GERD HAGEDORN


CHRISTENVERFOLGUNG UND

   DISKRIMINIERUNG IM JAHR 2016

     


   

       

   "Betet für die, die euch verfolgen"     (Mt 5,44b)  

     

28.12.2016  Italien: 2016 wurden etwa 90.000 Christen weltweit getötet
Das ist eine Zeit der Märtyrer.– Papst Franziskus hat am Montag erst wieder daran erinnert. 90.000 Christen sind im Jahr 2016 um ihres Glaubens willen ermordet worden, sagt der italienische Forscher Massimo Introvigne, der ein internationales Netzwerk namens „Studienzentrum Neue Religionen“ leitet. „Nächsten Monat erscheint eine neue Statistik. Aus ihr ergibt sich, dass alle sechs Minuten ein Christ um seines Glaubens willen umgebracht wird“, so Introvigne. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.12.2016).                                                             Hier mehr dazu

21.12.2016  Deutschland:
Die Diskriminierung und Drangsalierung von Christen steht auch in diesem Jahr am zweiten Weihnachtstag wieder im Fokus der Kirche in Deutschland.
Bereits seit 2003 wird der 26. Dezember als „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ begangen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat an diesem Mittwoch Material dazu vorgestellt. In den Gottesdiensten am zweiten Weihnachtstag, dem Fest des Heiligen Erzmärtyrers Stephanus, soll besonders der Glaubensgeschwister gedacht werden, die vielerorts in der Welt Opfer von Ausgrenzung und Unterdrückung sind, heißt es in einer Mitteilung. 2016 stehen besonders die Christen in Saudi-Arabien im Fokus, die ihren Glauben nur insgeheim leben können. (pm) (NL Radio Vatikan, 21.12.2016).

16.12.2016  Vatikan/Österreich: Anfeindungen gegen das Christentum in Europa
Der Vatikan ortet eine zunehmend „antichristliche Stimmung“ auch in Europa. „Unter der Maske von "political correctness"‘ werden der christliche Glaube und die christliche Moral als feindlich angesehen“, sagte der Vatikan-Diplomat Antoine Camilleri bei einer OSZE-Konferenz zur „Bekämpfung von Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen“ am Mittwoch in Wien. Der Vatikan hatte sein Statement erst am Donnerstag veröffentlicht. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 16.12.2016).
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16.12.2016  Indien:
Rund 30 Hindu-Kämpfer haben eine katholische Gemeinde im Dorf Tikariya vor den Toren der Stadt Banswara (Rajastan) überfallen.
Die Tat ereignete sich am Mittwoch, wie der vatikanische Fidesdienst berichtet. Der katholische Priester Stephan Rawat und mehrere Gemeindemitglieder wurden tätlich angegriffen, sagte der Vorsitzende des „Global Council of Indian Christians“, Sajan K. Gorge. Angesichts der häufigen Übergriffe in der Vorweihnachtszeit fordert der Rat mehr Sicherheit und Schutz, damit „die kleine christliche Gemeinde in der heiligen Weihnachtszeit in Frieden und Sicherheit beten und feiern kann“. (fides) (NL Radio Vatikan, 16.12.2016).

14.12.2016  Indonesien: Christen erhoffen Freispruch für Gouverneur
Fünf Jahre Haft drohen dem Gouverneur Jakartas und prominenten christlichen Politiker Basuki Tjahaja Purnama. Es geht um angebliche Blasphemie, und ganz Indonesien schaut auf den Prozess, der an diesem Dienstag begann. Er habe im Wahlkampf aus dem Koran zitiert und diesen dabei herabgewürdigt, so der Vorwurf. Schon vor dem Prozess kam es zu Demonstrationen für und gegen den Angeklagten in der Hauptstadt. „Die meisten Menschen bei uns sagen aber, dass die Anklage“ nicht durchkommt, sagt Theophilus Bela, Generalsekretär der Organisation Religionen für den Frieden, den Radio Vatikan in Jakarta erreichte. „Die allgemeine Stimmung in Jakarta ist die, dass er freigesprochen werde.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 14.12.2016).
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14.12.2016  Ägypten:
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich zu dem Anschlag auf die koptische Peter- und Paulskirche in Kairo bekannt.
Ein IS-Selbstmordattentäter habe 80 „Kreuzfahrer“ getötet und verletzt, heißt es in einem Bekennerschreiben. Bei dem Bombenanschlag nahe dem Amtssitz des koptischen Papstes wurden am Morgen des dritten Adventsonntags mindestens 25 Menschen getötet und 49 verletzt, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Die Bombe explodierte in der den Heiligen Peter und Paul geweihten Kirche, die ganz in der Nähe der Kathedrale liegt. Es handelt sich um das schlimmste
Attentat auf Christen in Ägypten seit sechs Jahren. (apic) (NL Radio Vatikan, 14.12.2016). - Einzelheiten dazu hier

13.12.2016  Indonesien:
In einem aufgeheizten Klima hat der Blasphemieprozess gegen den christlichen Gouverneur von Jakarta begonnen.
Basuki Tjahaja Purnama beteuerte vor Gericht unter Tränen seine Unschuld: Es sei nicht seine Absicht gewesen, den Koran zu beleidigen, sagte der Angeklagte laut Medienberichten. Vor dem Gerichtsgebäude in Jakarta demonstrierten lautstark Befürworter und Gegner Purnamas. Die nächste Anhörung findet am 20. Dezember statt. Dem Politiker wird Blasphemie vorgeworfen, weil er in einer Wahlrede im September aus einer Koran-Sure zitiert und betont hatte, jeder indonesische Bürger habe das Recht, nichtmuslimische Politiker zu wählen. (al jazeera/asianews/kna) (NL Radio Vatikan, 13.12.2016).

11.12.2016  Papst bestürzt über Anschlag auf koptische Kirche St. Peter und Paul in Kairo
Papst Franziskus hat nach einem blutigen Terroranschlag auf die koptische Peter- und Paulskirche in Kairo dem koptischen Papst Tawadros II. und der ganzen koptisch-orthoxen Kirche von Ägypten sein besonderes Mitgefühl ausgedrückt. Am Sonntagmorgen war gegen Ende der Liturgiefeier in der der koptischen Markus-Kathedrale von Kairo, der Bischofskirche des koptischen Papstes, benachbarten Kirche der Apostelfürsten ein Sprengsatz detoniert, der mindestens 20 Menschen in den Tod riss. – Beim Angelusgebet am Sonntag rief der Papst zugleich auch zum Gebet für die Menschen von Aleppo auf und mahnte die Verantwortlichen, eine „Wahl des zivilen Anstands“ zu treffen: „Nein zur Zerstörung, Ja zum Frieden, Ja zu den Menschen von Aleppo und Syrien.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 11.12.2016, GH).
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08.12.2016  Indonesien: Christlicher Politiker unter Blasphemieverdacht
Indonesiens populärster christlicher Politiker muss sich vor Gericht gegen den Vorwurf der Blasphemie verteidigen. Der Prozess gegen den Gouverneur von Jakarta findet am 13. Dezember statt, wie der vatikanische Fidesdienst berichtet. Indonesien, der größte Staat mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, erlebt seit Anfang November eine noch nie dagewesene Welle interreligiös motivierter Proteste, aber auch Gegendemonstrationen für Frieden und Toleranz zwischen den Religionen. (fides) (NL Radio Vatikan, 08.12.2016).
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08.2.2016  Irak:
Angesichts der Zerstörung antiker und christlicher Kulturgüter durch Krieg und Terror im Irak schlägt der chaldäische Patriarch von Bagdad Alarm.
Patriarch Louis Raphael Sako fordert ein „entschiedenes Vorgehen“ der internationale Gemeinschaft, um Kirchen, Klöster und archäologische Stätten im antiken Mesopotamien zu schützen. Die in der Region wütenden Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) trieben eine regelrechte „Zerstörungskampagne“ dieser Kulturgüter voran, sagte Sako laut Asianews auf einer Konferenz der UNESCO zum Schutz von Kulturgütern des Irak, die Anfang Dezember in Abu Dhabi stattfand. Ergebnis der Tagung, an der Teilnehmer aus über 40 Staaten teilnahmen, ist ein geplanter Fonds im Wert von 100 Millionen Dollar, der zum Schutz des kulturellen Erbes im Irak eingesetzt werden soll. (asianews) (NL Radio Vatikan, 08.12.2016).

03.12.2016  Jerusalem: Das Lateinische Patriarchat Jerusalem und alle Kirchen im Heiligen Land verurteilen die Schändung eines christlichen Friedhofs in Kfar Yassif in Galiläa. Auf der Mauer rund um den Friedhof und auf mehreren Grabsteinen seien am Donnerstag blasphemische und obszöne Schriftzüge in arabischer Sprache sowie Graffiti aufgetaucht. Das Patriarchat bekundet seine Verbundenheit mit den Familien der Verstorbenen, die auf dem geschändeten Friedhof begraben sind, und fordert Ermittlungen. (fides) (NL Radio Vatikan, 03.12.2016).

28.11.2016  Philippinen:
Der philippinische Kardinal Orlando Quevedo hat den jüngsten Bombenanschlag auf eine Kirche als Terrorismus verurteilt.
Das Attentat auf ein Gotteshaus der philippinischen Insel Mindanao am Ende des Sonntagsgottesdienstes sei „ein Anschlag auf unschuldige Menschen und die Religionsfreiheit gewesen“, sagte Kardinal Quevedo, Erzbischof von Cotabato, am Montag dem katholischen asiatischen Pressedienst Ucanews. Die Bombe war am ersten Adventsonntag vor der katholischen Kirche in der Stadt Esperanza explodiert, als die Gottesdienstbesucher die Kirche verließen. Drei Menschen wurden verletzt. Der Geheimdienst vermutet, dass die islamistische Terrorgruppe „Maute“ dahintersteckt, die der Terrormiliz IS nahesteht. (ucanews/kna) (NL Radio Vatikan, 28.11.2016).

26.11.2016  Afrika: Integralisten, die für eine Rückkehr zu den Stammesreligionen eintreten, haben das Holzkreuz auf dem Berg Ngock Lituba zerstört. Wie die in Kamerun erscheinende Tageszeitung „Le Messager“ berichtet, führen Mitglieder des Bassa-Stammes seit mehreren Monaten Angriffe durch, da er keine andere Religion neben der Stammesreligion tolerieren will. Die Zerstörung des Kreuzes auf dem Berg Ngock Lituba ist von symbolträchtiger Bedeutung, weil der Berg als heilige Stätte der Stammesreligion betrachtet wird und viele die Aufstellung eines Kreuzes an diesem Ort abgelehnt hatten. Die neue Bewegung will nach Angaben der einheimischen Presse aber auch Kultstätten wie Kirchen und Moscheen zerstören. (fides) (NL Radio Vatikan, 26.11.2016).

26.11.2016  Pakistan: Ein Gericht in Lahore hat fünf Angeklagte, die bei einem Lynchmord Anfang November zwei Christen getötet hatten, zum Tode verurteilt. Die beiden Christen Shabaz Masih und Shama Bibi waren ein junges Ehepaar, das wegen angeblicher Blasphemie von Islamisten verfolgt und getötet wurde, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Die beiden ermordeten Christen arbeiteten als Fabrikangestellte. Sie wurden zuerst entführt, gefoltert und dann lebendig verbrannt, wie die Untersuchung der Justiz ergab. Die katholische Anwältin Michelle Chaudhry, die sich um die Kinder des getöteten Paares kümmert, kommentierte den Richterspruch mit den Worten, dass „endlich Gerechtigkeit“ geschehe. Sie sei zwar gegen die Todesstrafe, doch es sei wichtig, dass ein Urteil die Schuldigen benenne. (fides) (NL Radio Vatikan, 26.11.2016).

