GERD HAGEDORN

 

     CHRISTENVERFOLGUNG  IM  JAHR  2005


    

29.10.2005 Indonesien:                                                               "Drei christliche Mädchen sind heute Morgen geköpft aufgefunden worden. Die 15, 16 und 19 Jahre alten Mädchen wurden von bisher Unbekannten auf dem Schulweg angegriffen. Einen der Köpfe der Mädchen fand man anschließend vor einer Kirche, die beiden anderen Köpfe vor einer Polizeistation. Ein viertes Mädchen hat die Attacke schwer verletzt überlebt. Unterdessen hat der indonesische Präsident seine gesamten Termine abgesagt und einen Krisenstab einberufen." (asia-news).
- Gott sei den Tätern und den Opfern (R.I.P.) gnädig.

31.10.2005: "Für den Apostolischen Nuntius ist die Ermordung der Christinnen ein Symptom dafür, dass sich in den vergangenen Jahren die interreligiösen Konflikte in Indonesien verschärft haben. "Auf der Insel Sulawesi leben etwa gleich viele Christen und Moslems. Jahrhundertelang haben diese Religionsgemeinschaften friedlich und harmonisch zusammengelebt Seit einigen Jahren gibt es    jetzt immer wieder Zusammenstöße und Gewalttaten. Das sind Leute, die von außen kommen. Sie wollen den Religionsfrieden stören, sie wollen Öl ins Feuer gießen. Eine sehr schwierige Situation!" (Newsletter Radio Vatikan, 31.10.2005).

09.11.2005: "Die Christenverfolgung gehört zu den weltweit häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Experten schätzen, dass jährlich zwischen 90.000 und 175.000 Christen aus Glaubensgründen umkommen. Weitaus mehr Christen werden gefoltert, schikaniert oder vertrieben. Darauf macht die "Weltweite Evangelische Allianz" aus Anlass des Weltgebetstages für verfolgte Christen am 13. November aufmerksam. Vielfach seien auch staatliche Diskriminierungen üblich, beispielsweise willkürliche Kirchenschließungen und der Ausschluss junger Christen von Bildungsangeboten." (idea)

Fast jeder Tag bringt neue Meldungen über die Verfolgung von Christen, meist  - aber nicht nur - in islamischen Ländern:

10.11.2005 Pakistan:                                                 Religiös motivierte Gewalt nimmt zu.
Während Pakistan noch nicht einmal die schlimmsten Folgen des vernichtenden Erdbebens im Norden überwunden hat, verstrickt sich das bitterarme Land immer weiter in Akte religiös motivierter Gewalt. Am Ende des Fastenmonats Ramadan haben nun junge Moslems in einem Dorf der Provinz Punjab christliche Einwohner verprügelt und beschossen, meldet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM.
Ein Fall von vielen, so der Sprecher der Organisation für Religionsfreiheit, Walter Flick. "Wir beobachten nach dem 11. September 2001 eine Verschlechterung nicht nur der Christen, sondern der Nicht-Muslime insgesamt, die rund   vier Prozent der Bevölkerung ausmachen. Das hat sich in erster Zeit in Übergriffen auf Kirchen gezeigt. Dann kam eine Phase, wo es besser wurde, und seit Anfang 2005 beobachten wir wieder ein stärkeres aufkommen des religiös-islamischen Extremismus."
Der pakistanischen Regierung unter Präsident Pervez Musharraf gelingt es nicht, die Angehörigen religiöser Minderheiten vor dem Terror durch Islamisten zu schützen. Doch nicht alle Unterdrückungen gehen auf fundamentalistische Moslems zurück. So ist in Pakistan das berüchtigte Blasphemiegesetz in Kraft, das von staatlicher Seite die Todesstrafe für Beleidigungen des Propheten Mohammed vorsieht. "Musharraf vertritt immer einen so genannten aufgeklärten Islam. Er ist seit mehreren Jahren im Amt und hat immer wieder versucht, das Blasphemiegesetz zu ändern, aber die Forderung der katholischen Kirche etwa, das Gesetz ganz abzuschaffen, konnte er nicht erfüllen. Als  er versucht hat, auch Verbesserungen zu machen, sind Islamisten, Mullahs und deren Anhänger auf die Straße gegangen und haben ihn unter Druck gesetzt, sodass es ihm nicht gelang, das Gesetz abzuschaffen. Es kam nur zu kleinen Abmilderungen." (Newsletter Radio Vatikan, 10.11.2005).

