GERD HAGEDORN

CHRISTENVERFOLGUNG UND

    DISKRIMINIERUNG IM JAHR 2014

   



                          Haben sie mich verfolgt,                            werden sie auch euch verfolgen (Joh 15,20) 

So wird es auch im Jahr 2014 wieder sein, und die westliche Welt wird weiter wegschauen und sich "in Toleranz" gegen die Feinde der Kirche üben - bis dazu keine Gelegenheit mehr sein wird .            

          

03.12.2014  Indien:
Der Brand einer Kirche am östlichen Stadtrand von Delhi zeigt den Hass auf die Christen,
so der Erzbischof von Delhi, Anil Couto, nach Berichten der Nachrichtenagentur „Asianews“. Die St.-Sebastian-Kirche wurde am Montag vorsätzlich in Brand gesetzt; leere Kerosin-Dosen befanden sich in der Nähe des Kirchengebäudes. Daraufhin hätten tausende Demonstranten eine der wichtigsten Straßen Delhis blockiert. Sie verlangten eine zügige Aufklärung des Vorfalls. Christliche Führer riefen die Regierung zur Verantwortung auf. Durch derartige Angriffe werde die Religionsfreiheit eingeschränkt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 03.12.2014).

20.11.2014  Irak:
Christen aus Mossul berichten von einer erneuten Aufforderung zur Zahlung eines Schutzgeldes an die Dschihadisten des „Islamischen Staates“.
Andernfalls werde man ihre Häuser in die Luft sprengen. Dies teilt das arabische Informationsportal „ankawa.com“ mit. Seit die zweitgrößte Stadt des Irak am 9. Juni von den Kämpfern des Islamischen Staates erobert wurde, waren immer wieder Drohungen gegen Christen ausgesprochen worden. Christliche Flüchtlinge berichten von vielfältigen Formen der Erpressung: Unter anderem wurde auch angedroht, dass private Fotos, die in den verlassenen Wohnungen gefunden wurden, in den sozialen Netzwerken veröffentlicht würden. (fides) (NL Radio Vatikan, 20.11.2014).

09.11.2014  Irakischer Bischof fordert Befreiung der Ninive-Ebene
Die Ninive-Ebene muss schleunigst befreit werden, sonst ist der Exodus der Christen aus dem Irak nicht mehr aufzuhalten. Das fordert Shlemon Warduni, Weihbischof von Bagdad, im Gespräch mit Radio Vatikan. In der Ninive-Ebene hatten sich zuletzt viele Christen angesiedelt, manche forderten in der Vergangenheit sogar eine Art „Christen-Enklave“. Mittlerweile ist das Gebiet vom Islamischen Staat überrannt worden. Warduni bestätigte auch, dass Hab und Gut von Christen in Mossul zu Gunsten des Islamischen Staats verkauft worden ist. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.11.2014).

04.11.2014  Christen in Pakistan:
Wütender Mob verbrennt Ehepaar bei lebendigem Leib

Islamabad: Ein christliches Ehepaar ist in Pakistan Opfer von Lynchjustiz geworden. Laut Polizei warf eine aufgebrachte Menge den beiden vor, den Koran entweiht zu haben. Weil sie den Koran geschändet haben sollen, sind zwei Christen in Pakistan von einem wütenden Mob gefoltert und lebendig verbrannt worden. Das teilte die Polizei in der ostpakistanischen Provinz Punjab mit.
Demnach warfen die Peiniger dem Ehepaar vor, den Koran entweiht zu haben. Die Opfer hätten in einer Ziegelbrennerei im Distrikt Kasur gearbeitet, so die Polizei. Deren Besitzer habe die 35 und 31 Jahre alten Eheleute beschuldigt, Seiten des Korans verbrannt zu haben. Daraufhin habe er sie mit ihren vier Kindern über Nacht eingesperrt.
An dieser Version bestehen jedoch Zweifel, ein Angehöriger sagte, der Blasphemie-Vorwurf sei falsch. Vielmehr habe das Paar die Arbeit wegen schlechter Bezahlung aufgeben wollen.
Am folgenden Tag hatte sich die Nachricht von der angeblichen Blasphemie jedoch verbreitet, ein aufgebrachter Mob habe das Paar in einen Brennofen geworfen, erklärten die Behörden. Einige Männer hätten auch die Kinder verbrennen wollen. Sie seien jedoch von anderen davon abgehalten worden. Nach Polizeiangaben wurden 50 Verdächtige festgenommen.
Blasphemie ist ein schwerwiegender Vorwurf in dem mehrheitlich von Muslimen bevölkerten Land. Selbst unbestätigte Gerüchte über angebliche Schändungen religiöser Symbole lösen oft Krawalle aus. Wer wegen Beleidigung des Islams verurteilt oder auch nur verdächtigt wird, droht Opfer von Angriffen zu werden.
Eine Christin sitzt seit November 2010 in Pakistan im Todestrakt, weil sie schuldig gesprochen wurde, im Gespräch mit einer muslimischen Frau abschätzig über den Propheten Mohammed gesprochen zu haben. Ihre Berufung gegen den Schuldspruch wurde im Oktober abgelehnt.
Die Behörden des Bundesstaates beauftragten nach eigenen Angaben ein dreiköpfiges Komitee damit, die Ermittlungen zu beschleunigen. Die Sicherheitsvorkehrungen in christlich geprägten Wohngegenden der Provinz seien außerdem verschärft worden. (gam/dpa/AFP, SPIEGEL Online, 04.11.2014) 
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/pakistan-christen-nach-blasphemie-vorwurf-lebendig-verbrannt-a-1001040.html

04.11.2014  Rom/KIN: „Religionsfreiheit hat immer schwereren Stand“
„Islamischer Staat“ oder lebenslange Zwangsarbeit für Missionare, Boko Haram oder Blasphemiegesetze: Religiöse Verfolgung hat in den vergangenen zwei Jahren nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich drastisch zugenommen. Darauf weist das Hilfswerk „Kirche in Not" hin, das am Dienstag in Rom einen Bericht zum Stand der Religionsfreiheit vorstellte. Der von Journalisten und Forschern erstellte Report deckt den Zeitraum Oktober 2012 bis Juni 2014 ab. In 55 von 196 Ländern auf der Welt hat sich die Lage der Religionsfreiheit in den letzten zwei Jahren verschlechtert, und in nur sechs verbessert“, sagte ein Sprecher von „Kirche in Not“. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 04.11.2014).

23.10.2014  Vereinigte Staaten:
100.000 Christen sterben jährlich als Opfer von Verfolgungen.
Das berichtet der Fidesdienst an diesem Donnerstag mit Verweis auf Schätzungen des US-amerikanischen Zentrums für „Globale Christliche Studien“. In zahlreichen Ländern würden Christen Opfer von Gewalt und Verfolgung, darunter im Irak, in Syrien, Nigeria, Kamerun, Sudan, Pakistan, Somalia und Ägypten. Sie würden vertrieben, wegen angeblicher Blasphemie inhaftiert, brutal ermordet oder Opfer von Anschlägen. Christliche Mädchen würden verschleppt und zur Heirat gezwungen. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.10.2014).

16.10.2014  Frankfurt am Main: Todesurteil wegen “Blasphemie” gegen pakistanische Christin Asia Bibi bestätigt
Der Oberste Gerichtshof der pakistanischen Provinz Punjab in Lahore hat heute am 16. Oktober 2014 die Todesstrafe gegen die pakistanische Christin Asia Bibi bestätigt. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, war Bibi am 8. November 2010 als erste Frau in Pakistan wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Sie saß zuletzt im Frauengefängnis der pakistanischen Großstadt Multan in Einzelhaft. Das Urteil hat nach Auffassung der IGFM Signal-Charakter. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation hat sich daher an Abgeordnete des Europäischen Parlaments gewandt und appelliert an sie, sich für die Freilassung Bibis einzusetzen.
Das Gericht stand unter massivem Druck durch Islamisten. In der Vergangenheit bedrohten islamische Eiferer vielfach Richter und Anwälte in Blasphemie-Verfahren mit dem Tod. In einigen Fällen sind Richter, die die Angeklagten wegen erwiesener Unschuld freisprachen, von Islamisten umgebracht worden. Während der Verhandlung unter der Leitung der Richter Anwar Ul Haq und Shahbaz Ali Rizvi waren etwa 20 bis 25 islamische Geistliche anwesend. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin sieht darin einen Versuch, den Druck auf die Richter weiter zu erhöhen.
„Durch nackte Gewalt und durch die Angst, die die Islamisten in Pakistan verbreiten, ist ihr Einfluss enorm“, erläuterte Lessenthin weiter. Das Urteil sei eine herbe Enttäuschung, denn es veranschauliche die Kapitulation der Justiz vor dem militanten Islam. Im Fall von Asia Bibi gäbe es keinerlei Beweise für die Anschuldigungen gegen die Christin. Die Angehörigen nichtmuslimischer Minderheiten werden in Pakistan regelmäßig Opfer islamischer Extremisten. In den vergangenen Jahren hat es nach Angaben der IGFM eine erschreckend hohe Zahl von Angriffen, Entführungen, Anschlägen und sogar Pogromen gegeben. (Kopten ohne Grenzen, 16.10.2014).

11.10.2014  Rom: Syrischer Patriarch beklagt „IS und die Gleichgültigkeit des Westens“
„Niemand darf den Namen Gottes benutzen, um Gewalt zu rechtfertigen“: Das ist die Botschaft der Familien-Bischofssynode an alle Familien in der Welt, die unter blutigen Konflikten leiden, besonders im Irak und Syrien. Der Patriarch von Antiochien in Syrien, Ignace Youssif III. Younan, zeigt sich im Gespräch mit Radio Vatikan dankbar für diese Botschaft. Der Westen interessiert sich jedoch nicht genug für den Terror im Irak und Syrien durch den Islamischen Staat, sagt der Patriarch. IS werde im Westen wie jedes andere Thema behandelt. Es müsse jedoch das Bewusstsein wachsen, dass es sich um einen Völkermord handle. (rv) (NL Radio Vatikan, 11.10.2014).

11.10.2014  Syrien: Der in Syrien verschleppte und am Donnerstag wieder freigelassene Franziskanerpater Hanna Jallouf muss sich möglicherweise einem islamischen Gericht stellen. Das Tribunal wolle “den Vorwurf der Kollaboration mit dem Assad-Regime” prüfen, sagte der für die katholischen Stätten im Heiligen Land verantwortliche Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa dem italienischen Sender TV2000. Pizzaballa sprach von einer “teilweisen Freilassung”. Jallouf befinde sich in seinem Kloster im nordwestsyrischen Ort Knayeh (Qunaya) in einer Art Hausarrest. Die Machthaber in der Region, die “als Terroristen bezeichnet und betrachtet” würden, hätten eigene staatliche Strukturen errichtet. Zu den Umständen der Befreiung machte der Franziskanerkustos keine näheren Angaben. Jallouf sei wohlauf und in der Geiselhaft gut behandelt worden. Von den mit ihm verschleppten 20 Pfarreiangehörigen seien “fast alle bis auf vier oder fünf” freigelassen worden. (rv) (NLnRadio Vatikan, 11.10.2014).

08.10.2014  Syrien:
Der syrische Ordensmann Hanna Jallouf ist in der Nacht auf Montag vermutlich von Dschihadisten entführt worden.
Das bestätigt die Kustodie des Heiligen Landes in Jerusalem, die für den Ordensmann zuständig ist. Der 62-jährige Jallouf war Pfarrer im christlichen Dorf Knayeh, wo er entführt wurde. Einige Franziskanerinnen, die dabei waren, konnten rechtzeitig fliehen. Der Apostolische Vikar in Aleppo, Georges Abou Khazen, sagte dem Fidesdienst, bisher gebe es keine Kontakte zu den Entführern. Zusammen mit Jallouf seien mehrere Jungen und Mädchen verschleppt worden, so Khazen. Die Franziskaner des Heiligen Landes sind seit über 125 Jahren im Tal präsent, in dem Jallouf entführt worden ist. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.10.2014).

