GERD HAGEDORN
  

CHRISTENVERFOLGUNG UND DISKRIMINIERUNG IM JAHR 2012


  

Auch im Jahr 2012 nimmt die Christenverfolgung weiter zu. Hinzugekommen sind ganz bewusst auch in unserer angeblich so toleranten Gesellschaft subtilere Formen wie Diskriminierung, Diffamierung, Marginalisierung und Behinderung der Christen, und vor allem der katholischen Kirche. Für sie gilt in Medien und Öffentlichkeit Null Toleranz. Gerechtigkeit und Wahrheit bleiben auf der Strecke. Quo vadis, Europa?

    

31.12.2012  Rom: 2012 endet mit Gewalt gegen Christen – Kardinal Meisner: Deutsche Politik „lässt verfolgte Christen im Stich“                           

Die Christenverfolgung nahm im Jahr 2012 weiter zu, und so endet das Jahr auch mit antichristlicher Gewalt. Der Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner, sagte in seiner Predigt am Tag der Unschuldigen Kinder im Kölner Dom: „Die Christenverfolgung ist die weltweit am meisten verbreitete Form der Verletzung und der Angriffe auf die Menschenrechte und – Gott sei es geklagt – die gesellschaftlich in Deutschland einfach am meisten hingenommene Art und Weise der Menschenrechtsverletzung. Die Politik in Deutschland lässt weitgehend die verfolgten Christen in aller Welt im Stich.“

Die nachfolgenden Angaben zu antichristlichen Gewalttaten der vergangenen Tage stammen vom Observatoire de la Christianophobie, Asianews und der österreichischen Presse.
In Österreich forderte ein australischer Musikwissenschaftler an der Universität Graz die Todesstrafe für Papst Benedikt XVI. Die Staatsanwaltschaft gab umgehend die Einstellung der Ermittlungen gegen die „unglückliche Formulierung“ bekannt.
In Nigeria wurden in der Nacht auf Freitag, den 28. Dezember, 15 Christen von Islamisten im Schlaf ermordet. Aktivisten der islamistischen Boko Haram-Milizen drangen im Ort Musari in Nordost-Nigeria in die Häuser von Christen ein und brachten die Bewohner um. Alle Opfer des Angriffs waren Christen.
In Libyen zerstörte eine Bombenexplosion eine koptische Kirche. Bei dem Attentat in der Hafenstadt Misrata, 200 Kilometer östlich von Tripolis, wurde ein koptischer Christ getötet, drei weitere wurden verletzt.
Im Iran wurde der protestantische Pastor Youcef Nadarkhani am Christtag, dem 25. Dezember, erneut verhaftet. Er befindet sich im Gefängnis von Lakan bei Rasht.
Im elsässischen Uffholtz in Frankreich wurde durch Brandstiftung die bekannte, große Weihnachtskrippe zerstört.
In Saudi-Arabien wurden in der Provinz Al-Jouf mindestens 41 Christen verhaftet, weil ihnen ein „Komplott zum Zwecke Weihnachten zu feiern“ zur Last gelegt wird, wie die saudische Polizei am 26. Dezember bekanntgab. Der saudische Großmufti Scheich Abdel Aziz ben Abdallah verurteilte vor Weihnachten „Einladungen, Weihnachten zu feiern“.
In Vietnam riskieren 14 Katholiken, zum Tode verurteilt zu werden. Weil sie auf Internetblogs Korruptionsfälle der regierenden kommunistischen Partei bekannt machten, werden die Katholiken Hồ Đức Hòa, Đặng Xuân Diệu, Lê Văn Sơn, Nguyễn Văn Duyệt, Nguyễn Văn Oai, Nguyễn Xuân Anh, Hồ Văn Oanh, Thái Văn Dung, Trần Minh Nhật, Nguyễn Đình Cương, Nông Hùng Anh, Đặng Thị Ngọc Minh, Nguyễn Đặng Minh Mẫn, e Nguyễn Đặng Vĩnh Phúc „subversiver Tätigkeit“ mit dem Ziel, die „Herrschaft des Volkes zu stürzen“, beschuldigt. Am kommenden 6. Januar, einem katholischen Hochfest, wird das Urteil gegen sie erwartet. Erst am 27. Dezember war der bekannte katholische Menschenrechtsaktivist Quoc Quan wegen angeblicher „Steuerhinterziehung“ verhaftet worden. Wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte und die Religionsfreiheit darf er bereits seit einiger Zeit seinen Beruf als Rechtsanwalt nicht mehr ausüben.
Am 28. Dezember wurde die vietnamesische Dissidentin Maria Ta Phong Tan zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Katholikin hatte den Blog Gerechtigkeit und Wahrheit betrieben. Ihre nicht christliche Mutter tötete sich im vergangenen Juli aus Protest über die Behandlung ihrer Tochter durch das Regime vor dem Sitz des kommunistischen Volkskomitees von Bac Lieu durch Selbstverbrennung.
Im niederösterreichischen Amstetten in Österreich legten unbekannte Brandstifter am 23. Dezember Feuer in drei Kirchen. Die Stadtpfarrkirche, die Klosterkirche und die Herz-Jesu-Kirche wurden zum Teil schwer beschädigt.
In Bagore in Indonesien blockierten moslemische Extremisten Christen den Zugang zu ihrer Kirche und beschütteten die Christen mit Urin und Gülle.             Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 31.1.2012).

31.12.2012  Iran
Agenten des iranischen Geheimdienstes haben einen christlichen Geistlichen zusammen mit fünfzig iranischen Bürgern, die erst vor kurzem zum Christentum übergetreten sind, festgenommen.
Das meldet die Internetseite der iranischen Opposition, „Iranpressnews“. Nach ihren Angaben hielten sich die Neuchristen in einer Untergrundkirche in Teheran auf, als sie verhaftet wurden. Am vergangenen Donnerstagabend seien die Agenten in die Wohnung des Priesters eingedrungen und hätten persönliche Gegenstände, seine Dokumente und seinen Computer beschlagnahmt. Bereits an Weihnachten wären etwa siebzig iranische Bürger, die zum Christentum übergetreten sind, während der Weihnachtsfeier verhaftet worden. Im Iran leben etwa 150.000 Christen, hauptsächlich in den Städten Teheran, Isfahan und Shiraz, unter ihnen vor allem christliche Armenier, Chaldäer, Orthodoxe und Katholiken. (ansa) (NL Radio Vatikan, 31.12.2012).

30.12.2012  KANO: Mutmaßliche Islamisten haben in Nigeria 15 Christen getötet, indem sie ihnen im Schlaf die Kehlen aufschlitzten.
Augenzeugen berichteten am Sonntag übereinstimmend der Nachrichtenagentur AFP, dass die Angreifer in einem Dorf im instabilen Nordosten des Landes gewaltsam in mehrere Häuser eingedrungen seien. "15 Menschen wurden im Schlaf getötet", sagte auch ein Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte.
Im Norden Nigerias gab es in den vergangenen Wochen immer wieder gewaltsame Übergriffe auf Christen. Am Heiligen Abend waren bei einem Angriff auf eine christliche Kirche sechs Menschen getötet worden.
Konflikte um wirtschaftlichen und politischen Einfluss im Staat sowie der Zugang zu Acker- und Weideland im Norden führten in der Vergangenheit immer wieder zu Unruhen. In den vergangenen Jahren bekamen diese eine religiöse Komponente. Seither versetzt die radikalislamische Sekte Boko Haram ("Westliche Erziehung ist Sünde") das ölreiche, westafrikanische Land in Angst und Schrecken. Boko Haram kämpft gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge auf Behörden, Polizei und Kirchen verantwortlich gemacht. (Nachrichten.at, 30.12.2012).

29.12.2012  Graz: Ist Kirchenfeindlichkeit eine Geisteskrankheit? – Tötungsphantasien eines Grazer Universitätsprofessors - Australischer Musikwissenschftler fordert Todesstrafe für Papst Benedikt XVI. Die Kirchengeschichte ließe sich über weite Strecken, negativ, auch anhand der Kirchenfeindlichkeit darstellen. Das Phänomen tritt schubweise pathologisch auf. Die Frage, ob es sich in gesteigerter Ausprägung um eine Form von Geisteskrankheit handelt, scheint nicht erst seit dem Ausritt eines Australiers an der Universität Graz berechtigt, der nichts Geringeres als die Todesstrafe für Papst Benedikt XVI. forderte. Es sprach, trotz Lehrstuhl sicher nicht ex cathedra, kein Jurist, sondern ein systemischer Musikwissenschaftler.
Um den Geisteszustand von Richard Parncutt hat sich der Senat der Universität und mangels medizinischer Kenntnis einer Mehrheit seiner Mitglieder wohl die Universitätsklinik für Psychiatrie der Stadt zu kümmern.
Parncutt ist der lebende Beweis, 1.) dass selbst eine Universitätsprofessur weder Beweis noch Garantie für Anstand, Bildung und geistige Aufgeschlossenheit ist, 2.) es im „Westen“ ein Klima gibt, in dem eine bestimmte menschenverachtende Geisteshaltung bis in die akademischen Sphären aufsteigen kann.
Es wird bedauerlicherweise ausreichend Zeitgenossen geben, die Parncutts Tötungsgelüste zwar ablehnen, seiner Argumentation bezüglich Aids und künstliche Verhütungsmittel jedoch zustimmen werden. Es wäre eine Gelegenheit, auch für die Kirche, angesichts des Versagens der Massenmedien im positiven Sinn des Wortes aufzuklären. Eine Gegenaufklärung tut offensichtlich Not, um über die tatsächlichen Zusammenhänge zu informieren, über schädliches, lebensfeindliches, ja tödliches Sexualverhalten von Menschen und die gesunde, lebensbejahende und lebensfreundliche Sexuallehre der katholischen Kirche.
Ob manche allerdings aus ihrem Zustand des Halbwissens und der Ignoranz befreit werden wollen, durch die sie nicht nur sich selbst, sondern trotz Ansteckungsgefahr auch andere Menschen gefährden, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 29.12.2012).
  
28.12.2012  Karnataka (Neu Delhi): Auch zu Weihnachten Angriffe gegen Christen von Hindu-Nationalisten.  Am 26. Dezember kam es im Bundesstaat Karnataka zum 40. Angriff gegen Christen seit Jahresbeginn 2012, so Sajan George, der Vorsitzende des Global Council of Indian Christians (GCIC). Aktivisten des hindunationalistischen Bajrang Dal zwangen den Pfarrer der Kirche Stella Maris von Kalmady (Bezirk Udupi) ein Spruchband zu entfernen, das Unserer Lieben Frau von Velankanni gewidmet war. Das Transparent war von der Pfarrei angebracht worden, weil die der Gottesmutter Maria gewidmete Kapelle vor 25 Jahren errichtet worden war.
Das Transparent zeigte eine Darstellung der Gottesmutter und eines Brahmanenjungen mit der Hand an einem Topf. Laut der örtlichen katholischen Tradition war die Gegend im 16. Jahrhundert Schauplatz einer Marienerscheinung. Der erste Zeuge der Erscheinung war ein hinduistisches Kind, der einen Krug Milch trug. Die Gottesmutter bat ihn um etwas Milch für ihren Sohn, den sie auf dem Arm trug. Am 8. Dezember, zum Hochfest Mariä Empfängnis, hatte Pater Alban D‘Souza das Transparent anbringen lassen.
Laut Anil Bangera, dem örtlichen Chef des Bajrang Dal verletzte das Transparent „die religiösen Gefühle der Hindus von Kamady“. Er wandte sich an die Polizei mit der Forderung, vom Pfarrer die Entfernung des Transparents zu verlangen. Zudem hätte sich der katholische Priester „für die Beleidigung zu entschuldigen“.
Um während der Weihnachtsfeiertage keine gewalttätigen Reaktionen herauszufordern, stimmte Pater D‘Souza der Entfernung zu: „Die Kirche hat nicht die Absicht, den Glauben anderer zu verletzen“.
Für Sajan George handelt es sich „um einen verurteilungswürdigen Akt“, denn die „Erscheinung Unserer Lieben Frau von Velankanni gehört seit Jahrhunderten zur Geschichte und Kultur der Region. Die Gottesmutter von Velankanni wird nicht nur von Christen verehrt, sondern von Gläubigen aller Religionen“. Text: Asianews/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 28.12.2012).
  
27.12.2012  Vatikan: Christenverfolgung: 2012 wurden 105.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet
2012 war ein schreckliches Jahr für viele Christen: 105.000 Gläubige wurden wegen ihres Glaubens getötet. Dies sagte der Beobachter für die Religionsfreiheit in Italien, Massimo Introvigne, im Interview mit Radio Vatikan. Im Zusammenhang mit dem am Mittwoch stattgefundenen Stephanstag, der dem Märtyrer gedenkt, der aufgrund seines christlichen Glaubens gesteinigt wurde, erinnerte Introvigne daran, wie viele Menschen auch heute noch wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt und bedrängt werden. Es gebe sehr viele Teile der Welt, in denen Christen gefährdet seien. Ganz besonders aber gelte dies für folgende Regionen: „Brenzlig wird es für Christen in all den Ländern, in denen der islamische Fundamentalismus sehr präsent ist, wie in Nigeria, Somalia, Mali, Pakistan und bestimmten Teilen Ägyptens. Auch in Ländern, die stark kommunistisch geprägt sind - wie Nordkorea – oder Ländern mit sehr starken Traditionen ist es für Christen schwierig“, so Introvinge. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.12.2012).


2012-12-26 Deutschland: Gebetstag für verfolgte Christen
In Ägypten droht die Errichtung eines islamischen Gottesstaates, der dem Christentum, vor allem der großen koptischen Kirche, die Luft zum Atmen nehmen könnte. Davor hat Erzbischof Robert Zollitsch anlässlich des Gebetstages für verfolgte Christen gewarnt, den die katholische Kirche in Deutschland an diesem Mittwoch begeht. Weltweit seien die Christen die am meisten verfolgte Religion, heißt es in einer Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. In Lateinamerika würden sozial engagierte Gläubige von den Herrschenden mit Gewalt zum Schweigen gebracht, im Nahen Osten würden Christen diskriminiert und Opfer von Gewalt. Am Gedenktag des Protomärtyrers Stephanus wolle man deshalb „besonders für diese bedrohten Brüder und Schwestern beten und sich für sie engagieren“. (pm) (NL Radio Vatikan, 26.12.2012).  

2012-12-25  Tödliche Schüsse während der Christmette: “Unbekannte” haben in einem nigerianischen Dorf eine Kirche gestürmt und den Pfarrer sowie fünf Gläubige getötet.                        Unter Verdacht steht die radikalislamische Gruppe Boko Haram, die in der Vergangenheit mehrmals Anschläge auf Christen verübt hat. “Unbekannte” haben an Weihnachten eine christliche Kirche im Norden Nigerias angegriffen und sechs Menschen getötet.                        Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP seien die bewaffneten Angreifer um Mitternacht in das Dorf Peri gekommen und direkt zur Kirche gegangen, wo gerade die Christmette stattfand. Dort hätten sie sofort das Feuer eröffnet und den Pfarrer sowie fünf Kirchgänger getötet. Anschließend hätten die Angreifer das Gotteshaus in Brand gesetzt. Ein ranghoher Polizeibeamter des Bundesstaates Yobe, dessen Hauptstadt Potiskum ist, bestätigte der AFP die Angaben. Wer hinter dem Überfall steckte, war zunächst nicht klar. Allerdings war es in Vergangenheit immer wieder zu Übergriffen gegen die christliche Glaubensgemeinde gekommen, für die die radikalislamische Sekte Boko Haram verantwortlich war. Im muslimisch geprägten Norden Nigerias kämpft Boko Haram seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Allahsstaats. Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge auf Behörden, Polizei und Kirchen verantwortlich gemacht. An Weihnachten 2011 hatte die Gruppe eine Anschlagsserie auf katholische Kirchen verübt. Bei den Angriffen während der Gottesdienste wurden an fünf verschiedenen Orten mehr als 40 Menschen getötet. In seinem traditionellen Weihnachtssegen hatte sich Papst Benedikt XVI. am Dienstag unter anderem besorgt über die Lage in Nigeria geäußert, wo “grausame terroristische Attentate weiter Opfer fordern, besonders unter den Christen”. {Quelle: www.sueddeutsche.de}(Kopten ohne Grenzen, 25.12.2012).
  
25.12.2012  Indonesien: Mit Gewalt haben rund 200 radikale Muslime im indonesischen Bekasi Christen an der Feier des Weihnachts-gottesdienstes gehindert. Die Demonstranten bewarfen die Christen am Dienstag nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) mit faulen Eiern, Jauche und Urinbeuteln. Die Muslime seien dabei von Polizisten unterstützt worden. Zu hohen christlichen Feiertagen wie Ostern und Weihnachten sorgt normalerweise massive Polizeipräsenz für die Sicherheit von Kirchen und Gottesdiensten. Knapp 90 Prozent der 240 Millionen Indonesier gehören dem Islam an. Damit ist der Inselstaat das bevölkerungsreichste muslimisch geprägte Land der Welt. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.12.2012).
 
23.12.2012  Peking/Beijing: Ausbreitung des Christentums an Universitäten stoppen – Anweisung des ZK der KP Chinas
Das Zentralkomitee ZK der Kommunistischen Partei Chinas KPCh erteilte Anweisung an Partei, Staat und Armee,  die Ausbreitung des Christentums an Universitäten zu stoppen. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas hat in einer geheimen Anweisung an die Behörden erteilt, gegen die wachsende Verbreitung des Christentums an den Universitäten vorzugehen. Dies gab die Menschenrechtsorganisation China Aid bekannt, die auch das ihr zugespielte Dokument veröffentlichte.
Das ZK bezeichnet in der Anweisung die Evangelisierung der Universitäten als „gezielte Infiltration“ durch die USA mit der Absicht, das Wachstum der Volksrepublik China zu schwächen. Das Zentralkomitee empfiehlt den Behörden unter anderem, Professoren und Studenten, die sich an „illegalen christlichen Aktivitäten beteiligen“ zu entlassen oder auszuschließen.
Das Dokument bestätigt, was in christlichen Kreisen seit längerem vermutet wurde, dass die Hauptstoßrichtung gegen das Christentum direkt von der höchsten Führungsebene des Regimes kommt. Es lässt erkennen, dass das kommunistische Regime trotz des Wechsels an der Spitze in absehbarer Zeit nicht zu einer Entspannung seines Verhältnisses zum Christentum bereit ist.
Die ZK-Anweisung trägt das Datum des 15. Mai 2011 und ist als „Dokument 18″ gekennzeichnet. Verfasst wurde es in Zusammenarbeit verschiedener Ministerien, darunter jener für Bildung, Öffentliche Sicherheit, Staatssicherheit und Äußeres. Mitgearbeitet haben auch die Abteilung für Religiöse Angelegenheiten und die Arbeitsfront.
Das Dokument, von dem es nur 8330 Kopien gibt, wurde vom ZK der KP und vom Staatsrat an höhere Partei-, Staats- und Regierungsstellen und an die Armee verteilt und in der Volksrepublik China nie veröffentlicht.
Darin heißt es unter anderem: „Mit der schnellen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Chinas und dem soliden Wachstum der Gesamtheit der nationalen Stärke […] haben feindliche ausländische Kräfte den Missbrauch der Religion verstärkt, um China zu infiltrieren und ihr politisches Komplott voranzutreiben und China zu verwestlichen und zu teilen.“ Und weiter: „Die ausländischen Kräfte betrachten die Universitäten als Schlüsselziel, um durch die Religion, besonders des Christentums, zu infiltrieren.“ Vatican Insider/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 23.12.2012).

13.12.2012  Peking:       Bischof - Koadjutor von Shanghai vom Pekinger Regime abgesetzt –  Verbleib ungeklärt                                                    Nach wie vor ohne weitere Nachrichten über den Verbleib von Bischof Taddeus Ma Daqin von Schanghai ist auch der Vatikan. Der Sekretär der römischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Erzbischof von Hong Kong, Savio Hon Tai-fai, zeigte sich empört über den Machtmissbrauch durch das kommunistische Regime in Peking und forderte die Katholiken weltweit auf, für Bischof Ma Daqin zu beten. Msgr. Ma Daqin gab am Tag seiner Bischofsweihe, dem 7. Juli 2012, seinen Austritt aus der regimehörigen Patriotischen Vereinigug bekannt, um seine uneingeschränkte und alleinige Treue zum Papst zum Ausdruck zu bringen. Aus diesem Grund weigerte er sich auch, sich die Hände von regimetreuen, exkommunizierten Bischöfen auflegen zu lassen, die nicht in Einheit mit Rom stehen. Damit folgte der neue Bischof-Koadjutor den Vorgaben Papst Benedikts XVI., der die Patriotische Vereinigung für „unvereinbar“ mit der „katholischen Lehre“ erklärte. Dieser Affront gegen das Regime führte zu seiner sofortigen Verhaftung am Ende der Zelebration. Seither stand der Bischof-Koadjutor von Schanghai unter Hausarrest, durfte sein Bischofsamt nicht ausüben und war von der Außenwelt abgeschottet. Nun erfolgte seine offizielle Absetzung und Entfernung aus dem Amt durch das Regime. Ausgesprochen wurde die Absetzung durch die regimehörige Patriotische Vereinigung und den von der Regierung eingesetzten, von Rom aber nicht anerkannten „Bischofsrat“. Text: Asianews/Giuseppe Nardi;Bild: Asianews (Katholisches.info, 13.12.2012).    

11.12.2012  „Bezüglich der Lage des Bischofs von Shanghai, Ma Daquin, hat der Heilige Stuhl auch keine anderen Informationen, als das, was aktuell von den Medien berichtet wird.“ Dies sagte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Dienstag in einer Pressemeldung. Seit einigen Monaten steht Daquin nach Informationen der Nachrichtenagentur „Asianews“ in China unter Hausarrest. Sichere Informationen zu seiner Lage gibt es nicht. Lombardi verwies in diesem Zusammenhang auf einen Artikel von Kardinal Filoni, der vor einiger Zeit in der Zeitschrift „Tripod“ veröffentlicht wurde. Dort heißt es: „Die Situation in China bleibt weiterhin schlimm. Einige Bischöfe oder Geistliche werden isoliert oder ihrer persönlichen Freiheit beraubt – so wie es kürzlich dem Bischof von Shanghai, Ma Daquin, geschehen ist, weil er seine ganze Zeit der Seelsorge widmen wollte.“ Filoni wirft in dem Text außerdem die Frage auf: „Ist es angesichts von mangelnder Religionsfreiheit und starken Einschränkungen nicht Aufgabe der ganzen Kirche, den Glauben zu verteidigen und denen eine Stimme zu verleihen, die keine haben?“ (rv/agi/ansa/asianews) (NL Radio Vatikan, 11.12.2012).

10.12.20112  Polen:
Die katholische Kirche verurteilt die Schändung der bedeutendsten Marienikone des Landes, der Schwarzen Madonna von Tschenstochau.               

Der Erzbischof der südpolnischen Stadt, Waclaw Depo, rief nach der Entweihung des Heiligtums für Montagabend zu einem Bußgebet auf. Er erklärte, solche Schändungen seien Folge einer „seit längerer Zeit laufenden antikirchlichen und antichristlichen Hetzkampagne mancher politischer Gruppierungen und Medien“. Ein 58-jähriger Mann hatte am Sonntag schwarze Farbe auf das durch eine Glasscheibe geschützte Gemälde gespritzt. Die Ikone blieb unversehrt. Der aus Niederschlesien stammende mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Die Tschenstochauer Marienikone wird in Polen seit dem 17. Jahrhundert als Nationalheiligtum verehrt. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.12.2012).

05.12.2012  Wien: Am kommenden Montag findet in Wien ein Fackelzug gegen die weltweite Christenverfolgung statt. Der Fackelzug wird von einer ökumenischen Plattform aus 20 Menschenrechtsorganisationen unter der Leitung von „Christian Solidarity/CSI-Österreich“ organisiert. In 50 Ländern - darunter Ägypten, Pakistan, Nigeria und Syrien - würden Christen diskriminiert oder verfolgt, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren. Verwiesen wird aber auch auf Diskriminierungen in Europa durch rechtliche Einschränkungen der Gewissensfreiheit und der Elternrechte, wie sie einer der Demo-Mitveranstalter auflistet. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.12.2012).

05.12.2012  Großbritannien:
Britische Thronerben sollen künftig einen Katholiken heiraten dürfen, ohne ihren Erbanspruch zu verlieren.
Den entsprechenden Gesetzentwurf kündigte Vize-Premierminister Nick Clegg am Dienstag zum schnellstmöglichen Termin an, wie der britische Sender „BBC“ berichtet. Im Oktober 2011 hatten alle 16 Commonwealth-Staaten, die die Queen als Staatsoberhaupt haben, ein entsprechendes Gesetz aus dem Jahr 1701 aufgehoben, das die Heirat eines katholischen Partners zum Ausschlusskriterium für die Thronfolge machte. Als weltliches Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche wird der Monarch selbst jedoch auch künftig Anglikaner sein müssen. (kna) NL Radio Vatikan, 05.12.2012). 

03.12.2012  Brutales Massaker im Norden Nigerias: Islamisten stürmten in der Stadt Chibok Häuser von Christen und schnitten ihnen die Kehle durch. Die Häuser wurden nachher in Brand gesetzt.
Islamisten haben in Nigeria erneut Christen auf brutale Weise getötet. Bei einem Angriff in der Stadt Chibok im Norden des Landes schnitten Angreifer zehn Menschen die Kehlen durch, wie Gemeindevertreter und Augenzeugen sagten. Zuvor hatten mutmaßliche Kämpfer der radikalislamischen Sekte Boko Haram bereits drei christliche Kirchen und mehrere staatliche Einrichtungen an der Grenze zu Kamerun niedergebrannt. Die islamistischen Angreifer seien unter Allah Akbar-Rufen (Gott ist groß) in mehrere Häuser gestürmt und hätten die Bewohner massakriert, sagte einer der Gemeindevertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Die Angreifer hätten ihre Opfer “wie Schafe” abgeschlachtet. In dem Stadtteil Chibok, wo sich das Massaker demnach ereignete, leben mehrheitlich Christen. “Wer sonst als Mitglieder der (islamistischen Sekte) Boko Haram würde in Häuser gehen und die Kehlen von zehn Menschen aufschlitzen”, sagte ein anderer Vertreter. Zunächst bekannt sich niemand zu der Attacke. Chibok liegt rund 70 Kilometer von der Boko-Haram-Hochburg Maiduguri entfernt. (Kopten ohne Grenzen, 03.12.2012) 

22.11.2012  Pakistan: Erleichterung nach Rimsha-Freispruch
Die junge Christin Rimsha Masih, die wegen Blasphemie angeklagt war, ist am Dienstag in Islamabad freigesprochen worden. Ein Imam hatte das geistig behinderte Mädchen beschuldigt, Seiten des Korans verbrannt zu haben. Das ließ sich aber nicht beweisen – im Gegenteil: Der Imam, der sie beschuldigt hatte, ist nun selbst angeklagt – wegen des Verdachts, Beweise gefälscht zu haben. Rimsha hätte im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe riskiert. Paul Bhatti berät die pakistanische Regierung in Minderheitenfragen; der christliche Politiker nennt Rimshas Freispruch „eine der schönsten Nachrichten, die ich jemals erhalten habe“. (NL Radio Vatikan, Das stärke auch „die Hoffnung darauf, dass die verschiedenen Religionen hier friedlich miteinander zusammenleben können“. (rv/agi) (NL Radio Vatikan, 22.11.2012). 