10.11.2005: Vietnam
In der nordvietnamesischen Provinz Lao Cai nehmen Drangsalierungen evangelischer Christen der ethnischen Hmong Minderheit zu. Das meldet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. Beamte hätten christliche Familien aufgefordert, wieder traditionelle Ahnenaltare aufzustellen. Als die Familien sich weigerten, ordneten die Beamten an, die Namen der Christen aus dem Einwohnerregister des Dorfes zu löschen. Die kommunistische Führung Vietnams erpresst Christen, ihrem Glauben abzuschwören und zu traditionellen Religionen zurückzukehren. (igfm) (Newsletter Radio Vatikan, 10.11.2005).

10.11.2005: Ägypten                                                Neue Welle der Gewalt gegen Christen?                         Wahlen: Muslimische Bruderschaft wirbt mit dem Slogan Islam ist die Lösung«                                                  (epd) - Anläßlich der am 9. November begonnenen Parlamentswahlen in Ägypten hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) davor gewarnt, die christliche Minderheit in Politik und Gesellschaft weiter an den Rand zu drängen.
„Angesichts eines wachsenden politischen Einflusses der Muslimischen Bruderschaft und jüngster Zusammenstöße zwischen Muslimen und Kopten fürchten viele Christen eine neue Welle der Gewalt gegen Christen“, erklärte der Referent der Menschenrechtsorganisation, Ulrich Delius. Weiter ...  (Die "Kopten" sind die Christen Ägyptens, eine der ältesten Ostkirchen).

11.11.2005: Indonesien
Der Bischof der Diözese Melang befürchtet Anschläge auf christliche Kirchen. Er habe entsprechende Informationen    von Moslem-Führern und der Polizei erhalten, sagte der Kirchenmann. Der interreligiöse Dialog solle aber auf jeden Fall fortgesetzt werden. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 11.11.2005).

12.11.2005: Pakistan
Die religiös motivierten Attacken fundamentalistischer Moslems auf Christen zum Ende des Ramadan halten an. In einem Ort 130 Kilometer nordöstlich von Lahore haben 1.500 Moslems zwei christliche Kirchen in Brand gesteckt. Nach eigenen Angaben reagierten sie damit auf die angebliche Verbrennung eines Koran-Exemplars durch einen Christen. Wie die Nachrichtenagentur AP weiter berichtet, wurden auch eine Schule, ein Studentenheim und das Haus eines Priesters von Muslimen niedergebrannt. Dutzende Personen seien festgenommen worden. (ap) (Newsletter Radio Vatikan, 12.11.2005).

13.11.2005: Belgien
Im Süden des Landes nahe der französischen Grenze ist eine katholische Kirche verwüstet worden. In dem Gotteshaus sind Stühle zerbrochen sowie Kerzen, Regale und Statuen umgeworfen worden. Der Kirchenraum ist verwüstet worden. Messgewänder in der Sakristei sind mit Farbe beschmiert worden. Die Kirche müsse für geraume Zeit geschlossen bleiben... (kna/ansa) (Newsletter Radio Vatikan, 13.11.2005 und RTBF Sat).

