GERD HAGEDORN

CHRISTENVERFOLGUNG UND

   DISKRIMINIERUNG IM JAHR 2015

   

           

   "Betet für die, die euch verfolgen"     (Mt 5,44b)

 

28.12.2015  Pakistan: Hinter den Gesetzen wächst eine Ideologie
Pakistan gehört zu den Ländern, in denen Christen am meisten zu leiden haben. In jüngster Zeit kommen zum Blasphemiegesetz, das Religionsausübung für Christen einschränkt, Angriffe von Fundamentalisten hinzu. Kirchen müssten in diesen Weihnachtstagen von Sicherheitskräften geschützt werden, berichtet gegenüber Radio Vatikan der christliche Politiker Paul Bhatti, ehemaliger Minister des Landes. „Die Menschen haben wahnsinnige Angst davor, dass etwas passieren könnte.“ Das zu Ende gehende Jahr 2015 habe sich, was Gewalt gegen die christliche Minderheit angeht, nicht positiv von seinen Vorgängern abgesetzt, im Gegenteil, berichtet Bhatti. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.12.2015)

19.12.2015 Ägypten:
Ägyptens historische Klöster werden trotz terroristischer Drohungen nicht geschlossen.
Das meldet die Agentur Fides. Den Klöstern sei von der ägyptischen Polizei versichert worden, dass die Einrichtungen bestmöglich gesichert würden. Die koptischen Klöster in der Region des Wadi Natrun waren von islamistischen Terroristen bedroht worden, darunter ausdrücklich das Kloster von Baramous. Die Drohbotschaften hätten präzise Informationen über die Struktur der Klöster enthalten, berichtet der Mönch Sarabamun aus dem Kloster Anba Bishoy gegenüber Fides. Außerdem wüsste man offenbar über die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen Bescheid. (fides) (NL Radio Vatikan, 19.12.2015).

02.12.2015 Brüssel/EU: Das Christentum ist die am meisten verfolgte Religion in der Welt. Das sagte der belgische Weihbischof Jean Kockerols, Vizepräsident der EU-Bischofskommission COMECE, am Dienstag bei einer Konferenz im EU-Parlament über interreligiösen Dialog und die Lage der Christen weltweit. Der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, betonte am Schluss der Konferenz, das EU-Parlament könne „überall“ dazu beitragen, die Christen zu schützen. Grundrechte seien heute „ernsthaft bedroht“, so Schulz: „Die Verfolgung der Religion ist eine Verletzung der Grundrechte.“ (sir) (NL Radio Vatikan, 02.12.2015).

Soweit sind wir inzwischen!                                  28.11.2015  Italien:
Aus Angst, Muslime könnten sich provoziert fühlen, hat der Direktor einer Grundschule im italienischen Rozzano bei Mailand das diesjährige Weihnachtskonzert untersagt.
Nach den Terroranschlägen von Paris könnte das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern als Provokation von Muslimen verstanden werden, zitiert die Tageszeitung „Avvenire“ am Samstag Schulleiter Marco Parma. Stattdessen sei für Ende Januar ein „musikalisches Winterfest“ mit nichtreligiösen Stücken geplant. Christliche Eltern protestierten laut dem Bericht vergeblich gegen die Entscheidung wie auch gegen die Anordnung des Schulleiters, die Kreuze in seiner Schule abzuhängen. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.11.2015).

26.11.2015  Pakistan:
Neuerlich ist in dem mehrheitlich muslimischen Land ein Fall von Entführung und Zwangsislamisierung einer jungen Christin bekannt geworden.
Wie die Agentur „Asianews“ berichtet, wurde vor zwei Wochen in der Stadt Sialkot in der nordöstlichen Provinz Punjab die 13 Jahre alte Sana John auf dem Weg zur Schule gekidnappt. Der Täter ist Sohn eines wohlhabenden Muslim aus der Nachbarschaft, sagte die Schwester des Mädchens, die mit dieser zur Schule unterwegs war. Die Eltern wandten sich Hilfe suchend an die muslimische Gemeinde und erstatteten darüber hinaus Anzeige bei der Polizei. Ihnen zufolge schalteten sich die Beamten nicht ein, um das Mädchen zu befreien. (asianews) (NL Radio Vatikan, 26.11.2015).

25.11.2015  Pakistan:
Die Episoden der Gewalt gegen Christen in dem überwiegend muslimischen Land reißen nicht ab.
In der Nacht auf Mittwoch steckten vermummte Männer einen christlichen Fernsehsender in Karatschi in Brand. Die Büroräume brannten komplett aus. Gawahi TV ist ein Gemeinschaftsunternehmen von katholischen und protestantischen Christen, der Sender war seit zweieinhalb Jahren in Betrieb und erreichte nach Angaben von Asianews rund zwölf Millionen Menschen, die regelmäßig zuschauten. Bereits früher waren Drohungen bei der Sendeanstalt eingegangen. Pakistan ist unter den zehn Ländern mit der höchsten Rate an Christenverfolgung weltweit. (asianews) (NL Radio Vatikan, 25.11.2015).

12.10.2015  Syrien: Entführter Priester wieder frei
Der syrisch-katholische Geistliche Jacques Murad ist frei. Das bestätigte gegenüber Radio Vatikan der Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari. P. Murad wurde vor fünf Monaten von der Terrormiliz des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) in Syrien entführt. Zusammen mit dem weiterhin entführten italienischen Jesuitenpater Paolo Dall´Oglio hatte Murad die christliche Gemeinschaft von Mar Musa in Syrien geleitet. Pater Murad befindet sich derzeit in einer Ortschaft in der Nähe von Homs, die nicht vom IS kontrolliert wird. Er war im vergangenen Mai in Qaryatayn entführt worden. (ansa/corriere della sera/kna) (NL Radio Vatikan, 12.10.2015).

02.10.2015  Vereinigte Staaten:
Nach der tödlichen Schießerei an einem College in Oregon hat sich die Ortskirche bestürzt geäußert. Solche Tragödien seien eine „viel zu alltägliche Erfahrung" geworden, sagte der für Roseburg zuständige Erzbischof von Portland, Alexander Sample, am Donnerstagabend (Ortszeit) nach einem Bericht der KNA. Kritik an den Waffengesetzen äußerte er nicht. Es sei „schwer zu verstehen“, warum es immer wieder zu solch „tragischen Schießereien“ komme, schrieb Sample in einer Botschaft für einen Trauergottesdienst in Roseburg. Am Donnerstag hatte der 26-jährige gebürtige Brite Chris Harper-Mercer im Umpqua-College in Roseburg mindestens zehn Menschen erschossen. Anschließend wurde er beim Schusswechsel mit der Polizei selbst getötet. Während des Massakers hatte Harper-Mercer die Opfer nach ihrer Religionszugehörigkeit gefragt und gezielt Christen getötet. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.10.2015) - Wie gemeldet wurde, war der Attentäter Moslem. GH.

28.09.2015  Libyen:
In Libyen sind zwölf koptische Christen aus Ägypten entführt worden.
Die Entführung soll in der Küstenstadt Sirte stattgefunden haben, die zum größten Teil von der Terrororganisation „Islamischer Staat" (IS) kontrolliert wird. Das ägyptische Außenministerium habe die Entführungen bisher weder dementiert noch bestätigt. Im Februar hatten IS-Terroristen 21 koptische Christen in Libyen entführt und ermordet. Im April wurden 28 äthiopisch-orthodoxe Christen entführt und ermordet, im Mai kam es zur Entführung von 86 eritreisch-orthodoxen Christen, deren Schicksal bis heute nicht aufgeklärt ist. In allen Fällen handelte es sich entweder um Arbeitsmigranten oder um Flüchtlinge, die auf dem Weg durch die libyschen Wüsten zum Mittelmeer waren. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.09.2015).