02.10.2014  UNO:
Ein neuer UNO-Bericht wirft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Nordirak eine „erschütternde Zahl“ von schweren Menschenrechtsverletzungen vor.
Immer häufiger seien die vom IS und verwandten Organisationen verübten Gewalttaten religiös geprägt, heißt es in dem Bericht, der am Donnerstag vom Büro des UNO-Menschenrechtshochkommissars in Genf und der UNO-Unterstützungsmission für den Irak (UNAMI) in Bagdad veröffentlicht wurde. Auch irakische Sicherheitskräfte und Einheiten im Kampf gegen den IS begehen demnach völkerrechtswidrige Handlungen. Das 40-seitige Dokument verzeichnet im Zeitraum vom 6. Juli bis 10. September systematische und zielgerichtete Angriffe auf Zivilisten, Hinrichtungen, Entführungen, Vergewaltigungen und andere Formen sexueller und physischer Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie die Zwangsrekrutierung von Minderjährigen als Kämpfer. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.10.2014).

30.09.2014  Syrisch-katholischer Patriarch kritisiert westliche Nahost-Politik
Deutliche Kritik an der westlichen Nahost-Politik hat der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Yousef III. Younan geübt. In Syrien und im Irak würden Christen bedroht, schikaniert, vertrieben und getötet, während dies den Westen weitgehend kalt lasse, so der Patriarch im Rahmen eines Vortrags am Montagabend bei der Jahrestagung der Initiative Christlicher Orient (ICO) in Salzburg. Aufgrund politischer und vor allem ökonomischer Interessen würden die westlichen Staaten ihre eigenen Werte von Religionsfreiheit und Demokratie schlicht verraten. Öl sei wichtiger als Menschenleben. Das sei eine Tragödie, so der Patriarch. (kap) (NL Radio Vatikan, 30.09.2014).

27.09.2014  Naher Osten: „Völkermord an Christen und Minderheiten“
Jahrhundertelang war der Nahe Osten ein Ort des Zusammenlebens verschiedener Religionen, – war! Denn jetzt leert sich die Region von Christen und anderen, nicht-muslimischen Minderheiten. Was da im Gang ist, ist der Untergang des Prinzips „Toleranz“ selbst, sagt der syrisch-katholische Patriarch Ignace Joseph III. Younan, der in den Bergen oberhalb der libanesischen Hauptstadt Beirut residiert. „Wir können das einen Exodus nennen, oder einen Völkermord – das ist ein Desaster, das im 21. Jahrhundert eigentlich nicht akzeptabel ist. Wie kann man es nur zulassen, dass friedliche Menschen einfach nur deshalb, weil sie eine andere Religion bekennen als den Islam, verfolgt werden?“ (rv) (NL Radio Vatikan, 27.09.2014).

26.09.2014  Nigeria:
Die islamistische Sekte Boko Haram hat zehn Kirchen im Norden des Landes niedergebrannt. Das berichtet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen. Die Terroristen zerstörten eine Mädchenschule sowie eine Krankenstation im Dorf Shaffa. „Für Christen gibt es im Norden Nigerias noch immer keine Entwarnung, selbst wenn Armee und Politiker sich bemühen, die Zivilbevölkerung zu beruhigen und eine baldige Zerschlagung Boko Harams in Aussicht stellen“, kritisiert der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. „Doch viele Menschen sind misstrauisch, da die täglichen Erfolgsmeldungen der Streitkräfte nicht von unabhängiger Seite überprüfbar sind und die Armee die Bevölkerung schon zu häufig belogen hat.“ Zu Beginn dieser Woche hatte die Armee behauptet, ein Doppelgänger des gefürchteten Boko-Haram-Führers Mohamed Shekau sei von Soldaten getötet worden. (pm) (NL Radio Vatikan, 26.09.2014).

21.09.2014  Nigeria:
Bei Überfällen der Boko-Haram-Terrorgruppe sind in Nigeria und Kamerun erneut 40 Menschen getötet worden.
Dies berichtet die Gesellschaft für bedrohte Völker am Sonntag in Göttingen. „Jede Woche fallen zurzeit im Norden Nigerias 60 bis 80 Menschen dem Terror Boko Harams zum Opfer“, erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. „Allen vollmundigen Ankündigungen des nigerianischen Militärs zum Trotz ist eine militärische Zerschlagung der hochgefährlichen Sekte in weite Ferne gerückt. Boko Haram kontrolliert momentan 25 Städte und Ortschaften im Nordosten des Landes“. So sieht das Militär auch von einer gewaltsamen Befreiungsaktion der im April 2014 entführten 219 Schülerinnen in Chibok ab. Stattdessen verhandeln die Behörden mit den Geiselnehmern über die Bedingungen für eine Freilassung der verschleppten Mädchen. (pm) (NL Radio Vatikan, 21.09.2014).

20.09.2014  Asien:
Landesweit denken Christen in Pakistan an den Anschlag auf die Allerheiligenkirche in Peshawar vor einem Jahr, am 22. September 2013.
Er war der schlimmste Anschlag auf eine Kirche in der Geschichte Pakistans; dabei wurden 85 der rund 600 Gottesdienstbesucher getötet und fünfzig verletzt. Viele Christen erinnern jetzt daran, dass die Regierung ihre Versprechungen zu Schadenersatz für die Opfer des Attentats nicht eingehalten hat. (fides) (NL Radio Vatikan, 20.09.2014).

17.09.2014  Irak:
Die sunnitische Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) hat im Irak alle sunnitischen Geschäftsleute mit christlichen oder schiitischen Geschäftspartnern dazu aufgefordert, den Gewinnanteil des nicht-sunnitischen Partners an IS abzuführen.
Dies berichtet der christliche Pressedienst „Aina“. Nach seinen Angaben verfügt IS über eine Liste aller Geschäfte mit christlichen oder schiitischen Partnern. Die Terrorgruppe habe den sunnitischen Geschäftsleuten eine Frist von zwei Tagen gesetzt, um der Aufforderung nachzukommen. Andernfalls werde der gesamte Gewinn beschlagnahmt. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.09.2014).

17.09.2014 Irak:
Oberhäupter mehrerer orientalischer Kirchen haben die Weltgemeinschaft erneut zur Hilfe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ aufgerufen.
Die Niederschlagung der Islamisten im Irak und in Syrien bleibe die „oberste Priorität“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Patriarchen und Erzbischöfe, die am Dienstagabend vom Büro des vatikanischen Beobachters bei den UNO-Organisationen in Genf verbreitet wurde. Ein Eingreifen zum Schutz der Bedrängten sei eine „Pflicht“ der Vereinten Nationen. Auf die Frage ausländischer Militärunterstützung gehen die Kirchenvertreter indes nicht ein. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bedrohe nicht nur Christen und andere religiöse sowie ethnische Gruppen, sondern sei auch eine Gefahr für den ganzen Nahen Osten und die internationale Gemeinschaft. „Wenn diese Ideologie nicht entschieden verurteilt und wirksam vernichtet wird, zerstört sie das ganze System der Menschenrechte und schafft einen gefährlichen Präzedenzfall der Gleichgültigkeit“, so die Erklärung. Unterzeichnet wurde der Appell unter anderem vom Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche in Bagdad, Louis Raphael I. Sako, vom Patriarchen der syrisch-katholischen Kirche Ignatius Joseph III. Younan in Beirut und dem syrisch-orthodoxen Erzbischof von Mossul, Nicodemus Daoud Sharaf. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.09.2014).

16.09.2014  Nigeria:
2.500 Christen aus der Diözese Maiduguri sind von Boko Haram seit Beginn der Invasion der Terroristen ermordet worden.
Das gab der Bischof der Hauptstadt des Bundesstaates Borno gegenüber der nigerianischen Tageszeitung „Thisday“ an, wie „Agi“ berichtet. Oliver Dashe Doeme sei aus Borno zusammen mit tausenden Flüchtlingen in den südlich angrenzenden Nachbarstaat Adamawa geflohen, wo er Unterschlupf in einer Kirchengemeinde gefunden habe. Viele Flüchtlinge seien der Gewalt der islamistischen Sekte nur um ein Haar entkommen, so der Bischof. Viele Familien seien auf der Flucht getrennt worden, zahlreiche Eltern seien auf der Suche nach ihren Kindern. Seit Beginn des Jahres sind laut UNO-Angaben in Nigeria mindestens 650.000 Menschen vor Boko Haram geflohen. (agi/rv) (NL Radio Vatikan, 16.09.2014).

16.09.2014  Syrien:
Die chaldäisch-katholische Kirche lehnt Luftschläge der USA und ihrer Verbündeten auf die Terrormilizen des „Islamischen Staats“ (IS) ohne Autorisierung durch Präsident Baschar al-Assad in Damaskus ab.
„Es geht hier auch um die Souveränität des syrischen Staates und seiner Regierung“, sagte der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag. Der 68-Jährige leitet das Bistum Aleppo im Nordwesten Syriens. Die Stadt ist nach Worten des Geistlichen inzwischen wieder unter der Kontrolle der syrischen Armee. Von ihr erwartet Audo auch den Schutz der christlichen Minderheit vor den IS-Milizen. „Das ist es jedenfalls, was die lokalen Autoritäten uns jeden Tag aufs Neue versichern“, sagte der Bischof, der auch Präsident der syrischen Caritas ist. (kna) (NL Radio Vatikan, 16.09.2014).

09.09.2014  Indien:
Der radikale Hindunationalismus und die Verfolgung der christlichen Minderheiten drohen in Indien zu eskalieren.
Davor warnt die internationale Interessengemeinschaft der Christen ICC in einem am Montag in der Christian Post veröffentlichten Statement zu den aktuellen Entwicklungen. Darin heißt es, in Nordindien hätten Extremisten Pastoren angegriffen, Christen aus ihren Häusern und Dörfern vertrieben und Kirchen in Hindu-Tempel umgewandelt. Vor allem die hindunationalistischen Gruppe „Sangh Parivar“ verfolge Christen ähnlich wie die Terrorgruppe IS im Irak. Weiterhin appellierte ICC an die internationale Gemeinschaft: „Ohne drastische Veränderungen verschlechtert sich die Situation nur. Die Zahl hindunationalistischer Gruppen nimmt in Indien deutlich zu, seitdem ihnen von der neuen Regierung unter Narendra Modi und der Hindunationalisten Partei BJP keine Strafverfolgung droht.“ (ucanews) (NL Radio Vatikan, 09.09.2014).

02.09.2014  Syrakus: Trotz Drohungen und Gewalt müssen die Christen nach Ansicht des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, weiter im Heiligen Land bleiben. Immer wieder tauchten beleidigende und einschüchternde Parolen an Kirchen und Klöstern auf, sagte er am Dienstag bei einer Messe im sizilianischen Syrakus. Hinzu komme die Bedrohung durch Terrorismus von Al-Kaida und „Islamischer Staat“ im Irak und Syrien. Twal, Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche im Heiligen Land, beklagte „kontinuierliche Massaker in Gaza“ und die Verfolgung von Christen aufgrund ihres Glaubens. Die Weltgemeinschaft scheine demgegenüber „unfähig, die Gewalt und den Schrecken zu stoppen“. In dieser Situation bleibe „nichts als beten, abwarten, weinen“, so der Patriarch. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.09.2014).

02.09.2014  Irak/Syrien:
Amnesty international hat der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) systematischen Völkermord vorgeworfen.
Die sunnitische Organisation verübe Kriegsverbrechen, insbesondere gegen ethnische und religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden, darunter Massenhinrichtungen und Entführungen, heißt es in einem am Dienstag in London veröffentlichten Bericht. Männer und Jungen seien außerhalb der Dörfer gebracht und erschossen worden, heißt es unter Berufung auf Überlebende der Massaker. Auch seien hunderte, wenn nicht tausende von Frauen und Kindern entführt worden, seit der Islamische Staat die nordirakische Region beim Sindschar-Gebirge unter Kontrolle habe. Viele von ihnen seien mit Vergewaltigung bedroht und gezwungen worden, zum Islam zu konvertieren. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.09.2014).

