GERD HAGEDORN

 

CHRISTENVERFOLGUNG IM JAHR 2011




Botschaft S.H. Papst Benedikts XVI. zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2011: "Religionsfreiheit, der Weg zum Frieden."

„Die Christen sind derzeit weltweit die religiöse Gruppe, die am häufigsten Verfolgung um ihres Glaubens willen erleidet“ [und die weitaus größten Verfolger weltweit sind Muslime und Kirchenhasser !! GH]: Daran erinnert der Papstsprecher Federico Lombardi. In einem Editorial für Radio Vatikan, dessen Generaldirektor er zugleich ist, geht der Jesuit von der großen Friedensbotschaft von Papst Benedikt aus, die am Freitag im Vatikan veröffentlicht wurde. „Viele Menschen haben die irrige Vorstellung, als ob die Christen allgemein in Machtpositionen säßen und als ob die, die diskriminiert werden, in der Regel Angehörige anderer Religionen wären – ja sogar, als wären auch noch die Christen daran schuld“, sagt Lombardi. Aber die wachsende Dokumentation aus verlässlichen Quellen zwinge allmählich doch dazu, diese Perspektive zu korrigieren. Lombardi: „Und das sollte man unterstreichen!“ Allerdings gehe es dem Papst mit seiner Friedensbotschaft gar nicht nur um die Christen – er wende sich an alle Menschen guten Willens und fordere Religionsfreiheit für alle ein. (rv) Radio Vatikan, 18.12.2010). --                                                  
   
 Es nimmt kein Ende und wird immer schlimmer!   Wann endlich hört man bei uns auf, und das sogar auch in der Kirche(!), den fundamentalistischen Islam, den Hinduismus, den Buddhismus und den militanten Atheismus zu unterschätzen?                                                     
  
WELT Online:  Wir achten unsere eigenen Traditionen nicht.                                                       
"An vielen Orten der Welt werden Christen mit dem Tode bedroht. Es ist beschämend, wie wenig das unsere Öffentlichkeit beunruhigt." (WELT ONLINE, 24.12.2010).                                               
Hier ist der Link zu dem Artikel in WELT ONLINE.      
-- So ist es! Aber wie wäre es denn, wenn DIE WELT  ihre bisherige Heuchelei überwände und damit anfinge, die Öffentlichkeit über Christentum und Kirche konsequent wohlwollend, objektiv und ohne Vorurteile zu informieren?!Es wäre im Sinne der Wahrheit und würde einem neuen - diesmal wieder christlichen - Holocaust entgegenwirken. [GH].
   



    



31.12.2011  Nigeria:
Die Zahl der Todesopfer bei den jüngsten Anschlägen auf Kirchen in Nigeria ist offenbar weit höher als bisher angenommen.
Die nigerianische Bischofskonferenz geht von rund 200 Toten aus. Bisher war von „mindestens 40“ die Rede gewesen. Die Bischöfe riefen in einer öffentlichen Stellungnahme die friedlichen muslimischen Mitbürger „und besonders ihre politischen, wirtschaftlichen und religiösen Führer“ dazu auf, der Sekte Boko Haram das Handwerk zu legen. Dem Präsidenten Nigerias schlug die Bischofskonferenz vor, pensionierte Kriminologen zu reaktivieren und ausländische Fachleute zu Rate zu ziehen, um den islamistischen Terroristen beizukommen. Auf ihr Konto gehen die Bombenattentate auf nigerianische Kirchen zu Weihnachten. Boko Haram lehnt das Christentum als unislamischen „westlichen Import“ rundweg ab. (fides) (NL Radio Vatikan, 31.12.2011). 
 
30.12.2011  Peking/Vatikan: Verschwundene Untergrundbischöfe Chinas zu „Menschen des Jahres 2011“ gekürt – 90 Jahre Gefangenschaft
Am Ende des Jahres küren zahlreiche Medien Personen, (Un-)Wörter, Ereignisse. Eine dieser beliebten medialen Spielereien ist die Kür der berühmtesten Menschen des Jahres. Meist kommen die Erwählten aus Politik, Kultur oder Wirtschaft. Am bekanntesten ist die Kür des Time Magazine. In New York wurde für das Jahr 2011 nicht ein „Mensch des Jahres“ ausgewählt, sondern eine ganze Bewegung: Die Jugendlichen des „arabischen Frühlings“.
Die katholische Nachrichtenagentur Asianews traf ihre alternative Kür, der sich auch Katholisches – Das Magazin für Kirche und Kultur anschließt. Asianews kürte zwei Männer zu Menschen des Jahres 2011, über die normalerweise kein Medium schreibt und die keinerlei öffentliche Anerkennung erfahren. Zwei Männer, die für die Weltöffentlichkeit in Vergessenheit geraten sind, trotz ihres jahrzehntelangen Kampfes für Wahrheit, Menschenwürde und Gerechtigkeit. Asianews kürte gewissermaßen die „perfekten Unbekannten“. --
Es handelt sich um zwei Kirchenvertreter, zwei chinesische Bischöfe der Untergrundkirche, die vor Jahrzehnten von der kommunistischen Polizei entführt und verschleppt wurden und von denen man seither nichts mehr weiß. Man kennt weder den Ort, an dem sie seither gefangengehalten werden noch weiß man, ob sie überhaupt noch leben. Letzteres wird angenommen, da die Behörden bisher zumindest nichts Gegenteiliges mitgeteilt haben.



Der erste ist Msgr. Jakob Su Zhimin, 80 Jahre alt, davon 40 Jahre im Gefängnis.
Der zweite ist Msgr. Cosmas Shi Enxiang, 90 Jahre alt, davon 50 Jahren im Gefängnis.
Der 80 jährige Msgr. Jakob Su Zhimin ist Bischof von Baoding in der Provinz Hebei. Er wurde zuletzt am 8. Oktober 1997 von der Polizei verhaftet. Seither weiß man weder, was ihm zur Last gelegt wird, noch ob ihm der Prozess gemacht wurde, ob er verurteilt wurde oder wo er gefangengehalten wird. Durch Zufall wurde er im November 2003 in einem Krankenhaus in Peking erkannt, in dem er behandelt wurde, umstellt und bewacht von mehreren Beamten des Staatssicherheitsdienstes. Die durch Umwege benachrichtigten Verwandten eilten ins Krankenhaus. Die überraschte Polizei gewährte ihnen lediglich einen flüchtigen Moment des Wiedersehens, dann wurde Bischof Su Zhimin weggebracht. Seither fehlt wieder jede Spur von ihm.
Der 90jährige Msgr. Cosmas Shi Enxiang ist Bischof von Yixian ebenfalls in der Provinz Hebei. Er wurde zuletzt am 13. April 2001 verhaftet. Von ihm weiß man seither überhaupt nichts mehr. Die Verwandten und die Gläubigen seiner Diözese richten an Polizei und Behörden immer wieder Anfragen nach seinem Verbleib, stoßen aber auf eine Mauer des Schweigens.
Die beiden Bischöfe verdienen es, neben anderen Dissidenten genannt zu werden, wie dem Nobelpreisträger Liu Xiaobo und Bao Tong, weil sie sich mit ihrem Leben seit Jahrzehnten für die Freiheit des Individuums, die Religionsfreiheit und die Menschenrechte einsetzen. Asianews bezeichnet sie als „Propheten der Freiheit“. Sie zählen zu den „Ersten“, die verfolgt werden, zu den „Ersten“, die Hausarrest und Gefangenschaft erleiden, zu den „Ersten“, die sich mit Appellen an die internationale Gemeinschaft wandten und zu den „Ersten“, die vergessen wurden.
Bereits vor seiner Verhaftung 1997 hatte Bischof Su Zhimin mit Unterbrechungen 26 Jahre in Polizeigewahrsam, Gefangenschaft, Konzentrationslagern, bei Zwangsarbeit und im Hausarrest verbracht. Seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist er als „Konterrevolutionär“ im Visier des kommunistischen Regimes. Er weigerte sich stets, der regimehörigen Patriotischen Vereinigung beizutreten, mit deren Hilfe die Kommunistische Partei die katholische Kirche Chinas kontrollieren will. 1996 richtete er aus dem Untergrund einen Offenen Brief an die Regierung in Peking, mit dem er forderte, die Menschenrechte und die Religionsfreiheit des Volkes zu respektieren. Der Brief gilt als Schlüsseldokument des katholischen Widerstandes in China. Er fand im Untergrund große Verbreitung und wird noch heute geheim weitergereicht. Insgesamt verbrachte Bischof Su Zhimin bereits 40 Jahre in Gefangenschaft.
Bischof Shi Enxiang befindet sich noch länger in Gefangenschaft. Von 1957 bis 1980 war er in Lagerhaft und wurde zur Zwangsarbeit eingesetzt, von den staatlichen landwirtschaftlichen Betrieben von Heilongjiang bis zu den Kohlebergwerken von Shanxi. 1983 wurde er erneut für drei Jahre gefangengehalten, auf die weitere drei Jahre Hausarrest folgten. Kaum frei, wurde er 1989, als sich die Bischofskonferenz der Untergrundbischöfe konstituierte, wieder verhaftet und erst 1993 wieder freigelassen. Insgesamt verbrachte er bereits 51 Jahre in Gefangenschaft.
Während im kommunistischen China die sozialen Unruhen für Gerechtigkeit und Menschenwürde unter den Arbeitern und Bauern zunehmen, soll an diese beiden Kämpfer für Wahrheit und Gerechtigkeit erinnert werden, die nie aufgegeben haben und häufig allein kämpften, ohne die Unterstützung modernen sozialer Kommunikationsnetze wie Facebook oder Twitter. --
Es ist notwendig, an diese beiden großen Bischofsgestalten zu erinnern, da nicht nur die Gefahr besteht, dass das Pekinger Regime sie in der Haft sterben lässt, sondern dass sie in Haft zu Tode gefoltert werden, wie es bereits bei anderen inhaftierten Bischöfen der Fall war. Im Gefängnis zu Tode gefoltert wurde 1992 unter anderen auch Msgr. Peter Joseph Fan Xueyan, der Vorgänger von Msgr. Su Zhimin als Bischof von Baoding. Msgr. Su Zhimin folgte im Untergrund als Bischof nach. Offiziell gilt der Bischofssitz seit der Ermordung von Bischof Fan Xueyan als vakant. Die Diözese von Yixian ist bereits seit 1961 vakant. Seit dem Tod des letzten regulären Bischofs kann sie nur mehr durch Bischöfe im Untergrund geleitet werden.
Zu den ermordeten Bischöfen der jüngsten Zeit gehören auch Msgr. John Gao Kexian (2006) und Msgr. John Han Dingxian (2007).
Die offizielle Antwort des kommunistischen Regimes auf Anfragen von internationaler Seite und ausländischen Persönlichkeiten lautet standardmäßig, man wisse nichts über den Verbleib der Bischöfe und anderer verhafteter Christen. „Wir wissen nichts“, lautet auch die Antwort, die der Vatikan regelmäßig erhält, selbst dann, wenn außerhalb der offiziellen diplomatischen Gespräche unter vier Augen mit hochrangigen chinesischen Funktionären gesprochen wird.
Aus Angst, die Lage der Verhafteten zu verschlimmern, werden die Namen der Verfolgten in den öffentlich zugänglichen Gebeten der chinesischen Kirche nie erwähnt. Dies geschieht nur hinter verschlossenen Türen.
Asianews kritisiert die vatikanische „Sanftheit“, die bisher im Dialog mit den chinesischen Behörden nicht imstande war, die Freilassung der beiden Bischöfe zu erreichen, die als Symbolgestalten für die vielen gefangenen Christen gelten, die in den Laogai, den kommunistischen Konzentrationslagern schmachten. --
Asianews „wünscht“ sich deshalb von der vatikanischen China-Kommission, dass sie 2012 die Freilassung der beiden Bischöfe zur „Bedingung“ für die Fortsetzung des Dialogs macht.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews (Katholisches.info, 30.12.2011). 
  
27.12.2011  Nigeria: Weiter Gewalt gegen Christen
Nach dem schweren Bombenattentat auf eine Kirche in Abuja reißt die Gewalt gegen Christen in Nordnigeria nicht ab: Islamische Extremisten zündeten am Montag in Potiskum mindesten 30 Geschäfte an, die Christen gehören. Hunderte Menschen flohen, um sich in Sicherheit zu bringen, berichtet Adnkronos unter Verweis auf arabische Medienberichte weiter. Auch ein großes Einkaufszentrum und das Haus eines christlichen Gemeindevorstehers seien angezündet worden. Resignation, Trauer, aber auch Wut – Nordnigerias Christen haben mit gemischten Gefühlen auf die Gewalt reagiert, berichtet der Erzbischof von Abuja, John Olorunfemi Onayekan, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er hofft auf Dialog mit der muslimischen Gemeinschaft. (rv/adnkronos/pm) (NL Radio Vatikan, 27.12.2011).
    
27.12.2011 Pakistan:
Zwei Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Sipah-e-Sahaba sind für den Tod des katholischen Ministers für religiöse Minderheiten Shahbaz Bhatti verantwortlich.
Das bestätigte der Innenminister Pakistans Rehman Malik bei einer Weihnachtsveranstaltung in einer Kirche in Faisalabad. Die beiden mutmaßlichen Täter befinden sich nach ihrer Flucht derzeit in Dubai. Gleichzeitig erklärte Malik, dass die nationalen Behörden sowie Interpol „ihr Möglichstes tun“, um die Attentäter nach Pakistan zurückzuholen. Paul Bhatti, Bruder des Getöteten und Berater des Ministeriums für Harmonie, würdigte die Aussagen des Innenministers. Den Gerüchten um den Tod von Shahbaz werde damit ein Ende gesetzt. Shahbaz Bhatti war Anfang März diesen Jahres auf seinem Weg zur Arbeit erschossen worden. (asianews) (NL Radio Vatikan, 27.12.2011). 
   
26.12.2011  Papstappell zu Nigeria: Gewalt führt zu Schmerz und Tod:
Papst Benedikt XVI. hat tiefe Trauer über die „absurden Anschläge“ auf christliche Kirchen zu Weihnachten in Nigeria geäußert. Bei seinem Mittagsgebet am Montag bekundete er den Christen des Landes und allen Betroffenen seine Anteilnahme. „Mögen die Hände der Gewalttäter innehalten, die Tod säen, und mögen auf der Welt Gerechtigkeit und Frieden herrschen“, sagte der Papst vor Tausenden Besuchern auf dem Petersplatz. Gewalt führe unweigerlich zu Schmerz, Zerstörung und Tod. Nur Respekt, Versöhnung und Liebe könnten zum Frieden führen, so der Papst weiter. Zugleich appellierte Benedikt XVI. an alle gesellschaftlichen Kräfte des westafrikanischen Landes, sich für Sicherheit und Ruhe einzusetzen. Auch heute könnte die Treue zum Christentum Opfer bis hin zum Tod verlangen, sagte der Papst zum heutigen Fest des ersten christlichen Blutzeugen, Stephanus. (rv) NL Radio Vatikan, 26.12.2011). 
  
25.12.2011  Nigeria:
Ein Bombenattentat in einer Kirche in der Nigerianischen Hauptstadt Abuja hat an diesem Sonntag zu vielen Toten und Verletzten geführt.
Die Explosion ereignete sich in der Kirche der Heiligen Theresa. Die Sicherheitskräfte des Landes bestätigen das Attentat, können aber noch keine genauen Zahlen nennen. Als die Bombe explodierte, seien viele Menschen in der Kirche zum Gebet versammelt gewesen, berichten Zeugen. Außer in der Hauptstadt gab es auch in anderen Landesteilen am Sonntag Anschläge, wie nationale und internationale Medien berichteten. Bomben detonierten demnach bei Kirchen in der nordöstlichen Stadt Gadaka und dem zentralnigerianischen Jos. Nigerianische Medien und die BBC berichteten, die islamistische Sekte Boko Haram habe die Verantwortung für die Bombenattacke übernommen. Der Vatikan verurteilte die Anschläge. Das Attentat am Weihnachtstag zeuge erneut „von der Grausamkeit eines blinden und absurden Hasses, der keinerlei Respekt vor dem menschlichen Leben hat", erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi in Rom. Den Attentätern gehe es darum, noch mehr Hass zu schüren. (reuters/ansa/kna/kap) (NL Radio Vatikan, 25.12.2011). 
  
23.12.2011  New York: Für UNO ist „Diffamierung der Gläubigen“ kein Tabu mehr – Christenverfolgung nimmt zu
Dem Vatikan gelang ein Etappensieg. Zum ersten Mal in diesem Jahrtausend verurteilte die Generalversammlung der Vereinten Nationen Angriffe gegen die Religionsfreiheit und religiöse Intoleranz, die als „Diffamierung der Gläubigen“ bezeichnet wurde. Am 19. Dezember 2011, verurteilte die UNO nach mehr als einem Jahrzehnt wieder ausdrücklich die Verweigerung der Religionsfreiheit unter Nennung der „Anti-Blasphemiegesetze“.
Immer mehr Menschen werden weltweit Opfer religiöser Verfolgung. Das Phänomen weitet sich dramatisch aus und betrifft keineswegs nur die islamische Welt, Indien und die kommunistischen Regime.
Einige mehrheitlich hinduistische Staaten der indischen Föderation haben sogenannte „Anti-Konversionsgesetze“ erlassen oder verschärft. Polizei und Militär greifen nicht ausreichend schnell bei Angriffen und Übergriffen gegen religiöse Minderheiten ein. Obwohl die indische Rechtsordnung Sanktionen gegen die Verletzung der Religionsfreiheit vorsieht, kommen sie kaum zur Anwendung. Die kleine christliche Minderheit Indiens wird häufiges Opfer dieser religiösen Intoleranz, die bis zu Pogromen, Vertreibungen, Zwangs-Rückkonversionen und Morden reicht.
Auch im kommunistischen Vietnam kommt es andauernd zu schweren Verletzungen der Religionsfreiheit. Opfer sind die katholische Kirche, protestantische Gemeinden und andere Minderheiten. Selbst die Versammlungsfreiheit für Gottesdienste ist eingeschränkt. Im mehrheitlich moslemischen Indonesien stehen die Christen in einem dramatischen Ringen um ihre Rechte (s. Bild). Das sind nur drei Beispiele.
Die Vereinten Nationen stellten in ihrer diesjährigen Hauptversammlung fest, dass die Diffamierung der Religion ein schwerwiegender Angriff auf die Menschenwürde ist, die zur Einschränkung der Freiheit führt.
Entscheidend ist in diesem Zusammenhang die Arbeit des Heiligen Stuhls bei der UNO. Der Vatikan verfügt über den Rechtsstatus eines Ständigen Beobachters bei den Vereinten Nationen. Die katholische Kirche ist damit die einzige Religion der Welt, die eine solche Position besitzt und damit Einfluss nehmen kann und dies grundsätzlich für die Religionsfreiheit tut, aber auch als Anwalt der Christenheit aller Konfessionen.
Ihr Einfluss ist natürlich nur so groß, wie sie Unterstützung bei anderen Staaten findet, die Vollmitglieder der UNO sind. Der Heilige Stuhl findet diese Unterstützung vor allem in zahlreichen, mehrheitlich katholischen Staaten. Auf diese Weise kann er immer wieder das Thema Religionsfreiheit zur Sprache bringen und sich gegen die Gewalt gegen Gläubige einsetzen. Dies gilt vor allem für die weltweit in zahlreichen Staaten stattfindende Christenverfolgung.--
In den vergangenen Jahren wies der Heilige Stuhl mit Nachdruck auf die unterschiedlichen Formen der Verletzung der Religionsfreiheit in vielen Staaten hin und beschäftigte damit die internationalen Menschenrechtsgremien. Der Vatikan machte dabei deutlich, dass die religiöse Intoleranz weltweit zunimmt und die Christen das Hauptopfer dieser Angriffe sind. Weltweit werden mehr als 200 Millionen Christen diskriminiert, wie der Vatikan unermüdlich den Mächtigen der Welt vor Augen führt.
Es handelt sich nur um einen Etappensieg, der – so die Hoffnung des Heiligen Stuhls – auch für das säkularisierte Europa einen ausreichend starken Denkanstoß bietet. Auch auf dem alten Kontinent mehren sich die Signale einer antireligiösen Unduldsamkeit. Hier wird nicht im Namen einer Religion, sondern einer “Anti-Religion” die Religionsfreiheit angegriffen. Eine “antireligiöse” Strömung, die in Wirklichkeit eine antichristliche Grundhaltung ist, die Religion aus dem öffentlichen Leben verbannen will und dies unter anderem im Namen eines multireligiösen Multikulturalismus tut. Die Religion der “anderen” dient als Argument zur Aushebelung des christlichen Erbes von Europa.
Der Heilige Stuhl fordert von den Staaten, vor allem die Einschränkungen der Meinungsfreiheit aufzuheben. Der Vatikan sieht darin einen besonders gefährlichen, weil nicht direkt mit der Ausübung des Kultes verbundene Beschränkung. Wahre Meinungsfreiheit kann, so der Heilige Stuhl, zu größerem Respekt zwischen allen Völkern beitragen und ermöglicht es, auf Diskriminierungen der Religionsfreiheit aufmerksam zu machen.
Beim Empfang der neu beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter aus Kasachstan und Bahrein brachte Papst Benedikt XVI. die Religionsfreiheit zur Sprache, die in beiden Ländern keinen leichten Stand hat. Der Papst betonte ein Zusammenleben der Religionen im gegenseitigen Respekt und Frieden, betonte jedoch auch das Recht auf Religionswechsel, wenn es das Gewissen des Einzelnen verlange.
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 23.12.2011). 
   
21.12.2011  Saudi-Arabien:
In der Hafenstadt Djidda hat die Religionspolizei 42 äthiopische Christen verhaftet.
Das meldet die US-amerikanische katholische Nachrichtenagentur „Catholic World News“. Die Polizisten der „Abteilung zur Förderung der Tugend und Unterdrückung des Lasters“ hatten am 15. Dezember ein Gebetstreffen der äthiopischen Arbeitsimmigranten im Bezirk Al-Safa von Djidda gesprengt. Sowohl bei der Verhaftung als auch im Gefängnis sollen die Christen aus dem afrikanischen Land misshandelt worden sein. Frauen und Männer wurden getrennt, das Schicksal der Kinder sei unbekannt, hieß es. Äthiopische Organisationen haben sich an die Botschaften christlicher Länder in Riad gewandt, um die Freilassung der Verhafteten zu erreichen. Saudi-Arabien verbietet jede Form der Ausübung einer nicht-muslimischen Religion. (kap) (NL Radio Vatikan, 20.12.2011). 
  
19.12.2011  China:
Die zunehmende Ausübung des Glaubens „bedroht die Einheit und Führung der Kommunistischen Partei“.
Das sagt Zhu Weiqun, Funktionär der Kommunistischen Partei Chinas, nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur „Xinhua“. Der Funktionär fordert deshalb die Mitglieder der Partei dazu auf, auf Glauben und Religionsausübung zu verzichten. Besonders in Regionen mit ethnischen Minderheiten nimmt die Ausübung des Glaubens laut dem Funktionär zu. Dies darf seiner Ansicht nach nicht toleriert werden. Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China sind durch verschiedene illegitime Bischofsweihen überschattet worden. (ap) (NL Radio Vatikan, 19.12.2011). 
   
16.12.2011  Indien:
Ein katholischer Menschenrechtskämpfer ist im Bundesstaat Orissa ermordet worden.
Rabindra Parichha ist am Freitagmorgen tot auf dem Campus eines Kollegs aufgefunden worden. Er arbeitete in einem Hilfszentrum der christlichen Kirchen im Distrikt Kandhamal, dass 2008 von antichristlichen Massakern erschüttert worden war. Die Täter sind bislang unbekannt. Der Erzbischof der betroffenen Diözese Cuttack-Bhubaneswar John Barwa kommentiert im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Fides: „Für Gewalt gibt es keine Rechtfertigung. Das Leben ist uns von Gott geschenkt und niemand hat das Recht, es uns zu nehmen.“ (fides) (NL Radio Vatikan, 16.12.2011). 
      
14.12.2011  Irak:
In Mossul ist ein christliches Ehepaar ermordet worden.
Bewaffnete Unbekannte hielten das Auto des Paars an und töteten die Christen mit Pistolenschüssen. Das berichtet die Agentur Agi unter Berufung auf örtliche Sicherheitskräfte. Mossul gilt besonders für Christen als extrem gefährliches Terrain. Wegen der zahlreichen Anschläge haben zahlreiche Christen das Land bereits verlassen. (agi) (NL Radio Vatikan, 14.12.2011). 

14.12.2011  Pakistan:
Die christlichen Häftlinge des Distriktgefängnisses in Faisalabad im Distrikt Punjab werden künftig in einem separaten Schlafsaal untergebracht sein.
Die neue Unterkunft wurde auf Anregung von christlichen Geistlichen eröffnet. Die christlichen Gefangenen sollen auf diese Weise vor Gewalt, Missbrauch und Verfolgung geschützt werden. Weiter sollen sie Zugang zu der Kapelle in der Nähe des neuen Schlafsaals haben, wo sie ihren Glauben ungestört praktizieren können. Christliche Häftlinge im Gefängnis seien oft besonders großem Druck ausgesetzt, gab Pastor Samson Javed an. Er ist einer der Hauptinitiatoren der Initiative. Ein Großteil der Christen im Gefängnis seien zudem zu Unrecht inhaftiert oder auf Grundlage falscher Anschuldigungen verurteilt worden. (fides) (NL Radio Vatikan, 14.12.2011). 
 
14.12.2011  Indonesien:
Bei Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen sind am Dienstag auf den Molukken 16 Menschen verletzt worden.
Bei den Straßenkämpfen in Ambon gingen mehrere Wohnungen in Flammen auf. Ausgangspunkt der Zusammenstöße waren verbale Auseinandersetzungen zwischen christlichen und muslimischen Gruppen, die immer mehr in physische Gewalt ausarteten. Wie die Nachrichtenagentur Asianews berichtet, sind bereits am Montag zwei Personen mit einem Messer attackiert und schwer verletzt worden. Nach Angaben des Polizeichefs von Ambon steht der Vorfall im Zusammenhang mit interreligiösen Konflikten in der Stadt vom September diesen Jahres. Drei Personen verloren bei den Ausschreitungen ihr Leben, etwa 60 weitere wurden verletzt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 14.12.2011).
 
09.12.2011  Indien:
Ein katholischer Missionar ist wegen angeblichem Proselytismus angezeigt worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Asianews“ soll sich P. Jim Borst am Samstag vor einem muslimischen Gericht wegen angeblicher Zwangskonvertierungen verantworten. Er sei den muslimischen Behörden vor Ort schon des Längeren ein Dorn im Auge. Bereits zweimal war er offiziell aufgefordert worden, Kaschmir zu verlassen. Der holländische Missionar betreibt einige Schulen in Kaschmir, bei denen laut Asianews 99 Prozent des Lehrpersonals Muslime sind. Laut dem Bischof von Jammu und Kaschmir, Peter Celestine Elampassery, kann das muslimische Gericht gar nicht über P. Borst urteilen, da es „für Nicht-Muslime keine Autorität besitzt“. (asianews) (NL Radio Vatikan, 09.12.2011). 

05.12.2011 
Moskau/Rom/New York: Christenverfolgung: Moskauer Tagung fordert internationale Beobachtung – Priester bei lebendigem Leib verbrannt
Mit einem Appell an die internationale Staatengemeinschaft, Maßnahmen gegen die Christenverfolgung zu setzen, endete am 1. Dezember 2011 die „Internationale Konferenz gegen die Diskriminierung und Verfolgung der Christen“. Die Konferenz wurde vom Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche organisiert und fand in den russischen Medien großen Widerhall.
Metropolit Hilarion von Volokolamsk, der „Außenminister“ der Russisch-Orthodoxen Kirche bezeichnete die Tagung als die größte kirchliche Versammlung, die je zu diesem Thema veranstaltet wurde.
Zu den Höhepunkten gehörten die Referate der katholischen Bischöfe: Msgr. Paolo Pezzi, Erzbischof von Moskau, und Msgr. Joseph Ender, Apostolischer Nuntius in Russland. Ebenso des Metropoliten der Assyrischen Kirche des Irak, Mar Gewargis, der das Klima des Terrors und der Angst schilderte, in dem die Christen seines Landes leben müssen. Viele Christen verlassen aus Resignation ihre Heimat. „Der christlichen Gemeinschaft des Irak droht die Auslöschung“, so Erzbischof Gewargis. Unter den Referenten fanden sich auch zahlreiche Erzbischöfe und Patriarchen der orthodoxen Welt. An der Konferenz nahmen als Beobachter auch Vertreter der russischen Juden und Moslems teil.
Eröffnet wurde die Tagung vom Repräsentanten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa für den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung der Christen, dem italienischen Soziologen Massimo Introvigne. Ausgehend von einer Kunstausstellung in der Petersburger Eremitage erinnerte Introvigne daran, daß die russische, aber auch westeuropäische Kunst im 19. Jahrhundert sich häufig mit dem Schiffbruch beschäftigte. Wenn Europa weiterhin zur Verfolgung der Christen schweige aus Angst, die Verfolger zu „beleidigen“, „vielleicht, weil sie uns Erdöl liefern oder unsere Staatsanleihen kaufen“, riskiere Europa moralisch und geistlich Schiffbruch zu erleiden. „Ein Schiffbruch, der schädlicher sein wird als die Wirtschaftskrise“, so Introvigne. -
Im Schlussdokument der Moskauer Tagung werden Länder wie Ägypten, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, der Sudan, Indonesien, Eritrea und Indien als jene Staaten genannt, in denen die Christen besonders verfolgt und unterdrückt werden. Man dankt der OSZE für das Gipfeltreffen zu Verbrechen gegen die Christen, das am 12. September 2011 in Rom veranstaltet wurde. Ebenso fordert das Schlussdokument die Staaten auf, für eine wirksame strafrechtliche Verfolgung der Täter zu sorgen, die Gewalt gegen Christen anwenden.
Schließlich fordert die Konferenz die Schaffung „einer internationalen Stelle gegen die Diskriminierung und Verfolgung der Christen“, die den Verfolgten auch zu Hilfe kommen soll.
Eine Initiative von größter Bedeutung angesichts der enorm zunehmenden Christenverfolgung in großen Teilen der Welt. Herausragend daran ist, dass diese Initiative von Orthodoxen und Katholiken gemeinsam vorangebracht wird und darin vollständige Übereinstimmung zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Moskauer Patriarchat besteht. -
Der Moskauer Patriarch Kyrill I. erinnerte in seiner Rede ausdrücklich an den Fall Lautsi1[?] , mit dem die Entfernung der Kreuze aus den Schulklassen Italiens gefordert wurde. Damals rief Papst Benedikt XVI. die Staaten auf, Italien vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen den Versuch zur Entfernung des Kreuzes zu unterstützen. Nur zehn europäische Staaten folgten dem Aufruf und erhoben gemeinsam mit Italien Einspruch gegen die Entscheidung ersten Grades des Gerichtshof. Nur bei vier und nur kleinen, handelte es sich um katholische Staaten (Malta, Litauen, San Marino und Monaco). Bei den sechs mittleren und großen Staaten in diesem kulturellen Rechtsstreit handelte es sich um orthodoxe Staaten (Russland, Griechenland, Bulgarien, Armenien und Zypern).
Die Moskauer Konferenz stellte fest, dass die Christenverfolgung seit Jahren zunehme und auch in Europa nicht unbekannt sei. Die koptische Kirche Ägyptens stellte auf der Konferenz einen Dokumentarfilm in englischer Sprache vor, mit dem die Gewalt und Brutalität der ägyptischen Islamisten und der Polizei dokumentiert wurde. Gewalt, die heute in Ägypten gegen Christen herrscht, seit dem Sturz von Staatspräsident Mubarak. Der sogenannte „Arabische Frühling“ habe keine Verbesserung für die Christen gebracht. Die Gewalttaten nahmen in der allgemeinen Rechtsunsicherheit noch zu.
Ein katholischer Priester aus Pakistan, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann, stellte in Moskau eine Dokumentation vor über die alltägliche Verfolgung der pakistanischen Christen. Darunter auch Fälle von bei lebendigem Leib verbrannten Priestern. -
Ein koptischer Vertreter berichtete, dass in ägyptischen Krankenhäusern Christen ohne deren Wissen und Zustimmung Organe entnommen werden. -
Auf der Konferenz nahm auch der Mufti von Moskau, Albir Krganov, Stellung. Er sprach sich für eine Auslegung des islamischen Gesetzes [sc. der Scharia] aus, dass die Ermordung von christlichen Priestern und Mönchen verboten sei. Er forderte den russischen Islam auf, Gewalttaten gegen Christen zu melden. Erst am 30. November rief der Mufti die russischen Moslems auf, sich in die russische Gesellschaft zu integrieren.
Text: BQ/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 05.12.2011). 
  
05.12.2011  Ägypten: Viele Kopten packen Koffer
In Ägypten gehen nach dem Wahltriumph der Islamisten die Pläne der koptischen Christen in zwei Richtungen. „Viele sind bereits dabei, ihre Koffer zu packen, aber es gibt eine zweite Gruppe, zu der die jungen Revolutionäre gehören. Die sind entschlossen, zu bleiben und weiter zu kämpfen“: Das betonte der Koordinator der koptischen Jugendbewegung „Maspero Youth Union“, Beshoy Tamry, gegenüber der Kairoer Tageszeitung „Al Ahram“. „Wir werden uns abmühen und kämpfen. Unsere Hoffnung sind jetzt die moderaten Muslime. Sie sind es, die in der Lage sind, uns in unserem Kampf um einen modernen Rechtsstaat zu unterstützen“, so Tamry. Kritik an der Wahldurchführung übte Pfarrer Filopater Gameel, der ebenfalls der „Maspero Youth Union“ angehört und ein Augenzeuge des „Maspero-Massakers“ vor zwei Monaten war, bei dem 28 meist christliche Demonstranten getötet wurden. Es seien Fälle bekannt, in denen militante Salafisten der El-Nour-Partei sich vor die Türen der Wahllokale postiert hätten, so dass die Wähler an ihnen vorbei mussten und dadurch eingeschüchtert wurden, berichtete der Geistliche „Al Ahram“ gegenüber.
Große Verlierer des bisherigen Wahlgangs sind die liberalen Parteien. Sollten sich ihre Ergebnisse nicht durch die Abstimmungen in weiteren Landesteilen verbessern, werden sie im künftigen Parlament nicht viel Einfluss haben. Die Allianz der Linken und Liberalen muss sich bisher mit dem dritten Platz begnügen und erhielt nur knapp 13 Prozent. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.12.2011). 
 
05.12.2011  Indien:
Die Gewalt gegen Christen in Orissa 2008 stellt ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ nach internationalem Recht dar. Das geht aus dem Bericht eines Volksgerichts im Unionsstaat Orissa hervor. An den Massakern, die sorgfältig geplant gewesen seien, seien auch staatliche Beamte beteiligt gewesen. Das Dokument wurde an diesem Montag vorgestellt. Es enthält die Ergebnisse des Volksgerichts, das die Vorfälle untersucht hatte. Leidtragende der Gewalt sind laut Bericht vor allem Frauen und Kinder. 2008 war es im Vorfeld der Lokalwahlen im Gebiet von Orissa zu schweren, religiös motivierten Ausschreitungen gegen Christen gekommen. 59 Menschen starben, 50.000 flohen aus Angst vor weiteren Pogromen. (fides) (NL Radio Vatikan, 05.12.2011). 
  
05.12.2011  Malaysia:
Die katholische Kirche protestiert gegen einen Gesetzesentwurf zur Einschränkung des Versammlungs- und Demonstrationsrechts. Zusammen mit anderen religiösen Minderheiten fordert sie die Regierung in einer öffentlichen Mitteilung dazu auf, den Gesetzesentwurf zurückzuziehen. Die Religionsvertreter sehen auch die Glaubensfreiheit eingeschränkt, da sich das Gesetz auch auf Veranstaltungen in religiösen Einrichtungen bezieht. Der Beschluss stelle einen Rückschritt im Demokratisierungsprozess des Landes dar, heißt es in der Mitteilung. Das Gesetz gesteht Regierung und Behörden mehr Rechte zu, um gegen Demonstrationen präventiv vorzugehen. (rv) (NL Radio Vatikan, 05.12.2011). 
   
05.12.2011  You might not know it from TV or your newspaper. But make no mistake about it. We're at war.
On one side are Marxist leaders as well as Muslim, Buddhist and Hindu fanatics who play upon ignorance and prejudice to turn ordinary people into violent mobs bent on murder and destruction.
The other side? That would be those who choose to follow Christ in persecuted areas.
And while radical Hindus pose life and death problems for Christians in India, the greater threat comes from Islamist militants financed by the oil wealth of the Middle East.
These fanatics are intent on wiping out Christianity in their homelands - where it has existed for two thousand years. But they don't plan to stop there.
They seek not only to end Christianity in their own countries, but to destroy the whole of Western Civilization. They believe that they must do so to "cut off the head of Christianity."
Why do these militants hate Christianity so much? Because they fear it.
They see Christ's message of love, peace and social justice spreading throughout the world and into "their" territory. They see people transformed by the power of the Holy Spirit and they absolutely hate it. It is the polar opposite of everything they preach and it drives them mad with hate.
You see, if people turn to Jesus, the militants' message of hate goes unheeded and they lose their power over the masses. It is this fear that drives much of what they do.
Reading the headlines, you might think the Islamists are winning this war.
After all, Islamists assassinated the two leading politicians in Pakistan that stood up for Christians, and they have vowed to decapitate Christianity by killing any Christian leaders that rise up.
Fundamentalist Muslim groups seem poised to seize the leadership of Egypt and Libya ... Christians are massacred in Nigeria ... and everywhere in the Middle East, Islamic militants seem ascendant . . . (NL International Christian Concern, 05.12.2011). 
   