13.11.2005: Pakistan
Nach den Angriffen auf inzwischen drei christliche Kirchen nordöstlich von Lahore haben rund 450 Familien ihr Dorf aus Angst vor weiteren Gewalttaten verlassen. Der nationale Präsident von "Justitia et Pax", Erzbischof Lawrence John Saldanha, sprach von "geplanten und organisierten" Aktionen. "Unsere Menschen leben in Todesangst und erwarten sehnlichst, dass die Regierung etwas tut", so Saldanha vor Journalisten. Polizisten hätten lange nicht eingegriffen. Justitia et Pax fordere daher umgehend eine gerichtliche Untersuchung der Vorfälle. Das Antiblasphemie-gesetz der Regierung trage außerdem Mitschuld an Gewalt gegen religiöse Minderheiten im Land. - An die 2000 radikale Moslems hatten gestern Vormittag die Kirchen sowie Schulen und Gemeindezentren gestürmt und in Brand gesetzt. Über die Moscheelautsprecher war zuvor von einer Koranschändung durch einen Christen berichtet worden. Diese Vorwürfe seien haltlos, sagt Saldanha. Der           beschuldigte Junge sei Analphabet und könne den Koran von einem anderen religiösen Buch nicht unterscheiden. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 13.11.2005).

22.11.2005: Pakistan                                                 Der Regierungschef des Punjab hat eine offizielle Untersuchung der Gewalt gegen Christen in Sangla Hill angekündigt. In dem pakistanischen Ort hatte am 12. November ein Mob von etwa 2.000 aufgebrachten Moslems katholische und protestantische Kirchenräume zerstört. Der Politiker versprach, mit aller Härte des Gesetzes gegen die Schuldigen vorzugehen. Die Christen beklagen sich darüber, dass in den pakistanischen Medien fast gar nicht über die Vorfälle berichtet worden ist. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 22.11.2005).

03.12.2005: Pakistan
Der Bischof von Islamabad-Rawalpindi, Anthony Lobo, hat der Regierung vorgeworfen, vorsätzlich christliche Familien aus ihren Häusern zu vertreiben. Anschließend würden dann muslimische Opfer des Kaschmir-Erdbebens in den Häusern untergebracht, erklärte der Bischof gegenüber der Organisation "Kirche in Not". Demnach seien mindestens 200 Christen aus der Region von Joharabad vertrieben worden. Die Regierung hätte genügend Land zur Verfügung, um den rund 3 Millionen Obdachlosen Heimat zu schaffen, so der Bischof weiter. Lieber quartiere sie die Menschen jedoch in ein bereits erschlossenes und entwickeltes Gebiet ein. (cns)
(Newsletter Radio Vatikan, 03.12.2005).

06.12.2005: Deutschland                                         Die Religionsfreiheit in Deutschland und den westlichen Staaten sei eingeschränkt und werde häufig auf den Privatbereich verkürzt. Das hat die Deutsche Kommission "Justitia et Pax" anlässlich des 40. Jahrestags der Konzilserklärung "Dignitatis Humanae" erklärt. Klare Verfehlungen gegen Religionsfreiheit gebe es in China, Iran, Türkei. Deutschland sollte in keinster Weise mit diesen Staaten verglichen werden. Das wäre ein grobes Missverständnis, sagt Daniel Bogner, Referent für Menschenrechtspolitik bei der Deutschen Bischofskonferenz: "Aber natürlich kann man auch in einem Staat wie Deutschland ein Phänomen beobachten, das ich 'schleichende Verkürzung der Religionsfreiheit' nennen würde. Das geschieht dann ganz unter der Hand, wenn nämlich die Sensibilität in der Politik und bei den Entscheidungsträgern im öffentlichen Bereich für das Phänomen der Religion, für das Spezifikum des Religiösen und des Gläubigseins mehr und mehr verloren geht, und dann religiös zu sein, oftmals damit gleichgesetzt wird, eine Weltanschauung zu haben, oder eine Gewissensüberzeugung zu vertreten."
Religiös zu sein, bedeutet aber sehr viel mehr.             (Newsletter Radio Vatikan, 06.12.2005).