02.09.2014  Indien:
Der Übergriff auf eine katholische Schule hat unter Katholiken im indischen Staat Chhattisgarh Empörung hervorgerufen.
Gewaltbereite Sympathisanten der hinduistische Baratiya Janata Party (BJP) des indischen Premierministers Narendra Modi hätten den Rektor der Schule und mehrere Lehrer verprügelt, sagte Erzbischof Victor Henry Thakur von Raipur dem vatikanischen Fidesdienst. Betroffen ist die „Nirmal Rani English Medium School” in Khursipar in der Nähe der Landeshauptstadt Raipur. Die Hindu-Extremisten hätten den Rektor grundlos beschuldigt, Schülerinnen auf gewaltsame Art beleidigt zu haben, heißt es in dem Fides-Bericht. Der katholische Priester wurde einem Richter vorgeführt, der die Anschuldigungen bestätigte und eine vierzehntägige Untersuchungshaft anordnete. Einen von den zuständigen kirchlichen Stellen eingereichten Antrag auf Freilassung gegen Kaution lehnte das Gericht ab. Daraufhin kehrten die Angreifer in die Schule zurück, wo sie das Büro des Rektors und andere Schulräume verwüsteten, meldet Fides. (fides) (NL Radio Vatikan, 02.09.2014).

01.09.2014  Irak: „Wir haben geschrien und keiner hat zugehört“
Europa hat nicht gehört, als wir geschrien haben. Vorwurfsvoll wendet sich Weihbischof Shlemon Warduni an den Westen und wirft ihm vor, zu lange nichts getan zu haben. Der Vertreter des chaldäischen Patriarchates von Bagdad sprach am Rande des Treffens von Rimini mit Radio Vatikan. „Wo ist die internationale Gemeinschaft, wo ist Europa, wo sind die Vereinigten Staaten?“, fragte er. Die Gräueltaten der IS-Terroristen seien „Dinge, wie sie im 21. Jahrhundert nicht mehr vorkommen dürfen! Überall redet man vom Frieden, aber hier ist Krieg. Überall redet man von den Menschenrechten, aber auf unseren wird herumgetrampelt.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 01.09.2014).

29.08.2014  Syrien: Anzeichen einer Entspannung?
Mit westlichen Waffenlieferungen nach Syrien ist niemandem gedient. Das sagt der Apostolische Vikar von Aleppo in Syrien, Georges Abou Khazen, im Gespräch mit Radio Vatikan. Stattdessen solle der Westen in Syrien bei der Versöhnung helfen. Der Kirchenmann sieht aber auch Anzeichen einer positiven Entwicklung in seinem Heimatland Syrien: Das Assad-Regime gelte bei vielen mittlerweile als das kleinere Übel, auf lokaler Ebene laufen Khazens Angaben zufolge Versöhnungsinitiativen, Rebellen gäben ihre Waffen ab und erhielten dafür freien Abzug. Am Rand des Rimini-Treffens zeichnet der Apostolische Vikar von Aleppo ein Bild der derzeitigen Lage. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.8.2014).

29.08.2014  Irak:
„Wenn ihr weiter schlaft, kommen die Terroristen vor eure Tür“.
Mit diesen drastischen Worten hat der irakische chaldäisch-katholische Weihbischof Shlemon Warduni vom Westen die Bereitschaft zu einer Invention im Irak verlangt. Man müsse mit diplomatischen Mitteln einschreiten „und wenn nötig auch mit Waffen“. Dies sagte der Vertreter des chaldäischen Patriarchates von Bagdad am Donnerstag in Rimini. Er beschuldigte westliche Staaten der Untätigkeit angesichts eines „Völkermords“ an Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten im Irak. Dass dabei zugesehen werde, wie jesidische Frauen von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ als Sexsklavinnen verkauft würden und dies nicht angeprangert werde, sei ein Skandal, fuhr Warduni fort. Er wolle mit seinen Worten den Westen „wachrufen aus einem Schlaf, der schon viel zu lange dauert“. (kipa) (NL Radio Vatikan, 29.08.2014).

29.08.2014  Nigeria:
In dem Ort Madagali im Osten Nigerias haben Terrormilizen von Boko Haram eine katholische Kirche überfallen und Häuser von Christen besetzt.
Das schrieb am Freitag die nigerianische Zeitung „The Punch“. Demnach seien Dutzende Christen getötet und Kirchengebäude niedergebrannt worden. Wie ein Sprecher des Bistums Maiduguri gegenüber der KNA berichtet, hätten die Kämpfer Männer geköpft, Frauen zum Übertritt zum Islam gezwungen und zwangsverheiratet sowie in Madagali das Scharia-Recht ausgerufen. In Madagali gebe es laut dem Bistumssprecher, der sich auf geflohene Einwohner berief, eine „große Verfolgung“ von Christen. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.08.2014).

29.08.2014  Asien: Der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Socrates Villegas, kündigte einen Beitrag zur Bekämpfung des brutalen Vorgehens des IS im Nordirak an. Zum einen will die philippinische Kirche mit Hilfskampagnen Christen und andere Vertriebene auf der Flucht vor den Milizen des Islamischen Staates schützen. Auf der anderen Seite sollen die rund 6 Millionen im Süden des Landes lebende Muslime dazu angeregt werden, sich von den Theorien des Kalifats zu distanzieren. Der Vorsitzende verurteilt die komplette Verzerrung einer Religion, die Enthauptungen und den Missbrauch der Menschen. Erzbischof Villegas sei besorgt im Hinblick der Solidarität einiger radikalislamischer Gruppen, darunter „Abu Sayyaf“ mit der Terrorgruppe IS. (fides) (NL Radio Vatikan, 29.08.2014).

28.08.2014  Syrien: Gräueltaten der IS
45 Seiten lang ist der UN-Report zu Syrien, der die grauenhafte Lage vor Ort beschreibt, nachdem im Zeitraum von April bis Juli 480 Zeugenaussagen gesammelt wurden. Kriegsverbrechen der IS Terroristen, die nicht nur im Irak, sondern auch in Syrien begangen wurden. Öffentliche Hinrichtungen, Enthauptungen, Amputationen von Gliedmaßen, Folterung würden jeden Gebetsfreitag von den Terror- Milizen „IS“ (Islamischer Staat) vollzogen. Pater Zihad Hilal, Projektleiter des Flüchtlingsdienstes der Jesuiten (JRS) in Homs, erklärt Radio Vatikan, es sei höchste Zeit, den Fokus wieder auf Syrien zu richten. Die Syrer „den Krieg gegeneinander austragen zu lassen“, sei sehr gefährlich. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.08.2014).

27.08.2014  Deutschland/Irak:
Der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Emil Schamoun Nona, hat eindringlich um Hilfe für die geflüchteten Christen und Jesiden im Nordirak gebeten.
Die Situation der Schutzsuchenden sei katastrophal, sagte Nona am Dienstag in Berlin. Tief enttäuscht äußerte er sich über die Muslime. Bislang habe keiner ihrer Führer das äußerst brutale Vorgehen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) öffentlich verurteilt. „Entweder sie haben Angst oder sie akzeptieren das Vorgehen“, sagte Nona. Der Erzbischof hält sich für einige Tage auf Einladung des Caritasverbandes der Diözese Essen in Deutschland auf. In seiner Erzdiözese in der Millionen-Metropole Mossul seien nur noch eine Handvoll Christen übrig geblieben, sagte Nona, der selbst vor dem Terror des IS flüchten musste. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.08.2014).

23.08.2014  USA:
Der Präsident des jüdischen Weltkongresses WJC, Ronald S. Lauder, hat sich in einem Kommentar in der New York Times zur Lage der verfolgten Christen im Irak und einigen Ländern Afrikas geäußert.
„Im Nahen Osten und Teilen Zentralafrikas verschwinden ganze christliche Gemeinschaften, die zuvor über Jahrhunderte dort in Frieden gelebt haben. Die Terrororganisation Boko Haram hat dieses Jahr hunderte Christen verschleppt und getötet“. Lauder klagt in seinem Artikel an, dass es überall auf der Welt Demonstrationen gegen getötete Palästinenser gibt, jedoch das „barbarische Abschlachten“ tausender Christen mit „relativer Gleichgültigkeit“ betrachtet werde. Dies sei jedoch nicht gerecht, so Lauder. (nyt) (NL Radio Vatikan, 23.08.2014).

22.08.2014  Nahost-Beobachter: IS-Terrormiliz geht immer radikaler gegen Christen vor
Die sunnitische Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat ihre Haltung gegenüber Christen radikalisiert. Dies hat der deutsche Golfregion-Experte Otmar Oehring in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der Linzer „KirchenZeitung“ wie folgt erläutert: Von den ersten IS-Eroberungen in Nordsyrien sei bekanntgeworden, dass die Christen zwar der Scharia unterworfen wurden und Kopfsteuer bezahlen mussten, „aber man hat sie dafür überleben lassen“. Jetzt werde vom Vordringen im Irak berichtet, dass sich die IS „an diese Vorgaben der Scharia nicht mehr hält, sondern die Christen genauso wie alle anderen Gruppen, die nicht dem sunnitischen Islam angehören, als Ungläubige behandelt“, so Oehring. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.08.2014).

21.08.2014  Pakistan:
Die christliche Gemeinde in Lahore ist schockiert über den Fall eines 12-jährigen Mädchens, das von zwei muslimischen Männern mehrfach vergewaltigt wurde.
Das berichtet der vatikanische Fides-Dienst. Die junge Christin wurde von ihrem Arbeitsplatz als Dienstmädchen in einem muslimischen Haushalt entführt, stundenlang missbraucht und hilflos am Ort des Verbrechens zurückgelassen. Die Familie des Mädchens erhielt Drohungen, weil sie sich entschloss, den Missbrauch anzuzeigen. In Pakistan gilt Vergewaltigung als gewohnheitsmäßiges Instrument der Macht über christliche Mädchen, erklärte der christliche Anwalt der Familie, Sardar Mushtaq Gill. (fides) (NL Radio Vatikan, 21.08.2014).

20.08.2014  Ukraine:
Pro-russische Separatisten haben ein griechisch-katholisches Kloster im ostukrainischen Donezk besetzt.
Das berichtet die kirchliche Nachrichtenagentur Risu am Montag. Im Kloster waren keine Nonnen zugegen. Der Ordensobere der „Dienenden Schwestern der Unbefleckten Muttergottes“ hatte bereits vor ein paar Wochen alle evakuieren lassen. Die Separatisten hätten das Kloster als Stützpunkt eingenommen und wohnten nun dort. Vor dem Ausbruch des Konflikts lebten drei griechisch-katholische Nonnen sowie weitere Mitarbeiter in dem Kloster. Wie Risu berichtet, überfallen die Separatisten vor allem nicht-orthodoxe Einrichtungen in der Ostukraine, da sie sich als „Orthodoxe Kämpfer“ betrachten. Seit Juni wurden bereits mehrere katholische Priester entführt oder aus der Region vertrieben. (risu) (NL Radio Vatikan, 20.08.2014).

20.08.2014  Vatikan: Kardinal Filoni: „Papst will Schutz für die Schwächsten im Irak“
Positiv vermerkt wurden im Irak die Worte des Papstes, es sei rechtens, Aggressoren notfalls auch mit militärischen Mitteln zu stoppen. Das sagte uns in einem Telefonat Kardinal Fernando Filoni. Der päpstliche Gesandte ist seit etlichen Tagen zu Gast in den nordirakischen Kurdengebieten. „Der Heilige Vater hat das ausgesprochen, was jeder Christ oder Jeside hier denkt und wünscht“, so Filoni. Es gehe im Irak nicht um einen Krieg, „es geht um eine Ungerechtigkeit gegenüber wehrlosen Menschen“, fügte der Kurienkardinal an. Es sind Filonis letzte Stunden auf irakischem Boden. In Bagdad, seiner letzten Station, überreichte der Kardinal dem irakischen Präsidenten einen persönlichen Brief des Papstes. Darin ruft Franziskus dazu auf, das irakische Volk und die Behörden zu unterstützen, jegliche Maßnahmen für den Frieden zu finden und umzusetzen. „Dem Papst ist das Schicksal der Schwächsten im Irak so wichtig, dass er sich für jede mögliche Intervention ausspricht“, so Filoni. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.08.2014).