16.11.2016  Syrien: Die „Aufnahme von Flüchtlingen zerstört unser Land“
„Wenn Ihr uns wirklich helfen wollt, dann beendet endlich diesen Krieg und lasst uns Christen weiter in unserer Heimat Syrien leben.“ Mit deutlichen Worten hat der griechisch-katholische melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clement Jeanbart, die westliche Syrien-Politik kritisiert. Die Menschen in Syrien, vor allem auch in Aleppo, würden seit fünf Jahren unvorstellbar leiden, so Jeanbart gegenüber Kathpress. Die Menschen in der heftig umkämpften nordsyrischen Metropole lebten Tag und Nacht in Angst. Bomben und Granaten könnten jederzeit einschlagen und Tod und Verderben bringen. Die aus der ganzen Welt nach Syrien geströmten Terroristen würden überall, wo sie können, Terror verbreiten, so der Bischof. (kap) (NL Radio Vatikan, 16.11.2016).
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16.11.2016:  Indonesien:
Der Gouverneur von Jakarta, Ahok Basuki Tjahaja Purnama, muss sich wegen des Vorwurfs der Blasphemie vor Gericht verantworten.
Nach wochenlangen Vernehmungen zahlreicher Zeugen habe die zuständige Ermittlungsbehörde am Mittwoch die Anklageerhebung gegen den christlichen Politiker beschlossen, berichten indonesische Medien. „Obwohl unter den Ermittlern unterschiedliche Auffassungen bestanden, war die Mehrheit der Meinung, dass der Fall von einem Gericht entschieden werden soll“, wird Polizeichef Ari Dono zitiert. Der aus der Minderheit der indonesischen Chinesen stammende Gouverneur dürfe das Land bis zur Verhandlung nicht verlassen. Ultrakonservative Muslime werfen dem 50-Jährigen vor, während einer Diskussionsveranstaltung den Koran beleidigt zu haben. (kap) (NL Radio Vatikan, 16.11.2016).

15.11.2016  Deutschland: CDU-Generalsekretär Peter Tauber hält die religionspolitischen Reformforderungen der Grünen für falsch. Es sei ein Irrweg zu glauben, dass das „gewachsene und geltende Religionsverfassungsrecht irgendeine Überarbeitung bräuchte“, sagte er am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin. Einerseits solle laut Beschluss religiöse Vielfalt wertgeschätzt und gefördert werden, andererseits fänden sich darin „immer wieder antikirchliche Beißreflexe“. Tauber bekräftigte, dass der Staat religiös neutral sei, den Wert des Religiösen aber schätze und ihm Platz im öffentlichen Raum einräume. (kna) (NL Radio Vatikan, 15.11.2016).

19.10.2016  Türkei:
In der Türkei werden Publikationen von Minderheiten
zunehmend erschwert. Darauf weist der vatikanische Fidesdienst an diesem Mittwoch hin. Im Zug des Notstands, den die türkische Regierung nach dem gescheiterten Putschversuch vom vergangenen 15. Juli ausgerufen hatte, wurden im offiziellen Amtsblatt des Landes neue Bestimmungen veröffentlicht. Diese regulieren die Aktivitäten von Zeitungen und Publikationen, in denen Artikel veröffentlicht werden, die nicht in türkischer Sprache erscheinen. Dazu gehören auch Zeitungen der religiösen Minderheiten. Die neuen Bestimmungen verbieten die Weiterveröffentlichung von offiziellen institutionellen Bekanntmachungen und Werbeanzeigen. (fides) (NL Radio Vatikan, 19.10.2016).

15.10.2016: Ägypten:
Vier entführte koptische Christen, darunter ein neunjähriges Kind, sind wieder auf freiem Fuß.
Das meldet der vatikanische Fidesdienst. Die Kopten waren am vergangenen 3. Oktober in Manfalut in der Provinz Assiut gekidnappt worden. Ihre Familien hatten ägyptischen Medienberichten zufolge umgerechnet rund 50.000 Euro für die Freilassung ihrer Angehörigen bezahlt. Fides zufolge werden immer mehr Kopten in Assiut und Minya von Islamisten zur Zahlung von präventivem Lösegeld gezwungen, um nicht entführt zu werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 15.10.2016).

15.10.2016  Pakistan:
In verschiedenen Städten des Landes haben radikale Islamisten gegen die inhaftierte Christin Asia Bibi protestiert.
Die Demonstranten forderten die sofortige Hinrichtung Bibis. Die Mutter von fünf Kindern wurde wegen angeblicher Blasphemie verurteilt. Das Oberste Gericht hatte vor wenigen Tagen den definitiven Urteilsspruch vertagt. Die bisherigen Instanzen verurteilten die Christin zum Tode wegen Blasphemie. Gegen den Urteilspruch und auch gegen die Proteste der Islamisten sprachen sich etliche islamische Führer des Landes aus. (asianews) (NLRadio Vatikan, 15.10.2016).

04.10.2016  Ägypten:
Unbekannte haben am Montag vier koptische Christen, darunter einen neunjährigen Jungen, in Manfalut in der Provinz Assiut rund 350 km südlich von Kairo entführt.
Sie fordern ein Lösegeld in Höhe von 500.000 ägyptischen Pfund (über 50.000 Euro). Wie das Netzwerk „Watani“ berichtet, riet die Polizei den Angehörigen der Opfer zur Zahlung des Lösegelds, weil in der Vergangenheit im Falle einer Nichtzahlung Entführte ermordet worden sind. Angehörige der koptischen Glaubensgemeinschaft werden in Ägypten immer wieder Opfer von Entführungen. Besonders viele Fälle gibt es in Oberägypten in den Provinzen Minya und Assiut, wo in mehreren Dörfern am Ufer des Nils Christen in der Vergangenheit auch ein „Schutzgeld“ bezahlen mussten. (fides) (NL Radio Vatikan, 04.10.2016).

15.09.2016  Neu Delhi:
Christin von fanatischen Sikhs im Punjab erschlagen

Im indischen Punjab wurde die geistig etwas verwirrte Christin Balwinder Kaur von fanatischen Sikhs mit der Axt erschlagen.
Die 55 Jahre alte Frau hatte durch einen Unfall einen schweren Stromschlag erlitten und war seitdem geistig etwas verwirrt. Im vergangenen Jahr war sie angezeigt worden, in Sandalen einen Gurdwara, einen „heiligen Ort“ der Sikhs betreten zu haben.
Nun wurde sie von aufgebrachten Sikhs erschlagen, weil sie einen „heiligen Text“ dieser synkretistischen Religion zwischen Islam und Hinduismus „geschändet“ haben soll.
Am 11. September versammelte sich eine Gruppe bewaffneter Sikhs vor dem Haus der Frau. Gegen 12.30 Uhr drangen sie in das Haus ein, zerrten die Frau auf die Straße und schlugen mit Axthieben auf sie ein.
Wie Harkamal Preet Singh Khakh, der Polizeichef von Amritsar, bekanntgab, verblutete die Frau. Die Täter ließen sie schwerverletzt liegen. Vier Stunden dauerte ihr Todeskampf. Niemand kam ihr zu Hilfe, wie es im Polizeibericht heißt.
„Gott möge ihnen vergeben, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Mit diesen Worten kommentierte Bischof Franco Mulakkal von Jalandhar die Bluttat. „Die Tat ist ein weiterer Beweis dafür, dass im Punjab eine Christenverfolgung stattfindet“, so der Bischof.
Die Angreifer beschuldigten die Frau, den Guru Granth Sahib, die Heilige Schrift der Sikhs, geschändet zu haben.
Laut Polizeibericht scheinen die Täter der Frau absichtlich eine lange Agonie durch Verbluten bereitet haben zu wollen, denn „sie hätten sie sofort töten können“.
Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 15.9.2016).

02.09.2016  Pakistan:
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine christliche Wohnsiedlung in Peshawar sind am Freitagmorgen mindestens fünf Menschen getötet worden.
Unter den Toten seien außer einem Bewohner der Kolonie die vier mutmaßlichen Attentäter, berichten pakistanische Medien. Zu dem Anschlag bekannte sich den Angaben zufolge die pakistanische Talibangruppe Jamaat-ul-Ahrar. Der Anschlag stand im Kontext weiterer Angriffe von Terroristen in der Region. Mindestens 18 Menschen wurden bei der Anschlagsserie getötet und mindestens 52 verletzt, wie pakistanische Medien berichten. Erst im März waren bei einem Anschlag in der Stadt Lahore mehr als 70 Menschen getötet worden. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.09.2016).

31.08.2016  Pakistan:
In Pakistan ist ein Christ niedergeschossen worden, der rechtlich gegen die Zwangskonversion und Verheiratung seiner Tochter mit einem Muslim vorgegangen war.
Nachdem er vor Gericht Recht bekommen hatte, habe Gulzar Masih wiederholt Morddrohungen erhalten, berichtet der katholische Pressedienst Ucanews. Masih sei schwer verletzt; die Familie befinde sich in großer Gefahr. Die Richter hatten entschieden, dass die taubstumme junge Frau zu ihrer christlichen Familie zurückkehren solle. Trotzdem hätten muslimische Geistliche das Mädchen zwingen wollen, bei ihrem muslimischen Ehemann zu bleiben, hieß es.(kna) (NL Radio Vatikan, 31.08.2016).

24.08.2016  Indonesien:
Katholiken und Protestanten in Indonesien sorgen sich über eine Zunahme von islamischem Extremismus in Indonesien.
Dieser sei eine „ernste Gefahr“ besonders für religiöse Minderheiten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der katholischen Bischofskonferenz und protestantischer Kirchen. Indonesien dürfe einer Verbreitung extremistischen islamischen Gedankenguts nicht tatenlos zusehen. In den vergangenen Tagen hatten Fachleute bei einer Tagung in Jakarta berichtet, die Terrororganisation „Islamischer Staat“ finanziere indonesische islamistische Gruppen. Von den etwa 250 Millionen Einwohnern des Landes sind mehr als 85 Prozent Muslime, Indonesien ist damit das größte muslimische Land der Welt. (kna/uca) (NL Radio Vatikan, 24.08.2016).

23.08.2016  Pakistan:
Pakistan will den Missbrauch des Blasphemiegesetzes untersuchen.
Die Menschenrechtskommission des Senates des Landes will dazu Rechtsexperten und Vertreter der Religionen anhören. Christliche Aktivisten gegen das Gesetz sehen darin ein „ermutigendes Zeichen“. Nach dem ersten Zusammentreffen der Kommission zu dieser Frage wurde deutlichgemacht, dass es nicht um Änderungen am Gesetz gehe, sondern lediglich um die richtige und nicht missbräuchliche Anwendung. 80 Prozent der unter diesem Gesetz Angeklagten seien zu Unrecht vor Gericht, zitiert die Nachrichtenagentur einen der Senatoren, das dürfe nicht so weitergehen. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.08.2016).

19.08.2016  Philippinen: Zunehmende Übergriffe auf Christen
Die Philippinen sind das drittgrößte katholische Land der Welt. Aktuell sehen sich jedoch die Christen auch dort zunehmend unter Druck gesetzt. Etwa achtzig Prozent der Bevölkerung der Philippinen sind katholisch, aber im Süden des Landes, auf der Insel Mindanao, gibt es eine durchaus große muslimische Minderheit. Sie macht dort etwa 40 Prozent aus. Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtet von steigenden Zahlen bei Übergriffen auf Christen im Süden des Landes. (domradio) (NL Radio Vatikan, 19.08.2016).
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16.08.2016  Türkei:
Nach sechs aufeinanderfolgenden Jahren, in denen die türkischen Behörden die Feiern zum Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August im historischen Kloster der Gottesmutter von Sumela in der Region von Trapezunt erlaubt hatten, ist für dieses Jahr ein Verbot erlassen worden.
Die Behörden rechtfertigen das Verbot mit Restaurierungsarbeiten an den Gebäuden und „Stabilitätsproblemen“, berichtete das französische Ostkirchenportal orthodoxie.com. Zu den Feiern am 15. August hätte der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. aus Istanbul anreisen sollen. An der Liturgie mit dem Patriarchen in den Ruinen der 1922 durch Freischärler niedergebrannten Abtei hatten vor einem Jahr tausende orthodoxe Christen aus der Türkei, Griechenland, Georgien, Russland und der Ukraine teilgenommen. (kna) (NL Radio Vatikan, 12.08.2016).