06.12.2005: Griechenland                                        Unmut gegen intolerante Orthodoxie:
Das amerikanische Außenministerium veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht zur Religionsfreiheit in den verschiedenen Ländern der Erde. Der Bericht ist weithin angesehen, heftige Reaktionen bei den kritisierten Staaten sind vorprogrammiert. Der Jahresbericht 2005 erhebt schwere Anklagen gegen einige islamische und kommunistische Länder, sowie frühere Ostblockstaaten, aber auch gegen Griechenland. Heinz Gstrein berichtet:
"Griechenlands Behörden wird vorgeworfen, im Einvernehmen mit der orthodoxen Landeskirche andere Christen zu diskriminieren, sie polizeilich zu schikanieren und vor allem den Nichtorthodoxen das Recht auf freie Glaubensverkündigung völlig abzusprechen. Darauf antwortet nun der militante Erzbischof von Athen, Christodoulos, über seinen Sprecher, den Bischof von Christianopolis: Es sei geheiligtes Grundrecht eines orthodoxen Volkes, sich vor religiöser Überfremdung zu schützen. Deshalb dürfe auch am Artikel der griechischen Verfassung nicht gerüttelt werden, der jeden Proselytismus verbietet, d.h. die Abwerbung von Gläubigen der orthodoxen Kirche. Aber auch karitative und schulische Aktivitäten oder der Bau neuer Kirchen durch Katholiken und Protestanten fallen unter dieses Verbot. Griechenlands katholische Kirchen des römischen, griechischen und armenischen Ritus, aber auch die evangelischen Gemeinden, sind von diesen scharfen Tönen verunsichert. Es gibt dazu viele Politiker, die die Zeit für gekommen halten, Staat und orthodoxe Kirche endlich zu entflechten. Eine solche Trennung verlangen nun nicht nur Sozialisten und Liberale, sondern auch führende Christdemokraten aus der Athener Regierungspartei." (rv)
(Newsletter Radio Vatikan, 06.12.2005).

06.12.2005: Pakistan
Mehrere muslimische Führer haben ihre Gemeinden zur Vernichtung des Christentums aufgerufen. In den Freitagsgebeten forderten sie die öffentliche Hinrichtung des Christen Yousaf Masih, der wegen Entweihung des Korans angeklagt ist Der Erzbischof von Lahore, Lawrence Saldanha, bat daraufhin den Gouverneur von Punjab, sich stärker für den interkonfessionellen Dialog einzusetzen und die Untersuchungsergebnisse im Fall Masih zu veröffentlichen. Eine unparteiische Darstellung des Sachverhaltes könne die Situation beruhigen. Andernfalls, so Saldanha weiter, drohe die Lage gerade im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsfest zu eskalieren. Viele Christen trauten sich bereits nicht mehr auf die Straße, weil sie Morddrohungen erhalten hätten. (asia-news)
(Newsletter Radio Vatikan, 06.12.2005).

07.12.2005: Indien
Jugendliche Hindus haben eine katholische Kirche im westbengalischen Jalakhali geschändet. Die Täter haben    Teile des Messbuchs sowie die Hostien verbrannt. Laut Beobachtern handelt es sich um einen gegen den katholischen Klerus gerichteten Akt. Die Einwohner von Jalakhali sind großteils Hindus und Muslime, nur 80 Familien sind katholisch. Obwohl der Priester des Ortes Vorfälle dieser Art schon mehrmals angezeigt hatte, ergriff die Polizei bisher keine wirksamen Gegenmaßnahmen. Das örtliche christliche Komitee "Bangiyo Christiyo Parisheba" forderte verstärkte Sicherheitsvorkehrungen für Weihnachten und organisierte einen Protestmarsch nach Kalkutta. (asia-news)
(Newsletter Radio Vatikan, 07.12.2005).

08.12.2005: Indien
In Westbengalen sind zwei Hindus im Zusammenhang mit einer Kirchen-Entweihung festgenommen worden. Nachdem die Übergriffe gegen Christen zugenommen haben, fordert die Kirche in der Region nachdrücklich mehr Schutz durch die Polizei. Die Forderung wurde allerdings bisher abgewiesen. (asia-news)
Indische Nationalisten haben den mangelnden Kindernachwuchs bei Hindus beklagt. Laut dem Vertreter der nationalistischen Partei RSS wachsen die islamische und die christliche Gemeinschaft überproportional. In einem Brief an politische Aktivisten beklagt er auch die wachsende Zahl von Übertritten von Hindus zum christlichen Glauben. Darin sieht der Hindu-Politiker die Gefahr eines sozialen Ungleichgewichts. Der Brief soll an Aktivisten verteilt werden, die Menschen wieder zum Hinduismus rückbekehren sollen. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 08.12.2005).

