GN, Bild: Asianews) (Katholisches, 11.06.2010 http://www.katholisches.info/?p=8676

10.06.2010  Martyrium Padovese: Erzbischof von Smyrna fordert „die Wahrheit“, und „nicht fromme Lügen“

(Mailand) Msgr. Ruggero Franceschini hält sich derzeit in Italien auf, um in Mailand am Requiem für Msgr. Luigi Padovese teilzunehmen, das am 14. Juni im Mailänder Dom zelebriert wird. Er bestätigt, dass es sich beim Mord am Apostolischen Vikar von Anatolien um einen islamischen Ritualmord handelte. Ebenso bestätigt er, daß der islamische Mörder, den auch er seit langer Zeit kennt, geistig völlig normal ist. Sofort nach dem Mord an Bischof Padovese wurden Zweifel laut an der Behauptung, dass der Mörder geisteskrank sei. Laut Erzbischof Franceschini handelte es sich um einen von Islamisten, nicht von einem Einzeltäter, gezielt geplanten Mord.
Msgr. Ruggero Franceschini (71), seit sechs Jahren Erzbischof von Smyrna, sagt deutlich: Nach dem Märtyrertod von Bischof Luigi Padovese ist die Kirche in der Türkei schwer verletzt, aber einiger denn je. Katholiken, Orthodoxe, Armenier und Chaldäer sind einander nähergerückt. Die Kirche in der Türkei verlangt „die ganze Wahrheit und nur die Wahrheit“ über den Mord am Apostolischen Vikar. Sie weist die zahlreichen „frommen Lügen“ zurück, die sofort nach Bekanntwerden der Tat in Umlauf gesetzt wurden, vor allem die behauptete geistige Umnachtung des Täters Murat Altun. Der Erzbischof weist darauf hin, dass der Mord an Msgr. Padovese exakt nach islamischem Ritual durchgeführt wurde. Er unterstreicht zudem, dass hinter diesem offenkundigen islamischen Fanatismus noch mehr stecke. Gerade weil der Täter nie als besonders eifriger Moslem aufgefallen sei. Daher geht der Erzbischof davon aus, dass der Mord genau geplant war, der Täter bestens instruiert war und die Mandanten eine klare politische Absicht verfolgen. -
Der islamische Ritualmord an Msgr. Padovese habe die christlichen Gemeinschaften der Türkei in einen schweren Schock versetzt. Ein armenischer Bischof, der am 7. Juni in Iskenderun am Requiem für den getöteten Bischof teilnahm, sagte zum Erzbischof von Smyrna mit Bezug auf die Verfolgung der christlichen Armenier: „Es geht weiter.“ Msgr. Franceschini berichtet: „Am Tag der Beerdigung wollten mich der türkische Innenminister und der zuständige Untersuchungsrichter sprechen. Ich sagte ihnen, dass wir die ganze Wahrheit wissen wollen, aber nur die Wahrheit. Wir wollen keine weiteren Lügen hören.“ Ein so präziser islamisch-religiöser Mord erinnere an islamistische Gruppen oder jedenfalls Gruppen, deren Ziel möglicherweise die Destabilisierung der Türkei sei. „Mit dem Mord ging sofort eine gezielte Manipulation der Öffentlichkeit einher“, so der Erzbischof. „Nach dem Mord an Bischof Padovese rief Murat Altun: ‚Ich habe den großen Satan getötet. Allahu Akbar.‘ Wir wollen wissen, in wessen Hände er geraten ist und wer ihn manipuliert und für dieses Wort präpariert hat.“ - 

Den Erzbischof irritiere auch die so offensichtlich religiöse Spur, da der Täter, Murat Altun, nie als besonders praktizierender Moslem aufgefallen sei. „Für einen Konflikt zwischen Mohammedanern und Christen läßt sich die Öffentlichkeit in der Türkei leicht aufheizen in einem Umfeld, in dem wir als kleine Gemeinschaft weder Gewicht haben noch Gehör finden. Die wichtigste Stütze der Regierung Erdogan war nicht der radikale Islam, sondern der gemäßigte. Allerdings darf bezweifelt werden, dass er diese Unterstützung noch genießt. Die Wahrheit hinter dem Mord scheint ganz eng mit den innertürkischen politischen Verhältnissen zu tun zu haben“, so Erzbischof Franceschini.
Wie bereits nach dem Mord an dem katholischen Priester Santoro im Jahr 2007 wurde der Täter umgehend als Geistesgestörter präsentiert. Tatsächlich habe Altun wenige Tage vor dem Mord an dem Bischof versucht, sich für geisteskrank erklären zu lassen. Die Ärzte durchschauten seine Absicht und schickten ihn fort, weil er völlig normal ist. „Auch in dieser Hinsicht war der Täter bestens präpariert und wusste sofort, was er bei seiner Verhaftung antworten musse“, so Msgr. Franceschini. -
Die Kirche präsentiere sich in der Türkei als vielgestaltige Realität. Der Mord an Bischof Padovese hat die verschiedenen Gemeinschaften näher zueinander geführt. Die römischen und griechischen Katholiken, die Orthodoxen, die Syrer, die Chaldäer beteten am Sarg des getöteten Bischofs. „Was wir jetzt brauchen, ist, uns noch stärker in Einheit mit Rom zu fühlen. Das sagen auch die Orthodoxen, die inzwischen immer öfter nach Rom schauen, weil alle das Gefühl der Verlassenheit befällt“, so der Erzbischof von Smyrna.
„Nun schauen wir auf die Synode des Nahen Ostens, die Papst Benedikt XVI. gewollt hat und hoffen, dass von dort Impulse kommen, dass sich in der Türkei etwas ändern muss. Die Christen verlassen die Türkei, auch der Priesternachwuchs, weil sie anderswo frei ihren Glauben leben können. Wir dürfen aber nicht weggehen, sondern müssen hier dienen und missionieren. Vor allem durch das Gebet. Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass hier wesentlich die Kirche geformt wurde, hier die ersten Konzile stattfanden und wir daher diese Orte nicht verlassen dürfen. Wir hoffen auf die Unterstützung und Hilfe der Weltkirche, ohne die wir nicht bestehen können. Viele Orden, die sich in der Türkei niederlassen wollen, ziehen sich wegen der zahlreichen Schwierigkeiten und Einschränkungen wieder aus dem Land zurück. In der Türkei gibt es keine Religionsfreiheit, das Evangelium öffentlich zu verkünden; keine Freiheit, Seminare und Noviziate zu eröffnen; keine Freiheit, Kirchen zu bauen. Wir können aber in den bereits bestehenden Pfarreien arbeiten, Personen treffen, unsere Wohnzimmer in Kirchen verwandeln“, so Msgr. Franceschini. - 
Vordringlich sei für die katholische Gemeinschaft der Erhalt ihrer Schulen. Einige wenige konnten gerettet werden, weil sie auf Rechtstitel noch vor der Zeit von Atatürk zurückgehen. „Sie gehörten einmal zu den besten Schulen der Türkei, heute können sie gerade noch überleben“, so der Erzbischof. „Wir versuchen sie aber trotzdem zu erhalten, weil unsere Kinder und Jugendlichen in den staatlichen Schule sehr schlecht behandelt werden.“ Die Schulen bräuchten Lehrkräfte, die freiwillig für ein, zwei Jahre in die Türkei kämen, ebenso Frauenorden, die die Schulen unterstützen würden. „Wir müssen vor allem einheimische Berufungen fördern, nicht nur weil das Erlernen der türkischen Sprache nicht leicht ist.“ (Asianews/GN, Bild: Asianews) (Katholisches.de: http://www.katholisches.info/?p=8650)   

09.06.2010  Vatikan: „Im Fall Padovese fehlen uns Informationen“
Hat der Mord an Bischof Luigi Padovese im türkischen Iskenderun doch einen islamistischen Hintergrund? Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi zuletzt nicht mehr eindeutig ausgeschlossen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur kipa reagiert Pater Lombardi ausweichend auf jüngste Berichte renommierter Medien aus Rom und Madrid, wonach der Mord vom letzten Donnerstag doch nicht die Tat eines Geistesgestörten gewesen sei, sondern einen eindeutig islamistischen Hintergrund habe. Nach Medienberichten soll der mutmaßliche Mörder des aus Italien stammenden Bischofs, Murat Altun, nach der Tat laut eine islamische Dankformel gerufen haben.
Luigi Padovese war am 6. Juni in seinem Haus in der südosttürkischen Hafenstadt Iskenderun erstochen worden. Gegen den 26-jährigen Altun wurde von der türkischen Justiz Anklage erhoben. (kipa/diverse) (NL Radio Vatikan, 09.06.2010).