02.12.2011  
Frankfurt am Main/Hanoi: Christenverfolgung in Vietnam – Fünf Priester verhaftet, Gläubige mißhandelt
Fünf katholische Priester des Redemptoristen-Ordens und über 30 Angehörige der Gemeinde Thai Ha wurden am heutigen Morgen in Hanoi verhaftet. Nach Auskunft der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) gehörten sie einer Gruppe von etwa 100 Katholiken an, die beim Hanoier Volkskomitee eine Beschwerde gegen illegale Bauarbeit auf dem Grundstück ihrer Kirche eingereicht hatten. Während der anschließenden Kundgebung wurden sie von Personen angegriffen, die rote Armbinden trugen und unter Anleitung der Polizei standen. Die Gläubigen wurden in einen Bus gezerrt und zum „Aufenthaltszentrum Loc Ha” gebracht, das eigentlich ein Heim für festgenommene Prostituierte ist. Die IGFM fordert die vietnamesische Regierung auf, die festgenommenen Katholiken umgehend und bedingungslos freizulassen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Bis zu ihrer gewaltsamen Auflösung verlief die Kundgebung äußerst friedlich. Auf den Transparenten war zu lesen: „Bitte die Kirche nicht als Diskothek nutzen!“, „Hände weg von Grundstücken und Eigentum religiöser Gemeinschafen!“, „Geliehene Kirchengebäude müssen zurückgegeben werden!“, „Gegen die Verdrehung der Wahrheit in Thai Ha von der (staatlichen) Zeitung Neues Hanoi“, „Artikel 70 der Verfassung schützt Eigentum religiöser Gemeinschafen!“. Eine ihrer Tafeln zeigte Aufnahmen von einem Milizbeamten, der am 20. November 2011 während des Sonntags-Gottesdienstes in die Kirche Thai Ha eingedrungen war und den Pfarrer beschimpft und bedroht hatte.
Die Katholiken von der Hanoier Gemeinde Thai Ha sind besorgt, dass die Regierung ohne ihre Erlaubnis seit Jahren illegale Bauarbeit auf dem Kirchengrundstück durchführen lässt. Sie befürchten dahinter die Absicht, damit vollendete Tatsachen zu schaffen, um der Gemeinde ihr Eigentumsrecht zu entziehen. Das Streitobjekt ist eine frühere Kirche des Redemptoristen-Ordens, die heute als Krankenhaus und Diskothek benutzt wird. 2008 hatte die Regierung nach 9monatigen Auseinandersetzungen mit der Gemeinde das umstrittene Grundstück zu einem öffentlichen Park umbauen lassen.
Da alle schriftlichen Proteste der Pfarrgemeinde Thai Ha ergebnislos blieben, versuchte sie nun, mit öffentlichen Protestaktionen auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Auf dem Rückmarsch vom Volkskomitee der Stadt Hanoi am 2. Dezember wurden die Gemeindemitglieder von Polizei und einer Gruppe von mit roten Armbinden versehenen Personen eingekesselt, misshandelt und in einen Bus gezerrt. Unter den Festgenommenen befinden sich im “Aufenthaltszentrum Loc Ha” der Pfarrer Giuse Nguyen Van Phuong, die Priester Giuse Luong Van Long und Vinh Son Vu Van Tuan sowie rund 35 Seminaristen und Gemeindemitglieder.
Text: PM/ LS.
Weitere Informationen zur Menschenrechtslage in Vietnam: hier klicken. (Katholisches.info, 02.12.2011). 
  
02.12.2011  Nordkorea:
Bibeln kommen in Luftballons über die Grenze – mit dieser ungewöhnlichen Aktion versucht die ökumenische Organisation „International Christian Concern“ Nordkoreas Christen zu helfen. In Heißluftballons sollen 10.000 Bibeln über die Landesgrenze gebracht werden. Die Ballons sollen zu unterschiedlichen Zeitpunkten explodieren. Eine ähnliche Aktion hatte das ICC bereits in China veranstaltet. Die Organisation setzt sich für verfolgte Christen ein. Die Kirche in Nordkorea leidet massiv unter staatlichen Restriktionen. Der Besitz einer Bibel kann mit Haft im Konzentrationslager bestraft werden. Nach jüngsten Schätzungen leben in Nordkorea 40.000 Katholiken. (fides) (NL Radio Vatikan, 02.12.2011). 
      
01.12.2011  Deutschland/Pakistan: Christen Bürger zweiter Klasse?
War es eine Falle der Taliban oder war es Kalkül der Westmächte? Die jüngsten Nachrichten aus Pakistan betreffen die Bombardierung eines pakistanischen Grenzpostens, bei der 24 pakistanische Soldaten ums Leben gekommen waren. Die USA beteuern, dass es ein Missverständnis gewesen sei. Die Regierung Pakistans unterstellte hingegen Absicht und sperrte die Nachschub-Route der Nato nach Afghanistan. Außerdem kündigte sie an, keine Vertreter zur Afghanistan-Konferenz zu entsenden, die am 5. Dezember in Bonn beginnen wird. Wendet sich Pakistan vom Westen vollständig ab? Ist die Regierung innenpolitisch darauf angewiesen, hart zu erscheinen? Oder trifft das offensichtlich erlittene Unrecht Pakistan so tief, dass man einen Weckruf an den Westen sendet? Auf jeden Fall ist Pakistan wieder auf der Tagesordnung. Immer wieder gab es in letzter Zeit politische und militärische Geschichten, es gab auch immer wieder Spannungen mit dem anderen Nachbarland, Indien. Was leider auch immer wieder in diesen Berichten aus Pakistan auftaucht, ist die Situation der Christen im Land. Die deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat an diesem Donnerstag ein Informationsheft vorgestellt, „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Pakistan“. So wichtig die politischen und militärischen Bemühungen und das Ringen um Frieden in der Region auch ist, so darf die Gewissens- und Religionsfreiheit nicht der Preis dafür sein. (rv/tv24/diverse) (NL Radio Vatikan, 2011-12-01).  
   
01.12.2011  Pakistan: Das Schicksal von Asia Bibi
„Unser Christus ist der wahre Prophet Gottes, nicht euer Mohammed”, soll die Christin Asia Bibi zu ihren Arbeitskolleginnen gesagt haben. Diese sollen zuvor versucht haben, sie zur Konversion zu bewegen. Bibi selbst bestreitet diese Aussage, ihre Kolleginnen hätten sie diskriminiert, sagt sie. Das Ganze spielte sich an einem Brunnen ab, es ging unter anderem auch um die Frage, ob eine Christin beim Trinken den Brunnen verunreinige (!! GH). Was genau damals geschah, im Juni 2009, bleibt unklar. Nachdem der Streit aber zu eskalieren drohte und sich auch die Männer des Dorfes einmischten, wurde die junge Mutter zunächst zum Schutz vor den aufgebrachten Dorfbewohnern in Gewahrsam genommen. Aus der Schutzhaft wurde aber schnell etwas anderes: Sie wurde der Blasphemie angeklagt. Seit über zwei Jahren lebt sie nun schon in einer kleinen Zelle im Sheikhupura-Gefängnis in Lahore. Im Oktober 2009 begann der Prozess, am 8. November 2010 fiel dann das Urteil: Tod durch Erhängen. Seitdem ist ihre Zelle eine Todeszelle. Der Richter sprach von der klaren Schuld der Christin. (rv/kna/france24/diverse) (NL Radio Vatikan, 01.1  2.2011). 
  
01.12.2011  Türkei:
Im Prozess um den in der Türkei ermordeten Bischof Luigi Padovese befürchtet der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ruggero Franceschini, ein zu mildes Urteil für den Mörder. Gegenwärtig herrsche ein „Stillstand“ im Verfahren, sagte Franceschini dem italienischen bischöflichen Pressedienst SIR. Die türkischen Katholiken wollten keine Rache, jedoch Gerechtigkeit. Der angeklagte Fahrer Padoveses hat gestanden, den Bischof im Juni 2010 erstochen zu haben. Seine Verteidiger bestreiten allerdings die vollständige Schuldfähigkeit des Täters. Erzbischof Franceschini kritisiert zugleich ein mangelndes Interesse des italienischen Staates an dem Verfahren. Es sei betrüblich, dass Italien nicht als Nebenkläger im Prozess wegen Mordes an einem seiner Bürger vertreten sei. Padovese, der auch Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz war, stammte aus der Lombardei. Auch Franceschini ist italienischer Staatsbürger. Franceschini äußerte sich nach dem zweiten Verhandlungstag im südtürkischen Iskenderun. Dort muss sich der frühere Angestellte Padoveses, Murat Altun, seit Anfang Oktober vor einem Schwurgericht verantworten. Die Sitzung am Mittwoch dauerte nur vier Minuten. Die Verhandlung soll voraussichtlich im Januar fortgesetzt werden. (kna/sir) (NL Radio Vatikan, 01.12.2011).  
  
27.11.2011  Philippinen:
Die Untersuchung zum Mord an Pater Fausto Tentorio steht offenbar vor dem Abschluss. Die Behörden geben an, sie hätten den Auftraggeber des Mordes identifiziert, jetzt werde nach ihm gefahndet. Der aus Italien stammende Missionar Tentorio war am 17. Oktober in Arakan auf der Insel Mindanao umgebracht worden. Viele Kirchenleute und Menschenrechtler hatten die Befürchtung geäußert, die Behörden könnten die Aufklärung des Mordes verschleppen. Am Samstag hatten über 50 Gruppen, die zu einem Dachverband namens „Gerechtigkeit für Pater Tentorio“ zusammengeschlossen sind, einen Marsch nach Arakan organisiert. An ihm nahmen Tausende von Engagierten und von Ureinwohnern teil. (apic/fides) (NL Radio Vatikan, 27.11.2011). 
  
24.11.2011  Pakistan:
Der Name „Jesus Christus“ ist in Pakistan von der Liste verbotener Begriffe in Kurzmitteilungen entfernt worden. Die staatliche Telekommunikationsbehörde hat auf Drängen des Ministers für interreligiöse Harmonie, Akram Gill, den Namen von der Liste genommen. In einem persönlichen Gespräch mit dem Vorsitzenden der Behörde hatte der katholische Minister betont, dass „eine solche unerklärliche Maßnahme nicht zur Entstehung eines Klimas der Harmonie zwischen den Religionen in Pakistan beiträgt“. Vergangene Woche hatte die Behörde ein Gesetz erlassen, dass Telekommunikationsunternehmen verpflichtet bestimmte Begriffe – darunter auch „Jesus Christus“ zu zensieren. Die Kirche in Pakistan, sowie verschiedene christliche Hilfsorganisationen hatten gegen den Beschluss protestiert. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.11.2011). 
   
23.11.2011  Pakistan:
Der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz Pakistans, Joseph Coutts von Faisalabad, beklagt einen zunehmenden Extremismus und wachsende Intoleranz gegenüber Christen in Pakistan. Nicht-muslimische Minderheiten seien von jeher benachteiligt worden, jedoch sei die Situation „so schlimm wie nie zuvor“, erklärte er am Dienstag gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not". Christen würden behandelt, als seien sie „keine Pakistanis“, obwohl sie weit mehr zum Gemeinwohl der Gesellschaft beitrügen, als ihre geringe Zahl vermuten lasse. So liege ein großer Teil der Bildung, der Gesundheitsfürsorge, der Entwicklungshilfe sowie der sozialen Dienste in den Händen der Kirche. (kipa) (NL Radio Vatikan, 23.11.2011).
  
21.11.2011 Pakistan:
Die Christin Bibi ist von der Anschuldigung der Blasphemie freigesprochen worden. Agnes Bibi war im Februar dieses Jahres wegen des Vorwurfs, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben, verhaftet worden. Bei Verurteilung hätte ihr die Todesstrafe gedroht. Nach einer ausgedehnten Untersuchung hatten die muslimischen Behörden die Unschuld der Christin festgestellt. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Asianews“ dankte ein Priester der Kirche vor Ort der muslimischen Gemeinde und brachte ihr seine Anerkennung entgegen. Wegen des Blasphemieparagraphen werden viele Christen in Pakistan vor Gericht gestellt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 21.11.2011). 
  
12.11.2011 Indien:
Alle christlichen Konfessionen Indiens nehmen an diesem Samstag am Weltgebetstag für verfolgte Christen teil. Der Rat der christlichen Kirchen Indiens lädt alle ein, „die Hände zum Himmel zu erheben für all diejenigen, die wegen ihres Glaubens an Christus verfolgt werden“. In diesem Zusammenhang erinnert der Rat daran, dass seit 2006 in den verschiedenen indischen Bundesstaaten insgesamt 1.556 schwere Übergriffe auf Christen verübt wurden. Allein 2008 wurden 100 christliche Religionsvertreter wegen ihres Glaubens ermordet. In Orissa kamen dieses Jahr bereits zwei Pastoren gewaltsam ums Leben. Zugleich kommt es zu wiederholten antichristlichen Angriffen im Süden Indiens wie zum Beispiel in Karnataka, wo hinduistische Extremisten gewaltsam gegen Christen vorgehen. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.11.2011). 
   
10.11.2011  Irak: Gleichberechtigung für Christen verlangt
Die Christen hoffen, dass sie dieselben Rechte haben wie die anderen. Dies sagte im Gespräch mit Kathpress der frühere syrisch-katholische Erzbischof von Mossul, Basile Georges Casmoussa. „Wir wollen keine Privilegien“, fügte er an. Casmoussa, der als Erzbischof von Mossul 2005 von „Unbekannten“ entführt wurde, erinnerte an den Überfall vom Mai 2010 auf die Studentenbusse, die 1.200 christliche Studenten aus den Kleinstädten und Dörfern in der Umgebung von Mossul zur Universität in die Tigris-Metropole bringen sollten. Damals wurden vier Studenten getötet und mehr als 150 verletzt. (kap) (NL Radio Vatikan, 10.11.2011).  
  
10.11.2011  Syrien: „Welle der Islamisierung“
Die Christen in Syrien betrachten die gegenwärtigen Proteste und Auflehnungen gegen das Regime Bashar al-Assad mit „großer Sorge“. Dies sagte der syrisch-orthodoxe Metropolit von Aleppo, Yohanna Ibrahim Gregorios, am Mittwoch in Wien. Sorgen bereite den Christen vor allem eine drohende „Welle der Islamisierung“ in einem post-revolutionären Syrien. Diese sei für die Christen bereits jetzt zu spüren. Zugleich erinnert der Metropolit daran, dass das Regime gerade für die Religionsgemeinschaften auch ein „hohes Maß an Sicherheit und Stabilität“ gebracht habe. (kap) (NL Radio Vatikan, 10.11.2011). 
   
10.11.2011  Indien:
Der Präsident des Weltrates Indischer Christen (GCIC) verurteilt die jüngsten Forderungen des Hindu-Extremisten Praveen Togadia. Neben einer neuen indischen Verfassung auf hinduistischer Grundlage verlangt dieser die Todesstrafe für Priester, die Hindus zum Christentum bekehren. Laut Sajan George versucht Praveen dadurch die sozialen Spannungen im Lande anzuheizen, um die politische und wirtschaftliche Macht seiner Organisation zu stärken. In der Vergangenheit hatte der Sekretär der extremistischen Hindubewegung Vishwa Hindu Parishad bereits mehrere Hasskampagnen gegen Christen, Muslime und andere Minderheiten initiiert. (asianews) (NL Radio Vatikan, 10.11.2011). 
  
08.11.2011  Pakistan: Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Joseph Coutts, sieht ein Jahr nach dem Todesurteil im Fall Asia Bibi die Lage religiöser Minderheiten im Land weiterhin mit Besorgnis. Seiner Einschätzung nach nimmt die Zahl radikalislamischer Gruppen stetig zu. Diese fordern die Einführung eines Gottesstaates und islamische Gesetze. Ihre Präsenz beeinflusse auch die Rechtsprechung. „Für viele gibt es keine Gerechtigkeit mehr“, sagt Coutts gegenüber dem vatikanischen Pressedienst Fides. Zugleich forderte er die Behörden des Landes auf, aktiv gegen die Diskriminierungen vorzugehen. Den Anfeindungen der Islamisten sind nicht nur Christen, sondern auch Hindus und Schiiten ausgesetzt. Die Christin Asia Bibi ist am 8. November vergangenen Jahres zum Tode verurteilt worden. Sie soll gegen den Blasphemieparagraphen verstoßen haben, der Beleidigungen Mohammeds oder des Korans mit schwerer Strafe belegt. Eine Aufhebung des Urteils konnte bislang nicht erreicht werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 08.11.2011). 
   
05.11.2011  Nigeria: Mehr als 60 Tote in Nigeria. Islamisten richten Massaker an
Mit Bomben und Schusswaffen greifen Attentäter Polizeistationen und Kirchen im Norden Nigerias an. Sie töten mindestens 60 Menschen. Es ist von Hunderten Verletzten die Rede. Hinter den Anschlägen wird die islamistische Sekte Boko Haram vermutet, die sich selbst als "nigerianische Taliban" bezeichnet. -
Bei einer Serie von Anschlägen auf die Polizei und mehrere Kirchen sind im Norden Nigerias mehr als 60 Menschen getötet worden. Die Angreifer hätten am Freitagabend in der Stadt Damaturu Bombenanschläge auf das Polizeihauptquartier, zwei Polizeiwachen und sechs Kirchen verübt, berichteten Augenzeugen. Ein Anwalt, der auf der Suche nach einem vermissten Freund das Regierungskrankenhaus von Damaturu besuchte, berichtete, er habe 60 Todesopfer gesehen. Ein Vertreter des Roten Kreuzes nannte die Zahl von 63 Toten.
Ein örtlicher Regierungsvertreter sagte, das Krankenhaus sei überfüllt mit Verletzten. Es sei keine Übertreibung, wenn er sage, dass Hunderte verletzt worden seien. Die Anschläge ereigneten sich wenige Stunden nach einem Selbstmordanschlag in der Stadt Maiduguri, die rund hundert Kilometer östlich von Damaturu gelegen ist. Maiduguri ist die Hochburg der islamistischen Sekte Boko Haram (übersetzt in etwa "westliche Erziehung ist eine Sünde"), die bereits zahlreiche blutige Anschläge verübt hat.
Bomben und Schusswaffen
Bei den Angriffen wurden zunächst Bomben gezündet, bevor die Angreifer mit Schusswaffen das Feuer eröffneten. Das Polizeihauptquartier schien eines der ersten Ziele der Angreifer gewesen zu sein. Aufgabe der Behörde sei es, den Kampf gegen die Sekte zu koordinieren, berichtete die Zeitung "The Nation". Der Bauarbeiter Adamu Mohammed sagte, er habe die Leichen von fünf Polizisten gesehen. -
In dem mehrheitlich christlichen Stadtviertel mit dem Namen Jerusalem wurden sechs Kirchen, eine Polizeiwache und eine Werkstatt der Polizei angegriffen, wie der Bewohner Edwin Silas berichtete. Zahlreiche Bewohner flüchteten aus den betroffenen Vierteln. Insgesamt dauerte die Attacke rund 90 Minuten. Die drei Angreifer seien ums Leben gekommen, hieß es.
"Nigerianische Taliban"
Nigeria ist zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem überwiegend von Christen besiedelten Süden gespalten. Zwischen den Religionsgruppen bestehen seit langem Spannungen, die in Gewalt münden. Ein 2009 von Boko Haram in Maiduguri initiierter Aufstand wurde von der Armee blutig niedergeschlagen.
Die Sekte strebt die Errichtung eines islamischen Staates im Norden des Landes an und verübt immer wieder Anschläge. Sie bekannte sich auch zu dem Anschlag auf den UN-Sitz in der Hauptstadt Abuja, bei dem Ende August 24 Menschen getötet wurden. Die Gruppe lehnt jeden westlichen Lebensstil ab. Unter anderem ist sie strikt gegen Alkoholgenuss. Die 2002 gegründete Gruppe bezeichnet sich selbst auch als "nigerianische Taliban". (AFP/dpa; n-tv, 05.11.2011).
  
AFP/dpa
02.11.2011  Indien:
14 katholische Bischöfe klagen über das Vorgehen der Regierung gegen Christen im südindischen Bundesstaat Karnataka. Die Christen hatten für eine restlose Aufklärung der Angriffe auf etwa dreißig Kirchen demonstriert. Ende 2008 hatten Hindu-Fundamentalisten die Kirchen in der Region von Mangalore attackiert. Eine Untersuchung hatte damals ergeben, dass die Angriffe von der in Karnataka regierenden national-hinduistischen Partei BJP unterstützt wurden. In einem Memorandum fordern die Bischöfe vom neugewählten Premierminister Karnatakas, Sadananda Gowda (BJP), den Schutz der christlichen Minderheit und eine adäquate Untersuchung der Ereignisse von 2008. - In den letzten vier Jahren kam es in Indien zu über 4.000 Fällen von Gewalt gegen religiöse Minderheiten. Dabei starben insgesamt 648 Menschen, über 11.000 wurden verletzt. (apic) (NL Radio Vatikan, 02.11.2011). 
  
31.10.2011  Ägypten: Christen in Ägypten erleben gegenwärtig die schlimmste Zeit der letzten Jahrhunderte. Dies erklärte der koptisch-orthodoxe Bischof Stephanos von Beba und Elfashn gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Christen würden unter den Augen der internationalen Medien gewaltsam umgebracht. Zum ersten Mal seit langem würden auch systematisch Kirchen verbrannt und zerstört, ohne dass die Polizei eingreife oder jemand dafür bestraft werde. In den ägyptischen Medien würden „systematisch die Tatsachen verschleiert, um zu verhindern, dass die internationalen Medien die Wahrheit berichten und so Druck von außen kommt“, beklagte er. Durch die drei von der koptischen Kirche betriebenen Fernsehsender seien jedoch Videoaufnahmen des Massakers an koptischen Demonstranten am 9. Oktober auch in die internationalen Medien gelangt. Damit seien die Übergriffe gegen Kopten einmal „dokumentiert worden“. (pm) (NL Radio Vatikan, 31.10.2011). 
   
29.10.2011  Pakistan:
Die Regierungspartei „People´s Party“ fordert eine gerechte Justiz für religiöse Minderheiten.
Das schreibt die Partei in einem offenen Brief, wie der Fidesdienst an diesem Samstag berichtet. Religiöse Minderheiten lebten gefährlich, so der Brief. Dabei werden auch jene Richter genannt, die sich mutig für religiöse Minderheiten eingesetzt haben. Das Schreiben befasst sich insbesondere mit dem Fall des zum Tode verurteilten Mörders des Gouverneurs Taseer, Mumtaz Qadri, und ist an Khawaja Muhammad Sharif, Anwalt von Qadri im Berufungsprozess und ehemaliger Richter des Obersten Gerichts in Lahore gerichtet. Der Brief wurde zur Kenntnisnahme auch an die höchsten Autoritäten des Landes geschickt, darunter der Präsident des Obersten Gerichts in Pakistan, die Präsidenten der Abgeordnetenkammer und des Senats, die Gouverneure aller Provinzen, die Menschenrechtskommission und andere Bürgervertretungen. (NL Radio Vatikan, 29.10.2011). 
   
29.10.2011  Paris: Christenverfolgung in Frankreich: Polizeieinsatz gegen kniende Beter
Seit dem 20. Oktober 2011 wird im Theatre de la Ville in Paris das Theaterstück "On the Concept of the Face of God" von Romeo Castellucci aufgeführt. Eine riesige Christus-Darstellung bildet das gesamte Bühnenbild und wird mit Fäkalien beschmiert und beworfen. Die Botschaft dazu lautet: „Du bist nicht mein Hirte.“
Seit der Premiere knien junge Katholiken vor dem Theater auf dem Gehsteig und beten gegen dieses blasphemische Spektakel, um Sühne und um Einsicht der Theaterbetreiber, Regisseur und Schauspieler. Sie bringen damit ihre Entrüstung zum Ausdruck. -
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. kritisiert auf ihrer Internetseite die französische Presse. „Die Presse insgesamt schreit ‚Zensur‘ und schreibt von ‚Fundamentalisten‘, ein Begriff , der von den französischen Bischöfen gebraucht wird, die mit wenigen löblichen Ausnahmen schweigen … Dieselben Medien haben in der letzten Zeit mit Begeisterung die Bewegung der Indignados begleitet: Haben die Christen kein Recht sich zu empören? Ist die berühmte Meinungsfreiheit nur den Feinden der Kirche vorbehalten?“
Wie es scheint, haben Frankreichs Kulturminister Fréderic Mitterrand, der Bürgermeister von Paris Bertrand Delanoë und der Direktor des Theatre de la Ville, Emmanuel Demarcy gemeinsam die katholischen Beter angezeigt. Die jungen Katholiken scheinen aber entschlossen, ihre Form des friedlichen Protestes fortzusetzen.
Die französische Polizei überprüft immer wieder die Beter, nimmt deren Daten auf, und versuchte bereits, mit Gewalt gegen die Katholiken vorzugehen. Mehrere Beter wurden in Handschellen gelegt. „Fürchten die Behörden nicht, jede Glaubwürdigkeit zu verlieren, wenn sie mit Polizeieinsatzwagen und Hundertschaften aufmarschieren, um friedliche Beter zu verhaften?“, fragt sich die Piusbruderschaft in ihrer Stellungnahme, um dann zu fragen: „Welcher Schrei der Empörung und des Protestes würde Frankreich erschüttern, wenn zum Beispiel die Marianne, ein Rabbi oder Mohammed selbst in einem Theaterstück so verhöhnt würde?“ -
Am Samstag, dem 29. Oktober, findet der nächste Gebetsprotest auf der Place des Pyramides vor dem Theatre de la Ville statt. „Wir werden wieder zahlreich auf dem Boden knien, gewaltlos, einzig um zu beten“, heißt es im Aufruf dazu.
Am 20. Oktober, der Premiere des Theaterstücks, gingen mehrere Dutzend junge Katholiken der Gemeinschaft „Französische Erneuerung“ mit einem Spruchband auf die Bühne mit der Aufschrift: „Stoppt Christianophobie“. Die Jugendlichen wurden sofort von der Theatertruppe angegriffen. Schließlich räumte die eingreifende Polizei die Bühne und entfernte die jungen Katholiken aus dem Theater. -
Der Sprecher der französischen Bischofskonferenz distanzierte sich von den jungen Katholiken, verurteilte die „Gewalt“ gegen die Aufführungen und bekräftigte, dass die Bischofskonferenz „den Dialog zwischen Kultur und Glauben fördert“. -
Der italienische Journalist Marco Tosatti schrieb dazu: “Nicht oft stimme ich mit den Stellungnahmen und den Positionen der Priesterbruderschaft St. Pius X. überein. Eigentlich nur ganz selten. In diesem Fall aber kann ich nicht anders, als ihrer Verteidigung der jugendlichen Proteste gegen das Theaterstücke zuzustimmen. Die katholische Tageszeitung Frankreichs, La Croix, hingegen beschimpft die jungen Protestierer als „Integralisten“. Das allein genügt eigentlich, um in der heutigen Sprachregelung der Medien zu begreifen, dass es sich bei den Jugendlichen um Katholiken handelt. „Gewissermaßen mit dem Beigeschmack, dass es sich um jemand zweiter Klasse handelt, jemand, der sich im Gegensatz zu den anderen, noch nicht ganz von der Erbsünde befreit hat“, so Tosatti. „Und die französischen Bischöfe distanzieren sich von den jungen Betern, wie das Blatt schreibt.“
„Die Haltung scheint mir ausgesprochen schwach, Ausdruck eines Minderwertigkeitskomplexes, welchem auch immer. Um also die jungen Beter von Paris zu verteidigen, muss ich noch nicht einmal das Sakrale bemühen. Ich bin überzeugt, dass wann immer das Gesicht von irgendwem mit Exkrementen beschmiert wird, eine Geste der Gewalt begangen wird, auch dann, wenn es sich "nur" um ein Bild handelt“, so Tosetti. „Wer beschmiert, sagt damit ja: ihr liebt ihn, ihr verehrt ihn und betrachtet ihn als etwas ganz Entscheidendes: Deshalb beschmiere ich sein Gesicht mit Scheiße.“ -
Es ist müßig, in der Gedankenwelt eines Autors und Regisseurs die Ursache für den Hass zu suchen, den er mit viel Energie als bewusste Provokation auf die Bühne bringt. Da sich die Provokation als Stilmittel im Laufe der Jahre abnützte, bleibt nur noch das Heilige, das einen Skandal auszulösen vermag. Verhöhnung Gottes als billige Reklame? Damit erklärt sich jedenfalls längst nicht alles.
Die Philosophie der Toleranz, das Verständnis für die anderen, die political correctness verbietet es, in einem Theaterstück eine Menorah, einen Koran und gar das Gesicht eines Rabbiners oder Mohammeds mit Fäkalien zu beschmieren. Denn zu Recht würde ein solches Verhalten als „hate speech“ betrachtet, als Aufwiegelung zum Hass. Deshalb fragt Tosetti: „Warum ist im so laizistischen, soi-disant toleranten und fortschrittlichen Frankreich ein so brutaler „hate speech“ gegen die Christen möglich? Warum dürfen sie im Unterschied zu allen anderen Bürgern ungestraft beleidigt werden?“
„Die Antwort“ so Tosetti“, „ist klar und einfach“. Der Erzbischof von New York, Dolan, von dem die französischen Bischöfe vielleicht etwas lernen könnten, habe sie gegeben: „Die Christen und die Katholiken im besonderen, sind inzwischen in der westlichen Welt Freiwild. Und im laizistischen Frankreich ist die liberté etwas heiliges. Fast für alle. Für die Christen allerdings gilt die égalité und die fraternité etwas weniger.“ (
Vatican Insider/Giuseppe Nardi; Katholisches.info, 29.10.2011).   
  
26.10.2011  Pakistan:
Mindestens 700 christliche Mädchen werden in Pakistan jährlich zum Übertritt zum Islam gezwungen.
Dies geht aus einem Bericht der Asiatischen Menschenrechtskommission hervor. Die Christinnen werden von muslimischen Männern entführt oder missbraucht. Auf Druck oder aufgrund einer ungewollten Schwangerschaft seien die Frauen daraufhin gezwungen, zum Islam zu konvertieren und den Mann zu heiraten. Der Bericht beschreibt das Phänomen als eine Art „ethnisch-religiöser Reinigung“, die zwischen der Gleichgültigkeit der Ordnungskräfte und der lokalen Gerichte stattfindet. (ansa) (NL Radio Vatikan, 26.10.2011). 
  
22.10.2011  Birma:
In Birma haben Soldaten zwei Kirchen verwüstet und mehrere Christen misshandelt.
Armeeangehörige randalierten in einer katholischen sowie in einer baptistischen Kirche in der Gemeinde Waimaw im Norden des Landes. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Fides am Freitag unter Berufung auf örtliche Quellen. Zuvor hätten sie ein Lager auf dem Gelände der katholischen Kirche aufgeschlagen. Die Betroffenen gehören der ethnischen Minderheit der Kachin an. Das rund eine Million Menschen zählende Volk ist laut Fides mehrheitlich christlich. In der Region kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Splittergruppen der Unabhängigkeitsbewegung KIO, die die Oberhoheit der Zentralregierung in Rangun nicht anerkennen. (fides) (NL Radio Vatikan, 22.10.2011). 
  
10.10.2011  Indien/Orissa: Hindu-Flagge über zerstörter katholischer Kirche gehisst

Zum hinduistischen Fest Dussehra – das am 6. Oktober gefeiert wird und den Sieg des Guten über dem Bösen zum Inhalt hat – marschierten 300 Extremisten zu einem Ort in der Stadt Bakingia, wo eine zerstörte katholische Kirche wiederaufgebaut wird. Die Extremisten hissten dort eine Hindu-Flagge. Das berichtete die US-Nachrichtenagentur ‘Catholic World News’ am 7. Oktober. Das Gotteshaus befindet sich in der Provinz Kandhamal im Ostindischen Staat Orissa. Es wurde während der antichristlichen Ausschreitung im August 2008 zerstört. (Kreuz.net, 10.10.2011). 
  
10.10.2011  Kairo: Gewalt gegen Kopten: 24 Tote und 212 Verletzte – Saudischer Plan zur Vernichtung der ägyptischen Christen?
Eine friedliche Kundgebung koptischer Christen in Ägypten wurde von moslemischen Banden und dem Heer angegriffen. Ein Militärfahrzeug raste in die Kundgebung. Die Christen und gemäßigte Moslems beschuldigen die ägyptische Armee, die Islamisten zu unterstützen. In der Nacht auf heute wurde eine Ausgangssperre verhängt. Die antichristlichen Gewaltexzesse gelten als „Wahlwerbung“ für die moslemischen Extremisten für die Präsidentschaftswahlen am 28. November.
24 Tote und mindestens 212 Verletzte ist die bisherige Bilanz mehrerer gewaltsamer Zusammenstöße gestern abend zwischen Christen und Sicherheitskräften. Die Unruhen brachen aus, als eine friedliche Kundgebung der Kopten und anderer Ägypter angegriffen wurde. Die Christen protestierten mit ihrer Kundgebung gegen einen Angriff moslemischer Extremisten auf die Kirche von Aswan und gegen die Untätigkeit der Polizei und des örtlichen Gouverneurs.
Ministerpräsident Essam Sharaf besuchte heute morgen den Ort des Massakers. In einer Stellungnahme sagte er: „Die größte Bedrohung für die Sicherheit der Nation ist die Manipulation und das Provozieren einer Zwietracht zwischen Moslems und Christen.“ Die Gewalttaten „gefährden die Beziehungen zwischen dem Volk und der Armee“.
Die Gewaltexzesse von Kairo haben ihren Ursprung in der Armee. Tausende Christen, aber nicht nur, zogen mit ihrer Kundgebung vom Bezirk Shubra zum Sitz des Staatsfernsehens und forderten den Rücktritt des Gouverneurs von Aswan. Ihm werfen die Christen vor, die Islamisten und deren antichristliche Aggressionen zu decken. Dem Staatsfernsehen warfen sie vor, die antichristliche Hetze zu fördern.
Plötzlich wurde der Demonstrationszug angegriffen. In Zivil gekleidete Angreifer warfen Steine auf die Demonstranten und schossen in die Kundgebung. Nach einer ersten Panik begannen die christlichen Demonstranten, sich zu verteidigten und schleuderten Steine auf die Angreifer zurück. In diesem Augenblick griff das bereit stehende Militär die Christen an. Ein Militärfahrzeug raste in die Menge. Mehrere Kundgebungsteilnehmer wurden überfahren und zerquetscht. Die Christen setzten mehrere Fahrzeuge der Polizei in Brand. Polizei und Heer schossen mit Gummigeschossen und Tränengas auf die Christen. -
Laut Angaben des Gesundheitsministeriums befinden sich unter den Verletzten 107 Zivilisten und 84 Ordnungskräfte. Der Sturz von Staatspräsident Mubarak durch die Kundgebungen am Tahrir-Platz in Kairo, wurden von Christen und Moslems gemeinsam erreicht. Seither haben die Angriffe gegen Christen durch moslemische Extremisten immer mehr zugenommen. Die Armee scheint nicht willens oder in der Lage, die antichristliche Gewalt einzudämmen. In jüngster Zeit scheint sie vielmehr die angreifenden Extremisten zu schützen und zu unterstützen, statt die angegriffenen Christen.
Die Christen fordern daher den Rücktritt des Obersten Rats der Streitkräfte und seines Präsidenten General Mohammed Hussein Tantawi, der seit dem Sturz Mubaraks die Regierungsgeschäfte Ägyptens führt.
Die sich häufenden Gewalttaten gegen Christen scheinen Teil der Wahlkampagne der islamistischen Parteien für die Präsidentschaftswahlen am 28. November zu sein. Ägyptische Quellen bestätigten Asianews, dass es ein saudi-arabisches Projekt gebe, die Christen Ägyptens zu vernichten oder sie zumindest in den Status einer unterworfenen Minderheit zu drücken.
Die Christen Ägyptens stellen die älteste Bevölkerungsgruppe des Landes dar, die sich auf die Abstammung von den alten Ägyptern berufen im Gegensatz zur jüngeren arabischen Einwanderung. Sie stellen nach fast 1400 Jahren moslemischer Herrschaft noch immer mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Mit sinkender Tendenz. Die Christen des Landes erleiden vielfache Ausgrenzung vor allem bei öffentlichen Stellen, ihre Religionsfreiheit ist eingeschränkt. Viele Kopten versuchen, der islamistischen Bedrohung durch Auswanderung zu entgehen. Genau das aber, so Asianews, sei willkommener Teil der islamistischen Strategie. (Text: Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 10.10.2011). 
   
10.10.2011  Israel:
Mit einem Aufruf zum Gebet wenden sich die katholischen Bischöfe in Israel und Palästina gegen die jüngsten Anschläge auf religiöse Stätten und Friedhöfe. In einer am Sonntagabend veröffentlichten Stellungnahme rufen sie den Staat Israel dazu auf, seine Verantwortung für die Sicherheit der Kultorte wahrzunehmen. Am Wochenende waren in Jaffa muslimische und christliche Friedhöfe geschändet worden. Bei anschließenden Vergeltungsakten waren Molotowcocktails auf eine Synagoge geworfen worden. In den vergangenen Wochen hatte es zudem Brandanschläge auf Moscheen gegeben. Die Zahl rassistischer Graffiti hat laut Medienberichten landesweit zugenommen. Die Gewaltakte gegen Friedhöfe und Kultorte beschränkten sich nicht auf einzelne Orte, sondern weiteten sich auf die gesamte Region von Galiläa bis Jaffa aus, so die Bischöfe. „Wir begegnen einem neuen Phänomen der Gewalt innerhalb des Staates, der für die Sicherheit aller, vor allem aber der Kultorte verantwortlich ist“, heißt es in der Erklärung. (NL Radio Vatikan, 10.10.2011). 
  
08.10.2011  Ägypten:
Nach dem Brandanschlag auf die Marienkirche in Mirinab haben Salafisten eine weitere koptisch-orthodoxe Kirche angegriffen. Die Polizisten hätten zwar eingegriffen, aber keinen der Täter festgenommen, berichtet die österreichische ökumenische Stiftung „Pro Oriente“ an diesem Freitag. Hunderte Demonstranten forderten daraufhin in Assuan den Wiederaufbau der niedergebrannten Marienkirche und den Rücktritt des Gouverneurs. Laut „Pro Oriente“ verfolgten die Extremisten einen Plan, um die Christen aus Oberägypten zu vertreiben. (kipa) (NL Radio Vatikan, 08.10.2011). 
  
07.10.2011  Malediven:
Ein katholischer Inder ist auf den Malediven verhaftet worden. Der 30jährige Lehrer war von seinen Kollegen angezeigt worden, als er versehentlich ein Bild der Madonna und einige Marienlieder auf den Schulcomputer transferiert hatte. Außerdem besaß er eine Bibel und einen Rosenkranz, was auf den Inseln verboten ist. Auf den Malediven ist der Islam Staatsreligion und es besteht keine Religionsfreiheit. Seit 2008 ist es unmöglich, als Nichtmuslim die maledivische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Die fehlende Religionsfreiheit sei für das Touristenparadies Malediven geradezu paradox und zudem eine Verletzung der Menschenrechte, sagte der Präsident des Rates indischer Christen, Sajan George. (asianews) (NL Radio Vatikan, 07.10.2011). 
  
07.10.2011  Washington D.C.: A Lutheran teacher's lawsuit led to a provocative question being asked in the Supreme Court on Oct. 5: could government efforts to end job discrimination jeopardize the all-male Catholic priesthood?
(CNA/EWTN News, Oct 7, 2011) (DAILY NEWS · www.catholicnewsagency). - Der ganze Artikel findet sich hier
   
06.10.2011  Türkei:
Die Türkei beginnt mit der strafrechtlichen Aufarbeitung des Mordes an Bischof Luigi Padovese. Der damalige Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz war im Juni 2010 von seinem Fahrer Murat Altun erstochen worden. Seit diesem Mittwoch muss der geständige Angeklagte sich vor einem türkischen Schwurgericht verantworten. Gleich am ersten Tag wurde die Verhandlung auf Ende November vertagt, um Zweifel am Geisteszustand des Angeklagten auszuräumen. Unklar sei außerdem das Mordmotiv. Die türkische Presse spekuliert über eine mögliche religiöse oder politische Motivation des Mordes. In den vergangenen Jahren waren in der Türkei mehrere Christen ermordet worden. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.10.2011). 
  