17.08.2014  Syrien/Irak:
Als „Blutbad des Jahrhunderts“ hat der ranghöchste syrische Bischof die Verfolgung der Christen und anderer religiöser Minderheiten im Irak bezeichnet.
Ignace Youssef III Younan, Patriarch von Antiochien der Syrer, richtete namentlich an Europa einen neuerlichen Appell, die ethnisch-religiöse „Säuberung“ durch die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ zu beenden und den Christen im Irak zu Hilfe zu kommen. Gegenüber der französischen Zeitung „Ouest France“ formulierte der Patriarch vier Dringlichkeiten. Zunächst müsse Europa Waffenlieferungen an Terroristen in Syrien und im Irak stoppen, indem es aufhört, angeblich gemäßigte Oppositionsgruppen in Syrien mit Waffen zu versorgen. Von der UNO müsse Europa eine sofortige Sitzung des Sicherheitsrates fordern, die Maßnahmen zur Unterstützung der Minderheiten im Irak trifft und eine bindende Resolution erlässt, damit die Vertriebenen in Sicherheit wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Schließlich rief der Patriarch Europa dazu auf, die humanitäre Versorgung der Notleidenden im Irak und in den Nachbarländern zu verdoppeln. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.08.2014).

09.08.2014  Stuttgart: Bischof Fürst begrüßt US-Lufteinsatz im Nordirak
Als „Barbarei unvorstellbaren Ausmaßes“ hat Bischof Gebhard Fürst die systematische Verfolgung, Vertreibung und die Tötungen von Menschen im Nordirak durch die islamistischen IS-Terrortruppen bezeichnet. Der Stuttgarter Bischof sagte am Samstag weitere 100.000 Euro Hilfe aus einem Nothilfefonds zu. Bereits vor zwei Wochen versprach Bischof Fürst Caritas international 50.000 Euro für Flüchtlingshilfe im Irak. Der Bischof fordert rasche Hilfsmaßnahmen durch die Weltgemeinschaft und deren entschlossenes Eingreifen. „Es bleibt nicht mehr viel Zeit“, sagt er. Den Hilfs- und Militäreinsatz der USA wie auch zuletzt die Hilfsflüge Großbritanniens in der Autonomen Provinz Kurdistan begrüßt Bischof Fürst ausdrücklich. (pm) (Zitat aus: NL Radio Vatikan, 09.08.2014).

04.08.2014  Lyon: Französische Bischöfe im Irak besuchen Flüchtlinge aus Mossul, Kinder, Kranke und die chaldäische Kirche Eine Delegation der französischen Bischofskonferenz hat den Irak besucht. Der Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, war gemeinsam mit Michel Dubost, Bischof von Evry, und dem Leiter des Hilfswerks „Ouevre d'Orient“, Pascal Gollnisch in Karakosh, Alqosh, Kirkuk und in Erbil. Die Kirche vor Ort dankt es ihnen, der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphaël I. Sako betonte, es seien die ersten Bischöfe, die seit den Vertreibungen „wirklich an Ort und Stelle gekommen“ seien. Daher danke er den französischen Bischöfen und den Katholiken, die sie repräsentierten, in besonderer Weise. Die Delegation sprach mit Christen, die aus Mossul geflüchtet sind, wie Kardinal Barbarin im Gespräch mit Radio Vatikan sagte. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 04.08.2014).

04.08.2014  Irak
In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 118 katholische, orthodoxe und evangelische Kirchen im Irak angegriffen, zerstört oder beschädigt – 45 in Bagdad, 64 in Mossul, acht in Kirkuk und eine in Ramadi.
Das geht aus einer Liste hervor, die der assyrische Informationsdienst „AINA“ veröffentlicht hat. Die Welle der Gewalt habe sich seit Anfang Juni erheblich verschärft, als die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) mit ihrer Eroberung von Teilen des Nordiraks begann. Bis zum 29. Juli wurden laut AINA 45 Kirchen und christliche Einrichtungen in Mossul zerstört, besetzt oder in Moscheen sowie IS-Stützpunkte umfunktioniert. In der zweitgrößten irakischen Stadt lebten 2003 bis zu 200.000 Christen; sie war seit 1.800 Jahren eine der größten christlichen Ansiedlungen des Landes. (idea/aina) (NL Radio Vatikan, 04.08.2014).

04.08.2014  China
Eine bereits über Monate andauernde Kampagne der chinesischen Regierung gegen katholische und protestantische Kirchen hat Vincent Zhu Waifang, Bischof aus der chinesischen Diözese Wenzhou, beklagt.
Die anhaltende Zerstörung von Kirchengebäuden und die Entfernung von Kreuzen durch die Behörden würden zur „sozialen Instabilität“ beitragen und sei reale Christenverfolgung, so der Bischof in einem Hirtenbrief, den die vatikanische Nachrichtenagentur „Asianews“ am Montag veröffentlichte. Die Gläubigen rief Bischof Zhu auf, ihre Rechte und Würde „durch starken Glauben“ zu verteidigen. Angefangen habe die „falsche und ungerechte“ Kampagne bereits zu Jahresbeginn mit der Entfernung des Turmkreuzes einer protestantischen Kirche in der Stadt Sanjiang, erinnerte der 88-jährige Bischof, der selbst 16 Jahre im Arbeitslager und sieben Jahre im Gefängnis verbracht hat. Er entschuldigte sich für seine späte Reaktion: Er habe ursprünglich ein rasches Ende der Kampagne erwartet, doch sei die Lage stets schlimmer geworden. (asianews/kap) (NL Radio Vatikan, 04.08.2014).

27.07.2014  Sudan:
Die Regierung hat einen Baustopp für Kirchen verhängt.
Demnach habe der Religionsminister, Shalil Abdallah, angekündigt, keine neuen Genehmigungen für den Bau von Kirchen ausstellen zu wollen. Als Begründung gab er an, dass Christen die Minderheit im Land darstellten und es bereits „genug Kirchen“ gebe. Indes haben christliche Organisationen einen derartigen Baustopp verurteilt. Die Organisation „Christian Solidarity Worldwide“ wertet dieses Verbot als eine Verletzung der Glaubens- und Religionsfreiheit. Der Generalsekretär des „Konzils sudanesischer Kirchen“, Kori El Ramli, sagte dazu: „Wir sind Bürger des Sudan und laut der Verfassung stehen uns Religionsfreiheit und ein Platz zum Beten zu“. (domradio) (NL Radio Vatikan, 27.07.2014).

24.07.2014  Vatikan: Befreite sudanesische Christin trifft Papst
Die orthodoxe Christin Meriam Yahia Ibrahim Ishaq, die im Sudan zum Tode verurteilt worden war und in der Todeszelle gefesselt ein Kind zur Welt brachte, traf an diesem Donnerstag im Vatikan Papst Franziskus. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi. Am Vormittag war sie am Flughafen in Ciampino Rom gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern von Premierminister Matteo Renzi und Außenministerin Federica Mogherini in Empfang genommen worden. Am Nachmittag trafen sie und ihre Familie im Gästehaus Santa Marta mit Papst Franziskus zusammen. Laut P. Lombardi wollte der Papst mit diesem Treffen allen seine Solidarität bekunden, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. (rv) (Zitat von NL Radio Vatikan, 24.07.2014).

24.07.2014  Deutschland/Irak: Wie kann den Christen im Irak geholfen werden?
Im Irak und in den Grenzregionen zu den Nachbarstaaten sind viele Tausend Menschen auf der Flucht. In Mossul wurden von den Rebellen mit dem Namen „Islamischer Staat“ Kirchen und Klöster verwüstet, die Häuser von Christen mit dem Buchstaben "Nun" markiert. In der nordirakischen Metropole leben jetzt keine Christen mehr. Noch vergleichsweise ruhig ist die Situation in der Diözese Erbil, wo kurdische Peschmerga [die kurdischen Milizen] auch die Christen schützen und wohin sich viele Flüchtlinge gerettet haben. In einem Brief schreibt der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako, dass das Land am Abgrund stehe. (domradio) (Zitat von NL Radio Vatikan, 24.07.2014).

24.07.2014  Washington: Neue Phase in Obamas Krieg gegen die Religionsfreiheit
Die Regierung Obama setzt nicht nur ihre antichristliche Politik fort, sondern auch ihre religiöse Verfolgungspraxis. US-Präsident Barack Obama, seit seinem Amtsantritt ein undefinierter Christ, bereitet ein Gesetz vor, das vorsieht, dass auf Bundesebene keine Konventionen mehr mit Einrichtungen, Firmen und Organisationen geschlossen werden dürfen, die „homophob“ sind. Das Gesetz soll jeden von Bundesmitteln ausschließen, der sich etwa weigert oder auch nur im Verdacht steht, keine Homosexuellen zu beschäftigen.
Auch der von Obama angezettelte Krieg, der alle Arbeitgeber zwingen soll, die Kosten für Verhütung und Abtreibung der Mitarbeiter zu tragen, geht weiter. Dabei hat sich der Oberste Gerichtshof bereits gegen einen Zwang ausgesprochen. Die Höchstrichter entschieden, dass ein Arbeitgeber nicht gezwungen werden könne, moralisch umstrittene Produkte und Dienstleistungen zu finanzieren.
Höchstrichter stoppten Obama: Kein Zwang zur Abtreibungsfinanzierung
Die Entscheidung setzte einen Schlussstrich unter einen langen Kampf mit der katholischen Kirche. Die Auswirkungen betreffen nicht nur die beiden Familienunternehmen, die gegen Obamas Versuch, die Arbeitgeber in den Abtreibungsholocaust zu involvieren, bis vor den Obersten Gerichtshof gezogen sind. Das Urteil betrifft generell das Verständnis von Religionsfreiheit und Gewissensfreiheit. Seither schäumen die radikalliberalen Kirchenfeinde. Nach einigen Monaten der Ruhe starten sie einen neuen Angriff. Eine Situation, die nur ein Ende zu finden scheint, wenn im November 2016 ein neuer US-Präsident gewählt wird und Barack Obama das Weiße Haus räumen muss.
Neue radikalliberale Verleumdungskampagne
Nach dem höchstrichterlichen Urteil schien endlich Ruhe einzukehren, doch dann folgte eine radikale Verleumdungskampagne gegen das Urteil und gegen die Kirche. Das „Zauberwort“ lautete einmal mehr „Diskriminierung“. Das Urteil „diskriminiere“, und die Kirche „diskriminiere“ ohnehin. Die Bischofskonferenz der USA blieb eine Antwort nicht schuldig. In einer gemeinsamen Erklärung wiesen die Bischöfe von San Francisco, Baltimore, Miami und Buffalo die Kritik als Verleumdung zurück. Die Bischöfe sprachen im Namen der katholischen Kirche von einem „Angriff gegen die grundlegenden Menschenrechte und gegen die Bedeutung der Religion in der Gesellschaft“.                 US-Bischöfe werfen Regierung „Autoritarismus“ vor   Radikallaizistische Kreise, die maßgeblichen Einfluss auf Barack Obama haben, wollen mit der Zwangsgewalt des Staates die Religion und die Gläubigen in die Sakristeien sperren, der Öffentlichkeit aber den Relativismus aufzwingen. Das schon sei eine wirkliche „Form der Diskriminierung und des Autoritarismus“, so die Bischöfe. Ein bemerkenswerter Vorwurf in einem Land, das auf seine ungebrochenen demokratischen Traditionen besonders stolz ist.
Die Kirchenvertreter bekräftigten das Recht und den Anspruch, die religiösen und moralischen Überzeugungen der Kirche öffentlich, frei und uneingeschränkt sagen und ausüben zu können. Konkret sagten die Bischöfe, dass Versuche der Regierung, dies zu verhindern oder zu behindern, eine gefährliche Wende zu einem autoritären Regime erkennen lassen.
Lobbys verletzen Freiheit und versuchen, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen
„Die Aktionen der Lobbys für Zwangsgesetze, mit denen die Freiheit verletzt wird, oder die darauf abzielen, eine Debatte zum Schweigen zu bringen, tragen nicht zur Förderung der Gerechtigkeit am Arbeitsplatz bei“, so die Bischöfe.
Der Kampf um die Religions- und Gewissensfreiheit in den USA geht weiter. Er scheint sich sogar zu radikalisieren, je näher das Ende von Obamas Amtszeit rückt. Die derzeit im Weißen Haus ein- und ausgehenden Kirchenfeinde können nicht sicher sein, dass im Januar 2017 erneut ein gesellschaftspolitisch radikalliberaler Demokrat ins Oval Office nachrückt. Papst Benedikt XVI. hatte schon frühzeitig erkannt, dass der Kampf um die Religionsfreiheit und die Gewissensfreiheit wegen der geistigen Schwächephase Europas für den gesamten Westen in den USA entschieden wird. Text: Giuseppe Nardi (verbessertes Zitat aus: Katholisches.info, 24.07.2013).