03.06.2010  Überfall in der Türkei: Bischof Padovese erstochen
Der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, Luigi Padovese, ist erstochen worden. Der Angriff auf den Apostolischen Vikar von Anatolien, der im Rang eines Bischofs stand, habe sich in dessen Haus in der südtürkischen Stadt Iskenderun Alexandretta) ereignet, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu. Laut dem türkischen Nachrichtensender NTV soll Padoveses Fahrer die Tat begangen haben. Der 63-jährige Geistliche starb kurz nach dem Überfall im Krankenhaus.
Die Attacke reiht sich ein in eine Serie von Angriffen auf Christen in der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Türkei in den vergangenen Jahren. 2007 waren bei einem Überfall auf einen Verlag für christliche Schriften in der osttürkischen Stadt Malatya drei Menschen ermordet worden, unter ihnen ein Deutscher. Im Februar 2006 wurde ein italienischer Priester in der Schwarzmeer-Stadt Trabzon erschossen. (http://www.n-tv.de/politik/Bischof-erstochen-article904533.html).

30.05.2010  Indonesien:
Die Christen in Indonesien sind besorgt über ein Klima wachsender Intoleranz.
Seit Januar wurden zwanzig Kirchen in mehreren Teilen des Landes Ziel von Angriffen oder Schikanen; darüber sprachen Religionsvertreter jetzt in Djakarta mit einer hochrangigen Besucherin aus dem US-Außenministerium. Christenvertreter Theophilus Bela rief die US-Regierung dazu auf, der Lage der religiösen Minderheiten im „größten islamischen Land der Welt“ mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Besuch von US-Präsident Barack Obama in Indonesien (wo Obama einen Teil seiner Kindheit verbracht hat) könne den religiösen Minderheiten sicher helfen, so Bela. Eine der größten Schwierigkeiten für Christen sei es, wenn Behörden die Erlaubnis zum Bau neuer Kirchen verweigerten. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.05.2010). 

19.05.2010 Irak:
Die internationale Gemeinschaft solle sich stärker um die verfolgten Christen im Irak kümmern.
   Dazu ruft der syrisch-katholische Erzbischof im nordirakischen Mossul, Basile Georges Casmoussa, auf. Massiver Druck auf die irakische Regierung sei die einzige realistische Chance für die Christen, sagte Casmoussa am Dienstag bei einem Besuch des katholischen Hilfswerks „Missio“ in Aachen. Es gebe Initiativen gegen die örtlichen Christen, die mit Gewalt, Drohungen, Entführungen und sogar Mord vertrieben werden sollten. Als jüngsten negativen Höhepunkt nannte der Erzbischof einen Anschlag auf einen Konvoi christlicher Studenten in der Nähe von Mossul Anfang Mai. Die Politik bekenne sich zwar offiziell zum Schutz religiöser und anderer Minderheiten, doch im Alltag sei davon nichts zu spüren, kritisierte Casmoussa. (kipa) (NL Radio Vatikan, 19.05.2010):

11.05.2010  Indien: Die Kirche will etwa 5.500 Häuser im Bundesstaat Orissa wiederaufbauen. Ein entsprechender Plan wurde jetzt im Distrikt Kandhamal vorgestellt. Die Häuser waren bei antichristlichen Ausschreitungen im Sommer 2008 zerstört worden; die Neubauten sind für Hindus wie für Christen bestimmt. Die Ausschreitungen waren von Hindu-Nationalisten ausgegangen; nach offiziellen Angaben fielen ihnen fast hundert Menschen zum Opfer, die meisten davon Christen. Fast 50.000 Menschen wurden zur Flucht gezwungen. Die Nachrichtenagentur asianews gibt an, dass dank der Spenden von christlicher Seite schon über tausend Häuser neugebaut worden seien. Noch immer gebe es aber starke Spannungen mit religiösem Hintergrund in mindestens fünfzehn Dörfern des Distrikts. In weiteren zehn Dörfern werde den Christen immer noch eine Rückkehr glatt verwehrt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 11.05.2010).

08.05.2010  Pakistan: Christin und sechsfacher Mutter droht Todesstrafe – Fünf junge Christen auf der Flucht
(Lahore) Fünf junge Christen mussten vor muslimischen Extremisten aus der pakistanischen Stadt Lahore fliehen. Ihnen wird vorgeworfen, ein Spruchband mit Koranversen „geschändet“ zu haben.  Den jungen Christen droht eine Strafverfolgung aufgrund des umstrittenen pakistanischen Blasphemiegesetzes.
Der Vorfall ereignete sich in einem aufgeheizten Klima. In der ostpakistanischen Stadt Lahore wird am 26. Mai vor Gericht das Blasphemieverfahren gegen Martha Bibi abgeschlossen. Sollte die Frau verurteilt werden, droht ihr die Todesstrafe. Die 45jährige Christin Martha Bibi, Ehefrau und Mutter von sechs Kindern, steht unter Anklage, laut Art. 295 C des pakistanischen Strafgesetzbuches den Propheten Mohammed beleidigt zu haben.
Der Fall geht auf den 22. Januar 2007 zurück. Laut Angaben von Asianews handelt es sich um eine Falschanzeige durch einen Moslem, der dem Ehepaar Bibi Geld für von ihnen geliefertes Baumaterial schuldete.
Martha Bibi nahm an den bisherigen Gerichtsverhandlungen verschleiert teil, um sich vor Angriffen durch moslemische Extremisten zu schützen. Sohail Johnson, der Koordinator von Sharing Life Ministry Pakistan (SLMP) ruft die Christen auf der ganzen Welt auf, für den „Schutz von Martha Bibi“ zu beten.
Die fünf jungen Christen Shoaib Ilyas, Chaman Ashraf, Ashar Masih, Neeta Masih e Sunny mussten aus ihren Häusern fliehen und die Stadt verlassen, um ihr Leben vor einem aufgebrachten Mob muslimischer Extremisten zu retten. Auch ihnen droht eine Anklage nach dem Blasphemiegesetz und bei einer Verurteilung lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
Am 30. April riss ein heftiger Wind ein an Holzstangen befestigtes Spruchband mit Koranversen herunter. Einer der jungen Christen hob das Spruchband auf und übergab es einem Moslem, der sich in der Nähe befand. Dieser beschuldigte jedoch später den Überbringer und dessen Freunde, das Spruchband „entweiht“ zu haben.
Laut Angaben von Sohail Johnson seien die jungen Christen zu Sündenböcken für das aufgeheizte Klima zwischen der unduldsamen islamischen Mehrheit und der kleinen christlichen Minderheit in der Stadt geworden.
Die Christen Pakistans fordern seit langem die Abschaffung der willkürlich gegen sie einsetzbaren Blasphemiegesetzgebung. (Asianews/GN; NL Radio Vatikan, 08.05.2010).