08.12.2005: Pakistan
Am Hindukusch nehmen die Übergriffe muslimischer Extremisten auf Christen zu. Nach den Angriffen auf Häuser von Christen in Sangla Hill hat die nationale Friedenskommission nun ein Treffen organisiert. Eingeladen waren Vertreter der christlichen Gemeinschaften. Hauptthema der Diskussionen: der wachsende religiöse Hass im Land. In einer Pressemeldung klagen die Vertreter der Kommission die aktuelle Regierung Pakistans an, nichts gegen diesen wachsenden Hass zu tun. Sie spiele die Vorfälle herunter und schütze zudem die Täter. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 08.12.2005).

08.12.2005: Russland
Im Namen der 14 Millionen in Russland lebenden Moslems hat eine Gruppe von Muftis gefordert, die christlichen Symbole aus dem russischen Staatswappen zu entfernen. Russland sei ein laizistischer Staat, betonte der Sprecher einer asiatisch-russischen Moslem-Kommission, die von Beobachtern als fundamentalistisch eingeschätzt wird. Das Wappen, das den heiligen Georg im Kampf gegen den Drachen sowie mehrere Kreuzzeichen zeigt, unterminiere die nationale Einheit, so der Sprecher. Die russisch-orthodoxe Kirche reagierte mit Unmut auf den Vorstoß. (ansa) (Newsletter Radio Vatikan, 08.12.2005).

08.12.2005: China
Der Druck auf Exponenten der so genannten katholischen Untergrundkirche wächst. Vor 20 Tagen war der Seminarleiter des Bistums von Hebei entführt worden. Gao Baojin wurde demnach einer Gehirnwäsche unterzogen, in der Hoffnung, dass er der "Patriotischen Vereinigung" beitrete. Gemeinsam mit dem Geistlichen waren sieben seiner Diakone verschwunden. Unter anderem versuchten chinesische Bürokraten die Geistlichen zu zwingen, einen vom Staat gestellten Bischof anzuerkennen, der unabhängig vom Vatikan agiere. Inzwischen wurden sie freigelassen. Ein weiteres Opfer ist der Bischof des Bistums von Zhaoxian. Wang Chunlin ist jegliche Priesterweihe untersagt worden. Laut Asia-News handelt es sich um eine Kampagne, um die so genannte Untergrundkirche zu eliminieren und in die offizielle Kirche zu integrieren. Die "Pa triotische Vereinigung" ist ein Organ der Kommunistischen Partei, um die katholische Gemeinschaft zu kontrollieren. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 08.12.2005).

09.12.2005: Persönliche Religionsfreiheit               Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte ist um   die Konvertiten besorgt. Anlässlich des morgigen internationalen Tages der Menschenrechte weist die IGFM auf die Gefährdung der Menschen bei Religionswechsel hin. Obwohl Artikel 18 der UNO-Menschenrechtserklärung das Recht auf Konversion garantiert, bestrafen islamische Staaten wie Mauretanien, Saudi Arabien und Iran "Abtrünnige" mit dem Tod. Anlass zur Sorge ist auch die kürzliche Ermordung des iranischen Pastors Ghorban Tori. Er wurde nach mehreren Drohungen am 22.11.05 entführt und erstochen. Aber auch in Indien und Sri Lanka wird das Recht auf Religionsänderung durch Gesetze unterbunden, Missionare riskieren Gefängnisstrafen. Wer vom Hinduismus zu einer anderen Religion übertritt, dem werden Arbeitsplatz- und Bildungsrechte verweigert. (pm). (Newsletter Radio Vatikan, 09.12.2005). Hier geht's zur Pressemeldung der IGFM