04.10.2011  Pakistan:
Nach der Verurteilung des Mörders von Salman Taseer kommt es in ganz Pakistan zu gewaltsamen Protesten. Taseer starb, weil er verurteilte Christen wie Asia Bibi verteidigt hatte. Demonstranten feierten seinen Mörder als islamischen Helden und forderten die Annullierung des Urteils, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die Christen seien über die Proteste beunruhigt und fürchteten insbesondere um das Wohl von Asia Bibi. Der Richter, der das Urteil gegen den Mörder verkündete, steht unter Polizeischutz. Vor einigen Jahren war in Pakistan ein Richter ermordet worden, nachdem er zwei der Blasphemie bezichtigte Christen freigesprochen hatte. (fides) (NL Radio Vatikan, 04.10.2011). 
  
04.10.2011  Ägypten/Frankfurt:  Brandanschlag auf koptische Kirche – Anwesende Sicherheitskräfte griffen nicht ein
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, dass am vergangenen Freitag (30. September 2011) die im Bau befindliche koptische Georgskirche im Dorf Elmarinab in Edfu, Provinz Assuan, nach dem Freitagsgebet von radikalen Muslimen angegriffen wurde. Anwesende Sicherheitskräfte griffen nicht ein, die Feuerwehr wurde daran gehindert in das Dorf zu gelangen und den Brand zu löschen.
In den vergangenen Wochen entbrannte ein erbitterter Streit zwischen Kopten und Muslimen, ob es sich bei dem Gebäude überhaupt um eine Kirche handelte, oder lediglich um ein „Gästehaus“. Der Gouverneur von Assuan, Mustafa el-Sayed, bestritt am vergangenen Samstag im ägyptischen Fernsehen, dass es überhaupt eine Kirche in Edfu gebe und dass er jemals die Genehmigung zu dem Kirchenneubau erteilt habe. Kirchenvertreter konnten jedoch eine Baugenehmigung aus dem Jahr 2010 mit der Unterschrift des Gouverneurs vorlegen.
Der Neubau der Georgskirche war bereits Mitte September Anlass für heftige Konflikte in Elmarinab. Muslime protestierten vor allem gegen die Kuppeln der Kirche, hinderten koptische Einwohner daran, ihre Häuser zu verlassen und drohten damit, die Kirche niederzureißen, wenn die Kuppeln nicht entfernt würden. Am 30. September eskalierte die Situation schließlich, über Tausend radikale Muslime verübten einen Brandanschlag auf den Kirchenrohbau und setzten drei Wohnhäuser in Brand.
Ägyptische Medien spielen den Vorfall herunter oder leugnen ihn ganz, so berichtet etwa die liberal-demokratische Zeitung el-Wafd, dass ein Untersuchungsausschuß vergangenen Sonntag festgestellt habe, dass nie eine Genehmigung für eine Kirche in Edfu unterzeichnet wurde. Al-Masry al-Youm berichtet, dass Kopten ein Wohnhaus zu einer Kirche umfunktionieren wollten, die größte ägyptische Tageszeitung al-Ahram spricht lediglich von „Auseinandersetzungen“ zwischen Christen und Muslimen in dem Dorf Elmarinab. Koptische Medien verurteilen die Einstellung der führenden ägyptischen Medien. (Text: PM/ Linus Schneider; Katholisches.info, 04.10.2011). 
   
03.10.2011  Ägypten:
Den Christen in Ägypten kommt der Arabische Frühling offenbar nicht zugute. Etwa 100.000 von ihnen sollen seit März das Land verlassen haben. Der Kairoer Dachverband von ägyptischen Menschenrechtsverbänden macht wachsende interreligiöse Spannungen für die Flucht von Christen verantwortlich. Vor allem die islamistischen Salafiten griffen seit der Februarrevolution immer häufiger die mehrheitlich koptischen Christen an. Schon kurz vor dem Umsturz war es in Alexandria zu einem blutigen Terroranschlag auf koptische Christen gekommen; seither klagt die größte religiöse Minderheit im Land über fehlenden Schutz. (adnkronos) (NL Radio Vatikan, 03.10.2011).  
 
03.10.2011  Irak:
Zwei Morde an Katholiken in Kirkuk – das sind die jüngsten Fälle der Gewalt gegen Christen im Irak. Sonntagnachmittag hat eine Gruppe Unbekannter den 30-jährigen Bassam Isho, der in einem Restaurant angestellt war, niedergeschossen. Erst am Samstag ist am Stadtrand in einem Straßengraben die Leiche eines weiteren Katholiken entdeckt worden. Auch der 60-jährige Emmanuele Hanna Polos ist erschossen worden, von den Tätern fehlt bisher ebenfalls jede Spur. Erst Mitte August ging vor einer syrisch-orthodoxen Kirche im Zentrum Kirkuks eine Bombe hoch.    (asianews) (NL Radio Vatikan, 03.10.2011). 
   
27.09.2011  Pakistan:
Eine zehnjährige christliche Schülerin wird der Blasphemie bezichtigt. Sie habe bei einer Klassenarbeit in Urdu über den Propheten Mohammed durch ein falsch gesetztes Zeichen statt des Wortes „naat“ (Lobpreis) das Wort „lanaat“ (Verwünschung) geschrieben. Das Mädchen wurde von der Schule verwiesen, die Mutter verlor ihre Arbeit, und die Familie musste wegziehen. Man dürfe sich nie in irgendeiner Weise schlecht über den Islam äußern, so ein Vertreter der religiösen Autoritäten vor Ort. Ein den Islam verunglimpfender Schreibfehler reiche für eine Verurteilung wegen Blasphemie aus, so der Muslim. (asianews) (NL Radio Vatikan, 27.09.2011). 
  
27.09.2011  Nordkorea:
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass sich die Religion auch jenseits des Bambusvorhangs neu entfalten kann. So lautet das Resümee des südkoreanischen Erzbischofs Kim Hee-joong nach seiner viertägigen Reise mit sechs anderen religiösen Vertretern in die Volksrepublik Nordkorea. Die Gelegenheit, über Religion und Gott zu sprechen, sei in einem Land, das weltweit bei der Religionsfreiheit auf den letzten Plätzen zu finden sei, entsprechend selten, so der Erzbischof gegenüber der Nachrichtenagentur „Fides“. Außerdem kündigte er an, dass es in Zukunft in regelmäßigen Abständen solche Treffen geben werde, um die jeweilige Sicht des Anderen besser verstehen zu können. Darüber hinaus weckten die Treffen religiöser Vertreter die Hoffnung auf Frieden, so der Erzbischof. Sie würden ihren kleinen Teil dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea zu verbessern. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.09.2011). 
  
15.09.2011  Pakistan:
Ein christlicher Lehrer wird von einem Schüler und einigen Lehrerkollegen der Blasphemie bezichtigt. Wachsender Druck an seiner Schule habe den Lehrer gezwungen, seinen Beruf aufgeben und sich zu verstecken. Er sei vor Gericht gegangen, um seine Unschuld zu beweisen. Dieses habe ihm jedoch ohne weitere Untersuchung des Falles geraten, das Land zu verlassen. Der Vorfall sei beispielhaft für die Diskriminierung und die Gewalt, der die christliche Minderheit in Pakistan täglich ausgesetzt sei, so der vatikanische Missionsnachrichtendienst. (fides) (NL Radio Vatikan, 15.09.2011). 
  
14.09.2011  Somalia:
Im Südwesten Somalias ist ein Christ muslimischer Herkunft entführt und enthauptet worden. Nach Angaben des Informationsdienstes Compass Direct war dieser am 21. August von mutmaßlichen Anhängern der Al Shabaab entführt worden. Für die radikal-islamische Gruppe sei es üblich, diejenigen zu enthaupten, die zum Christentum konvertiert seien, so ein örtlicher Gemeindeleiter. Das ostafrikanische Somalia gilt als eines der gefährlichsten Länder für Christen. (pm) (NL Radio Vatikan, 14.09.2011). 
  
14.09.2011  Pakistan:
Der Christ Aslam Masih, der wegen des Vorwurfs der Blasphemie gegen den Islam in Haft war, ist am 9. September gestorben. Das wurde jetzt bekannt. Dem Dreißigjährigen sei über Monate die medizinische Behandlung verweigert worden, berichtet die „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“. Erst vor zwei Monaten [? GH] sei Masih in das Gefängnishospital in Lahore gebracht worden, „das jedoch über keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten verfügt“. Masih sei noch am Tag seiner Einlieferung gestorben. Das Gefängnispersonal begründete die Verweigerung der Verlegung mit „Sicherheitsbedenken“. – Masih war auf Basis des pakistanischen Blasphemiegesetzes inhaftiert und zu einer zweimal lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er verbrachte zwei Jahre in Haft. (igfm) (NL Radio Vatikan, 14.09.2011). 
  
12.09.2011 
Islamabad: Christen leben eingesperrt im Ghetto hinter einer Mauer
In der „Französischen Kolonie“ leben mehrere Tausend pakistanische Christen eingeschlossen in einem Ghetto, der grundlegendsten Menschenrechte beraubt, ohne Trinkwasser und ohne hygienische Mindeststandards. Im Ghetto befinden sich mehr als 600 Wellblechhäuser. Oft bestehen sie nur aus einem Zimmer, in dem sieben und mehr Menschen leben. Die „Kolonie“ befindet sich mitten in der Stadt Islamabad, ist aber durch eine Mauer vom Rest der Stadt abgetrennt. Trotz zahlreicher Appelle und Anklagen hat sich im Lauf der Jahre nichts geändert. Nun hat die Masihi Stiftung ein Schulzentrum im christlichen Ghetto eingerichtet, um den Kindern eine Mindestschulbildung zu garantieren.
Die drei Millionen Christen Pakistans sind mit 1,6 Prozent der Gesamtbevölkerung eine kleine Minderheit. Seit leben in einem Zustand der Ausgrenzung und sind Opfer von Gewalt. Seit Beginn der „Islamisierung“ des Landes, die unter der Herrschaft von General Zia-ul-Haq in der zweiten Hälfte der 80er Jahre einsetzte, hat sich die Lage der Christen immer mehr verschlechtert. Der Großteil der Christen stammt aus den ländlichen Gegenden. Wenn sie in die Stadt ziehen, sind sie als Christen gezwungen in Ghettos oder sogenannten „Kolonien“ zu leben. Nicht nur ihr schäbiger Wohnort wird ihnen aufgezwungen. Sie dürfen nur bestimmte, niedrige Berufe ergreifen bei der Straßenreinigung und Müllabfuhr oder einfache Pflegedienste im Gesundheitswesen. Wie die Kastenlosen in Indien werden sie von den Moslems als „Unberührbare“ betrachtet.
Eines der verschiedenen christlichen Ghettos in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ist das „Französische Viertel“. Der Name stammt noch von der ehemaligen französischen Botschaft, die sich einmal in diesem Stadtteil befand. In die „Kolonie“ gelangt man nur durch ein Haupttor oder vier kleinere Nebentore. Letztere werden aber kaum geöffnet. Der Bau der Mauer wird damit begründet, wie Muhammad Saddique, ein Moslem der Gegend sagt, daß die „Reichen und Noblen“ nicht das „christliche Ghetto“ sehen müssen. Nach einer entsprechenden Aufforderung an die Behörden, wurde die Mauer errichtet. Seither sind die christlichen Bewohner gezwungen, das Ghetto ausschließlich durch das überwachte Haupttor zu betreten und zu verlassen.
Yaqoob Masih, ein Christ der „Französischen Kolonie“ macht das Entwicklungsamt der Stadt für die prekären Zustände verantwortlich. „Sie haben uns sogar die Grundrechte genommen, darunter auch das Trinkwasser und die Müllabfuhr.“ Das sei „absurd“, so Masih, da „rund 90 Prozent der Bewohner der Kolonie bei der städtischen Müllabfuhr arbeiten“. Das Viertel leide unter „Überfüllung, ohne geklärte Besitzrechte, ohne Grundrechte“, so der Christ. Die Regierung habe mehrfach „Versprechungen“ gemacht und sie „ebenso schnell wieder vergessen“. Geblieben seien die „unmenschlichen Lebensbedingungen“ für die Christen der pakistanischen Hauptstadt.
Inmitten der menschenunwürdigen Situation gibt es aber auch in der „Französischen Kolonie“ positive Signale. Die Masihi Stiftung, eine pakistanische Hilfsorganisation, startete eine Bildungsinitiative im Ghetto für Kinder und Jugendliche. Es handelt um das erste Schulprojekt in einem christlichen Ghetto der pakistanischen Bundeshauptstadt. Die Schüler erhalten die Schulbücher kostenlos, ebenso Schreibmaterial, Schuluniform und Schulunterricht. Weitere Projekte sollen in anderen christlichen Wohngegenden anderer Städte folgen. (Text: Asianews/Giuseppe Nardi; Katholisches.info, 12.09.2011). 
  
09.09.2011  Mariamabad/Pakistan: Pakistanischer Christ auf Pilgerfahrt in die Stadt Mariens “Mariamabad” ermordet
Sunil Masih, ein 25jähriger junger pakistanischer Christ, wurde während seiner Pilgerfahrt zum Marienwallfahrtsort Mariamabad ermordert. Masih war mit einer Pilgergruppe unterwegs zur „Stadt Mariens“ im pakistanischen Punjab. Der junge Mann hatte sich nur kurz von der Gruppe entfernt. Als man ihn suchte, wurde er tot aufgefunden. Die Täter hatten einen Verkehrsunfall simuliert. Die Ermittlungen der Polizei ergaben jedoch aufgrund der Verletzungen, dass Masih bereits tot war, bevor er von einem Lastwagen überfahren wurde, wie die Pakistan Christian Post berichtet.
Sunil Masih war der einzige Sohn einer christlichen Familie und deren Ernährer, da der Vater wegen eines schweren Nierenleidens arbeitsunfähig ist. -
Organisationen zum Schutz der Menschenrechte und gegen die Christenverfolgung beklagen die anhaltenden Angriffe gegen Christen in Pakistan durch Mord, Raub und Diebstahl wegen ihrer Religionszugehörigkeit. Sie fordern wiederholt einen besseren staatlichen Schutz. -
Seit 60 Jahren findet am 4. September die traditionelle Pilgerfahrt der Christen zur Mariengrotte Daman und Mariam statt, die sich in einem der ältesten christlichen Orte Pakistans, rund 115 Kilometer von Lahore entfernt, befindet. Den Höhepunkt der Pilgerfahrt bildet der 8. September, der Tag, an dem die Kirche das Fest Mariä Geburt feiert.
Aus ganz Pakistan kommen christliche Pilger meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Mariamabad. Manche Gruppen reisen mit dem Zug, wer die Möglichkeit hat, mit dem Auto. Alle schmücken ihr Reisefahrzeug in besonders festlicher Weise mit farbigen Bändern, um kundzutun, daß sie sich auf dem Weg zur Marienstadt befinden. Neben den Katholiken pilgern auch Angehörige anderer christlicher Konfessionen, aber auch anderer Religionen. Alljährlich kommen viele Hindus, Sikhs und auch Moslems nach Mariamabad. Jährlich nimmt die Zahl der Pilger zu, die zur Gottesmutter in den Punjab kommen.
Die Errichtung der Mariengrotte geht auf das Jahr 1927 zurück. Sie wurde von einem katholischen Missionar, Pater Ostar errichtet. 1949 lud Pater Emmanuel Asi zur ersten Pilgerfahrt ein. Seither machen sich ab dem 4. September zahlreiche Gläubige alljährlich auf den Weg nach Mariamabad, um am Geburtsfest der Gottesmutter, Maria zu verehren und sie um ihre Fürsprache zu bitten. (Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews) (Katholisches.info, 09.09.2011). 
  
07.09.2011  Irak:
Die Lage der Christen im Irak hat sich weiter verschlechtert. Dies berichteten die chaldäisch-katholischen Erzbischöfe Warda und Nona der katholischen EU-Bischofskommission in Brüssel anlässlich einer Tagung. Die Vertreibungen dauerten weiter an, und in vielen Städten bestehe Lebensgefahr für die christliche Bevölkerung, so die Bischöfe. Wo Christen nicht in Lebensgefahr seien, mangele es an sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit, was die örtlichen Seelsorger vor eine große Aufgabe stelle, fährt Bischof Warda fort. Außerdem sei ein Dialog mit dem Islam oft nicht möglich, da die Gesprächspartner grundsätzlich von ihrer Überlegenheit ausgingen, berichteten die Bischöfe. (kna) (NL Radio Vatikan, 07.09.2011). 
  
06.09.2011 Pakistan:
Demonstranten in Faisalabad und Lahore fordern die Freilassung des vorige Woche entführten Shahbaz Taseer. Dessen Vater war bereits Anfang des Jahres erschossen worden, weil er die wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilte Christin Asia Bibi verteidigt hatte. Angesichts der Entführung und der Morde, auch am Minderheitenminister Shahbaz Bhatti, fühlen sich die religiösen Minderheiten im Land zunehmend gefährdet. Die Demonstranten fordern die Befreiung und die Unversehrtheit des Entführten. Sie fühlen sich von der Regierung Punjabs im Stich gelassen, und drohen mit nationalen Protesten, falls Taseer etwas zustieße. (asianews) (NL Radio Vatikan, 06.09.2011).   
   
06.09.2011  Indien:
In der südindischen Region Kerala ist eine katholische Kirche verwüstet worden. Dies teilte der Bischof der Diözese der Nachrichtenagentur „Fides“ mit. Christen seien den wachsenden extremistischen Strömungen ausgesetzt, so der Bischof. Die Bedrohung ginge hauptsächlich von Hindus aus, sei aber auch islamistischen Ursprungs. In Kerala gibt es neben einer hinduistischen Mehrheit von 55 Prozent und 25 Prozent Muslimen auch eine beträchtliche christliche Minderheit von 20 Prozent. Das Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften charakterisierte sich bislang als weitgehend friedlich. (fides)  (NL Radio Vatikan, 06.09.2011). 
     
03.09.2011  Pakistan:
Paul Bhatti, Bruder des am 2. März auf offener Straße erschossenen Katholiken Shahbaz Bhatti, hat Beschwerde gegen die pakistanische Regierung eingereicht. Grund für die Maßnahme sei der mangelnde Einsatz für den vorige Woche entführten Muslim Shahbaz Taseer. Bhatti sei bereit, für Shahbaz Taseer’s Freilassung auf die Straße zu gehen, teilte er dem katholischen Fidesdienst mit. Anfang des Jahres war der Vater des Entführten von seinem Leibwächter erschossen worden, weil er die wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilte Asia Bibi, eine christliche Frau, verteidigt hatte. (fides) (NL Radio Vatikan, 03.09.2011). 
   
02.09.2011  Australien:
Christen haben die Entscheidung kritisiert, die Datenangaben „Anno Domini“ (entspricht dem deutschen ‚nach Christus’) und „Ante Christum natum“ (Vor Christi Geburt) aus den Schulgeschichtsbüchern zu streichen. Nach dem Willen der Kommission für Schullehrpläne sollen stattdessen die Begriffe „Before Common Era“ und „Common Era“ verwendet werden. Der anglikanische Erzbischof von Sydney, Peter Jensen, bezeichnete die Entscheidung als „intellektuell absurden Versuch, Christus aus der Menschheitsgeschichte zu streichen“. Politiker verschiedener Provenienz äußerten sich ebenfalls ablehnend. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.09.2011).

01.09.2011  Zum Schutz vor Gewalt und Diskriminierung können pakistanische Christen ab sofort die indische Staatsbürgerschaft erlangen. Dies beschloss das indische Innenministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur „Fides“. Christliche und auch buddhistische Gläubige wurden in die [indische?] Liste der religiösen Minderheiten Pakistans aufgenommen. Ihnen kann dadurch eine Aufenthaltsgenehmigung von bis zu 7 Jahren gewährt werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 01.09.2011)  -  So kann man seine Christen auch loswerden [GH].
      

30.08.2011  Nigeria: Erneut ist es in der Stadt Jos in Zentralnigeria zu heftigen Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen gekommen. Dabei wurden nach Angaben von Helfern mehr als hundert Menschen verletzt; über die Zahl der Todesopfer gibt es noch keine einheitlichen Angaben. Nachrichtenagenturen sprechen von mindestens neun, womöglich sogar an die zwanzig Getöteten. Auslöser der Gewalt war diesmal offenbar ein Gebet von Muslimen am letzten Tag ihres Fastenmonats Ramadan in einem christlich geprägten Stadtteil von Jos. Die Stadt liegt ziemlich genau auf der Grenze zwischen dem mehrheitlich islamischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden Nigerias. (rv)(NL Radio Vatikan, 30.08.2011).  

30.08.2011  Pakistan: 
Zum ersten Mal in der pakistanischen Geschichte werden vier Sitze im Senat für die Vertreter religiöser Minderheiten reserviert. Bislang waren diese vier Sitze für Frauen und Experten bestimmt. Jetzt werden also erstmals Nichtmuslime im Oberhaus des pakistanischen Parlaments sitzen. Vertreter der christlichen Minderheit fordern schon seit längerem eine stärkere Vertretung auch im Unterhaus und eine Abschaffung von Gesetzen, die sich gegen religiöse Minderheiten einsetzen lassen. Die meisten Christen Pakistans leben in der Provinz Punjab. (apic)(NL Radio Vatikan, 30.08.2011).

  

29.08.2011  Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) appelliert an die „Organisation der Islamischen Konferenz“, ihre 57 Mitgliedsstaaten anzuhalten, bei der Freilassung Gefangener zum Ende des Ramadan auch aus Gewissens- und Glaubensgründen Inhaftierte freizulassen. Man solle nicht vor unterschiedlicher Religionszugehörigkeit haltmachen, so die Organisation in einer Pressemitteilung an diesem Montag. Dies wäre ein wesentlicher Beitrag zum weltweit notwendigen Religionsfrieden, ein Zeichen der Offenheit für Demokratie und der Bereitschaft zur Achtung der Menschenrechte gerade in Zeiten stürmischer Veränderungen in den Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens, so die IGFM. Mit dem Fastenmonat Ramadan ist in einigen islamischen Ländern traditionell die Freilassung von Gefangenen verbunden. (pm) (NL Radio Vatikan, 29.08.2011). 

  

28.08.2011  Indien:
Unbekannte haben im Bundesstaat Andra Pradesh eine katholisch-malankarische Kirche verwüstet und in Brand gesteckt. Das Geschehen von Donnerstag wurde erst an diesem Wochenende bekannt. Die „Mutter-Maria“-Kirche in der Stadt Secundrabad war schon vor vier Jahren von Hindu-Extremisten angegriffen worden. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.08.2011). 
   
27.08.2011  China:
Drei Jahre „Umerziehung durch Arbeit“: So lautet das Urteil gegen Pater Wang Chengli, Diözesanadministrator der chinesischen Untergrundkirche in der Provinz Shangdong. Das berichtet Asianews. Als wahrscheinlichster Grund für die Verurteilung wird seine Weigerung angegeben, der vom Staat unterstützten Patriotischen Kirche beizutreten. Dem Priester aus Heze wurden keine Besuche durch Angehörige oder Anwälte gestattet, weswegen genaue Details nicht bekannt wurden. Wie die Nachrichtenagentur berichtet, glauben chinesische Katholiken aber auch, dass die Verurteilung im Zusammenhang mit den vom Vatikan nicht erlaubten Bischofsweihen steht. (an) (NL Radio Vatikan, 27.08.2011). 
   
24.08.2011  China:
Erneut sind Priester und Gläubige der Untergrundkirche verhaftet worden. Es handelt sich um eine Gruppe aus der Gemeinde von Tianshui. Sie wurden von den Sicherheitskräften am vergangenen Wochenende festgenommen, wie Asianews schreibt. Unter den Festgenommen ist auch der Administrator der nicht von Beijing anerkannten Diözese Tianshui, Pater John Baptist Wang Ruohan. Bis jetzt habe die Gemeinschaft trotz der fehlenden staatlichen Anerkennung eine gute Beziehung zu der Polizei und der Regierung gehabt, so Asianews. Hintergründe der Festnahmen sind unklar. (asianews) (NL Radio Vatikan, 24.08.2011). 
  
24.08.2011  Indonesien:
Die Kirchen in der indonesischen Großstadt Bogor sehen sich wachsender religiöser Intoleranz ausgesetzt. Jüngster Anlass ist ein Vorstoß des Bürgermeisters Diani Budiarto, christliche Gotteshäuser in Straßen mit islamischen Namen zu verbieten. Ein Sprecher der Taman Yasmin Indonesian Christian Church sprach von „immer neuen Ausreden“ des Bürgermeisters, die zudem einem Urteil des Obersten Gerichts in Indonesien zuwiderliefen. Bürgermeister Diani hatte im vergangenen Jahr die von ihm erteilte Genehmigung zum Bau der Kirche auf Druck radikaler Islamisten widerrufen. Das oberste Gericht Indonesiens kassierte Ende vergangenen Jahres diese Entscheidung. Diani weigert sich jedoch, das Urteil zu akzeptieren. Seit Weihnachten hält die Yasmin Gemeinde aus Protest jeden Sonntag ihren Gottesdienst unter den Augen einer Hundertschaft Polizei auf dem Bürgersteig in der Nähe der Kirche ab. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.08.2011). 
  
17.08.2011  Ausstellung zur Christenverfolgung auf dem Weltjugendtag:
Jugendliche für Religionsfreiheit sensibilisieren
Von John Newton
Auf die Verfolgung von Christen macht eine Ausstellung aufmerksam, die als Teil des kulturellen Programms des Weltjugendtages 2011 organisiert wurde.
Die Foto- und Multimedia-Ausstellung „Verfolgte Christen heute“ ist in der Hofkirche des hl. Hieronymus in Madrid vom 15. bis 21. August zu sehen. Am 12. August fand bereits eine Vorschau statt.
Die Ausstellung wurde von der internationalen katholischen Hilfsorganisation „Kirche in Not“ organisiert.
Javier Fariñas, Pressesprecher von „Kirche in Not“ Spaniens, sagte: „Viele Menschen überrascht die Tatsache, dass in vielen Ländern, den Glauben frei zu leben, noch als Straftat geahndet wird.-
Das unglaubliche Zeugnis von Menschen, die weiterhin in ihrem Land und in ihrer Heimat trotz Feindschaft, Gewalt, Diskriminierung, Hohn und Spott leben und trotz allem, was sie wegen ihres christlichen Glaubens ertragen müssen, ist ein Auftrag an uns.
Was würde ich tun, wenn ich unter den gleichen Bedingungen wie sie zu leben hätte?“
Die Ausstellung von „Kirche in Not“ erzählt die Lebensgeschichte von 15 Märtyrern der letzten 50 Jahre und schildert drei Beispiele für Verfolgung, die in den größeren Medien Beachtung gefunden hatten.
Diese Angriffe gegen Christen fanden in Gojra in Pakistan, im indischem Bundesstaat Orissa und in Tibhirine in Algerien statt.
Die Ausstellung zeigt auch kurze audiovisuelle Präsentationen aus Nigeria, China, Sudan, Kuba und dem Irak.
Daneben werden die Besucher eingeladen, für verfolgte Christen zu beten.
Amparo Llobet von „Kirche in Not“, die die Ausstellung organisiert hat, erklärte: „Das Gebet ist einer unserer Grundpfeiler. Wir möchten den Jugendlichen die Notwendigkeit des Fürbittgebets für den Rest der Kirche nahebringen.“
Sie fügte hinzu: „Wir möchten einen Dialog mit den Jugendlichen beginnen, damit sie uns kennenlernen und wissen, was „Kirche in Not“ ist und die verschiedenen Möglichkeiten kennenlernen, wie sie der Kirche auf der ganzen Welt helfen können.
Es geht uns um eine Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und darum, den Jugendlichen zu helfen, sich in der Frage der Religionsfreiheit und der Verfolgung der Kirche einzusetzen.“
Am 16. und 17. August wird es besondere Veranstaltungen mit Personen geben, die über ihre persönlichen Erfahrungen der Situation von Christen im Irak, Kuba und im Sudan sprechen werden.
Dazu gehört der 37-jährige Pater Jorge Naranjo aus Madrid, der in Port Sudan, Khartoum und Omdurman im Sudan tätig
Pater Naranjo berichtete: „Christ zu sein, bedeutet, Nachteile zu haben. Es ist schwierig, Arbeit zu bekommen, ein Stipendium zu erhalten. ... Es ist praktisch unmöglich, die Erlaubnis für den Bau einer Kirche zu bekommen, auch wenn die Zahl der Christen in jener Region groß ist.“
Jedoch könne die Verfolgung die Christen „entdecken lassen, dass der Glaube ein wahrer Schatz ist, der dem Leben seine ganze Ausrichtung gibt, und dass die größte Freude darin liegt, ihn zu teilen.
Derjenige, der den Glauben trotz der Schwierigkeiten bewahrt, vertieft ihn und baut seine Identität auf eine festere Grundlage.“
Die Ausstellung „Verfolgte Christen heute“ ist in der Kirche des hl. Hieronymus (San Jerónimo el Real, Calle Moreto, 4, 28014 Madrid) vom 15.bis 21. August täglich von 10.00 bis 21.00 Uhr zu sehen. (Zenit.org,17.08.2011).
   
17.08.2011  Neu Delhi: Mehr als 3000 Angriffe allein in Indien gegen katholische Kirchen in den letzten Jahren
Die katholische Marienkirche von Malankara wurde am Hochfest Mariä Himmelfahrt (15. August) Ziel eines Angriffs.
Eine Gruppe von Unbekannten drang in der Nacht in die Kirche im Stadtviertel Marje Malwadi (Pune) ein, profanierte den Altar, beschmierte die Wände mit Beleidigungen und blasphemischen Worten und zerstörte Statuen und religiöse Gegenstände. Die Täter zündeten die Vorderseite des Tabernakels an und zerrissen die Heilige Schrift und religiöse Erbauungsbücher. Es handelt sich um den ersten Angriff gegen die syro-malankarische Gemeinschaft von Pune, die immer in Frieden mit den anderen religiösen Gruppen lebte und ihre Erziehungseinrichtungen sowie soziale und medizinische Hilfe allen zur Verfügung stellt.-
Bischof Thomas Dabre von Pune, Msgr. Mar Barnabas von der katholischen Vereinigung von Pune und die gesamte katholische Gemeinschaft haben den Angriff verurteilt. Sie forderten die Regierung von Mahrashtra auf, die Kirchen des Landes zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. P. Varghese Valikodath, der Pfarrer der Kirche, zelebrierte einen Reinigungsgottesdienst in der Kirche, an dem viele Gläubige und Priester der Gegend teilnahmen.-
In den vergangenen Jahren wurden in Indien mehr als 3000 Angriffe auf katholische Kirchen registriert. Am 13. August zerstörten Unbekannte in der Kirche des Hl. Antonius von Vashicherry (Alapuzhka) in Kerala den Schrein, in dem eine Darstellung Christi ausgestellt war.
(Text: Asianews/Giuseppe Nardi; Bild: Asianews. Katholisches.info 17.08.2011). 
   
16.08.2011  Bagdad: Bombenanschlag auf syrisch-orthodoxe Kirche in Kirkuk

In der Nacht auf den 15. August 2011, das Hochfest Mariä Himmelfahrt, explodierten mehrere Sprengsätze gegen die Kirche des Hl. Ephrem von Kirkuk. Die syrisch-orthodoxe Kirche liegt nur wenige hundert Meter von der mit Rom unierten chaldäischen Kathedrale der nordirakischen Stadt entfernt. Das Attentat wurde um 1.30 Uhr Ortszeit verübt. Menschen wurden nicht verletzt. Die Kirche erlitt aber große Schäden. -
Seit einiger Zeit verüben islamische Attentäter verstärkt Bombenanschläge auf christliche Kirchen und Einrichtungen. Erst am 2. August explodierte eine Autobombe vor der syrisch-katholischen Kirche der Heiligen Familie, die 15 Menschen teils schwer verletzte. Am selben Tag konnte noch rechtzeitig eine weitere Autobombe vor der presbyterianischen Kirche entdeckt und entschärft werden. -
Die Christen des Irak sind seit dem Ende des zweiten Golfkrieges zur Zielscheibe radikaler Islamisten geworden. Das Gebiet von Kirkuk verfügt über die bedeutendsten Erdölreserven des Irak. Das Gebiet ist zwischen Arabern, Turkmenen und Kurden umstritten. Die kleine christliche Gemeinschaft befindet sich zwischen den Stühlen. Auch lokale Kräfte nützen die Unruhe, um das Gebiet „christenrein“ zu machen.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi; Bild: Asianews; Katholisches.info, 16.08.2011).  
   
13.08.2011  Ägypten:
Die Übergangsregierung will die christliche Minderheit besser schützen und dazu das Strafgesetzbuch anpassen. Das berichtet die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ unter Verweis auf eine Internetseite der aktuellen politischen Führung des Landes. Demnach soll jede Diskriminierung von koptischen Christen als Straftat bewertet und mit mindestens drei Monaten Gefängnis und einem Bußgeld geahndet werden. Menschenrechtler berichten derweil, dass die Zahl blutiger Übergriffe auf Kopten in Ägypten in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sei. Nach offiziellen Angaben soll in Ägypten im November ein neues Parlament gewählt werden. Die Militärregierung soll mit der Wahl des neuen Präsidenten Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres den Platz räumen. (or/pm/faz) (NL Radio Va
tikan, 13.08.2011)
  
08.08.2011  Pakistan: Christen verlieren Fürsprecher im Kabinett:
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes sieht die Interessenvertretung von Christen in Pakistan in Gefahr. Im Interview mit dem internationalen Hilfswerk „Kirche in Not“ äußerte sich Joseph Coutts enttäuscht über die Ernennung von Akram Masih Gill zum Minister für nationale Harmonie. Gill gehöre im Unterschied zu dessen Vorgänger nicht mehr dem Kabinett an, was eine Abwertung von Christen und religiösen Minderheiten darstelle, sagte dazu der Bischof von Faisalabad. Darüber hinaus richte der neue Minister den Blick nicht auf die dringlichen Belange religiöser Minderheiten, sondern auf allgemeinere soziale Fragen, bedauerte Bischof Coutts weiter. (rv/pm) (NL Radio Vatikan, 08.08.2011). 
  
08.08.2011  Vietnam:
Mehr als 5.000 Katholiken haben in Nordvietnam für die Rückgabe von Kircheneigentum demonstriert. Mit Vatikan-Flaggen in der Hand protestierten die Gläubigen in der Diözese Vinh gegen die Enteignung eines früheren Grundstücks der Kirche in Cau Ram. Die nordvietnamesischen Behörden wollen dort einen Park mit einem Monument für gefallene vietnamesische Soldaten errichten, berichtet Asianews. Zwischen vietnamesischen Behörden und der katholischen Kirche sind ungelöste Eigentumsfragen ein häufiger Streitpunkt. Sie sind auch eine Hürde für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam. (asianews) (NL Radio Vatikan, 08.08.2011). 
   
08.08.2011  Malaysia:
Christen weisen den Vorwurf der Missionierung unter dem Deckmantel von Wohltätigkeit entschieden zurück. Die Christen in dem südostasiatischen Land würden den Armen ohne Bedingungen helfen, betonte der Präsident des protestantischen „Christian Council of Malaysia“ am Wochenende in einem Interview. Die Christen hätten genug von solchen Anschuldigungen. Derartige Vorwürfe würden seit einiger Zeit erhoben, sagte Philips und sprach von „wirklich erstaunlichen unnötigen Provokationen“. Malaysische Tageszeitungen hatten berichtet, muslimische Teilnehmer eines Wohltätigkeits-Dinners in den Räumen einer Kirche in der Hauptstadt Kuala Lumpur hätten finanzielle Zuwendungen von christlichen Gruppen erhalten. Diese Muslime seien „insgeheim“ zum Christentum konvertiert und gehörten einer „Untergrundbewegung“ zur Verbreitung des Christentums in Malaysia an. (kap) (NL Radio Vatikan, 08.08.2011). 
  
08.08.2011  China:
In der Provinz Shandong in Ostchina sind vier katholische Geistliche festgenommen worden. Sie gehören der sogenannten „Untergrundkirche“ an; die Behörden wollten sie zum Beitritt zur regimetreuen Patriotischen Katholischen Vereinigung zwingen. Das meldet der römische Pressedienst Asianews am Samstag. Derzeit befänden sich die Priester in Isolationshaft im Gefängnis von Dongming und erhielten keine Nahrung. Ihre Anhänger hätten sich in einem Hilferuf an den Vatikan gewandt, so Asianews. Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und den chinesischen Behörden hatte sich nach einer Reihe von illegalen, das heißt vom Vatikan nicht genehmigten Bischofsweihen in China in den letzten Monaten wieder verschlechtert. (asianews/kna) (NL Radio Vatikan, 06.08.2011). 
  
07.08.2011  Pakistan:
Immer mehr Frauen in dem Land werden dazu gezwungen, zum Islam zu konvertieren. Das hat der Bischof von Islamabad Rufin Anthony gegenüber der Agentur Asianews beklagt. Jüngst war eine Christin von ihrem Zuhause in der Nähe der Hauptstadt entführt worden, um sie mit einem Muslim zwangsweise zu verheiraten und dabei den islamischen Glauben anzunehmen. Die muslimischen Geistlichen behaupteten, sie sei „freiwillig“ konvertiert und werteten ihren Schritt als „noblen Akt“ im Sinne der Sharia. Das Problem sei, so der katholische Bischof, dass die staatlichen Ordnungskräfte solche an sich gesetzlich verbotenen Akte nicht ahndeten. Im Punjab sei die Entführung junger Christinnen mittlerweile gängige Praxis geworden, aber auch Hindus würden ähnlich verfolgt. Diese suchten Oft Schutz in Indien jenseits der Grenze. (asianews/apic) (NL Radio Vatikan, 07.08.2011). 
  
02.08.2011  Kirkuk/Irak: Neue Gewalt gegen Christen
Neue Gewalt gegen Christen im Irak: Bei einem Anschlag auf eine syrisch-orthodoxen Kirche in der nordirakischen Stadt Kirkuk am frühen Dienstagmorgen wurden bis zu 23 Personen verletzt, darunter viele Frauen und Kinder. Bis zu 30 umstehende Häuser wurden beschädigt. Die Polizei habe weitere zwei Sprengsätze in Autos entdeckt, die vor der anglikanischen und der Mar-Gourgis-Kirche geparkt waren, berichteten Medien vor Ort weiter. Immer wieder kommt es im Irak zu Anschlägen auf christliche Einrichtungen und Übergriffen auf Christen. Nach dem Anschlag im Irak erreichte Radio Vatikan telefonisch den chaldäischen Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.08.2011).
  