07.05.2010  Irak:
Der syrisch-katholische Erzbischof von Mossul, Basile Georges Casmoussa, hat die irakischen Behörden nach den jüngsten Terroranschlägen auf Christen in seiner Diözese scharf kritisiert.     
In einem Interview mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ sagte Casmoussa, die irakische Regierung und die Sicherheitskräfte seien nicht in der Lage, die Christen vor militanten Islamisten zu beschützen, die sie aus dem Land vertreiben wollten. Der Erzbischof wörtlich: „Einige Politiker sind sogar in die terroristischen Aktionen verwickelt, und einige Morde geschehen im Namen politischer Parteien“. Solche Absprachen zwischen christenfeindlichen Terroristen und politischen Parteien verhinderten ein wirkungsvolles Eingreifen des Staates, so Casmoussa. Er kritisierte die Behörden: Sie seien „zu beschäftigt damit, Sitzungen abzuhalten“, anstatt sich um die Sicherheit von Minderheiten zu kümmern. (pm) (NL Radio Vatikan, 07.05.2010).

03.05.2010 Irak: Nicht zwei, sondern vier Menschen sind bei einem Bombenanschlag auf Christen im Nordirak gekommen. Weitere 171 seien durch die Bombe am Sonntag verletzt worden, 17 von ihnen schwer. Das berichtet der chaldäisch-katholische Erzbischof der Stadt Mossul, Emil Shimoun Nona. Er korrigiert damit Angaben regionaler Medien, die zunächst von zwei Toten und rund 80 Verwundeten gesprochen hatten. Das Attentat wurde auf einen mit christlichen Studenten besetzten Bus verübt, der sich auf dem Weg von Al-Hamadaniya in die rund 40 Kilometer westlich gelegene Stadt Mossul befand. Nona sprach von fortgesetzter Gewalt gegen Christen im Irak. Für die Anschläge machte er ein Machtvakuum nach den jüngsten Parlamentswahlen und Parteistreitigkeiten verantwortlich. - Derweil ruft sein syrisch-katholischer Amtsbruder in Mossul, Erzbischof George Casmoussa, nach einem „Eingreifen der Vereinten Nationen zum Schutz der Christen im Irak“. Casmoussa wörtlich: „Wir werden offiziell darum bitten. Wenn die zivilen und militärischen Behörden uns nicht schützen, dann müssen wir die Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft in Anspruch nehmen.“ (kipa/fides) (NL Radio Vatikan, 03.05.2010).

28.04.2010 Indonesien: Auf der Insel Java haben aufgebrachte Muslime am Dienstag ein christliches Zentrum überfallen. Verletzt wurde hierbei niemand, es entstand jedoch erheblicher Sachschaden. Auslöser für den Aufruhr sollen Gerüchte über einen angeblich geplanten Kirchenbau gewesen sein. Lokale Führer des indonesischen Rates der Ulamas hätten den Christen vorgeworfen, damit den „Rechtsfrieden“ zu brechen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 28.04.2010).

27.04.2010  Usbekistan:  Christen in Usbekistan verfolgt – Christliche Texte müssen vernichtet werden
In weiten Teilen Usbekistans, vor allem in den nordöstlichen Regionen von Karakalpakstan, sind Christen das Ziel systematischer Einschüchterungen, Drohungen, überhöhter Geldstrafen, Beschlagnahmungen und Zerstörungen durch Polizei- und Zivilbehörden. Vernichtet werden vor allem religiöse Gegenstände. Die Polizei beschlagnahmt systematisch die gesamte christliche Literatur, der sie habhaft wird, auch in den Privathäusern und Wohnungen.
Artikel 244,3 des usbekischen Strafgesetzbuches sieht bis zu drei Jahren Gefängnisstrafen für die „illegale Herstellung, den Besitz, die Einfuhr und die Weitergabe religiöser Literatur“ vor. Gemeint sind damit nicht-muslimische Schriften. Asianews berichtet vom Fall eines protestantischen Christen, der sich weigerte, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der er hätte versichern sollen, sich nicht mit anderen Christen zu treffen und jeden christlichen Text in seinem Besitz zu vernichten. Nach drei Monaten Haft kam er nur durch eine Amnestie frei. Vor allem Studenten sind einer penetranten Überwachung und ständigen Einschüchterungen ausgesetzt, sobald sie in den Verdacht geraten, in eine „fremde Religion verwickelt“ zu sein. Jede Missionstätigkeit ist untersagt. Jedes gemeinschaftliche Treffen setzt Christen der Gefahr aus, angezeigt zu werden, selbst wenn es sich nur um ein Fußballspiel oder eine Geburtstagsfeier handelt.
(Asianews/GN; Katholisches http://www.katholisches.info/?p=8199 )

20.04.2010  Indien: Junger Katholik stirbt auf Flucht vor radikalen Hindus – „Christliche Minderheit soll ausgelöscht werden“                  (Neu Delhi) Ein junger Katholik, Amit Gilbert, ertrank in einem Brunnen, als er vor einer Horde radikaler Hindus flüchtete, die ein Gebetstreffen im Bundesstaat Madhya Pradesh überfallen hatten. Die Hindu-Nationalisten verletzten bei dem Angriff zahlreiche Katholiken, drei sogar schwer. Die Attacke erfolgte am 17. April in der Ortschaft Saliya in der Nähe von Betul. Der örtliche Polizeichef gab bekannt, daß die Leiche des jungen Katholiken in einem Brunnen gefunden wurde. Eine Reihe von Zeugen sahen, wie er von einer Horde radikaler Hindus verfolgt wurde. Der Erzbischof von Bhopal, Msgr. Leo Cornelius, beklagte gegenüber Asianews, daß die Christen von den Behörden nicht ausreichend geschützt würden. „Der Innenminister und der Justizminister haben in ihrer Aufgabe versagt, die christliche Minderheit zu schützen“, so der Erzbischof. Er habe erst kurz zuvor mit dem Ministerpräsidenten gesprochen, der sich stets aufgeschlossen zeige, doch seine Bereitschaft in keine konkreten Maßnahmen umsetze, um die Christen vor den Angriffen der Fundamentalisten zu schützen, so die Kritik des katholischen Oberhirten. Das „Klima von Terror und Gewalt“ gegen die christliche Minderheit „erhitze sich von Tag zu Tag mehr“, so Erzbischof Cornelius. Es handle sich in der Regel um wohlvorbereitete Attacken, die systematisch durchgeführt würden. Der Erzbischof macht vor allem auf eine neue Methode der Extremisten aufmerksam. Führende Persönlichkeiten der Christen „werden neuerdings vorab, ohne Beweise, irgendwelcher allgemeiner Strafvergehen beschuldigt, um sie zu diskreditieren“. Sobald diese Christen gewalttätige Angriffe der Hindu-Nationalisten bei der Polizei zur Anzeige bringen wollen, werden sie aufgrund der falschen Anzeigen verhaftet. „Aus Opfern werden Täter gemacht“, so der Erzbischof. In vielen indischen Bundesstaaten bestehen noch verfassungswidrige Gesetze, die es unter schwere Strafe stellen, Hindus zum Christentum oder einer anderen Religion zu bekehren. Der Erzbischof von Bhopal kritisiert, daß Madhya Pradesh sich als erster Bundesstaat ein „Gesetz der Religionsfreiheit“ gab, das jedoch ein Etikettenschwindel sei, da unter dem wohlklingenden Namen erneut ein Anti-Konversionsgesetz verabschiedet wurde. „Dabei profitieren auch die Hindus viel von uns. Selbst die Kinder der Extremisten studieren bei uns, weil sie unsere Schulen und unsere Ausbildung schätzen, obwohl sie uns ansonsten verachten“, so Msgr. Cornelius. Gegen die unhaltbaren Zustände organisierte die Erzdiözese am 18. April 2010 eine Kundgebung für die freie Religionsausübung, an der mehr als 2500 Personen teilnahmen. Sajan George, Vorsitzender des Rates der indischen Christen erklärte zu dem Vorfall: „Die radikalen Hindus haben inzwischen im ganzen Land ein Terrorregiment errichtet. Das jüngste Opfer, ein Theologiestudent, beweist, daß die Extremisten sogar die winzig kleine christliche Minderheit Indiens auslöschen wollen. Inzwischen provoziert jede christliche Feier ihren Zorn. Am 15. April, zwei Tage vor dem Tod von Amit, überfielen die Hindu-Nationalisten ein protestantisches Treffen mit 5000 Teilnehmern“, so Sajan George. (Asianews/GN; Katholisches Magazin für Kirche und Kultur, 20.04.2010).