30.10.2012  Ägypten:
Salafisten haben am Sonntag im Dorf Tala bei Beni Suef koptische Kirchenbesucher angegriffen und mehrere von ihnen verletzt. Fünf Kopten wurden nach ihren Angaben ins Krankenhaus eingeliefert. Der Pfarrer habe angesichts des Mobs vor der Kirchentür stundenlang nicht gewagt, das Gebäude zu verlassen, die angerufene Polizei sei erst spät eingetroffen. Acht Prozent der Dorfbewohner sind nach Agenturangaben Kopten. Viele Muslime im Dorf seien aufgebracht darüber, dass auch Kopten aus Nachbarorten zur Sonntagsmesse nach Tala kämen. (aina) (NL Radio Vatikan, 30.10.2012).  

30.10.2012  Syrien:
Die Kämpfe in Syrien haben 300.000 Christen in verschiedenen Landesteilen zur Flucht gezwungen. Diese Zahl nannte die Ordensfrau Mariam-Agnes vom Kreuz aus Qara, die den Hilfsverband „Mussalaha“ – zu deutsch „Versöhnung“ – leitet. In einem Internet-Interview betont sie, die Christen in Syrien stünden keineswegs blind auf der Seite von Präsident Bashar al-Assad. Die Zivilbevölkerung werde jedoch von beiden kämpfenden Seiten „zu Geiseln genommen“. Gruppen, die sich selbst zur Opposition zählten, „terrorisieren die Bevölkerung, zerstören die Infrastruktur, tragen den Krieg in Wohnviertel hinein und plündern das kulturelle Erbe“. Die Ordensfrau verweist auf westliche Schätzungen, nach denen über 2.000 bewaffnete Gruppen mittlerweile in Syrien operieren. „Die meisten von ihnen sind mit El Kaida verbunden, mit den Muslimbrüdern oder den Salafisten. Die sind nicht gekommen, um Demokratie zu verbreiten, sondern das koranische Gesetz.“ (la stampa) (NL Radio Vatikan, 30.10.2012). 

30.10.2012  Israel:
Angesichts der drohenden Konfiszierung von Grundstücken christlicher Familien durch Israel
im Cremisantal nahe Bethlehem hofft der Jerusalemer Weihbischof William Shomali auf Hilfe durch ausländische Regierungen und Kirchen. Wenn sie etwas tun könnten, um die derzeit bei Gericht anhängige Angelegenheit zu lösen, dann wäre das ein Schritt in Richtung Frieden und öffentliche Ruhe. Das sagte der im Lateinischen Patriarchat für die palästinensischen Gebiete zuständige Bischof am Montag im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Letzte Woche hatte erstmals die katholische Ordinarienkonferenz im Heiligen Land zu der Sache Stellung genommen und Israel zur Beendigung des aus ihrer Sicht illegalen Mauerbaus im Cremisantal aufgefordert. Sie hatte zudem die Befürchtung geäußert, dass die geplante Mauer die Abwanderung von Christen aus dem Heiligen Land weiter beschleunigen werde. (pm) (NL Radio Vatikan, 30.10.2012). 

26.10.2012  «Sage deinen Vornamen!», befahlen die bewaffneten Männer jedem Studenten.
Wer einen christlichen Vornamen hatte, wurde systematisch niedergemetzelt.
«Sie sagten mir, ich müsse meinen Glauben verleugnen, wenn ich am Leben bleiben wolle. Aber ich habe mich geweigert», erzählt Manasseh. «Anschliessend zwangen sie meinen muslimischen Zimmerkollegen, Verse aus dem Koran zu rezitieren, dann musste er den Raum verlassen. Sie sagten weiter, sie würden sich nur die 'Ungläubigen' vornehmen und sie heute alle töten. Danach schossen sie auf mich und hieben mit Messerstichen auf meinen Rücken ein». Manasseh hat den Überfall auf ein Studentenheim überlebt. Er ereignete sich am 1. Oktober, dem Unabhängigkeitstag Nigerias, in der Nähe der polytechnischen Schule der Stadt Mubi, im Bundesstaat Adamawa im Nordosten des Landes. Aber über vierzig seiner Mitstudenten wurden umgebracht. Auch nach dem Besuch von Präsidenten Goodluck Jonathan, der die Familien der Opfer vor Ort traf, schreitet die Untersuchung nicht voran. Obwohl noch immer nicht bekannt ist, wer hinter dem blutigen Anschlag steckt, steht die islamistische Organisation Boko Haram im Verdacht. Seitdem die Islamisten von der Armee aus dem benachbarten Bundesstaat Borno vertrieben wurden, befinden sich nun viele von ihnen in Adamawa. Ausserdem wurde kurze Zeit zuvor ein Christ an die Spitze der lokalen Studentenvereinigung gewählt, was für die Islamisten einer Provokation gleichkommt. Trotz der Gewalteskalation setzen die Christen von Mubi auf Befriedung, wie die folgende Aussage eines Pastors zeigt: «Die Kirche wird Gott allen Umständen zum Trotz treu bleiben und die Schwierigkeiten überwinden. Wir werden nicht zurückschlagen. Wir wollen Christus widerspiegeln, sogar im Angesicht derer, die uns hassen. Wir werden Mubi nicht verlassen, denn dies ist der Ort, an den uns der Herr gestellt hat. Wir werden weiterhin zur Ehre unseres himmlischen Vaters arbeiten». (Kopten ohne Grenzen, 26.10.2012). 

25.10.2012  Syrien:
Der verschleppte griechisch-orthodoxe Priester Fadi Jamil Haddad ist tot aufgefunden worden. Dies berichten internationale Medien. Er war am 21. Oktober aus der Pfarrei St. Elias in Qatana, einem Vorort von Damaskus, verschleppt worden. Zuvor hatten die Entführer laut der Hilfsorganisation „Christian Solidarity International Österreich“ (CSI) noch 500.000 Euro Lösegeld gefordert. Am Schicksal des ermordeten Priesters werde deutlich, dass sich die Situation für die Christen im Land immer mehr zuspitzt, so CSI. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.10.2012).

24.10.2012  Madrid/Buenos Aires: Angriffe gewalttätiger Kirchenfeinde mehren sich               
Zwei gewalttätige Angriffe gegen Kirche und Katholiken. Zwei voneinander unabhängige Ereignisse an unterschiedlichen Orten. Dennoch bestehen deutliche Zusammenhänge. Gemeinsam ist den Angreifern ein erschreckender Hass auf das Christentum und die katholische Kirche.          

Argentinien: Radikale Feministinnen  versuchen Kathedrale zu stürmen – „Einzig erleuchtete Kirche ist eine brennende Kirche“                                          

Vom 6. bis 8. Oktober fand in der argentinischen Stadt Posadas das 27. Nationale Frauentreffen (Encuentro Nacional de Mujeres) feministischer, laizistischer und linker Gruppierungen statt. Eine Gruppe von 500 radikalen Feministinnen zog mit der Forderung nach Straffreiheit für die Tötung ungeborener Kinder randalierend durch die Stadt und beschädigte dabei Schulen, Privathäuser, Autos und Denkmäler. Schließlich versuchte der gewalttätige Mob in die katholische Kathedrale der Stadt einzudringen und seiner Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. Junge Katholiken stellten sich jedoch schützend vor die Kirche und bildeten eine friedliche Menschenkette, um die Profanierung der Kathedrale zu verhindern.
Die jungen Katholiken beteten dabei den Rosenkranz und entfachten damit noch mehr den Zorn der selbsternannten „Verfechterinnen der Toleranz“. Die feministischen Angreifer beschmierten Gesichter und Kleidung der Katholiken mit Farbe, die sich demütigen, aber nicht provozieren ließen (Filmbericht).
Die linksextremen Kirchenhasser konnten durch den Einsatz der jungen Katholiken nicht in die Kirche eindringen, beschmierten aber die Außenmauern der Kathedrale mit Parolen: „Die einzige erleuchtete Kirche ist eine brennende Kirche“, „Kein Gott, kein Vorbild, kein Ehemann“, „Mistkirche, du bist eine Diktatur“.
Der Bischof von Posadas, Msgr. Juan Rubén Martinez kritisierte die Abwesenheit der Polizei, die ihrem Auftrag, die Ordnung aufrechtzuerhalten und Schutz zu bieten, nicht nachgekommen ist. Der Bischof forderte Gerechtigkeit für die Aggression, die die Kirche und die jungen Katholiken erlitten hatten. Weiters gab er bekannt, die antikirchlichen Hassparolen für zwei Tage nicht entfernen zu lassen, damit die Menschen sehen und darüber nachdenken können, über die Methoden und das Niveau der Kirchenfeinde.
Spanien: Linksextremisten greifen katholische Schule an – „Wir werden die Priester auf dem Scheiterhaufen verbrennen“
Am 17. Oktober versuchten 100 Linksextremisten die vom Salesianerorden geleitete katholische Schule „Maria Auxiliadora“ im spanischen Merida zu stürmen. In der Schule werden mehr als 1100 Schüler unterrichtet. Die Bilanz sind einige Leichtverletzte und Schäden durch Vandalismus.
Mit Fahnen und Symbolen anarchistischer und linksextremer Gruppen aus dem Spanischen Bürgerkrieg ausgestattet, griffen die Jugendlichen die Schule an. Mit Sprechchören riefen die Angreifer kirchenfeindliche Parolen: „Wo sind die Priester? Wir werden sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen“, „Mehr öffentliche Schulen, weniger Kreuze“. Die Lehrpersonen der katholischen Schule wurden als „faschistische Huren“ beschimpft. Zehn gewalttätigen Angreifern gelang es trotz der Abwehr durch Lehrer und Wachpersonal in die Schule einzudringen.
Die Salesianer erstatteten Anzeige „gegen diese gewalttätige Gruppe“, deren Verhalten „in einem Rechtsstaat untragbar ist“. Im blutigen Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) wurden von kirchenfeindlichen Gruppen mehr als 4000 Priester, Ordensleute und katholische Laien wegen ihres Glaubens ermordet.
Im vergangenen August profanierte die linksextreme russische Aktionsgruppe Pussy Riot die Christus-Erlöser-Kathedrale von Moskau, die wichtigste Kirche der Russisch-Orthodoxen Kirche, um ihre politischen Ideen zu propagieren. Die Feministinnen, die sich von ihrer Tat nie distanzierten, wurden zu zwei Jahren Haft verurteilt. Von den drei Frauen wurde inzwischen eine aus der Haft entlassen. Im Gerichtssaal trat ein Gruppenmitglied mit Symbolen der kirchenfeindlichen Volksfront des Spanischen Bürgerkrieges auf. Verschiedene Initiativen beriefen sich seit der Verhaftung von Pussy Riot für ihre antichristlichen Aktionen auf die russische Gruppe.
Text: Giuseppe Nardi, Bild: UCCR/Libertad Digital (Katholisches.info, 24.10.2012).-- Hier können Sie sich ein Video ansehen, das die Atmosphäre wiedergibt [GH].

22.10.2012  Indonesien:
Die Behörden in der Provinz Aceh haben letzte Woche insgesamt neun Kirchen geschlossen, weil sie angeblich nicht die erforderlichen Genehmigungen hatten.
Das berichtet die Nachrichtenagentur efe. Auch sechs buddhistische Tempel müssten ihre Pforten schließen. Aceh ist die einzige Provinz Indonesiens, in der das islamische Recht der Scharia angewandt wird. Der Generalsekretär der Kommission „Religionen für den Frieden“ in Indonesien, Theophilus Bela, sprach von einem „Akt der Intoleranz“. Die Priester der geschlossenen Kirchen seien in Anwesenheit radikaler Islamisten gezwungen worden, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben. (efe) (NL Radio Vatikan, 22.10.2012). 

21.10.2012  Syrien:
Bei der Detonation einer Bombe im Christenviertel von Damaskus sind am Sonntagvormittag nach Angaben der staatlichen syrischen Agentur Sana 13 Menschen getötet und 29 weitere verletzt worden
. Der Sprengsatz war demnach unter einem Auto versteckt. Das Altstadtviertel Bab Touma wird vor allem von Angehörigen der christlichen Minderheit in Syrien bewohnt. Ein weiterer Sprengstoffanschlag ereignete sich laut der Agentur außerhalb von Damaskus. Dabei seien mehrere Personen verletzt worden. Im nordsyrischen Aleppo habe sich ein Selbstmordattentäter vor dem syrisch-französischen Krankenhaus in die Luft gesprengt. Die Attentate überschatteten die Friedensbemühungen von UN-Vermittler Lakhdar Brahimi. Der algerische Diplomat hatte sich unmittelbar vor den Anschlägen mit Syriens Präsident Bashar al-Assad getroffen, um eine Waffenruhe zum islamischen Opferfest auszuhandeln. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.10.2012). 

20.10.2012  Bombenattentat in Beirut: „Das ganze Land ist aufgewühlt“
Bei einer Bombenexplosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist der Chef des Polizeigeheimdienstes ums Leben gekommen. Acht Menschen wurden getötet, etwa achtzig verletzt. Die dreißig Kilo Sprengstoff explodierten im christlichen Viertel Achrafieh, das vor allem von katholischen Maroniten sowie von griechisch-orthodoxen Gläubigen bewohnt wird. Erst vor etwa einem Monat hatte Papst Benedikt XVI. Beirut besucht und den Libanon eindringlich zum Frieden aufgerufen; in einem Beileidstelegramm von diesem Freitag verspricht er sein Gebet für die Opfer. Der Anschlag hat eine schwere politische Krise im Libanon ausgelöst, Premierminister Najib Mikati soll seinen Rücktritt angeboten haben. Für den maronitischen Bischof von Beirut Paul Youssef Matar ist klar, dass die Bombe von Beirut den Christen galt. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.10.2012). 

09.10.2012  Jerusalem Steine gegen die Georgskirche in Jerusalem – Antichristlicher Vandalismus
Erneut kam es in Israel zu antichristlichen Vandalenakten. Unbekannte schleuderten Steine, Flaschen und Müll gegen eine Kirche in Jerusalem. Wie ein Sprecher der israelischen Polizei bekanntgab, richtete sich der Angriff gegen die rumänisch-orthodoxe St. Georgs-Kirche. Die Kirche befindet sich in unmittelbarer Nähe des ultraorthodoxen jüdischen Stadtteils Mea Sharim, so der Sprecher. Das Tor der Kirche wurde beschädigt. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Seit 2011 häufen sich antichristliche Angriffe durch radikale Juden. Im Juni waren mehrere katholische Klöster angegriffen worden. Führende jüdische Religionsvertreter verurteilten die Übergriffe. Politisch läßt sich in Israel die Radikalisierung einiger Gruppen feststellen, die der radikalen Siedlerbewegung nahestehen. Sie wollen ein jüdisches Großisrael errichten, das von allen religiösen „Unreinheiten“, zu denen auch die Christen gehören, gesäubert werden soll. (Text: Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 09.10.2012).

06.10.2012  Brüssel (kath.net/KNA): Christen sind die am meisten diskriminierte Gruppe in Europa
Darf man eine Madonna aus einer Kirche auf die Straße werfen? In einem Theaterstück das Antlitz Jesu mit Kot beschmieren? Oder den Papst als inkontinenten Mann darstellen? Mit der Frage, welche Haltungen hinter solchen Handlungen stecken und welche Signalwirkung von ihnen für religiöse Gruppen und die Gesellschaft ausgehen, beschäftigten sich am Dienstag in Brüssel Vertreter aus Religion und Politik. Die Diskriminierung von Christen in Europa stand im Mittelpunkt des vom EU-Parlament und der EU-Bischofskommission COMECE gemeinsam veranstalteten Symposiums. Einen deutlich negativen Trend sieht die Wiener Beobachtungsstelle gegen Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa. Laut Statistik seien Christen die am meisten diskriminierte religiöse Gruppe Europas: 84 Prozent des Vandalismus in Frankreich richten sich demnach gegen christliche Gebetsstätten. 48 Prozent aller Geistlichen in Großbritannien machten innerhalb eines Jahres diskriminierende Erfahrungen. Und in Schottland würden 95 Prozent aller anti-religiös motivierten Gewalttaten gegen Christen verübt.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Europa fordere deshalb schon seit Jahren einen öffentlichen Dialog über die Diskriminierung von Christen in Europa, betonte der Vertreter der Beobachtungsstelle, Martin Kugler. Außerdem empfehle sie die Überarbeitung von Gesetzen mit möglichen negativen Auswirkungen für Christen. Dabei gehe es nicht um Privilegien, die Christen einforderten, so Kugler. Es gehe nur um gleiche Rechte. Auffällig sei, dass Medien und Politik über Diskriminierung oder Intoleranz gegenüber Christen nicht oder nur ansatzweise berichteten, kritisierte Florian Kolfhaus, vatikanischer Vertreter aus dem Staatssekretariat. «Man stelle sich einmal vor, aus einer Synagoge würde eine Menorah von Vandalisten auf die Straße geworfen. Was gäbe das für einen europaweiten Aufschrei – und zu Recht», sagt Kolfhaus. Ein ähnlicher Vorfall in einer katholischen Kirche im vergangen Jahr in Italien habe dagegen nahezu keine Aufmerksamkeit erregt. Nicht jedes Graffiti an Kirchenmauern oder auf christlichen Grabsteinen sei Ausdruck des Hasses, stellte Kolfhaus fest. Aber es zeige mangelnden Respekt und mangelndes Verständnis gegenüber der Religion. Der Sekretär der EU-Bischofskommission COMECE, Piotr Mazurkiewicz, erklärte, es sei überraschend, dass im liberalen demokratischen Kontext Europas Diskriminierung von Christen diskutiert werden müsse. Von Politik und Gesellschaft würden säkulare Sichtweisen bevorzugt, weil man meine, sie seien neutral. Wenn man ein Kreuz aus einem Klassenzimmer entferne, habe dies aber eine Bedeutung. Auch säkulare Bewegungen könnten schließlich intolerant sein: Als Beispiel nannte Mazurkiewicz die Schließung katholischer Adoptionsagenturen in Schottland aufgrund von politischem Druck, weil sie homosexuellen Paaren keine Kinder vermitteln wollten. Toleranz bedeute aber doch, auch Gegenmeinungen zuzulassen.
Einig waren sich EU- und Kirchenvertreter vor allem darin, dass dem Schutz der christlichen Gewissensfreiheit im europäischen Recht eine größere Bedeutung zukommen müsse. Es müsse erlaubt sein, dass ein Mediziner nicht an einer Abtreibung mitwirken oder ein Apotheker keine «Pille danach» verkaufen wolle. «Wortmeldungen von Christen, die ihren Glauben verteidigen, werden dagegen zusehends als unpassend empfunden», kritisierte Kolfhaus. Die EU-Abgeordneten sicherten zu, sich im Parlament verstärkt für eine Thematisierung der Diskriminierung von Christen einsetzen zu wollen. Für eine Aussprache im EU-Plenum sei es allerdings noch zu früh; für viele Abgeordnete stelle eine offene Debatte darüber eine Bedrohung dar, weil sie sich mit dem Thema nicht auskennen würden, bedauerte der konservative EU-Abgeordnete Jan Olbrycht (EVP). (Von Nina Schmedding – KNA; Kopten ohne Grenzen, 06.10.2012).  

05.10.2012  Ägypten:
Die beiden koptischen Jungen, die am Dienstag wegen angeblicher Blasphemie festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Wie das ägyptische Nachrichtenportal „Bikya Masr“ berichtet, ordnete ein ägyptisches Gericht am Donnerstag die Entlassung der neun und zehn Jahre alten Jungen aus der Untersuchungshaft an. Am Sonntag sollen sie der Staatsanwaltschaft vorgeführt werden. Den beiden Jungen aus einem Dorf südlich von Kairo wird laut Medienberichten vorgeworfen, auf eine Koranausgabe uriniert zu haben. Islamistische Gruppierungen riefen nach Bekanntwerden der Vorwürfe zu Racheakten auf. Die Sicherheitsvorkehrungen in dem Dorf wurden verstärkt. (pm/kna) (NL Radio Vatikan, 05.10.2012).     

05.10.2012 Bangladesch:
Immer mehr christliche Kinder werden in dem Land verschleppt und an Koranschulen verkauft. Die Kinder würden zum Islam bekehrt oder endeten „in den Händen skrupelloser Menschenhändler, die sie als Sklaven ins Ausland verkaufen“, berichtete Bischof Moses M. Costa von Chittagong. Die Christen seien deshalb verängstigt. Gläubige, denen es gelingt, ihre Kinder wieder zurück zu holen, müssten fliehen oder sich verstecken, so der Bischof weiter. Das Phänomen betreffe vor allem Kinder aus dem Volk der Tripura, die in der Chittagong Hill Tracts-Provinz im Südosten des Landes leben. In den meisten Fällen werden die Kinder offenbar von Menschenhändlern angesprochen, die sich fälschlicherweise als Mitarbeiter humanitärer Organisationen ausgeben. (fides) (NL Radio Vatikan, 05.10.2012).

04.10.2012  Ägypten: Blasphemieanzeigen gegen Christenkinder                                                            
Zwei koptische Jungen sind am Dienstag wegen angeblicher Blasphemie festgenommen worden. Den beiden neun und zehn Jahre alten Christen aus einem Dorf südlich von Kairo wird laut ägyptischen Medienberichten vom Donnerstag vorgeworfen, eine Koranausgabe zerrissen und darauf uriniert zu haben. Die beiden Jungen befinden sich den Angaben zufolge derzeit in einem Jugendgefängnis, die Befragung soll sieben Tage dauern. Wir haben mit dem Afrikareferenten der Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker (IGFM), Ulrich Delius, gesprochen. Er meint, dass das islamfeindliche Mohammed-Video „Die Unschuld der Muslime“ die Lage der christlichen Kopten in Ägypten grundsätzlich weiter erschwert hat. (rv)
(NL Radio Vatikan, 04.10.2012). 

03.10.2012  In Jerusalem ist in der Nacht zum Dienstag erneut ein Kloster mit anti-christlichen Graffiti beschmiert worden. Unbekannte schrieben auf das Tor zum Franziskanerkloster auf dem Zionsberg “Jesus Hurensohn” und “Price Tag”, wie Kirchenvertreter am Dienstag mitteilten. Die Polizei leitete laut israelischen Medienberichten eine Untersuchung ein.



Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes verurteilten die Übergriffe am Dienstag scharf. Die als “Price Tag” (Preisschild) gekennzeichneten Vandalenakte seien charakteristisch für israelische Extremisten. Der Angriff sei “Teil unerträglicher Akte der Intoleranz in Israel und der Welt”. Die Bischöfe wiederholten ihre Forderung nach einer “radikalen Veränderung” des israelischen Bildungssystems, in dem Misstrauen und Intoleranz gelehrt würden. Zugleich zeigten sie sich zuversichtlich, dass die Schuldigen der “Price Tag”-Angriffe gefunden und einer gerechten Strafe zugeführt würden. Seit Jahresbeginn wurden in Israel wiederholt Graffiti-Attacken auf christliche Orte sowie arabisch-jüdische Begegnungsstätten verzeichnet, zuletzt vor einem Monat auf das Trappistenkloster in Latrun. An einer baptistischen Kirche waren unter anderem Drohungen wie “Tod dem Christentum” und “Wir werden euch kreuzigen“ zu lesen. Auch an einem nahe gelegenen griechisch-orthodoxen Kloster brachten Unbekannte hebräischsprachige Graffiti mit Drohungen wie “Tod den Christen” an. Ähnliche Parolen fanden sich auch an einer jüdisch-arabischen Schule in Jerusalem. {Quelle: kipa-apic.ch} (Kopten ohne Grenzen, 03.10.2012). 

01.10.2012  Pakistan:
Drei Männer haben am Sonntag den protestantischen Bischof Naeem Samuel von Youhanabad vor einer Kirche angegriffen und zusammengeschlagen. Dabei riefen sie laut Angaben der Nachrichtenagentur „Fides“, sie würden sämtliche Christen umbringen. Der Bischof versuchte, sich zu verteidigen, verlor unter den Schlägen der Angreifer dann aber die Besinnung. Er liegt jetzt mit zahlreichen Verletzungen und Knochenbrüchen in einem Krankenhaus. Im christlichen Viertel Essa Nagri der Millionenstadt Karatschi gehen derweil die gewalttätigen Proteste von Muslimen weiter. In den letzten dreißig Tagen haben die Ausschreitungen wegen des Mohammed-Schmähfilms „Die Unschuld der Muslime“ schon fünf Christen das Leben gekostet. (fides) (NL Radio Vatikan, 01.10.2012).

26.09.2012: Patriarch von Damaskus: „Wir lassen keinen Religionskrieg zu“
„Mit Dialog ist alles möglich“ – mit diesen Worten kommentiert der griechisch-katholisch-melkitische Patriarch von Damaskus, Gregorius III. Laham, die Freilassung von 240 entführten Christen in der syrischen Provinz Homs. Ein Teil der griechisch-melkitischen Gläubigen, allesamt Bauern, war am Montag aus dem Dorf Rableh nahe der Grenze zum Libanon gekidnappt worden, weitere wurden am Dienstag entführt. Dank Verhandlungen mit den Entführern hätten nun alle Gefangenen freikommen können, erklärte der Patriarch erleichtert gegenüber Radio Vatikan. (rv/fides) (NL Radio Vatikan, 26.09.2012).                                          

28.08.2012  Pakistan: Brutal verstümmelter Leichnam eines elfjährigen pakistanischen Christen gefunden
Gerade als die öffentliche Hysterie im Zusammenhang mit der Verhaftung einer am Down-Syndrom erkrankten jungen Christin wegen angeblicher Gotteslästerung langsam abebbte, wurde die grausam entstellte Leiche eines elfjährigen Christen in der Provinz Punjab aufgefunden. Die Leiche Samuel Yaquubs war schwer verstümmelt. Nase und Lippen waren abgetrennt und der Magen entfernt worden. Darüber hinaus wurden seine Beine verstümmelt. Nach Polizeiangaben wurde der Körper später verbrannt und konnte kaum identifiziert werden. Angehörige identifizierten die Leiche anhand der Stirn des Jungen.