01.08.2011 
Mian Channu/Pakistan: Lebenslange Haftstrafen für Mord an Christen – Rasheed Masih weigerte sich, seinen Glauben zu verleugnen
In Pakistan sind drei Muslime wegen der Ermordung eines Christen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das entspricht nach pakistanischem Recht 25 Jahren Gefängnis. Zudem müssen die Männer jeweils umgerechnet 810 Euro an die Familie des Opfers zahlen. Das Risiko von Vergeltungsmaßnahmen durch extremistische Muslime anlässlich des Urteils vom 7. Juli ist hoch. Pakistan steht auf Platz 11 des Open Doors-Weltverfolgungsindex, der Liste von Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden.
Ein Gericht in Mian Channu (Bezirk Khanewal) in der Provinz Punjab sah es als erwiesen an, dass Ghulam Rasool, Amjad Iqbal und Kashir Saleem am 9. März vorigen Jahres den 36-jährigen Rasheed Masih gefoltert und getötet haben. Nach Aussagen seines Bruders Asi hatte sich Rasheed trotz wiederholter Drohungen seitens radikaler Muslime geweigert, zum Islam zu konvertieren. Auch habe konkurrierenden Händlern der geschäftliche Erfolg des Christen missfallen. Masih betrieb einen Kartoffelhandel. Bei einem Geschäftstreffen auf einem Bauernhof hatten ihn die jetzt verurteilten Männer erneut aufgefordert, seinen christlichen Glauben zu verleugnen und Muslim zu werden. Als sich Masih weigerte, schlugen sie ihn mit Eisenstangen tot. Seinen Leichnam ließen die Täter nahe des Ortes Kothi Nand Singh am Straßenrand liegen.
Gegen den Freispruch des vierten Tatverdächtigen Muhammad Asif will das Europäische Zentrum für Gesetz und Justiz in Pakistan (ECLJ) mit Hauptsitz in Straßburg Widerspruch beim Obersten Gerichtshof von Pakistan einlegen. Rasheed Masih galt als engagierter Christ. Er und sein Bruder Asi waren über ein halbes Jahr hinweg von radikalen Muslimen bedroht worden. Dennoch hielten sie standhaft an ihrem Glauben fest. (Katholisches.info, 01.08.2011). 
   
29.07.2011  Neu-Delhi: Christ von radikalem Hindu ermordert – „Er hatte den Mut im Pogrom-Prozeß auszusagen. Nun ist er tot“
Die Leiche von Michael Digal (43), einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der christlichen Gemeinschaft von Orissa, wurde am 27. Juli 2011 gefunden. Drei Tage zuvor war der Christ verschwunden. Er hatte im Prozess nach dem Pogrom von Kandhamal, den Hinduextremisten gegen Christen begangen hatte, als Zeuge ausgesagt. Die Ermittler gehen von einem Racheakt radikaler Hindus aus. Die Leiche des ermordeten Christen wurde in der Nähe der Ortschaft Mdikia bei Baliguda Block im Bezirks Kandhamal des indischen Bundesstaates Orissa gefunden.
Sajan George vom Global Council of Indian Christians fordert Schutz für die anderen Christen, die im Pogrom-Prozess ausgesagt hatten. „Michael Digal war Zeuge der religiösen Gewalt, die gegen die Christen begangen wurde und sagte auch vor Gericht aus, was viele aus Angst nicht taten. Nun wurde er von einem radikalen Hindu auf brutale Weise ermordet und ist tot“, so George. Er fordert zudem von der Regierung, die Aktivitäten des radikalen Hindus Manoj Pradhan und von dessen Anhängern zu überwachen. Pradhan ist in zwei Morde verwickelt, die während des Pogroms an Christen begangen wurden. Damals wurden insgesamt 38 Christen ermordet und 25.000 Christen vertrieben.
(Text: Asianews/Giuseppe Nardi; Katholisches.info, 29.07.2011). 
   
24.07.2011  Indien:
Das ist der Gipfel der Ungerechtigkeit: Mit solchen Gefühlen blicken die Christen im Bundesstaat Orissa auf die letzten drei Jahre zurück. In dieser Zeit sei nichts geschehen, um die Verantwortlichen für antichristliche Massaker zur Rechenschaft zu ziehen, so Kirchenvertreter zum vatikanischen Fidesdienst. Der Rechtsstaat sei gescheitert. Am kommenden 24. August werden die Christen von Orissa der Opfer im Gebet gedenken. Bei den Aktionen von Hindu-Extremisten im Distrikt Khandamal im Jahr 2008 wurden mehr als 56.000 Christen aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben. In 400 Dörfern wurde eine ,,Säuberung von den Christen" vorgenommen, und es wurden ca. 300 Kirchen verbrannt. Es gab ca. 100 Tote, Tausende von Verletzten, zahlreiche Frauen wurden vergewaltigt. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.07.2011). 
   
24.07.2011  Indonesien:
Die Christen auf Java riskieren eine „Massenexekution“. Davor warnt die protestantische Kirche von Bogor bei der Hauptstadt Jakarta. Auf Java herrschen seit Jahren Spannungen zwischen islamischen Fundamentalisten und den christlichen Gemeinschaften. Die Kirche von Bogor veröffentliche angesichts der Feindseligkeiten und Missbräuche einen Hilfsappell. Der Appell verurteilt die „intolerante und tyrannisierende Haltung der Regierungsvertreter“, die sich hinter den Protesten der Lokalbevölkerung verschanzten und nichts unternähmen, damit das Gesetz geachtet werde. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.07.2011). 
  
22.07.2011  Sudan:
Die prekäre Lage der im Norden verbleibenden Christen spitzt sich zu. Das beobachtet der Bischof von Khartum, Daniel Adwok. Angesichts der Bestrebungen des sudanesische Präsidenten Umar Hasan Ahmad al-Bashir, Sudan in einen islamischen Staat zu verwandeln, würden Christen im Sudan zunehmend diskriminiert. Das sagte der Geistliche nach Angaben der Agentur „Apic“. Al-Bashir hatte die Einführung der islamischen Verfassung Sharia in Sudan bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt - falls, so Al-Bashir damals, Südsudan unabhängig werden sollte. Ebenso drohte er mit einer Einschränkung der kulturellen und ethnischen Vielfalt in dem Land. Seit der Unabhängigkeitserklärung von Südsudan vom 9. Juli 2011 beobachten auch Hilfsorganisationen eine zunehmende Diskriminierung von Christen im Sudan. Sie berichten unter anderem von Ausweisungen, Benachteiligungen im Bereich der Arbeit und einer Einschränkung der Religionsfreiheit. (apic/rv) (NL Radio Vatikan, 22.07.2011). 
   
20.07.2011 (KAP)  Kiew:  Die katholische Kirche sieht sich im Süden und Osten der Ukraine von Stadtverwaltungen immer wieder gegenüber den Orthodoxen des Moskauer Patriarchats benachteiligt
Rückschlag für die katholische Kirche in der Ukraine: Der Stadtrat der Krim-Metropole Sewastopol lehnte laut Medienberichten vom Dienstag mit großer Mehrheit die Rückgabe eines 1936 von den sowjetischen Behörden beschlagnahmten Kirchengebäudes ab. Das 1911 errichtete römisch-katholische Gotteshaus wird noch wie zu Zeiten des Kommunismus als Kino genutzt. -
Der Stadtrat erklärte sich im vergangenen Herbst grundsätzlich zur Rückgabe der Kirche bereit. Er forderte aber eine Entschädigungszahlung. Jetzt jedoch stimmten den Berichten zufolge lediglich drei der 75 Mitglieder des Gremiums dafür, den Katholiken das Gotteshaus zu übertragen.
Die katholische Pfarrei im mehrheitlich orthodoxen Sewastopol bemüht sich seit vielen Jahren um die Rückerstattung des Baus. Sie forderte ihrerseits Schadensersatz. Im Mai organisierten Katholiken eine Demonstration vor der einstigen Kirche.
Derzeit finden katholische Gottesdienste in der Stadt in einer 1996 zur Kapelle umgebauten Privatwohnung statt. Die Pfarrei zählt nach eigenen Angaben 400 Mitglieder.
Die katholische Kirche sieht sich im Süden und Osten der Ukraine von Stadtverwaltungen immer wieder gegenüber den Orthodoxen des Moskauer Patriarchats benachteiligt. So verbot die Rathausregierung von Odessa im Juni den Katholiken erstmals seit vielen Jahren eine Fronleichnamprozession rund um ihre Kirche. Offizielle Begründung für die Entscheidung war die Sorge, dass die öffentliche Ruhe gestört würde. Eine gleichzeitig anberaumte orthodoxe Prozession in dem Viertel konnte damals allerdings stattfinden. (Kathweb, 20.07.2011). 
  
14.07.2011  Sri Lanka:
Die Regierung Sri Lankas hat die Anfrage eines Bischofs für den Wiederaufbau einer Kirche in seiner Diözese abgelehnt. Wie die Agentur „Ucanews“ berichtet, wurde als Grund der starke Widerstand der dortigen Buddhisten angegeben. Das Kultusministerium erklärte in einem Brief an Bischof Harold Anthony Perera von Kurunegala, dass der Bau einer Kirche die Beziehung zwischen Buddhisten und Katholiken im Land stören könne. Katholiken beschuldigen extremistische Buddhisten für das Niederbrennen ihrer vorherigen Kirche. Aus Regierungskreisen verlautete, dass sich die Buddhisten wieder gegen den Bau der Kirche ausgesprochen hätten. Der größte Einspruch sei, die katholische Kirche könne versuchen, die Buddhisten zur Konversion zu bewegen. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 14.07.2011). 
  
12.07.2011 Türkei:
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder des Apostolischen Vikars von Anatolien, Bischof Luigi Padovese, beginnt Anfang Oktober. Ein Gericht im südtürkischen Iskenderun habe nach Annahme der Anklageschrift den ersten Verhandlungstag auf den 5. Oktober gelegt. Das berichtete die Agentur APA unter Berufung auf türkische Medien. Die türkische Staatsanwaltschaft fordert demnach für den angeklagten Murat Altun lebenslange Haft. Altun steht im Verdacht, den Bischof von Iskenderun und Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz vor einem Jahr, am 3. Juni 2010, in dessen Haus erstochen zu haben. Er arbeitete als Padoveses Chauffeur und hat die Tat gestanden. Der Prozessbeginn hatte sich zuletzt verzögert, weil Altuns Anwalt eine geistige Umnachtung seines Mandanten geltend machte. Anfang Juni erklärte aber das Istanbuler Gerichtsmedizinische Institut, dass man bei dem Tatverdächtigen weder eine Geisteskrankheit noch eine geistige Zurückgebliebenheit festgestellt habe. (kap/apa) (NL Radio Vatikan, 12.07.2011). 
   
11.07.2011  Bosnien-Herzegowina:
Die  während des Krieges von 1992 bis 1995
vertriebenen Katholiken können noch immer nicht in die Republika Srpska zurückkehren. Franjo Komarica, Bischof von Banja Luka, erklärte laut Nachrichtenagentur „Apic“, dass es derzeit einen Kampf um die Existenz der Katholiken im Lande gebe. Es gehe  hierbei um das Auslöschen der katholischen Kirche. Man habe schon Kirchen und Konvente zerstört. Es seien schon mehrere Christen umgekommen, und die Katholiken fühlten sich von Europa und den USA im Stich gelassen. (apic) (NL radio Vatikan, 11.07.2011). 
     
11.07.2011  China:
Vier Bischöfe aus der chinesischen Provinz Guandong sind in den letzten Tagen von der Polizei festgenommen worden. Wie die Agentur „Asianews“ berichtet, sollen sie an der illegalen Weihe von Haung Bingzang am 14. Juli in Shantou teilnehmen. Es ist unbekannt, wo sich die vier aufhalten. Derweil wird Bischof Paul Pei Junmin, der die Weihe vornehmen soll, von seinen Priestern in der Kathedrale von Shenyang beschützt, um seine Beteiligung zu verhindern. Die Priester von Liaoning gaben bekannt, sie wollen so lange in der Kathedrale verweilen, bis die Polizei sich entfernt habe. -
Mehrere staats-katholische Webseiten in China haben über die Äußerung der Patriotic Association und des „National Council of Chinese Bishops“ berichtet. Der Bericht drückt ihr tiefes Bedauern darüber aus, dass der Vatikan nicht hinter dieser Weihe stehe. Er klagte, dass der Vatikan mehr für die Einigkeit innerhalb der Kirche in China tun solle. Stattdessen hätte der Vatikan dadurch eine größere Spaltung in der Kirche erzielt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 11.07.2011).
 
10.07.2011 Südsudan: Gefahr für Christen im Norden?
Der Südsudan ist unabhängig, weltweit wurde die Geburt dieses neuen Staates begrüßt. Experten warnen aber vor negativen Folgen für die Christen im muslimisch geprägten Nordsudan. Wir haben darüber mit Daniel Ottenberg vom Hilfswerk „Open Doors“ gesprochen.
„Für die Christen im Nordsudan bedeutet dies – bei aller Freude - wahrscheinlich nichts Gutes. Man kann das daran festmachen, dass der Präsident des Nordsudan, Omar Bashir bereits im Dezember 2010 erklärt hat, dass man - wenn die Unabhängigkeit kommen wird, und das war damals noch nicht klar - keine Rücksicht mehr nehmen müsse auf andere Ethnien und Religionen. Die Sharia könne so durchgesetzt werden, wie man sie verstehe, ohne auf internationale Beziehungen Rücksicht nehmen zu müssen.“ -
Der Nordsudan ist ja muslimisch geprägt. Im Südsudan gibt es dagegen mehr Christen und Anhänger von Naturreligionen. Welche Rolle haben Christen im Nordsudan überhaupt bisher gespielt?
„Die Christen im Nordsudan sind meist Arbeitsmigranten aus dem Süden und waren als solche geduldet. Sie hatten in Khartum sogar eine gewisse Freiheit ihren Glauben zu leben. Es gibt in Khartum durchaus große Kirchen. Wir hören aber dass inzwischen 75 Prozent der katholischen Christen geflohen sind und eine große Wanderungsbewegung in den Süden zu verzeichnen ist. Die Christen haben Sorge, dass nach der Unabhängigkeit die Sharia durchgesetzt wird. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.07.2011). 
  
09.07.2011  Ägypten:
In Ägypten können irrtümlich oder unter Zwang als Muslime registrierte Christen diese Eintragung nun ändern lassen, ohne den Zusatz „Ex-Muslim“ zu erhalten. Das berichtet der römische Pressedienst Asianews. Er beruft sich auf eine Entscheidung des Obersten Gerichts in Kairo. Bislang seien in vielen Behörden Neugeborene und Personen, die Änderungen ihrer Dokumente vornehmen lassen wollten, automatisch als „Muslim“ geführt worden, so Asianews. Der Sprecher der ägyptischen Katholiken, Rafic Greiche, bezeichnete das Urteil als „positives Signal“ für eine Veränderung im Land. Frühere Versuche des Obersten Gerichtshofs, die diskriminierende Regel zu ändern, seien am damaligen Innenminister Habib Adli gescheitert. Tausende von Menschen haben auch an diesem Freitag wieder auf Kairos zentralem Tahrir-Platz demonstriert. Sie fordern schnellere Prozesse für die Mitglieder des im Februar gestürzten Regimes, darunter für Habib Adli. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 09.07.2011). 
   
06.07.2011  Sarajewo: Bosnische Katholiken auch 15 Jahre nach Kriegsende diskriminiert
Der katholische Bischof von Banja Luka beklagt, dass 15 Jahre nach Ende des Bosnienkrieges „die Religionsfreiheit noch immer nicht allen Glaubensbekenntnissen garantiert wird“.
Wörtlich sagte Bischof Franjo Komarica: „In Bosnien verschließt die internationale Staatengemeinschaft die Augen vor den schwerwiegenden Verletzungen grundlegendster Menschenrechte.“ Bischof Komarica sprach mit dem Hilfswerk „Kirche in Not“ über die Diskriminierung der Katholiken im Balkanstaat. Den Katholiken werde noch immer die Rückkehr in ihre Heimatorte und ihre Häuser verweigert, aus denen sie während des Bosnienkrieges gewaltsam vertrieben worden waren. „Den Betroffenen wird ein elementares Menschenrecht vorenthalten: das Recht auf Heimat“, so der katholische Bischof.
Im Bosnienkrieg wurden allein in der Diözese Banja Luka mehr als 70.000 Katholiken aus ihren Häusern vertrieben und zu Flüchtlingen gemacht. Laut Schätzungen konnten bisher lediglich 5.800 in die Heimat zurückkehren. Die rund 250.000 vertriebenen Moslems konnten bereits vor Jahren in ihre Dörfer und auf ihren Besitz zurückkehren. „Ein weiterer Beweis dafür, dass die Ungerechtigkeit dieser ethnischen Säuberung heute toleriert wird“, so Bischof Komarica. -
Die Vertreibung der katholischen Minderheit wird auch vom österreichischen Diplomaten Valentin Inzko bestätigt, der seit 2009 Hoher Repräsentant der Europäischen Union für Bosnien-Herzegowina ist und damit das Amt eines Protektors ausübt. Inzko sagte gegenüber ACS, wie sehr sich „die Katholiken schwertun, Arbeit zu finden und sich durch die Behörden benachteiligt und diskriminiert fühlen.“ -
Inzko kündigte an, entsprechend bei den bosnisch-moslemischen Behörden zugunsten der katholischen Minderheit intervenieren zu wollen, „sobald die neue Regierung im Amt sein werde“. Seit den Wahlen im Oktober 2010 konnten sich die Parteien noch auf keine Regierungsmehrheit verständigen. Die Zweifel unter den Katholiken, dass sich bald etwas ändert, sind entsprechend hoch.
„Der entscheidende Punkt, der über die Zukunft des Landes entscheidet, ist die Verbesserung der sozialen Verhältnisse“, sagte der Apostolische Nuntius, Msgr. Alessandro D’Errico. „Wir müssen den Menschen, vor allem auch der Jugend konkrete Perspektiven geben, sonst suchen sie sie woanders.“ Msgr. D’Errico erinnert vor allem an die „Europäischen Schulen“, die sowohl von Katholiken als auch von Moslems besucht werden und stark an der Versöhnung der beiden bosnischen Volksgruppen arbeiten. (Katholisches.info, 06.07.2011).
   
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi
05.07.2011  China:
In Handan sind am Wochenende zwei Priester verschwunden. Die beiden Priester hätten versucht, ihren designierten Bischof aufzusuchen. Dieser war kurz vor seiner Bischofsweihe von der Polizei festgenommen worden. Die Priester hätten sich mit Beamten des Büros getroffen, das kirchliche Aktivitäten überwacht. Die Weihe des Bischofs, die die päpstliche Zustimmung hatte, sollte eigentlich am 29. Juni, am Festtag Peter und Paul, stattfinden. Die Zeremonie musste jedoch abgesagt werden, nachdem Sun Jigen am 26. Juni von der Polizei in Gewahrsam genommen worden war. (asianews) (NL Radio Vatikan, 05.07.2011). 

04.07.2011  Pakistan: Fällt Minderheitenministerium für immer weg?
Widersprüchliche Meldungen zum staatlichen Minderheitenschutz kommen derzeit aus Pakistan – das Ministerium für religiöse Minderheiten wurde am vergangenen Freitag aufgelöst; seine Kompetenzen sollen dezentralisiert werden. Das sorgte für große Aufregung unter den Christen im Land. Sie fürchten eine Zunahme von Gewalt und Verfolgung, wenn die Behörde, die sich bis dahin um ihre Rechte kümmerte, tatsächlich wegfallen sollte. Der pakistanische Premierminister Yousel Raza Gilani versprach dann auch schnell eine nahtlose Fortsetzung des Minderheitenschutzes. (rv/kna/fides) (NL Radio Vatikan, 04.07.2011). 
   
30.06.2011  Islamabad: Pakistan löst Minderheitenministerium auf – Mordfall Bhatti zwischen Archivierung und Al-Kaida
Weiterhin widersprüchliche Signale kommen seit der Ermordung des katholischen Ministers Shabhaz Bhatti aus Pakistan. Die pakistanische Regierung beschloß, das von Bhatti geleitete Ministerium abzuschaffen. In einem Land, in dem Christen wegen ihres Glaubens diskriminiert und ermordet werden, bedeutet dies eine weitere Schwächung ihrer ohnehin prekären Position.-
Nach dem Mord gab es bereits mehrere Umbesetzungen an der Spitze des Ministeriums, die für Verwirrung sorgten. Internationale Proteste löste die Ernennung eines Moslems als Chef jener Behörde aus, die die Rechte der in einem weitgehend moslemischen Land bedrängten religiösen Minderheiten sicherstellen soll. Mit der Entscheidung, zwei Katholiken, darunter Paul Bhatti, der jüngere Bruder des Ermordeten, mit der Vertretung der Minderheiteninteresse zu beauftragen, schien Ruhe eingekehrt zu sein. Sie war aber nur von kurzer Dauer. Die völlige Abschaffung des Ministeriums erfolgt mit der Begründung, die Provinzen und deren Zuständigkeiten zu stärken und die Dezentralisierung des Staates zu fördern. Die Christen sehen in der Streichung einer Bundesbehörde eine weitere Deklassierung und damit Schwächung ihrer Position und ihrer Sicherheit.
Gleichzeitig scheinen die Ermittlungen gegen die Mörder von Minister Shabhaz Bhatti in Gefahr, im Sand zu verlaufen. Auch dort überbieten sich die pakistanischen Behörden mit widersprüchlichen Signalen. In diesen Tagen forderte Tahir Alam, Leiter der Sonderkommission zur Aufklärung des Mordes, die Archivierung der Ermittlungen. Nach der Einvernahme von 519 Verdächtigen, darunter auch Mumtaz Qadri, der Salman Taseer, den Gouverneur von Punjub ermordete, gebe es keine heiße Spur, so der hohe Polizeibeamte. -
Erst in den vergangenen Tagen gab es den Versuch, den Mord als einen „innerchristlichen Konflikt“ darzustellen. Der unter dubiosen Umständen verhaftete Muhammad Hafiz Nazar wurde inzwischen wieder freigelassen. Die christliche Minderheit Pakistans protestierte gegen diesen „Ablenkungsversuch“. Wer das offensichtliche Manöver steuerte, blieb unklar. -
Im Widerspruch zu den Archivierungsbestrebungen kündigte Pakistans Innenminister Rehman Malik einen internationalen Haftbefehl an. Den Thesen des Generalinspektors der pakistanischen Polizei folgend, beschuldigt er Al-Kaida für den Mord an Minister Bhatti verantwortlich zu sein. Hinter dem Mordanschlag stecke der Pakistaner Ilyas Kashmiri und die Brigade 313 des internationalen islamischen Terrornetzwerkes von Osama bin Laden. Laut Innenministerium habe Kashmiri den Talibanführer des Punjub, Asmattullah Mawaia mit der Durchführung des Mordes beauftragt. Die Tat sei von einem gemischten Killerkommando der islamistischen Gruppen Tehrik-e-Islami und Ghazi Force Islamabad ausgeführt worden. -
„Nach verschiedenen Ablenkungsmanövern und Umleitungsversuchen, mit denen man meinen Bruder zusätzlich beleidigte, kommt nun endlich die Wahrheit ans Tageslicht: wir waren davon überzeugt, daß man ihn wegen seines Engagements zum Schutz der Menschenrechte und der Christen und für die Abschaffung des Blasphemieparagraphen ermordet hat. Nun geben die Ermittlungen uns Recht. Wir wünschen eine rasche Beendigung der Ermittlungen und die Festnahme der Täter des Verbrechens. Dies wäre ein gutes Signal für den Gesundheitszustand des Rechtsstaats in Pakistan“, wie Paul Bhatti, der Bruder des Ermordeten dem Nachrichtendienst Fides sagte. -
Die Widersprüche bei den Mordermittlungen und die Auflösung des Ministeriums für die religiösen Minderheiten belegen die Mischung aus Gleichgültigkeit und Feindseligkeit, der sich die Christen des Landes ausgesetzt sehen. Sie leben in einem Land, in dem sie zunehmend an den Rand gedrückt werden und um ihr Leben bangen müssen.
Der jüngste Mord an einem Christen fand am 21. Juni in Lahore statt. Abas Masih, ein städtischer Straßenkehrer, wurde von Muhammad Ilyas auf offener Straße niedergestochen, weil er vor dem Geschäft des moslemischen Kaufmanns nicht nach dessen Angabe gereinigt habe. Wie oft bei Fällen, in denen das Opfer Christen und die Täter Moslems sind, weigerte sich die Polizei die Tat aufzunehmen. Erst nach Protesten der Christen und von Menschenrechtsorganisationen wurden Ermittlungen aufgenommen und der Täter vorläufig verhaftet. (Katholisches.info, 30.06.2011). 
  
Text: Asianews/Fides/Giuseppe Nardi
13.06.2011  Pakistan:
Eine 24-jährige Katholikin soll ins Ausland „verkauft“ werden. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst unter Berufung auf lokale Quellen. Die junge Katholikin, Farah, wurde verschleppt, zur Heirat gezwungen und zum Islam zwangsbekehrt. Die Angelegenheit sei sehr kompliziert, so eine Ordensfrau, die sich um die wenigen Mädchen aus der christlichen Glaubensgemeinschaft kümmert, die einer Zwangsbekehrung zum Islam entkommen können. Deshalb bittet die Schwester „um die Hilfe und um das Gebet der Gläubigen in aller Welt“, und „um eine Aufklärungskampagne, damit die pakistanischen Behörden sich verpflichtet fühlen, einzugreifen“. Der Fall des Mädchens sei „nur einer von vielen Fällen des Verstoßes gegen die Rechte von Frauen in Pakistan“, so die Schwester im Gespräch mit Fides. (fides) (NL Radio Vatikan, 13.06.2011). 
   
09.06.2011 
Gödöllö/Wien: Alle 5 Minuten wird ein Christ ermordet – OSZE-Vertreter legt Zahlen zur Christenverfolgung vor
Vergangene Woche hielt der OSZE-Vertreter für den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung, der Soziologe Massimo Introvigne, auf Schloß Gödöllö bei Budapest einen Vortrag über den interreligiösen Dialog zwischen Christen, Juden und Moslems. Eingeladen hatte der Staat Ungarn, der gerade die EU-Präsidentschaft innehat. Unter den Teilnehmern befanden sich der ungarische Primas, Kardinal Peter Erdö, der Kustos des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzabella, der “Außenminister” des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, Gusztav Zoltai als Vertreter des Jüdischen Weltkongresses und Ömür Orhun als Vertreter der Organisation der Islamischen Konferenz.
In seinem Vortrag erklärte Introvigne als OSZE-Antidiskriminierungsbeauftragter, dass jedes Jahr weltweit mehr als 100.000 Christen wegen ihres Glaubens ermordet werden. Die auf dem ehemaligen Königsschloss Kaiser Franz Josephs I. und Kaiser Karls I., selbstverständlich in ihrer Funktion als ungarische Könige, gemachte Aussage sorgte für mediales Aufsehen. Sie rüttelte die Christen wach und forderte Zweifel durch Kirchenkritiker heraus. Das atheistische Netzwerk, in der Bundesrepublik Deutschland durch die Humanistische Union vertreten, ließ durch seinen italienischen Ableger, die Union der Atheisten und rationalistischen Agnostiker, bekannt durch die Anti-Kreuz-Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, Zweifel verlauten. Tatsächlich scheint die Zahl von jährlich mehr als 100.000 ihres Glaubens wegen ermordeter Christen übertrieben. Übertrieben klingt sie im Westen selbst vielen Christen, die das Christentum nur als starke Gruppe kennen und sich eine andere Konstellation gar nicht vorstellen können. Übertrieben scheint sie all jenen, auch Christen, die die Christenverfolgung noch immer unterschätzen. -
Auf welche Zahlen und Quellen stützte der OSZE-Repräsentant seine in Gödöllö gemachte Aussage? Grundlage dafür sind die Studien des amerikanischen Center for Study of Global Christianity. Das von David B. Barrett geleitete Studienzentrum veröffentlicht regelmäßig die bekannte “World Christian Encyclopedia” und den “Atlas of Global Christianity”.
Die Arbeiten Barretts gehören zu den am meisten zitierten im akademischen Bereich, aber auch insgesamt zu den Statistiken der Weltreligionen. Anders als der Name des Jahrbuchs vermuten ließe, werden nämlich in den statistischen Erhebungen auch die nicht-christlichen Religionen erfaßt.
2001 begannen Barrett und sein Mitarbeiter Todd M. Johnson, die Zahl der christlichen Märtyrer der Weltgeschichte zu erheben. In der bahnbrechenden Arbeit “World Christian Trends AD 30 – AD 2200″ (William Carey Library, Pasadena 2001) versuchten sie die Gesamtzahl der christlichen Märtyrer seit der Stiftung der Kirche durch Jesus Christus bis zum Heiligen Jahr 2000 zu errechnen.
Am Anfang ihrer Erhebung galt es, eine klare Definition für einen christlichen Märtyrer festzulegen. Sie entschieden sich für die Formel: “An Christus Glaubende, die ihr Leben vorzeitig als Glaubenszeugen durch die Gewalt anderer Menschen verloren”. Die Definition unterscheidet sich natürlich von jener der katholischen Kirche. Barrett und Johnsohn sagen mit ihrer Definition nichts über die persönliche Heiligkeit der getöteten Christen aus. Entscheidend ist für sie, dass die Betreffenden wegen ihres Glaubens, also weil sie Christen waren, getötet wurden und nicht wegen eines Krieges oder eines Genozids, die vorwiegend politisch oder ethnisch und nicht religiös motiviert waren. -
Die Veröffentlichung von 2001 kam zum Schluss, dass es in den ersten zweitausend Jahren rund 70 Millionen christliche Märtyrer gab, von denen 45 Millionen allein im 20. Jahrhundert umgebracht wurden. Die Forschungsmethode von Barrett und Johnsohn wurde in den folgenden zehn Jahren wissenschaftlicher Debatte bestätigt. Seither aktualisieren die Autoren jährlich die Zahl der getöteten Christen. Von 2000 stieg die Zahl der ermordeten Christen stark an, bis sie 2005 mit jährlich 160.000 neuen Märtyrern für die gesamte zweite Hälfte des Jahrzehnts einen erschreckenden Höhepunkt erreichte.
2010 ging die Zahl der Märtyrer zurück, wie die beiden Wissenschaftler in ihrem Beitrag “Christianity 2011: Martyrs and the Resurgence of Religion” schreiben, der in der Januar-Ausgabe des “International Bulletin of Missionary Research” veröffentlicht wurde. Der Rückgang geht auf das Abflauen der Christenverfolgung im Südsudan durch die muslimische Regierung in Khartum zurück. 2005 konnte unter Druck der internationalen Staatengemeinschaft ein Zeitplan zur Lostrennung des Südens vom Sudan und die Ausrufung eines eigenständigen, souveränen Staates durchgesetzt werden.
Dennoch bleibt die Zahl der getöteten Christen, die weiterhin bei über 100.000 im Jahr liegt, ausgesprochen hoch. Vor allem in der Demokratischen Republik Kongo und in Nordkorea habe sich die Lage für die Christen verschlechtert, um nur zwei Beispiele zu nennen. Barrett und Johnsohn geben an, dass die Zahl von derzeit mindestens 100.000 christlichen Märtyrern “ausgesprochen zurückhaltend” sei.
Die beiden amerikanischen Soziologen Brian J. Grim und Roger Finke kommen in ihrer Studie “The Price of Freedom Denied” (Cambridge University Press, Cambridge 2011), in der sie die soziologische Theorie der sogenannten “religiösen Ökonomie” auf die Erhebung der religiösen Verfolgungen und deren soziale Folgen anwenden, zum Schluss, dass die Zahl der wegen ihren Glaubens getöteten Christen zwischen 130.000 und 170.000 betrage.
Der OSZE-Repräsentant Massimo Introvigne nannte in seinem Gödöllö-Vortrag mit jährlich derzeit rund 105.000 christlichen Märtyrern eine „vorsichtige“ Schätzung im unteren Bereich nach Barrett und Johnsohn. Eine Zahl, die wesentlich unter den Angaben von Grim und Finke liegt.
105.000 getötete Christen bedeutet, dass täglich weltweit etwa 288 Christen wegen ihres Glaubens ermordet werden. Das sind 12 Christen jede Stunde oder ein Christ alle fünf Minuten (alle vier Minuten nach Grim und Finke). Eine erschreckende Zahl, trotz des von Barrett und Johnsohn erhobenen Rückgangs für 2010. -
Introvigne zog in Gödöllö den Schluss, dass die Christenverfolgung weltweit unter allen Formen der Diskriminierung und Verfolgung die schlimmste ist. Es brauche umgehend Maßnahmen, um dieses Massaker zu beenden. Der erste Schritt dazu sei, dass die Staaten erkennen, dass die Christenverfolgung die schlimmste menschliche Tragödie unserer Zeit ist und gegen diese Notlage etwas unternommen werden müsse. Introvigne mahnte: “Der Dialog zwischen den Religionen und den Kulturen wird zwar wunderschöne Tagungen hervorbringen, aber keine konkreten Ergebnisse. Wer die Zahlen verschweigt, will wahrscheinlich nichts gegen das Massaker unternehmen.” (BQ/Giuseppe Nardi)
(Katholisches.info, 09.06.2011). 
  
09.06.2011  Baku: Aserbaidschan diskutiert neues Religionsgesetz – Weitere Einschränkung der Religionsfreiheit
Staatspräsident İlham Heydär oğlu Äliyev von Aserbaidschan legte dem Parlament einen Gesetzentwurf zur Neuregelung der Religionsfreiheit vor. Nicht nur die christliche Minderheit kritisiert den Entwurf als „weitere Einschränkung der Religionsfreiheit“. Der Entwurf wird am 10. Juni vom Parlament behandelt.
Der Entwurf sieht vor, dasskünftig mindestens 50 Personen die Bildung einer neuen religiösen Gemeinschaft, konkret zum Beispiel einer christlichen Pfarrei, mit ihrer Unterschrift unterstützen müssen. Bisher waren nur zehn Unterschriften notwendig. Dies berichte die Nachrichtenagentur Forum 18. Weiters verlangt das Gesetz, dass eine zentrale Stelle die Kontrolle über alle anderen Gemeinschaften einer Religion auszuüben habe, damit der Staat die einzelnen Religionen besser kontrollieren und überwachen könne.
Um „religiöse Kurse“ oder „religiöse Veranstaltungen wie Vorträge“ abhalten zu dürfen, setzt der von Staatspräsident Äliyev gewollte Gesetzentwurf eine ausdrückliche staatliche Genehmigung voraus. Dies gelte auch für die Abhaltung von Bibelkursen. Konkret würde dies bedeuten, dass Christen für jede Katechese oder auch nur, um gemeinsam die Heilige Schrift zu lesen, eine staatliche Erlaubnis einholen müßten.
Auch für den Islam ist die staatliche Kontrolle vorgesehen. Islamische Gemeinschaften müßten periodisch „Berichte über ihre Aktivitäten“ abliefern. Islamische Gemeinschaften könnten nur „bei einer Moschee und nur von aserischen Staatsbürgern“ gegründet werden. --
Der Oppositionspolitiker Iqbal Agazade kritisierte den Gesetzentwurf als verfassungs- und menschenrechtswidrig.
Das geltende Religionsgesetz stammt erst aus dem Jahr 2009 und brachte bereits starke Einschränkungen. Jede religiöse Gemeinschaft muss sich seither registrieren lassen. 2009 mussten alle Gemeinschaften neu registriert werden, auch jene, die bereits über eine staatliche Zulassung verfügten. Viele Gemeinschaften erhielten noch keine behördliche Zulassung und sind daher gezwungen in der „Illegalität“ zu wirken mit den damit verbundenen Risiken.
Die Verfünffachung der Mindestunterzeichner, die für den Antrag auf staatliche Anerkennung als religiöse Gemeinschaft (z.B. einer Pfarrei) notwendig sind, wird von Beobachtern als Versuch der aserischen Staatsführung gewertet, die Zahl der Antragsteller zu reduzieren. Das Gesetz sieht vor, dass erneut alle Gemeinschaften einen neuen Antrag, nunmehr aber mit mindestens 50 und nicht – wie 2009 – mit zehn Gründungsmitgliedern stellen müssten. Beobachter rechnen mit einem noch längeren Zulassungsverfahren, das der Staatsführung nach Belieben ermöglicht, ganze Gemeinschaften in die „Illegalität“ fallen und damit unter Druck setzen, verbieten oder gar verfolgen zu können.
Der größte Teil der Aseris sind Moslems, rund 85 Prozent davon Schiiten und 15 Prozent Sunniten. Durch die Sowjetherrschaft haben sich die traditionellen moslemischen Richtungen und Schulen stark verschoben.
Die Christen Aserbaidschans machen etwa vier Prozent der Bevölkerung aus. Der größte Teil von ihnen gehören der russisch-orthodoxen Kirche an. Dazu gibt es eine kleine katholische Gemeinschaft und verschiedene protestantische Gruppen. Unter anderem sind in dem Kaukasusstaat sechs Synagogen aktiv. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 09.06.2011). 
  
08.06.2011  China:
Eine geplante Bischofsweihe ohne den Segen des Papstes findet vorerst nicht statt. Das sagte ein Priester des betroffenen Bistums Hankou am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur „Asianews“. Einen neuen Termin nannte er nicht. Die illegitime Weihe war von dem Ehrenvorsitzenden der regimetreuen Patriotischen Vereinigung auf Donnerstag angesetzt worden. Die katholische Kirche Chinas befindet sich in einer schwierigen Situation, da die chinesische Regierung die kanonische Bischofsernennung durch den Papst, laut einer Erklärung des Ehrenvorsitzenden als „Einmischung in innere Angelegenheiten“ bewertet. (asianews) (NL Radio Vatikan, 08.06.2011).   
  
06.06.2011 
Kathmandu: Nepal will Konversionen zum Christentum bestrafen – 5 Jahre Gefängnis
Mit einem neuen Strafgesetzbuch, das in diesen Tagen diskutiert wird, will die nepalesische Regierung Konversionen vom Hinduismus und Buddhismus zum Christentum oder anderen Religionen unterbinden. Laut Artikel 160 des neuen StGB wird jeder, der die Bürger des Himalajastaates auffordert, ihre Religion zu wechseln, mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und hohen Geldstrafen bestraft.
Die Nachricht löste unter den Christen des Hochgebirgsstaates Angst und Ärger aus. Sie fürchten eine neue Welle von Einschränkungen für die Religionsfreiheit. Am 15. Mai vorgeschlagen, muss das neue Strafgesetzbuch noch vom Parlament verabschiedet und von Staatspräsident Ram Baran Yadav unterzeichnet werden.
Nepals Justizminister Prabhu Sah erklärte gegenüber Asianews, dass „das Gesetz nicht gegen die Christen gerichtet ist, die mit ihren karitativen Werken dem Land einen großen Dienst erweisen“. Das Strafgesetzbuch sei aber „gegen jeden Zwang zum Christentum“ gerichtet, so der Minister. In den vergangenen Jahren habe es verschiedene Anzeigen von Hindus und Buddhisten gegen aggressive Formen des Proselytismus durch protestantische Gruppen gegeben. „Diese Vorwürfe betreffen nicht die katholische Kirche“, so Justizminister Sah.
Isu Jang Karki, Vertreter der Nepal Christian Society, verurteilt die Regierungsvorlage und weist die Behauptung, es sei Druck auf Menschen ausgeübt worden, um sich zum Christentum zu bekehren energisch zurück. „Die Vorwürfe behaupteter Zwangskonversionen sind falsch“, so Karki. Noch heute hätten die religiösen Minderheiten des Landes keine parlamentarische Vertretung. Es bestehe die Gefahr, dass das neue Strafgesetzbuch ohne Anhörung und Zustimmung der Christen verabschiedet werde und zum Instrument in den Händen extremistischer Hindus werde.
Seit 2007 ist Nepal ein laizistischer Staat, nachdem es jahrhundertelang eine absolutistische Monarchie hinduistischer Prägung war. Die provisorische Verfassung, die unter UN-Aufsicht erlassen wurde, verbietet Proselytismus, erlaubt aber allen Staatsbürgern frei ihren Glauben zu bekennen, ebenso missionarische und karitative Aktivitäten. Laut Angaben kirchlicher Vertreter bekehrten sich seit dem Ende der Monarchie Tausende Nepalesen zum Christentum. Jeden Sonntag ist die katholische Kathedrale von Kathmandu bei der Heiligen Messe überfüllt. Die politische und ökonomische Instabilität der vergangenen Jahre und parteipolitische Konflikte hätten zu einer Stärkung der hinduistischen Bewegungen geführt, die für die Wiedereinführung der Monarchie eintreten und die in jeder Bekehrung eines Nepalesen zum Christentum einen Angriff auf die Tradition des Landes und den Staat selbst sehen. (Asianews/Giuseppe Nardi)
(Katholisches.info,06.06.2011).   
 