09.12.2005: Unverschämtheit auch auf höchster Ebene gegenüber dem  Vatikan: Carla del Ponte          Die Chef-Anklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs, Carla del Ponte, hat dem Vatikan zu Unrecht vorgeworfen, er protegiere in Kroatien Kriegsverbrecher. Das unterstrich der Kroate unter den drei abwechselnd amtierenden Präsidenten Bosnien-Herzegowinas, Miro Jovic, nachdem der mutmaßliche kroatische Kriegsverbrecher Ante Gotovina jetzt in Spanien festgenommen wurde. Del Ponte habe mit ihren Anschuldigungen der katholischen Kirche großen Schaden zugefügt, so Jovic. Die Chefanklägerin hatte dem Heiligen Stuhl unterstellt, Ante Gotovina verstecke sich mit vatikanischer Tolerierung in einem Franzis-kanerkloster in Kroatien. (afp) (Newsletter Radio Vatikan, 09.12.2005).

09.12.2005: Laos
Erstmals seit 30 Jahren ist in dem südostasiatischen Staat ein Priester geweiht worden. Die Ordination am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis nahm der Apostolische Vikar, Khamsé Vithavong, in der Kathedrale der Hauptstadt Vientiane vor. Obwohl die kommunistische Regierung die Weihe genehmigt hatte, durfte nicht öffentlich über das kirchliche Ereignis berichtet werden. Seit der kommunistischen Machtübernahme im Jahr 1975 ist die Religionsfreiheit in Laos stark eingeschränkt. (asia-news)
(Newsletter Radio Vatikan, 09.12.2005).

10.12.2005: Laos
Die für den Festtag der Unbefleckten Empfängnis angesetzte erste Priesterweihe seit 30 Jahren ist im letzten Moment von den Behörden verhindert worden. Das meldet die Nachrichtenagentur Asianews, nachdem es zunächst geheißen hatte, die Ordination habe wie geplant stattgefunden. Soldaten bewachten jetzt die betreffende Kirche, um sicherzustellen, dass das Verbot auch eingehalten werde, zitiert Asianews den Apostolischen Vikar des südostasiatischen Staates. Es habe keine Begründung für den kurzfristigen Rückzug der Weihe-Erlaubnis gegeben,  hieß es weiter. In Laos ist die Religionsfreiheit seit der Machtergreifung der kommunistischen Partei im Jahr 1978 stark eingeschränkt. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 10.12.2005).

10.12.2005: Bangladesch
Die größte katholische Gemeinde in der Hauptstadt Dhaka hat nach einer Bombendrohung die Mitternachtsmessen an Weihnachten und Neujahr abgesagt. Pfarrer Jyoti Gomes erklärte, dass man die Weihnachtsmesse vorziehen werde, während die Neujahrsfeier gänzlich gestrichen sei. Außerdem bat er die Gemeindemitglieder, keine Taschen mit in die Kirche zu bringen und besonders auf fremde und auffällige Personen zu achten. Gomes hatte einen Anruf erhalten, in dem mit einem Anschlag auf seine Kirche gedroht wurde. In den letzten zwei Wochen sind in Bangladesch bei Selbstmordanschlägen muslimischer Terrororganisationen insgesamt 13 Menschen ums Leben gekommen. (ucanews) (Newsletter adio Vatikan, 10.12.2005).

10.12.2005:  Indonesien
Unbekannte haben im Norden der Region Sulawesi eine christliche Kirche in Brand gesetzt. Das protestantische Gotteshaus sei durch das Feuer schwer beschädigt worden, meldet die Nachrichtenagentur Asianews, Personen seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Attentat verstärkte die Sorge der Behörden über gewaltsame Ausschreitungen zu Weihnachten. Die christlichen Kirchen riefen die Gläubigen auf, zu den Weihnachts-Gottesdiensten nur die notwendigsten Dinge mitzubringen, um Sicherheitskontrollen zu erleichtern. Auf der Insel Bali sollen während der Feiertage 6.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein. (asia-news) (Newsletter Radio Vatikan, 10.12.2005).