23.07.2014  Deutschland:
Angesichts der Christenverfolgung im Irak durch die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) fordert Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer ein Flüchtlingskontingent für die Betroffenen.
„Wir müssen christliche Flüchtlinge aufnehmen. Vor allem auch deshalb, weil die Betroffenen in dem zunehmend christenfeindlichen Umfeld von überwiegend islamischen Staaten kaum eine sichere Zuflucht finden“, sagte Singhammer der „Saarbrücker Zeitung“. Die Ereignisse seien „eine der schlimmsten Nachrichten der letzten Jahre“. Singhammer rief überdies die muslimischen Organisationen in Deutschland auf, „einmal Klartext zu reden und sich für die Christen und gegen deren Vertreibung aktiv einzusetzen“. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.07.2014).

23.07.2014  Irak:
Die Bischöfe im Nordirak haben einen eindringlichen Appell an die Regierung in Bagdad gerichtet, den Schutz der Christen und anderer Minderheiten im Land zu garantieren.
Im Irak und von der ganzen Welt müsse Druck auf die militanten Islamisten ausgeübt werden, um der Zerstörung von Kirchen, Klöstern, Handschriften, Reliquien und dem gesamten christlichen Erbe Einhalt zu gebieten, heißt es in dem Aufruf, aus dem der vatikanische Pressedienst Fides am Mittwoch zitiert. Ferner fordern die Bischöfe finanzielle Hilfen für geflüchtete Christen. Nach einem Ultimatum der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) waren am Wochenende die letzten Christen und Schiiten aus Mossul geflohen. Die UNO sprach von 3.000 Christen. (kap/fides) (NL Radio Vatikan, 23.07.2014).

23.07.2014  Bangladesch:
Nach einer brutalen Attacke auf katholische Ordensfrauen ist es in mehreren Teilen Bangladeschs zu Demonstrationen gekommen.
Mehr als 2.500 Menschen - darunter auch etliche Muslime und Hindus - gingen laut der Online-Plattform ucanews.com allein in Rangpur auf die Straße, wo es zum Überfall auf die Missionsstation gekommen war. Auch in der Hauptstadt Dhaka und anderen Städten kam es zu Protesten. „Ein derart abscheulicher Anschlag auf geweihte Personen darf auf keinen Fall hingenommen werden“, erklärte der Sekretär der Kommission „Justitia et Pax“ in der zuständigen Diözese. Vor zwei Wochen hatten rund 50 Männer eine Missionsstation im Dorf Boldipukur verwüstet und ausgeraubt. Dabei waren zwei Ordensfrauen schwer verletzt worden. (kipa) (NL Radio Vatikan, 23.07.2014).

22.07.2014  Deutschland: „Bei Christenverfolgung geht es uns zu sehr um uns“
Ob Irak, Pakistan, Nigeria oder andere Länder: Die Christenverfolgung steht nicht im Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Andere Krisen bekommen in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit, auch unter Christen ist das so. Initiativen, mehr Interesse und Einsatz bei Christen in Mitteleuropa für die bedrängten und verfolgten Christen im Nahen und Mittleren Osten zu wecken, haben aber bisher nur mäßigen Erfolg. Das beklagt der Weltkirchenbeauftragte der deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, gegenüber Radio Vatikan. Er nennt es einen Deutschen und zentraleuropäischen „Egozentrismus“, die Christen seien zu sehr auf sich selbst konzentriert. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.07.2014).

21.07.2014  Irak:
Die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ haben das christliche Kloster von Mar Behnam besetzt.
Das Kloster sei bereits am Sonntag (!! GH) enteignet worden. Mar Behnam befindet sich im Norden des Iraks. Die Mönche seien aus dem Kloster ausgewiesen worden. Das Kloster selbst stammt aus dem 4. Jahrhundert und liegt in der Nähe der altchristlichen und immer noch von vielen Christen bewohnten Stadt Qaraqosh. Die Mönche von Mar Behnam durften gemäß asca keinerlei Gegenstände aus Kloster und Kirche oder Reliquien mitnehmen. Sie mussten das Kloster zu Fuß verlassen und durften nur ihre Kleidung mitnehmen. Auch der syrisch-katholische Erzbischof von Mossul, Yohanna Petros Moshé, bestätigte gegenüber dem Fidesdienst, die Vertreibung der Mönche. (asca) (NL Radio Vatikan, 21-07-2014 in sprachlich verbesserter Übersetzung von GH).

21.07.2014  Libanon/Irak:
Der maronitische Patriarch hat seine Enttäuschung über die Reaktion der sogenannten „moderaten Muslime“ bekundet.
Diese hätten sich kaum über die Vertreibung der Christen aus dem irakischen Mossul geäußert, so Patriarch Bechara Boutros Raï gemäß der Nachrichtenagentur „Asianews“. Er sei geschockt, dass sich keine muslimische Stimme gegen den Vorgang in Mossul geäußert habe. Was in der irakischen Stadt geschehe, sei nicht hinnehmbar und eine „derbe Niederlage“ in der über 1.400 Jahre alten Geschichte des Islam, so Raï. Der maronitische Patriarch äußerte sich in einer Stellungnahme, die an die muslimische Welt gerichtet war. (asianews) (NL Radio Vatikan, 21.07.2014).

20.07.2014  Vatikan: Papst Franziskus bestürzt über antichristlichen Terror im Irak
Papst Franziskus hat beim Angelusgebet über die Christenverfolgung im Irak durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) gesprochen. Seit den Anfängen des Christentums hätten Christen im Irak gelebt und dort wie in anderen Teilen des Orients einen wertvollen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft geleistet, sagte Franziskus vor Tausenden Menschen, die sich zum traditionellen Mittagsgebet mit dem Papst auf dem Petersplatz versammelt hatten. Heute, so Franziskus weiter, „werden unser Brüder und Schwestern verfolgt und weggejagt“. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.07.2014).

20.07.2014  Irak: Gnadenlose Jagd auf Christen
Die Attacken der Terrorgruppe „Islamischer Staat" (IS) gegen Christen beginnen mit voller Härte. Am Samstag verbrannten Terroristen den Sitz des syrisch-katholischen Bischofs in Mossul im Irak. Das Gebäude ist inklusive Bibliothek und alter Handschriften restlos zerstört, wie der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan gegenüber Radio Vatikan sagte. Der Patriarch selbst ist in Sicherheit, er hält sich derzeit in Rom auf; Samstagmorgen traf er Erzbischof Dominique Mamberti, den Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, also den vatikanischen „Außenminister“. Younan richtete via Radio Vatikan einen flammenden Hilferuf an die Staatengemeinschaft. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.07.2014).

20.07.2014  Vatikan: Entschlosseneres Nein zur Christenverfolgung
Kurienkardinal Kurt Koch hat ein mutigeres Eintreten aller Kirchen für verfolgte Christen in der Welt gefordert. „Ich glaube, wir schweigen zu viel“, sagte Koch in einem Interview mit der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ von diesem Sonntag. Die „Ökumene des Leidens“, von der Papst Franziskus spreche, sei „das tiefste und geistlichste Fundament“ des gemeinsamen Eintretens der Kirchen gegen Christenverfolgung. Das gelte gerade für die Ursprungsländer des Christentums in Nahen Osten, „wo die Christen fliehen und in gezwungen werden, wegzugehen, weil sie ermordet werden, wenn sie bleiben“. Es sei „traurig zu sehen, wie nur die leeren Gebäude bleiben und nicht die Menschen“. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 20.07.2014).

18.07.2014  Irak:
Die letzten noch verbliebenen Christen in Mossul sind den Kämpfern des „Islamischen Staates“ regelrecht in die Falle gegangen.
Das berichtete gegenüber Radio Vatikan der syrisch-katholische Erzbischof der irakischen Stadt, Yohanna Petros Mouché auf Anfrage. Am Donnerstagabend seien den Christen bei einer Versammlung die Bedingungen mitgeteilt worden, zu denen sie in der Stadt bleiben dürften: Entweder sie treten zum Islam über, oder sie bezahlen eine besondere, im islamischen Recht vorgesehene Steuer für Nichtmuslime. Als dritte Option wurde den Christen das Verlassen der Stadt unter Zurücklassung allen Eigentums genannt, so der Erzbischof. Die wenigen verbliebenen Familien rüsteten sich jetzt zum Aufbruch. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.07.2014). - Wo bleibt da der Aufschrei gegen die eklatante Verletzung der Menschenrechte? [GH].

18.07.2014  Indien:
In Bangalore, der drittgrößten Stadt Indiens, ist vergangenen Mittwoch eine 17-jährige Ordenspostulantin des Ordens der Sisters of Holy Nativity (SHN) von drei unbekannten Männern, die unerlaubt in das Kloster eingedrungen waren, brutal vergewaltigt worden.
Die gesamte indische Kirche empfände „tiefen Schmerz und Furcht“ wegen dieser unmenschlichen und barbarischen Tat, bedauert der Erzbischof von Bengalaru, Bernhard Moras. Die drei Unbekannten besprühten das Mädchen mit einer Flüssigkeit, welche sie betäubte. Als die Täter die Flucht ergriffen, war das Opfer nicht mehr bei Bewusstsein. Derzeit wird sie im Spital St. John behandelt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.07.2014).

04.07.2014  Irak:
Wie das Internetportal ankawa.com am Freitag berichtet, hätten die Dschihadisten der ISIS in Mossul mittlerweile das islamische Recht eingeführt.
Verwiesen wird auf Salama al-Khafaji von der irakischen Kommission für Menschenrechte, die sich über eine Kopfsteuer geäußert hatte, die ISIS-Truppen in den eroberten Städten für Nichtmuslime eingeführt hätten. Die in Mossul verbleibenden Christen müssten an die Terrortruppen eine Mindestzahlung von 250 US-Dollar leisten. Die finanzielle Situation in der umkämpften Stadt sei allerdings extrem schwierig, so Al-Khafaji. Die Politikerin berichtete von einem Vorfall, bei dem weibliche Mitglieder einer christlichen Familie von ISIS-Truppen vor den Augen der anderen Familienmitglieder vergewaltigt wurden, als sie die Steuer nicht bezahlen konnten. (kap) (NL Radio Vatikan, 04.07.2014).

03.07.2014  Sudan:
Das Baby, das die sudanesische Christin Meriam Ibrahim Ishag in der Todeszelle zur Welt brachte, ist möglicherweise behindert
. Das ging am Mittwoch aus einem Interview der britischen Zeitung „The Guardian“ mit der 27-Jährigen hervor. Als Grund für die mögliche Behinderung nannte sie, dass sie während der Geburt an den Füssen gefesselt gewesen und dadurch beim Geburtsvorgang etwas schief gelaufen sei. Es sei unklar, ob das am 26. Mai geborene Mädchen später eine Gehhilfe benötigen werde. Ishag war wegen angeblichen Abfalls vom Islam zum Tode verurteilt worden, als sie im achten Monat schwanger war. Ishag ist Tochter eines Muslims, wurde jedoch von ihrer Mutter christlich erzogen und ist bekennende Christin. Durch ihre Heirat mit einem Christen gilt sie laut islamischem Recht als Abtrünnige vom islamischen Glauben. (idea) (NL Radio Vatikan, 03.07.2014).