01.06.2011  Frankreich: Der Mann von Asia Bibi, Ashiq, ist in Paris. Dort versucht der Pakistaner Verbündete zu finden, um das Leben seiner Frau zu retten.

Diese sitzt in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie gegen den Koran und Mohammed seit dem 8. November 2010 in der Todeszelle. Sie ist die erste Christin in Pakistan, die wegen Blasphemie zum Tod verurteilt wurde. Der Päpstliche Nuntius in Paris, Luigi Ventura, hat sich am Dienstag mit Ashiq Bibi getroffen. Dabei dankte ihm der Mann für den Einsatz des Papstes. Benedikt XVI. hatte sich am 17. November bei seiner Generalaudienz öffentlich für Asia Bibi eingesetzt; im Januar forderte er außerdem Pakistan direkt dazu auf, den umstrittenen Blasphemie-Paragraphen, der immer wieder gegen Angehörige der christlichen Minderheit eingesetzt wird, abzuschaffen. Am Montag hatte Ashiq Bibi, der von einer seiner Töchter begleitet wird, einen Termin im französischen Außenministerium und in der Großen Moschee von Paris. Asia Bibi sitzt seit Juni 2009 in einem Gefängnis der pakistanischen Stadt Sheikhupura ein. Ihre Haftbedingungen haben sich in jüngster Zeit nach Angaben ihres Mannes etwas verbessert. (apic)(NL Radio Vatikan, 01.06.2011). 

01.06.2011  Türkei:
Das Kloster Mor Gabriel im Tur Abdin wird im Konflikt um seinen Landbesitz alle Rechtsmöglichkeiten ausnützen. Dabei wird es als letzten Schritt auch den Gang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nicht scheuen. Das kündigt der Abt des Klosters, Metropolit Timotheus Samuel Aktas, an. In dem heftigen Streit gehe es nicht mehr um Recht und Unrecht, vielmehr habe die Causa einen politischen Hintergrund. Es gebe Kräfte, die die Christen aus dem Land drängen wollten, so der Bischof im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Kathpress“. Mor Gabriel wurde im Jahr 397 gegründet und ist damit eines der ältesten christlichen Klöster überhaupt; in seinem Konflikt mit drei Dörfern der Umgebung geht es um rund 50 Hektar Klosterboden. Sie sind seit einer Landvermessung im Sommer 2008 umstritten und werden inzwischen teilweise auch vom Finanzamt und von der Forstverwaltung beansprucht. Der Oberste Gerichtshof der Türkei sprach im Januar einige Ländereien dem türkischen Staat zu. Deswegen muss womöglich die weitläufige Mauer abgerissen werden, die vom Kloster zum Schutz vor Übergriffen, Landraub und Abweidung errichtet wurde. Bischof Timotheus wies darauf hin, dass das Kloster Urkunden aus den 1930er-Jahren besitze, die eindeutig sein Eigentumsrecht belegten. Die Gegenseite habe hingegen nichts vorzuweisen. Trotzdem habe das Gericht in Ankara die Beweise des Klosters scheinbar nicht zur Kenntnis genommen. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.06.2011). 

01.06.2011  Irak: Erneut ist in Mossul im Nordirak ein Christ getötet worden. Diesmal traf es einen 63-jährigen orthodoxen Familienvater, der schon zwei Entführungsversuche überlebt hatte. Er wurde von einem Killerkommando auf dem Weg zur Arbeit erschossen. Immer wieder von neuem ist Mossul Schauplatz von Morden an Christen. Die Täter werden in der Regel im islamistischen bzw. im kriminellen Milieu vermutet. In der Stadt Kirkuk hingegen haben die chaldäischen Christen das Ende des Marienmonats Mai zusammen mit Muslimen begangen. Erzbischof Louis Sako lud einen Imam in der Kathedrale dazu ein, die Miriam-Sure zu rezitieren, die sich mit der Verkündigung des Engels an Maria beschäftigt. Christliche und muslimische Frauen trugen Friedensgebete vor, und mehrere Imame ließen nach der Feier Friedenstauben steigen. (rv)

01.06.2011  Indien:

Die Regierung des Bundesstaates Karnataka nimmt eine spektakuläre Wende in ihrem Verhältnis zur christlichen Minderheit: Sie hat angekündigt, Entwicklungsprojekte für christliche Gruppen mit 500 Millionen Rupien zu unterstützen – das sind umgerechnet etwa acht Millionen Euro. Bislang haben sich die Christen immer wieder darüber beklagt, dass sie von Hindu-Extremisten schikaniert werden und die Regierung nichts dagegen tue. Der Justizminister von Karnataka, Suresh Kumar, kündigte den Geldsegen für Christen, der auch Stipendien für Schüler und Studenten aus armen christlichen Familien einschließt, auf einer Pressekonferenz an. Auch für den Wiederaufbau oder die Renovierung von christlichen Kirchen und Kapellen will der Bundesstaat sorgen: Etwa fünfzig christliche Kultstätten waren 2008 bei einem heftigen Ausbruch antichristlicher Gewalt zerstört worden. Die Nachrichtenagentur „Apic“ berichtet, dass viele Christen in Karnataka von der Kehrtwende der Regierung überrascht sind. Sie freuten sich zwar, hätten aber das Gefühl, dass es hier um eine Imagekampagne für die hindu-nationalistische Partei BJP gehe. Diese steht seit 2008 in Karnataka in der Regierungsverantwortung. (apic) (NL Radio Vatikan, 01.06.2011). 

17.05.2011  Hong Kong: Kampfansage des chinesischen Regimes an Vatikan – 10 weitere illegale Bischöfe?
Der Ehrenvorsitzende der regimetreuen Patriotischen Vereinigung Chinas, Anthony Liu Bainian, verlangt vom Vatikan, „sich nicht in die Arbeit der selbsterwählten und selbstgeweihten Bischöfe einzumischen“. Gemeint sind die von Rom nicht anerkannten, vom kommunistischen Regime bestimmten und unrechtmäßig geweihten Bischöfe in der Volksrepublik China. Liu Bainian, von den Katholiken abschätzig der „Papst von China“ genannt, weil er den Anspruch erhebt, die Kirche in China anzuführen, erklärte zudem, dass es mindestens zehn weitere Bischofskandidaten gebe, die „bald“ über die Form der „Selbstwahl“ und der „Selbstweihe“ zu Bischöfen würden, denn das sei die „von der Kirche in China“ gewollte Form.
Die Aussagen Bainians wurden am 14. Mai von der Hong Konger Zeitung Wen Wei Po veröffentlicht, die der kommunistischen Partei Chinas nahesteht.
Die Stellungnahme wird als Kampfansage und Drohung an den Vatikan gewertet. Die Heilige Stuhl hoffte nach Jahrzehnten der Verfolgung auf eine Möglichkeit der Annäherung und der Versöhnung der romtreuen Untergrundkirche und der regimetreuen Patriotischen Vereinigung. Im Herbst 2010 machte eine unerlaubte Bischofsweihe durch das Regime alle Hoffnungen zunichte. Seither befindet sich das Regime in Peking auf Konfrontationskurs mit der katholischen Kirche. --
Am 11. Mai 2011 erzwang das Regime in Shantou die Wahl eines Bischofs durch zusammengerufene Priester, Ordensschwestern und Laien gegen den Willen Roms.
Das vom Regime bestellte „Wahlkomitee“ aus 15 Priestern, fünf Ordensschwestern, zwei Seminaristen und 50 Laien „wählte“ unter Druck und Drohungen den einzigen, vom Regime bestimmten Kandidaten, Pater Joseph Huang Binghzhang.
Der Heilige Stuhl erkennt die „Selbstwahl“ nicht an:
Wegen des rechtlich nicht zuständigen, ja gar nicht existenten Wahlgremiums und wegen des Zwangs und Drucks, der auf die „Wählenden“ ausgeübt wurde, da die Abstimmung von Funktionären der Patriotischen Vereinigung und der chinesischen Polizei überwacht wurde. Ein Mitglied des „Wahlkomitees“ ist verschwunden, ein weiteres wurde verhaftet. Ferner
weil Don Huang seit Jahren das Bischofsamt anstrebt, aber vom Vatikan stets als „nicht würdig“ für das Amt betrachtet wurde. Seit 1998 ist er gegen den Willen des Heiligen Stuhls Mitglied des chinesischen Parlaments. Außerdem hat die Diözese Shantou bereits einen rechtmäßigen Bischof mit Msgr. Zhuang Jianjian, der 2006 mit Zustimmung des Heiligen Stuhls im Untergrund geweiht wurde. Das Regime erkennt ihn jedoch nicht an und versucht seine Arbeit wo immer möglich zu behindern. Seit Dezember 2010 wird er ständig von der Polizei überwacht. In der Karwoche und an den Osterfesttagen wurde er von der Polizei daran gehindert, die Liturgie zu feiern. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 17.05.2011). 
   
16.05.2011  Indien:
Ein christliches Mädchen ist in der südöstlichen Region Kandhamal vergewaltigt und ermordet worden. Bauern haben am vergangenen Donnerstag die Leiche der 17 Jahre alten Nirupama Pradhan in der Nähe eines Sees entdeckt. Vier Tage vorher war die Schülerin spurlos aus ihrem Ort verschwunden. Der Vater des Mädchens hat Anzeige erstattet und dem Weltweiten Rat der indischen Christen mitgeteilt, dass er einen radikalen Hindu verdächtige, seine Tochter vergewaltigt und dann ermordet zu haben. Der zuständige Ermittler der örtlichen Polizei hat sich zu dem Verdacht nicht äußern wollen. Vor drei Jahren war es bereits in der Region zu antichristlicher Gewalt gekommen. Das regionale Büro des Weltkirchenrates in Orissa sprach von einem beginnenden Völkermord und forderte „ernsthafte polizeiliche Ermittlungen“. Nach Ansicht des Rates, der sich als Nichtregierungsorganisation für den Schutz der Rechte von Christen einsetzt, verbergen sich hinter dieser jüngsten Gewalttat dieselben hinduistischen Extremisten, die auch für die Massaker 2008 verantwortlich waren. (asianews/fides) (NL Radio Vatikan, 16.05.2011). 
         
15.05.2011  Ägypten: Neue Gewalt zwischen Muslimen und Kopten

Erneut ist es in Kairo zu blutigen Zusammenstößen zwischen Kopten und Muslimen gekommen. Sieben Personen seien am Samstag mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Andere Angaben, darunter der Nachrichtensender Al Jazeera, sprechen von bis zu 65 Verletzten. Vier Stunden nach Beginn der Auseinandersetzungen habe die Armee mit Tränengas eingegriffen und die Unruhen beendet. Afp spricht von mehreren Autos von Kopten, die in Brand gesteckt worden seien. Al Jazeera gibt an, dass die Polizei fünfzehn Personen verhaftet habe. Auslöser der Unruhen sei der Streit eines muslimischen Jugendlichen mit mehreren Kopten gewesen, die seit einer Woche einen Sitzstreik vor dem Gebäude des öffentlichen Fernsehens halten. (afp)  (NL Radio Vatikan, 15.05.2011). 
   
13.05.2011  Ägypten:
Tausende Menschen haben am Freitag auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo für eine Versöhnung zwischen Muslimen und Christen demonstriert. Im Internet war für Freitag im ganzen Land zu Demonstrationen für ein Ende der religiös motivierten Gewalt aufgerufen worden, nachdem am Wochenende 15 Menschen bei Zusammenstößen getötet worden waren. Die Demonstranten schwenkten außerdem aus Solidarität mit den Volksaufständen in der arabischen Welt syrische und libysche Fahnen. Im Kairoer Arbeiterviertel Imbaba hatte es am Samstag gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen gegeben. Anlass war das Gerücht, eine koptische Christin werde gegen ihren Willen in einer Kirche festgehalten, weil sie zum Islam konvertieren wolle, um sich leichter scheiden lassen zu können. Hunderte Muslime kamen daraufhin zusammen, um die Frau zu „befreien“. Der Streit eskalierte, 15 Menschen wurden getötet und mehr als 200 verletzt. (kap) (NL Radio Vatikan, 13.05.2011). 
            
12.05.2011  Nordkorea: Wo Christsein tödlich ist
Christ zu sein, kommt in Nordkorea einem Todesurteil gleich. In dem asiatischen Land wird die Religionsfreiheit weltweit am stärksten mit Füßen getreten. Das geht aus einem aktuellen Bericht des internationalen Hilfswerkes für verfolgte Christen „Open Doors“ hervor. Hunderttausend Christen sind in dem Land in Gefängnissen interniert und müssen Hunger, Folter und Zwangsarbeit erleiden. Politischen Dissidenten und ihren Familien geht es ähnlich. Michel Varton ist Direktor des internationalen Hilfswerkes für Christen „Open Doors“: „Wir schätzen, dass von den insgesamt 400.000 Christen in Nordkorea 25 Prozent in Arbeitslagern sind! Wenn man als jemand enttarnt wird, der an Gott glaubt, wird man verhaftet und in Lager gesteckt, die Todeslager sind.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 12.05.2011). 

12.05.2011  Russland/Nahost:
Russlands Oberrabbiner hat die jüngsten Ausschreitungen gegen Christen in Nahen Osten und in Afrika verurteilt. „Die Medien mögen die demokratische Revolution loben, soviel sie wollen, aber was wir bisher gesehen haben, ist eine nie dagewesene Zunahme der Attacken auf gläubige Christen in Ägypten, Nigeria, Irak und Elfenbeinküste“, sagte Oberrabbiner Berel Lazar. Die Ausschreitungen seien politisch motiviert. Juden hätten jahrhundertelang „unter permanenter Bedrohung durch Gewalt und Pogrome“ gelebt, und diese historische Erfahrung zeige, dass es sich nicht um einen Zusammenprall zwischen Religionen oder Kulturen handle. Gleichzeitig wandte sich der Oberrabbiner dagegen, die Attacken auf Christen als „innere Angelegenheiten“ abzutun. Die „aktuelle Mode der politischen Korrektheit“ sei in Wirklichkeit Komplizin beim Töten unschuldiger Menschen. (interfax) (NL Radio Vatikan, 12.05.2011). 
  
12.05.2011  Indien:

Die meisten Opfer der Christenverfolgung von Orissa im Jahr 2008 warten immer noch auf Gerechtigkeit. Darauf weist asianews hin. Von mehr als 3.000 eingereichten gerichtlichen Klagen seien bisher nur 327 überhaupt vor dem Richter gelandet. Die Hälfte dieser Fälle endete mit Freisprüchen der Angeklagten. Christen würden an den Gerichten systematisch eingeschüchtert. So seien regelmäßig bei den Verhandlungen Gruppen radikaler Hindu-Nationalisten anwesend. Die Ausschreitungen gegen die Christen in Orissa in August 2008 weiteten sich auf fast die Hälfte der 30 Distrikte des Bundesstaates aus. Der Hindu-Mob verbrannte 6.000 Häuser und schlug 56.000 Menschen in die Flucht. Die Kirchen zählten 91 Todesopfer. Die Regierung von Orissa erkennt nur 52 Tote an, darunter lediglich 38 Christen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 12.05.2011).   
      
11.05.2011 Pakistan:
Ohne Geld der Regierung muss das neue „Bundesministerium für interreligiöse Harmonie und Minderheiten“ auskommen. Das berichtete der Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke „Fides“ am Mittwoch. Die vor kurzem umbenannte Institution – bisher hieß sie „Ministerium für religiöse Minderheiten“ – steht unter Leitung von Paul Bhatti, dem Bruder des ermordeten christlichen Ministers Shahbaz Bhatti, der sich für religiöse Minderheiten in Pakistan stark machte. Nach Angaben von Fides hat sich in politischen Kreisen zum Teil Enttäuschung über die ausbleibende Finanzierung der Institution breit gemacht, ebenso bei Vertretern religiöser Minderheiten in Pakistan. Das Ministerium erhalte damit eine „nur dekorative Funktion“ und könne religiöse Minderheiten in Pakistan so nicht effektiv schützen. (asianews/rv) (NL Radio Vatikan, 11.05.2011). 
  
10.05.2011  Pakistan/Lahore: Junger Christ wegen Beleidigung des Islam verhaftet – Mob wollte Lynchjustiz
Babar Masih (25), Christ und geistig behindert, wurde von der pakistanischen Polizei wegen Beleidigung Mohammeds und des Islam verhaftet. Beschuldigt wird der junge Mann von islamischen Religionsführern des Distrikts Sahiwal im Punjab. Durch die Verhaftung wurde Lynchjustiz durch einen aufgebrachten islamischen Mob verhindert. Die christliche Familie des junge Mannes befindet sich aus Angst vor Racheakten auf der Flucht.
Das berüchtigte pakistanische Anti-Blasphemiegesetz trifft erneut die christliche Gemeinschaft des mehrheitlich islamischen Staates. Die Polizei von Chichawatni in Sahiwal nahm den Christen Babar Masih fest. Der geistig behinderte Masih habe laut Haftbefehl den Propheten des Islam, Mohammed, verleumdet und damit die „religiösen Gefühle der Moslems beleidigt“.
Nach Morddrohungen verließ die Familie des jungen Mannes ihr Haus und befindet sich auf der Flucht. Es handelt sich um die einzige christliche Familie in der Gegend. Nun fürchtet sie Vergeltung durch radikale Moslems.
Babar Masih wurde am 2. Mai verhaftet. Die Familie habe die Verhaftung unterstützt, weil sie ihn nicht mehr schützen konnte. Masih sei unter größter Geheimhaltung von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, um den Zugriff einer aufgebrachten Volksmenge zu verhindern, die vor dem Haus der christlichen Familie die Auslieferung des jungen Mannes verlangte, um „Gerechtigkeit zu schaffen“. Die Verwandten fürchteten die Stürmung ihres Hauses und die Ermordung des jungen Mannes durch Lynchjustiz.
Amjad, ein Bruder Babar Masih, berichtete, dass einige islamische Führer der Gegend „Druck“ ausgeübt hätten, um „falsche Zeugenaussagen“ gegen den jungen Christen zu erlangen. Viele wissen um die geistige Verwirrung des jungen Mannes. „Er ist daher ein leichtes Opfer für Beschuldigungen nach dem berüchtigten Anti-Blasphemiegesetz zum Schutz des Islam“, zitiert Asianews pakistanische Christen.
Die christlichen Führer der Provinz Punjab bemühten sich darum, die moslemischen Imame zur Rücknahme der Anzeige gegen Babar Masih zu bewegen. Die Extremisten scheinen dazu aber nicht bereit. Trotz der Kritik durch die internationale Staatengemeinschaft an dem berüchtigten Anti-Blasphemiegesetz, scheint es sein nächstes christliches Opfer gefunden zu haben. --
Die Bemühungen um eine Änderung des Gesetzes kostete in den vergangenen Monaten zwei führende Politiker das Leben. Sowohl der moslemische Gouverneur des Punjab, Salman Taseer, als auch der katholische Minister für die religiösen Minderheiten Pakistans, Shahbaz Bhatti, wurden von islamischen Extremisten ermordet. Beide setzten sich für die Freilassung der wegen angeblicher Beleidigung des Islam zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi ein.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 10.05.2011). 
  
10.05.2011  Kairo: Ägypten vor Bürgerkrieg – Katholischer Hilfeschrei gegen islamistisches Regime
Der Sprecher der katholischen Kirchen Ägyptens forderte die internationale Staatengemeinschaft auf, einzugreifen, um die Machtübernahme eines islamistischen Regimes am Nil zu verhindern. Die ägyptischen Streitkräfte haben die Hauptstadt Kairo abgeriegelt, um neue Zusammenstöße zwischen Moslems und Christen zu verhindern. Wer den religiösen Hass schürt, wird mit der Todesstrafe bedroht. -
„Ägypten steht vor einem großen Bürgerkrieg“, erklärte Pater Rafik Greiche, der Leiter der Pressestelle der römisch-katholischen Kirche in Ägypten und Pressesprecher der sechs mit Rom unierten katholischen Kirchen des Landes. „Schuld daran sind kleine Gruppen islamischer Extremisten. Durch ihre Gewalt zerstören sie die Reformansätze der Jasmin-Bewegung, die dieses Land erneuern wollte.“ Der Priester richtete einen Appell an die internationale Staatengemeinschaft, die derzeitige Übergangsregierung zu stützen und alle Ägypter zu schützen, Christen und Moslems, vor den Gefahren eines fundamentalistischen islamischen Regimes. Gestern, Montag, demonstrierten Tausende Kopten vor dem ägyptischen Staatsfernsehen (MASPERO) gegen die Diskriminierung der Christen und für mehr Sicherheit und Gleichberechtigung der Christen.
Nach Angriffen islamischer Extremisten gegen orthodoxe Kopten kam es am Sonntag, den 7. Mai zu mehrstündigen Ausschreitungen zwischen Christen und Moslems in Kairo. Dabei kamen 12 Menschen ums Leben und 189 wurden verletzt. Am Montag besetzte das Militär alle strategisch wichtigen Punkte der Stadt, um neue Zusammenstöße zu verhindern. 190 Christen und Moslems wurden verhaftet. Die Militärregierung verhängte die Todesstrafe gegen jene, die den religiösen Hass schüren.
„Die Lage ist sehr kritisch“, betonte Pater Greiche. „Die Übergangsregierung des Militärs ist zu schwach und fürchtet islamische Extremisten wie die Salafiten, die nur darauf warten, Unordnung und Chaos zu stiften.“ Der Priester betonte, dass auch die koptisch-katholische Kirche bedroht sei, wenn auch „bisher keine katholische Kirche Ziel der Angriffe war“. Gleich nach dem Angriff auf die St. Minas-Kirche am nordöstlichen Stadtrand von Kairo fand der koptisch-orthodoxe Priester der Kirche Zuflucht in der nahen katholischen Kirche, die vom salafitischen Sturm verschont blieb. „Die Salafiten nützten die Zusammenstöße und ermordeten den 16jährigen Neffen des katholischen Bischofs der Gegend. Sie schossen ihm aus nächster Nähe in den Kopf“, so Pater Greiche.
Nur wenige Monate nach dem, großteils von westlichen Politikern geförderten Sturz von Staatspräsident Hosni Mubarak drohen die Ideale einer demokratischen Erneuerung durch den radikalen Islam erstickt zu werden. Die Schaffung von Chaos soll die derzeitige Regierung schwächen und handlungsunfähig machen, um in einem zweiten Moment die islamistischen Kräfte als „Retter“ der Nation auftreten zu lassen. Pater Greiche machte darauf aufmerksam, dass die Ideologie eines radikalen Islam sich auch unter den einst moderaten Vertretern des Islam ausbreite. Diese würden sich immer stärker den extremen Gruppen und Führern wie Imam Yusuf Al-Qaradawi und anderen Führern der Moslembrüder annähern.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Kath
olisches.info, 10.05.2011). 
  
08.05.2011  Türkei/Deutschland:
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat das Auswärtige Amt und Bundestagsabgeordnete aufgerufen, für das christliche Kloster Mor Gabriel in der Osttürkei einzutreten. Deutschland müsse gegen die faktische Enteignung des Klosters protestieren und weitere EU-Beitrittsverhandlungen davon abhängig machen, ob die Rechte der christlichen Minderheit in der Türkei respektiert werden, heißt es in einem am Samstag verbreiteten Appell. Das aus dem 4. Jahrhundert stammende Kloster Mor Gabriel gehöre zu den ältesten Stätten des christlichen Glaubens in der Türkei und sei „die letzte geistliche Zufluchtsstätte der Christen in Südostanatolien“. Vor 100 Jahren hätten in der Region Tur Abdin noch rund 950.000 assyrische Christen gelebt. Jetzt sei zu befürchten, dass den verbliebenen 2.500 bis 3.000 Christen ihr geistliches Zentrum weggenommen und zu einem touristischen Objekt umfunktioniert werde. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.05.2011). 

08.05.2011  Ägypten:
Neun Menschen sind am Samstag bei gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Kopten und Muslimen in Kairo getötet worden, mehr als hundert sind verletzt. Laut Augenzeugenberichten haben rund 500 Muslime vor der koptischen Kirche des Heiligen Minas in Imbaba, einem nordöstlichen Stadtrandbezirk der ägyptischen Hauptstadt, protestiert. Die Muslime, vorwiegend [fanatische] Salafiten, werfen den Mitgliedern der koptischen Kirche fälschlich vor, zwei Frauen gefangen zu halten, die zum Islam konvertiert sein sollen. Nach hitzigen Diskussionen mit den Wächtern der Kirche sei es schließlich zu einer Schießerei gekommen, Molotow-Cocktails und Steine seien durch die Luft geflogen. Die nahe gelegene Kirche der Heiligen Jungfrau Maria ist dabei abgebrannt. Eine weitere Kirche, die von Al Azra, ist vom Feuer beschädigt worden. Erst nach dem Einsatz des Militärs ist es gelungen, die Gruppen zu trennen und die Ruhe wieder herzustellen. Der Großmufti Ägyptens, Ali Gomaa, hat unterdessen zu Ruhe aufgerufen und alle Ägypter aufgefordert, sich nahe zu sein, um weiteren Ausschreitungen vorzubeugen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 08.05.2011). Siehe auch RP Online mit Bildern!
 
02.05.2011  Djakarta: Islamische Terrorgruppe rekrutiert Universitätsstudenten als Selbstmordattentäter
Eine an Bedeutung gewinnende islamische Terrorgruppe in Indonesien rekrutiert neue Anhänger unter den Universitätsstudenten. Sie sollen zu Selbstmordattentätern ausgebildet oder für Sprengstoffanschläge eingesetzt werden.



Zu den Anschlagszielen der Terroristen gehören auch christliche Kirchen, dies teilte die indonesische Polizei mit. Demnach wurde aus der ehemaligen separatistischen Bewegung NII – Negara Islam Indonesia (Islamischer Staat von Indonesien) eine Terrorgruppe, die Teil des internationalen islamischen Terrorismus ist. Sie bekannte sich jüngst zur Urheberschaft eines Attentats auf eine protestantische Kirche, das nur durch glückliche Umstände kein Blutbad verursachte.
Die Abkürzung NII wurde zum Symbol für den Kampf um die Einführung der Scharia, das islamische Gesetz, in Indonesien und damit die verpflichtende Einführung der arabischen Lebensweise und arabischer Gewohnheiten in dem südostasiatischen Land: den Bart für Männer, die Burqa für Frauen. NII zählt heute zum fundamentalistischen Terrornetzwerk, das – laut Angaben der indonesischen Polizei – Methoden der Gehirnwäsche einsetze, um Universitätsstudenten in Selbstmordattentäter zu verwandeln.
Polizeisprecher Boy Rafly Amar teilte mit, dass die Terrorgruppe NII vor fünf Jahren entstanden sei und vor allem an den Universitäten und höheren Schulen Indonesiens für den islamischen Extremismus werbe. Jüngst verübte sie eine Attentat gegen die Christ Church Cathedral in Gading Serpong in der Stadt Tangerang (Provinz Banten) rund 20 Kilometer westlich von Jakarta. Kopf des Attentats sei der 31jährige Pepi Fernando aus West-Java, ein ehemaliger Student der staatlichen Islamischen Universität UIN. Einer Sondereinheit der indonesischen Polizei gelang es, ihn am 27. April gemeinsam mit seiner Frau und sieben weiteren NII-Mitgliedern festzunehmen.
Die Attentäter wollten mehrere Sprengsätze von insgesamt 120 Kilogramm deponieren. Ziel war es, während der Osterfeierlichkeiten ein Massaker anzurichten, das Hunderte Christen das Leben
hätte kosten  können. Durch den Einsatz der Polizei explodierte lediglich ein kleinerer Sprengsatz.
Indonesiens Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono warnte vor der Bedrohung, die von der Terrorgruppe ausgehe. Die Mehrheit der Indonesier zweifelt jedoch an der Ernsthaftigkeit der Aussagen des Staatsoberhauptes. Den Worten, mit denen er extremistische islamische Gruppierungen verurteile, würden keine entschiedenen, konkreten Taten folgen.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 02.05.2011). 
  
25.04.2011  Irak:
In Bagdad sind am Ostersonntag vier Menschen durch ein Sprengstoffattentat auf eine katholische Kirche verletzt worden. Die beim Hintereingang versteckte Bombe detonierte, als die Ostermesse bereits vorüber war. Unter den Opfern sind auch zwei irakische Polizisten, die für die Sicherung der Kirche zuständig waren. Iraks Christen waren auf Anschläge zu Ostern vorbereitet. Im vergangenen Oktober starben 52 Menschen bei einem Attentat auf eine syrisch-katholische Kirche im Zentrum Bagdads. Der Anschlag war der blutigste Angriff auf die christliche Minderheit im Irak seit der US-Invasion 2003. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.04.2011).  
  
19.04.2011  Christen in großer Bedrängnis - Bericht 2011 von "Kirche in Not"
Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat in Berlin seinen aktuellen Bericht über Diskriminierung und Unterdrückung von Christen weltweit vorgestellt. Unter dem Titel "Christen in großer Bedrängnis - Dokumentation 2011" ist das 160 Seiten umfassende Buch ab sofort unentgeltlich im Münchner Büro des Hilfswerks erhältlich.
Wie der Autor des Berichts, "Kirche in Not"-Menschenrechtsexperte Berthold Pelster, betonte, lägen besondere Schwerpunkte der diesjährigen Dokumentation auf der Situation von Christen in Nordafrika, dem Irak und Pakistan. Weitere Streiflichter würden auf die Lage der Kirche in totalitären Staaten wie China oder Myanmar geworfen.
Die Christen in Nordafrika schwankten nach Aussage Pelsters im Zuge der politischen Umbrüche in der Region zwischen Hoffnung auf mehr Freiheit und Angst vor drohenden islamistischen Regimen. Religiös motivierte Übergriffe, wie zuletzt der blutige Bombenanschlag auf eine koptische Kirche in Alexandria zum Jahreswechsel, gäben Grund zur Sorge.
Die Christen im Irak seien seit der Veröffentlichung der letzten Dokumentation "Christen in großer Bedrängnis" aus dem Jahr 2008 weiter unter Druck geraten. Erst Ende Oktober waren Islamisten während des Sonntagsgottesdienstes in die syrisch-katholische Kathedrale in Bagdad eingedrungen und hatten die Gläubigen als Geiseln genommen, um die Freilassung von Al-Qaida-Kämpfern zu erzwingen. Bei der Befreiungsaktion sprengten sich die Geiselnehmer in die Luft und rissen mehr als fünfzig Menschen mit in den Tod.
In Pakistan seien in letzter Zeit zwei namhafte Politiker von Islamisten ermordet worden, weil sie sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten und für die Abschaffung des sogenannten Anti-Blasphemiegesetzes eingesetzt hatten. Dieses Gesetz stellt eine nicht näher definierte "Beleidigung" des Islam unter Strafe und wird oft zur Denunzierung von Minderheiten missbraucht.
Aus den beiden "Brennpunktländern" Ägypten und Algerien waren der Patriarch von Alexandria, Antonios Kardinal Naguib, und der Erzbischof von Algier, Ghaleb Bader, auf Einladung von "Kirche in Not" zur Vorstellung von "Christen in großer Bedrängnis – Dokumentation 2011" nach Berlin gekommen.
Patriarch Naguib berichtete, in Ägypten herrsche unter den Christen die Angst vor einem islamistischen Regime. Man hege aber immer noch die Hoffnung, dass die gegenwärtigen politischen Veränderungen zu demokratischen Zivilgesellschaften führen könnten. Der Patriarch appellierte an die Christen in Europa, die Kirchen in Nordafrika und im Nahen Osten zu unterstützen. Wichtig für den Weg Ägyptens hin zu einer funktionierenden Zivilgesellschaft sei es vor allem, Bildungseinrichtungen und soziale Einrichtungen weiter auszubauen.
Erzbischof Bader sagte, die Gründe für die Revolutionen in Nordafrika seien nur zweitrangig wirtschaftlicher Art. Vor allem treibe die fehlende Freiheit die Menschen auf die Straße. Es müsse nun die Frage gestellt werden, ob dieser Wunsch nach mehr Freiheit durch die Revolutionen erfüllt werden könne. Sei das nicht der Fall, hätten diese ihren Sinn nicht erfüllt. Es sei noch zu früh, etwas über den Ausgang der gegenwärtigen Umwälzungen zu sagen, räumte Bader ein. Allerdings werde sich das Ausmaß der allgemein gewonnenen Freiheit in einer neuen Staatsordnung vor allem am Umfang der Religionsfreiheit messen lassen müssen. "Die dann gewährte Religionsfreiheit wird uns zeigen, ob die neue Freiheit wirklich für alle gilt, oder nur für einige", betonte der Erzbischof abschließend. ---
Die Dokumentation "Christen in großer Bedrängnis – Dokumentation 2011" kann unentgeltlich auf www.kirche-in-not.de/shop bestellt werden. (Kirche in Not, Newsletter 19.04.2011).
 
19.04.2011  Ägypten:
Muslime im südlichen Landesteil protestieren weiterhin gegen einen neuernannten Gouverneur, der koptischer Christ ist. Vermittlungsversuche des neuen Innenministers Mansur al-Eissawi, der aus der Region stammt, sind fehlgeschlagen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP werden die Proteste in Quena von Salafiten angeführt, einer Gruppe von extrem konservativen Muslimen. Sie argumentieren, der Gouverneur könne als Christ nicht die richtige Anwendung des islamischen Rechts garantieren. Die Proteste bestehen vor allem in Sitzstreiks auf Bahngleisen und in der Blockade wichtiger Straßen. Auch der Vorgänger des jetzt ernannten Gouverneurs war schon ein koptischer Christ – nur hatte ihn noch der damalige Präsident Hosni Mubarak ernannt, der am 11. Februar diesen Jahres gestürzt wurde. (ap) (NL Radio Vatikan, 19.04.2011). 
  
18.04.2011  Pakistan:
Ein 40-jähriger Christ, der zwei Wochen lang nach dem Blasphemiegesetz in Haft war, ist überraschend wieder auf freiem Fuß. Die Polizei halte nicht weiter an dem Vorwurf fest, der Mann habe einen Koran zerrissen, berichtet der katholische Pressedienst Asianews. Die von der pakistanischen Regierung anerkannte Stiftung Masihi, die sich um Opfer des umstrittenen Blasphemiegesetzes kümmert, brachte den Mann namens Arif Masih und seine Familie in Sicherheit; in der Vergangenheit waren aufgrund des Blasphemiegesetzes angeklagte Christen nach ihrer Freilassung in mehreren Fällen gelyncht worden. Die Vorwürfe gegen Arif Masih hatte ein muslimischer Nachbar erhoben, der mit dem Christen in einen Streitfall verwickelt ist. Nach wie vor in Haft befindet sich die Christin Asia Bibi, die ebenfalls nach dem Blasphemiegesetz angeklagt ist. (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.04.2011). 
 
18.04.2011  China:
Die Polizei hat an diesem Sonntag in der Hauptstadt Beijing mindestens 50 Christen verhaftet. Das meldet die Agentur „Asianews“ unter Berufung auf einen evangelischen Pastor. Die Sicherheitsleute hätten bei einem Gottesdienst eingegriffen, der im Freien gefeiert wurde. Bereits vor einer Woche wurden Christen in Shouwang bei Beijing verhaftet. (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.04.2011).
  
16.04.2011  Pakistan:
Hunderte Muslime haben am Samstagmorgen ein christliches Dorf in der Provinz Punjab attackiert. Nach Angaben des römischen Pressedienstes Asianews gingen dem Angriff Anschuldigen voraus, wonach sich ein Jugendlicher der Blasphemie schuldig gemacht haben soll. Die Nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der katholischen Kirche in Pakistan berichtet derweil von bisher 964 Anschuldigungen gegen Personen verschiedener Glaubensrichtungen im Zeitraum zwischen 1986 bis August 2009: sie sollen sich der Schändigung des Koran oder der Verleumdung des Propheten Mohammed schuldig gemacht haben. Radikale Muslime nehmen das umstrittene Blasphemie-Gesetz immer wieder zum Anlass für Angriffe, persönliche Racheakte und Morde. Vor allem in Punjab kam es in diesem Zusammenhang in den letzten Monaten zu Übergriffen auf Vertreter religiöser Minderheiten und auch Muslime. (asianews) (NL Radio Vatikan, 16.04.2011). 
  
15.04.2011  Pakistan:
Der Druck auf die Christen hält an: Waris Masih musste sein Haus verlassen. Er hatte in den vergangenen Tagen die Koranverbrennung in den USA mit den Anschlägen auf Kirchen in Pakistan verglichen. Dies verärgerte eine Gruppe radikaler Muslime dermaßen, dass sie ihn am Arbeitsplatz verprügelten und mit Mord bedrohten. Masih und seine Familie entschlossen sich daraufhin, ihre Wohnung zu verlassen. Es handelt sich um den siebten Fall von gezielter Christenverfolgung in Pakistan nach der Koranverbrennung in den USA. Am vergangenen 20. März verbrannte eine Gruppe US-Pastoren in der Öffentlichkeit das Heilige Buch der Muslime. (asianews) (NL Radio Vatikan, 15.04.2011). 
   
13.04.2011  Ägypten:
Immer mehr Christen verlassen das Land. Das berichtet „Asianews“ an diesem Mittwoch unter Berufung auf eine ägyptische Menschenrechts-Organisation. Grund für den Exodus sei die Stärkung mehrerer islamischer Parteien. Viele Christen befürchteten, dass sich ihre Lage deshalb verschlechtern werde. Derweil kommt der frühere ägyptische Präsident Hosni Mubarak in Untersuchungshaft. Das erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Das gleiche gelte für seine beiden Söhne Gamal und Alaa. Die Familie Mubarak war nach der Entmachtung am 11. Februar nach Sharm-el-Sheikh gezogen. Zuletzt stand die Familie dort bereits unter Hausarrest. (asianews/nzz) (NL Radio Vatikan, 13.04.2011). 
  
13.04.2011  Indien:
37 Organisationen unterschiedlicher Religionen haben im Bundesstaat Karnataka gegen Angriffe radikaler Hindus auf kirchliche Kinderheime und Schulen demonstriert. An der Kundgebung in der Hafenstadt Mangalore nahmen nach Angaben des katholischen Pressedienstes Ucanews fast 4.000 Personen teil. Seit Regierungsantritt der hindunationalistischen Partei BJP 2008 gab es laut Ucanews mindestens 24 Angriffe auf christliche Einrichtungen. Betroffen seien sowohl katholische als auch protestantische Institutionen, die Waisen und Kindern aus armen Familien Unterkunft und Ausbildung bieten. Ein katholischer Sprecher sagte dem Pressedienst, an kirchlichen Schulen in Mangalore würden 80.000 Kinder und Jugendliche unterrichtet, darunter vor allem Nichtchristen. Im Bundesstaat Karnataka mit seinen 61 Millionen Einwohnern gehören 84 Prozent dem Hinduismus an; 13 Prozent sind Muslime, zwei Prozent Christen. (kna/ucanews) (NL Radio Vatikan, 13.04.2011).   
  