08.08.2016  Pakistan: „Der Hass beginnt im Schulbuch“
In Pakistan sind bei einem neuen Bombenanschlag rund 40 Menschen ums Leben gekommen. Der Sprengsatz explodierte vor einer Klinik, wo sich Anwälte und Journalisten zu einer spontanen Trauerfeier für Bilal Anwar Kasi versammelt hatten. Der Anwalt Kasi, Chef der Rechtsanwälte-Vereinigung der Provinz Balutschistan, war kurz zuvor erschossen worden; die Hintergründe des Anschlags sind noch unklar, man vermutet Al Kaida dahinter. Immer wieder wird Pakistan von schweren Bombenattentaten erschüttert. Die Radikalisierung, die Anstachelung zum Hass und zur Intoleranz auch gegen Nicht-Muslime beginnt schon in den Schulbüchern. Das erklärt uns Mobeen Shahid, Dozent für islamische Religion an der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.08.2016).
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08.08.2016  Pakistan:
Christliche Menschrechtsaktivisten kämpfen für die korrekte Erfassung religiöser und anderer Minderheiten im Land.
Wie die pakistanische Regierung bekanntgegeben hat, soll in Kürze die erste umfassende Volkszählung seit 17 Jahren durchgeführt werden. Als Termin wurde der Zeitraum „nach März 2017“ genannt. Wie der katholische Direktor des Zentrums für soziale Gerechtigkeit in Pakistan, Peter Jacob, erklärt, fehlen bislang bei der Frage nach der Religionszugehörigkeit beispielsweise Sikhs, Buddhisten und andere in der Statistik. Solche Auslassungen führten zu einer noch weitergehenden Marginalisierung von Minderheiten. Politiker, die religiösen Minderheiten in Pakistan angehören, unter ihnen Christen, Hindus und Sikhs, fordern seit langem mehr Sitze in der Nationalversammlung und in den Regionalparlamenten. (ucanews) (NL Radio Vatikan,08.08.2016).

05.08.2016  Jemen:
Im Fall des seit April im Jemen entführten katholischen Priesters warnt der zuständige Bischof vor voreiligen Hoffnungen.
Bisher gebe es „keine sichere Nachricht", dass der Geistliche noch lebe, sagte Bischof Paul Hinder, Apostolischer Vikar für Südarabien, dem vatikanischen Pressedienst Asianews. Indiens Außenministerin Sushma Swaraj hatte am Vortag laut Medien erklärt, dem aus Kerala stammenden Priester Tom Uzhunnalil gehe es gut. Die Regierung tue alles Notwendige, um seine sichere Freilassung zu erreichen. Der Ordenspriester Uzhunnalil, einer von zwei katholischen Geistlichen im Jemen, war im April von mutmaßlichen Islamisten bei einem Angriff auf ein katholisches Seniorenheim in Aden verschleppt worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.08.2016).

05.08.2016  Pakistan:
Ein muslimischer Mann sieht einem Gerichtsurteil wegen der Vergewaltigung einer 16-jährigen Christin entgegen. Dass eine solche Straftat ein Urteil nach sich zieht, kommt in Pakistan selten vor, heißt es in einer Mitteilung der Britisch-Pakistanischen Christlichen Vereinigung. Der 22-jährige Mann hatte die Vergewaltigung des christlichen Mädchens ist in der Stadt Farroqabad im Punjab vor der Polizei zugegeben. 2014 hatte eine muslimische Nichtregierungsorganisation in Pakistan eine Zahl von rund 700 Fällen entführter, vergewaltigter und zwangsweise zum Islam konvertierter christlicher Mädchen angegeben. Christlichen Organisationen zufolge liegt die Zahl mindestens doppelt so hoch. (ucanews/rv)

03.08.2016  China:
In China ist ein christlicher Menschenrechtsaktivist zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Er sei geständig und habe auf Berufung verzichtet, zitiert die Nachrichtenagentur Asianews die offizielle Berichterstattung über den Fall. Das Gericht in Tianjin befand den Rechtsanwalt Hu Shigen für schuldig, in Zusammenhang mit seinen religiösen Aktivitäten auch umstürzlerische Ideen zu verbreiten. Hu leitet eine protestantische Untergrundkirche. Einen weiteren angeklagten Menschrechtsanwalt verurteilte das selbe Gericht zu drei Jahren Gefängnis. Beide Männer gehören einer Gruppe von etwa 300 Menschrechtsaktivisten an, die alle seit Juli in Haft sind. (asianews) (NL Radio Vatikan, 03.08.2016).

29.07.2016  UNO:
Der UNO-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Heiner Bielefeldt, hat sich besorgt über die Zukunft der Christen im Nahen und Mittleren Osten geäußert
. „Ein historisches Erbe von Jahrtausenden droht dem Furor des Fanatismus zum Opfer zu fallen“, warnte Bielefeldt am Freitag im Interview der KNA. Die Miliz „Islamischer Staat“ (IS) ziele mit seinen Terroraktionen nicht nur darauf, Christen und anderen Minderheiten wie den Jesiden jede Zukunft zu verbauen; sie habe sich „offenbar vorgenommen, auch alle Spuren ihrer Vergangenheit restlos auszulöschen“, so Bielefeldt. Hunderttausende von Christen hätten Syrien und den Irak in den letzten Jahren verlassen, beklagte der UNO-Berichterstatter, dessen Amtszeit offiziell am Samstag zu Ende geht. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.07.2016).

28.07.2016  Frankreich: Bischof von Rouen mahnt zu Zusammenhalt und Besonnenheit
Die Bischöfe in Frankreich sind geschockt: Nach dem Anschlag auf eine katholische Kirche in Rouen mahnen sie zu Zusammenhalt und Besonnenheit. Der Erzbischof von Paris, Kardinal André Vingt-Trois, sagte in einem Zeitungsinterview vom Donnerstag, dass es nun falsch sei, „den falschen Gegner ins Visier zu nehmen“. Dominique Lebrun, der Erzbischof von Rouen sagte gegenüber Radio Vatikan: „Ich schreie zu Gott und rufe alle Katholiken und auch die Nicht-Gläubigen auf, sich diesem Anruf an Gott anzuschließen.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 28.07.2016).
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28.07.2016  Ägypten/Frankreich:
Auch eine der höchsten Autoritäten des sunnitischen Islams hat das Attentat auf einen Priester in Saint-Etienne-du-Rouvray aufs Schärfste verurteilt.
Der Großimam der Al-Azhar-Universität von Kairo, Ahmed al-Tayyeb, sagte, dass „diejenigen, die dieses unmenschliche Attentat ausgeführt haben, keinerlei Sinn für Menschlichkeit und für die Werte und Prinzipien islamischer Toleranz“ hätten. Diese Prinzipien lüden zum Frieden ein und dazu, „das Blutvergießen Unschuldiger zu vermeiden, ohne Ansehen von Religion, Hautfarbe, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit“. (asianews) (NL Radio Vatikan, 28.07.2016).

26.07.2016  Vatikan: Papst verurteilt Angriff auf Kirche in Frankreich
Der Vatikan ist entsetzt über die blutige Geiselnahme in einer Kirche in der Normandie. „Der Papst wurde informiert und nimmt Anteil am Leid und am Grauen dieser absurden Tat, er verurteilt aufs Schärfste jede Form des Hasses und betet für die Opfer“, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag mit. „Es ist eine weitere schreckliche Nachricht, die sich leider in eine Serie der schockierenden Gewalt in diesen Tagen reiht, die immenses Leid und Sorge ausgelöst hat“, so Lombardi. Man sei besonders betroffen, dass dieser Angriff in einer Kirche stattgefunden hat. Auch der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, brachte seine Anteilnahme in einer kurzen Mitteilung zum Ausdruck und versicherte seine geistliche Nähe und Solidarität mit der katholischen Kirche Frankreichs. Mit Messern bewaffnete Geiselnehmer waren am Dienstag während einer Messe in die Kirche eingedrungen und haben den Priester ermordet sowie eine Geisel schwer verletzt. Die Täter wurden beide getötet, als sie die Kirche mit den Geiseln verließen. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.07.2016).
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12.07.2016  Dhaka (Bangladesch) geriet am 1. Juli mit dem Attentat von „Soldaten des Kalifen“ in die Schlagzeilen. Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) überfielen ein Restaurant, in dem sich vor allem ausländische Gäste aufhielten, und töteten 22 Menschen, darunter zahlreiche Europäer. Wie erst jetzt bekannt wurde, drangen in der Nacht auf Sonntag Islamisten in das Haus der Katholikin Maya Karmokar ein, übergossen sie mit Benzin und steckten die Frau in Brand.
Der brutale Vorfall ereignete sich in Kajura im Bezirk Jessore im Südwesten des Landes. Bisher unbekannte Männer drangen nachts in das Haus der Frau ein. Deren verzweifelte Schreie weckten Nachbarn, darunter Verwandte, die herbeieilten und es gerade noch schafften, das Leben der Frau zu retten.
Im Krankenhaus stellten die Ärzte fast am ganzen Körper Verbrennungen fest. Da sich die Frau die nötige fachärztliche Behandlung nicht leisten kann, befindet sie sich bereits wieder zu Hause, wo sie von Angehörigen so gut wie möglich gepflegt wird.
Die Polizei nahm Ermittlungen auf. Die Täter haben aber noch keinen Namen. Die Frau konnte niemanden erkennen. „Es ging alles so schnell. Ich habe nur das Feuer auf meiner Haut gespürt und habe vor Schmerzen zu schreien begonnen.“
Maya Karmokar ist 45 Jahre alt. Sie arbeitete als Krankenschwester in einem von der Diözese Khulna geführten Ambulatorium. Die ledige und kinderlose Frau lebt bei ihrer Mutter, um die sie sich kümmerte. Nun braucht sie selbst dringend Hilfe.
Nur einen Tag wurde sie im Krankenhaus behalten. „Wegen ihrer ärmlichen Verhältnisse wurde sie entlassen, weil sie sich eine bessere ärztliche Behandlung nicht leisten kann“, so Asianews.
Die Frau kann sich den brutalen Angriff nicht erklären: „Ich habe keine Feinde. Ich verstehe nicht, warum sie mich umbringen wollen!“ Die Aussage wird von Nachbarn und Angehörigen bestätigt, weshalb der Schock in der Umgebung groß ist.
Pater Ananda Gopal Biswas, der katholische Pfarrer von Shimulia, zu dessen Pfarrei auch Kajura gehört, sagte zu Asianews: „Ich habe von dem Angriff erfahren und verurteile ihn mit Nachdruck. Ich bin der Angehörigen meiner Pfarre nahe.“
Die katholische Gemeinschaft von Shimulia zählt rund 4.000 Gläubige. Der Großteil von ihnen ist arm und notleidend. Der Angriff gegen Maya Karmokar ist nicht die erste Gewalttat gegen Katholiken in der Gegend. In jüngster Zeit häuften sich die Angriffe gegen Christen, aber auch gegen Angehörige anderer Minderheiten wie Hindus und Buddhisten. Auch gemäßigte Muslime werden Opfer von Angriffen. Text: Giuseppe Nardi/Asianews, 12.07.2016.

09.07.2016  Pakistan:
Ein bekannter christlicher Anwalt und Menschenrechtsaktivist zieht sich wegen wiederholter Morddrohungen zurück.
Das berichtet der vatikanische Fidesdienst unter Berufung auf die christliche NGO „Legal Evangelical Association Development“ (LEAD). Der Jurist Sardar Mushtaq Gill war oft als gerichtlicher Verteidiger in Fällen aufgetreten, bei denen Christen der Blasphemie beschuldigt waren. Unter anderem hatte er den Fall des Ehepaares Masih übernommen, das wegen angeblicher Verbrennung von Koranseiten bei lebendigem Leib verbrannt worden war. Gill will auf die weitere Amtsausübung verzichten und sich an einen unbekannten Ort zurückziehen. Er hatte die Behörden um besonderen Schutz gebeten, war aber auf kein Gehör gestoßen, informierte die LEAD. (fides) (NL Radio Vatikan, 09.07.2016).