19.04.2010 Indien: Die katholische Kirche hat den Umgang der indischen Regierung mit den Dalits scharf kritisiert. Besonders die christlichen Dalits werden systematisch diskriminiert. Die Regierung führe „einen psychologischen Krieg“ gegen diese Volksgruppe, so die Bischöfe des Subkontinents. Gegenwärtig leben schätzungsweise 250 Millionen Dalits in ganz Südasien. In den Gesellschaften, in denen sie leben, definieren Kastensysteme und religiöse Traditionen sie aufgrund ihrer Abstammung als „unberührbar“ oder „unrein“. Die Kirchen setzen sich seit Jahrzehnten für die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung der Dalits ein. (rv/ucanews) (NL Radio Vatikan, 19.04.2010).

16.04.2010 Deutschland/Ägypten:
Gleichberechtigung und Religionsfreiheit für koptische Christen in Ägypten hat Bischof Anba Damian gefordert.
Der Oberhirte der koptischen Christen in Deutschland beklagte am Donnerstagabend bei einem Vortrag in Göttingen die wachsende Unterdrückung der christlichen Minderheit in Ägypten. Dort komme es zu systematischer Diskriminierung, Zwangs-Islamisierung, Entführungen und Gewalt gegen Christen, so der Vertreter der Kopten in Deutschland. Christen in Ägypten dürfen nicht beten Kirchen bauen, so Damian. Zwar seien durch seine öffentlichen Forderungen Konsequenzen für seine ägyptischen Mitbrüder zu befürchten, doch mittlerweile gebe es keinen anderen Weg mehr, unterstrich Damian. – Am orthodoxen Weihnachtsfest waren Anfang Januar in einer oberägyptischen Ortschaft sieben Kopten und ein muslimischer Wachmann erschossen worden. Nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker ist dieser Übergriff nur einer von 53 Taten allein in den vergangenen zwei Jahren. Immer wieder kommt es in Ägypten zu Plünderungen und Entführungen durch radikale Muslime. Die koptischen Christen verstehen sich als Ur-Ägypter und sind die größte christliche Religionsgemeinschaft im Nahen Osten. Schätzungen zufolge gehören 15 Prozent der ägyptischen Bevölkerung zur koptischen Minderheit. In Deutschland leben rund 6.000 Kopten in acht Gemeinden. (pm/kna) 03.03.2010 Pakistan: Bewaffnete haben in der Stadt Quetta ein Ausbildungszentrum der Salesianer überfallen.Das Zentrum wurde ausgeraubt, ausländische Mitarbeiter massiv bedroht: Ausländische Hilfe sei nicht erwünscht, so die Angreifer. Falls die dort arbeitenden Ausländer nicht umgehend das Land verließen, drohten die Bewaffneten mit Gewalt. Unklar ist noch, wer für den Überfall genau verantwortlich ist: ob muslimische Fundamentalisten, die Befreiungsarmee Belutschistans oder Kriminelle. Der Überfall ereignete sich schon am 6. Februar, wurde aber jetzt erst bekannt. Die Bildungsangebote der Salesianer in Quetta richten sich an christliche wie an muslimische Kinder. Die Salesianer sind seit 1998 vor allem im Bereich der Schul- und Berufsbildung in Quetta tätig. In der Region liegt die Analphabetenrate bei etwa 70 Prozent. (pm) (NL Radio Vatikan, 03.03.2010).

23.03.2010  Pakistan: Ehepaar weigert sich zum Islam zu konvertieren – Er wurde von Moslems lebendig verbrannt, sie von Polizisten vergewaltigt. Die Kinder mussten zusehen.

Gestern abend starb der 38 Jahre alte pakistanische Christ, Arshed Masih, an lebensgefährlichen Verbrennungen. Radikale Moslems hatten den jungen Christen bei lebendigem Leib angezündet, weil er sich geweigert hatte, zum Islam zu konvertieren. Die christlichen Gemeinschaften Pakistans verurteilten „mit Entschiedenheit“ die erneute Gewaltanwendung gegen Christen und „beklagen“ die Langsamkeit der Bundes- und Provinzregierungen bei der Verfolgung und Bestrafung der Täter.
Am 19. März hatte eine Gruppe islamischer Extremisten Arshed Masih angezündet. Der Christ arbeitete als Fahrer für einen reichen Moslem von Rawalpindi. Seine Frau als Hausangestellte für denselben Arbeitgeber. Bereits seit einiger Zeit war es wegen ihres christlichen Glaubens zu Spannungen zwischen dem moslemischen Arbeitgeber, Scheich Mohammad Sultan, und dem Ehepaar gekommen. Von den Eheleuten wurde unter Anwendung immer drastischeren Einschüchterungen und Drohungen die Konversion zum Islam verlangt. -
Arshed Masih starb gestern abend (Ortszeit) nach einem dreitägigen Überlebenskampf im katholischen Krankenhaus von Rawalpindi in der Provinz Punjub. Als seine Frau Martha Arshed die schreckliche Gewalttat an ihrem Mann bei der Polizei zur Anzeige bringen wollte, wurde sie von mehreren Polizisten vergewaltigt. Die Polizeistation liegt genau gegenüber dem Wohnhaus des Arbeitgebers. Die drei Kinder des Ehepaars im Alter von sieben bis 12 Jahren wurden gezwungen, den Verbrechen an ihren Eltern beizuwohnen.
Zahlreiche christliche Vereinigungen und Menschenrechtsorganisationen, unter ihnen Life for All, Christian Progressive Movement, Pakistan Christian Congress und Protect Foundation Pakistan bereiten „Protestkundgebungen gegen die Gewalt gegen Christen und für die Menschenrechte vor dem Krankenhaus von Rawalpindi“ vor.
Peter Jacob, der Sekretär der Kommission Iustitia et Pax der katholischen Kirche in Pakistan verurteilte gegenüber Asianews „auf das Entschiedenste die Gewalttaten“ gegen das Ehepaar. Iustitia et Pax habe bereits Vorkehrungen getroffen zum Schutz der Frau und ihrer drei Kinder. Deren Aufenthaltsort wird derzeit aus Sicherheitsgründen geheimgehalten.
Jacob machte zudem darauf aufmerksam, daß die Provinzregierung Punjub in der Vergangenheit bereits mehrfach christliche Kundgebungen mit der Begründung einer fiktiven „terroristischen Bedrohung“ verboten habe. Die Christen der Provinz seien entschlossen, so Jacob, gegen die „Weigerung“ der Polizei, die Täter zu verhaften, zu demonstrieren. (Asianews/GN, Bild: Asianews) (Katholisches 23.03.2010 http://www.katholisches.info/?p=7575 ).