12.04.2011  China: Katholische Untergrundpriester verschleppt und gefoltert
Im vergangenen Januar wurden zwei katholische Untergrundpriester der Diözese Xuanhua (Hebei) verhaftet und gefoltert. Die Diözese liegt in der Nähe von Peking. In den Diözesen Xuanhua und Xiwanzi wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten mindestens 20 Priester der mit Rom verbundenen katholischen Untergrundkirche verhaftet und gefoltert mit dem Ziel, sie zum Eintritt in die regimetreue Patriotische Vereinigung (AP) zu zwingen.
Am 9. April wurde im Pekinger Bezirk Yanqing Chen Hailong (Diözese Xuanhua) von der Staatspolizei verschleppt. Bis heute wurde er nicht wieder freigelassen.
Zhang Guangjun, ebenfalls aus der Diözese Xuanhua, war bereits am 13. Januar von Beamten der Staatspolizei in Zivil verschleppt worden, die sich als Techniker verkleidet, Zugang zum Gebäude verschafft hatten. Durch Schlafentzug versuchte man ihn zu brechen und zur Unterschrift unter den Mitgliedsantrag für die AP zu bringen. Nur für eine kurze Zeit wurde er freigelassen und dann erneut festgenommen und gefoltert. Erst am 29. März wurde seinen Familienangehörigen erlaubt ihn abzuholen. Sie mußten ihn wegen seiner Verletzungen umgehend ins Krankenhaus bringen. Pater Zhang Guangjun wurde gefoltert, weil er sich weigerte, der von der Kommunistischen Partei Chinas kontrollierten Patriotischen Vereinigung beizutreten und mit “patriotischen” Priestern zu konzelebrieren. --
Asianews vorliegenden Informationen zufolge wurden in den vergangenen 20 Jahren mindestens 20 Untergrundpriester auf diese Weise ohne Haftbefehl verschleppt und manchmal mehrere Tage, manchmal mehrere Monate gefangen gehalten. Sie wurden bis hin zur Folter unter Druck gesetzt, um sie zum Eintritt in die für Katholiken vorgesehene KP-hörige Organisation zu zwingen.
Mindestens acht Priester wurden in Umerziehungslager gesteckt: Tian Yongfeng, Pei Youming, Hu Huibing, Liang Aijun, Wang Yongsheng, Yang Quanyi, Gao Jinbao und Zhang Guilin. --
Asianews veröffentlichte die Liste der katholischen Priester, die seit den 90er Jahren in der Gegend von Zhangjiakou verschleppt und gefoltert wurden. Die Liste wurde von Katholiken der beiden Diözesen zusammengestellt.
Wang Jiansheng, 3 Jahre Gefangenschaft
Cui Tai, 3 Jahre Gefangenschaft
Zhang Li, verschleppt, gefoltert, dann zu Gefängnishaft verurteilt
Li Huisheng, gefoltert, verurteilt zu sieben Jahren Gefängnis, noch immer im Gefängnis
Wang Zhong, drei Jahre Haft, derzeit in überwachter Freiheit
Yu Zhongxun, zwei Mal verschleppt und gefoltert
Zhang Jianlin, sieben Monate in Haft, gefoltert, derzeit unter überwachter Freiheit
Liu Jianzhong, verschleppt, gefoltert, sechs Monate Haft
Zhang Cunhui, verschleppt von Beamten der Staatspolizei auf dem Weg, um die Hl. Messe zu zelebrieren, acht Monate Umerziehungslager
Wang Jiancheng, verschleppt auf dem Weg, um die Hl. Messe zu zelebrieren, sechs Monate Haft, derzeit überwachte Freiheit
Li De, verschleppt auf dem Weg die Hl. Messe zu zelebrieren, gefoltert, zwei Monate Haft
Ren He, verschleppt, noch immer in Haft.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info 12.04.2011). 
  
12.04.2011  Pakistan:
Christen sollten sich nicht von der provokanten Geste eines Muslims irritieren lassen, der vorsätzlich eine Bibel zerrissen hatte. Dazu ermuntert die Erzdiözese Lahore. Vor einigen Tagen hatte ein Mann während einer Messe in der Kathedrale ein Exemplar der Heiligen Schrift vernichtet. Der Muslim wollte sich damit offenbar für die Koranverbrennung durch einen Pastor in den USA vor einigen Wochen rächen. Der Täter wurde noch in der Kathedrale festgenommen. Die Erzdiözese möchte keine Anzeige nach dem Blasphemiegesetz gegen ihn erstatten, weil das „nur neue Probleme schaffen würde“, erklärte der emeritierte Erzbischof von Lahore und Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz, Lawrence Saldanha. die Koranverbrennung in den USA hatte zu Attacken auf Kirchen in Pakistan geführt, im benachbarten Afghanistan starben 24 Menschen bei Angriffen aufgebrachter Muslime. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.04.2011). 
  
12.04.2011  Pakistan: Angeklagte nach dem Blasphemiegesetz erleben selten ihren Gerichtsprozess. Darauf weist die Stiftung „Masihi“ hin, eine bei der pakistanischen Regierung registrierte Menschenrechtsorganisation. So wurden in der Region Punjab in den vergangenen Jahren 45 Anzeigen wegen Blasphemie erstattet. In 43 Fällen wurden die Beschuldigten ermordet, bevor es zu einem Prozess kam oder die Anzeige auch nur offiziell registriert wurde, informierte die Organisation. Der vor einer Woche festgenommene Christ Arif Masih aus Faisalabad schwebe deshalb „in höchster Lebensgefahr“. Dem 40-Jährigen wird vorgeworfen, er habe Seiten aus einem Koran herausgerissen und Drohbriefe an Muslime geschrieben, in denen er sie angeblich zum Christentum bekehren wollte. Der Pakistanischen Bischofskonferenz zufolge handelt es sich um unhaltbare Anschuldigungen. Der Angeklagte befindet sich nach Angaben der Polizei an einem geheimen Ort, um seine Sicherheit nicht zu gefährden. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.04.2011). 
  
11.04.2011  Indien:
Neue Welle der Gewalt gegen Christen im südindischen Bundesstaat Karnataka. Extremistische Hindus arbeiten mit der Polizei zusammen, so der Präsident des Rates der indischen Christen, Sajan K. George. Die Polizei hat am vergangenen Sonntag vier Gläubige verhaftet, nachdem eine Gruppe nationalistischer Hindus den Gottesdienst gestört und die Christen auf vulgäre Weise beleidigt habe. Erst am Freitag hatte die Polizei eine Gruppe von Kindern, die im Kloster „Stella Maris“ die Schule besuchten, stundenlang verhört, nachdem eine nationalistische Hindu-Gruppe Anzeige erstattet hatte. „Sie sind auf die Erfolge unserer sozialen Arbeit neidisch, daher reagieren sie mit falschen Anzeigen“, so der Bischof von Mangalore, Aloysius Paul D’Souza. Die Christen würden nicht wie Bürger zweiter Klasse, sondern wie Feinde behandelt, so der Bischof. (asianews) (NL Radio Vatikan, 11.04.2011). 
  
11.04.2011  China:
Die Polizei in Beijing hat am Sonntag rund 200 Christen verhaftet. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation „ChinaAid“. Die Vorsteher einer christlichen Hauskirche wurden unter Hausarrest gestellt, so die Organisation weiter. Die Hauskirche habe zu einem öffentlichen Sonntagsgottesdienst aufgerufen, deshalb hätten die staatlichen Behörden eine Untersuchung in die Wege geleitet. Die Polizei habe daraufhin den Treffpunkt abgeriegelt und die singenden und betenden Teilnehmer des Treffens in Bussen abtransportiert, heißt es auf der Homepage von „ChinaAid“. Die Gemeinschaft zählt laut Bericht mehr als 1.000 Mitglieder. Die Hauskirche durfte schon seit längerer Zeit ihren bisherigen Versammlungsraum nicht mehr nutzen. (apic/kna/asianews) (NL Radio Vatikan, 11.04.2011). 
  
09.04.2011  Pakistan:
Wieder sitzt ein Christ wegen des umstrittenen Blasphemiegesetzes im Gefängnis. Ein Moslem hat den 40-jährigen Arif Masih in der Provinz Faisalabad angezeigt, weil er Seiten aus dem Koran gerissen haben soll. Außerdem habe er Briefe an einige Moslems geschickt, um sie damit zum christlichen Glauben zu bekehren. Seit seiner Verhaftung am vergangenen Dienstag sitzt der pakistanische Christ hinter Gitter. Die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Diözese Faisalabad hat ihre große Sorge zum Ausdruck gebracht, dass es sich hier um einen weiteren Fall handelt, der durch falsche Beschuldigungen entstanden ist. Der Bruder des Angeklagten hat der Kommission mitgeteilt, dass es sich um eine Falle handle, die der Nachbar seines Bruders ausgeheckt habe. (fides) (NL Radio Vatikan, 09.04.2011). 
  
08.04.2011  Nigeria: „Doch, Auseinandersetzungen in Jos sind religiös motiviert“:
Zeitgleich zu den Wahlen in Nigeria, die bis Ende April dauern, ruft der Theologe und Generalvikar von Enugu, Obiora Ike, zum Schutz der Religionsfreiheit in seinem Land auf. Christen seien in seinem Heimatland nach wie vor schweren Diskriminierungen ausgesetzt, berichtete Ike bei einem Pressegespräch in Wien. „In unserem Land, wo die Verfassung offiziell Religionsfreiheit bietet, haben wir de facto in zwölf von insgesamt 36 Bundesländern ein anderes Gesetz, was gegen die Verfassung verstößt. Die Scharia ist grundlegende Rechtsquelle in den Verfassungen der nördlichen Bundesländer Nigerias. Das ist ein Konflikt!“ Zu den immer wieder aufbrechenden blutigen Konflikten in Jos in Nordnigeria meint Ike (anders als viele andere kirchliche Stimmen): „Das sind religiöse Auseinandersetzungen. Wir haben innerhalb von zehn Jahren über 12.000 Menschen wegen religiöser Auseinandersetzungen verloren! Laut Statistik ist Nigeria damit das Land mit den meisten Opfern wegen direkt religiöser Konflikte.“ (kap) (NL Radio Vatikan, 08.04.2011). 

08.04.2011  Ägypten:
Kopten und muslimische Splittergruppen wie die Sufis fürchten die wachsende Gewalt extremistischer Salafiten. Darauf weist die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen hin. Im März attackierten Salafiten allein in Alexandria mindestens sechzehn Moscheen, Heiligenschreine und Gräber des Sufi-Ordens. In Oberägypten starben zwei Kopten bei Übergriffen von Salafiten. Einem koptischen Christen wurde von radikalen Muslimen dieser Gruppe ein Ohr abgeschnitten, um ihn gemäß der Scharia zu bestrafen. Der Terror der Salafiten sei nicht neu, wurde aber lange unterschätzt, so die Menschenrechtsorganisation. Er richte sich nicht nur gegen Andersgläubige, sondern auch gegen die Demokratiebewegung. (pm) (NL Radio Vatikan). 

07.04.2011 Pakistan: Paul Bhatti, „Jeden Tag explodieren Bomben“
Paul Bhatti, der Bruder des ermordeten pakistanischen Minderheiten-Ministers Shahbaz Bhatti, hat den Papst um weitere Unterstützung für die Rechte der Christen gebeten. Benedikt XVI. begrüßte den katholischen Politiker an diesem Mittwoch persönlich nach der Generalaudienz. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Paul Bhatti, er sei sich bewusst, dass er, genau wie sein Bruder, einem Anschlag zum Opfer fallen könnte.
„Ja, die Befürchtungen sind da. Denn die Leute gehorchen oft einer Logik des Hasses, des Terrorismus. Vielleicht empfinden sie Hass gegen unsere Familie. Ich rechne damit, dass das geschehen könnte.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 07.04.2011). 
     
06.04.2011  Ägypten:
Die Zukunft der Christen im Land ist unsicher. Das sagt der Jesuitenpater und Islamwissenschafter Prof. Samir Khalil. In einem Artikel analysiert er die Entwicklung seit den jüngsten Revolutionen in Tunesien und Ägypten. Demnach sei nur jeder dritte Ägypter dafür, den Artikel 2 der Verfassung abzuschaffen, der die Scharia als Hauptquelle für die Gesetzgebung vorsieht. Laut Prof. Khalil werde zwar in der arabischen Welt über Säkularismus diskutiert – viele wüssten aber überhaupt nicht, was das ist. Zum Teil befürworte daher die christliche Minderheit der Kopten ein autoritäres Regime, weil sie sich dadurch erhofft, zumindest ein Minimum an Religionsfreiheit sichern zu können. Außerdem müsse die junge Tahrir-Bewegung eine Führungspersönlichkeit hervorbringen, die eine treibende Kraft sein kann, denn sonst drohe die Gefahr eines Rückschlags, so der Jesuit. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.04.2011).  

06.04.2011  Vietnam:
Schläge und Verhaftungen gegen Katholiken in der Hauptstadt Hanoi: Zur Eröffnung eines Verfahrens gegen einen bekannten Anwalt sind am vergangenen Montag mindestens 29 Katholiken verhaftet worden, weil sie vor dem Gerichtsgebäude gegen eine Verurteilung protestieren wollten. Der angeklagte, selber nicht christliche Anwalt hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für den Schutz der Rechte von Minderheiten, unter anderem auch Katholiken, in Vietnam eingesetzt. Am vergangenen Montag ist er in dem Schauprozess nach nur vierstündiger Verhandlung zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er soll das Ansehen der Regierung besudelt und dabei Mittel der psychologischen Kriegführung eingesetzt haben. Das US-Außenministerium hatte zuvor Bedenken gegen das Verfahren sowie die Verhaftung friedlicher Demonstranten geäußert. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.04.2011). 

06.04.2011  Indien:
Vom Mob verprügelt und von der Polizei verhaftet. Christen werden auf dem indischen Subkontinent immer öfter verfolgt und gedemütigt. Ende März sind vier Christen, darunter drei Frauen, im Bundesstaat Karnataka von Hindu-Nationalisten verprügelt worden, weil sie örtlichen Christen einige Schriften übergeben wollten. Die Polizei hat dann nicht etwa die Täter, sondern die Opfer verhaftet und ihnen vorgeworfen, absichtlich und bösartig die religiösen Gefühle einer Klasse verletzt zu haben. Laut dem Hilfswerk Open Doors belegt Indien auf dem Weltverfolgungsindex Platz 32, obwohl die indische Verfassung das Recht zur freien Religionsausübung vorsieht. So genannte „Antibekehrungsgesetze“ beschneiden jedoch in einigen indischen Bundesstaaten die Religionsfreiheit. Von den rund 1,2 Milliarden Indern ist die große Mehrheit hinduistisch, mit nur etwa zwei Prozent sind Christen eine kleine religiöse Minderheit. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.04.2011). 
    
05.04.2011  Iran:
Die Verbrennung von Hunderten von Bibeln durch die Behörden der Islamischen Republik Iran wird weltweit ignoriert.
Darauf macht die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte an diesem Dienstag aufmerksam. Dagegen habe die Verbrennung eines einzelnen Korans in Florida Mitte März eine Welle der Entrüstung in den islamischen Ländern ausgelöst und auch in den westlichen Medien großes Echo gefunden. Allein Mitte Februar seien etwa 300 Bibeln in persischer Sprache öffentlich verbrannt worden, so der Verband. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte kritisiert jegliche Art der Bücherverbrennung als Zeichen totalitären Denkens. (pm) (NL Radio Vatikan, 05.04.2011). 
  
31.03.2011  Indien:
Im Bundesstaat Madhya Pradesh ist in der Nacht auf Mittwoch ein katholischer Priester überfallen und misshandelt worden. Dabei wurde der 45-Jährige schwer verletzt. Die Ermittlungen der Polizei waren bisher ergebnislos. Der Vorsitzende des Rates der Bischöfe von Madhya Pradesh, Erzbischof Leo Cornelio von Bhopal, fordert von den Behörden mehr Schutz und Sicherheit für die Christen. Er erwähnt in einem Brief an den Gouverneur, dass Unbekannte kürzlich Kreuzwegstationen verwüstet haben. (fides) (NL Radio Vatikan, 31.03.2011). 
 
30.03.2011  Srinagar: Einziger Missionar muss Kaschmir verlassen
Pater Jim Borst muss innerhalb von sieben Tagen den indischen Bundesstaat Kaschmir verlassen. Der Mill Hill-Missionar wirkt seit 48 Jahren in dem nordindischen Staat. Sollte er der Aufforderung der Regierung von Jammu und Kaschmir nicht nachkommen, droht seine Zwangsausweisung. Der niederländische Missionar erhielt bereits im Juli 2010 eine erste Aufforderung das Land zu verlassen, obwohl dieselbe Regierung erst wenige Monate zuvor seine Aufenthaltsgenehmigung bis 2014 verlängert hatte. Dem 79jährigen Missionar wird Proselytismus vorgeworfen. Er habe Konvertiten in die katholische Kirche aufgenommen.
Pater Jim Borst ist der einzige katholische Missionar im Kaschmir. Da er bereits Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Einreiseerlaubnis erhalten hatte, wurde ihm die Aufenthaltserlaubnis immer wieder verlängert. Zuletzt gestaltete sich diese Verlängerung aber immer schwieriger. Anderen Missionaren wird die Einreise kategorisch verweigert.
Der islamische Druck auf die Christen des Staates wächst zunehmend, entsprechend nimmt deren Zahl ab. Der Bischof von Jammu-Srinagar, Msgr. Peter Celestine erklärte, die Ausweisung von Pater Borst sei “ein Verlust für die gesamte Gesellschaft, nicht nur für die Kirche”. Die Vorwürfe gegen den Missionar bezeichnete er als “haltlose Erfindungen”. --
Die Christen machen laut jüngster Volkszählung gerade 0,014 Prozent der Bevölkerung von Jammu und Kaschmir aus. Predhuman Joseph Dhar verteidigt Pater Borst. Dhar, ein Konvertit, der aus einer brahmanischen Familie des Kaschmir stammt, sagte, die Vorwürfe gegen Pater Borst “entspringen dem Neid moslemischer Intellektueller, deren Schulen nicht mit den katholischen Schulen mithalten können”. Dhar übersetzte mit Unterstützung von Pater Borst die Heilige Schrift in Kaschmiri. Predhuman Joseph Dhar erkläre Asianews zudem, dass bereits seit 2003 eine “systematische Kampagne” gegen Pater Borst im Gange sei, die ihn mit Verleumdung und Terror aus dem Land ekeln wolle. “Man schreckte auch nicht davor zurück, seine Schule anzugreifen”, so Dhar, der auch die Regierung des Staates kritisierte, die die Interessen der Minderheiten schützen müsse. --
Die Mill-Hill-Missionare sind seit 1891 in Jammu und Kaschmir tätig, vor allem im Schulwesen. Die Angriffe gegen die katholischen Schulen seien auch eine Beleidigung aller moslemischen Familien, die mit Stolz ihre Kinder auf die katholischen Schulen schicken, um ihnen eine gute Ausbildung zu sichern. An katholischen Schulen wurde auch der derzeitige Regierungschef von Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah ausgebildet. Ebenso der ehemalige Regierungschef Farooq Abdullam oder Mirwaiz Umer Farooq, einer der Gründer der All Parties Hurriyat Conference (APHC), so Dhar. --
Der Bundesstaat Jammu-Kaschmir liegt in Nordindien an der Grenze zu Pakistan, das seit Jahrzehnten auf das mehrheitlich moslemische Gebiet Anspruch erhebt. 93 Prozent der Bevölkerung sind Moslems. In dem Staat leben nach offiziellen Angaben rund 14.000 Christen. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 30.03.2011).  
   
27.03.2011  Libanon:
Vor einer Kirche in Zahle ist am Sonntagmorgen eine Bombe explodiert. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA wurde niemand verletzt. Der Sprengsatz detonierte vor Sonnenaufgang vor einer Tür der Al-Sajjida-Kirche in der Stadt Zahle. Das Gebäude und mehrere Fahrzeuge seien beschädigt worden, hieß es. Die mehrheitlich von Christen bewohnte Stadt Zahle ist die Hauptstadt der Bekaa-Provinz. Weitere Angaben zum Anschlag sind bisher nicht bekannt. (reuters) (NL Radio Vatikan, 27.03.2011). 
  
26.03.2011  Pakistan:
Der Menschenrechtler Joseph Francis ist Opfer von Mordandrohungen. Das berichtet die Agentur Fides. Der Anwalt ist Direktor des „Zentrums für rechtmäßige Hilfeleistungen und Abfindungen“. Francis setzt sich vor Gericht zum Teil unbezahlt für die Rechte von Menschen ein, die im Zusammenhang mit dem Blasphemiegesetz ins Gefängnis kommen. Die Morddrohungen wurden laut, nachdem sich der Anwalt im Fernsehen zum umstritten Blasphemiegesetz geäußert hatte. „Alle die in Pakistan etwas gegen das Gesetz einwenden und sich für die Menschenrechte einsetzen sind in Gefahr“, so Francis. Er kündigte seinen weiteren Einsatz zur Aufhebung des Blasphemiegesetzes an: „ Ich bin ein Soldat Christi und werde alles tun um die Verfolgten und Unterdrückten zu schützen, auch wenn ich dafür mit dem Leben bezahle.“ (fides) (NL Radio Vatikan, 26.03.2011). 
 
23.03.2011  Pakistan:
In Hyderabad sind zwei Christen von radikalen Muslimen erschossen worden; zwei weitere wurden bei der Tat schwer verletzt. Nach Angaben des römischen Pressedienstes Asianews ereignete sich die Attacke bereits am vergangenen Montagabend vor einer Methodistenkirche der Stadt. Die Christen feierten an dem Abend das 30-jährige Jubiläum der Kirchengemeinde, als eine Gruppe junger Muslime vor der Kirche Unruhe gestiftet habe. Dabei seien auch Frauen, die in die Kirche wollten, belästigt worden. Als Gemeindemitglieder die Muslime zu Ruhe und Respekt aufforderten, sei es zu einem Wortwechsel gekommen. Die muslimische Gruppe habe Pistolen geholt und dann ohne weitere Vorwarnung das Feuer eröffnet, hieß es. Augenzeugenberichten zufolge habe die Polizei träge reagiert und die Anzeige erst viele Stunden nach der Bluttat aufgenommen; keiner der Täter sei bislang verhaftet worden. (asianews) (NL Radio Vatikan, 23.03.2011). 
 
23.03.2011  Indonesien:
Die Christenverfolgung in dem Land hat stark zugenommen. Das berichtet die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker in einer Pressemeldung von diesem Mittwoch. Demnach habe sich die Zahl der Übergriffe auf Christen in 2010 vervierfacht: Von 75 christenfeindlichen Aktionen seien 43 Anschläge auf Kirchen oder willkürliche Schließungen von Gotteshäusern gewesen, so der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Auch beim Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog hatte man zuletzt eine Radikalisierung der indonesischen Gesellschaft befürchtet. Die Einführung eines Blasphemiegesetzes in Indonesien schloss Pater Markus Solo vom Päpstlichen Dialograt im Gespräch mit Radio Vatikan nicht aus. (pm/rv) (NL Radio Vatikan, 23.03.2011). 
 
23.03.2011  Nepal:
Mehrere christliche Minderheiten protestierten am Mittwoch in der Hauptstadt Katmandu. Sie forderten Friedhöfe für ihre Gläubigen. Hintergrund der Demonstrationen war ein Verbot für einen neuen Friedhof, der an einen hinduistischen Tempel angrenzen sollte. Das Verbot wurde inzwischen aufgehoben – die Proteste halten an. Rund 1.000 Christen trugen Schilder mit der Aufschrift „Gebt uns unsere Rechte, gebt uns unsere Friedhöfe“. (ap) (NL Radio Vatikan, 23.03.2011). 
    
23.03.2011  Timphu/Bhutan: Bischof besucht nach 18 Jahren geheim Christen Bhutans
Das Christentum wächst im kleinen Himalayakönigreich Bhutan. Die Christen werden jedoch von den Behörden schikaniert, besonders wenn Hindus oder Buddhisten sie anzeigen. Jegliche Form der Mission und öffentlichen Religionsausübung ist verboten. Der Bau von Kirchen und die öffentliche Zelebration von Gottesdiensten sind untersagt. Msgr. Thomas Menamparampil, der Erzbischof von Guwahati in Indien bereiste geheim das Land und besuchte die Christen des Königreichs. In den knapp zwei Wochen seiner Geheimreise traf er sich mit den katholischen und protestantischen Gemeinschaften in neun Städten und Orten, um ihnen Mut zuzusprechen und sich von ihrer Lage ein Bild zu machen. Es war der erste Besuch eines Bischofs seit 18 Jahren in dem Himalayastaat.
Erzbischof Thomas Menamparampil konnte dank eines Ausbildungsprogramms für Jugendliche einreisen, nachdem ihm fast zwei Jahrzehnte jede Einreise untersagt wurde. Zum letzten Mal konnte er 1993 die Christen Bhutans besuchen. Nach wie vor ist Missionaren die Einreise strikt verboten. Bhutan gehört zur katholischen Diözese von Darjeeling in Indien. Das Bistum verfügt jedoch über keine legale Möglichkeit, im Königreich zu wirken. In Bhutan gibt es nur einen einzigen katholischen Priester, den Jesuiten Pater Kinley (Katholisches berichtete über ihn). Ab und zu gelingt es einigen Priestern, ins Land zu gelangen und geheim in Privatwohnungen die Heilige Messe zu zelebrieren.



Die Pastoralbesuche von Msgr. Thomas Menamparampil führten ihn nach Geddu, Timphu, Tongsa, Bumthang, Mongar, Tashigang, Kanglung und Sandrup Jongkhar, wo er zehn katholische Gemeinden besuchen konnte. Am 11. März gelangte er in die Hauptstadt Timphu. Dort zelebrierte er mit den wenigen Katholiken der Stadt die Heilige Messe. Die kleine Gemeinschaft versammelt sich seit Jahrzehnten in aller Stille in einem kleinen, unscheinbaren Privathaus. “Sie erinnerte sich noch mit großer Freude an meinen letzten Besuch vor 18 Jahren”, berichtete der Erzbischof. Damals wirkte noch Pater Machay dort, auch er aus dem Jesuitenorden. Seit seinem Tod konnte kein Missionar mehr einreisen. Die Gemeinde der Hauptstadt besteht aus Katholiken, die den Glauben im indischen Darjeeling kennengelernt und angenommen haben und ihm seither treu geblieben sind. Ihre völlige Unscheinbarkeit in der Öffentlichkeit, die sie sich während des absolutistischen Regimes von König Jigme Singye Wangchuck aneigneten, führte schließlich zu einer gewissen Tolerierung. Die Behörden erlauben gelegentlich auch Ausländern, sich mit der Gruppe zum Gebet treffen zu dürfen. --
Weiters gibt es in Bhutan eine Reihe von unabhängigen protestantischen Gruppen, die der Pfingstbewegung nahestehen. Es handelt sich meist um Gruppen von 10 bis 20 Familien, die in der Regel ohne jeden Kontakt zu anderen Christen des Landes leben. --
“Überall wurden wir mit großer Begeisterung aufgenommen, auch von den Protestanten, obwohl sie wussten, dass wir Katholiken sind und ich ein Erzbischof bin. So war es möglich, allen Christen des Landes Mut zu machen und die Hoffnung zu stärken”, so der Erzbischof von Guwahati. “Viele Gemeinschaften wollten uns nicht mehr gehenlassen, so groß war ihre Freude und Sehnsucht.”
“In den kleinen Dörfern auf über 2500 m Meereshöhe habe ich Menschen getroffen mit einem festen Glauben und einem starken Wunsch, das Evangelium zu hören und zu empfangen. Trotz ihrer geringen Bildung lieben sie die Heilige Schrift und kennen sie teilweise sogar recht gut. Es besteht ein großer Wunsch, nach anderen Christen, die sie besuchen, um von ihnen weitere Unterweisung im Glauben zu erhalten. So trafen wir Christen, die über keinerlei Anerkennung oder Bindung zur Kirche oder anderen christlichen Denominationen verfügen. Sie entstanden, weil jemand an einem anderen Ort den Glauben kennenlernte und in sein Dort zurückgekehrt, anderen den Glauben brachte.”  --
Die Christen Bhutans versammeln sich in Privathäusern. Abwechselnd stellt jede Familie ihr Haus zur Verfügung, damit sich die Gemeinschaft zum Gebet versammeln kann. --
“Seit meinem letzten Besuch hat die Zahl der Christen in Bhutan stark zugenommen. Nach einigen Angaben sollen es heute bereits mehr als 10.000 sein. Vor allem unter den aus Nepal stammenden Ethnien Bhutans sind Bekehrungen häufig”, so der Erzbischof. Die Nepalesen stammen aus einem hinduistischen Umfeld (fast 40 Prozent der Bhutaner). Die dominante Volksgruppe Bhutans sind Tibeter und daher Buddhisten. Sie machen rund 60 Prozent der Bevölkerung aus. --
Ein Auszug aus dem Bericht von Erzbischof Thomas Menamparampil:
“Obwohl es keine direkte Verfolgung gibt, versucht die Regierung jede andere Religion außer dem Buddhismus zu entmutigen. Bei allen öffentlichen Angelegenheiten, z.B. für ein Schulstipendium, für eine Anstellung im öffentlichen Dienst muss die Religionszugehörigkeit angegeben werden. Christen haben dann keine Chance. Ihnen bleibt daher auch der Zugang zur höheren Bildung verwehrt. In einem Dorf sagten mir die Bewohner, dass ihnen die Behörden die Stromzufuhr abgeschnitten haben, als sie erfuhren, dass es Christen im Dorf gibt. Damit aber noch nicht genug, drohten sie auch die Wasserzufuhr für jedes Haus abzustellen, das für Gebetstreffen genützt werde. Solche drastischen Maßnahmen werden in der Regel immer dann ergriffen, wenn ein Buddhist oder Hindu eine Anzeige erstattet. --
Dennoch traf ich keine entmutigte oder besorgte Christen. Viele beten und erhoffen den Tag, an dem die Religionsfreiheit auch für die Christen gilt. Sie sind überzeugt, wenn sie den Buddhisten mit Freundlichkeit und Liebe begegnen, eines Tages die Religionsfreiheit zu erlangen. Einige Gruppen planen bereits unverzagt am Bau einer Kirche in ihren Dörfern. Sie müssen allerdings sehr vorsichtig handeln, da der Einfluss der buddhistischen Mönche noch sehr groß ist, die keine Gelegenheit auslassen, um auf die Überlegenheit und Bedeutung der buddhistischen Kultur für Bhutan hinzuweisen. --
Das Konzept von ‘Kultur’ ist für Asien von größter Bedeutung. Der größte Teil der Menschen unterscheidet nicht zwischen Kultur und Religion. Das Christentum kann also nur vermittelt werden, wenn es nicht die verschiedenen kulturellen Identitäten kompromittiert. Dies stellt die Verkündigung vor nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Auch einfache Asiaten haben ein ausgeprägtes kulturelles Bewusstsein. Unsere Herausforderung ist es, sie zu einer vertiefen Beschäftigung mit der eigenen Identität anzuhalten, mit ihrer Aufgabe auf Erden und ihrem Schicksal. --
Während meiner Pastoralreise begleiteten mich die Worte Jesajas (2,2-4): Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker. Viele Nationen machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein Wort. Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg. --
Es ist nicht ohne Grund, daß der Herr den Himalaya über alle anderen Berge der Erde erhoben hat. Es ist unsere Aufgabe, dem Herrn auch auf diesen Bergen und unter diesen großartigen Menschen den Weg zu bereiten.” (Asianews/ Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)

Zu den Ländern, in denen Christen gefährlich leben, gehört Eritrea. Human Rights Watch bezeichnete das Land am Horn von Afrika als “riesiges Gefängnis” mit zahlreichen Militärgefängnissen. Andere internationale Quellen sprechen von mindestens 30 solcher Gefängnisse. Das Land am Roten Meer ist vor allem für Christen ein “riesiges Gefängnis”.- Die katholische Hilfsorganisation Kirche in Not dokumentierte in den vergangenen zwei Jahren allein 13 Fälle von Christen, die in den Gefängnissen des Landes ums Leben kamen. Der jüngste Fall ist jener von Senait Oqbazgi Habta, einer 28jährigen Studentin. Auch sie starb in einem eritreischen Gefängnis. Sie war gemeinsam mit 15 anderen Studenten der Universität von Mai-Nehfi verhaftet worden, weil sie gemeinsam die Bibel lasen.                                                          Die Christen wurden unmenschlichen Haftbedingungen unterworfen. Sie wurden in Containern eingesperrt und so der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgesetzt ohne Wasser, Toilette und medizinische Versorgung. Die an Malaria erkrankte Studentin weigerte sich, ein Dokument zu unterschreiben, mit dem sie ihrem christlichen Glauben abschwören sollte. Die Unterschrift wurde zur Voraussetzung für die notwendige ärztliche Versorgung gemacht. Senait Oqbazgi Habta starb unter menschenunwürdigen Haftbedingungen ohne jede Hilfe, weil sie an ihrem Glauben festhielt.                                                        Im Militärgefängnis von Wi’a starb auch Azib Simon an unbehandelter Malaria. Der 38jährige Christ war nach seiner Verhaftung gefoltert worden. Das gleiche Schicksal erlitt Teklesenbet Gebreab Kiflom (36).         Im Gefängnis von Meiter starben Mogos Hagos Kiflom (37) und Mehari Gebreneguse Asgedom (42) an den Folgen der Misshandlungen. Im Gefängnis von Mitire starb Yemane Kahasay Andom (43). Auch er war gefoltert und in einer unterirdischen Zelle in Einzelhaft gehalten worden. Obwohl an Malaria erkrankt, wurde ihm jegliche medizinische Versorgung verweigert. Im März 2010 starb der 37 Jahre alte Efrem Habtemichel Hagos in Einzelhaft im Militärlager von Adi-Nefase bei Assab. Todesursache: Malaria und Lungenentzündung. Da er sich weigerte, dem Christentum abzuschwören, wurde ihm jegliche ärztliche Versorgung verweigert. Man ließ ihn als “Ungläubigen” einfach sterben. -     Msgr. Joachim Schrödel, der die deutschen Katholiken im Nahen Osten betreut, sprach jüngst von einer schweren Versorgungskrise, die sich bald zu einer humanitären Krise erweitern könnte. Nach Jahren des Krieges suchte ein Teil der Bevölkerung eine neue Zukunft in den Nachbarstaaten oder durch  Menschenschlepper in Europa. -                                 Eritrea wird seit seiner Gründung von einem Ein-Parteiensystem beherrscht. Das Land verfügt weder über eine Verfassung noch über freie Wahlen. Offiziell sind neben dem Islam auch die koptisch-orthodoxe Kirche Eritreas, die katholische Kirche und die evangelisch-lutherische Kirche Eritreas anerkannt. Sie brauchen jedoch für alles eine ausdrückliche Genehmigung durch die Religionsbehörde des Landes. Das gilt nicht nur für das Drucken, Einführen und Verteilen religiöser Schriften, sondern auch für jegliche Form des Gottesdienstes. Das Klima im Land ist christenfeindlich. Die Dorfgemeinschaften während angehalten, den Christen die Nutzung der Friedhöfe für die Beerdigung ihrer Verstorbenen zu verweigern. -

Der Staat greift massiv in das religiöse Leben der anerkannten Religionen und Konfessionen ein. Er kontrolliert den Islam und die koptische und evangelische Gemeinschaft durch eine regimetreue Führung. Auch Seminaristen, Priester und Ordensmänner sind offiziell von der Militärdienstpflicht betroffen. Sie erlaubt dem Staat, Einberufene unbefristet einzubehalten, da der Kriegszustand mit dem benachbarten Äthiopien nie aufgehoben wurde. Allerdings konnte die katholische Kirche eine gewisse Sonderregelung erreichen, der einen einjährigen Zivildienst für Kleriker vorsieht. Allerdings werden Seminaristen nach Ablauf des Jahres weiterhin unbefristet festgehalten.                                              49,2 Prozent der Eritreer sind Moslems, 47,3 Prozent Christen, der Rest gehört anderen Religionen an. Die Katholiken machen mit rund 153.000 Gläubigen vier Prozent der Bevölkerung aus. 1995 legte der Staat fest, daß die Religionsgemeinschaften sich ausschließlich auf die Ausübung des Kultus zu beschränken haben. Vor allem sollten sie keine sozialen Aktivitäten entfalten dürfen, die allein dem Staat vorbehalten waren. Ebenso durften sie keine finanzielle Unterstützung aus dem Ausland erhalten. Der Widerstand der katholischen Kirche gegen diese Einschränkungen erwirkte einen Teilerfolg.                   2007 folgte jedoch ein weiteres Regierungsdekret, mit dem innerhalb von zwei Wochen alle 50 Schulen, 25 Krankenstationen, 60 Kindergärten der katholischen Kirche verstaatlicht werden sollten. Der Widerstand der Kirche wurde fortgesetzt mit dem Ergebnis, dass bis heute “nur” ein landwirtschaftlicher Betrieb, eine Schule und ein Kindergarten bei Assab beschlagnahmt wurden. Weit schwerer wiegt für die katholische Kirche, dass seit 2007 18 katholische Missionare das Land verlassen mussten, weil die Regierung ihre Aufenthaltsgenehmigung nicht mehr erneuerte. Seit 2006 erhalten eritreische Staatsbürger keine Ausreiseerlaubnis mehr, um an den päpstlichen Universitäten in Rom zu studieren oder um als Missionare im Ausland zu wirken. -                              Kirche in Not schätzt die Zahl der Gefangenen aus Glaubensgründen auf 2200. Das amerikanische Außenministerium geht sogar von 3200 Gefangenen aus. Verhaftungen riskieren vor allem Christen von nicht registrierten Gemeinschaften, sobald sich mehr als fünf von ihnen gemeinsam versammeln. --               Es werden auch Fälle von Zwangsbekehrungen berichtet, wonach die Polizei Christen nicht anerkannter Gruppen zwinge, in die koptisch-orthodoxe Kirche einzutreten. Erst nach Leistung der entsprechenden Unterschrift, würden die Christen aus dem Gefängnis entlassen. In anderen Fällen mussten die verhafteten Christen zwischen einer der vier anerkannten Religionsgemeinschaften entscheiden, um freigelassen zu werden. -                                             Habtu Ghebre-Ab, Sohn eritreischer Eltern, der an der US-Universität Cincinnati Geschichte unterrichtet, sagte in einer Sendung von Catholic Radio and Television Network (CRTN), dass Eritrea “für Gläubige einer der schlimmsten Orte auf der Welt ist, egal ob sie Moslems oder Christen sind”.                                       (Bussola quotidiana/Giuseppe Nardi, Bild: BQ) (Katholisches.info, 21.03.2011). 