14.12.2005:  Indien                                                        Mehr als 40 katholische Familien in Indien sind von den Behörden praktisch gezwungen worden, aus materieller Not zum Hinduismus überzutreten, wenn sie finanzielle Unterstützung erhalten wollen. Damit rangieren solche Katholiken in Indien noch hinter den Dalit, den "Unberührbaren" der hinduistischen Kastengesellschaft, die eigentlich und offiziell abgeschafft sein sollte. - Wie steht es also mit der früher so romantisch gepriesenen hinduistischen Toleranz? - Hier finden Sie die Pressemeldung.

16.12.2005: Türkei
Vor einem Jahr hat die EU beschlossen, mit der Türkei Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. Die Lage religiöser Minderheiten in der Türkei hat sich seither nicht verbessert, sondern eher verschlechtert. Das kritisiert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Der Regierung Erdogan sei es auch im vergangenen Jahr nicht gelungen, Angriffe auf Christen und Kirchen zu verhindern. Außerdem habe die Türkei mehrere Zusagen an die christlichen Gemeinden nicht erfüllt, resümiert die IGFM. So seien die seit Jahrzehnten geschlossenen theologischen Lehranstalten der griechisch-orthodoxen und der armenischen Kirche noch immer nicht geöffnet. Und die enteigneten Immobilien armenischer und griechischer Christen, darunter ein griechisch-orthodoxes Waisenhaus nahe Istanbul, sei nicht zu rückgegeben worden. Auch das harte Vorgehen gegen Journalisten und Bürgerrechtler, die eine Aufklärung des Völkermordes an den Armeniern zu Beginn des 20. Jahrhunderts fordern, "nährt die Vermutung, dass die Türkei nicht gewillt sei, die EU-Beitrittskriterien in absehbarer Zeit zu erfüllen", so die IGFM. (pm)
(Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-16)

16.12.2005: China
Zwei Wochen vor Weihnachten hat die Polizei in der kommunistisch regierten Volksrepublik 29 Leiter staatlich nicht anerkannter Hauskirchen vorübergehend festgenommen. Nach Angaben der US-amerikanischen Hilfsorganisation "China Aid Association" wurde die Polizeiaktion am 12. Dezember in der Provinz Henan durchgeführt. Demnach lösten etwa 40 Beamte eine nicht genehmigte Versammlung von 70 bis 80 Kirchenleitern in Xiapigang auf und nahmen 29 Teilnehmer fest. Nach Verhören seien alle wieder freigelassen worden. (idea)
(Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-16)

16.12.2005: Nordkorea
Die kommunistische Regierung hat alle ausländischen Helfer aufgefordert, bis zum Jahresende das Land zu verlassen. Betroffen sind neben UNO-Organisationen auch christliche Einrichtungen. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-16)

16.12.2005: Vereinigte Staaten
Unter den Juden des Landes steigt die Angst vor einem politisch und sozial aggressiven Christentum. Die Vereinigten Staaten liefen Gefahr, sich in ein religiös intolerantes Land zu verwandeln, erklärte der Direktor der Anti-Diffamierungsliga, Abraham Foxman. Er betonte auch, dass keine anti-semitische Motivation vorläge. Der Grund sei vielmehr, dass die Christen glaubten, in der Ausübung ihrer Religion behindert zu werden. Anlass dazu ist wie schon in den letzten Jahren ein heftiger Streit über den Begriff "Weihnachten". Nicht-christliche Organisationen fordern, dass in der Öffentlichkeit stattdessen lediglich der Begriff "Ferien" gebraucht werden solle. (reuters) (Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-16)

20.12.2005: Vietnam
Die Religionsfreiheit der Bevölkerung des südostasiatischen Staates wird nach wie vor missachtet. Zu diesem Ergebnis kam der Vorsitzende des Menschenrechtskomitees der USA, Christopher Smith. Seinem Bericht zufolge könnten kirchliche Organisationen entgegen der Zusage von Premierminister Phan Van Khai nicht karitativ tätig werden. Auch die Rückgabe von kirchlichen Schulen und Krankenhäusern habe bis jetzt nicht stattgefunden. Vor allem in den ländlichen Regionen würden Christen von der kommunistischen Regierung massiv unter Druck gesetzt. (cns) (Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-20)