27.06.2014  Sudan: Christin sucht Zuflucht in US-Botschaft 
Das Drama um Meriam Jahya Ibrahim Ishag hat eine neue Wendung genommen: Die 27-Jährige und ihre Familie sind in die US-Botschaft in Khartum geflüchtet. Meriam war im Mai zum Tod verurteilt worden, weil sie nach dem islamischen Scharia-Recht durch ihre Heirat mit einem Christen als Abtrünnige vom islamischen Glauben galt. Am Donnerstag suchten Meriam, ihr Mann Daniel Wani und die beiden Kinder – eines davon erst wenige Wochen alt – Zuflucht in der US-Botschaft der sudanesischen Hauptstadt. Da hatte die Christin einiges hinter sich: Am Montag erst war sie überraschend aus dem Gefängnis in Omdurman freigekommen, weil ein Berufungsgericht das Todesurteil gegen sie kassiert hatte. 24 Stunden später aber hinderten Geheimdienstler sie und ihre Familie am Flughafen an der Ausreise in die USA; Meriam wurde erneut festgenommen, diesmal angeblich wegen Passvergehen. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2014).

24.06.2014  China:
Die chinesischen Behörden lassen offenbar hunderte Kreuze von Kirchen reißen, zerstören Gotteshäuser und schüchtern Christen ein.
Darauf macht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) aufmerksam. Der Menschenrechts-Organisation zufolge hat die Unterdrückung der christlichen Kirchen in China einen neuen Höhepunkt erreicht. Als Grund für die drastischen Zerstörungen nennen die Behörden den Kampf gegen illegal errichtete Bauwerke, heißt es in der Mitteilung der Menschenrechts-Organisation. Die Kirchen hätten aber gar keine Chance, legale Kirchenbauten zu errichten, da sie keine Baugenehmigungen erteilt bekommen. (pm) (NL Radio Vatikan, 24.06.2014).

24.06.2014  Sudan: Zum Tod verurteilte Christin Meriam neuerlich in Haft
Die soeben aus der Todeszelle entlassene Christin Mariam Jahya Ibrahim Ishag ist beim Versuch ihrer Ausreise aus dem Sudan offenbar wieder festgenommen worden. Rund 40 Beamte hätten sie, ihren Ehemann Daniel Wani und ihre beiden Kinder am Dienstag auf dem Flughafen Khartum am Verlassen des Landes gehindert, berichtete „BBC“. Erst am Montag hatte ein Berufungsgericht im Sudan das Todesurteil gegen die 27-Jährige aufgehoben. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.06.2014).

23.06.2014  Sudan: Meriam angeblich auf freiem Fuß
Die zum Tod verurteilte orthodoxe Christin Meriam Yahya Ibrahim kommt angeblich auf freien Fuß: Ein Gericht habe die Freilassung der 27-jährigen Ärztin angeordnet. Reuters beruft sich auf die staatliche sudanesische Nachrichtenagentur. Sie wird mit den Worten zitiert, die Richter hätten der Berufung gegen das Todesurteil stattgegeben. Die spanische Nachrichtenagentur efe erklärt, ein Anwalt von Meriam Yahya Ibrahim habe bestätigt, dass sie freigelassen werde; die italienische Agentur „Agi“ gibt an, Meriam habe die Haftanstalt an diesem Nachmittag bereits verlassen. Die Christin war im Mai nach islamischem Scharia-Recht zum Tod verurteilt worden, weil sie in offiziellen Papieren als Muslimin geführt wurde; ihre Heirat mit einem sudanesischen Christen galt darum als Ehebruch, ihr Christsein als Abfall vom Islam. In der Haft in Omdurman bei Khartum brachte Meriam Yahya, in Ketten gebunden, ein Mädchen zur Welt. (reuters) (NL Radio Vatikan, 23.06.2014).

17.06.2014 Nicht nur in Pakistan! Ägypten: Christliche Lehrerin wegen Blasphemie verurteilt
Eine christliche Lehrerin in Ägypten ist zu sechs Monaten Haft wegen Blasphemie verurteilt worden. Dimyana Abdel Nour habe vor ihren Schülern den islamischen Propheten Mohammed verspottet, urteilte ein Gericht. Die bei ihrer Verhaftung 23-jährige Lehrerin war von drei zehnjährigen Schülern der Sheikh Sultan Grundschule in Luxor beschuldigt worden, in ihrem Unterricht über die Geschichte der Weltreligionen den Islam und den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Die Eltern der drei Schüler warfen ihr vor, jedes Mal, wenn sie den Namen des islamischen Propheten Mohammed erwähnte, ihre Hand auf ihren Magen oder ihren Hals zu legen. Das berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Laut dem koptisch-katholischen Bischof von Assiut, William Kyrillos, ist trotz der Entmachtung der Muslimbrüder die Zahl der Verurteilungen wegen Blasphemie in Ägypten in jüngster Zeit enorm gestiegen. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.06.2014).

15.06.2014  Pakistan:
Erneut ist ein christlicher Politiker ermordet worden.
Hendry Masih, Abgeordneter im Provinzparlament von Belutschistan, wurde am Samstag in Quetta von einem seiner Leibwächter erschossen. Das Motiv für die Tat ist bisher noch unbekannt. Der Politiker war für sein Eintreten für die Rechte der religiösen Minderheiten bekannt. Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte den Anschlag und sprach den Angehörigen des toten Parlamentariers sein Beileid aus. Die christliche Glaubensgemeinschaft zeigte sich erschüttert über die Tat. Auch der Regierungschef der Provinz Punjab, Salman Taseer, war im Jahr 2011 von einem Leibwächter ermordet worden. Er hatte sich für eine Abschaffung des sogenannten Blasphemieparagraphen und eine Begnadigung der Christin Asia Bibi ausgesprochen, die wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden ist. Ebenfalls 2011 war der pakistanische Christ und Minderheiten-Minister Shahbaz Bhatti ermordet worden. (fides) (NL Radio Vatikan, 15.06.2014).

11.06.2014  Jerusalem: Radikale Juden besetzten am Pfingstmontag Abendmahlsaal
Wenige Tage nach dem Besuch von Papst Franziskus in Jerusalem und gleichzeitig zum „Friedensgebet“ im Vatikan, zu dem Franziskus am Pfingstmontag Israels Staatspräsident Simon Peres und Palästinenserpräsident Abu Mazen geladen hatte, besetzten jüdische Extremisten den Abendmahlssaal, wie Asianews berichtete. Mehrere Dutzend „ultra-orthodoxe“ Juden und Anhänger der radikalen jüdischen Siedlerbewegung, darunter mit Moshe Feiglin auch ein Abgeordneter des regierenden Likud, nahmen an der Besetzung teil. Die Juden protestierten damit gegen die zahlreichen Christen, die zum Pfingstfest nach Jerusalem kommen, um den Abendmahlssaal aufzusuchen. (Katholisches.info, 11.06.2014).

02.06.2014  Syrien:
Die syrische Liga für die Verteidigung der Menschenrechte geht davon aus, dass Jesuitenpater Paolo Dall`Oglio hingerichtet wurde.
Das berichtet die Beiruter Tageszeitung „L`Orient Le Jour“ in ihrer Wochenendausgabe. Ein früheres Mitglied der Djihadistengruppe „Daech“ habe ausgesagt, dass der aus Italien stammende Pater Dall`Oglio Ende Juli 2013 in Raqqa hingerichtet worden sei. In der Stadt in Nordsyrien hatte sich letztes Jahr die Spur des Jesuiten verloren. Dall`Oglio war trotz Warnungen von der Türkei aus nach Raqqa gereist, um sich dort für die Freilassung mehrerer entführter Journalisten einzusetzen. Die Terrorgruppe „Daech“ ist 2006 im Irak entstanden; sie setzt sich für die Bildung eines islamischen Staates ein und bekämpft andere Rebellengruppen in Syrien. (apic) (NL Radio Vatikan, 02.06.2014).

27.05.2014  Pakistan:
Die erste Verhandlung im Berufungsprozess für Asia Bibi findet nicht wie vorgesehen an diesem Dienstag statt, sondern wurde auf unabsehbare Zeit aus dem Gerichtskalender gestrichen.
Dies teilen die Anwälte der Angeklagten mit. Naeem Shakir, einer der Anwälte, die Asia Bibi vertreten, ist enttäuscht: „Der Fall war für diesen Dienstag auf dem Verhandlungskalender eingetragen, von wo er plötzlich verschwunden ist. Wir wissen nicht warum. Ich kann dazu nur sagen: Was hier passiert, ist nicht normal.“ Asia Bibi ist im November 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.05.2014).

13.05.2014  Sudan:
Eine hochschwangere Christin soll wegen Ehebruchs und Religionswechsels hingerichtet werden.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker machte am Dienstag auf diesen Fall eines Todesurteils aufmerksam, das eine Politik zunehmender Islamisierung im Sudan zeige. Nach der Entbindung drohen der 27-jährigen Frau den Angaben zufolge hundert Peitschenhiebe sowie die anschließende Hinrichtung. Laut Pressemeldung der Gesellschaft für bedrohte Völker wurde die 27-jährige Ärztin Meriam Yahia Ibrahim vergangenen Februar gemeinsam mit ihrem 20 Monate alten Sohn inhaftiert. Obwohl sie in einer christlichen Familie aufgewachsen und mit einem Christen verheiratet sei, wurde sie von dem El-Haj-Yousif Strafgericht in Khartum verurteilt. Ihre Mutter sei orthodoxe Christin aus Äthiopien, doch der Vater muslimischer Sudanese. Nach islamischen Recht gehört sie als Tochter eines Muslims den Islam an und gilt als nicht verheiratet, weil Ehen mit Christen ungültig sind. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.05.2014).

03.05.2014  Pakistan:
Ein neues Datum für die Anhörung im Prozess von Asia Bibi steht fest:
Am 27. Mai soll am Gericht von Lahore die erste Anhörung im Berufungsprozess für die Christin stattfinden. Das berichtet der Fides-Dienst unter Verweis auf Angaben der Anwälte der Katholikin. Asia Bibi sitzt seit über viereinhalb Jahren im Gefängnis; sie war damals wegen des Vorwurfs der Gotteslästerung verhaftet worden. Die Anhörungen im Berufungsprozess zu dem Fall waren vom Gericht seit Februar 2014 vier Mal verschoben worden. Grund war laut Fides der Druck radikalislamischer Gruppen auf die Richter. (fides) (NL Radio Vatikan, 03.05.2014).

30.04.2014  Heiliges Land:
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes verurteilen Verwüstungen an christlichen Stätten in Galiläa.
Mit Bezug auf Vorfälle vom Sonntag verlangte die Kirchenleitung in einer Mitteilung des Lateinischen Patriarchats Maßnahmen der israelischen Behörden, um „den gegenseitigen religiösen Respekt wiederherzustellen“. Die Bischöfe sind besorgt über Übergriffe „weniger als einen Monat vor dem Besuch von Papst Franziskus im Heiligen Land“. Den Angaben zufolge hatten jüdische Jugendliche auf dem Klostergelände von Tabgha am See Genezareth mehrere Kreuze mit Steinen beworfen und Stühle und Bänke umgestürzt. Ein Kreuz sei in den See geworfen und ein Altar mit Schlamm beschmiert worden. Weiter hätten die Randalierer einen Gast mit Steinen angegriffen und bespuckt. Der Prior des deutschen Benediktinerklosters erstattete Anzeige. Ebenfalls am Sonntag hatte ein Rabbiner aus dem nordisraelischen Safed in einem Brief an das Patriarchalvikariat Nazareth die Christen des Landes unter Gewaltandrohung zur Ausreise aufgefordert. Wie die Bischöfe unter Berufung auf die Polizei mitteilten, wurde der Rabbiner am Montag festgenommen. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.04.2014).