10.09.2015  Syrien:
In die Verhandlungen um die Freilassung von 230 syrischen Christen in der Hand des „Islamischen Staates“ (IS) ist offenbar Bewegung gekommen.
Die Terrormiliz habe ihre Forderungen für eine Freilassung deutlich abgemildert, sagte der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Behnan Hindo von Hassake der vatikanischen Presseagentur „Fides“. Die Christen waren Ende Februar aus mehreren Dörfern am Khabur-Fluss im äußersten Nordosten Syriens verschleppt worden. Unmittelbar nach der Entführung war nach Worten des Kirchenführers von einer „exorbitanten Forderung in Höhe von 23 Millionen US-Dollar“ die Rede gewesen. Mittlerweile verlangten die Islamisten „viel, viel weniger“. Das Problem sei indessen nicht das Lösegeld [!! GH], sondern die praktische Durchführung der Befreiung, so der Erzbischof. Es handle sich um eine „heikle Operation“, die auch mit syrischen Regierungstruppen und kurdischen Milizen abgestimmt werden müsse. (fides/kap) (NL Radio Vatikan, 10.09.2015). [Auch das ist Islam, und zwar mindestens seit dem 12. Jahrhundert!! GH].

06.09.2015  Syrien:
Es laufen Verhandlungen über eine Freilassung von 271 christlichen und muslimischen Geiseln der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS).
Das berichtet der vatikanische Fidesdienst am Wochenende. Darunter sei auch der im Mai von IS-Kommandos entführte syrische Geistliche Jacques Murad, teilte „Fides“ mit. Murad sowie die im August südlich von Homs entführten Christen und Muslime befänden sich in der Region von Quaryatayn, rund 120 Kilometer nordöstlich von Damaskus. Der katholische Pressedienst „Zenit“ berichtete indes von einem Video, das den entführten Murad zeige und Anlass zur Hoffnung biete. Ausgestrahlt wurde das Video vom christlichen libanesischen Fernsehsender „Noursat TV“. Auch wenn der Beitrag keine Rückschlüsse über das Aufnahmedatum zulasse, so seien sogleich Gerüchte einer unmittelbar bevorstehenden Freilassung des Geistlichen aufgekommen. (fides/zenit) (NL Radio Vatikan, 06.09.2015).

22.08.2015  Syrien: „IS kann unseren Glauben nicht zerstören“
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat im Zentrum Syriens das jahrhundertealte katholische Kloster Mar Elian zerstört. Die Extremisten verbreiteten am Freitag im Internet Bilder, die zeigen, wie Bulldozer das historisch bedeutende Bauwerk in dem Ort Karjatain südöstlich der Stadt Homs niederreißen. Das von syrischen Christen bis heute verehrte Heiligtum ist im 6., möglicherweise schon im 5. Jahrhundert entstanden. Die meisten Christen flohen zum Kloster Deir Mar Musa, wo sich auch der syrisch-katholische Pater Youssef Jihad gerade befindet, das berichtete er Radio Vatikan. Das Ausmaß der Zerstörung des Klosters Mar Elian zeigen Fotos, die Pater Jihad vorliegen. Der Vorsatz des IS sei die Zerstörung von allem, was gut und bedeutend ist. Was habe das mit Islam oder mit Religion zu tun? „Doch sie können unseren Glauben nicht beseitigen und auch nicht unsere Hoffnung,“ betont Jihad. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.08.2015).

09.08.2015  Syrien: Als der IS kam: Festnahme von mehr als 100 Christen in Karyatain
Hunderte von Familien sind aus der mehrheitlich christlichen Stadt Sadad geflohen. Die Flüchtlinge fürchten einen weiteren Vormarsch der Terrorgruppe ‚Islamischer Staat’; sie sind in Richtung Homs oder Damaskus unterwegs. Der ‚Islamische Staat’ hatte am Donnerstag die Stadt Karyatain in Zentralsyrien eingenommen; sie liegt etwa 25 km südöstlich von Sadad. Dabei hatte die Terrorgruppe auch über 200 Zivilisten, darunter mehr als 100 Christen, festgenommen. Einige von ihnen wurden inzwischen offenbar freigelassen; das Schicksal der übrigen Entführten ist unklar. Der Päpstliche Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, fordert im RV-Interview die Freilassung aller entführten Christen. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.08.2015).

30.07.2015  Italien:
Diskriminiert und verfolgt werden derzeit mehr als 100 Millionen Christen.
Sie sind Gewalt durch totalitäre Regime oder durch Angehörige anderer Religionen ausgesetzt. Das besagt ein Bericht des italienischen Caritasverbandes. Allein in Nordkorea würden zwischen 50.000 und 70.000 Christen in Gefangenenlagern festhalten. Zwischen November 2013 und Oktober 2014 seien mindestens 4.344 Christen aus rein religiösen Gründen getötet worden. Wenigstens 1.062 Kirchen wurden in dieser Zeit attackiert, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht mit dem Titel: „Verfolgt: Christen und Minderheiten zwischen Terrorismus und Zwangsmigration“. Die meisten Verfolgungen für Christen aber auch für Angehörige anderer religiöser Minderheiten gebe es in Syrien durch den „Islamischen Staat“ sowie in Somalia, Irak und Afghanistan, so der Report. Aber auch in Nigeria hätten die Angriffe durch die islamistische Terrororganisation Boko Haram zugenommen. Verschlechtert habe sich die Situation der Christen in der Volksrepublik China. Neu in der Caritasliste der 50 Länder befindet sich die Türkei: Sie rangiert auf Platz 41. (kap) (NL Radio Vatikan, 30.07.2015).

30.07.2015  Israel:
Israel hat Anklage gegen zwei junge Männer erhoben,
die des Brandanschlags auf das deutsche Benediktinerkloster Tabgha am See Genezareth verdächtigt werden. Laut Angaben der Israelischen Botschaft beim Heiligen Stuhl handelt es sich um zwei Israelis im Alter von 19 bzw. 20 Jahren, die einer extremistischen Gruppe angehören. Durch das Feuer in Tabgha am 18. Juni war der Südflügel des erst 2012 fertiggestellten Klosters weitgehend zerstört worden. Der Schaden geht nach Ordensangaben in die Millionen. Ein Mönch und eine Freiwillige erlitten leichte Rauchvergiftungen. Die jüdisch-extremistische Gruppe, der die beiden jugendlichen Tatverdächtigen angehören sollen, operiert laut der israelischen Regierung seit 2013 und zielt vor allem auf christliche Einrichtungen. (kna/pm) (NL Radio Vatikan, 30.07.2015).

15.07.2015  Großbritannien:
Der jüdische Verleger Sir Arthur George Weidenfeld unterstützt eine Rettungsmission für Christen, die im Nahen Osten von der IS-Terrormiliz bedroht sind.
Der heute in London lebende 95-jährige gebürtige Wiener sieht sich dazu aus Dankbarkeit verpflichtet. Weidenfeld war 1938 mit einem von britischen Christen organisierten Transportzug für jüdische Kinder nach Großbritannien gekommen. Die Mitglieder der Brüderbewegung („Plymouth Brethren“) retten ihn so vor der Nazi-Herrschaft. Nun will Weidenfeld über die Aktion „Operation Safe Havens“ die Rettung von 2.000 christlichen Familien aus Syrien und dem Irak vor dem IS-Terror und ihre Ansiedlung in Europa finanzieren. Eine erste Gruppe mit 150 syrischen Christen wurde am 10. Juli mit Zustimmung der polnischen Regierung nach Warschau geflogen. (kap) (NL Radio Vatikan, 15.07.2015).