15.03.2010  Pakistan: Junge Christin vergewaltigt und lebendig verbrannt
(Lahore) Eine junge Christin wurde in Pakistan vergewaltigt und dann bei lebendigem Leib verbrannt. Täter soll der Sohn ihres muslimischen Arbeitgebers sein, bei dem sie als Hausangestellte arbeitete. Kiran George erlitt so schwere Brandverletzungen, daß sie nach zweitägigem Todesringen starb. Der schwerwiegende Vorfall ereignete sich im pakistanischen Punjub. Er weist Parallelen zum Schicksal der 12-jährigen Christin Shazia Bashir auf, die von einem einflussreichen muslimischen Anwalt von Lahore vergewaltigt und dann ermordet wurde. Das Verbrechen ist bis heute ungesühnt geblieben.
Kiran George arbeitete für eine muslimische Familie in Sheikhupura im Punjub. Das Mädchen, das am Donnerstag der Vorwoche im Mayp Hospital von Lahore ihren Verletzungen erlag, wollte ihren Vergewaltiger, den Sohn der Familie, anzeigen.
Mohammad Ahmada Raza habe das christliche Mädchen vergewaltigt. Zunächst vertraue sich das Mädchen nur ihren Freundinnen an aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Als sie ihrem Vergewaltiger sagte, ihn bei der Polizei anzeigen zu wollen, hielt er sie mit Hilfe seiner Schwester im Haus fest, übergoß sie mit Benzin und zündete sie an. Der Arbeitgeber brachte das schwerverletzte, aber noch lebende Mädchen nicht ins Krankenhaus, sondern benachrichtigte deren Eltern mit dem Hinweis, die Kleider der Tochter hätten bei der Küchenarbeit Feuer gefangen. Zwei Tage rang Kiran George mit dem Tod. Vorher konnte sie jedoch der Polizei die beiden Gewalttaten genau schildern.
Die örtliche Polizei leitete Ermittlungen ein. Die Christen der Gegend befürchten jedoch, daß die Ermittlungen wie im Fall der jungen Shazia Bashir im Sand verlaufen.-
Ebenfalls im Punjub überfiel eine muslimische Menge das Wohnhaus einer christlichen Familie und steckte es in Brand. Der Angriff ereignete sich am 10. März in Narang Mandi, immer im Bezirk von Sheikhupura. Bei dem Überfall wurden mehrere Bibeln verbrannt.-
Viele Christen Pakistans leben in größter Armut, weshalb sie als Angehörige einer kleinen religiösen Minderheit und als einflußlose Arme oft schutzlos reichen Moslems ausgeliefert sind. (Asianews/GN, Katholisches http://www.katholisches.info/?p=7389 ).

18.02.2010 Open Doors, Kelkheim: „Die Verfolgung von Christen geht unvermindert weiter.“ – Open Doors präsentiert Weltverfolgungsindex 2010                                     Open Doors hat unlängst den Weltverfolgungsindex 2010 vorgestellt. Der März-Ausgabe des Monatsbriefs von Open Doors liegt eine Weltkarte bei, die dessen Zahlen illustriert. Die 40 Länder, in denen Christen besonders stark verfolgt werden, sind in unterschiedlichen Rottönen eingefärbt. Ein roter Gürtel zieht sich von Mauretanien über Ost-Afrika, die Arabische Halbinsel und den Mittleren Osten nach Indien, Vietnam, China und Nordkorea. Unter dessen stalinistischem Regime kostet der Glaube am meisten. Das Leben für die 200.000 bis 400.000 Christen im Norden des Landes (zum Vergleich: in Südkorea leben rund 13.000.000 Christen) wird immer unerträglicher. Sonst findet die Christenverfolgung vor allem in islamischen Staaten statt. In acht der ersten zehn Länder der Rangliste befinden sich Muslime in der deutlichen Mehrheit. Unter den 50 Ländern mit einem signifikanten Ausmaß an Christenverfolgung befinden sich 38 islamisch geprägte Staaten; das entspricht einem Anteil von drei Vierteln. Der Rest ist entweder kommunistisch geprägt (neben Nordkorea sind noch China, Kuba, Laos und Vietnam ist der unrühmlichen Liste vertreten) oder aber von interkulturellen und religiösen Spannungen betroffen (wichtigstes Beispiel: Indien). Aus europäischer Sicht interessant: Die EU-Anrainer und potentiellen Beitrittskandidaten Weißrußland und Türkei sind nicht frei von der systematischen Verfolgung praktizierender Christen. Einen positiven Trend berichtet Open Doors ebenfalls: In Lateinamerika hat die Christenverfolgung im letzten Jahrzehnt deutlich abgenommen. Perus Terrororganisation „Sendero luminoso“, die für zahlreiche Morde an Missionaren verantwortlich ist, konnte in den 1990er Jahren besiegt werden, während Kolumbiens Regierung sukzessive die rechtsfreien Räume im Land schließt, unter denen vor allem Priester zu leiden haben.- Die Botschaft von Open Doors ist dennoch eindeutig und unmissverständlich: „Die Verfolgung von Christen geht auch 2010 unvermindert weiter.“ Die Christenverfolgung muss daher in allen Staaten, die etwas von Religionsfreiheit halten, zur Chefsache gemacht und im Kontext der Menschenrechte und der internationalen Beziehungen mit Nachdruck thematisiert werden. (Josef Bordat) (Open Doors, http://www.katholisches.info/?p=6973)

07.02.2010 Guinea: Im Osten des Landes ist es am Freitag zu Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems gekommen.                       Die Nachrichtenagentur „Apic“ spricht von 29 Toten und zwei Verschwundenen; zahlreiche Menschen hätten Verletzungen davongetragen. Die Unruhen brachen in der zweitgrößten Stadt des westafrikanischen Staaten aus, in N`Zerekore; mittlerweile hat die Polizei dort eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Grund für die Unruhen soll die Wiedereröffnung einer Moschee gewesen sein; andere Berichte sprechen von einem eher unbedeutenden Streit zwischen einer Christin und einem Polizisten als Auslöser der Gewalt. Christliche Jugendliche hätten nach diesem Streit das Freitagsgebet der Moslems gestört. N`Zerekore ist mehrheitlich von Christen bewohnt, im Umland überwiegt hingegen der muslimische Bevölkerungsanteil. Insgesamt machen die Christen in Guinea an die zehn Prozent der Bevölkerung aus. (apic) (NL Radio Vatikan, 07.02.2010).

06.02.2010 Pakistan: In der Stadt Lahore findet sich kein Anwalt, der bereit ist, die Anklage der tödlichen Misshandlungen an einer Christin zu übernehmen. Wie die Nachrichtenagentur asianews berichtet, war die Zwölfjährige im Januar nach Misshandlungen durch ihren Arbeitgeber ihren Verletzungen erlegen. Im Hintergrund steht dabei nach Agenturberichten eine mächtige Anwaltsorganisation in Lahore, die mögliche Verteidiger unter Druck setzt, das Mandat nicht zu übernehmen. Der Beschuldigte sei selbst Mitglied dieser Organisation, so asianews. Menschenrechtsvertreter riefen unterdessen die Regierung auf, diese „neue Form des Terrors“ einzudämmen und Gerechtigkeit für alle Bewohner des Landes zu garantieren. (asianews) (NL Radio Vatikan, 06.02.2010).

03.02.2010 Turkmenistan: Die Nachrichtenagentur „Asianews“ berichtet von einer richtiggehenden Christenverfolgung in Turkmenistan. Sie beruft sich dabei auf die Agentur „Forum 18“. Unter Zwang müssten Christen ihrem Glauben abschwören; turkmenische Imame verfolgten Christen systematisch mit Hilfe der Polizei. Muslimische Bürger seien bereits im Dezember in christliche Häuser eingedrungen, hätten Bibeln beschlagnahmt und Gläubige gewaltsam zur Polizei gebracht, hieß es weiter. In Turkmenistan herrscht ein Versammlungs- und Betverbot für Christen. In Turkmenistan leben nur knapp zehn Prozent Christen, 90 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. (asianews) (NL Radio Vatikan, 03.02.2010).

02.02.2010: Indien: Mehr als 2.000 Christen haben in der Stadt Karnataka einen Gedenkmarsch veranstaltet, um auf die zunehmende Verfolgung von Christen in Teilen Indiens aufmerksam zu machen.                             Das Datum des Protestes war dabei symbolisch gewählt – der 30. Januar ist der Todestag Mahatma Gandhis. Die Teilnehmer forderten die Regierung dazu auf, die Angriffe zu stoppen. Nach Angaben des indischen Kirchenrates gab es allein im Jahr 2009 fast 160 Angriffe auf Angehörige der christlichen Minderheit. (asianews) (NL Radio Vatikan, 02.02.2010).