07.07.2016  Bangladesch:
Erneuter Terror in Bangladesch: Am Donnerstagmorgen sind bei mehreren Bombenanschlägen und Schussgefechten im Distrikt Kishoreganj nahe der Hauptstadt Dhaka mindestens vier Menschen getötet worden, zwölf wurden verletzt.
Der Anschlag ereignete sich unweit der landesweit größten Zusammenkunft zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan mit rund 200.000 Menschen. Es ist der bereits zweite Anschlag innerhalb einer Woche. (asianews) (NL Radio Vatikan, 07.07.2016).

04.07.2016  Bangladesch:
Die katholische Kirche Bangladeschs hat die Muslime des südasiatischen Landes aufgefordert, sich eindeutig vom Terrorismus zu distanzieren.
„Kein Mensch mit gesundem Verstand und keine Religion kann solch ein entsetzliches Massaker tolerieren. Die guten Muslime müssen jetzt mit Entschlossenheit den Islam vor dem Griff des Terrorismus retten“, sagte Bischof Gervas Rozario, Vorsitzender der Bischofskommission für Gerechtigkeit und Frieden, dem katholischen Pressedienst Ucanews am Montag. Bei einer Geiselnahme durch Terroristen des „Islamischen Staates“ im Diplomatenviertel von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka waren am Freitagabend 20 Geiseln getötet worden. (ucanews/kap) (NL Radio Vatikan, 04.07.2016).

04.07.2016  Venezuela:
Laut lokalen Medienberichten ist eine Gruppe von Priesterseminaristen von Anhängern der linksgerichteten Regierung von Präsident Nicolas Maduro angegriffen geworden.
Die angehenden Priester seien während des Unterrichts attackiert und gezwungen worden, sich zu entkleiden. Anschließend seien sie nackt durch die Straßen getrieben worden. Die Venezolanische Bischofskonferenz bestätigte am Wochenende den Vorfall und kritisierte, dass die Sicherheitskräfte nicht eingeschritten wären. Die katholische Kirche hatte zuletzt die Regierung Maduro wegen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen kritisiert. (kna) (NL Radio Vatikan, 04.07.2016).

02.07.2016  Ägypten:
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekennt sich zum Mord an einem koptischen Priester.
Raphael Moussa war am Mittwoch im Norden der Sinai-Halbinsel erschossen worden. In einer Internet-Nachricht schreiben die Terroristen, der 46-Jährige habe den Islam bekämpft, dafür habe er sterben müssen. Moussa kam aus einer Kirche, in der er gerade am Gottesdienst teilgenommen hatte, als eine Kugel ihn in den Kopf traf. Er war sofort tot. Schon im Juli 2013 ist ein koptischer Priester getötet worden – kurz nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohamed Mursi durch das Militär. (apic/rv) (NL Radio Vatikan, 02.07.2016).

02.07.2016  Venezuela:
Mitglieder einer Jugendgruppe haben am Freitag Schüler auf dem Schulweg überfallen; unter diesen Schülern waren auch Seminaristen der Erzdiözese Mérida. Die fünf Seminaristen mussten sich ausziehen und wurden brutal verprügelt, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Immer häufiger kommt es in Venezuela zu Übergriffen und Gewalt auch tagsüber. „Damit können wir die Probleme unserer Gesellschaft nicht lösen“, kommentiert der Erzbischof von Mérida, Baltazar Porras. In der Stadt herrsche heute „ein Klima der Gewalt und Verzweiflung“. Das diskreditiere „eine Regierung, die sich nicht um den Schutz ihrer Bürger kümmert“, so der Erzbischof. (fides) (NL Radio Vatikan, 032.07.2016).

02.07.2016  Vereinte Nationen:
Der bisherige UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, ist zum neuen UNO-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit ernannt worden.
Das teilte der UNO-Menschenrechtsrat in Genf mit. Der frühere Außenminister der Malediven folgt damit auf den Deutschen Heiner Bielefeldt. „Wir wünschen Ahmed Shaheed viel Erfolg in seinem neuen Amt“, sagte Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, am Samstag. Es sei ein wichtiges Signal, dass nun eine Persönlichkeit dieses Amt übernehme, die ihre Wurzeln in einem muslimisch geprägten Land habe. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.07.2016).

01.07.2016  Das „Dokumentationszentrum für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa“ mit Sitz in Wien fordert einen besseren Schutz für christliche Flüchtlinge in europäischen Asylunterkünften. Neben der Erfassung der Religionszugehörigkeit von Flüchtlingen sei eine bessere Schulung von Polizei, Sozialarbeitern und Übersetzern über religiös motivierte Konflikte notwendig sowie die verstärkte Unterbringung von Christen in privaten Unterkünfte, heißt es im aktuellen Jahresbericht 2015 der Beobachtungsstelle, der in dieser Woche präsentiert wurde. Letzter Ausweg sei eine getrennte Unterbringung von Christen und Muslimen. Die Ankunft der vielen Flüchtlinge habe in ganz Europa auch zu hässlichen Fällen von Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen gegenüber Muslimen geführt, so die Geschäftsführerin des Beobachtungsstelle, Ellen Kryger Fantini. (kap) (NL Radio VatikAn, 01.07.2016).

23.06.2016  Pakistan: Lieber weniger Aufmerksamkeit für Blasphemiegesetz-Opfer
Allein in den letzten fünf Jahren ist es in 500 Fällen zur Anklage wegen des Blasphemie-Gesetzes gekommen. Darauf macht die pakistanische Rechtsanwältin Aneeqa Anthony in Rom aufmerksam. Sie traf am Mittwoch bei der Generalaudienz Papst Franziskus, mit dem sie kurz sprechen konnte. Die Anwältin, die selbst Christin ist, setzt sich für verfolgte Christen in ihrer Heimat ein. Auch ihr selbst wurde schon einmal vorgeworfen, den islamischen Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Sie floh daraufhin außer Landes und engagiert sich mittlerweile unter anderem in der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Sie sagte zu Radio Vatikan: „Wir haben gesehen, dass eine große internationale Medienaufmerksamkeit zu einzelnen Fällen auch sehr kontraproduktiv wirken kann.“ Besser sei es, wenn man im Westen Menschenrechtsorganisationen beistehen würde, die sich um die einzelnen Fälle kümmern, so die Rechtsanwältin. (rv) (NL Radio Vatikan, 23.06.2016).

21.06.2016  Indien:
Im nordostindischen Bundesstaat Assam hat ein Unbekannter auf offener Strasse einen katholischen Priester mit einer Machete überfallen.
Das Opfer musste mit schweren Stichverletzungen in ein Krankenhaus in Guwahati eingeliefert werden, der Täter hingegen entkam. Assam ist einer der sieben Bundesstaaten im Nordostindien, in denen die Lage wegen zahlreicher ethnischer, tribaler und religiöser Konflikte äußerst instabil ist. (fides) (NL Radio Vatikan, 21.06.2016).

20.06.2016  Syrien:
Ein Selbstmordattentäter hat am Sonntag in Qamishli im Nordosten Syriens drei Wachleute mit sich in den Tod gerissen.
Das Attentat geschah vor einer Kirche, in der gerade das orthodoxe Pfingstfest gefeiert wurde. Offenbar hatte es der Attentäter auf den syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Ephrem II. Karim abgesehen. Der Patriarch blieb unverletzt. Bisher hat sich noch niemand zum Anschlag bekannt, doch das Vorgehen des Mörders deutet auf einen islamistischen Hintergrund hin. In den letzten sechs Monaten haben Attentäter schon viermal die assyrisch-orthodoxen Gläubigen von Qamishli angegriffen. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.06.2016).

18.06.2016  Die Kommunistische Partei hat weiter deutliche Schritte unternommen, christliche Gemeinschaften in China einer stärkeren Kontrolle zu unterwerfen. Im Rahmen der verstärkten Offensive der vergangenen Jahre seien Kreuze von christlichen Kirchen abmontiert worden und durch Nationalflaggen ersetzt worden. Außerdem nahmen Parteifunktionäre an den religiösen Treffen teil und verteilten Propagandablätter. Das berichtet Ucanews an diesem Samstag. In der Provinz Zhejiang seien nunmehr alle christlichen Kirchen ihres Kreuzes beraubt, so dass die 2013 gestartete Kampagne als erfolgreich beendet gelten könne. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 18.06.2016).

18.06.2016  Vietnam:
Seit mehreren Tagen versuchen Missionsschwestern in Hanoi mit einem Sit-In ihr Gelände vor einer unrechtmäßigen Aneignung durch eine lokale Bauunternehmerin zu schützen.
Wie die Onlineagentur Asianews an diesem Samstag berichtet, haben die Schwestern von Saint Paul de Chartres in der Nacht des 16. Juni Baumaterialen auf einem ihrer Grundstücke vorgefunden. Anzeigen gegenüber den Behörden seien unbeantwortet geblieben. Deshalb hätten sich die Schwestern zu dieser physischen Überwachungsmaßnahme entschlossen. Das Grundstück wurde nach der Machtergreifung 1954 durch die kommunistische Partei enteignet, seitdem kämpfen die Schwestern für eine Rückgabe des Areals. Da es sich um umstrittenes Land handele, dürfe das Grundstück vorerst nicht bebaut werden, so die Schwestern in einem ihrer Schreiben an die Behörden. Dem Gesetz nach haben Enteignete das Recht, ihre Grundstücke wiederzuerlangen, wenn sie nicht mehr „dem Volk“ dienen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.06.2016).

18.06.2016  Chile:
Neuerlich ist in der chilenischen Region Arauca ein Brandanschlag auf eine katholische Kirche verübt worden.
Unbekannte Täter schossen wenig später auf die Polizisten am Tatort. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst unter Berufung auf örtliche Quellen. Das chilenische Innenministerium will in Kürze einen Plan zur Eindämmung der Gewalt in der Region Arauca vorlegen. Das betroffene Gotteshaus in der Stadt Collipulli ist laut fides bereits die 14. mutwillig zerstörte Kirche in der Region. Wie Inschriften an den Tatorten vermuten lassen, stecken hinter den Angriffen auf die Gotteshäuser mit der Sache der indigenen Mapuche sympathisierende Täter. (fides) (NL Radio Vatikan, 18.06.2016).

08.06.2016  Österreich:
Über die Christenverfolgung heute reden und Christen in ihren Heimatländern unterstützen: diese beiden Anliegen betont Österreichs „Europabischof“ Ägidius Zsifkovics.
Er warnt die europäische Politik davor, einen Mantel des Schweigens „über die größte Christenverfolgung in der Geschichte zu breiten“. Angesichts von rund 100 Millionen verfolgter Christen weltweit unterstützt der Eisenstädter Bischof die Aktion „Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten“, heißt es in einer Aussendung des Bistums. Ziel der Aktion ist, Christen zu helfen, ihre angestammten Häuser und Wohnungen wieder aufzubauen und die materiellen und geistigen Mittel bereitzustellen, damit sie in ihrer Heimat bleiben bzw. wieder dorthin zurückkehren können. Primäre Zielgruppe der Hilfsaktion sind somit nicht Flüchtlinge in Europa, sondern Christen in ihren eigenen Ländern. (kap) (NL Radio Vatikan, 08.06.2016).

08.06.2016  Österreich/Syrien:
Ein Priester in Aleppo mahnt die Weltöffentlichkeit eindringlich, das Leid der Christen in Syrien nicht zu übersehen.
Die Menschen in Aleppo, dem „syrischen Stalingrad“, leben „in einem schlimmen Albtraum und erwarten täglich den Tod“, sagte Pfarrer Ibrahim Alsabagh am Mittwoch in einem Interview mit „Kathpress“. Alsabagh ist derzeit auf Einladung des Hilfswerks „"Kirche in Not"“ auf Österreich-Besuch. Er spricht am Freitag um 20.30 Uhr im Rahmen der „Langen Nacht“ in der Wiener Schottenkirche über die Christen in Syrien. Das Leben in Aleppo verglich der Priester mit einem „Horrorfilm“. (kap) (NL Radio Vatikan, 08.06.2016) [Nur, dass der Horrorfilm Realität ist! GH].