02.07.2015  Syrien:
Das Schicksal des in Syrien entführten katholischen Ordensmannes Jacques Mourad ist weiter ungewiss.
Der Prior des Klosters Mar Elian war Ende Mai in der Nähe von Palmyra von bewaffneten Dschihadisten verschleppt worden. Weder von Mourad noch von dem ebenfalls verschwundenen armenischen Diakon Boutros Hanna Dekermenian gebe es Nachricht, sagte ein Mitbruder Mourads am Mittwoch. Nach wie vor habe sich niemand zu der Entführung bekannt, hieß es. „Sehr wahrscheinlich“ handle es sich aber um die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Gegen die Annahme eines mafiaähnlichen Tathintergrunds spreche, dass keine Lösegeldforderung eingegangen sei. Offenbar gehe es darum, „zivilen Widerstand im Keim zu ersticken“. Mourad war in der Vergangenheit an Verhandlungen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen in Syrien beteiligt gewesen. (kap) (NL Radio Vatikan, 03.07.2015).

02.07.2015  Pakistan:
Drei von den Philippinen stammende katholische Missionarinnen müssen Pakistan verlassen.
Das Oberste Gericht in Islamabad bestätigte eine entsprechende Anordnung des Innenministeriums, das den drei Ordensfrauen eine Verlängerung ihrer Visa verweigerte. Die Schwestern vermuten hinter dieser Maßnahme eine persönliche Rache der Frau des Innenministers. Diese hatte nach Medienangaben eine Weile an der von den Ordensfrauen geleiteten Schule unterrichtet, war aber offenbar nicht gut mit den Schwestern ausgekommen. Die philippinischen Ordensfrauen haben mithilfe des Bistums Islamabad beim Obersten Gericht Pakistans Berufung gegen die Entscheidung des Innenministeriums eingelegt, ihre Visa nicht zu verlängern. Die Richter urteilten aber, es sei „das Recht des souveränen Staates, Ausländern Visa zu gewähren oder zu verweigern“. (cath.ch) /NL Radio Vatikan, 02.07.2015).

01.07.2015  Russland:
Das Parlament hat sich in erster Lesung für eine stärkere Kontrolle der Finanzierung von Glaubensgemeinschaften ausgesprochen.
Wie Nichtregierungsorganisationen sollten künftig auch Kirchen und andere religiöse Organisationen ausländische Geldquellen nicht länger verheimlichen dürfen, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für religiöse Organisationen, Jaroslaw Nilow von den nationalistischen Liberaldemokarten, laut russischen Medienberichten. Der Gesetzentwurf verpflichtet sie, dem Justizministerium ihre Buchhaltung und Angaben zu ihrem Leitungspersonal offenzulegen. Spitzenvertreter der orthodoxen Kirche und der Muslime begrüßten das geplante Gesetz. Es diene der Überwachung von „destruktiven pseudoreligiösen Sekten und extremistischen Kräften“, die aus dem Ausland unterstützt würden, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur „Ria Novosti“ den Chef der Kirchenabteilung für die Beziehungen zur Gesellschaft, Erzpriester Wsewolod Tschaplin. Die jüdische Gemeinde kritisierte hingegen, die Buchhaltung würde künftig sehr erschwert. Der Gesetzentwurf erinnert an ein umstrittenes Gesetz aus dem Jahr 2012, das Nichtregierungsorganisationen, die aus dem Ausland Geld erhalten und in Russland politisch aktiv sind, als „ausländische Agenten“ bezeichnet. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.07.2015).

01.07.2015  Syrien:
„Wir verlangen keine Militärintervention des Westens zur Verteidigung der orientalischen Christen.
Aber der Westen muss aufhören, die terroristischen Gruppen zu bewaffnen und zu unterstützen, die unsere Länder zerstören und unsere Leute massakrieren!“ Das betonte der in Damaskus residierende syrisch-orthodoxe Patriarch Mor Ignatius Aphrem II. gegenüber dem italienischen Onlineportal „Vatican Insider“. Wenn der Westen helfen wolle, dann solle er die örtlichen Regierungen unterstützen, denen es an Ausrüstung zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und zur Verteidigung der Bevölkerung gegen Attacken fehle. Die staatlichen Institutionen im Nahen Osten bräuchten vor allem Stärkung und Stabilisierung, betonte der Patriarch. „Stattdessen sehen wir, dass ihre Auflösung von außen unterstützt wird.“ Ignatius Aphrem gab an, Syriens Präsident Bashar al-Assad habe die Bischöfe des Landes bei einem kürzlichen Treffen gebeten, alles für ein Bleiben der Christen im eigenen Land zu unternehmen, das „schon lange vor der Ankunft des Islams“ ihre Heimat gewesen sei. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.07.2015).

29.06.2015  Syrien:
Nicht nur Kobane: Auch die Großstadt Hassaké mit traditionell starker christlicher Minderheit ist ins Visier der IS-Terroristen geraten.
Der IS-Angriff hat vor ein paar Tagen zu einer neuen humanitären Krise geführt: Hunderte - vor allem christliche - Familien sahen sich gezwungen, ihre Häuser in der Stadt in der syrischen Djazira, dem Gebiet zwischen Euphrat und Tigris, zu verlassen. Der „Assyrian Monitor For Human Rights“ berichtet von 1.300 christlichen Familien, die aus Hassaké geflohen seien. Die Familien würden in Qamishli und Tel Tamer in Kirchen, Schulen, Klöstern und bei Freunden untergebracht. Der chaldäische Bischof von Aleppo und syrische Caritas-Präsident, Antoine Audo, berichtete im Gespräch mit der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides: „Die Milizionäre des IS haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag alle Teile der Stadt Hassaké bombardiert. Am frühen Morgen des 25. Juni begann eine Massenflucht hunderter Familien. Allein aus der chaldäischen Gemeinde haben mindestens 60 Familien gemeinsam mit ihrem Pfarrer Zuflucht in Qamishli gesucht, während weitere zehn versuchten, in al-Malikiyah unterzukommen.“ In den vergangenen Wochen konnten die Angriffe des IS auf Hassaké von kurdischen Gruppen abgewehrt werden. (kap) (NL Radio Vatikan, 29.06.2015).

12.06.2015  Irak: Der Kultur-Genozid ist längst im Gang
Die Christen im Irak sind Opfer eines kulturellen Genozids. Das sagt der Bischof von Erbil, Bashir Warda, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Gläubigen würden gezielt verfolgt, vertrieben oder gar getötet. Die Terrormiliz des „Islamischen Staates“ wolle die Geschichte und die Traditionen der Christen im Irak zerstören. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.06.2015).

23.05.2015  Syrien: Entführter Priester stand für Dialog der Religionen
In Syrien ist wieder ein Geistlicher entführt worden: Es handelt sich um den Prior des Klosters Mar Elian südlich von Homs, den syrisch-katholischen Priester Jacques Mourad, wie die Erzdiözese Homs bestätigte. Mourad, der in derselben klösterlichen Gemeinschaft gelebt hatte, wie der bereits vor 22 Monaten entführte Italiener Pater Paolo Dall’Oglio, trat zuletzt als Vermittler im Tauziehen zwischen syrischer Armee und den Rebellen in der Region auf. Wer den Priester verschleppte, ist derweil noch unklar – syrische Aktivisten nannten auf Twitter bislang den so genannten „Islamischen Staat“ IS als Entführer. In Mourads Kloster sind derzeit hunderte Flüchtlinge aus Palmyra untergebracht. Der Geistliche habe sich für bedrängte Christen wie Muslime stark gemacht, betont im Interview mit Radio Vatikan der apostolische Nuntius von Damaskus, Erzbischof Mario Zenari. (rv) (NL Radio Vatikan, 23.05.2015).