Yaquub wohnte in der christlichen Siedlung in Faisalabad und wurde seit dem 20. August vermisst.
Zum letzten Mal war er auf dem Weg zum nahegelegenen Markt gesehen worden. Seine verstümmelten Überreste wurden am muslimischen Feiertag Eid al-Fitr gefunden, der das Ende des Fastenmonats Ramadan markiert.
Ermittlungsbeamte versuchen nun herauszufinden, ob im Vorfeld der Tat Vorwürfe wegen Gotteslästerung gegen das Kind erhoben worden waren. Yaquub galt als Waise, aber die britische Tageszeitung The Telegraph berichtete, seine Mutter sei in der örtlichen Presse mit der Bemerkung zitiert worden, es habe keine derartigen Vorwürfe gegeben. »Wir haben weder Telefonanrufe wegen eines Lösegeldes erhalten, noch wurde uns mitgeteilt, Samuel habe Gotteslästerung begangen«, sagte sie.
Wenn einer christlichen Gemeinde vorgeworfen wird, die Gesetze gegen Gotteslästerung verletzt zu haben, drohen oft brutale Folgen, berichtete die Nichtregierungsorganisation World Public Forum.
Der Tod des elfjährigen Jungen ereignete sich nur eine Woche, nachdem eine junge Christin, die am Down-Syndrom leidet, unter dem Vorwurf der Blasphemie verhaftet wurde, weil sie angeblich Seiten aus dem Koran verbrannt habe. Riftah Masih wurde von Muslimen aus der Nachbarschaft geschlagen, als diese angeblich sahen, dass sie beim Kochen einige Seiten aus dem Heiligen Buch verbrannte. Einige Hundert Christen flohen aus Furcht vor weiteren Gewalttaten aus ihren Häusern und Wohnungen, nachdem die Moscheen über den angeblichen Zwischenfall über Lautsprecher berichteten und Hunderte erboster Muslime auf die Straßen stürmten.
In Pakistan werden Personen, die der Gotteslästerung beschuldigt werden, sofort verhaftet und den meisten wird eine Freilassung auf Kaution verweigert, um Ausschreitungen der wütenden Menge zu verhindern. Die Beschuldigten werden zu ihrem eigenen Schutz grundsätzlich in Einzelhaft untergebracht, um Übergriffe seitens der anderen Häftlinge oder sogar des Wachpersonals zu verhindern.
Wie die Washington Post berichtet, verlassen selbst diejenigen, die vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochen werden, dennoch oft Pakistan, weil es zu den Ländern gehört, in denen die Scharia, das islamische Recht, am schärfsten und striktesten angewendet wird.
Bisher wurden keine Todesurteile wegen Gotteslästerung vollstreckt, aber gegen die Christin Asia Bibi, Mutter von fünf Kindern, wurde vor zwei Jahren die Todesstrafe verhängt, aber noch nicht vollstreckt. Möglicherweise wird sie begnadigt.
Shahbaz Bhatti, selbst Christ und Minister, sowie das Mitglied der pakistanischen Regierungspartei, Salmaan Taseer, wurden beide ermordet, weil sie sich im Zusammenhang mit dem Prozess gegen Bibi gegen die Gesetze gegen Gotteslästerung aussprachen.
Im vergangenen Monat wurde ein Mann, dem vorgeworfen wurde, den Koran entweiht zu haben, von einem Mob aus dem Polizeirevier geholt und zu Tode geprügelt.
Ali Dyan Hasan, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, erklärte: »Die Gesetze [des Landes gegen Gotteslästerung] haben diese rechtlichen Instrumentarien und Möglichkeiten geschaffen, die jetzt in verschiedenster Weise benutzt werden, um einzuschüchtern, Zwang auszuüben, zu schikanieren und zu verfolgen.«  Quelle: Russia Today (KOPP Online, 28.08.2012). 

24.08.2012  Türkei:                                                   
Die christlichen Armenier beklagen Islami-sierungstendenzen in der Türkei. Aus ihrer Sicht stecken dahinter Hardliner aus der Regierungspartei AKP und Helfer im staatlichen Religionsamt (Diyanet). Versuche, die historische Basilika Hagia Sophia in Trabzon künftig als Moschee zu nutzen, sei ein beunruhigendes Zeichen, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland (ZAD), Azat Ordukhanyan, an diesem Freitag in Frankfurt. Ordukhanyan sieht Religionsfreiheit und Sicherheit nichtmuslimischer Bürger in der Türkei immer mehr eingeschränkt. Der ZAD erklärt sich mit den orthodoxen Christen in Trabzon solidarisch. Obwohl die Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrheitlich von Christen bewohnt gewesen sei, sollten nun „die letzten Spuren ihrer Kultur beseitigt werden“. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.08.2012).                                                                 

24.08.2012:  Zypern/Türkei                                     
Erzbischof Chrysostomos II. von Zypern klagt über die Entweihung christlicher Kirchen im    türkisch besetzten Teil von Zypern. Viele Kirchen würden in diesem Teil der Insel in Lagerräume, Museen oder Moscheen umgewandelt, sagte das Oberhaupt der zyprisch-orthodoxen Kirche. 120 Kirchen seien betroffen, die darin enthaltenen Kunstwerke seien beeinträchtigt bzw. verkauft worden. Der Metropolit beschwerte sich weiter über die Erhebung von Gebühren für Besucher des Grabes des Hl. Apostels Barnabas und anderer Heiliger Stätten des Christentums. Zyperns Bevölkerungs-mehrheit gehört dem orthodoxen Christentum an, die zumeist türkischsprachigen Muslime machen etwa zwanzig Prozent aus. (rv) (NL Radio Vatikan, 24.08.2012).                                                    

20.08.2012  Moskau: Pussy Riot, die schuldigen Unschuldslämmer – Antichristlicher Hass und der abgestumpfte Westen

Die russische Frauenband Pussy Riot füllt die Titelseiten der Presse. Ein internationaler Aufschrei der Empörung rauscht durch den Blätterwald und rieselt aus den Nachrichtensendungen.Die Band eignet sich vorzüglich: Junge Frauen liefern begehrtes Bildmaterial für männliche Fotografen und Leser. Die mediengerechte Selbstinszenierung der Bandmitglieder mit Unschuldsmiene und „No pasaran“-T-Shirt kommt da wie gerufen. Das Ganze präsentiert sich aufgeblasen als Teil des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse. Die Rollenverteilung im aktuellen Drama lautet: Die guten schwachen Frauen von Pussy Riot kämpfen gegen die bösen starken Männer im Kreml Putin und Medwedew. Die perfekte Story gutmenschlichen Zuschnitts, doch in Wirklichkeit ein schäbiges Märchen, um das Wort Lüge nicht zu strapazieren. Der politische antirussische Hintergrund liefert das Bühnenbild zum Stück. Man braucht nicht weit zurückzublicken, um eine andere Szene desselben Stücks in Erinnerung zu rufen. Im Frühjahr fanden Präsidentschaftswahlen statt. Vor allem wen die westlichen Medien im Kreml nicht mehr sehen wollten, war unüberhörbar. Naiv, wer meint, es ginge dabei wirklich darum, die Demokratie gegen Formen moderner Autokratie zu verteidigen.
Pussy Riot stammen aus linksextremistischem Milieu
Pussy Riot sind die scheinbare Soft-Ausgabe desselben Anti-Putin-Kampfes. So schreiben sich westliche Kommentatoren die Finger wund für diese unschuldigen Mädchen, die von einem Tyrannen, welch Unrecht, in den Kerker geworfen wurden. Doch sind die Mädchen wirklich so unschuldig, wie sie uns viele Medien präsentieren? Sind sie wirklich zu Unrecht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden? Geht es bei dem Protest wirklich um Putin und heiligt ein politischer Kampf alle Mittel?
Wer eine Kirche entweiht und ein Kreuz umsägt, führt einen Kampf gegen das Christentum
Die Fragen sind mit einem dreifachen entschiedenen Nein zu beantworten. Welche Unterstützung oder idolhafte Verzeichnung verdienen Frauen, die mit einer Motorsäge ein Kreuz umschneiden? Wer von den Journalisten erwähnt das linksextreme Milieu, dem die Band entstammt? Jenem Milieu, das nostalgisch von der Oktoberrevolution bis Stalin alles feiert, was rot ist, einen fünfzackigen Stern und Sichel und Hammer zeigt? Pussy Riot praktizieren Christenhaß in Reinform. Die westlichen Medien verschweigen in ihrem Feldzug für die Band daher den entscheidenden Prolog: die Entweihung der Christus-Erlöser-Kathedrale in Moskau, um nur eine antichristliche Haßaktion zu erwähnen. Oder noch schlimmer, sie begrüßen sie sogar. Was ist schon die Entweihung eines Gotteshauses für eine postchristliche Medienlandschaft? Für einen Teil der Presse offensichtlich Nichts. Wer eine solche Tat begeht, soll vor der Strenge des Gesetzes geschützt werden, die Rußland zum Schutz der Religion, Gott sei Dank, noch kennt? Entscheidend sei, so wollen uns die Journalisten auch deutschen Landes weismachen, daß Pussy Riot gegen Putin sind, ihre Taten daher Teil eines politischen Kampfes gegen den angeblichen Tyrannen seien.
Christus-Erlöser-Kirche von Kommunisten gesprengt: Pussy Riot wollte christlichen Sieg über den Atheismus rückgängig machen
Der historische Zusammenhang muß in Erinnerung gerufen werden, um die Dimension der Tat und der noch schändlicheren medialen Verteidigung im Westen zu begreifen. Die 1883 erbaute Christus-Erlöser-Kathedrale von Moskau hat für die Russisch-Orthodoxen Kirche in etwa die symbolische Bedeutung des Petersdoms für die Katholische Christenheit. Als sichtbares Zeichen, das Christentum im bolschewistischen Arbeiterparadies auslöschen zu wollen, wurde die Kathedrale 1931 gesprengt. Eine Orgie der Zerstörung, die von blindem Haß auf Gott und die Religion bestimmt war und den Triumph des Atheismus zelebrieren sollte. Ein Schock für die orthodoxen Christen, der bis heute tiefsitzend nachwirkt. Unter den nichtkommunistischen Staatspräsidenten Boris Jelzin und Wladimir Putin wurde es möglich, die Kathedrale originalgetreu wiederaufzubauen und 2000 zu weihen. Der Wiederaufbau ist nicht nur für Rußland der symbolische Sieg des Christentums über den Kommunismus, des christlichen Rußlands über eine menschenverachtende Ideologie, sondern der Sieg über den Atheismus. Die Christus-Erlöser-Kathedrale ist gewissermaßen das sichtbare Herz der russischen Kirche, das durch das Blut der Märtyrer, der Millionen vom Kommunismus geschundenen und ermordeten Menschen ist. Die Sprengung der Kathedrale wurde von den triumphierenden Bolschewiken gefilmt. Es scheint notwendig, sich die Bilder von 1931 in Erinnerung zu rufen.
Demokratie deckt nicht antichristlichen Haß
Proteste gegen Putin, ob berechtigt oder nicht, sind durch die Demokratie gedeckt. Die blasphemische Beleidigung und der Mißbrauch des sakralen Raumes ist es nicht.
Pussy Riot wurden nicht wegen Beleidigung des Staatspräsidenten verurteilt, sondern wegen der entsetzlichen Schändung einer Kirche und christlicher Symbole. Wenn dies auch westliche Ohren offensichtlich nicht gerne hören wollen und selbst katholische Medien das anti-christliche Sakrileg als Anti-Putin-Aktion schönzureden versuchen, um aus einer Anklage eine Gegenanklage formulieren zu können. Für Letztere stellt sich die Frage danach, was Christen noch heilig ist, wenn sie selbst über die brutale Entweihung einer Kirche lächelnd hinwegsehen und den Blick nur auf einen politischen Konflikt zu richten vermögen, nicht aber auf den Dreifaltigen Gott und die Gottesmutter Maria.
Text: Giuseppe Nardi, Bild: Wikicommons (Katholisches.info, 20.08.2012). 

20.08.2012  Fokus: Christenverfolgung „im Namen Allahs“?
Die Verfolgung von Christen in muslimischen Ländern hat sich dramatisch entwickelt, sagt die Aachener Islamwissenschaftlerin Rita Breuer: Gewaltsame Übergriffe gegen Gläubige, Kirchen, christliche Symbole, Wohnhäuser und Geschäfte von Christen in Pakistan, Saudi-Arabien, Afghanistan, Iran, Nigeria und auf den Malediven stellten aber nur die Spitze des Eisbergs dar, betont die Autorin des Buches „Im Namen Allahs? Christenverfolgung im Islam?“ im Interview mit dem Domradio Köln. Denn daneben gebe es viele rechtliche und politische Benachteiligungen von Christen. (domradio/rv) (NL Radio Vatikan, 20.08.2012).  

19.08.2012  Pakistan:
Wegen des Vorwurfs der Blasphemie ist eine elfjährige Christin mit Down-Syndrom verhaftet worden. Einwohner eines Dorfes bei Islamabad, aus dem das Mädchen stammt, hatten dem Kind vorgeworfen, Seiten eines Koran-Lesebuches verbrannt zu haben. Das Mädchen soll nun vor Gericht gestellt werden, heißt es laut Presseberichten. Paul Bhatti, Berater des Ministeriums für Nationale Harmonie, habe sich in den Fall eingeschaltet und bemühe sich um rechtlichen Beistand für das Kind, heißt es weiter. (ansa) (NL Radio  Vatikan, 19.08.2012). 

12.08.2012 Koptische Kirche zeigt bei Präsident Morsi die Drohungen an                                             Seine Exzellent Bischof Markus schickte dem Moslembruder Morsi einen offiziellen Brief, in dem er ihm und seiner bärtigen Regierung die Drohungen mitteilte, welche die christlichen Buchhandlungen und Läden in Schobra (dem Herzen der ägyptischen Hauptstadt) von islamischen Terroristen erhielten. Die Kirche bittet Sie, den Fall gründlich zu ermitteln und den Kopten den nötigen Schutz bieten. Die koptischen Buchhandlungen und Geschäfte in dem Kairoer Viertel Schobra erhielten die Drohbriefe von muslimischen Terroristen, in denen die Bärtigen Mut fassen, nachdem sie aus ihren Löchern herausgekrochen sind, und den Kopten, wie ihre Vorfahren seit 1400 Jahren, ein Ultimatum stellen: “Entweder hört ihr auf, eure Bilder und Götzen zu verkaufen, oder wir werden eure Läden dem Erdboden gleich machen”. Das war milde ausgedrückt. Denn der muslimische Stil ist für seine Vulgarität  bekannt. Die ägyptische Zeitung Al-Youm Al-Sabäa veröffentlichte die Briefe und sprach mit den Besitzern der Buchhandlungen und Shops. Bischof Markus, Oberhaupt der koptischen Diözese in Schobra Alkhimaa, schrieb dem Moslembruder Morsi: “Wir lehnen es vehement ab, dass irgendeine Macht sich in unsere Angelegenheiten oder koptische Kultur einmischt”! Die Shops, die solche Briefe per Post erhielten, sind: Sankt Markus, Heiliger Minas, Erzengel Rafael, Heiliger Filopatir und Al-Salam. Alle haben Anzeigen bei der zuständigen Polizeistation erstattet. Angeblich zeigt das Innenministerium Interesse.
Für diejenigen, die Schobra nicht kennen:
Kennen Sie den Kairoer Statdviertel Mokatam, wo die koptischen Müllsammler leben? Da leben fast zwei Millionen Kopten. Im Mai 2009 wurden den Kopten ihre Schweine weggenommen, obwohl es zu dieser Zeit keinen einzigen Fall von Schweinegrippe gab.-  Nach dem Abriss der Kirche in Soul (März 2011 – Atfih – Bundesland Giza) gingen die Kopten in Mokatam und Umgebung wie Ezbet Elnakhel auf die Straße zum Protestieren. Sie wurden einerseits von der ägyptischen Armee und andererseits von Ganoven des Sicherheitsdienstes und den Salafisten angegriffen. 13 Kopten starben, und die Armee zerstörte ihre Häuser und vor allem ihre Recycling-Betriebe. Seit einigen Wochen wird sogar versucht, ihnen den Müll wegzunehmen. Moslembrüder wie Khairat Alschater haben vor, Recyclingsfirmen zu gründen, um die Müllsammler entweder zur Flucht zu zwingen oder zur Konversion zum Islam. -  Schobra: In diesem Kairoer Stadtviertel leben mindestens 5 Millionen Kopten, was den Moslems – Regierung und Volk – ein Dorn im Auge ist. Wenn man auf den Straßen dort flaniert, hört man die Heilige Messe und geistliche Lieder oder Kirchengesänge. Zu jedem Fest wird das ganze Viertel mit Kreuzen und Ikonen geschmückt. Da wir momentan die Fastenzeit vor Mariä Himmelfahrt begehen, stellen die Kopten  in Alexandria sogar eine Ikone der Heiligen Jungfrau Maria auf den Balkon. Sicherlich kochen die moderaten Moslems und fluchen die Aufrichtigen von ihnen, die den islam richtig verstehen und die Taqiya nicht beherrschen. Man versucht mit allen Mitteln, die Kopten in Schobra zu drangsalieren, damit sie fliehen. (Kopten ohne Grenzen, 12.08.2012). 

10.08.2012  Saudi-Arabien: 35 Christen nach monatelangem Martyrium freigelassen. In Saudi-Arabien wurden 35 äthiopische Christen wegen einer weihnachtlichen Gebetswache verhaftet, monatelang gefoltert und unter erniedrigenden Umständen festgehalten. Das streng islamische Königreich ließ die 29 Frauen und 6 Männer nun frei und schob sie ab. Sie waren sieben Monate lang festgehalten worden, nachdem sie im Dezember 2011 eine nächtliche Gebetswache durchgeführt hatten, berichteten christliche Medien und Nicht-Regierungsorganisationen. Am 15. Dezember stürmte die saudi-arabische Religionspolizei das Haus und verhaftete die aus Äthiopien stammenden Christen. Bei ihrem Treffen handelte es sich um eine private Veranstaltung in einem privaten Haus, ohne jeglichen Gesetzesbruch. Einer der Festgehaltenen erklärte gegenüber der Organisation International Christian Concern (ICC), sie seien sicher nach Hause zurückgekehrt und der Meinung, dass sie nur aufgrund des von ICC und anderen Organisationen auf Saudi-Arabien ausgeübten Drucks freigelassen wurden.
Während Haft geschlagen und zur Konversion gedrängt
Die saudi-arabischen Behörden dulden keine anderen Religionen neben dem Islam. Sie betrachten Nicht-Moslems als Ungläubige. Darauf sei auch zurückzuführen, dass die inhaftierten laut ICC gedrängt wurden, zum Islam zu konvertieren. Auf der ICC-Webseite heißt es, dass saudi-arabische Sicherheitsbeamte die Christen während ihrer Haft geschlagen, belästigt und bedrängt hätten, zum Islam überzutreten. Da die inhaftierten Christen diesem Druck nicht nachgaben, wurden sie gequält. Laut Berichten von Menschenrechtsgruppen und der Kommission für Internationale Religionsfreiheit, einer US-Regierungsagentur, sei es gegenüber den 29 Frauen und 6 Männern zu sexuellen Übergriffen und sonstigen Tätlichkeiten gekommen. Die Kommission stellte fest, dass “einige der inhaftierten Männer erklärt hätten, dass sie während der Verhöre körperlichen Züchtigungen ausgesetzt waren und dass die weiblichen Häftlinge aufdringlichen und demütigenden Körperhöhlenuntersuchungen unterzogen wurden. Obwohl es zu keiner formalen Anklage kam, wurde den Häftlingen in der Folge das ‘illegale Zusammenkommen’ mit dem anderen Geschlecht vorgehalten. Ferner informierten die Saudi-Behörden die Sponsoren einiger der Häftlinge, dass ihre Mitarbeiter wegen illegaler religiöser Aktivitäten festgehalten würden. Man drohte den Häftlingen auch mit sofortiger Abschiebung”.
Verfolgung findet nur aus Glaubensgründen statt
Der Vorfall unterstreiche die harte Realität, dass es in Saudi-Arabien keine Religionsfreiheit gebe. Nicht einmal in seinen eigenen vier Wänden könne man seinen Glauben praktizieren. Jedes öffentliche Zurschaustellen seiner Religion – wenn es nicht der Islam sei – sei strengstens verboten, berichtet Jordan Sekulow, Geschäftsführer des in Washington ansässigen American Center for Law and Justice der israelischen Tageszeitung Jerusalem Post. Die häufig eingesetzte Taktik von gewissen Regierungen sei es, gegen Christen Anklagen zu erheben, die laufend verändert werden. In Wirklichkeit würden sie aber nur wegen ihres Glaubens verfolgt. Saudi-Arabien gehöre zu einer Reihe von Staaten, in denen die Rechte von religiösen Minderheiten nicht geschützt werden – insbesondere jene von Christen und Juden, bedauert Sekulow weiter. Der Aktivist hofft, dass diese Fälle genug Aufsehen erregen, um gegen diese Probleme in den verschieden Ländern vorgehen zu können. Die saudische Regierung hatte der internationalen Gemeinschaft im Jahr 2006 versichert, dass die Religionsfreiheit im Königreich garantiert werde, obwohl dort nur die Ausübung der islamischen Religion gestattet ist. Dieses Versprechen scheint jedoch nicht eingehalten zu werden. Erst in diesem März verkündete der Großmufti von Saudi-Arabien, Abdul-Aziz ibn Abdullah Al asch-Scheich, dass “alle Kirchen in der Region [auf der arabischen Halbinsel] zerstört werden müssen”. {Quelle: www.unzensuriert.at} (Knecht Christi, 10.08.2012). 

05.08.2012 
Bürgerkrieg in Syrien. Angst um die christliche Minderheit in Syrien wächst

(dpa) In Syrien tobt ein erbitterter Krieg, bei dem zunehmend religiöse Minderheiten zwischen die Fronten geraten. Beobachter berichten von der Verfolgung und Hinrichtung von Christen. Und die Lage könnte sich nach einem Sturz des Assad-Regimes noch weiter verschärfen.
In Aleppo und Damaskus liefern sich syrische Rebellen und die Armee Assads einen erbitterten Kampf. Landesweit wurden seit Beginn der Proteste mehr als 20 000 Menschen getötet, allein im Juli starben zirka 4300. Dabei handelt es sich meist um zivile Opfer. Fast 200 000 Syrer sind auf der Flucht.
Brutale Hinrichtung von Christen
Immer öfter richtet sich die Gewalt gegen religiöse Minderheiten wie die Christen. „In Syrien werden die Christen verfolgt und vertrieben. Es hat sogar brutale Hinrichtungen gegeben“, sagte Simon Jacob, Repräsentant der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland der Zeitung „Bild am Sonntag“. Die Lage würde sehr an die der anhaltenden Christenverfolgung im Irak erinnern.
Im Falle eines Sturzes von Staatschef Baschar el Assad, werde sich die Situation durch das entstandene Machtvakuum für die Christen in Syrien weiter verschlechtern. „Die Christen sind in dem Bürgerkrieg zwischen alle Fronten geraten. Ihre Situation ist wirklich dramatisch“ sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder der „Bild am Sonntag“. „Wir prüfen derzeit, wie wir zumindest den Christen, die in die Nachbarländer geflüchtet sind, helfen können.“
Kritik am Umgang mit syrischen Flüchtlingen übte hingegen Grünen-Chefin Claudia Roth. „Die Bundesregierung sollte den Nachbarstaaten von Syrien jetzt umfangreiche Unterstützung bei der Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlingsströme anbieten. Und auch selbst unbürokratisch sein, in dieser Situation Flüchtlinge aufzunehmen“, forderte die Politikerin.
2 Millionen Christen leben in Syrien
Im überwiegend muslimischen Syrien machen die Christen etwa zehn Prozent der 22 Millionen Einwohner aus. Sie sind die älteste Bevölkerungsgruppe in dem Land. Unter dem seit zwölf Jahren regierenden Regime von Präsident Baschar el Assad genießen sie Glaubensfreiheit. Aleppos chaldäisch-katholischer Bischof Antoine Audo warnte vor Gewalt gegen Minderheiten im Land. Aus der umkämpften nördlichen Wirtschaftsmetropole sind bereits tausende Christen geflohen. Ein Teil von ihnen kam bei Angehörigen im Libanon unter.
Auch andere religiöse Minderheiten in Gefahr
Nach Informationen der iranischen Botschaft in Damaskus wurden die insgesamt 48 schiitischen Wallfahrer auf dem Weg zum internationalen Flughafen von einer „bewaffneten terroristischen Gruppe“ verschleppt. Der Schrein der Sajjida Zeinab in Damaskus ist ein beliebter Wallfahrtsort für Pilger aus dem schiitischen Iran. Das Mullah-Regime gilt als wichtigster Verbündeter des Regimes von Baschar el Assad.
Unterdessen wurde bekannt, dass islamistische Extremisten einen prominenten Moderator des staatlichen syrischen Fernsehens entführt und ermordet haben. Wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter mitteilten, hat sich zu der Tat die Dschihadisten-Organisation El-Nusra-Front bekannt.
Das Rote Kreuz appellierte an Regierung und Rebellen, Zivilisten von Gewalt zu verschonen. „Wir rufen alle an den Kämpfen beteiligten Gruppen zur Beachtung der Pflichten auf, die sich für sie aus dem humanitären Völkerrecht ergeben“, erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf und Damaskus. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich besorgt über Berichte, wonach libanesische Behörden syrische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückschickten, obwohl ihnen dort möglicherweise Folter drohe.
Heftige Gefechte in Aleppo gehen weiter
In der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo hat es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London auch am Sonntag wieder heftige Gefechte gegeben. Die Armee von Präsident Baschar el Assad beschoss demnach am Morgen das Viertel Salaheddin, das die bewaffneten Rebellen nach eigenen Angaben zur Hälfte kontrollieren. Laut Beobachtungsstelle gab es außerdem in drei weiteren Bezirken Kämpfe zwischen Aufständischen und Soldaten im Westen der 355 nördlich von Damaskus gelegenen Stadt. Dabei kamen demnach zwei Rebellen ums Leben.
Am Samstag war Salaheddin den Angaben zufolge das Ziel der schwersten Angriffe der Regierungstruppen seit Beginn der Kämpfe am 20. Juli. Demnach wurden mindestens 205 Menschen getötet – 115 Zivilisten, 52 Soldaten und 38 Rebellen. Zu den Zivilisten zählt die Beobachtungsstelle auch bewaffnete Kämpfer gegen die syrische Regierung, die vorher keine Soldaten waren. Nach Angaben eines Sicherheitsverantwortlichen steht die eigentliche Schlacht um Aleppo noch aus. 20 000 Soldaten hätten Stellung um die Stadt bezogen, und weitere Verstärkung sei unterwegs.
frz/dpa/AFP (NL Focus Online; 05.08.2012). 