02.06.2016  Malawi:
Ein Bischof berichtet von wiederholten christenfeindlichen Übergriffen durch islamistische Gruppierungen in Malawi.
„Eigentlich leben wir hier friedlich mit den Muslimen zusammen“, sagte Bischof Montfort Stima gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk "„Kirche in Not"“. Es gäbe gute Kontakte zwischen Religionsführern auf beiden Seiten. Aber jetzt kämen zunehmend Imame aus dem Sudan nach Malawi, die einen radikalen Islam predigten, so der Bischof. Vor allem nach den Freitagsgebeten komme es immer wieder zu Gewalt. (pm) (NL Radio Vatikan, 02.06.2016).

28.05.2016  Österreich:
Die Leiterin des Erwachsenenkatechumenats der Erzdiözese Wien, Friederike Dostal, hat eine fallweise Bedrohung von Muslimen bestätigt, die konvertieren wollen.
Sie kenne Fälle von Muslimen, die andere Muslime in Wien bedrohten, weil diese zum Christentum konvertieren wollten, sagte Dostal am Samstag der Tageszeitung „Die Presse“. Sie äußerte sich vor dem Hintergrund neu standardisierter Richtlinien für die Taufvorbereitung. Die Kirche empfehle Konversionswilligen daher immer, ihren Wunsch geheim zu halten, so Dostal. Geschätzte 200 Asylbewerber und Flüchtlinge hatten in Österreich im vergangenen Jahr beschlossen, zum christlichen Glauben überzutreten. Die Zahl ist 2015 sprunghaft angestiegen. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.05.2016).

27.05.2016  Ägypten:
Die koptische Kirche hat eine neue Welle der Gewalt gegen koptische Christen in Ägypten verurteilt.
Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II., zurzeit in Österreich unterwegs, hat vor einer neuen Spirale der konfessionellen Auseinandersetzungen gewarnt und zu einem friedlichen Zusammenleben der unterschiedlichen Gruppen der ägyptischen Gesellschaft gemahnt. Anlass für die jüngsten Angriffe auf Kopten in der oberägyptischen Provinz Minya war angeblich eine Beziehung zwischen einem Kopten und einer Muslimin. Ein Mob hat wohl als Reaktion darauf sieben Häuser und Geschäfte von koptischen Christen geplündert und in Brand gesetzt. Eine 70-jährige Frau, wohl die Mutter des Kopten, wurde daraufhin beleidigt, geschlagen und in der Öffentlichkeit nackt ausgezogen. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.05.2016).

25.05.2016  Schweiz:
Das Problem in Europa ist nicht die Stärke des Islam, sondern eher die zunehmende Schwäche des Christentums.
Das hat Kurienkardinal Kurt Koch bei einer Podiumsdiskussion in Einsiedeln betont. „Religion ist zur Privatsache geworden, darum haben wir Angst vor dem Islam“, wurde der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates am Mittwoch von kath.ch zitiert. Natürlich könne die Schweiz nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, „aber wo ist die Grenze und wer entscheidet das?“, fragte der Kardinal. Koch stellte zudem die Frage, warum muslimische Länder wie Saudi-Arabien keine Flüchtlinge aufnähmen. Der Kardinal erinnerte daran, dass weltweit achtzig Prozent all jener, die aufgrund ihrer Religion verfolgt werden, dem Christentum angehörten. Trotzdem würden beispielsweise die Bischöfe im Nahen Osten die Christen zum Bleiben auffordern. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.05.2016).

25.05.2016  Irak:
Die blutige Gewalt durch den sogenannten „Islamischen Staat“ hat unter christlichen und muslimischen Flüchtlingen eine neue Geschwisterlichkeit entstehen lassen.
Das sagt der irakische Priester Samir Youssef, Pfarrer in der kurdischen Diözese Amadiya, gegenüber Asianews. In der Vergangenheit habe man von einem „Zusammenleben“ der Angehörigen verschiedener Glaubensrichtungen sprechen können, heute beobachtet der Pfarrer bei ihnen einen Wunsch, „in Gemeinschaft zu sein“. Samir Youssef betreut rund 3.500 christliche, muslimische und jesidische Familien, die seit 2014 vor dem „Islamischen Staat“ geflüchtet waren. (asianews) (NL Radio Vatikan, 25.05.2016).

13.05.2016  Importierte Christenverfolgung“: Bischof sieht Behörden in der Pflicht
Wenn in europäischen Flüchtlingsunterkünften Muslime Christen bedrohen, müssen Behörden von Anfang an einschreiten und klarmachen: so geht es nicht. Das sagt Bischof Ägidius Zsifkovics von Eisenstadt, Koordinator in Flüchtlingsfragen für die europäische COMECE, die Kommission der Bischofskonferenzen der EU. „Notfalls muss es Konsequenzen“ für die Aggressoren geben können, sagte Zsifkovics im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.05.2016).

10.05.2016  Deutschland: Immer wieder Übergriffe auf christliche Flüchtlinge
Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben anhaltende Gewalt gegen Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten in deutschen Flüchtlingsunterkünften beklagt. Markus Rode vom überkonfessionellen Hilfswerk „Open Doors“ sprach bei der Vorstellung einer Erhebung am Montag in Berlin von einem Klima der „Angst und Panik“. In der Studie dokumentieren die Menschenrechtler 231 Fälle aus Deutschland, die von Diskriminierung über Körperverletzung bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen gehen. Dies sei nur „die Spitze des Eisbergs“, so Rode. Er forderte die Politik zum Handeln auf.
Die 231 befragten Flüchtlinge kamen größtenteils aus dem Irak, Afghanistan und Syrien; 199 waren Konvertiten. 204 gaben an, von anderen Flüchtlingen aus religiösen Gründen angegriffen worden zu sein. Rund die Hälfte beklagte demnach Verfolgung durch das Wachpersonal, in Berlin waren es zwei Drittel. Drei von vier Befragten berichteten von mehrfachen Übergriffen. Am häufigsten waren laut Studie Beleidigungen (96 Personen), gefolgt von Körperverletzungen (86 Personen). 73 Personen beklagten Todesdrohungen gegen sich oder ihre Familien.
Auf die Problematik hatte bereits die Deutsche Bischofskonferenz aufmerksam gemacht, zuletzt bei ihrer Frühjahrsversammlung. So heißt es in den von ihr beschlossenen Leitsätzen zum Umgang mit Flüchtlingen: „Es muss gewährleistet sein, dass christliche Flüchtlinge keine Ausgrenzung oder Bedrängung aufgrund ihres Glaubens erfahren.“
Deswegen verlangen die Helfer in den Flüchtlingsheimen, das die Religionszugehörigkeit von Flüchtlingen bei der Erstaufnahme registriert werden sollte. Der Anteil von Christen oder anderen religiösen Minderheiten solle in Heimen ebenso groß sein wie jener von Muslimen. Für Opfer von Verfolgung und Diskriminierung sollte es überdies eine getrennte Unterbringung geben.
Karl Hafen von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte forderte mehr nichtmuslimische Übersetzer. Ferner solle der Anteil an nichtmuslimischem Wachpersonal erhöht werden, so die Organisationen weiter. Mitarbeiter und Sicherheitspersonal sollten regelmäßig geschult werden. Schließlich sprachen sie sich für Vertrauenspersonen christlichen Glaubens aus, an die sich Betroffene wenden könnten.
(
REUTERS 10/05/2016; kap/kna 10.05.2016 mk) (Radio Vatikan, 10.05.2016). - Ein Skandal unter den Augen der zuständigen Behörden und Betreiber von Flüchtlingsunterkünften! Hoffentlich ändert sich jetzt endlich etwas, und warum haben die Kirchen sich bisher nicht dafür interessiert, geschweige denn etwas unternommen? Oder?? [GH].

05.05.2016  Indien:
Eine Gruppe von 500 rechten Hindu-Aktivisten hat am Mittwoch eine evangelische Kirche verwüstet.
Die Rechtsextremisten beschädigten den Kircheneingang und bewarfen die Gläubigen mit Steinen. Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden in Jabat in Madhya Pradesh. Die Hindu-Aktivisten warfen den Gemeindemitgliedern vor, die safrangelben Fahnen beschmutzt zu haben, die außerhalb der Kirche anlässlich des hinduistischen Festes Ram Navmi aushingen und auf die Geburt des Gottes Rama hinweisen. Die Polizei nahm sowohl den Präsidenten der rechtsextremen Partei, Nirmal Raymind Nigam, als auch seinen Bruder fest, der ebenfalls am Vorfall beteiligt gewesen sein soll. Der Präsident des Internationalen Rates der indischen Christen äußerte sich besorgt über den Vorfall: „Religiöse Toleranz und Religionsfreiheit in Indien verschlechtern sich und Gewalt nimmt zu.“ (asianews) (NL Radio Vatikan, 05.05.2016).

05.05.2016  China:
Nur zwei Wochen, nachdem eine Christin bei einer Protestaktion gegen den widerrechtlichen Abriss ihrer Kirche lebendig begraben worden war, haben die lokalen Behörden eingestanden, dass das umstrittene Gelände der dortigen christlichen Gemeinschaft gehört.
Die Gemeinde begrüßte die Nachricht mit „Freude“ und auch „Leid“, denn: „Um Gerechtigkeit zu erfahren, mussten wir erst eine unserer Mitschwestern verlieren“. Der Pfarrer und Ehemann der Getöteten fordert nun eine rasche Aufklärung des Mordes an seiner Frau. Ding Cuimei erstickte am 14. April, nachdem sie von einem Bulldozer absichtlich in eine Grube gestoßen und mit Erde überschüttet worden war. Ding und ihr Ehemann Li Jiangong hatten zuvor versucht, die Bulldozer aufzuhalten. Der Ehemann überlebte. (asianews) (NL Radio Vatikan, 05.05.2016).

05.05.2016  Pakistan:
Eines der am stärksten muslimisch geprägten Länder der Welt, Pakistan, verzeichnet einen Boom bei Priester- und Ordensberufungen.
Seit Anfang 2015 gab es in Pakistan 23 Priesterweihen, 16 weitere sollen noch in diesem Jahr folgen, berichtet Fides. In Karachi und Lahore studieren derzeit rund 170 Seminaristen. Auch die Frauenorden verzeichnen reichlich Berufungen. In Pakistan sind 95 Prozent der Bevölkerung Muslime; rund eine Million Pakistaner bekennen sich zur katholischen Kirche. Es kommt immer wieder zu Diskriminierungen bis hin zu Lynchmorden an Christen sowie zu gezielten Terrorakten. Erst zu Ostern hatte sich in Lahore auf einem Kinderspielplatz in einem christlichen Stadtviertel Lahores ein Terrorist in die Luft gesprengt und über 70 Menschen mit in den Tod gerissen. (fides) (NL Radio Vatikan, 05.05.2016).

04.05.2016  Vereinigte Staaten/Australien:
Nahezu zeitgleich sind am orthodoxen Fest der Auferstehung des Herrn vier Kirchen auf drei verschiedenen Kontinenten Opfer von Bränden geworden.
In New York brannte am Abend des Ostersonntags die Kirche des Heiligen Savva vollkommen nieder. Trotz eines Großeinsatzes der New Yorker Feuerwehr konnte das komplette Abbrennen der Kirche nicht verhindert werden. Verletzt wurde niemand. Dennoch sind alle Gemeindemitglieder und der zuständige Priester geschockt über dieses große Unglück. „Dies ist die traurigste Nachricht die sich ereignen konnte, besonders am heutigen heiligen Feiertag“, so Priester und Vorsteher der Kirche Djokan Majstorovic. Ebenso in Australien und Russland gingen orthodoxe Kirchen nur kurze Zeit später in Flammen auf. Obwohl die New Yorker Polizei vorerst einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen hat, bleibt abzuwarten, welche Resultate die Untersuchungen bringen werden. (pm) (NL Radio Vatikan, 04.05.2016).