22.05.2015  Deutschland:
Die CDU hat eine eigene Arbeitsgruppe zum Thema Christenverfolgung gegründet.
Die Leitung des Gremiums im Bundesfachausschuss Außen-, Sicherheits-, Entwicklungs-, und Menschenrechtspolitik hat die ehemalige Bundestagsabgeordnete Ute Granold. Das teilte die CDU am Donnerstag in Berlin mit. Unter den rund 25 Mitgliedern sind demnach Vertreter des CDU-Bundesverbandes, der Landesverbände und Experten. Die Arbeitsgruppe soll auf die Lage von bedrängten und verfolgten Christen weltweit aufmerksam machen. Zunächst will sie die Situation der Christen im Irak und in Syrien in den Blick nehmen. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.05.2015).

22.05.2015  Pakistan:
Für den Lynchmord an einem jungen christlichen Ehepaar vor wenigen Monaten müssen sich 106 Personen vor Gericht verantworten.
Das hat nach Angaben der Agentur „Asianews“ ein Gericht für terroristische Straftaten in Pakistan verfügt. Unter den Angeklagten seien auch drei muslimische Geistliche, die die Menge zu dem Lynchmord angestachelt haben sollen. Im November vergangenen Jahres hatte ein aufgebrachter muslimischer Mob von mindestens 350 Personen den 28-jährigen Sajjad Masih und seine 25-jährige schwangere Frau Shama im Distrikt Kasur der Provinz Punjab zuerst gesteinigt, dann bei lebendigem Leib verbrannt. Davor hatte ein Arbeitskollege die Frau beschuldigt, Seiten des Korans verbrannt zu haben. (asianews) (NL Radio Vatikan, 22.05.2015).

21.05.2015  Rom: OSZE fordert Dokumentation der Gewaltakte gegen Christen
„Solidarität für bedrohte Christen“, „Sensibilität für das Drama“, „Religionsfreiheit als unveräußerliches Menschenrecht“. All das forderte Papst Franziskus am Mittwoch am Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Das Thema der Christenverfolgung wurde Anfang dieser Woche auch im Hauptsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien besprochen. Als Vertreter des Sekretariats des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) nahm Vizegeneralsekretär Michel Remery daran teil. Ein wichtiger Aspekt sei für ihn die genaue Dokumentation der Gewaltakte gegen die Christen in der OSZE-Region. Oft wenn es zur Erfassung der Daten von Hass-Kriminalität kommt, werde es meist nur spezifiziert wenn es um Antisemitismus gehe, oder um Gewalt gegen Muslime. Gewalt gegen Christen werde in den OSZE-Ländern jedoch als generelle Gewalt vermerkt, betont Remery. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.05.2015).

21.05.2015  Indien:
Rund ein Jahr nach dem Regierungsantritt von Narendra Modi sieht das katholische Hilfswerk „Missio“ die Religionsfreiheit in Indien als gefährdet an.
Der Hindu-Nationalismus bedrohe durch seine totalitäre Struktur mittlerweile die Demokratie und Zivilgesellschaft in Indien, erklärte der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks, Klaus Krämer, am Mittwoch in Aachen. Der hinduistische Politiker von der Partei BJP war am 26. Mai 2014 als indischer Premierminister vereidigt worden. „Politische Morde aus religiösen Gründen, zerstörte Kirchen und Moscheen, die Einschüchterung von Priestern und Ordensleuten, Druck gegen Nichtregierungs-Organisationen oder Kampagnen, die Christen und Muslime zur Konversion zum Hinduismus zwingen wollen, gehören mittlerweile zum Alltag“, so Krämer weiter. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.01.2015).

17.05.2015  Indien:
Im Bundesstaat Madhya Pradesh hat es allein in der vergangenen Woche fünf Anschläge auf Christen und christliche Gebetsstätten gegeben.
Das berichtete ein Sprecher des Rates indischer Christen „Global Council of Indian Christians“ (GCIC) gegenüber dem Fides-Dienst. Die Aggressionen seien von einer hinduistischen Fundamentalistengruppe im Bezirk Indore ausgegangen, präzisierte Sajan George. Unter den Zielen sei neben Kirchen auch ein Heim für geistig behinderte Kinder gewesen. Der Sprecher rief die lokalen Behörden zu Maßnahmen auf, um die Christen vor weiteren Übergriffen zu schützen. (fides/agi) (NL Radio Vatikan, 17.05.2015).

28.04.2015  Europäische Union:
Das Europaparlament will am Mittwoch über die weltweite Verfolgung von Christen debattieren.
Die Resolution, die im Mittelpunkt der Aussprache steht und am Donnerstag verabschiedet werden soll, trägt die Überschrift: „Verfolgung von Christen auf der ganzen Welt“. Sozialisten und Grüne hatten sich im Vorfeld gegen eine klare Benennung der Verfolgung von Christen im Titel der Resolution ausgesprochen. Am Montag votierte eine Mehrheit der Parlamentarier allerdings dafür, den Begriff „Christen“ in den Titel aufzunehmen. Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion, Manfred Weber, sprach von einem Zeichen der Solidarität. „Es ist wichtig, dass das Europäische Parlament endlich auch einmal im Titel einer Debatte und Resolution deutlich macht, dass viele Christen weltweit verfolgt werden und unter Druck stehen.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 28.04.2015).

28.04.2015  Ägypten:
Koptische Christen sollen ihre Häuser auf der Sinai-Halbinsel verlassen:
Das fordern Islamisten-Gruppen über soziale Netzwerke. Ansonsten würden die Kopten Zielscheiben von Attentaten. Hintergrund der Drohung ist, dass die Kopten mehrheitlich hinter Präsident Abdel Fattah al Sisi stehen. Sisi geht massiv gegen Dschihadisten auf dem Sinai vor. (fides) (L Radio Vatikan, 28.04.2015).

19.04.2015  Libyen:
Ein neues Video der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zeigt ein Massaker an einem Strand im Osten Libyens.
Auf den Bildern ist zu sehen, wie etwa zwölf Männern die Kehlen durchgeschnitten werden. Bei den Opfern soll es sich um äthiopisch-orthodoxe Christen handeln. In weiteren Einstellungen werden noch einmal Bilder gezeigt von der Erschießung von 21 koptischen Christen im Februar. Das knapp halbstündige Video unter dem Titel „Until there came to them clear evidence“ („Bis ein deutlicher Beweis zu ihnen kam“) – ein Zitat aus der Koransure 98 – begann am Samstag im Internet zu kursieren. Es handelt sich um eine Produktion der Medienabteilung des „Islamischen Staats“, Al Furqan Media. Der Beitrag beansprucht für sich, eine Darstellung des Christentums in seinem Verhältnis zum Islam zu sein und die Alternativen für Christen unter der Herrschaft des IS darzustellen – nämlich Übertritt, Schutzgeld oder Tod. In dem Zusammenhang dokumentieren Aufnahmen auch die Zerstörung christlicher Kirchen und Friedhöfe im Nordirak als „Reinigung von der Vielgötterei“. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.04.2015).

17.04.2015  Pakistan:
Drei bewaffnete Männer haben an diesem Freitagmorgen das Feuer auf eine katholische Schule in Lahore eröffnet.
Das teilte die katholische Kirche des Landes mit. Ein Schüler und zwei Wachmänner wurden verletzt und werden im Krankenhaus behandelt. Die Tatmotive sind bisher unklar, Ermittlungen wurden auf den Weg gebracht. Unterdessen wurden die „Saint Francis High School” und die angrenzende „St Mary High School” geschlossen. „Dieser erneute Übergriff zeigt, dass sich die Situation der Christen in Pakistan zuspitzt”, so der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill. Die St Francis High School wurde 1842 von der katholischen Kirche gegründet und war damals die erste katholische Schule in Lahore. Die pakistanische Regierung verstaatlichte die Schule 1972. (fides) (NL  Radio Vatikan, 17.04.2015).