24.04.2014  Syrien:
Die Verwüstung des überwiegend von Christen bewohnten syrischen Ortes Maalula
und seiner historischen Kirchen wertet der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham, als „ein echtes Kriegsverbrechen“. Der libanesischen Tageszeitung „L'Orient le Jour“ vom Donnerstag sagte er, für diesen Vandalismus gebe es keine militärische Rechtfertigung. Zugleich kritisierte der Kirchenvertreter eine „kriminelle Gleichgültigkeit“ des Westens, der „unter dem falschen Vorwand, die Demokratie zu verteidigen, weiterhin dieses Schauspiel der Zerstörung unterstützt“. Das griechisch-katholische Kirchenoberhaupt hatte sich vergangene Woche zusammen mit anderen Kirchenvertretern in das Dorf begeben, das seit Monaten wiederholt in Gefechte zwischen Regierungstruppen und Kämpfern der al-Kaida-nahen Rebellengruppe Jabhat al-Nusra geraten ist. Alle vier historischen Kirchen des Dorfes seien betroffen, sagte Gregorius III. der Zeitung. „Uns bot sich ein Bild der Apokalypse.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 24.04.2014).

15.04.2014  Pakistan:
Im Fall Asia Bibi ist die Verhandlung im Berufungsverfahren auf ein „unbestimmtes Datum“ verschoben worden.
Diese bereits vierte Vertagung in zwei Monaten sei „ein Verstoß gegen den Anspruch auf Gerechtigkeit einer pakistanischen Bürgerin“, so der Anwalt von Asia Bibi, Naeem Shakir, laut dem Fides-Dienst. Unterdessen seien „für andere ähnliche Prozesse, über die dieselben Richter entscheiden sollen, die Daten inzwischen festgelegt, mit Ausnahme des Falls Asia Bibi.“ Die Vertagung hängt dieses Mal mit der Abwesenheit eines Richters zusammen, der sich mit Asia Bibis Fall befassen soll. Die Christin Asia Bibi befindet sich seit über vier Jahren in Haft. Ihr wird Blasphemie vorgeworfen. (fides) (NL Radio Vatkan, 15.04.2014).

07.04.2014  Syrien:
Jesuitenpater Frans Van der Lugt ist am Montagmorgen in der syrischen Enklave Homs von Unbekannten getötet worden.
Wie die zuständige Ordensprovinz bestätigt, sind zwei Bewaffnete gegen 8 Uhr morgens in seine Wohnung eingedrungen, haben den 75-Jährigen zuerst geschlagen und dann mit Kopfschüssen getötet. Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Montagnachmittag bekannt. Der niederländische Jesuit, der seit 1964 in Syrien als Seelsorger und Psychotherapeut wirkte, starb im Stadtviertel Bustan al-Diwan, in dem er sich bis zuletzt um Verständigung unter den Menschen und Lebensmittelhilfen für die von syrischen Regierungstruppen eingeschlossenen Einwohner der Altstadt bemühte. Die Motive der Täter sind vorerst unklar. Mit Van der Lugt sei ein „Mann des Friedens“ getötet worden, der in einer extrem risikoreichen Situation bei den Menschen bleiben wollte, so Lombardi weiter. Van der Lugt hatte sich bis zuletzt geweigert, die umkämpfte Stadt zu verlassen, solange dort noch Hunger und Not herrschen. Auch nach der Evakuierung von 1.400 Bewohnern unter Führung der UNO im Februar wollte er bei den verbleibenden Bewohnern ausharren. In den Vormonaten hatte der Priester noch eindringliche Appelle aus der drittgrößten Stadt des Bürgerkriegslandes gesandt. Die Lebensmittel seien knapp, und sogar ein Verlassen des Stadtviertels sei aufgrund der Schießereien und des Einschlusses von allen Seiten unmöglich, so der Ordensmann zu Weihnachten 2013. Viele der Menschen in Homs würden längst unter der Mangelernährung leiden. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 07.04.2014).

01.04.2014  Israel:
In der Nacht zum Dienstag ist erneut ein christliches Kloster Opfer von Vandalismus geworden.
Das berichtet die „Times of Israel“. Diesmal traf es das katholische Kloster Deir Rafat rund 25 Kilometer westlich von Jerusalem. Es wurde von Unbekannten mit Graffiti-Parolen in hebräischer Schrift beschmiert. Als Täter vermuten die Behörden radikale jüdische Siedler. Der Lateinische Patriarch Fouad Twal wollte sich noch am Dienstag vor Ort ein Bild von dem Schaden machen. Der 1948 gegründete Konvent ist der Gottesmutter Maria gewidmet. Übergriffe auf religiöse Stätten und auf Repräsentanten verschiedener Religionen haben in Israel stark zugenommen. Seit Anfang 2013 gab es mindestens 200 Graffiti-Angriffe auf christliche Orte sowie auf arabisch-jüdische Begegnungsstätten. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.04.2014).

28.03.2014  Pakistan:
Wegen Blasphemie ist wieder ein Christ in Pakistan zum Tod verurteilt worden.
Ein Gericht in Lahore befand Sawan Masih am Donnerstag für schuldig, im März vergangenen Jahres während eines Disputs mit einem Muslim den Propheten Mohammed geschmäht zu haben. Das meldet die Zeitung „Pakistan Today“ in ihrer Onlineausgabe. Der Vorfall löste damals Krawalle in der christlichen Siedlung Joseph Colony aus. Aufgebrachte Muslime zündeten nach Medienberichten 178 Häuser und zwei Kirchen an. Ein Anwalt Masihs, Naeem Shakir, kündigte Berufung an. Der zuständige Richter Chaudhry Ghulam Murtaza sei „von seinem religiösen Eifer mitgerissen“ worden, sagte Shakir der Zeitung. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.03.2014).

15.03.2014  Pakistan:
Der Berufungsprozess für Asia Bibi soll – nach wiederholtem Verschieben – am Montag eröffnet werden.
Das bestätigt das „Zentrum für Rechtshilfe“, das die Christin unterstützt. Die Mutter von fünf Kindern wurde vor vier Jahren verhaftet, weil sie angeblich den islamischen Propheten Mohammed beleidigt hatte, und wurde dem Blasphemiegesetz entsprechend zum Tod verurteilt. Der Direktor der pakistanischen Abteilung des „Centre for Legel Aid“ Joseph Francis hofft, dass die Richter unbefangen entscheiden können. Er sei davon überzeugt, dass man das Todesurteil kippen werde. Nasir Said, Direktor der britischen Abteilung, sieht weniger positiv auf den Prozess. Er bete dafür, dass die Richter den Mut hätten, die richtige Entscheidung zu treffen. Dazu müssten sie die Angst vor islamistischen Drohungen überwinden. (asianews) (NL Radio Vatikan, 15.03.2014).

14.03.2013  Indien:
Im Prozess gegen die Vergewaltiger einer katholischen Ordensfrau wurden drei Männer zu Haftstrafen verurteilt, sechs aber freigesprochen.
Das Verfahren war beim Bezirksgericht in Cuttack im Bundessstaat Orissa anhängig. Im August 2009 war Schwester Meena Barwa von einer Gruppe Hindu-Fundamentalisten entführt und nackt durch ein Dorf getrieben worden. Am Ende wollte man sie zusammen mit einem Priester lebendig verbrennen. Stattdessen wurde sie vergewaltigt. Am späten Abend konnte die Polizei die Schwester und den Priester befreien. Der Onkel der Ordensfrau, der Erzbischof von Cuttack–Bhubaneshwar, John Brawa, unterstützte seine Nichte während des Prozesses. (asianews) (NL Radio Vatikan, 14.03.2014).

12.03.2014 Pakistan:
In Okara wurde der Bau einer Kirche
von radikalislamischen Gruppen verhindert. Nachdem in dem Bau ein Kreuz aufgestellt wurde, hätten sie mit Bulldozern die Baustelle zerstört. Die christliche Bevölkerung legte darauf hin Protest ein, aber die örtlichen Behörden griff nicht ein. Die Christen sollten auf den Bau ihrer Kirche verzichten, hieß es von den Behörden. In der Hauptstadt Islamabad sorgt ein weiterer Fall für Aufmerksamkeit. Das Hohe Gericht veranlasste, die „Slums“ der Stadt, die ohne Genehmigung gebaut wurden, abzureißen. Betroffen sind vor allem arme Bevölkerungsschichten, zu denen viele Christen gehören. Etwa 5.000 christliche Familien lebten dort. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.03.2014).

2014-03-08  Ägypten:
Immer mehr christliche Frauen werden entführt und gezwungen, zum Islam zu konvertieren.
Das sagt der Gründer des Verbandes für Entführungsopfer, Ebram Louis. Vor der Revolution im Jahr 2011 seien durchschnittlich pro Jahr fünf junge Frauen verschwunden. Seit dem Sturz Hosni Mubaraks seien die Zahlen sprunghaft angestiegen. Jetzt würden pro Monat fünfzehn Entführungsfälle vorliegen. 40 Prozent aller Frauen würden zuerst entführt, vergewaltigt und danach gezwungen, ihren Peiniger zu heiraten. Zuvor müssten sie allerdings zum Islam konvertieren. Die hohe Anzahl der Entführungen überzeuge Anwälte, Aktivisten und Priester davon, dass eine Organisation dahinterstehe. „In Ägypten gibt es viele islamische Zellen, die sich allein auf die Entführung koptischer Frauen konzentrieren“, so der Anwalt Said Fayez. Er berichtet auch von entkommen Frauen, die zu ihrem alten Glauben zurückkehren wollten. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.03.2014).

03.03.2014  Pakistan: „Kein Richter bringt soviel Mut auf“ 

Immer noch im Gefängnis, seit 2009 schon, mit einem Todesurteil wegen Blasphemie: Die Rede ist von Asia Bibi. Sie ist Christin, Mutter von fünf Kindern – und soll vor fünf Jahren in einem Gespräch mit Nachbarn den islamischen Propheten Mohammed beleidigt haben. Worauf in Pakistan, dem sogenannten „Blasphemieparagraphen“ entsprechend, die Todesstrafe steht. Jetzt hat das Oberste Gericht in Lahore den Start des Prozesses verschoben, bei dem Asia Bibi gegen ihr Todesurteil in die Berufung geht. Mobeen Shahid doziert Islamisches Denken an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom und hat einen „Verband pakistanischer Christen in Italien“ gegründet. Er kommentiert die Nachricht aus Lahore:
„Die pakistanischen Richter haben einfach Angst, sich an die Blasphemiefälle zu wagen, denn damit können sie natürlich Drohungen von Muslimen und militanten Gruppen auf sich ziehen! Dass der Fall Asia Bibi wieder einmal vertagt und verschoben wird, ist nur der jüngste Zug in einem Spiel, das schon seit ein paar Jahren läuft – seit Asia Bibi im Gefängnis ist. Kein Richter bringt soviel Mut auf...“
Zwei bekannte Pakistaner haben öffentlich erklärt, dass sie Asia Bibi für unschuldig hielten: der Gouverneur Salman Taseer – ein Muslim – und der Minister Shahbaz Bhatti – ein Christ. Beide wurden wegen ihres Engagements in dieser Angelegenheit von Extremisten umgebracht.
„In Pakistan kann man auch ganz ohne Beweise wegen Blasphemie angeklagt werden; ein Missbrauch des Blasphemieparagraphen ist in Pakistan an der Tagesordnung.“
Sollte das Oberste Gericht in Lahore sein früheres Todesurteil aufrechterhalten, wollen sich Asia Bibi und ihre Unterstützer an das Oberste Gericht des Landes wenden. „Am Schluss könnte auch ein Gnadengesuch an den Staatspräsidenten stehen“, sagt Mobeen Shahid.
„Asia Bibi ist in das Gefängnis Sheikhupura im Süden des Landes verlegt worden. Damit ist es für ihre Familie sehr schwer geworden, sie zu erreichen, ihre Töchter kann sie jetzt nicht mehr häufig sehen. Sie steht unter enormem Stress, von ihren Mitgefangenen wird sie bedroht, weil diese sie für eine blasphemische Person halten. Das macht ihre Lage noch schwieriger.“ -
Seit Jahren gibt es immer wieder Proteste gegen das pakistanische Blasphemiegesetz, nicht nur im Land selbst, sondern auch von außen. Auch Papst Benedikt XVI. setzte sich öffentlich für eine Streichung des Paragraphen ein – bis heute scheint alles vergeblich. -
„Shahbaz Bhatti war vom Präsidenten, Asif Ali Zardari, zum Mitglied der Kommission für eine Revision des Blasphemiegesetzes ernannt worden, doch dann ermordeten ihn vor ziemlich genau drei Jahren die pakistanischen Tehrik-i-Taliban – Gruppen, die unlängst auch seinen Bruder Paul Bhatti, seinen politischen Nachfolger, und andere Familienangehörige bedroht haben. Es ist schwierig, dieses Gesetz zu ändern, wenn es im pakistanischen Parlament islamische Parteien gibt und außerdem fast neunzig Gruppen im ganzen Land, die mit den Taliban verbündet sind. Sobald jemand ans Blasphemiegesetz rührt, wird er angegriffen, selbst wenn er nur auf Fälle von Missbrauch dieses Paragraphen hinweist. Das alles macht es schwierig, öffentlich Christen zu verteidigen.“ (Radio Vatikan, 03.03.2014 sk). 