03.05.2016  Türkei:
In der im Stadtzentrum Istanbuls gelegenen Dreifaltigkeitskirche hat am 1. Mai, dem orthodoxen Ostersonntag, eine islamistisch motivierte Störaktion stattgefunden.
Ein Mann drang in die Kirche ein, beschimpfte die Gläubigen, stürzte Ikonen um und löschte Kerzen aus. Mit ähnlichen Absichten marschierten im am Bosporus gelegenen Vorort Kuzguncuk Schüler der Islamschule „Imam Hatip“ geschlossen zur Georgskirche, als deren Auferstehungsglocken läuteten. Mit dem Kampfruf „Allahu akbar“ übertönten sie den Ostergruß „Christos anesti“ (Christus ist auferstanden). Ein weiterer Zwischenfall trug sich auf der griechischen Grenzinsel Panagia zu, wo ein türkisches Kanonenboot den Ostergottesdienst störte. Dessen Kapitän verlangte über Lautsprecher, die „Lärmbelästigung“ möge eingestellt werden. Metropolit Markos Vasilakis von Chios, der persönlich auf dem Eiland zelebrierte, ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und fuhr mit der Liturgie fort. (kna) (NL Radio Vatikan, 03.05.2016).

02.05.2016  Syrien:
Der chaldäisch-katholische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, hat gegenüber dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ Sorge über die Zukunft seiner Gemeinden geäußert
. In der nordsyrischen Stadt verstärkten sich seit Mitte April erneut die Kämpfe zwischen Regierungs- und Rebellengruppen. Vor Ausbruch des Krieges im Jahr 2011 hätten rund 150.000 Christen verschiedener Konfessionen in Aleppo gelebt. Heute seien viele auf der Flucht. Der Bischof betonte ausdrücklich, dass ausländische Kämpfer des IS verantwortlich für Tod und Schreckenstaten seien, nicht aber die dort lebenden Muslime. In Aleppo bestünden zwischen Christen und Muslimen jahrzehntelange gute Beziehungen, die sich im Krieg sogar noch gefestigt hätten. (pm) (NL Radio Vatikan, 02.05.2016).

30.04.2016  Roms Trevi-Brunnen in Blutrot: Gedenken an verfolgte Christen



Es sah schön aus – und sollte doch an den blutigen Terror erinnern. Der Trevi-Brunnen in Rom ist am Freitagabend in rotes Licht getaucht worden als Zeichen für das vergossene Blut christlicher Märtyrer von heute. Die Lichtinstallation an der weltberühmten Touristenattraktion solle verfolgte Christen aus aller Welt daran erinnern, „dass sie nicht im Stich gelassen werden, dass sie nicht alleine sind“, sagte der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino.
Um die temporäre Warnfarbe des Trevi-Brunnens besonders zur Geltung zu bringen, wurden alle anderen Lichter auf der Piazza ausgeschaltet. Auf der monumental gestalteten Fontäne erschienen Projektionen zerstörter Kirche und Kunstwerke. Diese Bilder in blutrotem Licht verliehen dem Trevi-Brunnen für einen Abend eine andere Aussage: Er steht seit seiner Verewigung in Federico Fellinis Film „Das süße Leben“ (la dolce vita) von 1960 für das leichte und lebensfrohe Element Roms. 1960 nahm die schwedische Schauspielerin Anita Ekberg mit ihrem Filmpartner Marcello Mastroianni ein Bad in dem Brunnen – 2016 war das Blutbad heutiger Christen gemeint.
„Mutig“ fand genau aus diesem Grund der syrische Erzbischof von Aleppo diese Kundgebung. Antoine Audo war aus seiner schwer zerstörten Bischofsstadt nach Rom gekommen. „Der Trevi-Brunnen ist ein Symbol für die Römer wie für die ganze Welt“, sinnierte Audo. „Dieses Wasser, diese Schönheit, die Kunst des Lebens, Italien – für mich ist das ein Wunder. Wie können diese Menschen heute hier alle zusammen sein, ohne Gewalt? Das ist eine Botschaft, die man hinaustragen muss, auch in die arabische und muslimische Welt. Sie muss ihren Weg des Friedens und der Versöhnung Finden, auf ihre Weise. In ihrer Kultur. Das ist die große Herausforderung, und das ist der Wunsch der Kirche.“
Und Bischof Audo erzählt davon, wie es früher war in Aleppo: eine blühende Stadt, bis vor fünf Jahren der Krieg kam.
„Davor hatten wir ja gut gelebt, in Frieden und Wohlstand. Es gab Arbeit, Aleppo war eine richtige Stadt, mit Lebenskultur, da wurden Feste gefeiert und es gab gutes Essen, diese Dinge. Das alles ist zerstört. Aleppo ist eine zerstörte Stadt voller Trümmer und Dreck und Angst.“ Nun habe sich die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschlechtert, „aber eigentlich sind wir seit fünf Jahren in dieser Situation. Jeden Tag Bomben. Jeden Tag Todesopfer. Aber diesmal denke ich, ist es noch schlimmer. Da gibt es einerseits die Friedensgespräche in Genf und andererseits die Gewalt. Als würde damit ausgedrückt werden: es gibt keine politische Lösung, nur eine militärische. Und das ist traurig. Denn es heißt: weitere Jahre Krieg.“
Organisiert hatte die Aktion "Kirche in Not". Kurienkardinal Mauro Piacenza, Stiftungspräsident des internationalen katholischen Hilfswerks, mahnte, „das Blut christlicher Märtyrer, das wegen menschlicher Gewalt und der Sünde in der Welt vergossen wird", nicht zu vergessen. Auch Überlebende und Hinterbliebene von Opfern religiöser Gewalt nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Neben Bischof Audo aus Aleppo waren eine Ordensfrau aus dem Jemen und ein Student aus Kenia nach Rom gereist. Die Mutter Teresa-Schwester hatte im März einen Angriff auf ein christliches Altersheim im Jemen überlebt, bei dem fundamentalistische Terroristen 16 Menschen getötet hatten. Der Kenianer studiert an der Universität von Garissa, wo somalische al-Shabaab-Rebellen im April 2015 ein Blutbad mit 142 Toten angerichtet hatten.
Der Trevi-Brunnen im historischen Stadtzentrum ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in der Ewigen Stadt. Millionen aus aller Welt steuern die barocke Fontäne pro Jahr an und werfen eine Münze in das große Becken, in der Hoffnung, ein weiteres Mal nach Rom zu kommen. Ein Papst, Clemens XII., hatte den Bau des Brunnens an einer Flanke des Palazzo Poli 1732 in Auftrag gegeben. (ANSA) (rv 30.04.2016 gs) (Radio Vatikan, 30.04.2016).

29.04.2016  Indien:
In Indien reißt die Serie von Übergriffen radikaler Hindus auf Christen nicht ab.
Wie indische Medien am Donnerstag berichteten, stürmte die militante Hinduorganisation Bajrang Dal eine christliche Hochzeit in einer Kirche im Bundesstaat Madhya Pradesh. Auch die Polizei sei an der Aktion beteiligt gewesen, bei der das Brautpaar und der Pastor festgenommen worden seien. Die Razzia sei damit begründet worden, dass der Pastor die Braut gegen ihren Willen zum Christentum bekehrt habe. Den Medienberichten zufolge waren jedoch sowohl der Bräutigam als auch die Braut bereits vor vier Jahren zum Christentum übergetreten. Sie hätten es aber versäumt, die Behörden über ihren Religionswechsel zu informieren, wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist. (kap) (NL Radio Vatikan, 29.04.2016).

27.04.2016  Pakistan: „Tausend ist vorsichtig ausgedrückt“
Zuletzt passierte es am 14. April: Eine junge Frau, 23 Jahre alt, wurde in Pakistan von zwei muslimischen Männern entführt. Entscheidendes Detail: Die Frau ist Christin. Und so wie ihr geht es jedes Jahr mehr als tausend jungen Christinnen oder Angehörigen von Minderheiten-Religionen: Sie werden entführt, bedroht und mit Gewalt zum Islam „bekehrt“. „Die Lage dieser jungen Frauen, ob sie nun Christen oder Hindus sind, ist wirklich düster, und diese Fälle nehmen auf eine Art und Weise zu, die niemand vorhergesehen hat“, sagt der pakistanische Intellektuelle und Aktivist Mobeen Shahid. „Dass das vor allem Angehörigen von religiösen Minderheiten passiert, liegt daran, dass sie der verletzlichste Teil der Gesellschaft sind,– das gilt erst recht für die Frauen.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 27.04.2016).

26.04.2016  Bagdad:
Dschihadisten sprengten am Sonntag [!! GH] Lateinische Kirche von Mossul

Die vom Dominikanerorden betreute Kirche ist unter dem Namen „Kirche der wundertätigen Gottesmutter“ und wegen des prägenden Uhrturms auch als „Uhrkirche“ bekannt.
Laut inoffizieller Aussage des chaldäischen Patriarchats wurde das Attentat vom Islamischen Staat (IS) verübt, der die nordirakische Stadt seit dem 9. Juni 2014 kontrolliert.
Örtliche Quellen, die Fides zitiert, geben an, daß Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) die Gegend rund um die Kirche räumten und die Kirche plünderten. Kurz darauf wurde die Kirche in die Luft gesprengt.
In der offiziellen Erklärung des chaldäischen Patriarchats wird der „Schmerz“ über die Zerstörung des Gotteshauses zum Ausdruck gebracht. Die irakische Politik wird aufgefordert, „schnell zu handeln“ und eine „wirkliche nationale Versöhnung“ einzuleiten, die „eine weitere Ausbreitung des Terrorismus eindämmt“.
Die Lateinische Kirche prägte durch ihren Uhrturm das Bild der Altstadt von Mossul. Der Turm war ein Geschenk von Kaiserin Eugenie, der Ehefrau von Kaiser Napoleon III. von Frankreich. Es wird daher nicht ausgeschlossen, daß die Kirche wegen der Verbindung zu Frankreich zum Ziel eines Attentats wurde. (Text: Giuseppe Nardi; katholisches.de, 26.04.2016).

26.04.2016  Irak:
Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die Zerstörung der historischen Dominikanerkirche in Mossul durch die Terroristen des sogenannten Islamischen Staates verurteilt.
Angriffe auf Gotteshäuser seien „eine Sünde gegen Gott und die Menschheit", sagte Sako laut einem Bericht des christlichen arabischsprachigen Nachrichtenportals „Abouna.org“. Die Terroristen hatten das christliche Gotteshaus am Sonntag gesprengt. Laut Angaben von Bewohnern der Stadt evakuierten sie zuvor die Umgebung. Danach hätten die Terroristen die Kirche noch geplündert und die Sprengsätze gezündet. (kap) (NL Radio Vatikan, 26.04.2016).

25.04.2016  China:
Parteimitglieder müssen „unbeugsame marxistische Atheisten“ sein, erklärte Chinas Präsident Xi Jinping laut staatlichen Medien bei einer Tagung zum Thema Religion am Wochenende.
Man müsse sich resolut gegen eine Infiltration aus dem Ausland durch die Religionen schützen, wird der Präsident zitiert. Damit verstärkt China seinen Druck auf Christen und andere Gläubige, denn religiöse Gruppen müssten dem atheistischen Regime der kommunistischen Partei gehorchen, betonte Jinping. Religiöse Aktivitäten im Internet sollten zudem streng beobachtet werden. An dem zweitägigen Treffen in Peking nahmen zahlreiche hochrangige Parteimitglieder teil. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.04.2016).

24.04.2016  Indien:
Erneut ist es zu einem Übergriff radikaler Hindus auf Christen gekommen.
Wie lokale Medien übereinstimmend melden, setzten die beiden Täter vergangene Woche die Kirche von Pastor Dinbanhu Sameli in Karanji (Bundesstaat Chhattisgarh) in Brand. Den Berichten zufolge gaben sich die Hindus als Mitglieder einer methodistischen Gemeinde aus und baten Sameli, in der Kirche beten zu dürfen. Plötzlich hätten sie den Pastor und seine hochschwangere Frau jedoch mit Messern bedroht und sie aufgefordert, ein hinduistisches Glaubensbekenntnis zu sprechen. Als das Ehepaar das ebenso ablehnte wie auf eine Bibel zu treten, verschütteten die Täter überall in der Kirche Benzin und zündeten es an. (idea) (NL Radio Vatikan, 24.04.2016).