03.08.2012  Sambia:
Die Behörden in Sambia haben einen katholischen Priester aus Ruanda ausgewiesen.
Sie werfen ihm Aufruf zur Gewalt vor. Der Priester hatte in einer Predigt gesagt, die Armen würden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Damit hat er nach Angaben des Innenministeriums in Lusaka „das sambische Recht gebrochen“. Die Einwanderungsgesetze verpflichteten alle Immigranten, auch Priester, „nicht den inneren Frieden und die Ordnung Sambias zu stören“. (afp) (NL Radio Vatikan, 03.08.2012). 

02.08.2012  Ägypten:
Zahlreiche Menschen sind bei gewalttätigen Auseinandersetzungen von Kopten und Muslimen verletzt worden.
120 koptische Familien seien am Mittwoch aus ihren Häusern südlich von Kairo geflüchtet, berichtete der christliche Informationsdienst „Aina“. Anlass war ein Streit zwischen einem Kopten und einem Moslem in einer Wäscherei, der daraufhin eskalierte. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.08.2012). 

02.08.2012  Philippinen:
Auf die katholische Kathedrale in der südphilippinischen Stadt Jolo ist erneut ein Anschlag verübt worden. Bisher unbekannte Täter warfen am Mittwochabend eine Granate auf das Gotteshaus. Die Explosion brachte das Dach des Gotteshauses teilweise zum Einsturz, laut philippinischen Medienberichten gibt es aber keine Verletzten. Zu dem Attentat hat sich bisher niemand bekannt. Die Behörden verdächtigen aber die islamistische Terrorgruppe „Abu Sayyaf“. Die Insel Jolo gilt als Hochburg der Organisation, die nach Expertenmeinungen enge Verbindungen mit  Al Kaida unterhält. Die Kathedrale in Jolo war bereits mehrmals Ziel von Terroranschlägen durch „Abu Sayyaf“ gewesen. Zuletzt starben im Juli 2009 bei einem Bombenanschlag zwei Menschen. „Abu Sayyaf“ zeichnete auch für einen Angriff auf eine andere katholische Kirche in Jolo-Stadt verantwortlich, bei dem zu Weihnachten 2010 sechs Menschen ermordet wurden. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.08.2012). 

01.08.2012  Italien: “Rettet die Christen” – Demonstration in Rom
Am 18. Juli 2012 fand in Rom die Demonstration “Salviamo i cristiani” statt. Verschiedene Organisatoren aus dem christlichen Bereich, vor allem menschenrechtlich engagierte Gruppen,
wiesen auf die Greuel der Verfolgung hin.
Wer immer noch glaubt, “Christenverfolgung” sei ein Stück aus dem Geschichtsbuch, und sich dabei nur an die Kaiser Nero oder Diokletian des “alten Roms” erinnert, dem schreiben die Organisatoren dieser Zusammenkunft ins Stammbuch, dass von den insgesamt ca. 70 Millionen um ihres Glaubens willen getöteten Christen alleine ca. 40 Millionen während des 20. Jahrhunderts ermordet wurden. Mit anderen Worten: die Welle der Gewalt gegen das Evangelium schwappt jetzt erst so richtig hoch. Das kann man behaupten, ohne deshalb Diokletian oder Nero zu “Helden der Barmherzigkeit” hochzustilisieren. In Anlehung an das von Massimo Introvigne erarbeitete Zahlenwerk, wurde auch hier wieder auf die mehr als 100.000 Christen hingewiesen, die allein im Jahr 2010 weltweit wegen ihres Glaubens getötet wurden. Ebenso wurde in Rom auf die diversen Verfolgerstaaten, -gruppen und -organisationen hingewiesen. Roberto de Mattei von der non-profit-organisation (NGO) “Lepanto Stiftung” wies in diesem Zusammenhang mit Bezug auf den “Arabischen Frühling” auf Folgendes hin: “Man erzählt uns etwas über den Triumph von Demokratie und Frieden. … Die Realität, die wir vor unseren Augen haben, ist aber auf tragische Weise anders. Heute sind wir hier zusammengekommen, um unsere Empörung auszudrücken und einen Aufruf für verfolgte Christen zu starten”.
In diesem Zusammenhang wurde auch auf das Schicksal der statistisch relevanten christlichen Minderheit Syriens hingewiesen. Viele Christen würden ihre Heimatorte verlassen und teils sogar Zuflucht im Ausland suchen, weil sie sicher seien, als Ziele islamischer Terroristen “willkommene”, potentielle Opfer von Gewalt zu sein. Magdi Allam, italienischer Europa-Abgeordneter und selbst mit ägyptischen Wurzeln ausgestattet, appellierte im Rahmen einer Grußaddresse für die Versammelten an die europäischen Regierungen, verfolgten Christen pauschal einen Flüchtlingsstatus zuzusichern. Ebenso wies auch er, sich auf Zahlen stützend, darauf hin, dass noch im Frühmittelalter ca. 95 % der Bewohner des südlichen und östlichen Mittelmeerraumes Christen gewesen seien, heute würde diese Zahl nur dank der starken, koptischen Minderheit Ägyptens noch ungefähr 6 % betragen und sei dabei, im Jahre 2020 sich noch einmal zu halbieren. Sein Fazit: “Nur wenn wir stark sind und unserer Wurzeln, unseres Glaubens und unserer Werte sicher, können wir respektiert werden”.
Auf die Frage angesprochen, warum westliche Regierungen und Medien das Schicksal der verfolgten Christen weitgehend ignorierten, sagte Allam, dass man sich in der freien Welt allzusehr vor dem Islam (als einer der Quellen des Terrorimus) fürchte und zu sehr mit dem Finanzwesen und materiellen Dingen befasst sei. In diesem Zusammenhang nannte er als negatives Beispiel den derzeitigen US-Präsidenten Barack Hussein Obama, der durch seine schwer durchschaubare Außenpolitik sehr viel zur scheinbaren “Legitimation” des radikalen, auch christenfeindlichen, Islam beigetragen habe. Andere Sprecher wiesen unmissverständlich auch darauf hin, dass Verfolgung Vorstufen habe, die wesentlich subtiler daherkämen, als die blanken Bombenexplosionen in Nigeria oder Indonesien. Auch schon Einschränkungen der traditionellen, christlichen Glaubenspraxis in nordafrikanischen Ländern oder gar im säkularisierten Europa wiesen auf einen gefährlichen Gesinnungswandel hin. Roberto de Mattei von der Lepanto-Stiftung wies darauf hin, dass den Christen zwar in der Bibel Verfolgung vorausgesagt werde, man aber dennoch dagegen vorgehen müsse. Die Kirche hat seit ihren Anfängen mit Verfolgung gelebt, aber die Verfolger sind von Übel, und wir müssen ihnen widerstehen, müssen kämpfen. Wenn es keine solche Proteste gäbe, wäre das ein Skandal! {Quelle: “aina.org” vom 29. Juli 2012 - gebetskreis.wordpress.com} (Kopten ohne Grenzen, 01.08.2012; Hervorhebung von GH). 

31.07.2012  China:
Sieben katholische Priester müssen in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang ihre Gemeinden verlassen.
Das hat die Regierung in Beijing beschlossen. Wie die Nachrichtenagentur „Apic“ berichtet, hatten die Priester gegen die Bischofsweihe von Pater Joseph Yue Fusheng protestiert. Fusheng, der als Nahestehender der chinesischen Machthaber gilt, ist ohne päpstliches Mandat unerlaubt geweiht worden. Einige der sieben Priester hätten bei Fushengs Weihe öffentlich ihre Ablehnung ausgedrückt, andere hätten schlichtweg nicht teilgenommen und wurden deshalb von der Regierung dafür bestraft, berichtet „Apic“. Bereits vor der Weihe hatten die chinesischen Behörden angekündigt, dass Priester, die die vom Staat erlassene Bischofsweihe nicht anerkennen, mit schweren Konsequenzen rechnen müssten. (apic) (NL Radio Vatikan, 31.07.2012). 

20.07.2012  Syrien:
Eine mögliche Christenverfolgung in Syrien könnte bald so schlimm werden wie seinerzeit im Irak.
Das befürchtet der Nahost-Experte Peter Scholl-Latour. Es sei ein Skandal, dass in Europa niemand über die Bedrohung der Christen in dem Bürgerkriegsland spreche, kritisierte der Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der jüngste Anschlag auf den Krisenstab des syrischen Regimes in Damaskus . . .

Daud Radschah: Einer der vier Getöteten. Er war der einzige Christ in der Regierung Syriens! [GH]

. . . trägt nach Scholl-Latours Auffassung die Handschrift des Terrornetzwerks Al Kaida. Die Attacke sei von Spezialisten ausgeführt worden und passe in das Muster extremistischer Salafisten oder der Al Kaida. (kna) (NL Radio Vatikan, 20.07.2012). 

11.07.2012  Indonesien:
Befehl an Christen: Reißt eure Kirchen ab!
Die Christen des Bezirks Singkil im Süden der indonesischen Provinz Aceh kämpfen um ihre Kirchen. Der Bezirkschef verfügte am 30. April die Schliessung von 20 Kirchen und wies die Christen an, sie eigenhändig abzubrechen.
Am 30. April führten 300 Islamisten, darunter Militante der Islamischen Verteidigerfront, vor dem Sitz des Bezirkschefs eine Demo durch und verlangten die Schliessung der Kirchen. Sie seien illegal, da sich Vertreter der Christen in Vereinbarungen 1979 und 2001 mit einer Kirche und vier Kapellen für den Bezirk begnügt hätten. Gemäss der Zeitung Jakarta Post gab der Bezirkschef dem Begehren der Islamisten am selben Tag statt. Sollten die Christen nicht selbst zum Abbruch schreiten, würden die Behörden handeln, drohte er.
Gott mehr gehorchen als den Menschen
In Schreiben an Staatspräsident Yudhoyono und mehrere Minister haben die Christen von Singkil gegen die Order protestiert. Laut Pfarrer Erde Berutu wurden ihre Vertreter 2001 zur Unterschrift gezwungen. Die aktuelle Zahl von 15.000 Gläubigen (über 10 Prozent der Bevölkerung) erfordere heute mehr Gotteshäuser. Nach Berutus Angaben finden in den vorn versiegelten Kirchen weiterhin Trauungen und andere Gottesdienste statt. Die Christen betreten die Kirchen durch Nebeneingänge und postieren draussen teils bewaffnete Wächter.
Höhere Hürden für Kirchenbau
Indonesiens Islamisten erreichten 2006, dass der Kirchenneubau erschwert wurde: Für eine Baubewilligung müssen 90 Gläubige den Antrag stellen und 60 muslimische Nachbarn mit dem Bau einverstanden sein. In der Provinz Aceh ist die Hürde höher: 150 Gläubige und 90 zustimmende Muslime. Besonders schmerzt es Christen, wenn Militante die Schliessung bestehender Kirchen mit Druck auf die Behörden, Einschüchterung, Drohungen und roher Gewalt erzwingen. Pfr. Gomar Gultom vom indonesischen Kirchenrat prangerte die Passivität der Behörden an. Sie gäben ihre Autorität preis.
Neuer Schub der Islamisierung
In der Provinz Aceh, die sich stärker als der Rest Indonesiens nach der arabischen Welt ausrichtet, haben radikale Muslime seit Jahrzehnten das Sagen; auch der Kampf um ein unabhängiges Aceh wurde mit islamistischen Parolen geführt. Im April konnte der frühere Rebellenchef Zaini Abdullah, der lange in Schweden gelebt hatte, den Gouverneursposten von Aceh erringen. Er versprach, die Korruption zu bekämpfen und die Scharia konsequenter durchzusetzen.
Laut der Jakarta Post wurden kürzlich Miniröcke verboten, Islamlehrer warnen vor Yoga und Tabakkonsum, und Sittenpolizisten nehmen sich Frauen in engen Röcken und Jeans vor. Am Sonntag, 17. Juni, geriet die Bethel-Kirche in Peunayong in der Provinzhauptstadt Banda Aceh während des Gottesdienstes in einen Steinhagel. Unter den Augen von untätigen Polizisten schleuderten Hunderte Muslime Steine und Kieselsteine gegen das Gebäude und beschädigten es. Die Christen flüchteten. Beobachter warnen vor einer Gewaltspirale. (Datum: 22.06.2012,
Autor: Peter Schmid, Quelle: Livenet).(Katholisches.info, 11.07.2012). 

10.07.2012  Shanghai: Romtreuer Weihbischof von Shanghai seit Weihe verschwunden – Austritt aus regimehöriger Vereinigung


Nach mehreren unrechtmäßigen Bischofsweihen in der Volksrepublik China, die vom kommunistischen Regime am Vatikan vorbei angeordnet und durchgeführt worden waren, erfolgte vor wenigen Tagen die rechtmäßige Weihe eines von Papst Benedikt XVI. berufenen Bischofs. Am Samstag, dem 7. Juli, wurde Msgr. Thaddeus Ma Daqin zum Weihbischof des Bistums Shanghai geweiht. Nur wenige Stunden nach seiner Weihe wurde er jedoch von der Staatspolizei verschleppt. Von dem Bischof fehlt seither jede Spur. Laut inoffiziellen Quellen werde der Weihbischof im Seminar von Sheshan unter Hausarrest festgehalten. Die Polizei verhindere die Ausübung seines Bischofsamtes. Die Behörden verweigern bisher jede Auskunft.
Msgr. Ma, 44 Jahre alt, wurde vom Heiligen Stuhl als Weihbischof von Shanghai anerkannt. Für das Pekinger Regime gilt er jedoch als Erzbischof-Koadjutor. Er wurde 1994 zum Priester geweiht, nachdem er seine Studien am Priesterseminar von Sheshan absolviert hatte.
Peking verhindert Ausübung des Hirtenamtes
Im Gegensatz zur unrechtmäßigen Weihe von Harbin vom 6. Juli, war die Weihe von Msgr. Ma weder von der Regierung noch von den mit der regimehörigen Patriotischen Vereinigung verbundenen Medien unterstützt worden. Die Nachricht der Bischofsweihe wurde in den chinesischen Medien nur durch wenige Zeilen auf einigen lokalen Internetseiten bekannt.
Laut Quellen von Asianews, die an der Bischofsweihe teilgenommen hatten, habe Msgr. Ma während des feierlichen Hochamtes „großen Mut“ gezeigt. Er gab offiziell seinen Austritt aus der Patriotischen Vereinigung bekannt. Diese Vereinigung wurde nach dem Vorbild im ehemaligen Ostblock vom kommunistischen Regime gegründet und wird von der KP der Volksrepublik China kontrolliert , um die Katholiken des Landes in einer nationalstaatlichen, von Rom und der Weltkirche abgetrennten „Kirche“ zu organisieren. Alle Priester und Bischöfe der Volksrepublik stehen unter ständigem Druck, dieser staatlichen Vereinigung beizutreten und damit ihre Regimehörigkeit und ihre Distanzierung von Rom unter Beweis zu stellen.
Neuer Weihbischof verweigerte Handauflegung durch regimetreuen Bischof
Der neugeweihte Bischof weigerte sich, dasss ihm auch von dem anwesenden regimetreuen und von Rom nicht anerkannten Bischof von Mindong (Fujian), Msgr. Zhan Silu, die Hände aufgelegt wurden.
Am Morgen des 7. Juli hatten sich die Priester der Diözese von Shanghai in der Kapelle der bischöflichen Residenz zur Heilige Messe versammelt, die von Msgr. Jin Luxian, dem Bischof von Shanghai zelebriert wurde. In deren Rahmen wurde die Päpstliche Ernennungsbulle verlesen und Msgr. Ma legte sein Glaubensbekenntnis ab. Anschließend begaben sich alle in die nahegelegene Kathedrale, in der die Bischofsweihe von Msgr. Ma, an der mehr als 1200 Gläubige teilnahmen, stattfand. Daran nahmen auch die Bischöfe Msgr. Jin Luxian Msgr Shen Bin von Haimen und Msgr. Xu Honggen von Suzhou teil. Es konzelebrierten Msgr. Cai Bingrui von Xianmen, Msgr. Li Suguang von Nanchang und der bereits genannte unrechtmäßige Bischof Zhan Silu von Mindong.
Im Tauziehen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem kommunistischen Regime versucht die Pekinger Regierung durch ständige Provokationen ihre Macht zu demonstrieren. Zur Taktik gehört es dabei, dass mindestens ein unrechtmäßiger Bischof zur Weihe von von Rom anerkannten Bischöfen geschickt wird. Eine Anwesenheit, die von den mit Rom verbundenen Katholiken als unerträglich betrachtet wird, Unruhe stiften und Spaltungen vertiefen soll und vor der Öffentlichkeit den unrechtmäßigen Bischöfen den Schein einer Legitimation verschaffen soll.
Neuer Bischof gab Austritt aus regimehöriger Vereinigung bei und wurde umgehend verschleppt
Die Anwesenheit von Msgr. Zhan führte dazu, dass Teile des Klerus und der Ordensschwestern der Diözese Shanghai ihre Teilnahme an der Bischofsweihe verweigerten. Alle anwesenden Bischöfe legten dem neuen Bischof die Hände auf. Als der unrechtmäßige Bischof an die Reihe kam, verweigerte Msgr. Ma dies und forderte die Anwesenden zum Gebet auf. In seinen Dankesworten dankte der neue Bischof allen anwesenden Mitbrüdern im Bischofsamt, den Priestern, Ordenschwestern und Gläubigen. Er dankte auch den Abwesenden, deren Gebets er sich sicher wisse. Alle nicht in Einheit mit Rom stehenden Anwesenden, einschließlich Msgr. Zhan erwähnte er hingegen nicht. Gleichzeitig rief der neue Weihbischof zur Einheit der Gläubigen in der Diözese und mit Rom auf. Im Zuge dieser Dankesworte teilte der Neubischof auch mit, nicht weiter der Patriotischen Vereinigung anzugehören, worauf in der Kathedrale ein langanhaltender Applaus losbrach. In der gesamten Volksrepublik China wurden die mutigen Gesten von Bischof Ma begrüßt und als Zeichen der Hoffnung anerkannt.
In einem Schreiben an Chinas Katholiken hatte Papst Benedikt XVI. 2007 die völlige Handlungsfreiheit der Kirche gegenüber dem Staat eingefordert und die Existenz und die Mitgliedschaft in der Patriotischen Vereinigung als unvereinbar mit der katholischen Kirche erklärt.
Polizei verschleppte zwei Untergrundpriester
Asianews berichtet zudem, dass die Staatspolizei kurz vor der unrechtmäßigen Bischofsweihe von Harbin, die einen Tag vor der rechtmäßigen Weihe von Msgr. Ma gegen den Willen Roms stattfand, zwei romtreue Priester jener Diözese verschleppt hat. Pater Zhao Hongschun wurde kurz vor der Weihe verhaftet und 300 Kilometer von der Diözese weggebracht. Kurz nach Beginn der Weihe wurde auch Pater Zhang Xicheng verschleppt und in eine andere, etwa 250 Kilometer entfernte Stadt gebracht. Beide tauchten erst nach erfolgter Weihe wieder auf. Quellen berichten, dass sie am 8. Juli mit Gemeinschaften der katholischen Untergrundkirche die Heilige Messe zelebrierten. Offensichtlich befürchtete das Regime eine unerwartete Aktion der beiden Priester gegen die unrechtmäßige Weihe eines Bischofs. Text: Giuseppe Nardi, Bild: Vatican Insider (Katholisches.info, 10.07.2012). 

09.07.2012  Kapstadt/Abuja (RPO): Etwa 100 Tote bei Konflikten in Nigeria                                  Bei Überfällen islamischer Nomaden auf christliche Dörfer sowie anderen Anschlägen im Nordosten Nigerias sind mindestens 100 Menschen getötet und mehr als 100 andere Personen verletzt worden.
Nigerias Präsident Jonathan verspricht härteres Vorgegen gegen Terroristen
Den Sicherheitskräften sei es gelungen, 22 der bewaffneten Angreifer zu töten und bis Montag weitere 25 mutmaßliche Täter vom Wochenende festzunehmen, berichteten Polizei und Sicherheitsdienste.
Nigerias Präsident Goodluck Jonathan kündigte angesichts der blutigen Stammesfehden im Bundesstaat Plateau eine "weitere Verschärfung des Kampfes gegen den Terrorismus" an. Er forderte die Sicherheitskräfte auf, insbesondere die Verantwortlichen für den Tod des Senators Gyang Dantong und des Parlamentsabgeordneten Gyang Fulani aufzuspüren. -
Mehrere hundert, großteils als Soldaten und Polizisten verkleidete Fulani-Nomaden hatten nach Erkenntnissen der Polizei am Samstag morgen mehrere von Christen bewohnte Dörfer im Bezirk Barkin Ladi nahe der Stadt Jos überfallen. Dabei seien mindestens 63 Menschen getötet worden, darunter viele Frauen und Kinder. Bei einem späteren Überfall von Fulani-Männern auf die Trauergemeinde bei einem Massen-Begräbnis von Terroropfern seien weitere 37 Menschen getötet worden. Unter ihnen befanden sich auch die beiden Politiker.
Konflikte lodern seit Jahrzehnten
Die Regierung des Bundesstaates verfügte auch für Montag nach Sonnenuntergang eine allgemeine Ausgangssperre in weiten Teilen von Jos sowie den umliegenden Gemeinden. Die Zentral-Regierung hatte erst kürzlich eine Sondereinheit aus Soldaten und Polizisten gebildet, die die angespannte Lage in Jos und Umgebung beruhigen sollte. Jonathan hatte zudem kürzlich führende Sicherheitsbeamte ersetzt und eine Neustrukturierung der Behörden und Einrichtungen für die innere Sicherheit Nigerias veranlasst.
Die Konflikte in Nigeria haben ethnische, religiöse und soziale Hintergründe. Die meist islamischen Ureinwohner im Norden Nigerias betrachten christliche Bauern und Kaufleute, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in der Region leben, noch immer als Fremde und Eindringlinge. Radikale Islamisten nutzen die sozialen Spannungen aus.
Vor allem die islamistische Sekte Boko Haram terrorisiert seit langem die Bevölkerung und insbesonders die Christen. Viele tausend Christen sind seit 2011 angesichts der Bedrohungen aus dem überwiegend islamischen Norden geflohen. Die Zahl der Opfer des überwiegend islamistischen Terrors wird auf weit über 1000 in den vergangenen zwölf Monaten geschätzt. In Nigeria sind jeweils etwa 40 Prozent der Einwohner Moslems oder Christen. (Rheinische Post Online, 09.07.2012).

03.07.2012  Vietnam:
In Vietnam ist es am Sonntag erneut zu Ausschreitungen gegen katholische Christen, die der Messfeier beiwohnten, gekommen. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur Asianews an diesem Dienstag. Bei den Übergriffen auf eine kleine Gruppe von Katholiken sei es zu dutzenden Verletzten gekommen, berichtet die Agentur weiter. Eine Frau habe einen Schädelbruch erlitten und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Angreifer hätten mit der Billigung der lokalen Behörden gehandelt, als sie das Gebetshaus von Con Cuong in der Diözese von Vinh angegriffen haben. Höchst wahrscheinlich seien die Angreifer einer ultra-nationalistischen Bewegung zuzurechnen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 03.07.2012).

02.07.2012  Lombardi: „Anschläge in Kenia sind abscheulich“
Die Anschläge in Kenia vom Sonntag sind abscheuliche und sehr besorgniserregende“ Taten. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi im Gespräch mit Radio Vatikan. In dem ostafrikanischen Land sind bei zwei Anschlägen auf Kirchen in Garissa insgesamt 17 Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. Die Attentäter hatten Granaten auf ein katholisches und ein freikirchliches Gotteshaus im Nordosten des Landes geworfen und die Gläubigen beschossen. Dazu Lombardi: „Man hat den Eindruck, dass die Terroristen mittlerweile die Angriffe auf Christen problemlos durchführen können.“ Die Regierung in Nairobi, aber auch in anderen afrikanischen Ländern, sollte sich deshalb verstärkt für die Sicherheit der Christen einsetzen, so Lombardi weiter. Es gehe nicht, dass Gläubige, die einen Tag des Gebetes feiern, auf so unmenschliche Art und Weise angegriffen werden, fügte der Vatikansprecher an. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.07.2012). 

17.06.2012  Nigeria: Bombenterror gegen Christen. Nigeria kommt nicht zur Ruhe
Die Auseinandersetzungen zwischen radikalen Islamisten und Christen in Nigeria nehmen kein Ende. Wieder detonierten in drei Kirchen Bomben, sieben Menschen kamen um. Anschließend marodierten wütende Jugendliche durch die Straßen, um sich an Muslimen zu rächen. Dabei verloren rund 20 Menschen ihr Leben.
Im Norden Nigerias sind bei Bombenanschlägen auf Kirchen mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Wütende Jugendliche errichteten daraufhin nach Angaben von Augenzeugen und Behörden in der Provinz Kaduna Straßensperren und zogen Muslime aus ihren Autos, um sie zu töten.
Wieviele Menschen bei den Vergeltungsaktionen starben, blieb zunächst unklar. Ein Augenzeuge schätzte die Zahl der Toten auf bis zu 20. "Überall am Boden lagen Leichen", sagte er. In der Vergangenheit hatte sich wiederholt die radikal-islamische Sekte Boko Haram zu Anschlägen auf Kirchen von Christen bekannt.
Attacken auf Kirchen häufig
Innerhalb weniger Minuten wurden in der Stadt Zaria zwei Kirchen durch Explosionen erschüttert. Ein Selbstmordattentäter fuhr nach Angaben eines Pastors mit einem Auto in einen Eingang und tötete dabei mindestens drei Menschen. Bei einem weiteren Bombenanschlag auf eine Kirche starben vier Kinder, die vor dem Gebäude spielten. Bei einem dritten Anschlag blieb die Zahl der Opfer zunächst unklar. -
Erst vor einer Woche hatten militante Islamisten zwei Kirchen im Norden Nigerias angegriffen und auf Gläubige geschossen. Die Sekte Boko Haram kündigte an, ihre Anschläge auf Christen weiter fortzusetzen. Der Anführer der Gruppe, Abubakar Shekau, sagte, es handle sich um Racheakte für die Ermordung von Muslimen in anderen Gebieten Nigerias. Die Sekte hat Verbindungen zu anderen islamistischen Gruppen in der Region, darunter Al-Kaida.
Nigeria ist mit mehr als 160 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Der Anteil von Christen und Muslimen ist weitgehend ausgeglichen, allerdings gibt es regionale Unterschiede: Der Islam dominiert den Norden, das Christentum den Süden. Boko Haram will im Norden einen muslimischen Staat errichten, in dem die Scharia befolgt wird. Die wichtigsten Ölfelder von Afrikas größtem Produzenten befinden sich im Süden des Landes. Quelle: n-tv.de, rts (n-tv.de Nachrichten; 17.06.2012).