18.03.2011  Europäische Union/Italien: Kruzifixstreit, Straßburg macht Mängel wieder gut
Das Anbringen von Kruzifixen in Klassenzimmern italienischer Schulen verstößt nicht gegen die Religionsfreiheit. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte an diesem Freitag in Straßburg entschieden. Direkt nach der Urteilsverkündung am Freitagnachmittag hat Radio Vatikan mit dem Freiburger Staatskirchenrechtler Prof. Dr. Stefan Mückl gesprochen, er arbeitet derzeit als Gastdozent an der Päpstlichen Universität „Santa Croce“ in Rom. Mückl bewertet das Urteil folgendermaßen:
„Es ist ein guter Tag für die Religionsfreiheit und die Menschenrechte insgesamt im Raum des europäischen Rechts!“ --
Wie ist es überhaupt zu dem Kruzifixstreit gekommen?
Hintergrund für das Kruzifixurteil ist die Klage einer Mutter gegen die Anbringung christlicher Symbole in staatlichen italienischen Schulen. Eine in Italien lebende Finnin hatte angegeben, diese verletzten die Rechte von Schülern, die keiner christlichen Religion angehören. Im November 2009 hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Kreuze in den italienischen Schulen als Verstoß gegen das Erziehungsrecht der Eltern gewertet. Bereits nach dieser ersten Entscheidung des Gerichtshofes hatte Radio Vatikan im Juni 2010 mit dem Freiburger Staatsrechtler Stefan Mückl gesprochen. Er hat das Urteil damals schon unter die Lupe genommen und den Straßburger Richtern Fehlschlüsse und schwere handwerkliche Mängel nachgewiesen. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.03.2011). 

17.03.2011  Europäische Union:
Christliche Wissenschaftler und Europaabgeordnete haben vor zunehmender Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa gewarnt. In der heutigen Gesellschaft würden gläubige Menschen häufig herabgewürdigt und ausgegrenzt, erklärte die Leiterin der Beobachtungsstelle Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa, Gudrun Kugler, am Mittwochabend bei einer Veranstaltung im Europaparlament. Die Theologin und Juristin verwies auf ein aktuelles Ereignis in Spanien, bei dem eine Gruppe 50 von jungen Menschen in eine Kapelle eindrang, sich entkleidete und antikirchliche Parolen rief. (kipa/kna) (NL Radio Vatikan, 17.03.2011). 

17.03.2011  Europäische Union/Italien:
Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet am kommenden Freitag abschließend über die Rechtmäßigkeit von Kruzifixen in italienischen Klassenzimmern. Hintergrund ist die Klage einer [1! GH] italienischen Mutter gegen die Anbringung christlicher Symbole in staatlichen Schulen. Die Frau hatte angegeben, diese verletzten die Rechte von Schülern, die selbst keiner christlichen Religion angehörten. In einem ersten Beschluss hatte das Gericht im November 2009 entschieden, die Kreuze abzuhängen. Auch wenn das Kruzifix für einige Schüler motivierend sei, könnte es auf Schüler anderer Religionen „emotional verstörend“ wirken, hieß es damals zur Urteilsbegründung. Der Staat Italien legte im Juni 2010 Berufung gegen das Urteil ein. Am Freitag wird nun das endgültige Urteil erwartet. (cna) (NL Radio Vatikan, 17.03.2011).

17.03.2011  Malaysia:
Überraschend hat Malaysias Regierung die Freigabe von 35.000 beschlagnahmten Bibeln angeordnet. Jedoch müssten die aus Indonesien importierten Schriften mit dem Stempel „Nur für Christen“ versehen werden, berichteten malaysische Medien am Mittwoch. Auf Anordnung des malaysischen Innenministeriums wurden die Bibeln teilweise seit 2009 in den Häfen Klang und Kuching unter Verschluss gehalten. Hintergrund für die Blockade war die Übersetzung des Wortes „Gott“ mit „Allah“. Um den Gebrauch des Wortes gibt es in dem mehrheitlich islamischen Land seit Jahren Streit. Politische Beobachter bezeichneten die Freigabe der Bibeln als Wahltaktik; im malaysischen Bundesstaat Sarawak wird in wenigen Wochen eine neue Regierung gewählt. (kna/ucanews) (NL Radio Vatikan, 17.03.2011). 

17.03.2010  Pakistan:
Die katholische Kirche fordert Aufklärung im Fall Qamar David. Der Katholik starb kürzlich im Gefängnis, nachdem er zu lebenslanger Haft wegen Verstoßes gegen das Blasphemiegesetz verurteilt worden war. „Es soll geklärt werden, ob es sich bei der Todesursache tatsächlich um einen Infarkt handelt, wie bisher amtlich festgestellt wurde“. Das sagte der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, P. Mario Rodriguez, aus dem Klerus der Diözese Karachi. Die "Kommission für Gerechtigkeit und Frieden“ der Diözese Karachi, die sich mit dem Fall befasst, unterstützt auch die Angehörigen des Verstorbenen, denen sie materiellen und geistlichen Beistand anbietet. Die Kirche möchte nun die Familie dazu bewegen, die Leiche für eine Obduktion freizugeben, damit die Todesursache unmissverständlich aufgeklärt werden kann. (fides) (NL Radio Vatikan, 17.03.2011).  

16.03.2011  Pakistan/Lahore: Christen treten unter Druck und Einschüchterung zum Islam über
Der pakistanische Journalist und Moslem Aoun Sahi berichtete für Asianews über "Konversionen" von Christen zum Islam und den Druck, dem sie dabei ausgesetzt sind. Die Christen Pakistans sprechen von “gefährlichen Zeiten” für religiöse Minderheiten und beklagen, dass mit dem Anti-Blasphemiegesetz Christen unter Druck gesetzt würden, um sie zum Übertritt zum Islam zu drängen.
In der Koranschule Jamia Naeemia in einem Stadtteil Lahores wird Buch geführt über die Christen, die zum Islam übertreten. In jedes blau eingefaßte Buch passen 100 Konvertiten. In dem kleinen Holzschrank befinden sich zahlreiche dieser Bücher. In der Madrasa gibt man die “Bekehrungen” mit 50 bis 60 im Monat an. Die Christen würden ein weiß-grünes Blatt im Register unterschreiben. Mit ihrer Unterschrift erklären sie, dass kein Druck ausgeübt wurde, und versprechen, “dem Islam die Treue bis ans Lebensende”.
Eine Frau gab als Begründung für ihren Wechsel zum Islam an, dass sie in ein moslemisches Viertel gezogen sei und sich nun seit der Bekehrung dort sicher fühle.
Im vergangenen Jahr seien es laut Angaben von Jamia Naemia allein in dieser Koranschule 693 Christen gewesen, die zum Islam abfielen und registriert wurden.
Peter Jacob, der Direktor von Iustitia  et Pax in Pakistan zeigt sich wenig überrascht von den Zahlen. “Es sind gefährliche und schwierige Zeiten für die pakistanischen Christen. Die Menschen haben kein Vertrauen in die Polizei und das Gerichtswesen. Das Ausmaß der Angst, wie es heute unter den Christen herrscht, ist völlig neu”, so Jacob.
Das Gesetz sieht keine Behinderung bei Konversionen vor. “In Pakistan handelt es sich dennoch um eine Einbahnstraße, die lediglich eine Konversion zum Islam zulässt. Das ist fatal für die anderen Religionen”, so der Direktor von Iustitia et Pax. Für Jacob sei in der Angst der Christen vor islamischer Gewalt der Hauptgrund für die Konversionen zu suchen. “Die Christen in diesem Land sind an den Rand gedrängt und werden diskriminiert”, so Jacob. “Deshalb konvertieren manche zum Islam, um dieser erdrückenden Spirale zu entfliehen.” Gerade das Anti-Blasphemiegesetz werde missbraucht, um Druck auszuüben, bis Christen nachgeben und den Übertritt zum Islam unterschreiben würden. Wegen des Anti-Blasphemiegesetzes sitzt die Christin Asia Bibi seit Juni 2009 im Gefängnis und wurde zum Tode verurteilt. Wegen der Forderung nach Änderung dieses Gesetzes wurde der einzige Christ in Pakistans Regierung, der Katholik Shahbaz Bhatti, am 2. März von Islamisten ermordet. Radikale Moslems bekannten sich zum Mord. Der Minister sei damit “bestraft” worden, weil er den Islam beleidigt habe. --
Joseph Francis, der pakistanische Leiter des Centre for Legal Aid Assistance and Settlement (Claas), spricht von “Druck” der in vielen Fällen ausgeübt werde, um Christen zur Konversion zum Islam zu bewegen. “Wir haben auch festgestellt, dass in vielen Fällen junge Christinnen entführt und mit moslemischen Männern verheiratet werden. Gleichzeitig werden sie zur Konversion gezwungen. Danach gibt es keinen Weg, auch keinen rechtlichen Weg mehr, den Wechsel rückgängig zu machen. Wer sich einmal zum Islam bekannt hat, egal in welcher Form, für den gibt es kein Zurück mehr aus islamischer Sicht. Und diese Sicht wird de facto in Pakistan vom Staat geteilt.” --
Die pakistanische Verfassung garantiert den religiösen Minderheiten das Recht, ihren Glauben zu bekennen. Mit der Enforcement of Shariah Act wurde 1991 jedoch die Scharia, das islamische Gesetz eingeführt, das jedes andere Recht bricht sowohl nationales wie internationales. In einem Absatz des Shariah Act wurde festgehalten, dass dessen Einführung die persönlichen Rechte und die Religionsfreiheit der Nicht-Moslems nicht berühre. “Die Realität sieht jedoch ganz anders aus”, so Jacob. Moslems, die zum Christentum konvertieren, werden nicht selten von Moslems der Blasphemie beschuldigt. “Eine schreckliche Gefahr für die Christen, wie das Schicksal von Asia Bibi und Minister Shahbaz Bhatti zeigt”, so Joseph Francis. --
Auch J.A. Rehman, Leiter der pakistanischen Menschenrechtskommission bestätigt gegenüber Asianews: “Auf unserem Tisch landen jedes Jahr zahlreiche Fälle von christlichen Mädchen, die entführt, zur Zwangsehe und Konversion genötigt werden.” Ebenso gebe es eine Reihe von Fällen, in denen Personen, die den Übertritt zum Islam verweigerten, gekündigt wurden oder die Studienzulassung an Oberschulen und Universitäten nicht erhielten, so Rehman.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 16.03.2011).

14.03.2011  Ägypten:

(Katholisches.info, 23.03.2011). 

22.03.2011  China:
In der zentralchinesischen Provinz Hubei hat die chinesische Polizei ein von Christen betriebenes Rechtsbüro verwüstet. Die anwesenden Personen, darunter auch zwei ältere Frauen, wurden geschlagen, einige der Christen verhaftet. Der Vorfall ereignete sich bereits am 23. Februar; der römische Pressedienst „Asianews“ berichtet darüber an diesem Dienstag unter Berufung auf das Menschenrechtsnetzwerk „China Aid“. Das Büro sei vor allem zum Studium der Gesetzesbestimmungen zur Religionsfreiheit in China genutzt worden, geht aus einem Brief der betroffenen Christengemeinde hervor. (asianews/pm) (NL Radio Vatikan, 22.03.2011).   

22.03.2011  Indien:
Im Bundesstaat Kerala haben Katholiken eine neue politische Bewegung gegründet. Die christlich-demokratische Union will bereits bei den kommenden Parlamentswahlen am 13. April antreten. Zur Gründung hatte man bekannt gegeben, dass man von den anderen Parteien enttäuscht sei, da sie sich nicht um die Probleme der lokalen christlichen Gemeinschaft in Indien kümmerten. „Wir sind gezwungen, unsere eigenen Kandidaten zu stellen, denn keine andere Partei wird für Gerechtigkeit sorgen.“ Das sagte der Sekretär der Union in Hinblick auf die Übergriffe auf Christen in jüngster Vergangenheit. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 22.03.2011). 

21.03.2011
Asmara/Eritrea: ein vergessenes Gefängnis

Soldaten bauen das koptische Kirchengebäude wieder auf, das Moslems Anfang März in Brand gesteckt hatten. Das berichtet an diesem Montag die Nachrichtenagentur „Asianews“, die ihre Quellen aus Gründen der Sicherheit geheim halten will. Demnach hätten die Arbeiten an diesem Montag auf Kosten der Regierung begonnen. Ungeachtet der Proteste radikaler Moslems werde die Kirche auf demselben Platz und in derselben Größe wie die alte Kirche aufgebaut. Die koptischen Christen haben die Nachricht begrüßt. Sie wollen aber trotzdem vor dem Gebäude des ägyptischen Staatsfernsehens für Gleichberechtigung weiter demonstrieren. Seit dem Anschlag auf die Kirche im Süden Kairos ist es zu gewalttätigen Krawallen zwischen Christen und Moslems gekommen, bei denen nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden sind. (asianews) (NL Radio Vatikan, 14.03.2011). 

14.03.2011  Indonesien:                                         Die Polizei hat Christen am Zugang zu Kirchengebäuden gehindert.Der Versuch der Sicherheitskräfte sei im Westen der vorwiegend muslimischen Insel Java geschehen, als Christen den Gottesdienst in ihren Kirchen besuchen wollten. Das berichtet die Agentur „Ucanews“. Ein Gerichtsentscheid, der nach einem langen Rechtsstreit den Christen die Nutzung der Kirche zuspricht, werde von den Behörden ignoriert. Der indonesische Kirchenrat hat sich deshalb bereits an den Religionsminister gewandt. (ucanews)(NL Radio Vatikan, 14.03.2011).   

14.03.2011  Pakistan:
Die Christen sammeln Unterschriften für einen Friedensappell an die Politiker. Die Kampagne findet zum Gedenken an Shahbaz Bhatti statt. Das Thema lautet: „Schweigen bedeutet neues Blutvergießen“. Dies teilt das Netzwerk „Bürger für Demokratie“ dem Fidesdienst mit, in dem sich verschiedene Bürgerinitiativen und Menschenrechtsgruppen zusammenschließen und das auch von der Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz unterstützt wird. Bei der Unterschriftensammlung wurden innerhalb von zwei Tagen 15.000 Unterschriften gesammelt. Bhatti, der einzige christliche Minister im pakistanischen Kabinett, ist von pakistanischen Taliban vor zwei Wochen auf dem Weg in sein Büro in Lahore ermordet worden. Unterdessen wurde ein Offener Brief verfasst, der dem Staatspräsidenten, dem Premierminister, dem Innen- und Justizminister und anderen führenden Politikern unterbreitet werden soll. In dem Brief werden unter anderem auch angemessene Schutzmaßnahmen für die Abgeordnete gefordert, die wie Bhatti Drohungen erhalten haben. Zudem wird eine Kursänderung bei den Beziehungen zwischen der Regierung und radikalislamischen Gruppen gefordert. (fides) (NL Radio Vatikan, 14.03.2011). 

12.03.2011 Äthiopien:   

Überfälle auf Protestanten von radikalen Muslimen haben mindestens ein Todesopfer und Dutzende von Verletzten gefordert. In den vergangenen Tagen haben islamische Extremisten zwölf [protestantische] Kirchen in der Region Asendabo im Zentrum des Landes in Brand gesteckt. Außerdem sind zwei Pfarrhäuser, eine Schule, ein Waisenhaus sowie weitere Häuser und Grundstücke der Christen zerstört worden. Die Christen haben zwar die Polizei zu Hilfe gerufen, die Ausschreitungen seien aber trotz des Einschreitens der Beamten weitergegangen. Mehr als 3.000 Christen sind bereits vor den Gewalttätigkeiten auf der Flucht. Laut der Organisation International Christian Concern sind die Angriffe von der radikal-islamischen Gruppe der Kwarej organisiert worden, die sich die Errichtung eines moslemischen Staates zum Ziel gesetzt hat. (asianews) (NL Radio Vatikan, 12.03.2011). 

11.03.2011  Ägypten:
Die Christen sind nach Ansicht des koptischen Bischofs von Italien, Barnaba El Soryany, die vorrangigen Opfer der neuen politischen Situation in Ägypten. „Zunächst waren wir enttäuscht, dass die Stunde der Freiheit an uns vorbeigehen könnte, jetzt sind wir die ersten Opfer der Anarchie“, sagte der Oberhirte der Turiner Zeitung „La Stampa“. Von dieser Anarchie profitierten in erster Linie die islamischen Fundamentalisten. Diese suchten jeden Vorwand zu Ausschreitungen gegen Christen und zur Zerstörung ihrer Kirchen. „Erst litten wir unter dem Regime Mubaraks, jetzt leben wir in diesem tragischen Chaos, in dem es keine Polizei und keinen Schutz gibt“, so der koptische Bischof von Rom und Turin. „Wir sind den islamischen Fundamentalisten ausgeliefert". Die Kopten hätten nun keine Fürsprecher mehr. (kipa) (NL Radio Vatikan, 11.03.2011).  

09.03.2011  Ägypten/Kairo: Tote bei neuen Ausschreitungen
Bei Ausschreitungen zwischen koptischen Christen und Moslems am Dienstag in Kairo sind etwa zehn Menschen ums Leben gekommen, über 100 sind verletzt worden. Die Christen hatten gegen einen Brandanschlag auf ihre Kirche protestiert und eine Schnellstraße im Süden der Hauptstadt blockiert, dabei soll es zu den gewalttätigen Ausschreitungen gekommen sein. Augenzeugen berichten von fliegenden Molotow-Cocktails und Steinen. Von den 10 Toten soll es sich zumindest bei sechs von ihnen um Christen handeln. Es sind die schwersten Ausbrüche von Gewalt seit dem Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak am vergangenen 11. Februar. (rv/kap/reuters)
(NL Radio Vatikan, 09.03.2011).  -  Einen ausführlicheren Artikel der FAZNet finden Sie hier. 

09.03.2011  Indien:
Neue Welle der Gewalt von Hindus gegen Christen im Bundesstaat Orissa. Wie der Nachrichtendienst Fides berichtet, hat die Gewalt gegen christliche Gemeinschaften seit einem Monat zugenommen. Gläubige seien während nächtlichen Übergriffen verletzt worden, darunter auch schwangere Frauen und Kinder. Mindestens vier Familien hätten ihre Häuser bereits verlassen. Obwohl die örtliche Polizei verständigt worden ist, seien keine Ermittlungen aufgenommen worden. Laut Fides ist der Grund dafür der Neid der Hindus auf die hervorragende Arbeit der Christen in sozialen und gesundheitlichen Bereichen. (fides) (NL Radio Vatikan, 09.03.2011). 

05.03.2011  Ägypten:
Nach Zusammenstößen von Muslimen und Christen in einem Dorf nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo werden ein Pfarrer und drei Diakone vermisst. Muslime hatten in der Nacht auf Freitag den Ort überfallen und die Kirche angezündet. Das berichtet die römische Agentur Asianews an diesem Samstag. Hintergrund des Konfliktes sei die Beziehung eines Kopten zu einer Muslima gewesen. Die Beziehung sei eigentlich von beiden Familien geduldet worden. Aus Unmut über die tolerante Haltung habe der Cousin der Muslima dann jedoch den Vater des Mädchens getötet, so Asianews. Der Mord habe eine Reihe weiterer Morde nach sich gezogen, die Schuld sei am Ende der christlichen Gemeinde zugeschoben worden, hieß es weiter. Ob die vermissten Geistlichen einer Entführung zum Opfer fielen, ist noch unklar. Es gebe auch Zeugenaussagen, nach denen der Pfarrer und die Diakone bei dem Kirchenbrand ums Leben gekommen seien. (asianews) (NL Radio Vatikan, 05.03.2011) 

04.03.2011 Das Testament des Märtyrers Shahbaz Bhatti – “Für Christus will ich sterben”


Katholisches – Das Magazin für Kirche und Kultur - veröffentlicht das Testament des Katholiken Shahbaz Bhatti, des pakistanischen Ministers für die religiösen Minderheiten, der am 2. März 2011 von einem Kommando moslemischer Extremisten ermordet wurde. Die Islamisten “bestraften” ihn, weil er sich um die Abschaffung des berüchtigten Anti-Blasphemiegesetzes bemühte und sich für die Freilassung von Asia Bibi einsetzte, jener Christin und fünffachen Mutter, die im Herbst 2010 von einem pakistanischen Gericht wegen Beleidigung Mohammeds und damit des Islam zum Tode verurteilt wurde. Shahbaz Bhatti legte das Zeugnis im Jahr 2005 ab (abgedruckt in “Cristiani in Pakistan”, Marcianum Press, Venedig 2008):
"Ich heiße Shahbaz Bhatti. Ich wurde in eine katholische Familie geboren. Mein Vater, ein Lehrer im Ruhestand, meine Mutter, eine Hausfrau, haben mich nach christlichen Werten und den Lehren der Bibel erzogen, die meine Kindheit prägten.
Von klein auf war es selbstverständlich, die Kirche zu besuchen und in den Glaubenswahrheiten und im Opfer und der Kreuzigung Jesu eine tiefe Formung zu erfahren. Es war Jesu Liebe, die mich veranlasste, meine Dienste der Kirche zur Verfügung zu stellen. Die schrecklichen Bedingungen, in denen die Christen Pakistans lebten, erschütterten mich. Ich erinnere mich an Karfreitag, als ich erst 13 Jahre alt war: Ich hörte eine Predigt über Jesu Opfer für unsere Erlösung und für die Rettung der Welt. So fühlte ich mich gedrängt, als Antwort auf diese Seine Liebe unseren Brüdern und Schwestern meine Liebe zu schenken, indem ich mich in den Dienst der Christen stelle, besonders der Armen, der Notleidenden und der Verfolgten, die in diesem islamischen Land leben.
Mir wurden hohe Würden und Regierungsämter angeboten, damit ich meinen Kampf aufgebe, aber ich habe immer abgelehnt sogar unter Gefahr meines eigenen Lebens. Meine Antwort war immer dieselbe: Nein, ich will Jesus dienen als einfacher Mensch.
Diese Hingabe macht mich glücklich. Ich will keine Popularität und keine Machtpositionen. Ich wünsche mir nur einen Platz zu Jesu Füßen. Ich möchte, dass mein Leben, mein Charakter, meine Handlungen für mich sprechen und zeigen, dass ich Jesus Christus nachfolge. Dieser Wunsch ist so groß in mir, daß ich mich in meinen Anstrengungen für die Notleidenden, die Armen, und die verfolgten Christen Pakistans auserwählt fühlen würde, wenn Jesus mein Leben als Opfer annehmen würde.
Für Christus will ich leben und für Ihn will ich sterben. Deshalb verspüre ich keine Angst in diesem Land. Viele Male wollten mich die Extremisten ermorden oder einsperren. Sie haben mich bedroht, verfolgt und meine Familie terrorisiert. Ich aber sage: Solange ich lebe, bis zu meinem letzten Atemzug, werde ich fortfahren, Jesus zu dienen und dieser armen, leidenden Menschheit, den Christen, den Notleidenden, den Armen.
Ich meine, dass die Christen der Welt, die den 2005 von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Moslems die Hand reichten, Brücken der Solidarität, der Liebe, des Verständnisses, der Zusammenarbeit und der Toleranz zwischen den beiden Religionen gebaut haben. Wenn diese Anstrengungen fortgesetzt werden, bin ich überzeugt, dass es uns gelingt, auch die Herzen und die Köpfe der Extremisten zu gewinnen. Das wird eine positive Veränderung erzeugen: Die Menschen werden sich nicht mehr hassen, sie werden nicht mehr im Namen der Religion töten, sondern es werden die einen die anderen lieben, sie werden einträchtig sein und sie werden den Frieden und das Verständnis in dieser Region pflegen.
Ich will euch sagen, dass ich viel Anregung in der Heiligen Schrift und im Leben von Jesus Christus finde. Je mehr ich das Neue und das Alte Testament lese, die Verse der Bibel und die Worte des Herrn, desto mehr fühle ich mich gestärkt und wächst meine Entschlossenheit. Wenn ich über die Tatsache nachdenke, dass Jesus Christus alles geopfert hat, dass Gott Seinen eigenen Sohn für unsere Erlösung und unsere Rettung gesandt hat, frage ich mich, wie ich dem Weg nach Kalvarien folgen kann. Unser Herr hat gesagt: “Komm mit mir, nimm dein Kreuz und folge mir.”
Die Stelle der Bibel, die ich am meisten liebe, sagt: “Ich hatte Hunger und ihr gabt mir zu essen, ich hatte Durst und ihr gabt mir zu trinken, ich war fremd und ihr habt mich beherbergt, ich war nackt und ihr gabt mir Kleidung, ich war krank und ihr habe mich gesund gepflegt, ich war eingesperrt und ihr habt mich besucht.” Wenn ich arme und hilfsbedürftige Menschen sehe, denke ich, dass in ihnen Jesus mir begegnet. So ist es mein Bestreben, nach Möglichkeit immer hilfreich zu sein und gemeinsam mit anderen den Notleidenden, den Hungernden, den Durstigen Unterstützung zu bringen.
Ich denke, dass die Hilfsbedürftigen, die Armen, die Waisen, welcher Religion sie auch immer angehören, zu allererst als Menschen zu sehen sind. Ich denke, dass diese Menschen Teil meines Körpers in Christus sind, dass sie der verfolgte und hilfsbedürftige Teil von Christi Leib sind. Wenn wir diese Mission zu Ende bringen, werden wir uns einen Platz zu Jesu Füßen verdient haben und ich werde Ihn anschauen können, ohne mich schämen zu müssen."
(BQ/Giuseppe Nardi, Bild: pakistaniat) (Katholisches.info, 04.03.2011). 

02.03.2011  Pakistan: Blasphemie-Streit: Der pakistanische Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, ist ermordet worden.

In Pakistan ist der Katholik und Minister für religiöse Minderheiten heute bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Er ist bereits der zweite ranghohe Politiker, der in diesem Jahr im Zuge des Streites um das pro-islamische Blasphemie-Gesetz getötet wurde. Unbekannte eröffneten am Mittwoch in Islamabad das Feuer auf den katholischen Christen Shahbaz Bhatti. Der Minister war zum Zeitpunkt des Attentats in seinem Auto in einem wohlhabenden Viertel der Hauptstadt Islamabad unterwegs. Ein Krankenhaussprecher sagte, Bhatti sei bei seiner Ankunft im Krankenhaus bereits tot gewesen. Der Polizeichef der pakistanischen Hauptstadt, Kalim Imam, sagte, Bhatti sei von zehn Kugeln getroffen worden. Der Minister hatte sich für Änderungen am umstrittenen Blasphemie-Gesetz seines Landes eingesetzt. Islamisten hatten ihn deswegen mit dem Tode bedroht. Bhatti gehörte der regierenden Volkspartei PPP an. Er hatte noch im vergangenen Monat Änderungen am Blasphemie-Gesetz gefordert, um den weit verbreiteten islamischen Missbrauch mit diesem Gesetz zu stoppen. Der Minister hatte gesagt, wegen seiner Kritik an dem Gesetz erhalte er Todesdrohungen. Er sei aber bereit, notfalls für seine Haltung zu sterben.                                                    Taliban bekennen sich zur Tat                                 Nach Angaben aus Geheimdienstkreisen hinterließen die Attentäter ein Flugblatt am Tatort, bevor sie die Flucht ergriffen. Darauf habe sich eine Taliban-Gruppe aus der Provinz Punjab („Tehrik Taliban Fidayan Mohammad Punjab“) zu der Tat bekannt, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte. Weiter habe es auf dem Flugblatt geheißen, all jene, die Änderungen am Blasphemiegesetz forderten, würden getötet werden.                                             In Pakistan tobt seit Monaten ein Streit um das Blasphemie-Gesetz, das bei Beleidigung des Islams die Todesstrafe vorsieht. Anfang Januar war bereits der Gouverneur der wichtigsten pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, ermordet worden. Taseer hatte sich für eine wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilte Christin eingesetzt. Zahlreiche islamistische Politiker und Geistliche äußerten anschließend ihre Sympathie und Unterstützung für den mutmaßlichen Mörder, einen der Leibwächter des Gouverneurs. [it/dpa/AFP (Focus Online, 2.3.2011; Bild: Asianews)].     

24.02.2011  Indien:
Ein neuer Bericht über die Welle antichristlicher Gewalt im Bundessstaat Karnataka 2008 ist an diesem Donnerstag in Mumbai vorgestellt worden. Demnach kam es zu insgesamt 113 Attacken gegen Christen. Sie wurden von gut organisierten Gruppen nationalistischer Hindus verübt und von der Regierung Karnatakas gebilligt, in der die Hindu-Nationalistenpartei BJP die Mehrheit inne hat. Die Untersuchung bringe die „Wahrheit der Fakten ans Tageslicht“, sagte der Kardinal von Mumbai, Oswald Gracias. Ein erster Bericht über die Ausschreitungen gilt Vertretern der Kirchen als parteiisch. Darin wurden die Hindu-Nationalisten von jeder Verantwortung freigesprochen. Die nun vorgelegte Untersuchung soll der Zentralregierung in Neu Delhi übergeben werden. Sie stützt sich auf die Befragung von rund 3.000 Personen, zum Großteil Augenzeugen und Opfer. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.02.2011). 

18.02.2011  Neu Delhi: 18 Bischöfe im Hungerstreik – 56 Kirchen zerstört, doch Regierung entlastet Täter
Tausende Christen von Karnataka protestieren mit Kundgebungen und Hungerstreik gegen einen Regierungsbericht. Statt den Christen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, entlastet er gegen alle Beweise die beiden Organisationen radikaler Hindus, denen die anti-christlichen Unruhen von 2008 zur Last gelegt werden. Damals wurden 56 Kirchen niedergebrannt oder zerstört. Der Vorsitzende des Global Council of Indian Christians bezeichnete den Bericht als “ein Bündel von Lügen, das die Menschen desinformieren und verwirren soll.” Ein Gegen-Bericht wurde heute dem Gouverneur und dem Premierminister von Karnataka überreicht.
Am Schweige-Hungerstreik auf dem Gelände der St. Mark-Universität von Bengalore nehmen auch 18 katholische Bischöfe teil, darunter der Erzbischof von Bengalore, Msgr. Bernard Moras. Zu den Kundgebungen und den Hungerstreiks präsentierten die Bischöfe, das Global Council of Indian Christians (GCIC) und die Christen Karnatakas einen Gegen-Bericht mit dem Titel: “1000 Tage Regierung, 236 Angriffe, 1000 traumatisierte Menschen”.
Der offizielle Bericht der Somsekhar-Untersuchungskommission entlastet die radikalen Hinduorganisationen Bajrang Dal und Sangh Parivar. Die Bischöfe machten auf einer Pressekonferenz darauf aufmerksam, dass diese Entlastung “politisch motiviert” sei. Am Ende des Berichts, der die beiden radikalen Organisationen entlastet, findet sich eine Auflistung von 56 zerstörten Kirchen mit Angabe der Täter. In 12 Fällen wird ausdrücklich Bajrang Dal genannt, in einem Fall Sangh Parivar. Deshalb sei es unverständlich, so die Christen, wie der Bericht zu seinen Schlussfolgerungen gelange.
Der Vorsitzende des GCIC, Sajan K. George, bekräftigte die Anklage, die von den Christen seit mehr als zwei Jahren erhoben wird: “28 Angriffe, die zwischen August und September 2008 in Karnataka stattfanden, gingen von Hindu-Extremisten aus, in erster Linie von Bajrang Dal. Der Somasekhar-Bericht besagt das genaue Gegenteil eines vor einem Jahr veröffentlichen Untersuchungsberichts, der als Verantwortliche für die anti-christlichen Ausschreitungen die Polizei, die Anführer der hinduistischen Regierungspartei und nationalistischer Hindu-Organisationen nennt. Damals wurden Verbindungen zwischen den radikalen Organisationen und der hinduistischen Regierungspartei Karnatakas nachgewiesen.
Sajan K. George prangerte auf der Pressekonferenz die Absicht des Somasekhar-Berichts an, die “ungerechtfertigte Gewalt der Polizei gegen Kinder und Frauen in den Kirchen von Kulshekara und Vamanjoor zu rechtfertigen.” (Asianews/Giuseppe Nardi) (katholisch.info, 18.02.2011). 

16.02.2011  Indonesien:
Der Hauptangeklagte in einem Prozess wegen antichristlicher Ausschreitungen hat den Gerichtssaal für neue Gewaltaufrufe genutzt. Murhali Barda, ehemaliger Anführer der militanten „Islamischen Verteidigungsfront“ (FPI), drohte der Batak Christian Protestant Church (HKBP) mit einem „Heiligen Krieg“. Das berichtet die Tageszeitung „Jakarta Globe“ in ihrer Onlineausgabe von diesem Mittwoch. Weiter warnte Murhali die Christen im Gericht von Bekasi, sie sollten nicht „den gleichen Fehler wiederholen“ und wie dumme Schafe in den Stall zurückkehren, aus dem man sie hinausgetrieben habe. „Wenn ihr nicht hört, dann wundert euch nicht, wenn der Eigentümer des Stalls euch mit Steinen und Stöcken herauszwingt“, wird der Angeklagte zitiert. Der Vatikan hatte sich zuletzt besorgt über steigende Gewalt und Intoleranz gegenüber religiösen Minderheiten in Indonesien geäußert. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 16.02.2011).

15.02.2011  Türkei:
Nationalisten haben die katholische Marienkirche in Trabzon angegriffen, deren Pfarrer vor fünf Jahren ermordet wurde. Wie die türkische Presse berichtet, versammelte sich eine Gruppe von Männern vor der Kirche, skandierte nationalistische Parolen und bewarf die Kirche mit Molotow-Cocktails und Flaschen. In einer der Flaschen fand die Polizei einen Zettel mit der Drohung: „Entweder ihr entfernt selbst das Kreuz vom Kirchendach oder wir holen es runter“. Gemeint war offenbar ein nachts erleuchtetes Kreuz auf einem Nebengebäude der Kirche. Obwohl sich der erst jetzt bekannt gewordene Angriff bereits vor wenigen Wochen ereignete, wurden die Täter bisher nicht gefasst. Die Polizei habe auf den Aufzeichnungen der Sicherheitskameras niemanden identifizieren können, berichtet die Tageszeitung „Sabah“. In der Gemeinde herrsche nun Todesangst, so Mitglieder. (kna) (NL Radio Vatikan, 15.02.2011). 

15.02.2011  Indien:
Bei einem großen Hindu-Fest im Bundesstaat Madhya Pradesh haben einige Redner die Anwesenheit christlicher Missionare in Indien scharf kritisiert. Das berichtet der katholische Priester George Thomas aus Mandala, der als Beobachter am so genannten „Kumbh Mela“ teilgenommen hat. Während des religiösen Großereignisses, zu dem zwei Millionen Menschen kamen, habe man den christlichen Missionaren vorgeworfen, sie wollten mit ihrer sozialen Arbeit Hindus zum Christentum bekehren. Bereits vor dem Treffen hatte es eine breite Medienkampagne gegen angebliche Zwangsbekehrungen durch Christen gegeben. Dieser Vorwurf ist nach Einschätzung indischer Kirchenvertreter nur ein Vorwand: Weil die Christen unterdrückte ethnische Gruppen unterstützen, kämen diese zu mehr Selbstbewusstsein und begehrten auf. Das störe die radikalen Hindus. (rv/asianews) (NL Radio Vatikan, 15.02.2011).  

15.02.2011  Kolumbien:
Schon wieder ein Mord an einem Priester: In der Nacht auf Sonntag ist ein katholischer Geistlicher in der Nähe von Medellin getötet worden. Ein Auftragsmörder richtete den 26-Jährigen in einem öffentlichen Park per Kopfschuss hin. Da sich dort zur Tatzeit viele Augenzeugen aufhielten und Überwachungskameras die Tat aufzeichneten, konnte der Täter verhaftet werden. Die Hintergründe der Tat sind dennoch unklar. Die Bischofskonferenz verurteilte den Mord scharf und verlangte umfassende Aufklärung. Der Bischof von Sonson-Rionegro sieht in dem Mord einen neuen Beleg für eine „schwerwiegende Krise der menschlichen und christlichen Werte“. Er ruft die „tatsächlichen und die geistigen Urheber“ des Mordes zur Bekehrung auf. Kolumbien zählt für katholische Geistliche zu den gefährlichsten Ländern der Welt. Nach Angaben der Bischofskonferenz wurden dort seit 1984 insgesamt 75 Geistliche umgebracht. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 15.02.2011).  

09.02.2011  Indien:
Christen im zentralindischen Distrikt Madhya Pradesh haben die Regierung um Schutz vor radikalen Hindus gebeten. Die Christen sind über ein angekündigtes Treffen hinduistischer Extremisten besorgt. Ein solches Treffen ist für diesen Mittwoch in Jabalpur geplant. Etwa zwei Millionen Teilnehmer werden erwartet. Dem Treffen ging eine breite Medienkampagne gegen angebliche „Zwangsbekehrungen“ durch Christen voraus. Das berichtet der römische Pressedienst „Asianews“ unter Berufung auf Kirchenvertreter vor Ort. Das Hindu-Treffen sei als „Wiederbekehrung“ zum Hinduismus präsentiert worden; zugleich seien Flugblätter mit Anschuldigungen gegen Christen verteilt worden. Der Präsident der regionalen Bischofskonferenz, Erzbischof Leo Cornelius, bewertet die hinduistische Propaganda als „falsch“ und durch „politische Interessen“ geleitet. Die radikalen Hindus sähen die Christen als „Bedrohung“. (asianews) (NL Radio Vatikan, 09.02.2011).  

08.02.2011  Jakarta: Gewalt gegen Christen in Indonesien – Drei Kirchen und ein Waisenhaus niedergebrannt
Tausende Moslems griffen drei Kirchen, ein Waisenhaus und ein christliches Krankenhaus an. Der katholische Pfarrer erlitt schwere Körperverletzungen. Der Zorn einer fanatischen moslemischen Masse wurde durch ein ihrer Meinung nach “zu mildes” Urteil wegen Blasphemie ausgelöst.
Die Gewalt brach in Temanggung in Zentral-Java aus. Die aufgebrachte Menge stürmte das Gerichtsgebäude, in dem der Prozeß gegen Antonius Richmond Bawengan, einen Christen aus Manado (Nord-Sulawesi) stattfand. Bawegan war des Proselytismus und der Blasphemie angeklagt.
Er war im Oktober 2010 verhaftet worden, weil er bei einem Besuch in Temanggung christliche Schriften verteilt hatte. In einer dieser Schriften habe man sich über islamische Symbole lustig gemacht. Bawegan wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die versammelten aufgebrachten Moslems hingegen verlangten die Todesstrafe für ihn. Unzufrieden mit dem Urteil begannen sie mit Ausschreitungen.
Sie verwüsteten das Gerichtsgebäude. Hunderte zusammengerufene Polizisten waren nicht imstande, die Tausenden von Moslems von ihrem “Marsch gegen die Christen” abzuhalten. Hauptziel ihrer Angriffe wurde die katholische Kirche am Boulevard Sudirman. Der Pfarrer, Pater Saldhana von den Missionaren der Heiligen Familie versuchte, den Tabernakel mit dem Allerheiligsten vor der zerstörerischen Wucht der Kirchenschänder zu schützen. Dabei erlitt er schwere Körperverletzungen.
Anschließend griffen die Moslems auch ein protestantisches Gotteshaus an. Laut Angaben von Pastor Darmanto sei dieses das eigentliche Ziel der Angreifer gewesen, da Bawegan ihnen zugerechnet wird. Es folgte ein Angriff auf das katholische Waisenhaus der Stadt und auf ein katholisches Krankenhaus der Schwestern der Göttlichen Vorsehung. Nach dieser Orgie der Zerstörung brannte der islamische Mob noch eine weitere protestantische Kirche der Skekinah nieder. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches, 08.02.2011).