16.04.2015  Festnahmen in Italien: Gewaltexzess auf Flüchtlingsboot im Mittelmeer Während der Flucht über das Mittelmeer soll [?? GH] es auf einem Boot zu einem Gewaltausbruch gekommen sein. Muslimische Flüchtlinge haben laut Zeugen zwölf Christen wegen deren Glauben über Bord geworfen - aus religiösem Hass. In Italien sind am Donnerstag 15 Flüchtlinge aus Afrika festgenommen und des Totschlags beschuldigt worden, weil sie laut Zeugen bei der Überfahrt Richtung Europa zwölf andere Migranten über Bord geworfen haben. Den Festgenommenen werde mehrfacher Totschlag vorgeworfen, teilte die Polizeipräfektur von Palermo mit. Das Motiv sei religiöser Hass.
Der bislang beispiellose Gewaltexzess soll [??GH] sich in der Straße von Sizilien im Mittelmeer zugetragen haben. Dutzende Zeugen sagten der Polizei, sie seien am Dienstag in einer Gruppe von rund hundert Flüchtlingen in einem Schlauchboot von der libyschen Küste Richtung Italien gestartet.
Die Polizei spricht von "erschütternden Einzelheiten"
Der Polizeimitteilung zufolge drohten etwa 15 der Flüchtlinge einer Minderheit aus Nigerianern und Ghanaern, sie "aus Wut über ihren christlichen Glauben" über Bord zu werfen. Tatsächlich hätten sie ihre Drohung wahr gemacht, zwölf Nigerianer und Ghanaer seien ertrunken. Anderen sei es nur mit Mühe gelungen, sich zu retten, sie hätten Menschenketten gebildet, um sich zu helfen und sich mit Gewalt den Angreifern widersetzt. Die mutmaßlichen Täter sollen nach italienischen Medienberichten aus Mali, der Elfenbeinküste, dem Senegal und Guinea-Bissau stammen. Insgesamt sollen 105 Passagiere auf dem Boot gewesen sein.
In der Polizeierklärung ist von "erschütternden Einzelheiten" die Rede, die weinende Zeugen geschildert hätten, als sie am Mittwoch auf Sizilien eintrafen. Medien berichteten von "kohärenten Angaben" der Überlebenden, es seien auch Fotos gemacht worden. Die Polizei versucht dementsprechend noch weitere Flüchtlinge zu identifizieren, die in das Verbrechen verwickelt sein könnten.
Auf ihrem Weg von der afrikanischen Küste über das Mittelmeer Richtung EU kommen immer wieder Flüchtlinge ums Leben. Die meisten von ihnen ertrinken, weil überladene Schiffe kentern. Erst am Sonntag waren vermutlich 400 Menschen ums Leben gekommen, nachdem ihr Boot umkippte und unterging. Am Donnerstag geriet abermals ein Schlauchboot kurz nach dem Start in Libyen in Seenot. Von den 45 Passagieren konnten zunächst nur vier Menschen gerettet werden. anr/AP/AFP (NL SPIEGEL Online, 16.04.2015).

15.04.2015  Syrien:
Der melkitische Patriarch Gregor III. Laham von Antiochien hat die Anschläge auf die christlichen Viertel von Aleppo verurteilt.
Der in Damaskus residierende Patriarch äußerte sich vor der syrischen Presse sehr besorgt über die Lage in Aleppo. Immer wieder ist es dort in der vergangenen Woche zu Anschlägen mit zahlreichen Opfern gekommen. Zuletzt wurde am vergangenen Sonntag ein Anschlag auf eine Schule verübt, bei dem fünf Kinder, drei Lehrer und ein weiterer Mann ums Leben kamen. Es ist offenbar nicht ganz klar, welche Gruppe für die Anschläge auf die christlichen Viertel verantwortlich ist. Es kämen sowohl die Islamisten-Gruppe Al-Nusra als auch andere Rebellen in Frage. Maristenbruder Georges Sabé aus Aleppo glaubt, dass die Stadt im wesentlichen schon in den Händen der Rebellen ist. (apic) (NL Radio Vatikan 15.04.2015).

15.04.2015  Pakistan:
Ein von Muslimen in Brand gesteckter 14-jähriger christlicher Junge in Pakistan ist fünf Tage nach dem Anschlag seinen schweren Verletzungen erlegen.
Das meldet der asiatische katholische Pressedienst „Ucanews“ am Mittwoch unter Berufung auf Ärzte und die Familie des Jugendlichen. Wie der 14-Jährige laut dem Pressedienst unmittelbar nach dem Attentat in Lahore erklärte, hatten ihn zwei Unbekannte am Freitag nach seinem Glauben gefragt. Auf seine Angabe hin, er sei Christ, hätten die Männer ihn beschimpft, mit Kerosin übergossen und angesteckt. (kna/ucanews) (NL Radio Vatikan, 15.04.2015).

06.04.2015  Syrien: IS sprengt Kirche in die Luft
Die islamistische Terrormiliz IS hat eine 80 Jahre alte Kirche in Syrien in die Luft gesprengt. Wie die Nachrichtenagentur apic schreibt, haben die Dschihadisten das Gotteshaus am Ostersonntag angegriffen. Die Extremisten hätten den Sprengstoff innerhalb der Marienkirche in dem Dorf Tel Nasri im Nordosten Syriens deponiert. Apic bezieht sich auf Meldungen der syrischen staatlichen Agentur Sana. Der Islamische Staat IS kontrolliere nun das Dorf. Der IS hat bereits große Teile Syriens und des Irak in ihrer Gewalt. (apic) (NL Radio Vatikan, 06.04.2015).

06.04.2015  Syrien:
Nuntius in Syrien: „Wie auf einem Kreuzweg“

Trotz des Bürgerkriegs haben in der syrischen Hauptstadt Damaskus zahlreiche Gläubige die Auferstehung Christi gefeiert, wie auch der Vertreter des Vatikans in Syrien bestätigt. Der dortige Nuntius Erzbischof Mario Zenari sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, die Christen in dem Land fühlten sich wie auf einem „jahrelangen Kreuzweg“. „Was also die Gläubigen hier gerne wissen würden, ist sozusagen die Station ihres Kreuzweges“, so Erzbischof Zenari. In Moskau beginnen derweil Gespräche zwischen Vertretern des Regimes von Baschir al Assad und einigen syrischen Oppositionsgruppen. Große Erwartungen haben die Beteiligten nicht. Russland unterstützt vor allem die Assad-Regierung. Ein Ende des Bürgerkriegs scheint in weiter Ferne. (rv/afp) (NL Radio Vatikan, 06.04.2015).

03.04.2015  Anschlag in Kenia: Getötet, weil sie Christen waren
Die somalische Terrormiliz Al-Shabaab hat mindestens 147 Menschen bei einem Anschlag an einer kenianischen Universität getötet. Die meisten Opfer im Uni-Campus in Garissa im Nordosten Kenias seien angegriffen worden, weil sie Christen waren. Das sagt Bischof Joseph Alessandro, Koadjutorbischof von Garissa, gegenüber der Nachrichtenagentur „Misna“. Die islamistische Terrorgruppe habe „bewusst kurz vor Ostern angegriffen“, ist der Bischof überzeugt. Laut Augenzeugen zwangen sie ihre Opfer mit vorgehaltener Waffe, Koranverse zu rezitieren. Wer das nicht konnte, wurde erschossen. (rv/misna) (N Radio Vatikan, 03.04.2015).