10.06.2012  Nigeria:
In Afrikas bevölkerungsreichstem Land kommt es immer öfter zu Anschlägen auf Christen. An diesem Sonntag haben Terroristen neuerlich Sprengstoffattentate auf Kirchen vorgenommen. Agenturberichte sprachen von einem Selbstmordattentäter, der im zentralnigerianischen Jos in einer evangelikalen Gemeinde einen Sprengsatz gezündet habe. Eine nigerianische Quelle sprach von vier Todesopfern. Zeitgleich eröffnete Medienberichten zufolge im Nordosten des Landes ein Unbekannter mit einem Gewehr das Feuer auf eine Gottesdienstgemeinde. Die Attentate auf christliche, aber auch staatliche Einrichtungen in Nigeria nehmen seit Jahren konstant zu. Zu den meisten Anschlägen bekannte sich die islamistische Sekte „Boko Haram“, die in Nordnigeria, der Region mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, einen radikalislamischen Gottesstaat errichten will. (afp) (NL Radio Vatikan, 10.06.2012). 

30.05.2012  Dodoma: Islamische Separatisten stecken auf Sansibar zwei Kirchen in Brand
Hunderte moslemischer Separatisten brannten auf Sansibar zwei Kirchen nieder. Die Inselgruppe rund um die Hauptinsel Sansibar vor der ostafrikanischen Küste zählt mehr als eine Million Einwohner und gehört zu Tansania. Die Bevölkerung der autonomen Inselgruppe besteht zu 98 Prozent aus Moslems. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Am Festland hingegen ist zwar der Küstenbereich mehrheitlich moslemisch, das Binnenland aber mehrheitlich christlich. Hinzu kommt noch eine immer kleiner werdende Gruppe von Anhängern der Naturreligionen. Der Anteil der Christen, hauptsächlich Katholiken, wird mit mehr als 45 Prozent angegeben. Die Moslems sollen bei etwa 40 Prozent liegen. Genaue Angaben sind jedoch nicht bekannt. Seit der Unabhängigkeit des ostafrikanischen Bundesstaates im Jahr 1964 wird die Religionszugehörigkeit vom Staat nicht erhoben, da die Frage als zu explosiv für den Zusammenhalt des Staates betrachtet wird. Im Zuge der Entkolonialisierung wurde das Festlandgebiet Tanganjika mit der Inselgruppe zum neuen Staat Tansania vereint.
Moslemische Separatisten fordern die Unabhängigkeit Sansibars und kämpfen gleichzeitig für eine Islamisierung, die sich gegen die verschwindend kleine christliche Minderheit richtet, die gerade ein Prozent der Bevölkerung ausmacht.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag brannte die Separatistengruppe UAMSHO (Vereinigung für die Mobilisierung und Verbreitung des Islam) zwei christliche Kirchen nieder. Dabei kam es zu offenen Zusammenstößen mit der tansanischen Polizei. Eine Kirche brannte vollkommen nieder. Die zweite konnte durch das schnelle Eingreifen des Sicherheitsdienstes vor der völligen Zerstörung gerettet werden.
Die UAMSHO fordert eine Volksabstimmung über den Austritt Sansibars aus Tansania. Ab 2014 soll das ostafrikanische Land eine neue Verfassung erhalten. Die UAMSHO will diese Gelegenheit nützen und die Inselgruppe vor Inkrafttreten der neuen Verfassung in die Unabhängigkeit führen. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 30.05.2012). 

25.05.2012  Neu Delhi: Moslemextremisten verüben Brandanschlag auf Kirche


Indische Moslems verübten einen Brandanschlag auf die katholische Kirche von Srinagar. Das Attentat geschah vor zwei Tagen. Nur dem schnellen Eingreifen eines Wachmanns ist es zu verdanken, dass nur das Hauptportal Feuer fing, ein Ausbreiten auf die ganze Kirche jedoch verhindert werden konnte. "Wir sind sehr besorgt. Das war ein geplanter Anschlag“, so Pfarrer P. Mathew Thomas. Der Vorsitzende des Global Council of Indian Christians (GCIC), Sajan George, fordert ein Eingreifen der Regierung des Bundesstaats Jammu und Kaschmir um die christliche Gemeinschaften zu schützen. Die anderen christlichen Gemeinschaften im Kaschmirtal haben den Katholiken ihre Solidarität ausgesprochen.
Die Attentäter gossen am Mittwoch abend Benzin und anderes brennbares Material vor den Haupteingang. Gegen 20.30 Uhr wurden die Flammen entdeckt. Das Kirchengebäude besteht vollständig aus Holz.
Die Aufzeichnungen der Videoüberwachung zeigen zwei Männer, die auf einen unbeobachteten Augenblick warteten.
Es handle sich nicht um einen Einzelfall, so Sajan George. „Ich denke an die Verfolgung des anglikanischen Pastors Khanna, weil er Moslems taufte. Oder an das Paar, das mitten auf dem Markt verhaftet wurde. Durch diese Aktionen wollen die Moslems die christliche Minderheit einschüchtern. Dabei gibt es in Srinagar nicht einmal 400 Christen. Ich appelliere an Ministerpräsident Omar Abdullah, einen Moslem, der an christlichen Schulen studiert hat. Er muss die gesamte Bevölkerung von Srinagar schützen, auch die Minderheiten."
Jammu und Kaschmir ist der einzige mehrheitlich moslemische Bundesstaat Indiens. Der Ministerpräsident besuchte die angesehene katholische Burn Hall School des holländischen Missionars Pater Jim Borst, der seit Jahren von Moslemgruppen des Proselytentums beschuldigt wird.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews (Katholisches.info, 25.05.2012). 

24.05.2012  China:
Die Kirche begeht an diesem Donnerstag den Weltgebetstag für die Christen in China. Er wurde von Papst Benedikt 2007 eingeführt. Der 24. Mai ist Tag Unserer Lieben Frau von Sheshan; an diesem Datum pilgern traditionell Tausende von chinesischen Katholiken in den Marienwallfahrtsort in der Nähe von Shanghai, um für ihr Land und die Kirche zu beten. Papst Benedikt geht es mit dem Weltgebetstag vor allem um die Einheit der chinesischen Kirche mit der Weltkirche und um die Versöhnung der Katholiken Chinas untereinander. In New York zogen schon vor ein paar Tagen etwa 600 gebürtige Chinesen in einer Prozession mit einer Marienstatue durch die „Chinatown“. Der deutsche Weltkirchen-Erzbischof Ludwig Schick rief in einer Erklärung am Donnerstag die westlichen Medien dazu auf, aus China nicht nur über Wirtschaftswachstum und wissenschaftliche Leistungen zu berichten. „Die Kirche in China ist nicht frei entsprechend dem Grundrecht der Religionsfreiheit“, so Schick. „Immer wieder unternimmt die Regierung Versuche, auf das Leben der Kirche Einfluss zu nehmen und ihre Handlungsfreiheit einzuschränken.“ (ap/rv/pm) (NL Radio Vatikan, 24.05.2012). 
   
25.04.2012  Vietnam:
Wegen „staatsfeindlicher Propaganda“ hat ein Gericht in Hanoi vier katholische Stundenten zu einer Haftstrafe verurteilt. Die Richter stützten sich auf einen Artikel des Strafgesetzbuchs, der Haftstrafen von 3 bis 20 Jahren vorsieht. Die Verurteilten sind zwischen 23 und 25 Jahre alt und kommen aus einer kleinen katholischen Gemeinde in der Provinz Nghe An, wo sie bereits im vergangenen Jahr festgenommen wurden, weil sie an „aufständischen Aktivitäten“ beteiligt gewesen sein sollen. Nach Agenturangaben hatten sie Flugblätter mit angeblich regimekritischen Inhalten verteilt. Auf den Flugblättern wurde Religions- und Meinungsfreiheit, Bekämpfung von Abtreibung und Hilfen für Waisen und Opfer von Naturkatastrophen gefordert. Das Gerichtsgebäude, vor dem sich Hunderte vorwiegend katholische Demonstranten zu einer Solidaritätskundgebung versammelt hatten, wurde von zahlreichen Polizeibeamten bewacht. Einheimische und internationale Nichtregierungsorganisationen, darunter auch Human Rights Watch, verurteilen das Vorgehen der vietnamesischen Behörden gegen die Aktivisten. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.05.2012). 

23.05.2012  Indonesien:
Insgesamt 17 christliche Kirchen sind im Lauf dieses Monats Mai auf Sumatra von den Behörden geschlossen worden. Darauf macht die Internet-Nachrichtenagentur zenit aufmerksam. Seit dem 9. April gebe es in Aceh auf Sumatra mit Zaini Abdullah einen radikal-islamischen Gouverneur. Seitdem würden die Zeiten für die dort lebenden Christen immer schwieriger. Die in Aceh aktiven fundamentalistischen Gruppen veranlassten durch Druck und Kundgebungen vor dem Regierungsgebäude, dass Kirchen geschlossen würden. Derzeit leben in der Provinz Aceh rund 12.000 Christen, es ist die einzige indonesische Provinz, in der die islamischen Gesetze der Sharia gelten. (zenit) (NL Radio Vatikan, 23.05.2012). 

19.05.2012  Laos:
Die Behörden der Distriktverwaltung Phin in der Provinz Savannakhet haben das gemeinsame Gebet in Privatwohnungen und das Aufhängen von Kreuzen an den Außenwänden der Häuser verboten. Das berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur fides. Vor einer Woche seien außerdem zwei christliche Pastoren vorgeladen und mehrere Stunden lang verhört worden. Schon vor acht Monaten waren im Distrikt Saybuli in derselben Provinz mehrere historische Kirchen geschlossen worden. Die beiden Pastoren wurden beim Verhör darauf hingewiesen, dass Privatwohnungen nicht als so genannte „Hauskirchen“ benutzt werden dürfen, wo sich Gläubige zur Bibellektüre und zum gemeinsamen Gebet versammeln. Dies sei von den Behörden nicht genehmigt. - Unter den insgesamt rund 6,4 Millionen mehrheitlich buddhistischen Einwohnern sind 200.000 Christen. Das Recht auf Religionsfreiheit ist in der laotischen Verfassung verankert. (fides) (NL Radio Vatikan, 19.05.2012. 

14.05.2012  Damaskus: Islamisten-Überfall auf syrisches Dorf – Alle Christen vertrieben
Islamisten haben am 10. Mai die Ortschaft Qastal al-Burg in der syrisischen Provinz Hama überfallen und alle Christen des Ortes vertrieben. Dies berichtet die arabischsprachige Internetseite UPI. Die Dschihad-Kämpfer drangen in das Dorf ein und zwangen die zehn dort lebenden christlichen Familien auf der Stelle, die Gegend zu verlassen. Den Christen wurde nicht einmal die Zeit gelassen, irgendetwas von ihrem Besitz mitzunehmen. Die Kirche des Ortes wurde entweiht und von den Islamisten als Kommandozentrale bezogen.
Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.imfo, 14.05.2012).

29.04.2012  Nigeria:
Ein Bombenanschlag während eines Gottesdienstes hat in Kano mehr als zwanzig Menschenleben gefordert; viele weitere Personen wurden verletzt. Der Gottesdienst von diesem Sonntag fand in einem Freilufttheater in Nigerias zweitgrößter Stadt statt. Die Zahl der Verletzten ist noch unklar. Insgesamt starben seit Januar mehrere hundert Menschen in ganz Nigeria bei Bombenanschlägen und Angriffen. Oft waren Kirchen das Ziel der Attentäter. In Nigeria operiert eine islamistische Gruppe namens „Boko-Haram“, die Kontakte zu al-Kaida haben soll. Erst am Samstag hatte ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz vor dem Gebäude einer Zeitung in Nigerias Hauptstadt Abuja gezündet. (reuters) (NL Radio Vatikan, 29.04.2012). 

29.04.2012  Kenia:
In einer Kirche in Nairobi ist an diesem Sonntag während des Gottesdienstes ein Sprengsatz explodiert. Eine Person starb, fünfzehn wurden verwundet. Seit Kenia letztes Jahr Truppen ins benachbarte Somalia schickte, kommt es in Nairobi immer wieder zu Anschlägen. Kenia vermutet Al-Kaida-nahe Gruppen dahinter, die von Somalia aus operieren. Im März starben bei einem dieser Anschläge neun Menschen in einem Busbahnhof, vierzig wurden verletzt. (ap) (NL Radio Vatikan, 29.04.2012).  

23.04.2012  Moskau:
Patriarch Kyrill und Zehntausende Gläubige bei Gottesdienst zum Schutz der Kirche
Nach dem Skandalauftritt der Punkband Pussy Riot in der Moskauer Erlöser-Kathedrale hat die Russisch-Orthodoxe Kirche am Sonntag landesweit spezielle Gottesdienste zum Schutz des Glaubens, der Kirche und ihrer Heiligtümer abgehalten. Allein in Moskau nahmen Zehntausende Gläubige daran teil.
Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, leitete eine Kreuzprozession in der Moskauer Erlöserkathedrale. Dem feierlichen Umzug, dem geschändete Heiligtümer aus ganz Russland vorangetragen wurden, wohnten nach Polizeiangaben rund 65 000 Gläubige bei. Das Moskauer Patriarchat sprach von mindestens 50 000 Teilnehmern.
Patriarch Kyrill trug während der Prozession acht geschändete Ikonen aus der Stadt Weliki Ustjug. Eines der Heiligenbilder war bereits in den 1920er-Jahren durch Kugeltreffer beschädigt worden.
Der Patriarch sagte, dass die beschädigten Ikonen nicht wiederhergestellt werden sollten, um immer an die Schlacht zu erinnern, „die sich jeder Christ mit sich selbst und seinen Sünden“ liefert.
Ähnliche Gottesdienste fanden am Sonntag in allen Kathedralen der Russisch-Orthodoxen Kirche statt. Das Ziel sei es, die Kirche vor dem „immer häufiger werdenden“ Vandalismus und ihre Heiligtümer vor Schändung zu schützen, hieß es aus dem Moskauer Patriarchat.
Am 21. Februar 2012 - knapp zwei Wochen vor der russischen Präsidentenwahl - hatten fünf junge Frauen aus der Punkband "Pussy Riot" vor dem Altar [d.h. vor der Ikonostase GH] der Moskauer Erlöser-Kathedrale ein „Punk-Gebet“ gegen Ministerpräsident Wladimir Putin gesungen. Die Kirche bezeichnete die Aktion als Gotteslästerung.
Anfang März wurden drei Verdächtige wegen „Rowdytums“ festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu sieben Jahren Haft. Der Skandalauftritt und die Festnahme der mutmaßlichen Provokateurinnen löste in der Öffentlichkeit gespaltene Reaktionen aus.
Nach Angaben der Kirche hat es in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe weiterer Akte des Vandalismus gegen die Kirche gegeben. So beschädigte ein Unbekannter am 6. März in einer Kirche in Weliki Ustjug drei Dutzend Ikonen mit einem Beil. Zwei Wochen später drang ein mit einem Messer bewaffneter Mann in eine Kirche in Newinnomyssk ein, beschädigte Ikonen und den Altar und schlug den Priester zusammen.
Am Samstag vorher hatten bereits zahlreiche Biker sowie bis zu 400 Autofahrer mit einer Auto-Demo in Moskau  ihre Unterstützung für die Kirche geäußert. (RIA Novosti, 22.04.2012)

19.04.2012  Vietnam:
Der Erzbischof von Hanoi fordert in einem Brief die Behörden des Landes auf, den brutalen Angriff gegen Pater Nguyen Van Binh zu untersuchen. Der Priester habe sich schützend vor Kinder gestellt, als ein Schlägertrupp ein christliches Waisenhaus verwüstet habe. Dabei sei Nguyen Van Binh schwer verletzt worden. Berichten von „Asianews“ zufolge habe die anwesende Polizei am Tatort nichts unternommen, um die Angreifer zu stoppen. Die Erzdiözese äußerte sich in einer Presseerklärung empört über das Verhalten und die Verletzungen gegen die Menschenrechte. (asianews) (NL Radio Vatikan, 19.04.2012). 

11.04.2012  Dhaka: Zum Christentum konvertierter Imam fast totgeprügelt
“Ich glaube an Christus. Er ist mein Retter.“ Vincent, der Name wurde aus Sicherheitsgründen geändert, ist ein ehemaliger bengalischer Imam, der zum katholischen Glauben konvertierte. Dafür wird er von Moslems brutal verfolgt. Sein Bekehrungsweg begann nicht in Bangladesch, sondern im Ausland. In einer presbyterianischen Kirche wurde er getauft. Seine Suche war damit nicht zu Ende. Durch eine Katholikin, die inzwischen seine Ehefrau wurde, fand er den Weg nach Rom in die katholische Kirche. Als er mit seiner Frau nach Bangladesch zurückkehrte, erwarteten ihn Drohungen und Gewalt. Bei einem moslemischen Überfall wurde der ehemalige Imam so schwer verletzt, dass er in Lebensgefahr schwebte. -
In Bangladesch gilt der Islam als Staatsreligion, wenn die Verfassung auch die Scharia, das islamische Gesetz, nicht anerkennt und die Religionsfreiheit garantiert. Im Vergleich zu anderen mehrheitlich islamischen Staaten gilt das südasiatische Land deshalb als offen und tolerant. Das gilt grundsätzlich auch für Konversionen vom Islam zum Christentum, soweit die Frage den Staat betrifft. Die Dominanz der islamischen Religionsgemeinschaft führt jedoch zu starkem gesellschaftlichen und sozialen Druck der Moslems auf Konvertiten. Das geht soweit, dass Notare sich weigern, das vorgeschriebene Konversionsdokument zu beglaubigen. Radikale islamische Gruppen greifen, wie im Fall des ehemaligen Imams, zu psychischer und physischer Gewalt.
Zwei Monate musste Vincent nach dem Überfall im Krankenhaus verbringen. Die Moslems, die ihn früher als Imam schätzten und auf ihn hörten, weigern sich, die neue Situation anzuerkennen. Vincent und seine Frau erleben Ablehnung und Ausgrenzung. Die soziale Ächtung zwang sie bereits mehrfach zu Wohnungswechseln. Der einst angesehene Imam mit sicherem Einkommen verlor die Arbeit und muss heute als Katholik Gelegenheitsarbeiten verrichten, um überleben zu können.
Vincent ist heute mit seiner Frau ein Geächteter und Verfolgter, der jedoch an seinem christlichen Glauben festhält, weil er in "Christus seinen Retter“ erkannt hat. (Text: Asianews/Giuseppe Nardi)(Katholisches.info, 11.04.2012). 

08.04.2012  Nigeria:
In Nigeria ist erneut ein Bombenanschlag verübt worden, der sich offenbar gezielt gegen Christen richtete. Zwei mit Sprengstoff präparierte Autos seien in der Stadt Kaduna während des Ostergottesdienstes gegenüber einer Kirche explodiert, berichteten Rettungskräfte. Über die Zahl der Todesopfer gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Behörden kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, Rettungskräfte sprechen von 20 Toten. Bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt, es wird aber vermutet, dass die islamistische Sekte Boko Haram dafür verantwortlich ist. Ein Sprecher der Polizei sagte, man habe „mit großen Anschlägen der Terroristen" an den Ostertagen gerechnet. (ard) (NL Radio Vatikan, 08.04.2012). 

03.04.2012  Syrien:
Die bürgerkriegsähnliche Lage in Syrien scheint einen religiös motivierten Einschlag zu bekommen. Islamistische Sunniten gehen jetzt in Homs und Umgebung gegen Christen und andere Minderheiten vor, berichtet der vatikanische Fides-Dienst am Montag. Männer, Frauen und Kinder würden als Geiseln genommen und nur gegen Lösegeld freigelassen. Zudem besetzten die Islamisten Häuser von Christen und stahlen deren Autos. In der Ortschaft Kusayr unweit der Grenze zum Libanon sollen nach Informationen von Fides auch Christen getötet worden sein. Die sunnitischen Salafisten versuchten, alte Spannungen zwischen den Volksgruppen wiederzubeleben. Christen sind laut Fides jedoch keiner systematischen Verfolgung durch die bewaffnete Opposition ausgesetzt. Die Gewalt gehe ausschließlich von salafistischen Gruppen aus. (fides/kna) (NL Radio Vatikan, 03.04.2012). 

31.03.2012  Gießen: Mit einer Tanzdemonstration am Karfreitag will die Piraten-Partei in Gießen gegen das im hessischen Feiertagsgesetz festgeschriebene Tanzverbot an kirchlichen Feiertagen protestieren. Der evangelische Gießener Propst Matthias Schmidt sieht darin eine „Provokation“. Der Propst, der zur hessen-nassauischen Kirchenleitung gehört, sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die geplante Demo „zur Todesstunde Jesu“ sei ein „intoleranter Akt“. Für viele Menschen sei der Karfreitag ein wichtiger religiöser Tag. Eine Demonstration für mehr Toleranz zu Lasten religiöser Überzeugungen könne die Kirche nicht hinnehmen. Ob das hessische Feiertagsgesetz novelliert werden müsse, darüber könne man aber durchaus mit der Kirche verhandeln, „aber nicht durch eine solche unangemessene Aktion“. Über die kirchliche Kritik hinaus ist um das Vorhaben in der Universitätsstadt eine Kontroverse entbrannt. Der Stadtverordnete der Piraten, Christian Oechler, will mit der auch für die Trennung von Kirche und Staat demonstrieren. (idea) (NL Radio Vatikan, 31.03.2012).

30.03.2012  Damaskus: Christen sind Zielscheibe islamistischer Banden
Bewaffnete islamistische Banden, die sich mit der syrischen Opposition mischen, greifen christliche Gläubige an: dies berichten verschiedene Beobachter aus Kreisen der christlichen Glaubensgemeinschaft in Syrien. Trotz aller Versicherungen der Opposition, dass „kein Krieg gegen christliche Konfessionen geführt wird“, bekräftigen Beobachter gegenüber dem Fidesdienst erneut, dass islamistische Gruppen, Salafisten und Wahabiten, versuchen, die sich der Opposition in Syrien zu bemächtigen und diese zu instrumentalisieren. Christliche Familien bestätigen gegenüber dem Fidesdienst, dass sie aus Homs vertrieben wurden, weil sie „dem Regime nahe stehen“ sollen. Über 10.000 Christen haben die Stadt Kusayr an der Grenze zum Libanon auf Druck sunnitischer Gruppen bereits verlassen, so ein einheimischer Priester. Nach Angaben der Beobachter haben sich „bewaffnete islamistische Banden, Söldner und libanesische Milizionäre der Opposition im Libanon angeschlossen“. Christen, die sich den Aufständen nicht anschließen wollen, „werden als Feinde der Revolution“ betrachtet. Und nicht nur das islamistische Gruppen haben aus dem Stadtviertel Hamidiya in Homs auch Christen vertrieben, die erklärter Weise die Opposition unterstützen und in den lokalen Gruppen der Opposition vertreten sind. Wie die Beobachter gegenüber dem Fidesdienst berichten drangen bewaffnete Männer in die Wohnungen ein und drohten: „Aller euer Besitz muss in den Dienst des Islam gestellt werden; wenn ihr nicht freiwillig geht, werden wir euch töten“! Unterdessen sind auf den Straßen im christlichen Viertel von Homs Minen und Sprengsätze verteilt, die einen Vormarsch der syrischen Armee verhindern sollen. In der vergangenen Woche bat ein Vertreter der syrisch katholischen Glaubensgemeinschaft um ein Treffen mit Vertretern der syrischen Opposition. Dabei sollte es um den Erhalt der historischen und kulturellen Güter gehen, die von der Jahrhunderten langen Präsenz der Christen in der Stadt zeugen. (Fidesdienst) (Kopten ohne Grenzen; Knecht Christi. 30.03.2012).  

30.03.2012  Bischof Hinder: Solidarität mit junger Kirche im Mittleren Osten
Der in Abu Dhabi residierende katholische Bischof Paul Hinder bittet die Weltkirche um mehr Solidarität mit den Christen auf der Arabischen Halbinsel. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sei die katholische Kirche in den Golfstaaten keineswegs eine absterbende, sondern vielmehr eine „junge, vitale Kirche vor allem von Migranten“. Sie zeichne sich durch eine große Internationalität und ein hohes Maß an engagierten Laien aus, so Bischof Hinder in diesen Tagen bei einem Besuch in Wien. „Wir sind eine Kirche von Ausländern für Ausländer.“
Der Bischof rät davon ab, einem Ruf des saudischen Großmuftis nach einer Zerstörung der Kirchen auf der Arabischen Halbinsel zu viel Bedeutung beizumessen. Die Fatwa habe unter seinen muslimischen Gesprächspartnern ebenfalls für Kopfschütteln und Unverständnis gesorgt, auch hätten die arabischen Medien sie kaum aufgegriffen. Allerdings sollte man die Wirkung solcher Sprüche auf die Bevölkerung der Halbinsel auch wieder nicht unterschätzen. „Wir sollten uns über die Mentalität des wahhabitischen Islam keine Illusionen machen“, so Hinder. (kap) (L Radio Vatikan, 30.03.2012). 

30.03.2012  Syrien:
„Wir sind gegen die Gewalt, für den Dialog und für eine friedliche Lösung.“ Das sagt der Apostolische Nuntius Michael Louis Fitzgerald zur Krise in Syrien. Erzbischof Fitzgerald ist als Nuntius in der ägyptischen Hauptstadt Kairo auch der Vertreter des Vatikans bei der dort ansässigen Arabischen Liga. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Adnkronos“ meinte er, er hoffe auf einen Erfolg der Friedensmission des UNO-Sondergesandten Kofi Annan in Syrien. Natürlich gebe es viele Schwierigkeiten, „aber wir können nicht einfach die Gewalt akzeptieren, sondern müssen auf andere Weise zu einer Lösung kommen“, so Fitzgerald. Er kündigte an, der Heilige Stuhl werde an der kommenden Sitzung der so genannten „Freunde Syriens“ am ersten April im türkischen Istanbul teilnehmen. (adnkronos) (NL Radio Vatikan, 30.03.2012).  