27.01.2010 Malaysia: Die jüngsten Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften wurden offenbar von derselben Gruppe provoziert.         Das meldet die Nachrichtenagentur „KNA“ mit Bezug auf Angaben der malaiischen Polizei. In der Hauptstadt Kuala Lumpur wurden in zwei Moscheen an diesem Mittwoch Schweineköpfe gefunden. Die Tiere gelten im Islam als unrein. Sprecher aller Parteien und Religionen verurteilten die Tat. Die Polizei vermutet hinter der Tat dieselben Urheber wie hinter den letzten Brandanschlägen auf christliche Kirchen. Die Anschläge würden möglicherweise von einer Gruppe finanziert, die religiöse und ethnische Spannungen in Malaysia schüren wolle, hieß es. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.01.2010).

27.01.2010  EKD:  Der zweite Sonntag der Fastenzeit wird in der evangelischen Kirche in Deutschland ab diesem Jahr als „Tag der bedrängten und verfolgten Christen“ begangen.   Dies teilt die EKD an diesem Mittwoch in Hannover mit. Bundesweit soll es einen Länderschwerpunkt mit eigens gestalteten Gottesdiensten geben. Die Bedrängnis religiöser Minderheiten sei in Deutschland oft nicht bewusst, so die Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischöfin Margot Käßmann. In diesem Jahr soll am 28. Februar die Lage der Christen im Irak im Mittelpunkt stehen. Schätzungen zufolge hat sich dort in den letzten Jahren die Zahl von 1,2 Millionen Menschen christlichen Bekenntnisses halbiert, so die EKD. Die Angriffe durch Islamisten und kriminelle Banden bedrohten die Existenz der Kirche im Irak, wo das Christentum seit seinen frühen Anfängen präsent sei. Die katholische Kirche begeht seit Jahrzehnten weltweit den Zweiten Weihnachtstag, den Festtag des ersten Märtyrers Stefanus, als Gedenktag für die verfolgten Christen. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.01.2010). 

26.01.2010  Irak:  Junger Christ in Mossul schwer verletzt – Gouverneur und Kurdenführer wissen vom „Plan gegen Christen“ Die Jagd auf Christen geht in Mossul im Nordirak weiter. Heute nachmittag wurden zwei Geschäfte angegriffen. Eines gehörte dem jungen Christen Raghid Sabah Tobia der dabei schwer verletzt wurde. Sein Geschäft befand sich in der Nähe der chaldäischen Kirche im Stadtviertel Dawassa. Das andere Geschäft lag in unmittelbarer Nähe zur syrisch-katholischen Kirche von Qasr al Mutran.- Stimmen, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollten, sprachen gegenüber Asianews von „einer regelrechten Verfolgung“ der Christen, die unter „völligem Desinteresse der Weltöffentlichkeit“ stattfinden könne. „Die Christen leben in Angst und Panik“ und wollen nur mehr die Stadt verlassen. Sie seien überzeugt, daß es sich bei den Angreifern nicht um „normale Kriminelle“ handle, wie teils auch von Behördenseite behauptet wird. Hinter den antichristlichen Gewalttaten stünde ein „gezielter politischer Plan“, dem die Regierung nichts entgegen setze. Die Zentralregierung in Bagdad gebe keine Auskunft zu Tätern und Motiven. Die Christen Mossuls sind jedoch überzeugt, daß der Gouverneur von Mossul und die lokalen Kurdenführer „genaue Kenntnis“ vom „Plan gegen die Christen“ hätten. (AsiaNews/ GN; Foto: AsiaNews) (http://www.katholisches.info/?p=6331).

26.01.2010 Indien: Im Bundesstaat Karnataka ist es erneut zu antichristlichen Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Asianews“ zerstörten Unbekannte die Gebetsgrotte einer Pfarrei im Bistum Karwar und entehrten die Marienstatue. In der Stadt Mundalli versuchten Mitglieder einer rechtsgerichteten Hindu-Partei, das Kreuz einer Kirche zu schänden. Sie wurden allerdings von den Mitgliedern der örtlichen Ordensgemeinschaft davon abgehalten. Nach Beobachtung des indischen Kirchenrates nimmt die Gewalt gegen religiöse Minderheiten zu. Schuld daran, so ein Sprecher, sei die Nachlässigkeit der Justiz. Bisher sei kein Hindu-Anführer für die Gewalt zur Verantwortung gezogen worden. Die örtlichen Autoritäten zögerten außerdem, die Ausschreitungen zu beenden. (asianews/rv) (NL Radio Vatikan, 26.01.2010).

25.01.2010  Pakistan:                             Spannungen nach Mord an 12jähriger Katholikin in Lahore – Polizei nimmt Anzeige erst nach Protesten an. Große Anteilnahme, Abscheu und Proteste bewegen die Christen Pakistans nach der Ermordung eines katholischen Mädchens. Die erst 12 Jahre alte Shazia Bashir wurde von ihrem Arbeitgeber, einem reichen moslemischen Rechtsanwalt in Lahore gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Das aus einer sehr armen katholischen Familie stammende Mädchen arbeitete seit acht Monaten als Hausmädchen im Haus des Anwalts Chaudry Muhammad Neem. Das Mädchen wurde am 22. Januar geschlagen, vergewaltigt und starb schließlich an seinen Verletzungen. An der Beerdigung des Mädchens, die heute in Lahore stattfand, nahmen Tausende Gläubige, an der Spitze die Familienangehörigen und der katholische Bischof, teil. Vertreter aller christlichen Gemeinschaften waren anwesend, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Wie Fides berichtet, kommt es immer wieder zu Mißhandlungen von Christen, zumeist aus den armen Schichten, die als Hausangestellte bei Muslimen arbeiten. Shazia arbeitete für 12 Dollar im Monat, um ihre Familie zu unterstützen. Ihrer Familie war es seit Tagen verwehrt worden, die Tochter zu sehen. Erst als sie mit Nachdruck darauf bestanden, wurde sie ihnen schwerverletzt übergeben. Obwohl sie die Tochter sofort ins Krankenhaus brachten, war Shazias Leben nicht mehr zu retten. Der Anwalt versuchte darauf mit 250 Dollar das Schweigen der Eltern zu erkaufen. Die Eltern lehnten ab und erstatteten Anzeige. Anfangs weigerte sich die Polizei, die Anzeige anzunehmen. Erst nach öffentlichen Protesten der katholischen Gemeinde wurde der Fall angenommen. Die Katholiken und andere Christen demonstrierten am 23. Januar vor dem Regionalparlament des Punjab. Nachdem sich die pakistanische Regierung für den Fall zu interessieren begann, wurden gestern sechs Männer verhaftet. Staatspräsident Ali Zardari ließ Shazias Familie 6000 Dollar an Unterstützung zukommen, während Shahbaz Batti, der Minister für die Minderheiten, zusicherte, daß „die Verantwortlichen vor Gericht gestellt“ würden. (AsiaNews/GN) (http://www.katholisches.info/?p=6265). 25.01.2010 Nigeria: Das Ausmaß der Gewalt in der nigerianischen Stadt Jos wird erst jetzt deutlich:Eine Woche nach dem erneuten Ausbruch von Kämpfen zwischen muslimischen und christlichen Gruppen weiß man, dass es mindestens 400 Tote gab. Weder die Regierung noch das nigerianische Rote Kreuz haben aber bisher zuverlässige Zahlen über die Opfer der jüngsten Unruhen, die am Sonntag vor einer Woche ausgebrochen waren. Dutzende Christen würden in den umliegenden Dörfern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung noch immer vermisst. Das meldet die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“. Der Erzbischof von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, erklärt uns, wie es zu diesen Massakern kommen konnte. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.01.2010).