01.04.2015  Nahost:
Die Kirchenführer des Heiligen Landes haben sich besorgt über die zunehmende Gewalt im Nahen Osten geäußert.
In einer am Mittwoch vom Lateinischen Patriarchat in Jerusalem veröffentlichten gemeinsamen Osterbotschaft verurteilen sie die Gewaltakte gegen Minderheiten, die „fälschlicherweise im Namen der Religion“ verübt würden. In Ägypten, dem Irak und Syrien seien die Mitglieder der ältesten christlichen Gemeinschaften die ersten Opfer dieser Gewalt, heißt es in der Botschaft. Keine wahre Religion könne jedoch Gewalt gegen eine menschliche Person vertreten. Jene, die derart barbarisches Verhalten an den Tag legten, entmenschlichten sich zusammen mit ihren Opfern, kritisierten die Kirchenführer. Unterzeichnet ist die Botschaft von dreizehn Kirchenführern der verschiedenen Konfessionen, darunter der Lateinische Patriarch von Jerusalem Fouad Twal, Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa und der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem Theophilus III. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.04.2015).

26.03.2015  Vereinte Nationen:
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako
wird an diesem Freitag bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York über die dramatische Entwicklung im Irak sprechen und dabei vor allem die verzweifelte Situation der Christen beleuchten. Das berichtet die Stiftung „Pro Oriente" am Donnerstag. (kap) (NL Radio Vatikan, 26.03.2015).

25.03.2015  Frankreich: Jean d´Ormesson prangert Schweigen an
In Deutschland kennen ihn nur wenige, aber in seiner Heimat Frankreich ist er eine lebende Legende: Jean d'Ormesson. Der fast neunzigjährige Schriftsteller, der zur Académie Francaise gehört, ist eine Art französischer Marcel Reich-Ranicki. D'Ormesson war es nun, der vor ein paar Wochen einen Appell für die verfolgten Christen im Nahen Osten verfasst und das Schweigen der politischen und Medien-Eliten in Frankreich angeprangert hat. Der Appell hat viel Resonanz gefunden: Viele Intellektuelle und immer mehr Politiker schließen sich ihm an. Außenminister Laurent Fabius hat daraufhin dafür gesorgt, dass der UNO-Sicherheitsrat am 27. März über die Verfolgung von Christen und anderen Minderheiten in Syrien und dem Irak beraten wird; Fabius will die Sitzung selbst leiten. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.03.2015).

25.03.2015  Pakistan:
Die Lage in Lahore bleibt weiter angespannt.
       Zwei Männer auf einem Motorrad haben am Dienstag vor dem Eingang der katholischen St. Peters-Kirche auf zwei Wachposten geschossen. Als die Wachleute ebenfalls das Feuer eröffneten, ergriffen die Täter die Flucht. Dabei wurden zwei Passanten leicht verletzt. Der Premierminister der Provinz Punjab, Shahbaz Sharif, wurde über den erneuten Anschlag informiert und bat um Einsicht in den Bericht der Ermittler. Bei Anschlägen auf zwei benachbarte Kirchen sind in Lahore unlängst 14 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Die Polizei in Pakistan hat seit dem vergangenen Sonntag unterdessen mehrere Menschen festgenommen, um die Schuldigen am Mord von zwei Muslimen zu finden. (apic/fides) (NL Radio Vatikan, 25.03.2015).

20.03.2015  UNO:
Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, hat seine Aussage zum Islamischen Staat bekräftigt.
Wenn keine politische Lösung möglich sei, dann müsse man als letztes Mittel gegen die Terrorgruppe zu Gewalt greifen, so der Kurienerzbischof. Er begründete das mit dem nötigen Schutz von Minderheiten. Eine gewaltsame Lösung gefalle niemandem, müsse aber in Betracht gezogen werden. Es liege in der Verantwortung der internationalen Gesellschaft, nach einer Antwort auf den IS-Terror zu suchen und den unschuldigen Menschen zu helfen und sie zu schützen, so Tomasi. (asianews) (NL Radio Vatikan, 20.03.2015).

16.03.2015  Vietnam:  
Tausende von Katholiken protestieren im zentralen Hochland von Vietnam gegen den drohenden Abriss einer Kirche.
Die Provinzregierung hat Anfang Januar den Abriss der Kirche angeordnet, die 1965 während des koreanischen Bürgerkriegs mit Behelfs-Materialien errichtet worden war. Angesichts der Demonstrationen sehen die Behörden offenbar fürs erste vom Durchführen des Abrisses ab. Die Nachrichtenagentur „Asianews“ spricht allerdings von Schikanen und Drohungen der Polizei gegenüber Gottesdienstbesuchern. Der Bischof von Kontum, Michael Hoang Duc Oanh, hat nach Darstellung der Nachrichtenagentur wiederholt den Neubau einer stabilen Kirchenstruktur beantragt, darauf aber nie eine Antwort der Behörden bekommen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 16.03.2015).

15.03.2015  Pakistan: Bombenanschläge auf zwei Kirchen in Lahore, 15 Tote
Die christliche Minderheit in Pakistan ist schon wieder zum Ziel von Extremisten geworden. In der Millionenstadt Lahore explodierten während der Sonntagsmesse Bomben an zwei Kirchen; dabei wurden - außer den Attentätern - fünfzehn Menschen getötet und 78 verletzt, dreißig davon schwer. Die Zahl der Todesopfer könnte noch weiter steigen. Augenzeugen berichten, dass das beherzte Einschreiten eines Sicherheitsmanns eine weit höhere Zahl von Opfern verhindert habe. [Die Sicherheitsbeamten hatten die Attentäter nämlich am Betreten der Kirchen gehindert! Einer bezahlte seinen Mut mit dem Leben - GH]. Eine Splittergruppe der Taliban namens Jamaat-ul-Ahrar bekannte sich zu den Anschlägen. Die Bomben gingen im Abstand weniger Minuten in einem vor allem von Christen bewohnten Stadtteil hoch, und zwar vor einer katholischen und einer benachbarten anglikanischen Kirche. (reuters) (NL Radio Vatikan, 15.03.2015).

10.03.2015  Kairo: Islamistischer Angriff gegen koptisch-katholische Kirche in Kafr el-Dawar


      Am Morgen nach dem nächtlichen Angriff vom 10.03.2015

Die koptisch-katholische Kirche in Kafr el-Dawar wurde von bewaffneten Islamisten angegriffen. Der Überfall auf die der Jungfrau und Gottesmutter Maria geweihte Kirche, die von Franziskanern betreut wird, erfolgte in der vergangenen Nacht.
Die Angreifer setzten einen Sprengsatz gegen das Gotteshaus ein. Bei einem Feuergefecht wurden die beiden Polizisten verletzt, die die Kirche bewachten, wie Bischof Adel Zaki, der Apostolische Vikar von Alexandria für die Katholiken des lateinischen Ritus berichtete.
„Laut ersten Erhebungen erfolgte der Angriff um drei Uhr heute morgen. Die bewaffneten Angreifer waren mit einem Jeep unterwegs. Die verletzten Polizisten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der Vorfall muss im Zusammenhang mit anderen Attentaten gesehen werden, die gegen christliche Ziele und gegen Regierungseinrichtungen verübt wurden. Meines Erachtens zielen die Attentate auf eine Destabilisierung Ägyptens ab. Vielleicht will man entsprechende Signale an die internationale Konferenz über Ägypten senden, die am 13. März in Scharm el-Scheich beginnt. Die Stabilisierung und Normalisierung des Landes sollen sabotiert, ebenso die Wiederbelebung des Tourismus und ausländische Investitionen in Ägypten untergraben werden.“
Die Stadt Kafr el-Dawar liegt im Nildelta in Unterägypten rund 20 Kilometer von Alexandria entfernt. (Text: Giuseppe Nardi Bild: Asianews) (Katholisches.info, 10.03.2015).