30.03.2012  Malaysia: Muslimische Religionslehrer werden vom Bildungsministerium im malaysischen Bundesstaat Johor gezwungen, im Unterricht gegen christliche Missionierung zu lehren. Laut der in Singapur erscheinenden Zeitung „Straits Times“ folge diese Entscheidung dem Vorschlag eines Muftis. Grund dafür sei die Angst vor dem Christentum in Malaysia. Die Zeitung „Utusan“ hat die These aufgestellt, dass das Christentum den Islam als offizielle Religion des Landes verdrängen wolle. (apic) (NL Radio Vatikan, 30.03.2012). 

24.03.2012  Mindestens 1.000 Missionare weltweit sind nach Angaben der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ zwischen 1980 und 2011 gewaltsam ums Leben gekommen. Die Zahl der bei der Verbreitung des Christentums im Ausland getöteten Männer und Frauen veröffentlichte die Zeitung am Samstag zum 20. italienischen „Gebets- und Fastentag zum Gedenken an missionarische Martyrer“. Der Gedenktag wird jedes Jahr am 24. März, dem Todestag des während eines Gottesdienstes in San Salvador erschossenen Erzbischofs Oscar Romero (1917-1980) begangen. Christliche Missionare würden bis heute verfolgt und umgebracht, weil sie die Logik des Egoismus und der Ungerechtigkeit umstürzen wollten, sagte der Leiter der „Päpstlichen italienischen Missionswerke“, Gianni Cesena, gegenüber der Zeitung. (kna/or) (NL Radio Vatikan, 24.03.2012). 

22.03.2012  Damaskus:  Christen unter Beschuss – Was die Medien nicht über Syrien berichten
„Als die Explosion stattfand, saß ich in meinem Auto kaum hundert Meter davon entfernt.” Mar Gregorios Yohanna Ibrahim, der syrisch-orthodoxe Metropolit von Aleppo schildert auf der christlich-arabischen Internetseite abouna.org, wie er am vergangenen Sonntag das Attentat im Stadtteil Sulaimanya erlebte. Die Bewohner sind terrorisiert. Sulaimanya ist das Viertel der Christen in der zweitgrößten syrischen Stadt. Drei Tote und 30 Verletzte sind die Bilanz dieser sich laufend steigernden Eskalation, die seit einem Jahr das Land erschüttert.
Ein Attentat im Christenviertel, verübt an einem Sonntagmorgen. Die Botschaft gegen die Christen ist unmißverständlich. Die Explosion erfolgte kaum 300 Meter von der Residenz des syrisch-orthodoxen Bischofs entfernt. Noch näher liegt das Kloster Er Ram der franziskanischen Kustodie des Heiligen Landes. Es wurde schwer beschädigt, auch die Kirche. Die Kinder und Jugendlichen, die sich um diese Zeit im Kloster aufhalten, blieben unverletzt, weil Pater Shadi Bader sie ausnahmsweise etwas früher nach Hause geschickt hatte.
Offiziell galt der Angriff der dortigen Polizeistation. Doch Polizeistationen und Militäreinrichtungen gibt es viele in der Stadt. Die Christen bezweifeln, daß ausgerechnet diese Station im christlichen Viertel und an einem Sonntagvormittag ausgewählt wurde. „Es war 11 Uhr und unsere Gläubigen kehrten von der Heiligen Messe zurück“.
Es war bereits das zweite Attentat im christlichen Viertel. Aleppo ist nach Beirut und Kairo die Stadt mit den drittmeisten Christen im Nahen Osten. Hier leben mehr als 300.000 Christen in einem Mosaik aus Riten und Konfessionen. Die Indizien weisen auf islamistische Milizen als Attentäter hin. Die Islamisten sind die großen Nutznießer des Bürgerkriegs. Sie konnten ihre Position deutlich stärken und sind dabei, nach der Macht im Staat zu greifen. Innerhalb der „Oppositionsbewegung“ gegen Staatspräsident Assad haben sie durch ihre Milizen bereits die Oberhand gewonnen.
Bischof Gregorios Yohanna erklärt in seinem Schreiben an die Christen der Welt, daß ihre Glaubensbrüder in Syrien vor zwei großen, ihnen aufgezwungenen Herausforderungen stehen: vor dem Gespenst der Auswanderung, wobei die Grenze zwischen Auswanderung und Vertreibung schnell verschwimmen könnte wie bereits in anderen Staaten des Nahen Ostens. Sie würde die christliche Gemeinschaft dezimieren, wie es im Irak der Fall ist. Das zweite Gespenst ist die Ausbreitung eines radikalen Islams, wie ihn die Salafiten und Wahabiten vertreten. Sie lassen das Leben der Christen im ganzen Orient zu einer ständigen Gefahr werden. Sie stellen die Staatsbürgerschaft der Christen in Frage, die Rolle der Kirchen, untergraben den kulturellen Pluralismus, die Rechtsordnung und die Menschenrechte.
Mit einem Appell richtet sich Bischof Gregorios Yohanna an alle Christen: „Herr, erbarme Dich unser und hilf uns“. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 22.03.2012). 

21.03.2012 Syrien:
Die Nichtregierungsorganisation „Human Rights Watch“ wirft aufständischen Gruppen in Homs Gewalt, Missbrauch und Folter vor. Die syrisch orthodoxe Kirche, der rund 60 Prozent der Christen in Syrien angehören, beklagt in einer Erklärung eine „ethnische Säuberung unter den Christen“ seitens der mit El Kaida in Verbindung stehenden so genannten „Faruq-Brigaden“ in Homs. In Homs würden Christen gezielt von aufständischen Milizen aus ihren Häusern vertrieben und anschließend ihre Besitztümer „konfisziert“. Man fordere die Christen auf, die Stadt zu verlassen. Die Stadtviertel Hamidiya und Bustan el-Diwan seien bereits „christenrein“. Die wahhabistisch-islamistischen „Faruq-Brigaden“ werden nach Angaben von „Fides“ mit saudischen und katarischen Geldern finanziert. Ihr gehörten vor allem Söldner aus Libyen und dem Irak an. (fides) (NL Radio Vatikan, 21.03.2012). 

19.03.2012  Christen in Europa sind vermehrt Opfer von Intoleranz und Diskriminierung. Das geht aus dem Bericht 2011 der „Beobachterstelle zu Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa“ hervor. Der Bericht wurde an diesem Montag veröffentlicht. Es scheine aber, dass das Medieninteresse an derartigen Vorfällen zunimmt, so dass diese vermehrt in die Öffentlichkeit getragen werden, so die Bilanz des Berichts. „Die europäischen Bischöfe verfolgen mit großer Aufmerksamkeit diese Vorfälle von religiöser Intoleranz und Diskriminierung“, sagte der ungarische Bischof András Veres, Bischof von Szombathely. Er ist beim Rat der europäischen Bischofskonferenzen für die Arbeit der Beobachterstelle zuständig. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.03.2012). 

18.03.2012  Nigeria:
Bei einem Angriff auf ein vor allem von Christen bewohntes Dorf sind in Nordnigeria mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Ein Polizeisprecher im Bundesstaat Kaduna sagt, die bewaffneten Angreifer seien direkt in die Häuser ihrer Opfer gestürmt. Seit den Präsidentenwahlen im April 2011, bei denen der Christ Goodluck Jonathan aus Südnigeria gewann, kommt es ständig zu ethnisch-religiöser Gewalt. „Human Rights Watch“ spricht von mindestens achthundert Todesopfern. Ein großer Teil der Gewalt geht auf das Konto der islamistischen Sekte Boko Haram. (rv) (NL Rdio Vatikan, 18.03.2012).

17.03.2012  Bethlehem: Palästinenserbehörde schließt einzigen christlichen TV-Sender
Die Palästinenserbehörde hat die Schließung des einzigen christlichen Rundfunksenders verhängt. Der Sender Al-Mahed – Nativity TV verfüge über keine reguläre Sendelizenz, heißt es in der Begründung, wie Asianews berichtet. Der Sender strahlte 14 Jahre lang unbeanstandet sein Programm aus, wie der Direktor Samir Qumseih betont.


Gestern drang die palästinensische Polizei gegen 14 Uhr in die Studios des christlichen Fernsehsenders ein und blockierte die weitere Ausstrahlung. Die Schließung war vom Innenministerium beschlossen worden. Qumseih nennt die Verordnung „ungerechtfertigt“, er sei über dieses “plötzliches Vorgehen irritiert”.
Der Sender Al-Mahed – Nativity TV befindet sich in Betlehem auf einer Anhöhe keine 350 Meter von der Geburtskirche entfernt. Seit dem Jahr 1996 war er die „einzige christliche Stimme“ unter den Fernsehsendern der Palästinensergebiete. Ein breitgefächertes Programm aus den Bereichen Bildung, Umwelt, Politik, Kultur und Lokalem dessen Herzstück die Übertragung der Liturgie und des Gebets waren, sicherte dem Sender nicht nur den Zuspruch des christlichen Publikums, sondern auch zahlreicher Moslems.
Laut Angaben von Asianews stünde hinter der Schließung eine Geldforderung. Die Behörde habe vom Sender die Bezahlung einer beachtlichen Summe gefordet, um eine „neue Sendelizenz“ zu erhalten. Der Sender habe sich geweigert, sie zu bezahlen.
In einem offenen Brief an Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und Ministerpräsident Salam Fayyad protestiert Samir Qumseih gegen die Schließung des christlichen Sender, weil er “angeblich ohne Sendelizenz” sei. Qumseih mache sich derzeit wenig Hoffnung, daß der Sender in absehbarer Zeit seinen Sendebetrieb wieder aufnehmen könnte. Asianews/GN, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 17.03.2012). 

15.03.2012  Pakistan:
Nach Asia Bibi ist nun eine weitere Christin wegen Blasphemie angeklagt worden. Die junge Mutter wurde gestern von der Polizei in Gewahrsam genommen. Sie soll den Propheten Mohammed beleidigt haben. Nach Angaben ihrer Familie wird die Frau namens Shamim jedoch zu Unrecht beschuldigt. Sie habe sich nur geweigert, zum Islam überzutreten. - Asia Bibi wartet seit November vergangenen Jahres im Todestrakt auf den Beginn ihres Berufungsprozesses; sie ist zum Tod verurteilt worden. Menschenrechtsaktivisten kämpfen für ihre Freilassung. (asianews/apic) (NL Radio Vatikan, 15.03.2012). 

12.03.2012  Nigeria/Tansania: Bischof befürchtet Übergreifen der Gewalt:
Bei einem erneuten Selbstmordanschlag auf eine katholische Kirche im Zentrum Nigerias sind etwa zehn Menschen ums Leben gekommen. Weitere Personen wurden bei den anschließenden Unruhen getötet oder verletzt. Der Attentäter habe seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen während des Gottesdienstes in die St. Finbar´s Kirche in Jos gesteuert, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte. Die nicht abflauende Gewaltwelle in Nigeria bereitet auch dem Nachbarland Tansania Sorge. Es ist schon zu ersten leichten Zusammenstößen in Dar es-Salaam gekommen, die von radikalen Gruppierungen verursacht wurden. Rogatus Kimaryo, Bischof von Same im Norden des Landes, sprach mit Radio Vatikan über seine Befürchtung, die Gewalt könne in stärkerem Ausmaß auf seine Region überspringen. Es seien vor allem die radikalisierten Gruppierungen, die das Klima im bislang friedlichen Tansania vergiften und dem Bischof Sorgen machen. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.03.2012). 

12.03.2012  Pakistan:
Der mutmaßliche Mörder einer 18-jährigen Katholikin ist wieder auf freiem Fuß. Das Mädchen hatte sich geweigert, einen muslimischen Mann zu heiraten und zum Islam überzutreten; darum wurde es getötet, so die vatikanische Nachrichtenagentur „Fides“. Angaben der Bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Faisalaband zufolge ließ die Polizei den Angeklagten frei, nachdem mehrere muslimische Zeugen aus seinem Dorf in seinem Sinn ausgesagt hatten. Der Vater des Mädchens berichtete von Bestechungsversuchen durch die Polizei, wenn er seine Anklage fallenlasse, was er aber abgelehnt habe. Seinen Aussagen zufolge hat die örtliche Polizei nicht einmal die Fingerabdrücke auf der Tatwaffe überprüft. Den Generalvikar von Faisalabad zitiert fides mit den Worten: „Wir fürchten, dass Politiker diesen Fall im Sand verlaufen lassen wollen.“ (fides) (NL Radio Vatikan, 12.03.2012). 

09.03.2012  Tel Aviv (kath.net/idea): Israelische Postboten verweigern Zustellung von Neuen Testamenten
Israelische Postboten haben sich geweigert, Neue Testamente auszuliefern. Es verstoße gegen ihren Glauben und das jüdische Religionsgesetz, missionarisches Material zu verteilen, hieß es zur Begründung. Der Fall wird möglicherweise noch das Parlament, die Knesset, beschäftigen.
Wie mehrere israelische Medien berichten, sollten am 5. März Tausende Postwurfsendungen mit dem Neuen Testament in hebräischer Sprache an Haushalte in Ramat Gan, einem Vorort von Tel Aviv, ausgeliefert werden. Doch Dutzende Angestellte hätten diesen Auftrag aus Glaubensgründen abgelehnt. Sie hielten die Verteilung für illegal, berichten unter anderem die Zeitung Jerusalem Post und das Nachrichtenportal YNet (Tel Aviv). Man würde sich strafbar machen, weil Mission verboten sei, so die Begründung. Ähnlich würde man handeln, wenn Vorgesetzte verlangten, dass am Sabbat gearbeitet werden müsse. Die Postboten baten den Knessetabgeordneten Zevulun Orlev von der zionistischen Partei Habayit Hayehudi (Jüdische Heimat) um Unterstützung. Nach Orlevs Ansicht ist es nicht hinnehmbar, dass sich die israelische Post an der Verbreitung missionarischen Materials beteiligt. Nach Angaben der Jerusalem Post will Orlev in Kürze einen Gesetzentwurf in die Knesset einbringen, der harte Strafen für die Verbeitung missionarischer Schriften androht. Der Abgeordnete wandte sich auch an Kommunikationsminister Moshe Kalon (Likud-Partei) und verlangte, dass die Post die Auslieferung der Neuen Testamente zumindest solange stoppe, bis die Frage rechtlich geklärt sei. -
Die Post wies in einer Erklärung darauf hin, dass sie per Gesetz gebunden sei, jegliche Sendung zuzustellen. Man habe nicht das Recht und verfüge auch nicht über die Mittel, die gesamte Post zu durchforsten, um zu entscheiden, welche Sendung ausgeliefert werden solle und welche nicht. Von den gut 7,7 Millionen Einwohnern Israels sind 5,9 Millionen Juden, 1,4 Millionen Muslime und 154.000 Christen. Der Rest ist religionslos oder gehört anderen Glaubensrichtungen an. Die Zahl der „messianischen“ Juden, die an Jesus Christus glauben, wird auf 10.000 bis 15.000 geschätzt. (Kath.net, 09.03.2012).  

28.02.2012  Jerusalem: Jüdische Hassparolen gegen Christen in Israel – Protestschreiben an Staatspräsident Schimon Peres
Für Pater Pierbattista Pizzaballa, den Kustos der franziskanischen Kustodie des Heiligen Landes wurde eine „rote Linie“ überschritten.
Mit einem Schreiben an den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres protestierte er gegen die beleidigenden und brutalen jüdischen Schmierschriften gegen christliche Kirchen und christliche Gemeinschaften in Israel. An den Mauern des Abendmahlssaales in Jerusalem, einer baptistischen Kirche, eines griechisch-orthodoxen Klosters und eines christlichen Friedhofs am Zionsberg wurden jüdische Schmierschriften angebracht, die zur Gewalt gegen Christen aufrufen. Die Parolen lauten unter anderem: „Tod den Christen“, „Wir werden euch kreuzigen“, „Christus ist tot“, Tötet die Christen” und „Maria war eine Prostituierte.“



Der franziskanische Kustos des Heiligen Landes forderte den israelischen Staatspräsidenten auf, die Angriffe gegen die Kirchen und die Christen zu stoppen. Die Schmierschriften verletzten die Gefühle der Christen in Israel, der Heilig-Land-Pilger und der Christen auf der ganzen Welt.
Einige antichristliche Schmierschriften waren auch auf Autos angebracht worden, die in der Nähe der christlichen Gemeinschaften parkten.
Diese Form des Hass-Vandalismus, als „Price Tag“ (Preisschild) bezeichnet, ist in Israel sehr verbreitet. Sie wird von israelischen Extremisten gegen Moscheen, arabische Versammlungsorte, israelische Pazifisten und auch gegen Christen eingesetzt. Die israelische Polizei versucht im Zusammenhang mit den antichristlichen Hassparolen abzuwiegeln. Sie meint, dass es sich nicht um jüdische Extremisten oder Kolonisten, sondern möglicherweise um Einzeltäter handeln könnte. In den christlichen Gemeinschaften hält man sich mit Spekulationen zurück, hegt jedoch Zweifel an der Darstellung der Polizei.
Pater Pizzzaballa macht Israels Staatspräsidenten Peres in seinem Schreiben darauf aufmerksam, dass es sich bei den Schmierschriften um Formen von „Rassismus“ und „Hass“ handelt. Bereits 2009 waren von Juden antichristliche Schmierereien am Abendmahlssaal in Jerusalem aufgetaucht. In Israel tätige Priester berichten immer wieder von Aggressionen, denen sie durch jüdische Talmud-Schüler ausgesetzt sind, die sie auf offener Straße anspucken, beschimpfen und beleidigen. Wie die Priester berichten, handelt es sich bei den Aggressoren meist um Studenten der Jeschiwots, der jüdischen Ausbildungsstätten für das Tora- und das Talmud-Studium.
„Da diese Aktionen noch zu keiner Verhaftung geführt haben, aber ein schmerzliches Beispiel einer ganzen Reihe von ähnlichen Aktionen ist, die in jüngster Zeit zügellos durchgeführt wurden“, wandte sich der Kustos der franziskanischen Kustodie des Heiligen Landes an den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres. „Wie Sie wissen, ist es an sich nicht meine Art, solche Briefe zu schreiben“, so Pater Pizzabella. „Die verschiedenen christlichen Gemeinschaften leben in Ruhe und Frieden in Israel mit Respekt und Wohlwollen und guten Beziehungen mit den Juden und den Moslems […]. Leider mussten wir im Lauf der Jahre lernen, die Provokationen zu ignorieren und unser tägliches Leben fortzusetzen. Es scheint jedoch, dass dieses Mal eine rote Linie überschritten wurde, weshalb wir nicht länger schweigen können. Diese erstaunlichen Parolen, die an die Gebetsstätten der Christen geschmiert wurden, vor allem in Jerusalem, verletzten die Gefühle aller Christen in Israel, welcher Konfession sie auch immer angehören, und ebenso die Gefühle von Hunderttausenden von Pilgern, die Jerusalem und das Heilige Land besuchen und von Millionen von Christen auf der ganzen Welt.“
„Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie alle Ihre Macht und Ihren Einfluss bei den Behörden geltend machen könnten, um diesen gefährlichen Aktionismus abzustellen und diese Aktionen zu stoppen, bevor sie zu einer alltäglichen Erscheinung für das Leben der Christen in Israel werden“, so Pater Pizzaballa, der Kustos der franziskanischen Kustodie des Heiligen Landes. Text: Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews (Katholisches.info, 28.02.2012).

28.02.2012  Iran:
Ein Lehrer, der vom Islam zum Christentum konvertiert ist, muss drei Jahre in Haft. Der Mann habe durch religiöse Propaganda die nationale Sicherheit gefährdet, befand das Gericht in Kermanshah, das die Strafe verhängte. Nach Angaben der christlich-iranischen Agentur „Mohabbatnews“ war der Lehrer bereits vor einem Jahr verhaftet worden. Zwischenzeitlich kam er gegen Zahlung einer Kaution frei, seit Sommer saß er aber wieder in der zentralen Haftanstalt von Kermanshah ein. Das Urteil gegen den Lehrer ist verhältnismäßig milde: Die islamische Gesetzgebung der Scharia hält in bestimmten Fällen selbst die Todesstrafe für eine zulässige Bestrafung von Muslimen, die zu einer anderen Religion übertreten. Der Großteil der Konversionen findet deshalb im Geheimen statt. (adnkronos/aki) (NL Radio Vatikan, 28.02.2012). 
 
27.02.2012 Großbritannien:
Eine überparteiliche Gruppe von Parlamentsmitgliedern zeigt sich besorgt über die fehlende religiöse Ausbildung von Richtern, Politikern und Beamten. Die mangelhaften religiösen Kenntnisse seien der Grund für diskriminierende Entscheidungen, erklären die britischen Parlamentarier. Sie beziehen sich dabei auf 32 Fälle, in denen sich Christen von einem Tribunal ungerecht behandelt gefühlt hatten. (apic) (NL Radio Vatikan, 27.02.2012).  

27.02.2012 Indien:
Nach einer Attacke auf Polizisten stehen ein Priester und über 1.500 Gemeindemitglieder unter Anklage des versuchten Mordes. Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend im westindischen Bundesstaat Goa, in dem am Samstag ein neues Parlament gewählt wird. Polizisten waren in der Gemeinde Velim erschienen, um mit dem Pfarrer darüber zu reden, ob seine Gläubigen die Wahlen boykottieren würden. Die Gemeindemitglieder dachten jedoch, die Sicherheitskräfte würden den Priester einschüchtern und vor Gericht stellen, und attackierten die Polizisten; fünf von ihnen wurden verletzt. Mehrere lokale Politiker kritisierten das Vorgehen der Polizisten. Sie hätten keinen Grund gehabt, nachts aufzutauchen. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 27.02.2012).

27.02.2012  Vereinigte Staaten:
Chicagos Kardinal Francis George hat mit einer Schließung katholischer Kliniken gedroht, sollte eine Klausel in der geplanten Gesundheitsreform nicht zurückgenommen werden. Die Kirche stehe vor der Wahl, die Ausrichtung ihrer Sozial- und Bildungseinrichtungen an der katholischen Lehre aufzugeben, horrende Strafen zu zahlen, die Einrichtungen an nichtkatholische Träger zu verkaufen oder sie binnen zweier Jahre zu schließen, erklärte George laut einer Meldung des Informationsdienstes „CatholicCulture.org“ vom Montag. Das umstrittene Gesetz verpflichtet Arbeitgeber, ihren Beschäftigten Krankenversicherungen mit Kostenübernahme für Familienplanung anzubieten, worunter auch empfängnisverhütende Methoden fallen, die eine Abtreibung herbeiführen. Dagegen laufen die katholischen Bischöfe Sturm. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.02.2012).   

25.02.2012  Syrien:
Etwa dreißig bewaffnete und maskierte Männer sind am vergangenen Mittwoch in das syrisch-katholische Kloster von Deir Mar Musa eingedrungen, das von Pater Paolo Dall´Oglio geführt wird. Das Kloster hatte sich stets für einen friedlichen Dialog im Land eingesetzt. In einer Note der Gemeinschaft heißt es, die Männer hätten die Zimmer durchforscht, nach Waffen und Wertgegenständen gesucht, sowie verschiedene Personen verhört und brutal behandelt. Anschließend hätten sie die Kommunikationsgeräte des Klosters zerstört. Weshalb die Männer in einem Kloster, das sich dem Frieden verschrieben hat, nach Waffen gesucht hätten, stellt für Pater Dall´Oglio ein Rätsel dar. Im Moment sei es noch nicht möglich, eine sichere Bewertung der Ereignisse abzugeben, heißt es in der Note. (ansa/adnkronos) (Nadio Vatikan, 25.02.2012). 

23.02.2012  Ägypten:
Das Parlament in Kairo hat die Ausweisung von acht koptischen Familien annulliert. Es nahm mit einer Mehrheit von Abgeordneten der Muslimbrüder das Urteil eines Dorfgerichts aus der Nähe von Alexandria zurück. Ein christlicher Blog in Ägypten sieht nach dieser Entscheidung wachsende Chancen auf eine Art Anti-Diskriminierungsgesetz zum Schutz von Minderheiten. (apic/la vie) (NL Radio Vatikan, 23.02.2012).  [Siehe auch: 13.02.2012]

23.02.2012  Pakistan:
Bewaffnete Muslime sind in eine Kirche in Faisalabad und in das benachbarte Wohnhaus des Pastors eingedrungen. Dabei wurden zwei Christen verletzt. Über den Vorfall vom 18. Februar berichtet jetzt die Friedenskommission des Bistums Faisalabad. Die Angreifer beschuldigten den Pastor der Gemeinde, Altaf Khan, der Zwangsbekehrung und der Abwerbung von Gläubigen. Eine muslimische Familie hatte von der Bekehrung einer muslimischen Frau zum Christentum erfahren und wollte damit vermutlich Rache üben. Da der Pastor selbst nicht zu Hause war, griffen die Aggressoren zwei Arbeiter an. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.02.2012). 