21.04.2016  Pakistan:
Es wird nicht leicht sein, im Fall des Lynchmordes an einem christlichen Ehepaar vom November 2014 Gerechtigkeit zu erhalten.
Diese Einschätzung äußerte einer der drei Anwälte der KIägerseite, Sardar Mushtaq Gill, gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst. Die Angeklagten hätten sogar im Gerichtssaal Zeugen bedroht, um sie einzuschüchtern. Einige der Angeklagten hätten allerdings auch Reue gezeigt. Ein aufgebrachter Mob von Muslimen hatte das aus armen Verhältnissen stammende christliche Ehepaar Shshzaz Masih und Shama Bibi totgeprügelt, weil dieses Gerüchten zufolge Seiten des Koran verbrannt haben soll. (fides) (NL Radio Vatikan, 21.04.2016).

20.04.2016  Irak: Patriarch Sako bittet Papst um Besuch
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis RaphaelSako hat seinen Appell an Papst Franziskus bekräftigt, in den Irak zu reisen. Das wäre für die schwer traumatisierten letzten Christen im Land ein so dringend notwendiges Zeichen der Ermutigung, um die Heimat nicht zu verlassen. Zugleich fordert der Patriarch die westliche Staatengemeinschaft mit den USA an der Spitze einmal mehr auf, endlich entschieden militärisch gegen den IS vorzugehen.
In seinem soeben auf Deutsch erschienenen neuen Buch „Marschiert endlich ein!“ lässt es der Patriarch nicht an deutlichen Worten fehlen. „Der sogenannte Islamische Staat ist ein gottloses Ungeheuer, eine Krake, die weiter wächst und längst ihre Fangarme auch in die demokratisch-zivilisierte Welt ausgestreckt hat“, schreibt der Patriarch wörtlich, und weiter: „Diese Bestien, die solche Verbrechen verüben, haben kein menschliches Bewusstsein mehr und die Würde ihres Daseins verloren. Die Todesmaschinerie der Dschihadisten übertrifft die schlimmsten Albträume.“
Es sei empörend, so Sako, dass die Welt weiterhin zu den Morden des IS an Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten mehr oder weniger schweigt. „Ein Verbrechen ungeahnten Ausmaßes gegen die Menschlichkeit, ein Völkermord, spielt sich gerade bei uns ab.“
Scharfe Kritik übt der Patriarch an den USA, die durch ihren Einmarsch im Irak 2003 und ihre folgende Politik das Land zerstört hätten. Die USA sollten sich zu ihrer „moralischen Pflicht bekennen, sind sie doch für die Entstehung des Chaos in meinem Land eindeutig mitverantwortlich“. Wenn man wirklich wollte, könnte man den IS binnen weniger Wochen militärisch besiegen, zeigt sich das chaldäische Kirchenoberhaupt überzeugt. Doch die Stimmen aus den USA, die von einem bis zu 20-jährigen Kampf sprechen, ließen die Interessenslagen unmissverständlich erkennen: Der Fortbestand des IS werde geduldet. Sako: „Die Wahrung gewisser eigener Interessen ist wichtiger als das Überleben der Christen. Ist unsere Auslöschung also schon beschlossene Sache?“
Es gehe um das Überleben der Christen in ihrer Urheimat, so Sako. Er spreche den vor dem IS geflohenen Christen aus Mossul und der Ninive-Ebene ständig Mut zu, dass sie bald wieder in ihre Städte und Dörfer zurückkehren können. „Mit diesem Funken Hoffnung versuche ich, meine Gemeinde von der Auswanderung abzuhalten.“
Patriarch fordert UNO-Schutztruppe
Neben der Vernichtung des IS brauche es in der Folge aber auch eine nachrückende UNO-Schutztruppe, die die Sicherheit der Christen in Mossul und der Ninive-Ebene garantiert, fordert der Patriarch. Nötig sei außerdem internationale humanitäre Hilfe, um das verwüstete Land wieder aufzubauen. „Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Wasser- und Stromversorgung, also die gesamte Infrastruktur, werden in einem erbärmlichen Zustand sein“, so Sako, mit einem Appell an den Westen: „Lasst uns nicht im Stich! Wir schaffen es nicht alleine.“ (kap 20.04.2016 sk) (NL Radio Vatikan, 20.04.2016).

14.04.216  Syrien: Hilfswerk spricht von „"Genozid an Christen"
Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ wird in Syrien immer weiter zurückgedrängt. Immer deutlicher wird aber auch das Ausmaß der Zerstörung. Auch christliche Stätten und Gläubige werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. „Dort wo der sogenannte ‚Islamische Staat‘ aktiv ist, sind die Christen eine Zielscheibe. Da findet schon so etwas wie ein Genozid statt.“, meint Peter Humeniuk. Er ist Referent des kirchlichen Hilfswerkes ‚Kirche in Not‘ für den Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche. Eine Delegation des Hilfswerks hat sich kürzlich gemeinsam mit Vertretern der russisch-orthodoxen Kirche die Zerstörung vor Ort selbst angeschaut. (rv) (NL Radio Vatikan, 14.04.2016).

11.04.2016  Indien:
Asiens größte Bischofskonferenz wird noch größer:
Papst Franziskus hat eine neue Diözese in Indien gegründet. Das Bistum Rayagada im ostindischen Bundesstaat Orissa geht als Abspaltung aus dem Bistum Berhampur hervor, wie der Vatikan an diesem Montag bekannt gab. Der indische Episkopat umfasst rund 180 Bischöfe. Orissa gilt als gefährlicher Bundesstaat für Christen: Dort kommt es immer wieder zu Attacken hinduistischer Extremisten auf Angehörige der religiösen Minderheit. 2008 wurden bei einer Welle antichristlicher Gewalt in Orissa rund 200 Menschen ermordet, zehntausende Christen mussten flüchten und lebten teils über Jahre in Wäldern und Lagern. (rv) (NL Radio Vatikan, 11.04.2016).

10.04.2016  Franziskus bittet um die Freilassung von Geiseln
Papst Franziskus hat beim Regina Coeli-Gebet an den vor einem Monat im Jemen verschleppten indischen Salesianerpater Tom Uzhunnalil erinnert. Er appelliert generell an Geiselnehmer in Gebieten mit bewaffneten Konflikten, ihre Opfer freizulassen. Tom Uzhunnalil war am 4. März in der jemenitischen Hafenstadt Aden verschleppt worden. Die Täter, die einer islamistischen Gruppierung angehören, ermordeten zugleich vier Mutter Teresa-Schwestern in einem Seniorenheim. Verschiedenen kirchlichen Angaben zufolge ist der indische Ordensmann am Leben. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.04.2016).

06.04.2016  Pakistan: „Hoffnung für Kampf gegen Terror“
In Pakistan wurden im vergangenen Jahr so viele Todesurteile vollstreckt wie nie zuvor: 320. Das geht aus dem jüngsten Amnesty-Bericht zur Situation der Todesstrafe in der Welt hervor. Pakistan ist somit nach [China und] dem Iran das Land mit den meisten Hinrichtungen überhaupt. Erst vor Kurzem wurde eine weitere prominente Todesstrafe vollstreckt: der Mörder von Salmaan Taseer, dem damaligen Gouverneur von Punjab, wurde erhängt. Taseer wurde von dem Islamisten getötet, weil er sich für die Christin Asia Bibi eingesetzt hatte, die ihrerseits wegen [angeblicher] Beleidigung des Propheten Mohammed in Pakistan zum Tode verurteilt ist. Der ehemalige Minderheitenminister und Christ, Paul Bhatti, ist der Bruder des ebenfalls von Islamisten getöteten Shahbaz Bhatti. Dieser war seinerzeit selbst Minderheitenminister in Pakistan. Er sei zwar gegen die Todesstrafe, sehe in der Vollstreckung der Todesstrafe gegen den Mörder Taseers jedoch auch ein Zeichen für Gerechtigkeit. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.04.2016; Ergänzungen [...] von GH).

06.04.2016  Vatikan:
Die Mönche von Tibhirine standen für Frieden, Dialog und Freundschaft,
sie lebten arm wie die Landbevölkerung Algeriens in der Umgebung und als christliche Gäste in einem islamischen Land, als sie 1996 Opfer des Bruderkrieges wurden, der das Land verwüstete. Papst Franziskus beschreibt mit diesen Worten das Schicksal der Zisterziensermönche, die 1996 entführt und umgebracht wurden. Er würdigt die getöteten Mönche wie auch die anderen Ordensleute und Christen, die umgebracht wurden, in einem Vorwort zu dem Buch „"Tibhirine. Das Erbe“". Das Vorwort des Papstes ist vom Osservatore Romano veröffentlicht worden. Sie seien nicht vor der Gewalt geflohen, so der Papst, sie hätten als Zeichen gelebt, eine kleine, betende Kirche, ein „Zeichen auf dem Berg“. (or) (NL Radio Vatikan, 06.04.2016).

03.04.2016  Indien:
Der aus Indien stammende Salesianerpater Tom Uzhunnalil, der vor einem Monat bei einem Terroranschlag im Jemen vermutlich von IS-Einheiten entführt worden war, befindet sich laut Informationen der indischen Außenministerin Sushma Swaraj in Sicherheit.
Das teilte die katholische Bischofskonferenz Indiens (CBCI) am Samstagabend (Ortszeit) per Presseaussendung mit. Swaraj zufolge arbeite die indische Regierung intensiv auf die baldige Freilassung des Priesters hin und schöpfe dafür alle Möglichkeiten aus. (kap) (NL Radio Batikan, 03.04.2016).

23.03.2016 Arabische Halbinsel:
Die Situation der Christen auf der Arabischen Halbinsel ist nach wie vor sehr kritisch, doch es gibt auch Ausnahmen.
Der für das Vikariat Südliches Arabien zuständige Bischof, Paul Hinder, hat in einem Interview mit österreichischen Kirchenzeitungen die düstere Situation der wenigen verbliebenen Christen in dem Gebiet beschrieben. Nach dem Mord an vier Mutter-Teresa-Schwestern und zwölf weiteren Menschen in der jemenitischen Hafenstadt Aden, sei das gottesdienstliche Leben bis auf wenige Ausnahmen zum Erliegen gekommen. Anders sähe die Situation in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Oman aus, fuhr der Vikar fort. In diesen Gebieten erfahre man Wertschätzung und erhalte auch Hilfe, wie zum Beispiel bei der Befreiung jener Mutter-Teresa-Schwester, die den Anschlag in Aden überlebte. (asianews/kap) (NL Radio Vatikan, (23.03.2016).

23.03.2016  Pakistan: Die pakistanische Christin Fouzia Sadiqe wurde während der Palmsonntagsfeier erneut verschleppt. Erst am 8. März war es ihr gelungen, dem Mann zu entfliehen, der sie nach ihrer Entführung im Juli 2015 dazu zwang, zum Islam zu konvertieren und ihn zu heiraten. Seitdem hatte sie sich versteckt gehalten. Der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill hatte ein Verfahren gegen ihren Peiniger eingeleitet. Die erste Anhörung war auf den 5. April festgesetzt worden. Nun setzt sich ihr Leidensweg fort. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.03.2016).

23.03.2016  Bangladesch:
Ein 1999 zum Christentum konvertierter Muslim ist in Kurigram im Norden von Bangladesch umgebracht worden.
Wie die römische Nachrichtenagentur „Asianews“ berichtet, haben drei Unbekannte dem 68-jährigen Hossain Ali Sakar am Dienstagmorgen aufgelauert und ihn dann erstochen. Die Polizei geht von einem religiösen Motiv für den Mord aus. Der Generalsekretär der Bangladesh Christian Association, Nirmal Rozario, bezeichnete den Mord gegenüber Asianews als „inakzeptabel und erschütternd“. (asianews) (NL Radio Vatikan, 23.03.2016).

22.03.2016  Indien:
Hinduistische Extremisten haben eine christliche Gemeinde angegriffen.
Die Tat ereignete sich am vergangenen Freitag, teilte die römische Nachrichtenagentur „Asianews“ mit. Rund 40 Extremisten seien während eines Gottesdiensts der Pfingstgemeinde im indischen Gopanapalli in die Gebetsstätte eingedrungen und hätten die Anwesenden attackiert. Die Täter hätten auch Bibeln auf den Boden geworfen und seien auf den zelebrierenden Geistlichen losgegangen. Unter den sechs Verletzten, die ins Krankenhaus gebracht werden mussten, war auch ein vierjähriges Mädchen, so die Asianews. Am Ende des Anschlags setzten die Angreifer den Gebetsraum in Brand. (asianews) (NL Radio Vatikan, 22.03.2016).