04.03.2015  Bischöfe aus „blutgetränkten“ Krisengebieten beim Papst
Papst Franziskus betet für die „blutgetränkten“ Krisengebiete auf der Welt. Er empfing an diesem Mittwochmorgen vor der Generalaudienz im Vatikan einige Bischöfe aus Syrien, dem Irak und der Ukraine sowie aus rund 30 weiteren Ländern. Bei der 60-köpfigen Delegation handelte es sich um Freunde der katholischen Fokolar-Bewegung, wie der Vatikan mitteilte. Der Papst bedankte sich bei den Bischöfen der „blutgetränkten“ Gebiete, denn sie gäben den Gläubigen Hoffnung und Kraft voranzuschreiten. In seiner täglichen Morgenmesse sei er mit ihnen vereint, versichert Papst Franziskus. (rv) (NL RadioVatikan, 04.03.2015).

28.02.2015  Syrien: Christen-Genozid, und die Welt schaut weg!
Mindestens 350 Christen wurden im Nordosten Syriens entführt, mehrere wurden getötet. Die meisten von ihnen gehören der syrisch-katholischen Kirche an, wie ihr Patriarch Ignace Youssif III. Younan im Gespräch mit Radio Vatikan sagte. Die Situation sei dramatisch und enttäuschend, so der Patriarch. „Das ist sicherlich ein Genozid“, so Younan. Er rufe alle Katholiken im Westen auf, etwas für sie zu tun. Seine Gemeinschaft fühle sich von der internationalen Staatengemeinschaft im Stich gelassen. „Sie denken nur daran, wie sie ihre Wirtschaftsinteressen im Bereich der Erdöl-Förderung wahren können.“ Der Westen vergesse seine demokratischen Werte, fügt der syrisch-katholische Patriarch an. Sein Vorschlag als Gegenmittel gegen den IS: jegliche Waffenlieferungen an die Terrormiliz unterbinden. (rv/ap/reuters) (NL Radio Vatikan, 28.02.2015).

27.02.2015  Jerusalem: Brandanschlag auf griechisch-orthodoxes Priesterseminar in Jerusalem Auf das griechisch-orthodoxe Priesterseminar von Jerusalem wurde ein Brandanschlag verübt. An der Außenmauer wurde eine Schmierschrift gegen Jesus Christus angebracht. Die israelische Polizei ermittelt in den Kreisen jüdischer Extremisten, um die Täter des Brandanschlages ausfindig zu machen.
Laut den ersten Erhebungen von Polizei und Feuerwehr haben Unbekannte in der Nacht auf Donnerstag von außen Feuer gelegt. Es entstand Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt.
Das griechisch-orthodoxe Priesterseminar befindet sich in der Jerusalemer Altstadt nahe dem Jaffator. Die Täter schmierten gotteslästerliche Inschriften auf die Außenmauern des Seminars. Eine Inschrift wiederholt dieselbe Parole, die in der Nacht des 24. Februar an die Mauer der Moschee von Jab’awas bei Bethlehem geschmiert wurde, auf die ebenfalls gleichzeitig ein Brandanschlag verübt wurde.
Israels Staatspräsident Reuven Rivlin äußerte sein Bedauern über den Vorfall, ebenso Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat. Beide jüdischen Politiker wandten sich direkt an den griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III. Der Patriarch ließ öffentlich mitteilen: „Unsere Aufgabe ist es, zu handeln, um solchen Taten ein Ende zu setzen, in ganz Israel.“
Der palästinensische Chefunterhändler, der Moslem Saeb Erakat, bezeichnete die Täter beider Brandanschläge als „Terroristen“ und beschuldigte die israelische Regierung, die Verantwortung dafür zu tragen, weil sie die „illegale Besetzung und Kolonisierung auf der Grundlage unhaltbarer religiöser Ansprüche“ fortsetze.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 27.02.2015).

26.02.2015  Türkei behindert christliche Flüchtlinge
ISIS beheadings and children in cages
Ein syrischer Bischof wirft der Türkei die Blockade von Christen in Syrien vor. Knapp 1000 Familien sollen seit Montag auf der Flucht sein.

Nach der Entführung Dutzender assyrischer Christen durch die Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS) hat der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Behnan Hindo der Türkei vorgeworfen, Christen an der Flucht über die Grenze zu hindern. Jeden Tag müssten Familien per Flugzeug aus Damaskus fliehen, weil ihnen andere Wege abgeschnitten seien, so der Erzbischof von Hassaka-Nisibis am Mittwoch. Gleichzeitig aber lasse die Türkei “Lastwagen, Kämpfer des IS, gestohlenes Öl aus Syrien, Weizen und Baumwolle durch“, kritisierte er gegenüber dem Sender Radio Vatikan. Gleichzeitig forderte der Erzbischof das Rote Kreuz dazu auf, seinem islamischen Pendant Roter Halbmond kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen. Dieser gebe nichts von der Unterstützung an die Christen weiter, sagte er. -
CNN: The abductions of the Christians took place Mondayafter ISIS seized two Assyrian communities from Kurdish forces in the northeast province of Hassakeh. Osama Edward, founder of the Assyrian Human Rights Network, told CNN that the extremist group is now believed to have 150 hostages, citing the latest information from the network’s team on the ground. - 
IS-Kämpfer hatten nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag zwei Dörfer in der nordostsyrischen Provinz Hassaka angegriffen und mindestens 90 assyrische Christen verschleppt. Die Ortschaften Tal Shamiran und Tal Hermus hatten bis dahin unter kurdischer Kontrolle gestanden. Wohin die Jihadisten die Christen brachten, ist den Angaben zufolge unklar. Nach Angaben des Leiters des assyrischen Netzwerks für Menschenrechte, Oussama Edward, sind seit Montag knapp tausend christlich-assyrische Familien und damit insgesamt rund 5.000 Menschen aus bedrohten Dörfern in die Provinzhauptstadt Hassaka und den kurdischen Ort Kamishli an der Grenze zur Türkei geflüchtet. Edward, dessen Organisation in Schweden sitzt, vermutete nach Telefonaten mit Angehörigen aus seiner Heimatregion, dass die Verschleppten in die IS-Hochburg Shaddadi gebracht wurden. Dort würden sie vermutlich als “menschliche Schutzschilde” oder zum Austausch gegen IS-Gefangene der Kurden eingesetzt. -
Der IS hatte seit Juni große Teile des Nordirak und auch Gebiete im benachbarten Syrien erobert. Die Jihadisten verübten seither zahlreiche Gräueltaten gegen die Bevölkerung. Die irakische Armee, kurdische Kämpfer und Stammesmilizen kämpfen gegen den IS. Unterstützt werden sie von einer US-geführten Koalition aus westlichen und arabischen Staaten, die mutmaßliche IS-Stellungen aus der Luft bombardiert.
{Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/politik/aussenpolitik/4671657/Nahost_Vorwurf_Turkei-behindert-christliche-Fluchtlinge? vl_backlink=/s/kultur/index.do} (Kopten ohne Grenzen, 26.02.2015). 