22.12.2005: Vietnam
Die christlichen Ureinwohner Vietnams dürfen nicht Weihnachten feiern. Soldaten drohten mehreren zehntausend Menschen im zentralen Bergland mit Inhaftierung und Folter, sollten sie zu Weihnachten Gottesdienste besuchen, berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker heute in Göttingen. Zwar gebe es zwei staatlich anerkannte protestantische Kirchen, doch werde die Glaubensfreiheit noch immer unterdrückt. Bereits in den letzten Jahren wurden nach Angaben des Verbands regelmäßig Christmetten von Armee-Angehörigen verhindert oder gestört. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-22)

23.12.2005: Weihnachten in der Verfolgung               
Mehr als 200 Millionen der rund 2 Milliarden Christen auf der Welt müssen das Weihnachtsfest in Bedrängnis oder Verfolgung begehen. Daran erinnert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). In Vietnam etwa hätten viele Christen Weihnachten vorverlegt, um an geheimen Orten das Fest der Geburt Christi feiern zu können. Besonders in Indonesien werden nach aktuellen Bombendrohungen, Anschläge auf Kirchen befürchtet. Anschläge auf Kirchen werden auch im Irak befürchtet ebenso wie Terroranschläge in Bethlehem, wo die Zahl der Christen innerhalb weniger Jahrzehnte von der Mehrheit auf unter 12% der Bevölkerung gesunken ist. Man muss zudem davon ausgehen, dass Tausende um des Glaubens willen inhaftierter Christen in nordkoreanischen Konzentrationslagern Weihnachten verbringen müssen. Über 1.700 Protestanten werden aus religiösen Gründen in Lagern und Militärcamps von Eritrea festgehalten. In China sind die römisch-katholischen Bischöfe Su Zhimin und An Shuxin vom Bistum Baoding seit 1997 verschwunden und in Pakistan verbringen die wegen angeblicher Blasphemie gegen den Propheten Mohammed 2002 zur Hinrichtung verurteilten Christen Anwar Kenneth und Kingri Masih ihr viertes Weihnachtsfest in Todeszellen. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-23)

25.12.2005: SRI LANKA
Mord in der Weihnachtsmesse.
Stille Nacht, blutige Nacht: In Sri Lanka ist gestern während einer katholischen Weihnachtsmesse ein tamilischer Abgeordneter erschossen worden (SPIEGEL Online, 2005-12-25). Zum Text der Meldung geht's hier.

26.12.2005: Vatikan                                                     Papst Benedikt XVI. hat am zweiten Weihnachtsfeiertag an die Situation verfolgter Christen erinnert. Am heutigen Festtag des Heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers der Christenheit, hielt Benedikt mit den Gläubigen auf dem Petersplatz das Angelusgebet. Dabei verwies er auf die enge Verbindung zwischen den Ereignissen von Weihnachten und dem Märtyrertod des Stephanus: "In der Tat zeichnet sich in der Krippe von Bethlehem bereits der Schatten des Kreuzes ab. Die Armut des Stalles kündigt das Kreuz ebenso an wie die Weissagung Simeons über das Zeichen des Widerspruchs und das Schwert, das durch die Seele der Gottesmutter dringen wird. Ebenso die Verfolgung durch Herodes, die die Flucht nach Ägypten nötig macht. Es ist nicht verwunderlich, dass dieses Kind als Erwachsener seinen Jüngern heißen wird, ihm treu und vertrauensvoll auf dem Weg des Kreuzes zu folgen. Angezogen von seinem Beispiel und gestützt von seiner Liebe werden bereits zu Beginn der Kirche viele Christen ihren Glauben mit ihrem eigenen Blut bezeugen. Den ersten Märtyrern werden durch die Jahrhunderte andere folgen bis hin zu unseren Tagen. Wie sollten wir nicht erwähnen, dass es auch heute in verschiedenen Teilen der Welt das Heldentum der Märtyrer braucht, um den christlichen Glauben zu verkünden? Wie sollten wir nicht sagen, dass überall, selbst da, wo es keine Verfolgung gibt, das Leben im Einklang mit dem Evangelium einen hohen Preis hat?" (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 2005-12-26).