19.03.2016  Indien:
Die Christen in Indien bitten die Regierung um Schutz während der Osterfeierlichkeiten.
Angesichts mehrfacher Angriffe auf Christen von radikalen Hindus in den vergangenen Wochen hat der Rat der Indischen Christen (Gcic) die nationale Menschenrechtskommission aufgefordert, die Sicherheit der Gläubigen während der Ostertage zu gewährleisten. Die Gewalt gegen die Christen des Landes ist in den vergangenen Wochen eskaliert: Kirchen wurden beschädigt, Priester geschlagen und verhaftet, Gläubige verprügelt. Erst im Februar waren rund 15 hinduistische Männer in einem kleinen Dorf im Bundesstaat Chhattisgarh in eine Kirche eingedrungen und hatten die über 60 Gläubigen verprügelt und sakrale Gegenstände zerstört. (asianews) (NL Radio Vatikan, 19.03.2016).

18.03.2016  Vereinigte Staaten:
Die USA stufen die Verfolgung von Christen, Jesiden und Schiiten im Irak und in Syrien durch den „Islamischen Staat“ offiziell als „Völkermord“ ein.
Das sagte Außenminister John Kerry am Donnerstag in Washington. Der „Islamische Staat“ sei „verantwortlich für Völkermord gegen Gruppen in Zonen, die unter seiner Kontrolle stehen“. Die Regierung Obama reagiert damit auf eine einstimmige Aufforderung durch das Repräsentantenhaus auf die Initiative eines republikanischen Abgeordneten hin. Kerry rief dazu auf, die Verbrechen des „Islamischen Staats“ zu dokumentieren und alles zu tun, damit die Verantwortlichen eines Tages zur Rechenschaft gezogen werden können. (reuters) (NL Radio Vatikan, 18.03.2016).

04.03.2016  Jemen:
Vier Mutter-Teresa-Schwestern sind am Freitag in der Hafenstadt Aden im Jemen getötet worden.
Bewaffnete Männer hatten die Niederlassung der katholischen Ordensfrauen überfallen, so der vatikanische Pressedienst Fides. Bisher hat sich keine der im Jemen aktiven Terrorgruppen zu der Tat bekannt. Unter Verdacht stehen laut Fides islamistische Extremisten mit Verbindungen zu Al-Kaida. Aden gilt als Hochburg der Dschihadisten im Jemen. Ebenfalls bei dem Überfall ums Leben gekommen seien ein Fahrer und mindestens zwei Mitarbeiter der Gemeinschaft, berichtete „Fides“ und beruft sich dabei auf Angaben des Apostolischen Vikariats Südliches Arabien. Die getöteten Mutter-Teresa-Schwestern stammen laut dem Bericht aus Indien, Kenia und Ruanda. (kna) (NL Radio Vatikan, 04.03.2016). - Ergänzung: Außer den Schwestern wurden noch 12 Personen des Altenheims Opfer des Massakers (GH).

07.02.2016  Libanon:
Vertreter mehrerer orientalischer Kirchen haben zum Kampf gegen Terrorismus aufgerufen.
Im Anschluss an das Jahrestreffen der „Christen des Ostens“ im libanesischen Baabda westlich von Beirut forderten sie eine „Verurteilung von Gewalt, den Kampf gegen Terror und das Errichten einer Kultur des Friedens und des Respekts vor den Menschenrechten“, wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur „NNA“ (Samstagabend) berichtete. Angesichts von Gewalt, Terror, Mord und Vertreibung erlebten die Christen gegenwärtig die schwierigsten Bedingungen seit ihrem Bestehen, sagte der Generalsekretär der Gruppe, der libanesische maronitische Bischof Samir Mazloum. Die christliche Präsenz in Nahost bezeichnete er zugleich als „Botschaft und Zeugnis“. Die „freie und aktive“ Präsenz von Christen in der Region müsse daher gestärkt und gefördert werden. An dem Treffen nahmen laut NNA neben dem maronitischen Patriarchen Kardinal Bechara Rai auch der Bischof für die chaldäischen Christen im Libanon, Bischof Michel Kasarji, sowie Kirchenvertreter aus dem Irak, Ägypten, Jordanien und der Diaspora teil. Im Zentrum der Beratungen standen die aktuellen Entwicklungen in Nahost und ihre Auswirkungen auf die dortigen Christen. (kna/kap) (NL Radio Vatikan, 07.02.2016).

05.02.2016  Europäische Union:
Die EU-Bischofskommission (COMECE) hat die Einstufung der Menschenrechtsverletzungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) als Völkermord seitens des Europäischen Parlaments begrüßt.
Diese Resolution sei ein „bedeutender Schritt nach vorn, um Maßnahmen zur Verhinderung des einsetzenden Völkermordes gegen Christen und anderen Minderheiten zu erleichtern“, erklärte die COMECE am Donnerstagabend in Brüssel. Das Parlament hat am Donnerstag in Straßburg die „systematischen Massenmorde“ des IS an Christen und Jesiden und anderen religiösen und ethnischen Minderheiten, die nicht mit seiner Auslegung des Islams einverstanden seien, als „Völkermord“ eingestuft. Zugleich riefen die Parlamentarier den UNO-Sicherheitsrat auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. (kna) (NL Radio Vatikan, 05.02.2016).

24.01.2016  Der koptisch-orthodoxe Bischof in Deutschland, Anba Damian, sieht einen möglichen Einsatz des Westens von Bodentruppen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) kritisch. „Europa muss darauf achten, dass es sich im Kampf gegen den IS auf loyale arabische Partner in der Region stützt und nicht selbst militärisch eingreift“, sagte der geistliche Würdenträger am Sonntag. Zugleich übte er massive Kritik an dem politischen Kurs von Saudi-Arabien und Katar. „Beide Staaten fördern in der Region Terrorismus und Zwangs-Islamisierung.“ Anba Damian würdigte die Aufnahme von Flüchtlingen in der Bundesrepublik. „Ich mahne aber auch zur Vorsicht: Viele muslimische Flüchtlinge kommen über die Türkei nach Deutschland.“ Das sei „alles andere als Zufall, sondern wohlkalkulierte Strategie des türkischen Staatspräsidenten Erdogan“, so der Bischof. „Er fördert den Zuzug der Muslime, um Deutschland zu islamisieren.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 24.01.2016; Hervorhebung von GH).

21.01.2016  Heiliges Land:
Nach dem neuerlichen Vandalismusakt gegen die Dormitio-Abtei in Jerusalem wurden zwei 15 und 16 Jahre alte jüdische Jugendliche festgenommen.
Das rasche Handeln der israelischen Autoritäten sei „ein positives Element“, sagte dazu der Jerusalemer Weihbischof William Shomali gegenüber der Agentur „Asianews“. Er wünsche sich mehr Überwachung der Bildung in den religiösen Schulen, besonders in den ultraorthodoxen, die bisher nicht unter Regierungskontrolle stünden. Seit Jahren mehren sich in Israel Vandalenakte auch gegen christliche Einrichtungen, die auf das Konto ultraorthodoxer jüdischer Jugendlicher gehen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 21.01.2016).

18.01.2016  Niger:
Ein Jahr nach der Zerstörung von mehr als 70 Kirchen bei blutigen Protesten gegen Christen in Niger fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) eine konsequentere Strafverfolgung der für die Gewalt Verantwortlichen.
„Wer Kirchen systematisch niederbrennt und Menschen wegen ihres Glaubens bedroht, sollte dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden. Straflosigkeit bringt bedrohte Minderheiten auf Dauer noch mehr in Bedrängnis“, erklärte der Verbands am Montag in Göttingen. Rund 70 Verdächtige wurden während der Ausschreitungen am 16. und 17. Januar letzten Jahres in Haft genommen, ein Prozess wurde bisher aber nicht eröffnet. Die interreligiöse Gewalt war ausgebrochen, weil Muslime sich von Solidaritätskundgebungen für die Terroropfer des Anschlags auf die französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ provoziert gefühlt hatten. (pm) (NL Radio Vatikan, 17.01.2016).

17.01.2016  Heiliges Land:
Erneut ist die Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem Ziel von religiösem Vandalismus‘ geworden.
In der Nacht zum Sonntag brachten Unbekannte Schmierereien auf den Klostermauern und -türen an, die sich gegen Christen richten. Mittlerweile wurden die Hassgraffiti von der Polizei übermalt. Nach Angaben der Benediktiner hat sich dadurch der Sachschaden am Gebäude vergrößert; vieles sei weiterhin entzifferbar. Die Gemeinschaft fordert die Sicherheitsbehörden auf, die Straftat ernstzunehmen und für eine Verbesserung der Sicherheitssituation auf dem Zion zu sorgen, die seit Sommer 2013 in Aussicht gestellt worden sei. Auch auf den Mauern des griechisch-orthodoxen und des armenischen Friedhofs gegenüber wurden christenfeindliche Graffiti hinterlassen wie „"Christen zur Hölle"“, "„Tod den Christen, den häretischen Feinden Israels"“, "„Rache für die Israeliten"“ und „"Ausgelöscht sei sein Name"“. Die Benediktiner dankten „allen unsere Freunden in Israel, "die uns solidarisch beistehen" Die Mönche der Dormitio würden nicht aufhören, "für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden zu beten.“ (pm) (NL Radio Vatikan, 17.01.2016).

13.01.2016  Türkische Kirche befürchtet weitere Gewalt
Die katholische Kirche in der Türkei warnt vor einer Eskalation. Es seien „weitere Reaktionen und Gewalt“ zu befürchten, die die Spannungen noch vergrößerten, sagte ein Vertreter des Apostolischen Vikariats Istanbul, Pater Ruben Tierrablanca, der Nachrichtenagentur „SIR“. Die Katholiken stellten sich daher an die Seite des türkischen Volkes. Der Franziskanerpater kündigte an, bei kirchlichen Versammlungen am Dienstag und Mittwoch werde „für das türkische Volk und die Rückkehr des Friedens“ gebetet. „Jetzt ist der Moment, dass wir uns mit allen noch mehr und in Solidarität zusammenschließen, Glaubende und Nichtglaubende“, so der Geistliche. Die christlichen Kirchen sind in der Türkei eine kleine Minderheit von landesweit geschätzt 0,5 Prozent. In Istanbul ist die kirchliche Präsenz deutlicher sichtbar. (kna) (NL Radio Vatikan, 13.01.2016).

10.01.2016  Philippinen:
Unter den Christen auf Mindanao, der südlichsten Inselgruppe der Philippinen, gibt es große Angst vor weiteren islamistischen Terrorattentaten.
„"Der IS ist mittlerweile auch bei uns präsent. In einigen Gebieten von Mindanao erleben wir genau dasselbe, was im Irak geschieht"“, berichtete der italienische Missionar P. Sebastiano D'Ambra dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. „Die Situation hier ist für uns Christen äußerst besorgniserregend“, sagte der 73-jährige Priester des Päpstlichen Instituts für die Auslandsmissionen (PIME). Auf Mindanao hatten muslimische Extremisten der Bangsamoro Islamic Freedom Fighters (BIFF) zu Weihnachten mehrere christliche Dörfer angegriffen und mindestens zehn Menschen getötet. (kap/pm) (NL Radio Vatikan, 10.01.2016).

04.01.2016:  Iran:
Staatliche Behörden in Teheran wollen auf einem beschlagnahmten katholischen Kirchengrundstück eine Moschee errichten.
Teherans Erzbischof Ramzi Garmou bestätigte auf Anfrage der KNA am Sonntag Medienberichte, nach denen Bemühungen bei Staatspräsident Hassan Ruhani um einen Verzicht erfolglos blieben. „Wir hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, damit wir das Grundstück unserer Kirche zurückerhalten“, schrieb Garmou per E-Mail. Iranischen Medien zufolge hatte die Enteignung bereits vor zwei Jahren stattgefunden. Wiederholte Klagen der christlichen Minderheit gegen den aus ihrer Sicht widerrechtlichen Vorgang seien bei der Regierung auf taube Ohren gestoßen. (kna) (NL Radio Vatikan, 04.01.2016).

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