21.01.2010 Vietnam: Ein katholischer Priester im Bistum Dong Chiem ist von Unbekannten überfallen worden. Im Hintergrund stehen nach Berichten der Nachrichtenagentur „Ansa“ die Auseinandersetzungen um ein zu Beginn des Jahres abmontiertes Friedenskreuz. Der kommunistische Staat in Vietnam erkennt Kirchen- und Privatbesitz nicht an und entfernte das Kreuz auf einem von Katholiken als Friedhof beanspruchten Gelände. (ansa) (NL Radio Vatikan, 21.01.2010).

21.01.2010 Vietnam: Ein katholischer Menschenrechtler ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Ho-Chi-Minh-Stadt habe den 41-jährigen Rechtsanwalt Paul Le Cong Dinh am Mittwoch der Vorbereitungen zum Sturz der kommunistischen Regierung für schuldig befunden. Das berichtet die Presseagentur „Asianews“ an diesem Donnerstag. Der Vietnamese hatte als Anwalt Regimekritiker vor Gericht verteidigt. Drei weitere Menschenrechtler seien in dem eintägigen Prozess zu bis zu 16 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch hatten gegen die Festnahme Le Cong Dinhs im Juni protestiert und seine sofortige Freilassung gefordert. (kipa) (NL Radio Vatikan, 21.01.2010).

21.01.2010  Nigeria: Über 300 Tote – Bischöfe fordern Eingreifen der Regierung – Ethnisch-politischer, nicht religiöser Hintergrund
(Abuja) Die Bischöfe der Kirchenprovinz von Ibadan in Nigeria beklagen die jüngsten Gewaltausbrüche in Jos, die – nach jüngsten Angaben – bereits mehr als 300 Todesopfer forderten, manche Quellen sprechen sogar von über 450 Toten. Gestern Abend schien die Lage in der Stadt ruhiger. Dennoch fordern die Bischöfe weiterhin „die Behörden auf, dringend einzugreifen, bevor die Dinge vollends aus der Hand gleiten“. Die Ursachen für die gewalttätigen Zusammenstößen, die von der Presse Moslems und Christen angelastet wird, sind nach Ansicht des Erzbischofs von Jos, Msgr. Ignatius Ayau Kaigama, vor allem ethnischer und politischer Natur, weniger religiöser. [Sind denn Ethnie und Religion de facto zu trennen? GH]. 
Der Erzbischof dementierte verschiedene in den Medien verbreitete Versionen. Die Konflikte seien nicht ausgebrochen, weil Moslems eine Kirche angegriffen hätten. Ebensowenig, weil die Baustelle eines Moslems überfallen worden sei. Hintergrund der Unruhen sei der Konflikt zwischen den expandierenden, aus dem Norden stammenden, muslimischen Haussa mit den einheimischen Volksgruppen, die zu einem guten Teil Christen sind. Die Christen des zentral-nigerianischen Bundesstaates fürchten, daß die Haussa unter den Soldaten in dem Konflikt Partei ergreifen könnten. (http://www.katholisches.info/?p=6160
).

20.01.2010 Irak: Ein neuer Exodus von Christen im Irak steht bevor.Davor warnt der Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, an diesem Mittwoch. Wie der italienische Pressedienst „Sir“ meldet, wächst in den Gemeinden im Irak die Angst nach der jüngsten Serie der Gewalt gegen Christen. Viele bereiten sich auf eine Flucht vor. In dieser Woche waren in der nordirakischen Stadt Mossul zwei Christen von Unbekannten erschossen worden, ein weiterer war am 13. Januar ermordet worden. - Zugleich warf der Erzbischof dem irakischen Staat Untätigkeit vor: „In Mossul werden Christen ermordet, und die Behörden unternehmen nichts”, sagte der Kirchenführer. Auch die Medien verschwiegen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Morde an Christen. Im Irak leben nach vatikanischen Angaben gegenwärtig rund 290.000 Katholiken. In den vergangenen Jahren haben bereits viele Christen aufgrund ihrer schwierigen Lage das Landverlassen. (apic/sir) (NL Radio Vatikan, 20.01.2010).

18.01.2010 Nigeria: Bei Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen sind mindestens 26 Menschen getötet worden. Mehr als dreihundert Menschen wurden verletzt. Hintergrund sei der Bau einer Moschee in einem mehrheitlich christlich bewohnten Viertel in der Stadt Nassarawa Gwom. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur afp. Bereits seit November 2008 kommt es vor allem in Zentrum des bevölkerungsreichsten afrikanischen Landes regelmäßig zu Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Religionen. (apic) (NL Radio Vatikan, 18.01.2010).

18.01.2010 Irak: Die Einführung des neuen Erzbischofs von Mossul, Emil Shimoun Nona, ist von einem tödlichen Anschlag auf einen irakischen Katholiken überschattet worden. Wie die Nachrichtenagentur asianews mitteilt, sei am Morgen der Feierlichkeiten ein 52-jähriger katholischer Geschäftsmann von Unbekannten „kaltblütig erschossen“ worden. Nach Angaben der Agentur ist die Ermordung als weitere „geplante Hinrichtung“ zu sehen, die das Ziel einer ethnischen Säuberung der Stadt habe. Bereits vor einigen Tagen war ein anderer Christ in Mossul erschossen worden. Auch der Vorgänger auf dem Bischofsstuhl des Bistums, Paul Faraj Rahho, war vor zwei Jahren einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.01.2010).

18.01.2010  Pakistan:
Ein Gericht im pakistanischen Faisalabad hat einen Christen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Unter Berufung auf das sogenannte „Blasphemiegesetz“ war dem jungen Mann vorgeworfen worden, Seiten aus dem Koran verbrannt zu haben. Dadurch habe er die Heilige Schrift der Muslime entehrt. Vertreter der katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Pakistan bezeichneten unterdessen den Straftatbestand als „komplett erfunden“ und kündigten an, für die Rettung des Lebens des Mannes kämpfen zu wollen. Das Blasphemiegesetz gilt in Pakistan seit 1986 und ahndet nach Angaben der Agentur asianews gewaltsam „Angriffe auf den Koran und den Propheten Mohammed.“ (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.01.2010).    

13.01.2010 Türkei:
Nach einer neuen Studie leben rund 40 Prozent der griechisch-orthodoxen Christen in Sorge um ihre Sicherheit.
Fast die Hälfte der in Istanbul und Izmir befragten Christen fühlt sich ausgegrenzt. 68 Prozent hat das Gefühl, vom türkischen Staat nicht geschätzt zu werden. Der größte Wunsch der Befragten ist die Wiedereröffnung des seit fast 40 Jahren geschlossenen Priesterseminars Chalki, außerdem die Anerkennung des Ökumenischen Patriarchats durch den türkischen Staat. Nach Angaben der Studie leben in der Türkei noch 2000 bis 3.000 griechisch-orthodoxe Christen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 13.01.2010).

12.01.2010 Algerien: In dem nordafrikanischen Land ist ein Anschlag auf eine christliche Kirche verübt worden. Wie die Nachrichtenagentur ap unter Berufung auf protestantische Quellen berichtet, sind Islamisten in den Gottesdienstraum einer evangelikalen Gemeinschaft etwa hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Algier eingedrungen, vernichteten Bibeln und religiöse Bücher und schändeten Kreuze. Evangelikale werfen den Behörden vor, aus Angst vor einem erstarkenden Islam bei solchen Attacken nicht einzugreifen. Die örtliche Polizei weist die Anschuldigungen zurück. Man habe nicht eingreifen können, da der Raum nicht offiziell als Gebetsstätte registriert gewesen sei. Im überwiegend muslimisch bewohnten Algerien genießt die christliche Minderheit Kultfreiheit. Ein Gesetz aus dem Jahr 2006 unterdrückt jedoch jede missionarische Tätigkeit nicht-islamischer Konfessionen. (ap/ansa/rv) (NL Radio Vatikan, 12.01.2010).