24.02.2015  Syrien:
Nach Angriffen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf christlich-assyrische Dörfer im Nordosten Syriens befinden sich einige Tausend Menschen auf der Flucht und bedürfen dringend der Hilfe.
Darauf macht die Caritas aufmerksam. Laut Angaben des Caritas-Partners CAPNI fand die Mehrzahl der Menschen Zuflucht in der Provinzhauptstadt Hassake, wo sie in der Kirche und dem Gemeindezentrum untergekommen sind. Katholische Kirche und Caritas sind insbesondere in großer Sorge um 100 Familien, denen die Flucht aus ihren Dörfern nicht gelungen ist und die sich zu einem großen Teil in der Gewalt der IS-Kämpfer befinden. (pm/ap/aina) (NL Radio Vatikan, 24.02.2015).

23.02.2015  Afghanistan: Frei nach acht Monaten Entführung Nach mehr als acht Monaten in Gefangenschaft ist der indische Jesuitenpater Alexis Prem Kumar wieder frei. Pater Prem hatte für den Jesuitenflüchtlingsdienst JRS in Afghanistan in einem Schulprojekt gearbeitet, als er am 2. Juni 2014 von unbekannten Bewaffneten entführt wurde. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, bestätigte der Leiter des JRS, Pater Peter Balleis, gegenüber Radio Vatikan. Er habe noch gestern Nacht mit dem Freigelassenen telefonieren können. (rv) (NL radio Vatikan, 23.02.2015).

23.02.2015  Irak: Dominikaner als „christliche Hoffnung“ Sie sind ein wichtiges Zeichen der Hoffnung für die geplagte Bevölkerung im Irak: die Ordensleute, die inmitten von Chaos, Leid und Verfolgung an der Seite der Menschen ausharren. Davon berichteten auch zwei Dominikaner, die vor kurzem in Bagdad und Erbil waren, der Hauptstadt der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak. Eingeladen hatten Dominikaner, die aufgrund des IS-Terrors um ihr Leben fürchten müssen, aber dennoch bleiben. Über hunderttausend Menschen flohen, viele Christen, vor allem aber Jesiden, als die Kämpfer der Terrormiliz des sogenannten „Islamischen Staates“ Erbil im Juni vergangenen Jahres eroberten. (rv) (NL Radio Vatikan, 23.02.2015).

21.02.2015  Irak: „Staatengemeinschaft könnte handeln, wenn sie wollte“
Mindestens 150 Menschen sind allein in der letzten Woche im Irak von den Terroristen des „Islamischen Staates“ ermordet worden. Diese Angaben stammen von der irakischen Regierung in Bagdad, die von einer neuen Welle der Gewaltakte im Land spricht. Die Zahl der Vertriebenen innerhalb des Irak beläuft sich auf zweieinhalb Millionen Menschen. Mit Blick auf die Länder, die vom islamistischen Extremismus heimgesucht werden, spricht mittlerweile sogar US-Präsident Barack Obama von „Genozid“. Der chaldäische Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni, kann ihm da zustimmen; genau deshalb würde er sich mehr Einsatz der Weltgemeinschaft für sein Land wünschen. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.02.2015).

21.02.2015  Indien:
Die Kirche fordert die Regierung auf, Diskriminierungen gegen die Nachfahren der indischen Ureinwohner, die christlichen Dalit, zu beenden.
Wie der Erzbischof von Delhi, Anil Couto, erklärte, sei es an der Zeit, die seit 60 Jahren verweigerten Rechte für die christlichen Dalit wieder einzuführen. Der Erzbischof bezieht sich auf eine Präsidialverordnung von 1950, die besondere Garantien bei Schulbildung, Arbeit und Sozialdiensten für die benachteiligte Bevölkerungsgruppe vorsieht. Diese Garantien gelten bisher jedoch nur für hinduistische Dalit. (fides) (NL Radio Vatikan, 21.02.2015).

07.01.2015  Welt: Härtere Christenverfolgung im Mittleren Osten, Afrika und Asien
Die Verfolgung von Christen hat nach Angaben des überkonfessionellen Hilfswerks „Open Doors" im vergangenen Jahr besonders im Mittleren Osten, in Afrika und in Asien deutlich zugenommen. Nach dem am Mittwoch von der Organisation veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2015 setzten gewaltsame Übergriffe und eine zunehmende Islamisierung christliche Minderheiten besonders im Irak und in Syrien unter Druck. In aller Welt wurden mehr als 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit verfolgt. Von den 1,8 Millionen Christen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg lebten derzeit nur noch 1,1 Millionen in Syrien, viele davon als Flüchtlinge im eigenen Land. Auch in Teilen des Irak seien Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten durch den sogenannten „Islamischen Staat" vertrieben worden. Am stärksten von Verfolgung betroffen sind jedoch wie bereits in den vergangenen Jahren Christen im kommunistischen Nordkorea. Rund 70.000 von ihnen seien in Arbeitslagern eingesperrt, berichtet „Open Doors". Zuspitzung der Lage in Afrika Auch in afrikanischen Ländern hat sich die Situation von Christen laut „Open Doors" deutlich verschlechtert. So sind neben Somalia - hier ist die islamistische Al-Shabaab-Miliz für die Zuspitzung verantwortlich - auch Sudan, Eritrea und Nigeria unter den ersten zehn Ländern des Weltverfolgungsindex vertreten. Besonders in Nigeria litten Christen angesichts der für Februar geplanten Wahlen unter einem Klima der Gewalt und der Verfolgung durch die islamistische Gruppierung „Boko Haram". -  Zum Sudan erinnert „Open Doors" an den weltweit Aufsehen erregenden Fall von Meriam Ishag. Die junge Ärztin war im Vorjahr wegen Apostasie zum Tod verurteilt worden und musste im Gefängnis ihr Kind zur Welt bringen. Dank internationaler Proteste wurde sie freigelassen und abgeschoben. Der Sudan entzog ihr die Staatsangehörigkeit. Iran, Kenia, Indien sind vorgerückt. In der Rangliste folgen auf Nordkorea die Staaten Somalia, Irak, Syrien, Afghanistan, Sudan, Iran, Pakistan, Eritrea und Nigeria. Dabei rückt der Iran, 2014 noch an neunter Stelle, auf Platz sieben vor. Neu unter den ersten zehn Ländern sind der Sudan, Eritrea und Nigeria, nicht mehr darunter sind Saudi-Arabien, Malediven und Jemen. Den größten Sprung auf dem Weltverfolgungsindex macht Kenia von Platz 43 auf Platz 19. Indien ist mit 62 Punkten von Platz 28 im Vorjahr auf Platz 21 vorgerückt und steht noch vor Ägypten. Neu auf der Rangliste ist nach dreijähriger Abwesenheit die Türkei an 41. Stelle. (kap 07.01.2015 gs) (Radio Vatikan, 07.01.2015).

04.01.2015 Iran: Über Weihnachten sind zahlreiche Christen im Iran festgenommen worden. Dabei wurden insgesamt 24 Christen festgesetzt, die dem evangelikalen Spektrum zuzuordnen sind. Bibeln, Handys und Personalausweise wurden beschlagnahmt. Unterdessen wurde die Haftstrafe des 2010 zu sechs Jahren Haft verurteilten Christen Farshid Fathi, der in Karadsch einsitzt, vom Revolutionsgericht in Teheran um ein Jahr verlängert. Ihm wird zum Vorwurf gemacht, Alkohol in das Gefängnis eingeschmuggelt zu haben. Im Iran werden Muslime, die zum Christentum gewechselt sind, wegen „Abfalls vom Islam“ oft hart bestraft. Insgesamt sind mindestens 40 Christen wegen ihres Glaubens in Haft. Die Gesamtzahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. Von den 76,4 Millionen Einwohnern sind 99 Prozent Muslime. (idea) (NL Radio Vatikan, 04.01.2015).

 

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