22.02.2012  Islamische Republik Iran (Teheran): Hinrichtung von Pastor Youcef Nadarkhani steht unmittelbar bevor
Der wegen Glaubenswechsel im Iran zum Tode verurteilte Pastor Youcef Nadarkhani soll in den nächsten Tagen hingerichtet werden, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Das Zentralgefängnis von Rasht, in welchem Nadarkhani einsitzt, sei von Justizbehörden angewiesen worden, die baldige Ausführung des Befehls vorzubereiten. Nadarkhani war am 22. September 2010 wegen „Verbreitung nichtislamischer Lehre“ und „Abfall vom islamischen Glauben“ zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Noch am 20. Dezember 2011 war das Gericht angewiesen worden, für mindestens ein Jahr ausschließlich daran zu arbeiten, Nadarkhani zum Islam zurückzubringen.
Der Iran scheint sich von der internationalen Welle der Empörung nicht beeindrucken zu lassen. Auch von ihm ratifizierte völkerrechtlich bindende Abkommen lassen ihn kalt: Glaubwürdige Quellen berichten von der imminenten Hinrichtung des Pastors. Sollte das Todesurteil tatsächlich vollstreckt werden, wäre dies „nicht nur die erste Hinrichtung mit der offiziellen Begründung ‚Abfall vom Islam‘ sondern auch ein Schritt in das dunkle Mittelalter“, so Martin Lessenthin, Sprecher des Vorstands der IGFM. Bisher wurden im Iran immer wieder Menschen hingerichtet, auch ohne Hinrichtungsbefehl und ohne daß die Familie verständigt wäre. Auch der Familie von Pastor Youcef Nadarkhani wurde ein solcher nicht übergeben.
Pastor Youcef Nadarkhani (geboren 1977) wurde im Dezember 2006 zum ersten Mal verhaftet. Die IGFM betont, daß er mit seinem Übertritt zum Christentum und seiner Pastorentätigkeit lediglich sein Recht auf Religionsfreiheit in Anspruch genommen hat. Dieses Recht hat auch der Iran völkervertragsrechtlich bindend anerkannt. Am 12. Oktober 2009 wurde Nadarkhani erneut verhaftet. Seitdem ist der Pastor in einer Haftanstalt des Geheimdienstes in der Stadt Lakan inhaftiert.
Am 22. September 2010 verurteilte ihn die erste Kammer des zuständigen Revolutionsgerichts, basierend auf früheren Anschuldigungen, wegen „Abfall vom islamischen Glauben“ und „Verbreitung nichtislamischer Lehren“, zum Tode. Derzeit sitzt er in der Abteilung für politische Gefangene ein und darf weder Besuch von der Familie noch von seinem Anwalt, welcher Berufung einlegte, empfangen. Die dritte Kammer des Obersten Gerichtshof von Qom bestätigte das Urteil. Nadarkhani wäre seit Jahren der erste Konvertit, bei dem die iranische Justiz den „Abfall vom Islam“ völlig offen zur Begründung des Todesurteils nennt. Die IGFM sieht darin einen Versuch der Behörden, die iranische Untergrundgemeinde noch stärker unter Druck zu setzen.
Politische Paten von Pastor Nadarkhani im Patenschaftsprogramm der IGFM sind der CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU und der Abgeordnete des Europäischen Parlaments Othmar Karas, EVP.
Die IGFM sammelte in den vergangenen Monaten über 23.000 Unterschriften zur Rettung von Pastor Youcef Nadarkhani. Text: PM/Linus Schneider (Katholisches.info, 22.02.2012). 

20.02.2012  Israel:
Radikale Sprayer haben an diesem Montag eine Kirche in Jerusalem mit Parolen wie „Tod dem Christentum“ beschmiert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Ermittler ein jüdisch-nationalistisches Motiv für die Tat in Betracht ziehen. Festgenommen wurde aber noch niemand. Die Parolen beziehen sich auf Maßnahmen der Regierung gegen jüdische Siedler. Schon vor zwei Wochen war das bekannte Kreuzkloster in der Nähe des israelischen Parlaments in Jerusalem mit ähnlichen Graffitis entwürdigt worden. (reuters) (NL Radio Vatikan, 20.02.2012). 

16.02.2012  2.000 radikale Salafisten haben die Kirche im dem Dorf Meet Bashar etwa 50 Kilometer nördlich von Kairo attackiert. Auch das Gemeindehaus und einige Wohnblocks sind bei dem Vorfall am vergangenen Montag zerstört worden. Erst nachdem Sicherheitskräfte eingriffen, konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Seit Sonntag war das Dorf Schauplatz von christlich-islamischen Auseinandersetzungen, da ein 14-jähriges christliches Mädchen nach dem Gespräch mit einem islamischen Religionsführer für 3 Tage verschwunden war. Der Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Rafik Greiche, gab an, dass seit dem Wahlsieg der islamistischen Parteien die Angriffe gegen Kopten landesweit zugenommen hätten. Da die Salafisten die zweitstärkste Macht im Parlament seien, könnten sie ihre anti-christliche Haltung bald auch auf politischer Ebene zum Ausdruck bringen, befürchtet Greiche. (asianews) (NL Radio9 Vatikan, 16.02.2012). 

14.02.2012  Bischof Hanke in Ägypten: „Christliche Mitgestaltung nicht erwünscht“
Ziemlich desillusioniert ist der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke von einem Besuch aus Ägypten zurückgekommen. Er habe den Eindruck, dass eine Mitwirkung von Christen beim Aufbau Ägyptens nicht erwünscht sei. Zu einer „heftiger werdenden Aggressivität des Islam“ trete in Ägypten generell eine „Klimaveränderung in der Gesellschaft, besonders bei den weniger gebildeten Schichten“. Diskriminierung von Christen ist nach Hankes Beobachtung Alltag: „Mir hat ein junger Student erzählt, dass er, sobald er zu einem Personalgespräch kommt und man dort seinen christlichen Vornamen identifiziert, er keine Chancen mehr hat.“ (k1/rv) (NL Radio9 Vatikan, 14.02.2012). 

13.02.2012  Ägypten:
Nach den Attacken auf koptische Bewohner, haben acht Familien das Dorf Charbat im Norden Ägyptens verlassen. Bei einer Versammlung des Ältestenrates wurde über die Vertreibung der Kopten entschieden, bestätigte die Ägyptische Initiative für Menschenrechte „EIPR“. Die Muslim-Brüder stritten die Ausweisung der Familien derweil ab. Ein Parteisprecher erklärte, dass nur einzelne christliche und muslimische Familienmitglieder das Dorf verlassen hätten, die in die Attacken verwickelt waren. Damit wolle man ein weiteres Blutvergießen verhindern. Die Menschenrechtsorganisation „EIPR“ kritisierte das Versagen der Sicherheitskräfte aufs heftigste. Ende Januar hatten radikale Muslime Häuser in Brand gesetzt und Kopten angegriffen. (afp) (NL Radio Vatikan, 13.02.2012). 

11.02.2012  Beirut: Seligsprechung zweier libanesischer Kapuziner – Märtyrer des türkischen Völkermords an den Christen
Die Kapuziner und die katholische Kirche des Libanon bereiten sich auf die Seligsprechung von zwei Mitbrüdern vor.
Die beiden libanesischen Kapuziner waren 1915 während des antichristlichen Genozids im Libanon verhaftet und ermordet worden. Es handelt sich um Bruder Leonard Melki (1881-1915) und Bruder Thomas Saleh (1879-1917), deren Seligsprechungsverfahren unter dem Vorsitz von Msgr. Paul Dahded, dem Apostolischen Nuntius der lateinischen Christen im Libanon, bei Anwesenheit des Vize-Provinzials der Kapuziner, Bruder Tony Haddad, jetzt positiv abgeschlossen wurde.
Die beiden Ordensmänner waren ergriffen und gefoltert worden. Bruder Leonard Melki weigerte sich, seinem Glauben abzuschwören, nachdem er bei der Ankunft der türkischen Polizei das Allerheiligste Altarsakrament versteckt hatte. Man brachte ihn in die Wüste, wo er gemeinsam mit dem armenisch-katholischen Erzbischof, dem seligen Ignatius Maloyan, und 415 Christen von Mardin hingerichtet wurde. In der osmanischen Provinz Mardin wurden während des Völkermords an den Armeniern systematisch alle Christen ermordet, nicht nur die christlichen Armenier. Für den antichristlichen Völkermord war die Teşkilât-ı Mahsusa zuständig, die im Auftrag des Staates den Genozid plante, organisierte und durchführte.
Bruder Thomas Saleh wurde verhaftet und zum Tode verurteilt, weil er während des Genozids einem armenischen Priester Zuflucht gewährt hatte. Mitten im Winter von den Soldaten deportiert, starb er während des Marsches am 18. Januar 1917 an den unmenschlichen Strapazen. Er wurde an der Straße liegengelassen, wo er starb. Andere christliche Deportierte bezeugten, dass er den provokanten Angriffen seiner Häscher immer wieder antwortete: „Ich vertraue Gott. Ich habe keine Angst vor dem Tod.“
Text: RV/Giuseppe Nardi; Bild: ofmcap (Katholisches.info, 11.02.2012).  

11.02.2012  Sudan:
Junge Christen haben Angst vor Entführungen durch die Milizen. Das berichtet das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ unter Berufung auf den Weihbischof von Khartum, Daniel Adwok. Milizgruppen würden Angehörige von Minderheiten verschleppen und zum bewaffneten Kampf zwingen, so „Kirche in Not“. Seit November sei die Zahl der Entführungen von jungen Männern sprunghaft angestiegen. Viele seien nachts in ihren Häusern überrascht worden. Besonders gefährdet seien Südsudanesen, die im Norden lebten, hieß es in der Mitteilung. Sie würden unter Umständen gezwungen, gegen die südsudanesische Regierung und ihre eigenen Landsleute zu kämpfen. (pm) (NL Radio Vatikan, 11.02.2012). 

07.02.2012  Israel:
Ein griechisch-orthodoxes Kloster in Jerusalem ist laut Polizeiangaben mit anti-christlichen Graffiti beschmiert worden. Demnach sind auf die Mauern des Klosters, das im Tal des Kreuzes nahe dem israelischen Parlament liegt, Parolen wie „Tod den Christen“ in hebräischer Sprache geschmiert worden. Die Phrasen beziehen sich laut Medienangaben auf Maßnahmen der israelischen Regierung gegen die jüdischen Siedler. In der Vergangenheit waren vorwiegend Moscheen im Westjordanland von derartigen Protestbekundungen betroffen. Vor dem christlichen Kloster wurden zuletzt jedoch auch eine Moschee sowie israelische Militärgebäude in Israel mit Graffiti beschmiert. (ap) (NL Radio Vatikan, 07.02.2012). 

07.02.2012  Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) zeigt sich besorgt darüber, dass der vor einer Woche festgenommene Sprecher von Boko Haram, Abdul Qaqa, noch nicht vor Gericht gestellt wurde. Die IGFM erinnert daran, dass seit dem Jahr 2000 in Nigeria mehr als 10.000 Christen Opfer religiös motivierter Gewalt geworden seien. Bis heute sei jedoch kein einziges Verfahren eingeleitet worden. Dennoch sei die Festnahme des Boko Haram–Sprechers ein „wichtiger Schritt im Kampf gegen den vorherrschenden Terror“, erklärte Emmanuel Ogbunwezeh vom IGFM-Referat in Afrika. (pm) (NL Radio Vatikan, 07.02.2012). 

03.02.2012  Köln: 

Quelle: Bitte hier klicken!  -  Die Zukunft unserer Kirche?! (Mitteilung von Dr. Christoph Heger für PRO-BEWEGUNG, 03.02.2012).  

02.02.2012  Indien:
Im westindischen Unionsstaat Gujarat ist ein historischer christlicher Friedhof mit Planierraupen teilweise eingeebnet und geschändet worden. Der Vorfall ereignete sich am 26. Januar in Sabarmati, nahe der Hauptstadt Ahmedabad. Die christliche Vereinigung „All India Christian Council“ (AICC) verurteilte die Untätigkeit der Regierung heftig. Die Rechtsstaatlichkeit sei in Gujarat nicht gewährleistet, so der Verband: Die Menschen, auch die Toten, seien hier nicht sicher. Der AICC vermutet radikale hinduistische Gruppen hinter dem Vorfall und fordert den Gouverneur des Bundesstaates, Narendra Modi, zum Rücktritt auf. (fides) (NL Radio Vatikan, 02.02.2012). 

31.01.2012  Indien:
Überfall auf die Katholischen Universität Sankt Josef in Bangalore: Etwa hundert radikale Hindus haben am Montag den Campus der Uni im indischen Bundesstaat Karnataka attackiert. Der Präsident der Universität berichtete von großer Angst unter den Studierenden: Die Sicherheitskräfte hätten dem gewalttätigen Treiben für mehrere Stunden zugesehen, so Jesuitenpater Melwin Mendonca. Unter den Gewalttätigen seien auch Vertreter der Behörden gewesen. Um Ruhe in die Situation zu bringen, habe er sich selbst verhaften lassen, obwohl keine Anzeige gegen ihn vorlag, so der Jesuit. Als er nach seiner Freilassung Beschwerde über den Angriff auf den Campus und die gegen ihn gerichtete Gewalt einlegen wollte, sei er abgewiesen worden, berichtete Mendonca weiter. (fides) (NL Radio Vatikan, 31.01.2012).

31.01.2012  Volksrepublik China:
Die Polizei hat im Norden des Landes am Montag fünf katholische Priester verhaftet und an einen bislang unbekannten Ort gebracht. Der Vorfall ereignete sich im Bistum Suiyuan in Erenhot nahe der Grenze zur Mongolei. Nach Angaben der Kirche handelt es sich bei den Verschleppten um den Leiter der Diözese, Joseph Zhang, den Seminardirektor Joseph Ban und um drei weitere Priester. Alle Geistlichen gehören der vom Staat nicht anerkannten „Untergrundkirche“ an. Der Fall sei sehr ungewöhnlich, weil diese Glaubensgemeinschaft seit Jahren unbehelligt agiere, schreibt Ucanews unter Verweis auf Beobachter vor Ort. Die Behörden machten keine Angaben zum Grund der Verhaftungen. In den 1980er Jahren war das Bistum Suiyuan von den chinesischen Behörden offiziell aufgelöst worden. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 31.12.2012).  

31.12.2011  Neu Delhi: Scharia-Gericht ordnet Vertreibung von Christen an
Ein Scharia-Gerichtshof in Indien ordnete die Vertreibung von Christen an. Den islamischen Gerichtshöfen kommt in Indien keine verfassungsmäßige und staatlich anerkannte Autorität zu. Dennoch löste die Entscheidung des Scharia-Gerichtshofes des Unruhestaates Kaschmir große Besorgnis unter den Christen aus. Die Moslemrichter ordneten an, dass fünf Christen Kaschmir zu verlassen hätten.
Zusätzlich zur Ausweisung forderten die Scharia-Richter die Regierung von Jammu und Kaschmir auf, die Aktivitäten der christlichen Missionsschulen unter Beobachtung zu stellen.
Die Islamisten haben es vor allem auf den Mill Hill-Missionar Pater Jim Borst abgesehen, der seit 1963 in Kaschmir wirkt. Er ist seit Jahren immer neuen Versuchen ausgesetzt, ihn aus dem Land zu vertreiben.
Am 19. Januar fasste das Moslemgericht den Beschluss, dass Pater Borst, zwei protestantische Pastoren und deren Frauen den Staat zu verlassen haben. Sie werden beschuldigt, „die Moslems zum Christentum zu verführen“.
Einer der beiden protestantischen Pastoren, Chander Mani Khanna von der All Saints Church von Srinagar war bereits im November 2011 von der örtlichen Polizei mit dem Vorwurf verhaftet, er würde „Unruhe schüren“. Von einem ordentlichen Gericht wieder freigelassen, wurde er nun vom Scharia-Gericht verurteilt.
Pastor Khanna werden “unmoralische Aktivitäten” zur Last gelegt, verteidigte der Großmufti von Jammu und Kaschmir, Nasir-Ul-Islam die Entscheidung des islamischen Gerichtshofes.
Pater Borst leitet die Schule des Guten Hirten von Pulwana, die 2010 teilweise niedergebrannt wurde, als aufgebrachte Moslems gegen die angekündigte Koran-Verbrennung in den USA protestierten.
Die Vorsteher und Hirten der christlichen Gemeinden des Bundesstaates haben Alarm geschlagen. Das Scharia-Urteil betreffe alle Christen. Insgesamt sind das wenig mehr als 400 unter vier Millionen Moslems.
„Kaschmirs Eiferer bedrängen Christen im Tal der Angst“, titelte The Times of India am 23. Januar.
„Das ist keine gute Entwicklung”, erklärte der katholische Bischof Peter Celestine Elampassery von Jammu-Srinagar. „In den 70er Jahren waren die Sikhs Ziel der Angriffe, in den 80er Jahren die Hindus und jetzt sind es wir.“ Damals flohen mehr als 400.000 Hindus aus Kaschmir.
Im gesamten Staat gibt es sechs christliche Kirchen und sechs christliche Schulen und damit gekoppelte christliche Krankenhäuser. Text: NCR/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 31.01.2012). 

27.01.2012  München (gn 29.07.2011) Ausländer terrorisieren Christen in München-Milbertshofen
Vandalismus am Kirchenbau, Urin im Weihwasserbecken
In der jüngsten Ausgabe des Wochenmagazins „quer“ brachte der Bayrische Rundfunk am Donnerstag einen Beitrag über schier unglaubliche Vorgänge in der katholischen Pfarrei St. Georg im Münchner Stadtteil Milbertshofen: Kirchgänger trauen sich dort nicht mehr in den Gottesdienst, weil sie von ausländischen Kindern und Jugendlichen beschimpft und tätlich angegriffen werden – und das schon seit über einem Jahr. Sogar vor der Kirche machen die aggressiven „Migrationshintergründler“ nicht halt. „In dieser Gemeinde brodelt es.“, so der BR in entsprechender Sendung.
Szenen aus dem multikulturellen Bürgerkrieg – aber nicht aus dem Kosovo, sondern aus dem inzwischen völlig überfremdeten Münchner Stadtteil Milbertshofen. Seit über einem Jahr sehen sich die verbliebenen deutschen Einwohner laut BR dort einem beispiellosen inländerfeindlichen Terror ausgesetzt: sogar Dachziegel werden von den aggressiven Ausländer-Jugendlichen aus dem Kirchenbau herausgerissen, Kirchgänger berichten von einem „Klima der Angst“ in der Gemeinde. Mesner und Pfarrer berichten sogar von Urin im Weihwasserbecken – nicht auszudenken, welche Wogen der politisch korrekten „Betroffenheit“ vergleichbare Vorgänge etwa in einer islamischen Moschee oder der Münchner Synagoge ausgelöst hätten. Doch in St. Georg sind die Opfer „nur“ Deutsche und Christen.
Für BIA-Stadtrat Karl Richter zeigt sich in den Vorgängen in Milbertshofen, wohin die von Rot-Grün seit vielen Jahren forcierte Multikulti-Irrsinnspolitik führt: „Kritiker der multikulturellen Überfremdungspolitik warnen seit langem vor Zuständen, wie sie jetzt in Milbertshofen traurige Realität sind, und werden dafür als ´Rechtsextremisten´ abgekanzelt. Sie haben auf erschütternde Weise Recht behalten ...
Die BIA (Bürgerinitiative Ausländerstopp) im Münchner Rathaus hat auf den BR-Bericht hin unverzüglich eine Anfrage und einen Antrag in den Geschäftsgang des Münchner Rathauses eingebracht. (kompakt.nachrichten,  29.07.2011). 

26.01.2012  Syrien:
Bei den Unruhen ist erstmals auch ein orthodoxer Priester ums Leben bekommen. Das berichtet das Hilfswerk „Roter Halbmond“ aus der Ortschaft Kafr Buhum. Der Priester Basilos Nassar sei am vergangenen Mittwoch getötet worden, als er einem verletzten Mann Beistand leistete. Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Sicherheitskräften und Regimegegnern kamen in der Ortschaft insgesamt 24 Menschen ums Leben, so ein Sprecher des Hilfswerks. Regimegegner und Sicherheitskräfte beschuldigen sich gegenseitig, für die Gewalt verantwortlich zu sein. Aus der Stadt Homs gibt es erste Berichte über Angriffe von Salafisten auf Christen. (ansa/efe/agi/avvenire) (NL Radio Vatikan, 26.01.2012). 

25.01.2012  Mostar: Die bewusst ignorierte Diskriminierung der katholischen Kroaten in Bosnien-Herzegowina
Kardinal Vinko Puljic, der Erzbischof von Sarajewo, schlägt Alarm gegen die Diskriminierung der Katholiken in Bosnien-Herzegowina. Bereits mehrfach warnte der Erzbischof vor der Ausgrenzung der Katholiken im EU-Protektorat am Balkan. Die katholischen Kroaten sind nach den moslemischen Bosniaken und den orthodoxen Serben die kleinste der drei ethnisch-religiösen Volksgruppen der Republik. Der von ihnen gewünschte Anschluss an Kroatien wird von der internationalen Staatengemeinschaft verhindert. Nach dem Ende der serbischen Expansionskriege (1991-1995) wurde Bosnien-Herzegowina zweigeteilt in Bosnien-Herzegowina und eine Serbische Republik. Die Katholiken wurden dabei mit den Moslems in eine gemeinsame Republik gezwungen. Beide Teilrepubliken wurden von der internationalen Staatengemeinschaft in einer Zwangsföderation unter EU-Aufsicht zusammengefaßt.
„Wir Katholiken wollen weiterhin auf eine bessere Zukunft hoffen und für ein Klima des Vertrauens, der Versöhnung und der Toleranz arbeiten“, so Kardinal Pujic.
Vor dem Krieg lebten 820.000 Kroaten in Bosnien-Herzegowina. Heute sind es nur mehr 460.000. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung sank von 18 Prozent auf nur mehr 10 Prozent gegenüber 40 Prozent Moslems und 21 Prozent Serben.
Kardinal Pujic wurde 1990 von Papst Johannes Paul II. zum Oberhirten von Sarajewo ernannt, kurz vor Ausbruch des Krieges. Er schilderte jüngst Kirche in Not, wie die Situation in seiner Heimat nach dem Dayton-Abkommen im November 1995 abstürzte, mit der die Teilung festgeschrieben und Bosnien-Herzegowina zum Protektorat wurde.
„Seither wurde die Serbische Republik ethnisch gesäubert mit der Zustimmung der internationalen Staatengemeinschaft“, so Kardinal Pujic, der in Priječani geboren wurde, das heute in der Serbischen Republik liegt. Die vertriebenen und geflüchteten katholischen Kroaten können heute noch nicht in ihre Heimatorte zurückkehren.
Vor kurzem bestätigte Msgr. Franjo Komarica, der Bischof von Banja Luka, dass von den mehr als 70.000 vertriebenen Katholiken seiner Diözese bisher nur 5800 zurückkehren durften. „Es gibt mehr als 200.000 katholische Kroaten, die in ihre Heimat im Gebiet der Serbischen Republik zurückkehren wollen“, so der Erzbischof von Sarajewo.
Den Katholiken in der kroatisch-muslimischen Föderation geht es nicht viel besser. „Hier ist alles in moslemischer Hand“, so der Purpurträger. „Die Moslems versuchen alles, um uns aus der Heimat zu verdrängen“, spielt der Kardinal auf eine andere Form der ethnischen Säuberung an. Die internationale Staatengemeinschaft billigte die Vertreibung der katholischen Kroaten aus dem serbischen Teil und zwang den Rest unter eine moslemische Oberherrschaft. „Das ist die doppelte Diskriminierung, die jedoch niemand in Europa interessiert“, so Kardinal Pujic. Die politischen Ämter sind ein moslemisches Monopol, die Kroaten sind bei der Arbeitssuche benachteiligt, ebenso auf dem Wohnungsmarkt. Der von den Kommunisten geraubte Kirchenbesitz wurde nie zurückerstattet. Baubewilligungen für die Errichtung neuer Kirchen und kirchlicher Einrichtungen sind nur sehr schwer zu erhalten, während es gleichzeitig inzwischen mehr als 70 Moscheen allein in Sarajewo gibt, „die mit saudischen Petrodollars in den vergangenen Jahren finanziert wurden“, so Pujic. Die wachsende Islamisierung seit Kriegsende ist die direkte Folge des Einflusses mehrerer islamischer Staaten, allen voran des Irans und Saudi-Arabiens. Von der arabischen Halbinsel breitet sich seither das radikalislamische Wahabitentum aus, das bis in die 1990er Jahre in Bosnien-Herzegowina unbekannt war.
Die wachsende wahabitische Präsenz macht  Kardinal Pujic besorgt. Sie zählt offiziell zwar nur etwa 5000 Anhänger, verfügt durch den Geldfluss jedoch über einen überdurchschnittlich großen Einfluss und betreibt unter den jungen Bosniaken eine aggressive Rekrutierung neuer Anhänger. „Die Regierung sieht alldem tatenlos zu“, so Msgr. Pujic.
„Die internationale Staatengemeinschaft müsste uns allen helfen und nicht dauernd die moslemische Mehrheit fördern“, klagt der Kardinal die politische Einflussnahme zuungunsten der katholischen Kroaten an. Auch an Kroatien übt der Erzbischof von Sarajewo Kritik: „Das kroatische Mutterland fast aller Katholiken Bosniens und der Herzegowina ist so sehr daran interessiert, der EU beizutreten, dass es uns dafür sogar vergessen hat.“
Der Kardinal gehört als katholischer Vertreter dem Interreligiösen Rat des Staates an. Es gebe durchaus eine Gesprächsbasis mit dem Großmufti Mustafa Ceric. „Wir arbeiten gemeinsam an Lösungen, doch zuallererst braucht es politische Maßnahmen.“
Unterdessen arbeiten die Katholiken weiter für die Versöhnung und die gleichen Rechte für alle Staatsbürger. „Unsere Schulen bleiben weiterhin offen für Katholiken, Orthodoxe und Moslems, für Kroaten, Bosniaken und Serben“, so Kardinal Pujic.


Die Karte von Vladimir Varjacic zeigt die ethnisch-religiöse Verteilung in Bosnien-Herzegowina im Jahr 2006 (Blau: katholische Kroaten, Rot: orthodoxe Serben, Grün: moslemische Bosniaken). Text: Giuseppe Nardi; Bild: Vladimir Varjacic (Katholisches.info, 25.01.2012). 

24.01.2012  Pakistan:
Katholische und protestantische Bischöfe des Landes wollen künftig gemeinsam gegen die Spaltung durch sogenannte „inoffizielle Kirchen“ vorgehen. Dafür solle ein zwischenkirchliches Komitee gegründet werden, zitiert der Pressedienst Ucanews den Vorsitzenden des Nationalen Rates für den interreligiösen Dialog, Pater Francis Nadeem. Katholische und protestantische Geistliche hatten am Vortag in Lahore unter dem Vorsitz des katholischen Bischofs von Lahore, Bischof Sebastian Shah, und des emeritierten protestantischen Bischofs von Peshawar, Mano Rumalshah, über das Problem beraten. Die inoffiziellen kirchlichen Gemeinschaften haben nach Angaben von Ucanews ihre Hochburgen in den Slums der Großstädte Pakistans. Anführer dieser oft als Nichtregierungsorganisationen agierenden Gruppierungen werben demnach mit Geld und Landverteilung unter den Armen Anhänger. „Diese sogenannten Kirchen schaden uns als Christen“, sagte der Koordinator der „United Religious“-Initiative, Pater James Channan, im Gespräch mit Ucanews: „Selbsternannte Pastoren und Bischöfe bereiten uns große Sorgen“. (kna/ucanews) (NL Radio Vatikan, 24.01.2012). - Endlich sagt mal jemand die Wahrheit und nennt das Problem beim Namen! [GH].