28.02.2014  Nigeria:
Nur einen Tag nach der Ermordung von 59 christlichen Schülern sind erneut 37 Christen in Nord-Nigeria von mutmaßlichen Kämpfern der islamistischen Boko-Haram-Sekte getötet worden.
Bei den drei zeitlich koordinierten Überfällen im Bundesstaat Adamawa wurden am Mittwochabend auch drei Studenten eines theologischen Seminars umgebracht. Seit Jahresbeginn sind damit bereits 549 Menschen in Nord-Nigeria dem islamistischen Terror zum Opfer gefallen. Seit der Ausrufung des Ausnahmezustandes in den Bundesstaaten Borno, Adamawa und Yobe am 14. Mai 2013 wurden 1.850 Christen und Muslime bei Überfällen von Boko-Haram-Kämpfern in Nord-Nigeria getötet. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.02.2014).

28.02.2014  Nahost:
Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag einen Sprengsatz in einer katholischen Kirche in Gaza gezündet.
Bei der Explosion kamen weder Personen noch zu Schaden, noch wurden materielle Schäden verursacht. Die Wände der Mauern wurden mit Drohschriften gegen die Christen beschmiert. „Die Lage ist ernst“, kommentierte Weihbischof William Shomali vom Lateinischen Patriarchat Jerusalem, „doch der Pfarrer und seine Mitarbeiter werden sich auch künftig in den Dienst der Menschen in Gaza stellen und sich nicht einschüchtern lassen.“ Die Regierung in Hamas verurteilte das Attentat. (fides) (NL Radio Vatikan, 28.02.2014).

06.02.2014  In Malta hängen barbarische Moslems gekreuzigte Katzen und Hunde an Kirchen, um auf das kommende Schicksal der Christen hinzuweisen. Wie lange soll man sich dieses Treiben im Namen von "Religion" noch gefallen lassen? 

Hier nur eins von verschiedenen Fotos:

    

Der ganze Artikel mit den Fotos findet sich hier (klick) (Kopten ohne Grenzen, 06.02.2014).

11.01.2014  Libanon/Syrien:
Kraft und Mut für seine künftige Aufgabe wünscht der Vatikan dem neuen Apostolischen Vikar im syrischen Aleppo, dem Franziskaner Georges Abou Khazen.
Mit seiner reichen Geschichte und Tradition sei Aleppo die „christliche Hauptstadt“ des vom Bürgerkrieg zerrissenen Syrien, sagte der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, am Samstag bei einer Hl. Messe zu Khazens Amtseinführung im libanesischen Beirut. Mit Blick auf die in Aleppo von mutmaßlichen Islamisten entführten Metropoliten der syrisch-orthodoxen und der griechisch-orthodoxen Kirche, von denen seit April jedes Lebenszeichen fehlt, erinnerte Sandri an die Gefahren für Geistliche in dem Bürgerkriegsland. Der Kardinal bedauerte, dass es bislang nicht gelungen sei, humanitäre Korridore in Syrien einzurichten. (kna) (NL Radio Vatikan, 11.01.2014).

11.01.2014  Pakistan:
Die christliche Minderheit sieht sich zunehmend von der Mehrheitsgesellschaft isoliert.
Immer mehr zögen sich Christen ins Ghetto zurück, da der Kontakt mit Muslimen ein hohes Konfliktpotenzial berge, sagte der Pakistan-Länderreferent des internationalen katholischen Missionswerks missio am Donnerstag in Lahore der Katholischen Nachrichten-Agentur. Das sei vor allem dem Missbrauch des Blasphemiegesetzes geschuldet, dessentwegen Christen, aber auch Muslime und Menschen anderen Glaubens, teils willkürlich bestraft würden. Nach Angaben des Hilfswerks wurden zwischen 1986 und 2012 infolge von Missbrauch der Blasphemiegesetze 1.170 Menschen angeklagt. (kna) (NL Radio Vatikan, 11.01.2014).

09.01.2014  Malaysia:
Einem zweistündigen Polizeiverhör musste sich der Chefredakteur einer Kirchenzeitung stellen.
Pater Lawrence Andrews hatte kurz nach Weihnachten bekräftigt, die Katholiken in Malaysia würden auch künftig Gott in ihren Heiligen Messen Allah nennen, und Muslime hätten kein Recht, ihnen das zu verbieten. Der Gebrauch des Gottesnamens Allah durch die Kirche ist in Malaysia seit fünf Jahren Gegenstand eines erbitterten Streits. Dabei hat sich Andrews Kirchenzeitung, der „Herald“, oft zum Sprachrohr des katholischen Standpunktes gemacht. Der Bundesstaat Selangor, der Kuala Lumpur umgibt, verbietet seit 1988 Nichtmuslimen per Gesetz den Gebrauch des Wortes Allah. (apic) (NL Radio Vatikan, 09.01.214).

08.01.2014  Hilfswerk: „Christenverfolgung verschärft sich weltweit“
Rund 100 Millionen Christen werden weltweit um ihres Glaubens willen verfolgt. Das geht aus dem am Mittwoch von „Open Doors“ veröffentlichtem Weltverfolgungsindex 2014 für das vergangene Jahr hervor. Die Christenverfolgung sei dramatisch angestiegen, sagte Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, im Gespräch mit Radio Vatikan: In mehr als zwei Dritteln der Länder, die im vergangenen Jahr in den Weltverfolgungsindex kamen, habe sich die Verfolgung „deutlich verschärft“. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.01.2014).  

02.01.2014  Lahore: Asia Bibis Brief an den Papst: „Nur Gott kann mich befreien“ – Das Schweigen von Amnesty

Asia Bibi, Pakistans bekannteste Gefangene, wandte sich in einem Brief an Papst Franziskus. Die heute 43 Jahre alte pakistanische Katholikin befindet sich seit Juni 2009 wegen angeblicher Beleidigung des Islams im Gefängnis. Beschuldigt von zwei islamischen Religionsführern, gegenüber Mosleminnen in einem Disput behauptet zu haben, nicht Mohammed sei der „wahre Prophet“ Gottes, sondern Jesus Christus, wurde sie am 8. November 2010 als erste Frau des Landes zum Tode verurteilt. Seither wartet sie unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen im Gefängnis auf das Berufungsverfahren. Die Mutter von fünf Kindern wurde gemäß Artikel 295 (C) des 1986 in das pakistanische Strafgesetzbuch eingeführten Anti-Blasphemie-Paragraphen verurteilt.

Diplomatische Bemühungen des Vatikans um Freilassung

Im November 2011 appellierte Papst Benedikt XVI. öffentlich an die pakistanische Regierung, Diskriminierung und Gewalt gegen Christen ein Ende zu bereiten. Zur gefangenen Christin sagte das Kirchenoberhaupt wörtlich: „Heute bringe ich meine geistliche Nähe besonders Frau Asia Bibi und ihren Familienangehörigen zum Ausdruck, während ich darum bitte, dass ihr so bald wie möglich wieder ihre volle Freiheit zurückerstattet wird“. Zur selben Zeit entsandte der Papst Kardinal Jean-Louis Tauran, den Präsidenten des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog nach Pakistan, mit diplomatischer Mission nach Islamabad, um die Freilassung und Ausreise Asia Bibis zu erreichen. Die Mission scheiterte an der Angst der pakistanischen Regierung vor einem islamistischen Aufstand, sollte Asia Bibi freigelassen werden. Die diplomatischen Bemühungen von katholische Seite sind seither nicht abgebrochen. Betretendes Schweigen herrscht hingegen bei den „Herolden“ der Menschenrechtsverteidigung. Dem Abtreibungslobbysten Amnesty International etwa ist Asia Bibi kaum ein Wort wert, während die Freilassung der Kirchenschänderinnen der linksextremen Aktionistengruppe Pussy Riot oder der Oligarch Michail Chodorkowsky als „Erfolge“ gefeiert werden.

Weihnachten mit der Familie im Gefängnis

In ihrem Brief an Papst Franziskus legt Asia Bibi ein persönliches Glaubenszeugnis ab. Sie dankt für die göttliche Gnade, dass sie so lange ausharren konnte. Sie dankte auch für die Bemühungen des Heiligen Stuhls um ihre Freilassung. „Ich hoffe, daß jeder Christ mit Freude Weihnachten feiern konnte. Wie viele andere Gefangene, habe ich die Geburt unseres Herrn im Gefängnis von Multan, hier in Pakistan gefeiert. In besonderer Weise dankte sie der katholischen Schul- und Hilfsorganisation Renaissance Education Foundation, über die es möglich wurde, dass ihr Mann und ihre Kinder zu Weihnachten nach Multan in das Gefängnis kommen durften, um gemeinsam das Hochfest zu begehen. „Es wäre für mich eine große Freude gewesen Weihnachten im Petersdom zu sein, um mit Ihnen gemeinsam zu beten. Ich habe Vertrauen in die Pläne, die Gott mit mir hat und vielleicht wird es nächstes Jahr möglich sein.“

„Nur Gott kann mich befreien“

Asia Bibi bedankte sich bei allen Christen, die für sie beten und sich für ihre Freilassung einsetzen. Sie schrieb dem Papst auch über ihre bereits viereinhalbjährige Haft und ihre Sorgen: „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann. Wenn ich noch am Leben bin, dann dank der Kraft, die mir durch Eure Gebete zukommt. Ich bin vielen Menschen begegnet, die für mich eintreten und für mich kämpfen. Bisher leider ohne Erfolg. In diesem Augenblick will ich mich allein der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, der alles kann. Er allein kann mich befreien.“

„Ich weiß, dass Sie für mich beten“

Im Brief an den Papst spricht die pakistanische Mutter auch ihre täglichen Haftsorgen an: „Dieser Winter ist besonders hart: meine Zelle ist unbeheizt, die Tür schützt nicht vor der beißenden Kälte“. „Die Sicherheitsvorkehrungen sind unangemessen“; seit Asia Bibi aus Sicherheitsgründen in das Gefängnis von Multan verlegt wurde, ist die Anreise für ihre Familie aus Lahore weit geworden. Die Behörden sprechen von „Notwendigkeiten“, weil sie sonst das Leben der Gefangenen nicht schützen könnten. Von islamistischen Organisationen wurden mehrere Mordaufrufe erlassen und ein Kopfgeld ausgesetzt, für den Moslem, der Asia Bibi ermordet. -  Der Dank- und Bittbrief an den Papst endet mit den besten Weihnachts- und Neujahrswünschen. „Ich weiß, dass Sie von ganzem Herzen für mich beten. Das gibt mir Vertrauen, dass meine Freiheit eines Tages möglich sein wird. Dieses Gebetes sicher, grüße ich Sie mit Zuneigung. Asia Bibi, ihre Tochter im Glauben.“ Text: Paix  Liturgique/Giuseppe Nardi; Bild: Una Fides (Katholisches.info, 02.01.2014).

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