12.1.2010 Irak In der nordirakischen Stadt Mossul haben Unbekannte am Montag ein Mitglied der christlichen Gemeinde ermordet. Mehrere Personen hätten das Feuer auf den 75-jährigen Gemüsehändler eröffnet, als er abends sein Haus betreten habe, berichtete der römische Pressedienst „Asianews“ am Dienstag unter Berufung auf Augenzeugen. Die Täter hätten ihrem Opfer im Haus aufgelauert. – In den vergangenen Wochen ist es in Mossul häufig zu Angriffen auf die christliche Minderheit gekommen. Am 30. Dezember haben Unbekannte einen christlichen Ladenbesitzer und Diakon durch Schüsse schwer verletzt. Zwei Tage zuvor war nach Angaben des Pressedienstes eine christliche Studentin von einer islamistischen Vereinigung entführt worden. Zudem hatte es kurz vor Weihnachten Bombenanschläge auf zwei Kirchen in der Stadt gegeben. (asianews) (NL Radio Vatikan, 12.01.2010).

11.01.2010 Türkei: Die Regierung des Landes gestattet der armenischen Kirche keine Gottesdienste in der restaurierten Heilig-Kreuz-Kirche auf der Insel Akhtamar im Van-See. Mit einer entsprechenden Klarstellung beendete Kulturminister Ertugrul Günay eine seit Jahren dauernde Diskussion um die Nutzung der historisch und symbolisch bedeutsamen Kirche im früher armenisch besiedelten Osten der Türkei. Das berichteten türkische Medien am Montag. (kna) (NL Radio Vatikan, 11.01.2010).

09.01.2010 Malaysia/Vatikan: Erzbischof befürchtet Vernichtung der Christen Gegenüber den Christen in Malaysia herrscht „ein Wille zur Vernichtung“. Das sagte der vatikanische Erzbischof Robert Sarah. An diesem Samstag wurde eine lutherische Kirche im Südwesten der Hauptstadt mit Molotow-Cocktails beworfen. Bereits in der Nacht zum Freitag waren drei Kirchen in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur in Brand gesteckt worden. Die Anschläge stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem sogenannten „Allah-Urteil“. Ein Gericht in Kuala Lumpur hatte den Christen letzte Woche erlaubt, das Wort „Allah“ für Gott zu verwenden. Eben dies hatte die Regierung den Christen aber verboten - und will es auch weiterhin tun. Erzbischof Sarah zu den Motiven der Regierung: „Das Verbot, den Gottesnamen „Allah“ zu benutzen, bedeutet, die Christen als Heiden zu kennzeichnen. Die Befürworter eines solchen Verbots für Christen wollen letztlich, dass die Christen zum Islam bekehrt werden müssten. Die Sanktion der Verbotsbefürworter zielt also darauf, Christen einen Gottesglauben abzusprechen.“ Nach dem Protest konservativer islamischer Politiker und islamistischer Organisationen legte die Regierung Berufung gegen das für die Christen günstige Urteil ein. Diese Reaktion der Regierung sei nicht erstaunlich, so der Erzbischof. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.01.2010). [Vielleicht könnten die betroffenen Christen mal darüber nachdenken, dass "Allah" sowieso nicht den christlichen Gott in seiner Dreieinigkeit bezeichnen kann; alles andere ist eine Irreführung. Der Name "Allah" geht ursprünglich wohl auf einen mekkanischen Lokalgötzen der Kaaba zurück, ist also mehr als fragwürdig und ungeeignet zur Bezeichnung des wahren Gottes. Es dürften sich in Bibel und Theologie auch andere Gottesnamen finden lassen . . . GH]. 

09.01.2009 China: Trotz eines staatlichen Verbots und Reisebeschränkungen haben mehr als fünftausend Menschen an der Beisetzung des romtreuen Bischofs Leo Yao Liang teilgenommen. Der Bischof der katholischen sogenannten Untergrundkirche war Ende Dezember im Alter von 87 Jahren in der Provinz Hebei gestorben. Wegen seiner Weigerung, der staatlichen „Patriotischen Vereinigung“ beizutreten, hatte Bischof Yao zuletzt für drei Jahre im Gefängnis gesessen. Nach seiner Haftentlassung hatte er unter Polizeiaufsicht gestanden. In China schwelt seit langem ein Konflikt zwischen der romtreuen Kirche und der staatlich gelenkten „Patriotischen Vereinigung“, die gelegentlich [??]Bischöfe ohne Abstimmung mit dem Vatikan einsetzt. (pm/kap) (NL Radio Vatikan,09.01.2010).  

09.01.2010 Ägypten Nach der Ermordung von neun Menschen nach dem koptischen Weihnachtsgottesdienst im ägyptischen Nag Hammadi hat die Polizei nun drei mutmaßliche Täter festgenommen. Nach Angaben des Senders „Al Jazeera“ handelt es sich dabei offenbar um Angehörige eines muslimischen Mädchens, das angeblich von einem Christen vergewaltigt worden sei. Unterdessen gibt es weitere Reaktionen auf den Anschlag vom Mittwoch. Der Chefredakteur der koptischen Wochenzeitung wirft der ägyptischen Regierung mangelnden Schutz der christlichen Minderheit vor. Anlässlich eines politischen und fanatischen Islams“ unternehme der Staat zu wenig. (kipa) (NL Radio Vatikan, 09.01.2010). 

08.01.2010 Malaysia: An diesem Freitag sind in Kuala Lumpur drei Brandanschläge auf christliche Kirchen verübt worden. Jugendliche auf Motorrädern hätten die Brandsätze geworfen, so örtliche Medien. Betroffen seien eine katholische und eine protestantische Kirche sowie das Gebetshaus einer evangelikalen Gruppe. An allen drei Gebäuden sei großer Sachschaden entstanden. Ministerpräsident Najib Tun Razak hat die Polizei angewiesen, die Sicherheitsvorkehrungen vor Kirchen zu verstärken, und verurteilt die Anschläge scharf. Die Brandanschläge sind womöglich im Zusammenhang mit der Debatte um das „Allah-Urteil“ zu sehen. In der vergangenen Woche hatte ein Gericht in Kuala Lumpur ein Verbot der Regierung an Christen, das Wort Gott mit „Allah“ zu übersetzen, für unzulässig erklärt. Die Gottesbezeichnung „Allah“ sei nicht exklusiv islamisch. Malaysias Regierung will gegen das Urteil Berufung einlegen. (apic/ap/kna) (NL Radio Vatikan, 08.01.2010). 

07.01.2010  Ägypten: Anschlag auf koptische Christen nach der Christmette                                  In der oberägyptischen Stadt Nag Hamadi sind in der Nacht zum Donnerstag sieben Christen erschossen worden. Die Opfer kamen gerade aus dem Mitternachtsgottesdienst zum koptischen Weihnachtsfest. Drei Männer hätten aus einem Auto heraus auf die Kirchgänger geschossen, berichten örtliche Medien. Bei dem Haupttäter soll es sich um einen Muslim handeln. Der Bischof von Nag Hamadi, Kirollos, sei dem Anschlag demnach nur um wenige Minuten entgangen. Wie die Agentur asianews berichtet, ist Kirollos in den letzten Wochen mehrfach bedroht worden. Mitglieder muslimischer Gruppen hatten angekündigt, dafür zu sorgen, dass der Bischof kein Weihnachten feiere. Die Polizei hat Kirollos empfohlen, aus Sicherheitsgründen sein Haus nicht zu verlassen. (ap/asianews/afp/domradio) (NL Radio Vatikan, 07.01.2010). 

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