23.01.2012  Hamburg/Mailand: Blasphemische Stücke in Mailand und Hamburg – Vatikan verurteilt, Erzbistum Hamburg schweigt
Zwei europäische Großstädte, zwei Kulturstädte, zwei Theater, zwei blasphemische Stücke. In Mailand wird im Teatro Parenti das Stück „Sul concetto di Volto nel Figlio di Dio” (Zum Begriff des Antlitzes beim Gottessohn) von Romeo Castellucci aufgeführt. In Hamburg im Thalia Theater: „Golgota Picnic“ von Rodrigo Garcia. -
Bei Castellucci bildet ein riesiges Antlitz von Jesus das gesamte Bühnenbild und wird mit Kot beschmiert und Steinen beworfen. Bei Garcia wird zwischen Blut, Sex, Genitalien, Müll und Erbrochenem ganz bewusst die Gestalt von Jesus dem Christus zerstört als Akt der Vernichtung des christlichen Glaubens und des christlichen Erbes, bis hin zur Simulation einer Kreuzigung einer halbnackten Frau mit einem Sturzhelm und so weiter und so fort, einschließlich eines Darstellers, damit auch der Letzte den Zusammenhang versteht, der nackt am Klavier Haydns „Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers“ am Kreuz, spielt. -
Beide Stücke wurden zuvor in Frankreich aufgeführt, wo sie starke katholische Proteste auslösten. War die Haltung der Bischöfe gegenüber dem Stück Castelluccis ambivalent, war die Ablehnung von Garcia einhellig.
Inzwischen nahm der Vatikan zu Castelluccis Stück Stellung.
Der Argentinier Garcia lebt in Madrid und fühlt sich zur Provokation „berufen“. Er bezeichnet Christus als „Demagogen“, weil er Brot und Fische vermehrte, „statt mit dem Volk zu arbeiten“. In seinem entheiligenden Vernichtungswahn wundert es daher nicht, dass Garcia in seinem Stück dazu anstiftet, die großen Museen der Welt, wie den Prado, den Louvre und die Uffizien samt ihren Kunstschätzen abzufackeln. -
In Frankreich, Italien und Deutschland protestieren Katholiken durch öffentliches Gebet, Sühneandachten und Sühnemessen, das heißt vor allem mit spezifisch katholischen Mitteln, die einer laizistischen Welt fremd sind. Gegen das Theaterstück Garcias rief Kardinal André Vingt-Trois, der Erzbischof von Paris, die Katholiken zu einer Sühnegebetsnacht auf gegen den Angriff auf das Heilige. -
Gegen das Stück Castelluccis nahm das Staatssekretariat des Heiligen Stuhls und der Pressesprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi, Stellung. Pater Lombardi erklärte, der Heilige Stuhl hoffe, dass „jeder Mangel an Respekt auf die entschlossene und geschlossene Reaktion der christlichen Gemeinschaft“ stoße. Das Staatssekretariat erklärte zuvor, dass Castelluccis Theaterstück „das religiöse Empfinden der Christen beleidigt“. Mehrere Bischöfe verurteilten das Stück und dessen Aufführung in Mailand.
Auch in Hamburg regt sich der Widerstand von Christen. Im Gegensatz zu Paris und Mailand fehlt allerdings noch eine Stellungnahme der Erzdiözese Hamburg. Bisher reichte es nur zu selbstgefälliger „Gelassenheit“. Der Bekennermut deutscher Bischöfe, wie man auch in Rom weiß, ist relativ dünn gesät. Auch in Hamburg bevorzugt das Bistum Themen, bei denen man nicht mit der medial vorherrschenden kulturellen Strömung in Widerspruch gerät.
In allen drei Staaten folgte auf die Kritik durch Christen umgehend als bloße Polemik ein undifferenzierter Fundamentalismus-Vorwurf. Das ausgereizte laizistische Kunst- und Kulturverständnis erweist sich weitgehend unfähig, auch nur eine andere Meinung und ein anderes Empfinden wahrzunehmen und zu akzeptieren. Stereotyp sprechen sich Autoren, Bühnen und Intendanten selbst vom Blasphemievorwurf frei und setzen ihren Kampf gegen das Christentum mit medialer Unterstützung außerhalb der Theater mit anderen Mitteln fort. In Hamburg hat unterdessen die Priesterbruderschaft St. Pius X. Strafanzeige erstattet wegen „Volksverhetzung, Blasphemie und Pornographie“. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 23.01.2012).

21.01.2012  Hamburg: Terrorsekte Boko Haram
Christenjäger stürzen Nigeria ins Chaos
Die Sekte rekrutiert ihre Kämpfer im bettelarmen Norden Nigerias - und schickt sie auf Todesmissionen gegen Christen. Mindestens 120 Menschen starben bei den jüngsten Anschlägen der radikalen Boko-Haram-Gruppe. Längst hat sie weltweit Kontakte zu anderen islamistischen Terroristen geknüpft.
Die Terroristen tragen ihre Botschaft im Namen. "Boko Haram" bedeutet übersetzt in etwa "Die westliche Lehre ist Sünde". Unter diesem Motto macht die radikalislamische Sekte seit Jahren Jagd auf Christen, vor allem im Norden Nigerias. Am Freitag ließen Mitglieder der Vereinigung in der Millionenmetropole Kano Sprengsätze explodieren - mindestens 120 Menschen, so berichten lokale Krankenhäuser, kamen bei der straff durchgeplanten Anschlagsserie ums Leben. Ein BBC-Reporter berichtet sogar von mehr als 150 Toten.
Die Anschläge hatten unmittelbar nach den Nachmittagsgebeten begonnen. Unter anderem fuhr ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto auf das Gelände des regionalen Polizeihauptquartiers und zündete seinen Sprengsatz. Die Wucht der Detonation war kilometerweit zu spüren. Sie riss das Dach des Gebäudes weg und zerstörte alle Fensterscheiben des Hauses. Ein Sprecher von Boko Haram erklärte, die Festnahme von Sektenmitgliedern sei der Grund für die Attentate gewesen
Es ist die nächste Eskalationsstufe im Kampf zwischen Muslimen und Christen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Boko Haram wird für mindestens 510 Morde im vergangenen Jahr verantwortlich gemacht. An Weihnachten 2011 waren vor mehreren Kirchen selbstgebaute Bomben hochgegangen. Damals starben mehr als 40 Menschen, auch hier bekannte sich Boko Haram zu den Bluttaten.
Nicht nur die Frequenz der Angriffe steigt, die Attentäter sind auch immer besser organisiert und bewaffnet. Vor wenigen Jahren waren die Kämpfer aus dem Nordosten noch mit vergifteten Pfeilen und Macheten gegen die Polizei vorgegangen. Inzwischen sind sie nicht nur mit Sprengstoff, sondern auch mit höher entwickelter Waffentechnik ausgestattet. Beobachter vermuten sogar Unterstützer der Gruppe in der Politik. Im November 2011 war ein Senator wegen möglicher Kontakte zu der radikalen Sekte verhaftet worden. -
Dabei waren die Behörden in Nigeria noch Mitte 2009 davon ausgegangen, die Sekte zerschlagen zu haben. Zuvor waren bei groß angelegten Razzien und Unruhen im Nordosten rund 700 Menschen getötet worden, darunter auch der damalige Führer der Boko Haram, Mohammed Yusuf. Es gibt Videoaufnahmen aus jener Zeit, die zeigen, wie Uniformierte mutmaßliche Sektenmitglieder von einem Pick-up zerren und auf der Stelle erschießen.
Inzwischen aber hat sich die Gruppe reorganisiert und mehr Zulauf denn je. Zudem haben die Fundamentalisten Anschluss an das globale Terrornetzwerk gefunden. Ein Netz, das die Schabab-Milizen in Somalia, militante Gruppen in Pakistan sowie al-Qaida in der Sahara umfasst. Es wird vermutet, dass die rasche Professionalisierung der Gruppe auch mit diesen Kontakten zusammenhängt. Im Land werde sie bereits die "Taliban Nigerias" genannt. Laut "Wall Street Journal" wurden schon ab 2007 Mitglieder von Boko Haram in Terrorcamps in Afghanistan ausgebildet.
Armut und Korruption im Norden Nigerias
Gegründet wurde Boko Haram etwa Mitte der neunziger Jahre nahe der Millionenstadt Maiduguri im armen Nordosten des Landes. Vor rund zehn Jahren hatte Mohammed Yusuf, ein Anhänger der Scharia, die Führung übernommen. In dem Gebiet fand er die idealen wirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen für eine radikale Organisation.
Von den Öleinnahmen des christlichen Südens ist in Maiduguri, außer in den Taschen des Gouverneurs und seiner Helfershelfer, nie etwas angekommen. Hinzu kommen Arbeitslosigkeit, Korruption und ein brutaler Polizeiapparat. Entsprechend groß sind Frust und Gewaltbereitschaft, gerade in der jüngeren Bevölkerung.
Hussaini Abdou, Landesdirektor der Organisation "Action Aid Nigeria", beschrieb in der ARD die Situation  so: "Boko Haram lehnt westliche Erziehung ab. Die Radikalisierung hängt stark mit der schlechten wirtschaftlichen Lage zusammen. Boko Haram ist zum Sammelbecken geworden für junge Leute ohne Bildung, ohne Job." Eines der erklärten Ziele der Gruppe ist die Einführung der islamischen Rechtsprechung. Die Scharia müsse im ganzen Land gelten, so die Forderung.
Spaltung des Landes wird befürchtet
Inzwischen halten viele Nigerianer sogar eine Spaltung des Landes für möglich. Der Generalsekretär der christlichen Kirchen im Norden des Landes rief bereits zur Selbstverteidigung auf. "Es reicht. Wir fürchten, dass die Lage in einen Religionskrieg ausartet." -
Die Nigerianer selbst haben die von Boko Haram ausgehende Gefahr lange unterschätzt. Noch Anfang 2010 attestierte ein hoher Geheimdienstmann der Gruppe "mangelnde organisatorische Fähigkeiten". Sie sei nicht in der Lage, "ausländische Interessen zu gefährden". Mit dieser Einschätzung lag er gründlich falsch: Im August desselben Jahrs verübte Boko Haram einen Selbstmordanschlag auf den Uno-Sitz in Abuja und tötete 25 Menschen. jok (SPIEGEL ONLINE,
21. Januar 2012, 18:03 Uhr).

21.01.2012  Kairo: Ägyptische Salafiten brennen Häuser der Christen nieder – Kopten sollen an Wahlteilnahme gehindert werden


Die Salafiten, eine gewalttätige Richtung des Islam, setzen ihre antichristliche Gewalt in Ägypten fort. Sie greifen die christliche Minderheit an, um sie an der Wahlteilnahme zu hindern. In Rahmaniya-Kebly wurde ein christlicher Junge von einer Kugel getroffen, ein anderer Mann wurde im Gesicht verletzt. Die Moslemextremisten zünden die Häuser von Christen an und zerstören die Kirchen. Polizei und Feuerwehr greifen absichtlich verspätet ein, um den Salafiten die Möglichkeit zur Vollendung ihres Zerstörungswerks zu lassen.
Am 19. Januar wurde die christliche Gemeinschaft von Rahmaniya-Kebly nahe von Nag Hammadi im Bezirk Qena in Oberägypten Ziel eines Salafitenangriffs. Die Angreifer stürmten mit dem Schlachtruf „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) die Häuser der Christen, ihre Geschäfte und die Kirche und zündeten sie an. Zwei Christen wurden schwer verletzt: ein Junge von 16 und ein Mann von 40 Jahren.
Augenzeugen berichten laut Assyrian International News Agency (AINA), dass Polizei vor Ort gewesen sei, aber erst zu spät eingegriffen habe, um die Christen vor den Angreifern zu schützen. Auch die anrückende Feuerwehr habe ihren Einsatz außerhalb des Ortes um anderthalb Stunden verzögert. Das Haus eines Christen wurde niedergebrannt, weil die Moslems dort eine Moschee errichten wollen, obwohl es in der Gegend bereits über 300 moslemische Gebetsstätten gibt, aber nur eine einzige Kirche, und obwohl 50 Prozent der Bevölkerung Christen sind.
Die Kopten sehen in den Angriffen eine gezielte Einschüchterungsstrategie, um die Christen von der Teilnahme an den Parlaments- und Präsidentenwahlen abzuhalten. Die koptischen Christen suchen die Zusammenarbeit mit den moderaten Teilen des Islams, die sich ebenfalls der Machtübernahme durch islamistische Kräfte widersetzen. Kein Christ in der Gegend von Rahmaniya-Kebly konnte, laut Asianews, bisher seine Stimme abgeben. „Die Salafiten wollen und werden auf diese Weise die Wahlen gewinnen“, zitiert Asianews einen Christen des Ortes.
Bei einem anderen Angriff, der ebenfalls am 19. Januar stattfand, stürmten Salafiten und Moslembrüder gemeinsam die soeben fertiggestellte Kirche von Abu Makka in Bahteem in der Provinz Qaliubia. Sie teilten den Christen mit, dass ihre Kirche „illegal“ sei. „Die Kirche sei perfekt, um daraus eine Moschee oder ein Krankenhaus zu machen“, sagte ein Moslemextremist.
Der Ortsbischof wollte die Kirche weihen und dort das erste Heilige Messopfer zelebrieren. Aus Sicherheitsgründen wurden alle Feierlichkeiten abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben.
(Text: Asianews /Giuseppe Nardi
Bild: Sheik Yer’Mami) (Katholisches.info, 21.01.2012). 

19.01.2012  Deutschland/Ägypten:
In den vergangenen Monaten wurden in Ägypten vermehrt Angehörige der koptischen Minderheit wegen Blasphemie angeklagt.
Dies stellt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fest. Das Gesetz werde anscheinend nur gegen Kopten gewandt, beanstandet Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Wenn Muslime den christlichen Glauben öffentlich schmähten, so Lessenthin, sähen die Behörden darüber hinweg. Im Januar musste sich Naguib Sawiris, koptischer Milliardär und liberaler Politiker, vor Gericht verantworten. Er hatte eine Karikatur online gestellt, die nach Ansicht des Anwalts Mamdouh Ismail den Islam beleidigte. Auch ein 17-jähriger koptischer Schüler war Ende Dezember wegen Blasphemie verhaftet worden. (pm) (NL Radio Vatikan, 19.01.2012). 

17.01.2012 Vatikan/China:
Der Sekretär der Missionskongregation spricht sich für die Freilassung von inhaftierten Bischöfen in China aus. Im Interview mit der Nachrichtenagentur „Asianews“ bedenkt Erzbischof Savio Hon Tai-fai dabei auch den Ruf seines Landes. Eine Befreiung der Bischöfe würde das internationale Ansehen von China aufwerten. Als Chinese sei er stolz auf seine Landsleute und Mitbrüder, erklärt der Erzbischof. Ihr Opfer erfülle ihn mit Freude und Trost. Auch wenn die chinesische Regierung keine Angaben zu inhaftierten Bischöfen mache, dürfe man sie nicht vergessen, so Hon. Asianews hatte die chinesische Führung zur Freilassung von insgesamt neun Geistlichen, darunter mehreren Bischöfen, aufgerufen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 17.01.2012). 

17.01.2012:  Polen:
In Polen wächst die Kritik am Nationalen Rundfunkrat wegen dessen Haltung zur katholischen TV-Station „Trwam“ („Ich beharre“). Die Aufsichtsbehörde will der Station keine digitale Sendelizenz gewähren. Der Ständige Rat der Polnischen Bischofskonferenz warf dem Rundfunkrat am Montag vor, durch den Ausschluss des Kirchensenders das Prinzip der Meinungsvielfalt im Digital-TV zu verletzen. Zudem werteten die Bischöfe die Entscheidung als Verstoß gegen die „Gleichheit vor dem Gesetz“. Sie appellierten an den Rundfunkrat, dem TV-Ableger von „Radio Maryja“ doch noch eine Lizenz für das 2013 in Polen startende Digitalfernsehen zu erteilen. Der Rundfunkrat hatte die Ablehnung des Lizenzantrags für „Trwam“ unter anderem mit fehlender Programmvielfalt begründet. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.01.2012).
  

17.01.2012  Pakistan:
Nach dem offenbar widerrechtlichen Abriss eines Caritas-Zentrums in Lahore halten die Proteste an. Am Montag nahmen nach Caritas-Angaben rund 2.000 Menschen an einer von der pakistanischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden organisierten Demonstration gegen das Vorgehen der lokalen Regierung teil. Die Proteste werden von einer immer breiteren Basis unterstützt, der neben Caritas- und Kirchenvertretern auch andere christliche sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Vertreter verschiedener Parteien angehören. Der Gebäudekomplex, in dem ein Zentrum für obdachlose und benachteiligte Menschen, eine Mädchenschule sowie eine Kapelle untergebracht waren, ist in der letzten Woche von Baggern unter Polizeischutz zerstört worden. (kap) (NL Radio Vatikan, 17.01.2012).  

16.01.2012  Pakistan: In einigen Außenbezirken der Metropole Karachi erfahren Christen massive Gewalt, Kinder würden vergewaltigt, Familien würden erpresst. Das sagte Michael Javed, katholischer Parlamentsabgeordneter der Region Sindh, gegenüber der Nachrichtenagentur Fides. Die christlichen Familien schwiegen über die Verbrechen, so Javed, da sie Vergeltungstaten befürchteten. Das Ziel der Gewalt sei eine ethnische Säuberung von Christen, warnt der Politiker. (fides/rv) (NL Radio Vatikan, 16.01.2012). 
   

14.01.2012  Zum Christsein gehört auch der Preis der Verfolgung. Daran erinnert Vatikansprecher Federico Lombardi in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan. Bereits in seiner Bergpredigt habe Jesus explizit darauf hingewiesen, indem er sagte: "Selig sind, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen." Jesuitenpater Lombardi ging in seiner Ausführung auf die Papstrede an das Diplomatische Corps von Montag ein. Auch Benedikt XVI. habe auf die weltweite Christenverfolgung hingewiesen, so Lombardi weiter. Des Weiteren fügte Lombardi hinzu, dass Organisationen wie „Open Doors“ oder der Fidesdienst in jüngster Zeit erschreckende Zahlen zur Christianophobie vorgewiesen hätten. (rv) (NL Radio Vatikan, 14.01.2012). 
  

12.01.2012  Somalia:
Eine junge Christin ist in der Stadt Janale wegen ihres Glaubens öffentlich ausgepeitscht worden. Die blutige Vollstreckung ereignete sich schon am 22. Dezember 2011, berichtet der Informationsdienst „Compass Direct“. Bereits im November sei die 28-jährige Sofia Osman von der radikal-islamischen Al-Shabaab-Miliz verschleppt worden. Die traumatisierte junge Frau schweige über ihre Erlebnisse in der Gefangenschaft. Seit Jahren bekämpft die radikale Gruppe die Übergangsregierung in Somalia. Die Extremisten wollen das Land von Christen „säubern“. Außerdem streben sie die Durchsetzung der Sharia an. Nach diesem Religionsgesetz kann der Austritt aus dem Islam unter anderem mit dem Tod bestraft werden. (idea) (NL Radio Vatikan, 12.01.2012).  

12.01.2012  China:
Ein Bischof ist von den Behörden zur Teilnahme an „Studiensitzungen“ gezwungen worden. Der romtreue Bischof John Wang Ruowang sei letztes Jahr geheim geweiht worden, gibt die Agentur an; Funktionäre hätten ihn Ende Dezember von Taijing nach Tianshui in der Provinz Gansu gebracht. Gegenüber ucanews habe der Bischof bestätigt, dass man ihm „Erziehungs- und Konversationsunterricht“ erteilt habe, und die Vermutung geäußert, dass das allen Priestern der so genannten „Untergrundkirche“ ebenfalls bevorstehe. Nach Agenturangaben wurden seit dem 4. Januar sieben Priester zur Teilnahme an solchen Unterrichtsstunden verpflichtet. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 12.01.2012).  

12.01.2012  UNO
Die Vereinten Nationen sehen das Treiben der islamistischen Sekte „Boko Haram“ in Nigeria mit Sorge. Die Anschläge auf Christen könnten als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ eingestuft werden, wenn sich herausstellen sollte, „dass es sich um systematische und allgemeine Angriffe auf die Zivilbevölkerung handelt“. Das schreibt die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay am Donnerstag in einer Erklärung. Das gelte auch, wenn die Angriffe der Sekte auf Zivilisten „auf der Basis der Religion oder der ethnischen Zugehörigkeit“ stattfinden. Bei Attentaten auf Christen in mehreren Teilen Nigerias kamen nach Agenturschätzungen über hundert Menschen ums Leben. (afp) (NL Radio Vatikan, 12.01.2012). 

08.01.2012  Indien:
Islamistische und hinduistische Fundamentalisten schleusen offenbar systematisch Spione in Indiens christliche Gemeinden und Organisationen ein.
Das berichtete der vatikanische Pressedienst Fides unter Berufung auf das indische „Catholic-Christian Secular Forum“ (CCSF). Auf diese Weise wollten die radikalen Kräfte Zugang zu internen Informationen über die christlichen Gemeinden erhalten, um diese für ihre antichristliche Propaganda zu nutzen, hieß es weiter. Infolge der Spionage würden im Internet vermehrt Fotos von Taufen und Hochzeiten zum Christentum übergetretener Inder auftauchen, die zur Stimmungsmache gegen Christen veröffentlicht würden. Das CCSF setzt sich für die Menschenrechte von Christen in Indien ein. (fides/kipa)(NL Radio Vatikan, 08.01.2012). 

08.01.20112  Israel:
Gabi Kadees, Präsident des Vereins der orthodoxen Gemeinschaft in Jaffa, ist vergangenen Freitag während einer christlichen Prozession erstochen worden.
Der Mörder habe sich als Nikolaus verkleidet, berichtet Atallah Hanna, Geistlicher der griechisch-orthodoxen Kirche. Mit seiner Tat habe er die weihnachtliche Freude der Gemeinde zerstört. Auch die menschlichen und spirituellen Werte, die der Heilige verkörpert, seien beschmutzt worden, so Hannah. Ein religiöses oder politisches Motiv für den Mord werde mittlerweile ausgeschlossen, erklärte die Polizeisprecherin Luba Samri. Sechs Verdächtige wurden nach israelischen Medienberichten bereits festgenommen. Christen stellen in dem jüdischen Staat eine Minderheit von unter fünf Prozent dar. (reuters/kna) (NL Radio Vatikan, 08.01.2012). 

06.01.2012 Nigeria:
Am vergangenen Donnerstag kam es im Nord-Osten Nigerias zu einem weiteren Anschlag auf eine christliche Kirche.
Sechs Menschen würden dabei getötet, 10 Weitere verletzt. Das berichtete Pastor John Jauro gegenüber der Nachrichtenagentur „AFP“. Unter Christen geht die Angst vor weiteren Anschlägen um, während die Muslime angekündigte Vergeltungstaten befürchten. Etwa 10.000 Menschen befänden sich nach den Anschlägen an Weihnachten auf der Flucht, so der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Jeder weitere Zwischenfall könne angesichts der angespannten Lage zur Eskalation führen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker befürchtet nun eine Zweiteilung des Landes. Das Ultimatum der terroristischen Sekte Buku Haram lief am Donnerstag aus. Alle Christen waren demnach aufgefordert worden den Norden des Landes innerhalb von drei Tagen zu verlassen. (apic/pm) (NL Radio Vatikan, 06.01.2012). 

02.01.2012  Nigeria:
Die radikalislamische Sekte Boko Haram hat den Christen in Nordnigeria ein Ultimatum von drei Tagen gestellt, um die Region zu verlassen.
Das berichtet die Nachrichtenagentur „Afp“. Außerdem rief die Terrorsekte die Moslems in Südnigeria dazu auf, in den Norden zu ziehen, weil angeblich Anschläge auf sie geplant wären. Präsident Goodluck Jonathan hatte zum Jahreswechsel den Ausnahmezustand über mehrere Regionen Nigerias verhängt, weil Boko Haram bei Anschlägen auf christliche Kirchen zu Weihnachten Dutzende Menschen tötete. Nigeria ist Afrikas bevölkerungsreichstes Land. Der ärmere Norden ist überwiegend muslimisch, der etwas wohlhabendere Süden überwiegend christlich und animistisch. (apic) (NL Radio Vatikan, 02.01.2012). 

02.01.2012  Kairo: Kopten fürchten „Schutzangebote“ von Militär und Moslembrüdern
Der “arabische Frühling“ Ägyptens verblüht zusehends unter dem Einfluß von Militär und Islamisten. Die Kopten des Landes am Nil fürchten mit dem Nahen des orthodoxen Weihnachtsfestes (7. Januar) neue Attentate. Sowohl die Moslembrüder als auch das ägyptische Militär überschlagen sich derzeit mit Schutzerklärungen für die Christen des Landes. Die Angebote werden von den Christen mit großes Skepsis aufgenommen. Sie fürchten eine „erdrückende Umarmung“.
Das Militär führte eine Razzia gegen 17 ausländische Menschenrechtsorganisationen durch, darunter auch gegen die Caritas. Als Begründung nannte das Militär den „Verdacht“, die Mitarbeiter dieser Hilfsorganisationen seien ohne Arbeitserlaubnis in Ägypten tätig. Der Sprecher der katholischen Kirche erklärte in Anspielung auf das Schutzangebot des Militärs: „Die Militärs denken nur daran, sich selbst und ihre Macht zu schützen.“ Zehn Monate nach dem Sturz von Staatspräsident Hosni Mubarak ist Ägypten zerrissener und unsicherer denn je. Es herrscht die Befürchtung, daß das Militär vor dem ersten Jahrestag des „arabischen Frühlings“ am 27. Januar das Land in ein Chaos zu stürzen versucht.
Der koptisch-orthodoxe Bischof von Nag Hammadi, Kyrillos, forderte in einem offenen Appell General Tantawi, den Vorsitzenden des Obersten Militärrates auf, die Sicherheit der Christen während der Weihnachtsfeierlichkeiten zu garantieren. Am Neujahrstag 2011 explodierte in Alexandria während der Heiligen Messe eine Autobombe, die 21 Christen tötete. Am orthodoxen Weihnachtsfest 2010 überfiel ein bewaffnetes Kommando eine Kirche in Nag Hammadi und tötete sieben Christen. In beiden Fällen hatte die Polizei die zahlreichen Warnungen und Gesuche der Christen um Schutz ignoriert.
Für den 25. Januar 2012 sind die für die politische Zukunft Ägyptens entscheidenden Präsidentschaftswahlen vorgesehen. (Text: Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 02.01.2012).  

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