04.02.2011  Indien:
Tausende indische Christen aller Konfessionen planen an diesem Samstag eine Protestkundgebung in Bangalore. Dabei wollen sie die Achtung ihrer Rechte einfordern. Ein Fackelzug, zu dem auch Angehörige anderer Religionen eingeladen sind, soll vor allem gegen den „Bericht über die antichristliche Gewalt in Karnataka im Jahr 2008“ protestieren. Der Bericht einer Untersuchungskommission wurde in den letzten Tagen veröffentlicht. Aus christlicher Sicht ist er „falsch und ungerecht“, weil Hindu-Extremisten darin von Schuld freigesprochen würden. Wenn die Christen gegen den Bericht nicht demonstrierten, dann liefen sie „Gefahr, dass extremistische Hindugruppen, die die christliche Präsenz in Indien unterdrücken wollen, mit Unterstützung der Institutionen die Oberhand gewinnen“. Das sagte ein Vertreter des „Christian Secular Forum“ der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. (fides) (NL Radio Vatikan, 04.02.2011). 

03.02.2011  Pakistan: Regierung hält an umstrittenem Blasphemiegesetz fest
Pakistans Regierung hält am Blasphemiegesetz fest. Eine Änderung der drei umstrittenen Paragraphen komme nicht in Frage, sagte Ministerpräsident Jussuf Gilani der Zeitung „Pakistan Observer“ vom Donnerstag. Am Wochenende hatten rund 40.000 Islamisten gegen eine Änderung des Gesetzes demonstriert. Dabei hatten sie Kreuze und Bilder von Papst Benedikt XVI verbrannt, der Mitte Januar gefordert hatte, dass Gesetz abzuschaffen. Derzeit in Rom ist der Bischof von Faisalabad, Joseph Cutts. Er erklärt gegenüber Radio Vatikan, dass das Gesetz oft missbraucht werde, nicht nur gegenüber Andersgläubigen:
„Wenn du mit jemandem persönlich im Streit bist, dann reicht es, ihn einer Sache zu beschuldigen, zu sagen, er habe den Koran entheiligt oder gegen den Propheten Mohammed gesprochen – und er wird in große Schwierigkeiten gelangen. Viele Menschen sind deshalb schon getötet worden. Und dabei rede ich nicht nur von Christen. Auch viele Moslems sind durch falsche Beschuldigungen in Schwierigkeiten geraten.“ (rv/kipa) (NL Radio Vatikan, 03.02.2011). 

30.01.2011  Pakistan:
Terrorgruppen in Pakistan planen angeblich ein Attentat auf den katholischen Minister für religiöse Minderheiten, Shahbaz Bhatti. Das sagt die von Bhatti gegründete Bewegung APMA, die sich für religiöse und ethnische Minderheiten einsetzt. In einer Verlautbarung bezieht sich die APMA auf einen Bericht des pakistanischen Geheimdienstes und äußert sich „sehr besorgt im Hinblick auf Nachrichten über ein bevorstehendes Attentat gegen den Minister“. Bhatti sei „wegen seines Einsatzes für die Abschaffung des Blasphemieparagraphen zur Zielscheibe Nr. 1 geworden“, so das Statement. Der Minister hat u.a. eine Morddrohung der Terrororganisation „Laskar-e-Toiba“ erhalten. (fides) (NL Radio Vatikan, 30.01.2011). 

30.01.2011  Nepal:
Die Regierung erlaubt Christen, Moslems und Bahai in der Hauptstadt Katmandu, in der Nähe eines Hindutempels eigene Friedhöfe einzurichten. Die Entscheidung hat bei Hindu-Gruppen heftigen Protest ausgelöst: Aus ihrer Sicht ist das von der Regierung freigegebene Gelände Teil des heiligen Bezirks ihres Pashupatinath-Tempels. Die Hindus ziehen die Feuerbestattung ihrer Verstorbenen vor. Immobilienspekulation rund um die Hauptstadt macht es Christen und anderen Religionen immer schwerer, Platz für Friedhöfe zu finden, so dass häufig mehrere Tote zusammen in einem Grab bestattet werden. Nepal war bis vor wenigen Jahren noch ein hinduistisches Königreich; seit dem Sturz der Dynastie betrachtet es sich als säkularen Staat, der – so der Kulturminister – „allen Religionen dieselben Rechte einräumen muss“. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.01.2011).

26.01.2011  Lahore/Pakistan: Islamistischer Protesttag für Hinrichtung von Asia Bibi – Christen: Gebets- und Fasttag für ihre Freilassung:
Der 30. Januar 2011 steht in Pakistan ganz im Zeichen eines offensichtlichen Konflikts der Kulturen. Die radikalen Moslems haben den kommenden Sonntag zum “nationalen Protesttag” für die Hinrichtung von Asia Bibi proklamiert. Die Christen setzen dem einen “Gebets- und Fasttag” für die Freilassung von Asia Bibi entgegen.
Den 30. Januar 2011 wollen die Christen Pakistans als “Gebets- und Fasttag” für den Frieden im Land und die Freiheit für Asia Bibi begehen. Die 45jährige Christin und Mutter von fünf Kindern befindet sich seit Juni 2009 in Haft und wurde 2010 wegen angeblicher “Beleidung des Propheten Mohammed” zum Tode verurteilt. Die Christen des Landes wollen damit eine Antwort auf den Marsch islamischer Fundamentalisten geben, die für denselben Tag einen “nationalen Protest” für die Hinrichtung der Christin und gegen eine Änderung des berüchtigten Anti-Blasphemiegesetzes angekündigt haben. Bereits in den vergangenen Tagen gingen Zehntausende Moslems in Pakistan auf die Straßen, bereit “das Leben zu opfern” um “die Ehre des Propheten Mohammed zu verteidigen”.
Der Bischof von Islamabad und Rawalpindi, Msgr. Rufin Anthony, rief die pakistanischen Christen auf, den “Gebets- und Fasttag” zu halten, um ein Gegengewicht zur Gewalt zu schaffen. “Wir bitten Gott um Frieden und Eintracht.” Die Gewissen sollen “sensibilisiert” werden, so der Bischof, damit Asia Bibi die Freiheit wiedererlangt. “Es ist ein schwieriger Augenblick für die Christen Pakistans”, so Bischof Anthony gegenüber Asianews. “Bisher dominierten zwei Aspekte unsere Zivilgesellschaft: der Größenwahn (sich für die Besten zu halten) und der Verfolgungswahn (dass die Welt gegen uns konspirieren würde). Das muss sich ändern.”
Der Bischof gab zudem bekannt, Ashiq Masih, den Ehemann von Asia Bibi und deren fünf Kinder getroffen zu haben. Die jüngste Tochter Esha sagte dem Bischof von Islamabad: “Jetzt ist offensichtlich, dass sie uns jedes Lebensrecht genommen haben.”
Die Masihi Stiftung, eine Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Lahore, die den Fall Asia Bibi beobachtet, forderte, die Berufungsverhandlung “aus Sicherheitsgründen” im Gefängnis durchzuführen. Die Transporte vom Gefängnis zum Gericht und der Gerichtssaal selbst würden “günstige Gelegenheiten” für fanatische Islamisten bieten, die Christin zu ermorden. Sollte das Gericht der Forderung nicht folgen, sei die Stiftung bereit, zum Schutz von Asia Bibi eine private Begleiteskorte zur Verfügung zu stellen.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 26.01.2011). 

19.01.2011  Kairo: Der koptische Patriarch Ägyptens verzichtet auf öffentliche Zelebration am Hochfest der Epiphanie
Mit anderen Ostkrchen feiern die Kopten Ägyptens heute Epiphanie, das Fest der Erscheinung des Herrn. Der Patriarch der orthodoxen Kopten, Papst Shenouda III., entschloss sich wegen der anhaltenden Angriffe gegen die ägyptischen Christen, dieses Hochfest nicht wie gewohnt in Alexandria zu zelebrieren. Die Nachricht wurde von der Kairoer Tageszeitung Al Ahram bekanntgegeben. Begründet wurde dieser Schritt auch mit der Trauer, in der die Christen Alexandrias nach dem Terroranschlag zum Jahreswechsel leben.
Der Patriarch bleibt in Kairo, wird aber auch dort nicht öffentlich in der Kathedrale von Abbassiya zelebrieren. Patriarch Shenouda III. ist 87 Jahre alt. Er kehrte erst vor zwei Tagen aus den Vereinigten Staaten von Amerika zurück, wo er sich zu Kontrollen seines Gesundheitszustandes aufhielt. Er wird heute allerdings seine traditionelle Mittwochs-Audienz und -Predigt halten.
Shenouda hatte bereits früher angedroht, aus Protest gegen die sozialen und rechtlichen Diskriminierungen der Christen in Ägypten, keine Hochfeste und keine anderen bedeutenden Ereignisse mehr öffentlich zu zelebrieren. Derzeit sind Gespräche zwischen der Koptischen Kirche und dem Staat im Gange. Hauptthema sind die Genehmigungen neuer Kirchenbauten, die rechtlich schon sehr restriktiv bedhandelt werden und praktisch durch den Boykott und die Schikanen von Behörden unmöglich sind.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 19.01.2011).       

17.01.2011  Karachi: Radikale Moslems demonstrieren im Punjab gegen Papst Benedikt XVI.


Gruppen extremistischer Islamisten und radikal-islamische Parteien demonstrierten gestern im ganzen Punjub gegen den Appell Papst Benedikts XVI., das Anti-Blasphemiegesetz abzuschaffen. Seine Ansprache vor den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschaftern wurde als “Angriff auf das Herz der Moslems” bezeichnet.

In seiner Rede hatte der Papst die Ermordung des Gouverneurs des Punjub, Salman Taseer, erwähnt, der am 4. Januar nach seiner Kritik am Blasphemiegesetz ermordet worden war. Die Demonstrationen in Karachi, Lahore und Rawalpindi wurden von Tahaffuz Tehrik-e-Namoos-e-Risalat, einer Allianz islamischer Gruppen organisiert, die gegen jeden Versuch einer Änderung oder gar Aufhebung des Blasphemiegesetzes sind. Unter den radikalen Gruppierungen finden sich auch die islamischen Parteien Jamaat – ud Dawah (Jud), Tehrik, Jamaat-e-Islami, Jamiat Ulema-e-Pakistan und Jamiat Ulema-e-Islam-Fazl.
In seiner Rede griff Hafiz Masoor Saifullah, Chef der Jud, Papst Benedikt XVI. wegen dessen Unterstützung der Christin Asia Bibi an, die seit Juni 2009 im Gefängnis sitzt und im Herbst 2010 zum Tode verurteilt wurde, weil sie den Propheten Mohammed beleidigt habe.
Amir Ameerul Azeem von Jamaat-e-Islami hingegen warf der pakistanischen Regierung “Feigheit” vor wegen der Pakistanerin Aafia Siddiqui, die sich in den USA wegen Terrorismus zu verantworten hat. Azeem verlangte von der Regierung einen offiziellen Protest gegen die Erklärungen des Papstes sowie die Zurücknahme aller Änderungsanträge zum Blasphemiegesetz.
Gleichzeitig kündigte der Islamistenführer eine große Protestkundgebung in Lahore für den kommenden 30. Januar an, um “die Regierenden zu zwingen, nicht mit den Gefühlen der Moslems zu spielen.” (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (katholisches.info, 17.01.2011).

15.01.2011  Irak:
Der irakische Erzdiakon Emanuel Youkhana fordert vom Westen und von seiner Regierung mehr Ehrlichkeit im Umgang mit der Christenverfolgung im Irak. Youkhana rief dazu auf, „die Wahrheit beim Namen zu nennen, dass Christen systematisch angegriffen und aus dem Irak vertrieben werden sollen“. Youkhana koordiniert im Irak humanitäre Hilfe für christliche Familien. Er kritisierte, dass in der internationalen Öffentlichkeit oft behauptet werde, der Terror richte sich „nicht gegen Christen, sondern gegen jedermann“. Die Zielscheibe der Angriffe seien jedoch eindeutig Christen. Man solle doch bitte die irakischen Christen „nicht betrügen“. Youkhana nannte es allerdings „naiv“, dass die westlichen Länder irakische Flüchtlinge aufnehmen wollen. Dadurch würden sie indirekt dazu beitragen, die christliche Präsenz im Irak zu beenden. Den Menschen müsse vielmehr dabei geholfen werden, in ihrer Heimat leben zu können. (zenit) (NL Radio Vatikan, 15.01.2011).

15.01.2011  Pakistan:

Durch den Einsatz des Ausschusses für interreligiösen Dialog der Diözese Faisalabad sind geplante Kundgebungen gegen Papst Benedikt XVI. größtenteils verhindert worden. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Zu den Protesten hatte ein Bündnis radikalislamischer Organisationen aufgerufen, um gegen die Forderung des Papstes nach Aufhebung des Blasphemiegesetzes zu demonstrieren. Wie lokale Beobachter berichten, hat die interreligiöse Kommission mit einer Kampagne via E-mail und Mund-zu-Mund-Propaganda dazu aufgerufen, nicht an den Protesten teilzunehmen. Dabei wurde die Notwendigkeit des Dialogs und des harmonischen Zusammenlebens in den Mittelpunkt gestellt und darauf hingewiesen, dass der Papst dazu berechtigt sei, sich zu Themen zu äußern, die Menschenrechte, Gerechtigkeit und Religionsfreiheit angehen. Dies sei, so Fides, „von den Menschen in Faisalabad allgemein begrüßt“ worden. Daraufhin hätten sich „nur einige wenige Anhänger der radikalen Gruppen zu öffentlichen Protesten versammelt“. In Karachi habe es zwar Proteste gegeben – es sei dabei aber nicht zu antichristlichen Ausschreitungen gekommen. - Unterdessen versicherte Premierminister Raza Gilani, die Regierung werden Maßnahmen gegen den „Missbrauch“ des Blasphemieparagraphen ergreifen. Gilani hatte sich vor wenigen Tagen deutlich für eine Beibehaltung des umstrittenen Gesetzes ausgesprochen. (fides)(NL Radio Vatikan, 15.01.2011).

14.01.2011  Pakistan: Fundamentalisten planen Anti-Papst-Demo
Kirchliche Beobachter befürchten Ausschreitungen bei den für diesen Freitag geplanten Demonstrationen gegen Papst Benedikt XVI. Radikalislamische Kräfte haben landesweit zu Kundgebungen nach dem Freitagsgebet aufgerufen, weil sie in Benedikts Forderung nach einer Aufhebung des Blasphemiegesetzes eine Einmischung in pakistanische Angelegenheiten sehen. P. Andrzej Halemba ist Pakistan-Fachmann des Hilfswerkes „Kirche in Not“. Er sagte uns:
„Bei solchen Kundgebungen sind Emotionen immer sehr präsent. In Ländern wie Pakistan kommt es da gern einmal zu Gewaltakten, und ich befürchte das auch für diese Demonstration. Zumindest der Same der Gewalt wird in die Herzen vieler Menschen gesät, so dass dann vielleicht in den Dörfern und Straßen, wo Christen nicht geschützt sind, Gewalt ausbrechen kann.“
Dabei habe Pakistan eine lange Geschichte des friedlichen Zusammenlebens zwischen den Religionen, betont P. Halemba. Die Spannungen zwischen Moslems und Christen nahmen seiner Beobachtung nach vor etwa zehn Jahren ihren Anfang. (rv/fides) (NL Radio Vatikan, 14.01.2011). 

13.01.2011  Pakistanische Islamisten versuchen Papst zum Schweigen zu bringen
Weitere Proteste gegen Rom für Freitag angekündigt
Von Michaela Koller
ROM/ ISLAMABAD 13. Januar 2011 .- Radikale Muslime in Pakistan organisieren derzeit wütende Proteste gegen die Ansprache Papst Benedikt XVI. vom Montag beim traditionellen Neujahrsempfang für die Diplomaten am Heiligen Stuhl. Das katholische Oberhaupt hatte dabei an Pakistan appelliert, die Blasphemiegesetze abzuschaffen. Seitens der katholische Kirche ist diese Forderung jedoch keineswegs neu: Bereits im Mai 1998 hatte der Kampf gegen die Bestimmungen den katholischen Bischof von Faisalabad John Joseph derart in die Verzweiflung getrieben, dass dieser sich auf offener Straße erschoss.
Eine unverhohlene Drohung sprach am Dienstag Liaquat Baloch, Generalsekretär der pakistanischen Partei "Jamaat-e-Islami", aus: Die Äußerung des Papstes sei geeignet, "die ganze Welt in einen blutigen Krieg zu stürzen". Seine Forderung sei „ungesund und ein Handlungsschema, um die Sicherheit der christlichen Minderheit Pakistans zu gefährden", wird der islamistische Politiker von der Nachrichtenagentur AsiaNews zitiert.
Baloch kündigte zugleich an, seine Partei werde solange weiter protestieren, bis die Beibehaltung der Blasphemie-Gesetze gesichert sei. Der Mörder von Salman Taseer, Mumtaz Qadri, genieße in der gesamten Nation Rückhalt und „stolze und ehrenwerte" Anwälte arbeiteten an dessen Freilassung. Der Gouverneur des Bundesstaates Punjab war Anfang Januar von seinem Leibwächter erschossen worden, weil er sich für eine Änderung der Blasphemie-Gesetze einsetzte.
Premierminister Yousaf Raza Gilani schloss eine Neuregelung kategorisch aus. Religionsminister Khursheed Shah unterstützt ihn in dieser Haltung. Ein muslimischer Führer, der sich gegenüber AsiaNews äußerte, aber nicht genannt werden will, bestätigte, dass jeglicher Versuch, die Bestimmungen zu ändern, zu Verwirrung in der Gesellschaft führe. Pakistan ist offenbar tief gespalten in Gegner und Befürworter der Gesetze. Kritiker sehen diese als Instrumentarium, um unliebsame Personen konkurrierender religiöser Überzeugungen mit Hilfe der Gummiparagraphen zu kriminalisieren und politisch oder gar physisch auszuschalten.
Bilawal Bhutto Zardari, Chef der regierenden Pakistan People's Party (PPP), verurteilt Gewalt im Namen des Islam und fordert Sicherheit für die Minderheiten des Landes. Für den Sohn der ermordeten früheren Premierministerin Benazir Bhutto und des derzeitigen Präsidenten Ali Zardari sind diejenigen, die den Mord an dem Gouverneur feiern, die wahren Gotteslästerer. Scharfe Kritik zieht er jedoch seitens der Tochter des Mordopfers, Shehrbano Taseer, auf sich, weil er seine Partei nicht auf eine Linie gegen die Blasphemie-Gesetze bringen kann. Seit den Demonstrationen Radikaler gegen die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Asia Bibi ist die Partei von ursprünglichen Änderungsplänen abgerückt. -
Bischof Rufin Anthony von Islamabad-Rawalpindi, sagte gegenüber AsiaNews, die Regierung werde ganz klar durch religiöse Parteien unter Druck gesetzt. Sie habe sich bezüglich der Gesetzesneuerung um 180 Grad gedreht. „Es gibt eine klare Meinungsverschiedenheit unter den Mitgliedern der Pakistan People's Party." Für den muslimischen Intellektuellen Babar Ayaz muss eine wahrhafte Demokratie säkular sein. Niemand dürfe einem anderen Menschen sein Denken aufzwingen. Daher sei volle Religionsfreiheit notwendig, eine Überzeugung, die er mit Papst Benedikt XVI. teilt. -
Das pakistanische islamische Netzwerk „Tehrik Tahaffuz Namoos-i-Risalat (TTNR)" (Allianz zum Schutz der Ehre des Propheten) kündigte für den 14. Januar im Anschluss an das muslimische Freitagsgebet landesweite Protestkundgebungen gegen Papst Benedikt XVI. an, wie der Fidesdienst am Donnerstag meldet. Man wird insbesondere gegen die Forderung des Papstes nach Aufhebung des Gesetzes gegen Blasphemie in Pakistan in seiner Ansprache an das Diplomatische Korps am 10. Januar 2011 protestieren. TTNR ist ein Netzwerk radikaler islamischer Bewegungen und Parteien, das im Zusammenhang mit dem Fall Asia Bibi entstand.
(ZENIT.org, 13.01.2011). 

13.01.2011  Ägypten:
Eine neuerliche Bluttat an ägyptischen Kopten hat nach Darstellung der Behörden angeblich keinen antichristlichen Hintergrund. Der 23-jährige Täter, ein Polizist, habe aus persönlicher Frustration wegen Geldproblemen gehandelt. Das erklärten die Ermittler laut Internet-Dienst „Middle East Online“ (Mittwoch). In einer ersten Vernehmung habe der Mann angegeben, es bei seiner Schiesserei in einem Zug im Süden des Landes nicht speziell auf Christen abgesehen zu haben. Ein örtlicher Priester erklärte hingegen unter Berufung auf Opferaussagen, der Täter habe gezielt eine Gruppe von Frauen ausgewählt, die nicht den islamischen Kopfschleier trugen. Zudem habe er beim Feuern „Allahu akbar“ (Gott ist groß) gerufen, so der Geistliche laut „Middle East Online“. Bei dem Attentat war am Dienstag ein 71-jähriger Kopte getötet worden; fünf weitere Passagiere erlitten Verletzungen. Auf die Nachricht des Anschlags hin versammelten sich laut Onlinedienst im südägyptischen Samalut hunderte Kopten zu Protesten vor einem Krankenhaus. (kna) (NL Radio Vatikan, 13.01.2011). 

13.01.2011  Pakistan:
Die Kirche setzt sich weiterhin gegen das Blasphemiegesetz ein. Das betonte der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore. Das Festhalten von Ministerpräsident Jusuf Gilani an der bestehenden Regelung sei ein deutlicher Dämpfer, so der Erzbischof von Lahore. Gilani hatte jeder Änderung des Gesetzes eine Absage erteilt, nachdem Papst Benedikt XVI. bei seinem traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps die Abschaffung gefordert hatte. Auch die Bischöfliche Kommission Justitia et Pax ist enttäuscht, so deren Geschäftsführer Peter Jacob. Gilani stehe unter politischem Druck, erklärte Jacob mit Blick auf die Nationalversammlung. Dort ist der Ministerpräsident auf die Stimmen pro-islamischer Parteien angewiesen. Das Blasphemiegesetz war durch den Fall der wegen angeblicher Schmähung des Islam zum Tode verurteilten Asia Bibi international in die Kritik geraten. Pakistanische Islamisten treten für die Beibehaltung ein. Bei ihnen stieß die Mahnung des Papstes auf Proteste. Die Gruppe Jamaat-e-Islami sprach von einer „Einmischung in innere und religiöse Angelegenheiten Pakistans“ und eine „Aufforderung zum Kampf der Kulturen“. (kna/fides) (NL Radio Vatikan, 13.01.2011). 

09.01.2011  Eine neue Qualität bei der Gewalt gegen Christen beobachtet der Religionswissenschaftler Thomas Schirrmacher aus Bonn. Das Feindbild der Terroristen sei gröber und undifferenzierter geworden, sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“. „Alle Christen werden nun in einen Sack gesteckt: Einheimische, Ausländische, Orthodoxe, Katholische, Evangelikale.“ In der islamischen Welt seien im vergangenen Jahr verstärkt auch alteingesessene Christengemeinschaften zum Ziel von Terror und Selbstmordattentaten geworden. „Mal wurden in Pakistan über 20 Christen getötet, mal im Irak 50, nun im ägyptischen Alexandria 23 Gottesdienstbesucher.“ Seien in Pakistan früher „vielleicht drei Gläubige pro Jahr gelyncht worden“, so seien bei den jüngsten Anschlägen mit einem Mal so viele Menschen gestorben wie sonst in fünf bis zehn Jahren, erklärte Schirrmacher. Einen Grund für die zunehmende Gewalt sieht der Religionswissenschaftler darin, dass orientalische Christen – ob Aramäer, Armenier oder Kopten – 2010 laut gegen ihre Diskriminierung in den islamischen Mehrheitsgesellschaften protestiert hätten. (idea) (NL Radio Vatikan, 09.01.2011). 
     
09.01.2011  Eritrea:
In Eritrea sind Anfang Januar dreißig Christen wegen ihres Glaubens festgenommen worden. Die Teilnehmer einer Gebetsversammlung wurden am 2. Januar in der eritreischen Hauptstadt Asmara und ein weiterer Christ am 4. Januar verhaftet, berichtet eine britische christliche Menschenrechtsorganisation. Alle gehörten der verbotenen evangelikalen „Philadelphia-Kirche“ an. In dem nordostafrikanischen Land werden viele Christen als Staatsfeinde verfolgt. Rund 2.200 sind aufgrund ihres Glaubens in Polizeistationen, Militärlagern oder Frachtcontainern unter teilweise unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Seit dem Jahr 2002 sind nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner und der sunnitische Islam anerkannt. Das Regime unter Staatspräsident Issayas Afewerki verfügt Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen. Von den rund fünf Millionen Einwohnern des Landes sind 44 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime; der Rest gehört Naturreligionen an. (idea) (NL Radio Vatikan, 09.01.2011).  

09.01.2011  Laos:
Im kommunistisch regierten Laos (Südostasien) wurden am 4. Januar elf Christen von bewaffneten Sicherheitskräften festgenommen. Acht sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, darunter zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren. Drei Gemeindeleiter bleiben hinter Gittern. Sie werden beschuldigt, eine „Geheimversammlung“ abgehalten zu haben. Dabei handelt es sich um einen Straftatbestand, so die Organisation „Menschenrechtswache für Religionsfreiheit in Laos“. Christen sollen auch gezwungen worden sein, ihrem Glauben abzuschwören. Nach Angaben der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ garantiert die laotische Verfassung zwar Religionsfreiheit, doch gingen lokale Behörden immer wieder gegen missionarisch aktive Christen vor. Von den rund 6,8 Millionen Einwohnern des Landes sind 61 Prozent Buddhisten, 31 Prozent Anhänger von Stammesreligionen, 3 Prozent Christen und 1 Prozent Muslime. (idea) (NL Radio Vatikan, 09.01.2011).    

08.01.2011  Irak:
Offenbar nur knapp ist ein schwerer Anschlag gegen eine Kirche in der nordirakischen Stadt Mosul vereitelt worden. Nach Informationen des katholischen Hilfswerks missio entschärfte irakisches Militär am Donnerstag sechs Bomben sowie zwei Sprenggürtel, mit denen Attentäter die Sankt-Georgs-Kirche angreifen wollten. Mehrere Verdächtige seien festgenommen worden, teilte missio am Freitag in Aachen mit. Ende Oktober waren bei einem Attentat auf eine Kirche in Bagdad mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Nach Schätzungen sind in den vergangenen Jahren von den einst 1,2 Millionen Christen im Irak mehr als zwei Drittel in die Nachbarländer geflohen, wo sie meist unter schwierigen Bedingungen leben. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.01.2011). 

08.01.2011  Islamabad: Islamische Extremistengruppe kündigt Selbstmordattentat zur Ermordung Asia Bibis an
Die extremistische islamische Gruppe Moaviya plane ein Selbstmordattentat gegen das Gefängnis von Sheikhupura, um Asia Bibi zu ermorden, die junge Christin und Mutter von fünf Kindern, die von einem pakistanischen Gericht wegen Beleidigung des Propheten Mohammed zum Tode verurteilt wurde. Dies gab der pakistanische Geheimdienst bekannt. Asia Bibi befindet sich seit Juni 2009 im Gefängnis. Die Polizei im Punjab und die Gefängnisleitung haben strengere Sicherheitsmaßnahmen angeordnet, vor allem nach der am 4. Januar erfolgten Ermordung des Gouverneurs des Punjub, Salman Taseer. In den vergangenen Tagen brachte Msgr. Lawrence John Saldanha, der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz die aufgeheizte Stimmung in Pakistan auf den Punkt: “Jeder, der sich dem umstrittenen Blasphemiegesetz widersetzt, riskiert sein Leben.”
Der Bischof von Rawalpindi, Msgr. Anthony Rufin, betonte gegenüber Asianews, dass sich im ganzen Land radikaler Fundamentalismus und religiöse Intoleranz ausbreiten. Immer häufiger komme es vor, dass religiöse islamische Führer Belohnungen versprechen demjenigen, der Attentate verübe und Gewalt einsetze gegen jene, die das Anti-Blasphemiegesetz Pakistans kritisieren. Zwischen 1990 und heute wurden in Pakistan 35 Personen ermordet, die der Blasphemie beschuldigt wurden oder Kritiker des Blasphemie-Gesetzes waren.--
Ihre Ermordung wurde häufig von den Islamisten euphorisch gefeiert, wie die Unterstützungskundgebungen für Malik Mumtaz und Hussain Qadri, die Mörder von Gouverneur Salman Taseer, zeigen. Am 5. Januar wurde Qadri bei der ersten Gerichtsverhandlung im Gerichtssaal von den Islamisten wie ein Held gefeiert. Er wurde mit Blütenblättern überschüttet, umarmt und geküsst. In wenigen Tagen meldeten sich mehr als 2000 Fans auf Facebook bei der Unterstützergruppe für die Killer an, aber nur 70 bei einer Gegengruppe. Laut der kanadischen Lebensschutzseite Lifesitenews.com haben mehr als 500 islamische Gelehrte die Mordtat Qadris gelobt. --
Pater Daniel Habib, Priester in Lahore, bestätigte Asianews: “Es ist schockierend zu sehen, wie der Mörder eines Gouverneurs belohnt wird und sich Hunderte von Rechtsanwälten freiwillig anbieten, ihn zu verteidigen. Das ist einfach unzivilisiert. Anstatt sein Verbrechen zu verurteilen, haben sie aus Qadri einen Helden gemacht.”
Menschenrechtsgruppen befürchten, dass Asia Bibis Sicherheit im Gefängnis nicht gewährleistet werden könne. Selbst wenn die Christin und fünffache Mutter begnadigt werden sollte, scheint für sie ein Leben in Pakistan unmöglich zu sein. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 08.01.2011).
  
07.01.2011  Pakistan/Indien:
Indiens Führung hat Pakistan offiziell ihr Beileid für die Ermordung des Gouverneurs von Punjab ausgesprochen. Salman Taseer, der sich für eine Änderung des umstrittenen Blasphemiegesetzes eingesetzt hatte, war am vergangenen Dienstag von einem seiner Leibwächter hinterrücks ermordet worden. Der Vertreter der regierenden Volkspartei hatte sich weiter für die Freilassung der inhaftierten Christin Asia Bibi eingesetzt. Radikale Taliban haben sich unterdessen zu dem Anschlag bekannt; der inzwischen festgenommene Attentäter wurde am Donnerstag in Islamabad dem Haftrichter vorgeführt. Taseer sei bestraft worden, weil er sich für die Abschaffung des Blasphemiegesetzes eingesetzt habe, gab die radikale Gruppe nach Medienberichten an. Unterdessen nehmen in Pakistan gewaltsame Auseinandersetzungen über das Blasphemiegesetz zu. Eine Gruppe militanter Muslime drohte mit Selbstmordattentaten auf das Gefängnis, in dem Asia Bibi sitzt. Die Christin war wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden; ihr Schicksal ist noch ungewiss. Der Mord an Taseer verschärft die politischen Spannungen in Pakistan. Nach dem Ausscheiden zweier kleinerer Parteien aus der Regierungskoalition fehlt Präsident Zardari die parlamentarische Mehrheit. Zudem zeige der Mord deutlich, wie weit militante Anhänger der Taliban bereits die pakistanischen Sicherheitsorgane unterwandert hätten, warnen politische Beobachter in Islamabad. (rv/kipa) (NL Radio Vatikan, 07.01.2011). 

06.01.2011   Pakistan: Christen in der Defensive
Die Christen in dem asiatischen Land gehen in ein düsteres neues Jahr. Das glaubt der Erzbischof von Lahore nach dem Mord am Gouverneur des Bundesstaates Punjab, Salman Taseer; er war am Dienstag auf einem Markt von einem seiner Leibwächter erschossen wurden. Taseer war erklärter Gegner des so genannten Blasphemie-Gesetzes, was wahrscheinlich das Motiv für den Mord war. Die Lage der Christen sei dadurch noch bedrückender geworden, so Erzbischof Lawrence Saldanha im Gespräch mit uns. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.01.2011). 

Ein Interview mit Durchblick:
05.01.2011  San Marino: Ziel des Terrorismus ist islamische Weltherrschaft – Christlicher Holocaust
Msgr. Luigi Negri, der Bischof von San Marino-Montefeltro in Italien und San Marino benutzt angesichts der blutigen Angriffe auf Christen von Nigeria bis Ägypten, den Philippinen bis Pakistan während der Weihnachtsfesttage, klare und unverblümte Worte in einem Interview mit der römischen Tageszeitung Il Messaggero.
Msgr. Negri: Trotz aller Irenismen und aller Bemühungen um Mäßigung hat der islamische Terrorismus ein eindeutiges Ziel: die islamische Eroberung der Welt, und im Rahmen dieses Ziels (das auf einen größeren Zeitraum angelegt ist) gibt es ein unmittelbareres Ziel, nämlich die Zerstörung des Christentums im Heiligen Land, im Nahen Osten und dann, mehr oder weniger, auch in allen Ländern mit alter christlicher Tradition.
Die Christen sind zur Zielscheibe geworden …
Msgr. Negri: Und wie! Der Islam hat sich zum Ziel gesetzt, den Kampf gegen das Christentum bis ins Letzte zu führen. Das ist eine Tatsache und ich hoffe, dass auch die “Offensten” und Ireniker unter den Katholiken dies bemerkt haben. Wer diese Gefahr nicht sieht, gebraucht seinen Verstand nicht gut. Es gibt den gewaltsamen Versuch, in zahlreichen afrikanischen und asiatischen Staaten die islamische Hegemonie durchzusetzen.
Warum?
Msgr. Negri: Wenn erst einmal die christliche Minderheit beseitigt ist, die eine entschiedene Verfechterin einer Kultur des Friedens ist, haben sie freie Bahn. Ich hoffe, dass die Experten der Islamkunde das Offensichtliche nicht leugnen werden. Der Islam befindet sich auf dem Sprung, zum Hegemon zu werden und die Eliminierung der christlichen Minderheiten ist dazu eine grundlegenden Etappe.
Kommen wir zum Gegenmittel: Braucht es die Kreuzzüge?
Msgr. Negri: Hören wir doch auf mit diesem Unsinn. Der Dialog mit dem Islam ist nur möglich, wenn es eine positive und starke katholische Identität gibt. Es ist notwendig, dass die Christen den Glauben wiederfinden. Davon hängt die Fähigkeit ab, die Matrix unserer Kultur zu erhalten und zu erneuern und von da aus den Dialog mit der Welt zu führen.
Es beeindruckt die Zahl der aus Glaubensgründen ermordeten Christen …
Msgr. Negri: Ich bete dafür, dass diese Märtyrer die Kirche stützen, indem sie Samen für neue Christen werden. Wir sind Zeugen eines Holocaust, den niemand sehen will, weil er verängstigt ist und die vorherrschenden Schemata in Frage stellt.
Sie unterstützen die Bewegung für eine Unterstützung der Christen in kritischen Gebieten.
Msgr. Negri: Ich rufe alle zu mehr Solidarität und mehr Sensibilität auf, um den Verfolgten eine konkrete Unterstützung zu garantieren und nicht nur Worte.
(Messainlatino/Giuseppe Negri) (Kaholisches.info, 05.01.2011).
Apropos: Wo sind eigentlich die jüdischen Stimmen, die sich wider besseres Wissen über das angebliche Schweigen Papst Pius' XII. echauffiert haben,  zu diesem weltweiten Holocaust von Christen? Ich höre nur Schweigen! [GH].
 
01.01.2011  09:39 Uhr:  Alexandria
Anschlag zu Neujahr auf ägyptische Christen – 17 Menschen getötet und mehr als 80 verletzt
Mindestens 17 koptische Christen sind bei einem Bombenanschlag nach der Neujahrsmesse getötet worden. Das Attentat löste Straßenkämpfe mit Sicherheitskräften aus.

Bei einem Anschlag auf koptische Christen in Ägypten sind mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Ein Selbstmordattentäter zündete am Samstag kurz nach Mitternacht eine Bombe, als die Besucher einer Neujahrsmesse in Alexandria aus der Kirche kamen, wie die Behörden mitteilten. Nach der Tat lieferten sich wütende Christen nach Angaben der Polizei und von Augenzeugen Straßenkämpfe mit den Sicherheitskräften und stürmten eine nahe gelegene Moschee. -
Fast 1000 Menschen hätten an der Messe teilgenommen, sagte der koptische Priester Mena Adel. Nach dem Gottesdienst seien die Besucher auf die Straße geströmt. "Ich war drinnen und habe eine starke Explosion gehört“, sagte der Geistliche. "Menschen standen in Flammen.“ Augenzeugen berichteten, vor der Kirche lagen die Trümmer eines Autos, im Umkreis hätten Leichen gelegen, zahlreiche Menschen seien verletzt worden. Die Polizei untersucht nach eigenen Angaben noch, ob der Sprengstoff in dem Wagen war oder ob eine Bombe unter dem Fahrzeug platziert war.-
Zunächst hatte das Innenministerium von sieben Toten und 24 Verletzten gesprochen. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums sprach aber später von 17 Toten und sehr vielen Verletzten. Es seien weitere Leichen in Krankenhäuser gebracht worden.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Der Gouverneur von Alexandria, Adel Labib, gab umgehend dem Terrornetzwerk al-Qaida die Schuld an der Tat. Es blieb aber unklar, ob er dafür Beweise hatte. Möglicherweise versuchte der Gouverneur auch nur, die Spannungen zwischen Christen und Muslimen im eigenen Land herunterzuspielen. "Al-Qaida hat mit Angriffen auf Kirchen in Ägypten gedroht“, sagte er im Staatsfernsehen. --
Im Nahen Osten kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen auf die christlichen Minderheiten. Die gleiche Kirche in Alexandria geriet bereits 2006 in die Schlagzeilen, nachdem ein Messerstecher Gottesdienstbesucher angegriffen hatte. Zuletzt warfen Muslime in Ägypten der koptischen Kirche vor, zwei Frauen festzuhalten, die zum Islam übertreten wollten, um ihre Ehen scheiden lassen zu können. In den vergangenen Monaten nutzten Terrorgruppen mit Verbindungen zu al-Qaida diese Anschuldigungen zum Vorwand für Anschläge auf Christen im Irak.
(dapd/tsch) (WELT OLINE 01.01.2011).
Foto: AP/DAPD Trauriger Jahresbeginn: Nach der Mitternachtsmesse an Silvester der koptischen Christen zündete ein Selbstmord-Attentäter vor der Kirche eine Bombe.-  Zunächst war man von der Explosion einer Autobombe ausgegangen.

 
  
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